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Aktualisierung der Beardie-Bücher von Liesel Baumgart

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Aktualisierung der Beardie-Bücher von Liesel Baumgart

Ein Buch kann nur so aktuell sein, wie der Stand der Dinge zum Druckzeitpunkt war.

BD10267_  Neuere Erkenntnisse lassen Abstand nehmen von Fertigfutter, erst recht von „Premiumkost“. Im Bekanntenkreis hat sich immer wieder Rohfütterung als das Beste herausgestellt. Mehr dazu unter gute Nachrichten und auf unseren Ernährungsseiten. Allerdings gibt es ein paar Einschränkungen.

BD10267_  Junge Hunde können manchmal schon mit ca. 6 Monaten auf ein Futter für erwachsene Hunde umgestellt werden. Die Fütterung von Welpenkost bis 12 bzw. 18 Monate kann zu energiereich reich. Eine generelle Regel gibt es nicht. Manche Hunde brauchen mehr Energie als andere.

BD10267_  Wolfsforscher haben mit dem alten Wissen um Rangordnung und Rudelverhalten bei Hunden aufgeräumt. Mehr darüber unter „Das Rudelprinzip – ein alter Zopf“.

BD10267_  Wärmelampen bei der Welpenaufzucht sind ins Gerede gekommen. Infrarotlicht soll schädlich für die Augen sein, soll sogar zu Blindheit führen können (bei Babys im Brutkasten deckt man deshalb die Augen ab). Außerdem soll man Welpen nicht verzärteln. Junge Hunde brauchen einen gewissen Stress in der Wurfkiste (auch durch Temperaturschwankungen), um gut zu gedeihen. Dass sie nicht auskühlen, muss natürlich sichergestellt sein.

BD10267_  Viele Leser haben sich gewundert, warum so viele Fotos von Hunden der Zuchtstätte „von der Hummelwiese“ in dem Buch „Bearded Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“ gezeigt werden, denn diese Zuchtstätte verfolge doch nun die Modezucht. Zum Zeitpunkt der Drucklegung (1999) war noch nicht abzusehen, dass diese Zucht so stark vom standardgerechten Beardie („alter Typ“) abrücken würde. Die Autorin distanziert sich heute von der Hummelwiese.

Trotzdem sagt sie dankeschön, Familie Ploen, für die vielen Insider-Tipps und für zwei nette Beardies – auch wenn einer von ihnen ein ängstlicher „Plüschbär“ wurde (der aber selbstverständlich trotzdem sehr geliebt wurde). Der andere war ein wunderbarer und einzigartiger Beardie vom alten Typ. Er erfreute sich auch im hohen Alter noch guter Gesundheit, war fit und fröhlich.

 

 

 

Beardie-Ratgeber Ausverkauft

Der Nachfolger des Falken Verlags (Random House, München) hat mitgeteilt, dass der Ratgeber „Bearded Collie“ ausverkauft ist. Einzelne Exemplare sind noch im Handel erhältlich (z. B. in den „Futterhaus“-Filialen), teilweise auch in den Internet-Buchhandlungen und im deutschsprachigen Ausland.

Da es den Falken Verlag nicht mehr gibt, wird das Buch nicht neu gedruckt. Ob es ein neues preisgünstiges Ratgeber-Buch für Einsteiger geben wird, steht noch nicht fest.

Eine Neufassung wurde für einen Verlag geschrieben, der sich ein kritisches Buch gewünscht hatte. Der Verlag wollte dann kurz vor Vertragsunterzeichnung doch lieber ein „Schmusebuch“, das die Probleme der Rasse unberücksichtigt lässt, da man sich davon letztendlich bessere Verkaufszahlen versprach. Auf diesen Deal ging die Autorin Liesel Baumgart nicht ein, das wäre Verrat an der Rasse gewesen.

Andere Verlage schränken ihre Rassebuchreihen immer mehr ein. Für eine Rasse mit einer so geringen Anzahl Welpen (max. 700-800 potenzielle Buchkäufer pro Jahr) ist es schwierig, einen Verlag zu finden, der ein Buch für ca. 10 Euro macht. Die Verlage verdienen zu wenig daran ...

 

3.8.2005

 

 

Cover BC3 k 

Beardie-Buch online - gratis

Weil sich jahrelang kein Verlag fand, soll das Wissen den Lesern unserer Website nicht länger vorenthalten werden. Aktualisierte Fassung im PDF-Format gratis.

5.3.2010

 

2019:

Das Buch wird nochmals überarbeitet und aktualisiert. Zurzeit können wir es leider nicht anbieten.

 

 

wohlfühlen in der Natur CS

 

 

Jahresrückblick 2004

Nach gut einem Jahr „Beardie special“ möchten wir einmal Bilanz ziehen und einen Einblick in unsere Arbeit geben.

Die Beantwortung der Zuschriften ist zum Fulltimejob geworden.

 

Anfragen nach Welpen

Wöchentlich fragen uns etwa drei bis fünf Welpeninteressenten, wo es noch Beardies vom alten Typ gibt. Oft konnten wir nur anbieten, sich auf unsere Warteliste setzen zu lassen. Längst gibt es nicht mehr so viele Welpen vom alten Typ, wie es Interessenten dafür gibt. Den meisten Menschen, die einen Welpen suchen, dauert das Warten zu lange. Wer einen Hund möchte, möchte ihn bald. Weit fahren wollen viele auch nicht. Wir erhielten immer wieder Rückmeldungen, dass man sich nach anderen Rassen umgesehen hat - verständlicherweise.

 

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Zuchttiere vom alten Typ

Einige Hündinnen hatten ihren letzten Wurf und sind aus Altersgründen nicht mehr in der Zucht. Bei Züchtern, die noch eine Hündin vom alten Typ haben, gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Deckrüden - ebenfalls vom alten Typ -, der für die Nachzucht in Frage kommt und zu der Hündin passt, immer schwieriger.

Hin und wieder gibt es einen Wurf, bei dem beide Elterntiere dem alten Beardie-Typ entsprechen, doch halten sich die Züchter nicht konsequent an diese Zuchtrichtung.

Züchter, die sich strikt dem ursprünglichen Beardie verschrieben haben, gibt es kaum noch. Deshalb fällt es uns sehr schwer, Züchter pauschal zu empfehlen.

So können wir heute noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob wir den Interessenten in 2005 auch nur einen einzigen Wurf Beardies vom alten Typ – aus einer guten, empfehlenswerten Zuchtstätte - anbieten können.

 

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Problemfälle

Einen großen Zeitaufwand nimmt die Bearbeitung der Problemfälle in Anspruch.

Verhalten

An erster Stelle stehen Erziehungsprobleme, bei denen es um Angst in allen nur denkbaren Varianten geht.

Hundeschulen kapitulieren, weil die Beardies dermaßen sensibel reagieren, dass man schon ein ganz besonderes Händchen braucht, um sich auf ihre Seele einzustimmen und ihre „Macken“ zu korrigieren. Hundetrainer sind damit oft überfordert und schicken die Besitzer wieder nach Hause. Wer Glück hat, findet einen gut ausgebildeten, verständnisvollen Tiertherapeuten; doch auch für ihn ist ein Beardie oft genug ein schwieriger Fall.

Die Gründe für die Wesensschwäche waren unterschiedlich. Einige Ängste konnten auf unsachgemäße Aufzucht (fehlende Prägung) zurückgeführt werden, andere auf Fehlverhalten der Besitzer (falsche Reaktionen, dadurch Ausdehnung der Angst auf andere Bereiche, mit zunehmendem Alter). Es bleibt ein großer Rest, bei dem man von einer erblichen Veranlagung ausgehen muss.

Es geht nicht an, dass man Beardies mit Samthandschuhen anfassen muss und dass man sie nicht mit normalen Hunde-Maßstäben messen kann. Beardies sind – eigentlich – robuste Arbeitshunde!

Manche Besitzer haben Probleme damit, ungestümes Verhalten in den Griff zu bekommen, z. B. wenn Junghunde beim Spaziergang „nicht zu bändigen“ sind und ständig den mitlaufenden Zweithund anspringen wollen, statt auch einmal ordentlich bei Fuß zu gehen.

In einigen Fällen hatten die Besitzer schlicht den falschen Hund, weil sie über das Temperament der Beardies nicht genügend aufgeklärt waren, oder sie konnten sich dem Hund gegenüber nicht durchsetzen. Einige Male konnte eine Umstellung auf naturnahe Ernährung (Rohfutter) eine Besserung bringen, weil Hunde sich damit gelassener verhalten.

Aggressivität wurde uns glücklicherweise in diesem Jahr nicht gemeldet.

Manches Mal konnte ein verändertes Verhalten der Besitzer Besserung bringen. In anderen Fällen halfen Bach-Blüten oder homöopathische Mittel.

 

Gesundheit

Bei den gesundheitlichen Problemen stehen Schilddrüsen-, Nieren- und Blasenprobleme weiterhin an erster Stelle. Andere Erkrankungen sind vor allem Arthrose, Herzkrankheiten sowie Fellprobleme/Pfotenknabbern und Durchfall, sicherlich zum Teil ernährungsbedingt. Ein Fall von Myopathie war dabei. Auch von Kryptorchismus wurde berichtet.

Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass die Hunde nicht so belastbar sind wie gewünscht – teilweise schon allein, weil der Körperbau nicht stimmt (zu kurz im Rücken, falsche Winkelung der Beinknochen usw.). 

 

Wer ist betroffen?

Mit einer einzigen Ausnahme handelte es sich bei allen Problemfällen um Beardies aus modernen Zuchten. Auffällig war das oft noch jugendliche Alter der Hunde. Auch ältere Beardies haben Probleme, doch bei ihnen wird das oft nur am Rande erwähnt, wenn der junge Zweithund das eigentliche Sorgenkind ist. Entweder sind die Probleme bei älteren Beardies nicht so ausgeprägt oder man hat gelernt, damit umzugehen, oder man hat sich letzten Endes mit den Eigenwilligkeiten des Hundes abgefunden. Naturgemäß sind ältere Hunde ruhiger und somit leichter zu handhaben.

 

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Image der Rasse

Fellmengen, der Pflegeaufwand, die zunehmende Ängstlichkeit und auch die oft sehr schwierige Erziehung lassen die Beardie-Liebhaber nachdenklich werden.

Auch bei Tierärzten und Tierheilpraktikern, bei Therapeuten, in Hundeschulen und beim Sport sieht man die Beardies oft lieber „von hinten“: wenn sie wieder nach Hause gehen.

Besitzer von Problembeardies schrieben uns oft: „Ich liebe meinen Hund, aber wenn ich gewusst hätte, was für ein Theater man mit dieser Rasse hat, dann hätte ich einen anderen gekauft“ oder ähnlich. Die Züchter können davon ausgehen, dass solche Besitzer keinen zweiten Beardie kaufen werden.

In Forumsbeiträgen bekommt der Leser den Eindruck, dass die Rasse dermaßen problembeladen ist, dass man dem armen Sensibelchen ständig helfen müsste. Leider ist das tatsächlich oft der Fall. Mit Haarspange oder Zopf „zuckersüß“ zurechtgemacht (auch Rüden), das scheint für die Besitzer normal zu sein.

Wo sind die robusten Beardies, mit denen man durch dick und dünn gehen kann? Offenbar weiß niemand mehr, wie ein Beardie in Wirklichkeit sein sollte, lt. Rassestandard. Auch die Züchter scheinen es „vergessen“ zu haben.

Im Forum wurde die Autorin Liesel Baumgart, Initiatorin dieser Website, mit der Frauenrechtlerin Alice Schwarzer verglichen, die alles überspitzt gesehen habe, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Offenbar kann man sich nicht vorstellen, dass das, was in den Büchern von Liesel Baumgart sowie auf unserer Website steht

1.    den Tatsachen entspricht

2.    nicht übertrieben ist und dass

3.    die Situation der Beardies wirklich so schlimm ist.

 

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Was tun die Züchter?

Die meisten kleben immer noch an den alten Vorstellungen wie Fliegen am Honig.

Wenn so viele Menschen Abstand von der Rasse nehmen – weil der erste Beardie Probleme macht oder weil man keinen relativ pflegeleichten, robusten Beardie mehr findet -, ist es völlig unverständlich, wieso die Zahl der beim VDH registrierten Beardie-Welpen im Jahr 2003 wieder stieg - zumal man immer wieder von übrig gebliebenen Junghunden bei den Züchtern hört.

Verantwortungsvolle Züchter drückten es so aus: „Es wird gezüchtet auf Teufel komm raus.“

Die modernen Beardie-Züchter haben sich weiterhin als uneinsichtig erwiesen. Wir registrieren nur ein paar halbherzige Bemühungen, die Zucht in eine andere Richtung zu lenken, indem mal ein Rüde vom alten Typ eingesetzt wurde. Das sind nur Tropfen auf den heißen Stein – aber es ist immerhin ein Anfang. Wer sich ein wenig mit Genetik auskennt, der weiß, dass man nur mit zwei einwandfreien Zuchtpartnern ein kompromissloses Ergebnis erzielen kann. Weil es aber nur noch sehr wenige Zuchttiere vom alten Typ gibt, bleibt den Züchtern – nachdem sie viel zu lange gewartet haben – inzwischen kaum noch eine Wahl.

Man sollte annehmen, dass die Züchter sich wenigstens anstrengen würden, in Zukunft wesensstarke Beardies hervorzubringen – schon allein, um die Interessengemeinschaft COMING HOME und die Autorin Liesel Baumgart „Lügen zu strafen“, da es ja nach Aussagen der modernen Züchter überhaupt keine Probleme gibt. Doch nichts passiert! Auch im 5. Jahr unserer Aufklärungsarbeit haben die Züchter kaum auf die Wünsche der Welpeninteressenten reagiert.

 

Veränderungen brauchen Zeit.

Zeit, die die Beardies vom alten Typ inzwischen - nach so vielen Jahren der Untätigkeit und Interesselosigkeit von Seiten der Züchter - nicht mehr haben!

Es gibt kaum noch Zuchttiere vom alten (standardgerechten!) Typ.

Nun wird es darauf hinauslaufen, dass das Zuchtbuch wieder geöffnet werden muss, wenn wir weiterhin Beardies vom alten Typ haben wollen. In Großbritannien hat sich die Züchterin Lynne Sharpe/„Brambledale“ bereits Arbeitsbeardies in ihre Zucht geholt, ohne Papiere, denn der Kennel Club erkennt die Hunde nicht als Beardies an.

Wir erinnern uns: Mrs. Sharpe war es, die schon 1997 in der „Beardie Revue“ zu einer „Kampagne für den echten Beardie“ aufrief. In der „Beardie Revue“ vom Dezember 2004 plädiert auch sie für die Öffnung des Zuchtbuchs, damit der Genpool erweitert und den Problemen in der Zucht entgegengewirkt werden kann. Sie erwähnt dabei das Auslöschen physischer sowie psychischer Defekte, „denn sie werden höchstwahrscheinlich in allen Linien auftreten“: HD, Übersensibilität gegenüber Lärm („so weit verbreitet, dass viele Leute sie als charakteristisch für die Rasse halten“), Autoimmunerkrankungen. Als Gegenpol zu den Show-Beardies nennt Mrs. Sharpe die Eigenschaften der arbeitenden Beardies in Wales:

·         leistungsfähig beim Laufen

·         derbes Fell

·         korrekte Behaarung, auch am Kopf, so dass man den wachen, fragenden Ausdruck erkennen kann, der ein typisches Merkmal sein soll, aber aus dem Showring verschwunden ist

·         intelligent, gehorsam

·         furchtlos

·         voller Selbstvertrauen

·         All dies sind Eigenschaften, die selbstverständlich sein sollten für Beardies – wenn sie dem Rassestandard entsprechen.

Über die Brambledale-Nachzucht mit den vom Club nicht anerkannten Zuchttieren:

·         „bessere Hüften, als ich sie in vielen Jahren sorgfältiger Selektion und Auswertung erreicht habe“

·         keine Augendefekte

·         keine Anzeichen für „Geräuschüberempfindlichkeit, die solch ein Problem bei so vielen Showbeardies ist“.

Ist dies nicht genau das, was wir alle uns unter einem guten Beardie vorstellen?!

Die IG COMING HOME kann sich nur Mrs. Sharpe’s Worten anschließen:

Wenn der Club es nicht akzeptieren kann, dass die wahren Werte der Beardies erhalten werden sollen, und wenn er deshalb das Zuchtbuch weiterhin geschlossen hält, dann ist das ein Fehler in seinem System. Ein sehr lesenswerter Artikel, den man nicht versäumen sollte.

Nachtrag (März 2005):

In der „Beardie Revue“ Nr. 33 heißt es, dass der Kennel Club eine Öffnung des Zuchtbuchs in Erwägung zieht, um den Genpool zu erweitern. Ein Lichtblick! Wir teilen allerdings die Bedenken des Kennel Clubs wegen des Merle-Gens.

 

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Eine Ehre

wurde uns dadurch zuteil, dass die Vorbesitzer der Domain www.beardedcollie.de (früher: Beardie-Forum) uns gegen eine Tierschutzspende anboten, den Besitz der Domain auf uns zu übertragen, statt die Domain zu versteigern, so dass kommerzielle Züchter hätten zugreifen können. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für das Vertrauen.

 

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Für dumm verkaufen

wollte ein Verlag die Leser von Beardie-Büchern.

Er war daran interessiert, eine Neuauflage des Ratgeberbuches „Bearded Collie“ zu drucken, wünschte sogar beim Vorgespräch eine noch kritischere Version als die im Falken Verlag erschienene Ausgabe von 1999. Kurz vor Vertragsunterzeichnung wurde jedoch ein Rückzieher gemacht. Die Lektorin glaubte, dass sich Bücher besser verkaufen, in denen den Lesern Probleme verschwiegen werden. Sie bat um eine Umarbeitung des Manuskripts. Darauf ließ sich die Autorin Liesel Baumgart natürlich nicht ein; denn die Leser haben ein Recht auf die ganze Wahrheit, um objektiv eine Entscheidung für oder gegen die Anschaffung eines Beardies treffen zu können.

Andere Verlage lehnten ein Ratgeberbuch für Einsteiger ab. Der Druck lohne sich nicht bei so wenigen Welpen pro Jahr (entsprechend klein ist die Zahl potenzieller Buchkäufer) und an einem Buch für ca. 10 Euro sei zu wenig zu verdienen.

Für Welpeninteressenten stellt die Autorin nun mit der Website www.beardedcollie.de allgemeine Beardie-Infos zur Verfügung. Damit das ausverkaufte Ratgeberbuch keine allzu große Lücke hinterlässt, ist die Website recht ausführlich geworden.

 

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Unsere Hilfestellung in Zukunft

Die Arbeit, die wir für die Beardies leisten, nimmt immer mehr zu. Wir werden deshalb in Zukunft voraussichtlich nicht mehr allen, die sich mit Problemen an uns wenden, hilfreich zur Verfügung stehen können. Die Grenze der Zumutbarkeit und Belastbarkeit ist bei unseren ehrenamtlichen Helfern inzwischen erreicht oder bereits überschritten. Unsere eigenen Hunde bzw. Familien dürfen ja auch nicht zu kurz kommen.

 

Mit anderen Worten:

Wir sind nicht mehr in der Lage, all die Probleme zu lösen, die – größtenteils - die Züchter in die Welt gesetzt haben.

Deshalb bitten wir alle, die ein Problem mit ihrem Beardie haben, sich zunächst an die Züchter ihrer Hunde zu wenden. Die Züchter müssen deutlicher als bisher merken, wie viele Probleme es gibt.

Wir hören immer wieder, dass die Züchter sich oft nicht zuständig fühlen und die Augen vor den Problemen verschließen, statt sie zu lösen. In diesen Fällen sind Tierärzte, Tierheilpraktiker, Physiotherapeuten für Hunde, Hundeschulen oder Tierpsychologen die nächsten Ansprechpartner. Inwieweit die Kosten dafür vom Züchter zurückverlangt werden können, muss ggf. ein Anwalt klären. Laut Gewährleistungsrecht gibt es auf Hunde eine Garantie von 2 Jahren (Gesundheit, zugesicherte Eigenschaften gemäß VDH-Rassestandard).

In wirklich schwierigen Fällen und wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, werden wir natürlich unsere Erfahrungen weiterhin gern mit den Besitzern von Problembeardies teilen.

 

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Danke!

Wir bedanken uns bei allen, die uns Vertrauen entgegenbrachten, und vor allem bei denen, die inzwischen zu neuen Freunden geworden sind und unser Netzwerk mit ihrem Fachwissen bereichern.

 

IG COMING HOME

i. A. Liesel Baumgart

 

PS:

Für die Züchter hier ein paar typische Auszüge aus Mails, damit sie auch „die andere Seite“ einmal wahrnehmen (Namen wurden aus Gründen des Datenschutzes entfernt):

 

Sie haben mich vollends davon überzeugt, wenn überhaupt dann nur einen Beardie vom alten Schlag zu kaufen. Der passt sicher am besten zu uns, wir sind auch so, wie Sie den Hund beschreiben.

Ihre Homepage hat mir sehr gut gefallen und in vielen Dingen bin ich Ihrer Meinung. Gerade nach einem Besuch einer kleineren Ausstellung am Wochenende! Das war ernüchternd! Ich habe selbst einen Beardie Rüden und möchte vielleicht im nächsten Jahr einen Zweiten dazu nehmen. Wie Sie schon selbst geschrieben haben, Beardies machen wohl irgendwie süchtig. Allerdings stelle ich mir da kein "Modepüppchen" vor, sondern einen "Alltagstauglichen Beardie"!

Ihre Internetseite ist ein Lichtblick unter allen Bearded Collie Seiten! Ich suche für mich und meine Familie (11, 16, 18, 42 und 43 Jahre alt) einen Beardie vom alten Schlag.

Ich habe Ihre Internet-Seite und auch das Buch gelesen. Bitte nennen Sie mir ein paar Züchter, die Beardies vom alten Schlag (so wie Sie sie beschreiben) züchten.

Bitte senden Sie mir die Liste mit den Züchtern, die den Bearded Collie noch nach dem alten Schlag züchten. Diese Beardies gefallen mir nämlich viel besser, als die mit den extrem langen Haaren.


Recht herzlichen Dank für Eure Muhe diese Homepage zu gestalten und Aufklärungsarbeit zu leisten. Ich bin sehr froh, dass ich die Seite gefunden habe! Schweren Herzens mussten wir vor kurzem unseren heiß geliebten XXX einschläfern lassen. ... Meine Frage: ich sehe in den letzten Jahren nur noch Beardies, die sowohl vom Aussehen als auch vom Wesen her wenig mit unserem Bären (unser Hund war sehr groß und hatte 28kg) gemeinsam haben. An welchen Züchter in Ö oder gerne auch in D kann ich mich wenden, wenn wir wieder einen Bearded des alten Schlags haben mochten? Ich hoffe auf Eure Hilfe!

Ich muss auch sagen, dass ich über einige Postings im Forum sehr erstaunt, teilweise erschrocken bin. Wer da seine "Fahne nicht in den Wind" stellt wird leider oft niedergemacht. Schlimm!

... Die Ausstellung war meine Erste überhaupt und wenn ich ehrlich bin, wohl auch die Letzte. Obwohl andererseits muss man sowas auch mal gesehen haben um sich selbst ein Bild machen zu können. Gerade nach dieser Schau habe ich mich gefragt, ob es noch "normale" Züchter gibt.

Können Sie mir mitteilen, wo ich einen vernünftigen Züchter finde, der noch den "alten Schlag" züchtet?

Ich habe tatsächlich ein Buch von Ihnen bei ebay ersteigert. Zu meiner Schade muss ich gestehen, dass ich gerade erst bemerkt habe, dass es von Ihnen ist. Zufälle gibts!! Es ist allerdings nur die "Kurzfassung". Aber ich merke schon, ich muss mir Ihr anderes Buch auch noch zulegen.

Meine Frau und ich möchten uns im Laufe des nächsten Jahres mit einem Beardie "zusammentun". Nach ausführlicher Recherche im Internet und nicht zuletzt durch Ihr Buch "Bearded Collie" glauben wir, dass es ein klassischer Beardie sein soll.

Was Sie sagen, klingt ja wirklich erschreckend, sowohl über die Zuchtbestrebungen mit all ihren Begleiterscheinungen als auch die Reaktion der Züchter auf Ihr Buch ... Ein "moderner" Beardie kommt weder für meine Frau noch für mich in Frage, wir stellen uns keinen Vorzeigehund vor sondern eher einen Kumpel, mit dem wir auch in unwegsameren Geländen laufen können, vor dem niemand Angst haben muss und der den Tierarzt nicht reich machen will.


Seit einiger Zeit interessiere ich mich für einen Bearded Collie. Nach dem Besuch einiger Ausstellungen bin ich aber stark verunsichert, ob diese Rasse wirklich zu mir paßt. Nach der Lektüre Ihres Buches bzw. Ihrer HP ist mir klar geworden, daß der sogenannte "alte Schlag" genau der Hund ist, den ich mir vorgestellt habe.  

Wir haben uns so in diese Rasse verliebt, dass wir natürlich gerne wieder einen Beardie hätten, allerdings eben keinen dieser Modehunde. 

Ich habe einen Beardie und möchte irgendwann gerne noch einen Gefährten dazu, und bin daher schon seit einiger Zeit auf der Suche nach guten Züchtern. Und für mich ist das normale, kürzere Beardie Fell sehr wichtig, auch mein Beardie hat noch normales Fell. Allerdings habe ich noch keinen Züchter gefunden, der meinen Ansprüchen gerecht wird UND nach dem alten Beardie Schlag züchtet...

Ich habe mit großem Interesse Ihr Buch über Bearded Collies gelesen. Nach reiflicher Überlegung; vielen Gesprächen mit "Hundekundigen" jeglicher Art und innerhalb der Familie haben wir uns für den Beardie entschieden. Wir haben Freitag einen Besuchstermin bei einem Züchter ( "vom XXX" ) in unserer Stadt XXX, dessen Hündin zufällig zeitgleich mit unserer Entscheidungsfindung Welpen bekommen hat. Da ich jedoch Ihre Vorstellung von einem "ursprünglichen" Bearded Collie sehr gut nachvollziehen kann und teile und partout keinen Modehund möchte, habe ich als Unerfahrener die Sorge an den falschen Züchter und somit an den falschen Hund zu geraten. Daher frage ich mich ,ob Sie uns eventuell durch die Adresse eines Züchters , der "echte" Beardies züchtet; o.ä. Hilfestellung; weiterhelfen können.

Da ich jetzt gerne wieder einen Bearded hätte, würde ich einem ursprünglichen Bearded den Vorzug geben.

Bis ich durch Zufall auf Ihre Webseite gestoßen bin, nahm ich an, dass es so einen Bearded nicht mehr gibt.

Durch Suchen im Internet habe ich eure Seite gefunden. Seit einer Woche sehe ich mir eure Seiten immer wieder an, da der Wunsch nach einem neuen intelligenten, charakterfesten Begleiter auf meinen Spaziergängen sich immer mehr in den Vordergrund drängt.

Da für uns keine überzüchtete Mimose in Frage kommt, teilen Sie mir bitte mit wo ein kleiner Beardie ein neues liebevolles Zuhause sucht.

Ich danke Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie sich so für uns einsetzen und versuchen zu helfen. Ich glaube Sie haben eine große Tier- bzw. Hundeliebe. Ich bin sehr froh darüber.

... Was den Züchter und die Vorbesitzerin angeht so will ich mit keinem mehr was zu tun haben, denen ging es nicht wirklich um die Hunde sondern nur um den Geldbeutel. Solche Leute verachte ich die sich auf Kosten der Tiere bereichern. Gott sei Dank gibt aber auch noch Leute wie Sie und Ihre Mannschaft von Coming home.

Nachdem unser alter (Mode) Beardie vor kurzem gestorben ist, hätten wir jetzt gerne wieder einen. Aber einen Modebeardie wollen wir auf keinen Fall wieder! Wir wünschen uns einen richtigen Hund, keinen "Schisser", mit dem man nichtmal in die Stadt gehen kann. Deshalb wenden wir uns nun an euch. Wir hätten sehr gerne einen echten Beardie, aber wir haben keine Ahnung, wo wir ihn finden können.

 

Übrigens,

es war in den 14 Monaten seit Öffnung unserer Website nur eine einzige Mail mit Kritik dabei: eine Züchterin, die ihren Namen nicht nannte ...

 

 

 

Jahresrückblick 2005

 

Lichtblicke und Rückschläge

hat es 2005 während unserer Arbeit zum Erhalt der Beardies vom alten Typ gegeben.

·         Da waren Hündinnen, die gedeckt wurden und keine Welpen brachten, so dass wir all den Interessenten, die sich einen wesensstarken, nicht allzu pflegeintensiven und gesunden Beardie wünschten, noch weniger Welpen von empfehlenswerten Züchtern anbieten konnten.

·         Da war die immer noch unverständlich hohe VDH-Welpenzahl für 2004, obwohl uns immer wieder berichtet wird, dass die modernen Züchter Absatzschwierigkeiten haben.

·         Da war ein Bericht über Beardies in einer Hundezeitschrift, der auf die Problematik der modernen Beardies hinwies, in dem der Verfasser aber trotz unserer eindringlichen Vorab-Warnung nicht von seiner Meinung abwich, die Befürworter von Modehunden und von Beardies vom „alten Typ“ sollten einen Kompromiss finden.

·         Da waren aber auch neue engagierte Freunde, die sich für die Zucht mit Beardies vom alten Typ einsetzen, auch außerhalb Deutschlands.

·         Da waren mehrere Beardies vom alten Typ, die auf Ausstellungen unerwartet gut abschnitten.

·         Und da waren die Brambledale-Beardies von Lynne Sharpe in Wales, mutig mit Arbeitsbeardies gezüchtet (leider incl. Merle-Gen), von denen junge Hunde unter Mühen nach Deutschland und Frankreich exportiert wurden.

·         Lichtblicke waren ebenfalls mehrere Artikel von Mrs. Sharpe in der „Beardie Revue“.

·         ... und bei der Hundezeitung „Our Dogs“ entdeckten wir endlich einmal einen Kalender, der einen Beardie mit ansehnlich kurzem Bart zeigt.

 

our Dogs Kalender 2006

 

Einige Male hörten wir von Beardies, die nicht bei VDH-Züchtern gekauft wurden. Diesbezüglich raten wir zu besonderer Vorsicht. Zwar findet man bei solchen Züchtern noch einige Beardies, die äußerlich dem „alten Typ“ entsprechen (sie haben auf Ausstellungen anderer Clubs offenbar eher Chancen als im VDH), doch es gibt leider immer wieder schwarze Schafe unter diesen Züchtern.

Wir können nachvollziehen, warum Züchter von VDH-Ausstellungen Abstand nehmen und sich dem VDH nicht anschließen wollen. Oft hat es allerdings andere Gründe, dass die Züchter nicht im VDH sind: Sie wollen auf möglichst billige Weise Hunde produzieren. Die Leidtragenden sind die Hundemütter und die Welpen. Deshalb bitten wir dringend: Augen auf beim Welpenkauf, sowohl bei Züchtern außerhalb des VDH als auch im VDH, wo es überwiegend Modezüchter gibt.

 

Erschreckend ist manches Mal die Unkenntnis der Beardie-Besitzer. Sogar welliges Fell wurde für einen Fehler gehalten, bei dem man uns um Hilfe bat.

 

Die Ängstlichkeit der Beardies scheint immer schlimmer zu werden.

 

Neben den bekannten häufigen Gesundheitsproblemen der modernen Beardies mit Nieren und  Schilddrüse wurden uns in 2005 genannt:

- Herzprobleme

- Spondylose

- Arthrose

- Kryptorchismus

- Bauchspeicheldrüsenerkrankung

- Juckreiz und Hauterkrankungen

- Pfoten- und Krallenprobleme

 

Ansonsten: Alles wie gehabt.

Die meisten Züchter zeigen sich nach wie vor uneinsichtig.

Nur noch sehr wenige Züchter halten konsequent am „echten“ Beardie fest und scheuen keine Mühe, geeignete Zuchtpartner zu finden.

 

Wir danken allen,

die uns im vergangenen Jahr unterstützten und die uns mit ihren Mails Mut machten, am Ball zu bleiben.

 

* * *

 

Zu unserem Jahresrückblick 2004 hatten wir einige Rückmeldungen, dass die Auszüge aus Mails besonders eindrucksvoll gewesen seien. Deshalb möchten wir den Besuchern unserer Seiten – und vor allem den Züchtern - auch aus dem Jahr 2005 einige Auszüge zur Kenntnis und zum Nachdenken geben.

(Namen und Hinweise auf die Verfasser wurden natürlich entfernt.)

 

Habe mich jetzt eingehend schlau gemacht und bin eigentlich etwas enttäuscht, dass es Züchter gibt, die mehr nach der Mode züchten. Möchte einen gesunden, starken und pflegeleichten Beardie haben. Da ich auf dem Lande wohne und meine Hunde mit mir sehr viel unterwegs sind (lieben Pfützen und Matsch über alles), sollte der Hund ein Fell haben, das man gut pflegen kann. Suche innerhalb dieses Jahres einen Welpen von einem sehr guten Züchter.

 

Mit großem Interesse habe ich ein Buch von Ihnen sowie Ihre Internetseite gelesen. Es ist toll, dass es Ihre Beardie-Initiative gibt!!! Wäre es möglich, mich auf die Vormerkliste setzen zu lassen? Uns ist es auch egal, wie lange wir warten müssten oder wie weit wir fahren müssten, um einen Welpen zu bekommen. Hauptsache er ist vom alten Beardie-Typ! Für meinen Freund und mich würde ein Traum in Erfüllung gehen. Im Voraus besten Dank – und machen Sie weiter so!!!

 

Wir interessieren uns für die gute alte Bearded Collie Rasse. Bekomme ich über Sie Adressen von Züchtern, die diese lieben Kerle züchten?
Ich hatte etwas Schwierigkeiten, das System/Bewertung der "50 Besten..." zu verstehen und da tummeln sich "alte" und "junge" Rassen??

 

Wir interessieren uns sehr für diese schöne Hunderasse, allerdings nicht in der neuen langhaarigen Form, sondern in der Urform.

 

Wir tragen uns seit längerem mit dem Gedanken, einen Hund anzuschaffen.
Es sollte - in der engsten Auswahl - ein Bearded Collie sein (unsere
Nachbarn haben einen seit Anfang der 90er). Allerdings waren auch uns die modernen Züchtungen so fremd, dass wir bisher davon abgesehen haben. Umso erfreuter waren wir, als wir auf Ihre Website gestoßen sind (über die Bewertungen Ihres Buches "Bearded Collie" bei Amazon).

 

Da wir Pferde haben, sind wir natürlich an einem Hund interessiert, der robust und „pflegeleicht“ ist. Zumal gefällt uns der Typ vom alten Schlag, kurzes und rauhes Haarkleid, wesentlich besser als die auf den Hundeschauen vorgestellten, bis zum geht nicht mehr gestylten Hunde. Deshalb wären wir an Adressen von Züchtern interessiert, die den alten Typ noch züchten.

 

Wir wünschen uns nach einer Weile der Trauer wieder einen Hund, und zwar einen, mit dem unsere Kinder leichter und sanfter umgehen können und der dennoch ursprünglich ist und bei uns auch so bleiben soll. Bitte schicken Sie uns doch Adressen von Züchtern, die der Coming-Home-Initiative angehören.

 

Ich möchte mir unbedingt einen Beardie zulegen - habe aber keine Ahnung, woher ich einen gesunden "richtigen" Beardie bekommen kann. Könnten Sie mir vielleicht einen zuverlässigen Züchter nennen?

 

Zuerst einmal vielen Dank für die (unabhängige) Informationen auf Ihrer HP und Ihr Engagement für die Bearded Collies.
Da wir nun ein eigenes Haus haben (und keine Einschränkungen mehr durch Vermieter...), möchten wir uns einen Hund zulegen. Wir wollen keinen "Trendhund", sondern einen, der zu uns passt. Wir haben 3 Kinder, die alle ihren eigenen Willen haben und deshalb würde ein "devoter" Hund nicht zu uns passen.


Ich suche seit einiger Zeit einen Bearded Collie-Welpen. Bislang habe ich noch keine Erfahrung mit Beardies; aber je mehr ich mir Informationen aus dem Internet hole, desto mehr bin ich mir sicher, dass es unbedingt ein Beardie "alten Typs" sein sollte.

Leider bin ich noch nicht so richtig in der Lage, den modernen vom alten Typ zu unterscheiden. Was ich so im Internet gefunden habe - das Fell der Tiere kommt mir oft zu lang vor (also ist es sicher der moderne Typ); obwohl fast jeder Züchter alles mögliche betont, z.B. dass er hauptsächlich auf Wesensfestigkeit Wert legt und meistens auch, dass er den typischen Bearded Collie züchtet.

 

Wir sind eine Familie mit 2 kleinen Kindern und wünschen uns kein Fellmonster, sondern einen freudigen ausgeglichenen Familienhund.

 

Wir verfolgen mit Interesse Eure Bemühungen, bei den Züchtern und Haltern der Bearded Collies das Bewusstsein zu wecken, die alte ursprüngliche Art dieser einmaligen Hunderasse zu bewahren.

Wir können z.B. nicht verstehen, aus welcher Motivation solch ein Züchter wie ... jetzt langhaarige Zottelmonster fabrizieren soll. Vom Eindruck der Internetseiten und im Gespräch sollten die das doch gar nicht nötig haben, insbesondere wenn die Ausstellerei von Fellmonstern sowieso nicht nach deren Sinn ist...

Sicher gefallen uns die Hunde von der Zuchtstätte „Strawberry Fields“ aus Ihrem Buch „Bearded Collie“ am allerbesten. Auf der Seite 79, 132, 157 sehen sie so robust aus, als gehen sie mit einem durch „dick und dünn“. Sollte denn so was keiner mehr haben wollen?

Wir, d.h. eine dreiköpfige Familie wollen einen Bearded Collie als neues Familienmitglied aufnehmen. Da ich leider etwas schlechte Erfahrungen mit der Hundezucht gemacht habe - mein Vater hatte bereits 2 vollkommen neurotische Rauhhaardackel - wünsche ich mir einen charakterfesten Hund und kein Ausstellungsexemplar.

Ich bin mit Freude auf diese Seite gestoßen. Suche schon seit längerem im net über Beardeds nach. Bitte setzen Sie uns auf Ihre Vormerkliste für Welpen nach dem alten Typ. Wir bzw. meine Eltern haben seit 10 Jahren eine Bearded-Hündin, die aber leider aus einer "schlechten" Züchtung stammt. Der Hund ist natürlich trotzdem unsere Beste. Aber wir haben sozusagen an ihr gelernt. Jetzt suchen mein Mann und ich nach einem Welpen, bin aber über die meisten Kitsch-Seiten nicht sonderlich begeistert.

Es ist so, dass wir nach reiflicher Suche nach einem geeigneten Hund für uns auf die Beardies gestoßen sind und wie das dann so geht, verschlingt man geradezu alle Informationen, die man so findet. So geschah es, dass wir einen Besuch mit einem Züchter dieser Rasse vereinbarten und uns mit ihm und den weiteren Hunden auf einem Hundetreffen trafen. Es stellte sich heraus, dass uns die Eigenschaften der Rasse super klasse gefielen, aber der Fellpelz nicht! Das Fell ragt bei den erwachsenen Tieren fast bis auf den Boden und eine Struktur der Hunde ist dann nicht mehr zu erkennen ... ;-o(   (schade)

Nun die Frage wie komme ich an Beardies vom alten Typ??? Jetzt nach alledem, was ich so gelesen habe, bin ich mir sicher, keinen der namhaften Züchter zu unterstützen!

Ich möchte mir in naher Zukunft einen Hund anschaffen und habe mich nach langem Rassebuchwälzen und Internetrecherchen auf einen Beardie versteift. Allerdings möchte ich keinen Barbiepuppen Plüschhund haben, sondern einen wesensfesten gesunden Hund, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. Auch möchte ich nicht täglich Stunden für die Fellpflege opfern, ich finde, in dieser Zeit kann man schönere Dinge mit seinem Hund unternehmen. Eure Seite war für mich daher sehr interessant und ich würde mich freuen, wenn ihr mir eine Liste mit Züchtern vom alten Schlag zukommen lassen könntet. Macht auf jeden Fall weiter so mit eurer Initiative, eure Homepage ist wirklich sehr gelungen.

An Coming Home kommt heute keiner mehr vorbei, der sich für Beardies interessiert.


Ich kann gar nicht sagen wie dankbar ich bin, Euch kennen gelernt zu haben. Mein Leben ist, seit ich unseren Beardie habe, viel ereignisreicher, bunter, positiver, einfach schöner geworden und das verdanke ich vor allem Euch. Habe endlich Leute getroffen, die so denken wie ich und auch mal einen etwas nicht so einfachen Weg gehen, zum Wohle des Hundes.

Ich freue mich, dass es Menschen gibt, die sich dafür einsetzen, dass die Beardies wieder das werden, was sie einmal waren. Hunde  ohne Wolle und mit wesensfestem Charakter. Bitte machen Sie weiter und helfen Sie den Beardies.

Hallo! Bin durch Zufall auf diese Seite gestoßen und finde es toll, dass Sie sich so für den Beardie vom alten Schlag einsetzen. Ich selbst habe 2 Rüden, einen vom alten Schlag und einen modernen langhaarigen Beardie und es ist genau so, wie Sie es schreiben, alle denken immer der Beardie vom alten Schlag hätte Fellprobleme. Alle beide Hunde haben glänzendes Fell und bekommen das gleiche Futter. Der Beardie vom alten Schlag ist viel intelligenter, gewitzter und schlanker als der moderne Beardie und da heißt es wieder von den unwissenden Leuten "Der ist aber viel zu dünn", obwohl das nicht stimmt. Er ist, wie der Ur-Typ, sehr schlank.

Ich liebe alle beide Beardies abgöttisch, aber ich finde es immer traurig, wenn der Beardie mit dem kurzen Fell hinten angestellt wird und es negativ über ihn gesprochen wird, obwohl ja früher die Beardies kurzes Fell hatten. Das ärgert mich wahnsinnig.

Ich besuche auch Ausstellungen und ich habe mir vorgenommen, den kurzhaarigeren Beardie nichts desto trotz auszustellen, denn ich bin von ihm überzeugt. Es müsste halt nur mehr Richter geben, die das auch sind. Die meisten Leute, die ausstellen, lachen, wenn sie ihn sehen, aber das ist mir egal, sollen sie ruhig, das zeigt eigentlich nur, wie uninformiert sie über ihre eigene Rasse sind. Wenn ich mit Züchtern spreche über den alten Schlag Beardie, dann heißt es immer, den gibt es nicht, alle Beardies stammen eh von den gleichen Hunden ab, aber ich weiß, dass es ihn gibt, nur will immer niemand etwas davon hören. Für die meisten Züchter und Richter sind nur Fellmonster die wahren Beardies - das ist sehr schade. Hatte 10 Jahre lang einen Beardie vom alten Schlag und nun den letzten aus dieser Zucht ergattert, denn der Züchter hört nun auch auf, diese tollen Beardies zu züchten. Sehr schade! Es wäre sehr schön, wenn man diese Art Beardie erhalten könnte. Ich werde versuchen, dazu beizutragen.

Ich hatte wieder Lust...oder immer wieder, zu sehen, was so in der Beardie-Szene so läuft. Überrascht, auf Ihre Seite zu stoßen. So etwas wäre vor Jahren nicht möglich gewesen.

Meine verstorbene Freundin Elke Jarnut hat einsam und allein für die alten Typen auf allen Fronten gekämpft ...

Ich finde es sehr interessant, dass jemand mal von eingezüchteten Fellproblemen und „Modehunden“ von seiner Lieblingsrasse berichtet. Das tut nicht jeder. Jeder erzählt wie toll die Hunde sind und macht gar nicht auf die evtl. Zuchtprobleme aufmerksam. Danke für diese Hinweise.

Mit viel freude haben wir uns eurer site besehen, viel gute info uber diese tolle hunden von alten typ. Ach wir haben zwei Beardies von alten typ. Wir kommen von der Niederlande und haben beide hunde bei ein Niederlandische zuchterin die schon zuchtet von 1987.Eine hundezuchterin mit ein groses hartz fur diese alte rasse. Unsere hunden sind wie es beschrieben ist, spielen tollen rausen uber bergen ans wasser und " rabatsen" (spielen) mit viel lust. Es sind richtige hutehunden und sie willen auch immer wen wir mit die hunde spatsieren das wir suzammen bleiben so wie est ein richtige hutehund wie den beardie macht. Wasser und smutz..das gehurt to den beardie fur uns ist es kein modehund.Wir leben nun sinds martz 2005 in Duitsland, gerne muchten wir mit Beardiebesitzers von Alten typ in contact kommen um in deze umgebung mit besitzer und beardies was to undernemen, ist das moglich?

Ich habe anscheinend einen Bearded-Rüden mit kürzerem Fell - der dem alten Standard sehr ähnlich ist, und eine Hündin der neueren Generation (hat einen wesentlich höheren Anteil an Knotenbildung). Des weiteren kann ich nur bestätigen, dass ich bei dem Rüden so gut wie keine Probleme mit dem Fell habe. Es bleibt oft wochenlang ohne Knoten, obwohl wir viel über Felder etc. laufen. Und dies täglich und bei egal welchem Wetter. Ich sehe, dass mein Rüde viele Eigenschaften der Original-Rasse hat, und bin sehr froh darüber.

Ich möchte Ihnen kurz schildern, wie glücklich wir mit unserer Hündin sind! Es ist so ein wunderbares Geschöpf, das da bei uns gelandet ist, man kann unsere Begeisterung gar nicht ausdrücken. Sie macht zwar auch viel Arbeit, gerade da wir so etwas ziemlich ernst nehmen und versuchen, sie bestens zu versorgen und zu unterhalten... ;-))) sie ist so, wie Sie das in Ihren Büchern beschreiben. Sie ist total gescheit und hat viel Humor, lotet aber auch genau ihre Grenzen aus. Sie ist suuuuper herzig. Im Hundekurs (wie überall anders auch) ist sie total beliebt, das mit Gehorsam dauert aber wohl noch ein wenig, ist momentan oft noch Glückssache. Aber immerhin geht schon Sitz, Pfote geben, Platz und: nein, lass den Socken aus!

Ich unterstütze Ihre Initiative sehr! Ich habe leider einen sehr ängstlichen 2 1/2 jährigen Beardie und bin manchmal sehr verzweifelt, weil ich nicht mehr weiß, wie man dem armen Kerl  helfen kann.

hallo ihre website gefehlt mir,ich habe seit 8 jahren ein beardierüden aber seit mehr als fünf jahren frist unser hund sein fell immer so ab das mann das komplete fell abscheren muss wir waren schon bei etlichen teirärzten und nimmant kann uns helfen sie sagen das es psychomatisch ist wir hatten damals ein verkehrsunfall gehabt da war unser hund mit im auto er war damals circa 2 jahre alt vieleicht habt ihr eine idee oder kennt jemand der das gleiche durch mach wie wir.

Seit 7 Jahren besitze ich eine Bearded Collie Hündin. Leider hat sie seit ca. einem Jahr einige für uns unverständliche Macken und wir wissen nicht mehr weiter: Schon von Beginn an war sie empfindlich, was Werkzeuggeräusche anging, reparierte mein Vater ein Fahrrad, drückte sie sich an unsere Beine, das war ja noch OK und wir dachten, es hinge mit dem sensiblen Gehör von Hunden zusammen, doch vor einem Jahr begann sie dann bei bestimmten Geräuschen (Kinder im Kinderwagen oder auf Dreirad, Roller, bestimmte Sorte Fahrradklingel, Werkzeugkleppern) Hals über Kopf davonzurennen, wenn das nicht ging, zerkratzte sie unsere Türen. Dieses Verhalten zeigte sie dann auch, wenn sie allein blieb, verstärkt seit einem Einbruchsversuch bei uns zu Hause. Durch das Aufhängen von Werkzeug an den Türklinken versuchten wir sie zu desensibilisieren, bis vor 1 Monat war es auch wieder in Ordnung, jedenfalls so weit, dass sie nicht mehr davonrannte, doch dann fing es wieder an und noch grundloser als zuvor (denn sie hat nie negative Erfahrungen mit Werkzeug oder Kindern durch uns erfahren müssen). Ich wäre Ihnen für jeden Ratschlag sehr dankbar.

Vielen Dank für Eure super Seite! Unsere Hündin ist jetzt 10 Jahre alt. Leider leidet Sie an einer angeborenen Bauchspeicheldrüsen-erkrankung. Auch die Fellpflege treibt uns zuweilen in den Wahnsinn... Wir haben uns irgendwann entschieden, sie scheren zu lassen! Jetzt ist sie fröhlicher und wir sind es auch! Es ist wissenswert, dass der Ursprung unserer Probleme bei der Zucht liegt (insbesondere die Überängstlichkeit, - bei einem lauten Wort (nicht zu ihr gesprochen)-kann es schon passieren, dass sie unter sich lässt.-)

... dass dieser "begeisterte Züchter" am letzten Sonntag so nebenbei erwähnte, dass er sich nie wieder einen Beardie anschaffen würde. Viele Hundesportler sagen das, weil ihnen erstens die Fellpflege zu aufwendig ist, und zweitens ein ängstlicher Beardie für den Hundesport absolut ungeeignet ist. Oft lassen sich Beardies erst gar nicht an eine Turnieratmosphäre gewöhnen.

Wir haben ein Beardie-Mädchen, das uns von ihrem Wesen her unendlich viel Freude macht. Vom Charakter her ist sie eine ganz Liebe, die ihre Erziehung so nebenbei aufgenommen hat und sich überall vorbildlich betragen kann. Nachteilig ist ihre doch erhebliche Ängstlichkeit gegenüber Kindern und fremden Hunden. Leider gehört sie wohl auch zu den überzüchteten Tieren, denn sie hat einen leichten Herzfehler und muss Digitalis nehmen. Außerdem ist ihr Fell so weich, dass sich ständig Filzknoten bilden, gegen die wir mit Bürsten und Kämmen nicht mehr ankamen. Jetzt haben wir das Fell ganz gegen die Rassestandards kürzen lassen und dadurch einen fröhlichen und tobenden Hund erhalten. Wir haben auch die Züchterin darüber informiert.

Fantastisch, die Website. Wirklich. Nach dem Tot unserer vierjahrigen Beardie vonwege Auto Immum Krankheit, mochten wir sogerne ein gesundes Welpschen, aber wir sind sehr angstlich geworden. Da sa ich aufs Internet eure Site und ist mir vieles klar geworden. Zu bisher hatten wir 2 Bearded Collies. Unsere erste Beardie wurde 11 Jahre alt, hatte aber seit seinem Funften schweres arthrose, Unser zweites war ein madchen, sehr, sehr lieb, war aber ab ihr zweites lebenjahr immer ofter krank und wir mussten ihr vergangenen Februar einschlafen lassen. (Entschuldigen Sie mein schlechtes Deutsch, sprechen geht besser als schreiben). Jetzt ist mir vieles klar. Die Zuchter die wir bisher mitgemacht haben sprechen immer von Schowhunde. Wir mochten aber keinen schowhund, wir mochten einen starken Beardie. Deshalb bitte ich um eine liste von guten Zuchter und wenn moglich von guten Welpen. Wir wohnen in Holland.

Besser ein jahr warten als wieder dieser anblick in die treuen augen von so ein krankes tier.

Gestern traf ich auf einem Agility-Turnier einen 10 Monate alten Beardie. Die Besitzerin sprach mich letztes Jahr schon an. Gestern jammerte sie: "Ach Gott, der hat ja jetzt schon so furchtbar viel Fell!" Der Hund war vorne schon total zugewachsen. Von Körperkonturen war kaum etwas zu sehen. Aber die Dame möchte ja unbedingt auf Ausstellungen gehen, da darf man ja nix abschneiden. Armer Beardie! Natürlich möchte sie mit ihm auch Agility machen. Bin ja mal gespannt, wie sie das anstellt. Sie meinte noch, wenn er auf Ausstellungen nicht genügend Beachtung findet, dann könne man ja immer noch die Haare am Bauch abschneiden, damit er beim Agility mit seinem langen Fell keine Sprünge reißt. Aber die muss er ja erst mal sehen können...

Erst einmal wollte ich ein GROSSES LOB los werden, dieses ist die beste und informativste Seite im ganzen Netz über Bearded Collies. Schade, dass ich erst heute über Ihre Seite gestolpert bin, hätte mir bestimmt viel Ärger erspart.

... (über eine Verletzung des Welpen) ...

Vielleicht können wir verhindern, dass noch andere Menschen auf die Lügen dieser Züchterin hereinfallen.

...

Ich habe die Züchterin gestern Abend telefonisch erreicht, sie tat ziemlich erschrocken und hat sich 1000x entschuldigt. ... Sie erklärte sich aber sofort bereit, alle Tierarztkosten zu übernehmen, ich sollte ihr allerdings etwas Zeit geben, sie wäre im Moment pleite.

Ich habe hier schon öfter Beardies getroffen, aber meistens waren die Leute komisch und der Hund durfte nicht spielen oder so.

Ein Hund war dabei, da kannste wieder nur den Kopf schütteln. ''Wenn wir die Bürste in die Hand nehmen, läuft sie immer weg.'' Wie es mir schien, war es ein 'Gebrauchthund', aber das ist trotzdem keine Entschuldigung. So wird er halt immer mal wieder geschoren. Und als ich meinte, das ist ja schon krass, denn er muss teilweise ja sicher auf 3 mm geschoren werden, damit man unter dem Filz durchkommt, meinten die nur - ja, das hatten wir schon mal! Seufz...

Habe Ihre Homepage gelesen punkto viel Fell beim Beardie und möchte Ihnen aus Erfahrung nur beipflichten:

Ein Beardie mit kürzeren Haaren fühlt sich wirklich wesentlich wohler. Habe meinen vorigen Beardie immer wieder die Haare kurz geschnitten, da er Herzprobleme hatte und im Sommer sehr gelitten hatte mit dem Fell - hatte nicht so viel Fell wie die heutigen (war noch eher alter Typ geb. 1989), er ging viel lebensfroher durch die Welt wie ein junger Hund, überhaupt im Sommer fühlte er sich mit kurzem Schnitt wohler.

Habe jetzt wieder einen Beardie, aber leider mit viel mehr Fell als der vorige. Sein Fell ist zwar eher fein und auch öfters elektrostatisch aufgeladen, da ist er auch dann wirklich nervöser (Gewitterstimmung). Sein Nervenkostüm ist manchmal auch nicht gut und er kratzt sich auch viel. Habe ihm die Haare auf der Stirn gekürzt, dass er einen guten Durchblick hat, da er mit den langen Haaren eher unsicher war beim Spazierengehen, weil er nichts gescheit erkennen konnte. Werde ihm wahrscheinlich nächstes Jahr auch die Haare kürzen und mal sehen, wie er sich fühlt - leidet im Sommer schon sehr (wurde leider auch eine Herzmuskelstörung festgestellt). Es ist leider auch so, dass er auch oft von anderen Hunden angegangen wird (seit Baby an), da anscheinend viele Hunde so viel Fell nicht zuordnen können.

Unsere fast 12jährige Beardiehündin hat innerhalb eines Jahres ihr komplettes Unterfell verloren. Da sie von Anfang an nicht viel Fell hatte, sieht man jetzt an vielen Stellen bereits die Haut. Der Tierarzt machte eine Blutuntersuchung, konnte allerdings keine Erkrankung feststellen und meint, der Fellverlust wäre altersbedingt. Ansonsten ist sie für ihr Alter nicht wirklich fit und agil und zeigt keinerlei Zeichen einer Erkrankung. Kann ich dieses Fellproblem einfach als Schönheitsmakel hinnehmen oder sollte ich vielleicht doch noch einen anderen Tierarzt aufsuchen???

Ich hab mit meinem Beardie-Rüden ein fürchterliches Problem. Seit September hat er einen roten Hautausschlag, der fürchterlich juckt. Ich war schon bei mehreren Tierärzten, aber keiner konnte etwas finden (weder Pilze noch Milben). Der Ausschlag sieht aus wie beim Menschen die Masern. Wenn er abheilt, verkrustet er, kommt aber an anderen Stellen wieder. An den Ohren sieht es aus wie eine Schuppe an der anderen, die sich zwar abkratzen lassen, aber das ist dem Hund fürchterlich unangenehm und er kratzt sich fast die Hinterpfoten aus. Wenn er so weitermacht, hat er bald kein Fell mehr. Futter hatte ich nicht umgestellt (Futtermittelallergie). Jetzt koche ich aber alles frisch. Hat jemand schon mal etwas Ähnliches gehabt und kann mir einen Rat geben? Ich würde mich riesig freuen.

I don't know why, but she doesn't always like to get brushed.  I wanted to brush her today, so I put the baby gate up to trap her in the family room.  When I went to pick her up, she avoided me by trying to squeeze  between the couch and the wall.  I had to put a leash on her to get her to allow me to pick her up.  She's very good once I get her up on the grooming  table.  She probably still needs more brushing but a few hours is a lot for one little Beardie girl to handle in a day.

Übersetzung: Ich weiß nicht warum, aber sie mag es nicht immer, gebürstet zu werden. Ich wollte sie heute bürsten, darum habe ich das Babygitter benutzt, damit sie im Wohnzimmer in der Falle saß. Als ich sie hochnehmen wollte, wich sie mir aus und versuchte, sich zwischen Sofa und Wand zu quetschen. Ich musste sie an die Leine nehmen, damit sie es zuließ, dass ich sie hochnahm. Sie ist sehr fügsam, wenn ich sie erst einmal auf dem Kämmtisch habe. Wahrscheinlich muss sie noch mehr gebürstet werden, aber ein paar Stunden an einem Tag ist eine Menge für ein kleines Beardie-Mädchen.

Wir waren heute bei einer Züchterin namens ... und haben uns ihre Hunde und ihren aktuellen Wurf angesehen.

Sie züchtet seit etwa 20 Jahren und hat sehr viele Erfolge und Pokale. Das alles ist uns aber nicht besonders wichtig, da wir einen Familienhund mit gesundem Körper und Wesen suchen, uns also Pokale und ähnliches völlig egal sind.

Es ist schade, dass wir Menschen scheinbar ständig dazu neigen, uns die Natur untertan zu machen, anstatt sich in ihr wiederzufinden. Welche Entwicklung ist in der so genannten zivilisierten Welt nötig, dass wir endlich lernen, das Andersartige nicht beherrschen zu müssen, um ein Teil des Anderen werden zu dürfen. Gegenseitiger Respekt und Achtung verbieten es eigentlich von selbst, andere nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zurechtbiegen zu müssen. Das gilt für unsere Mitmenschen ebenso wie für die uns anvertraute Natur mit all ihren Geschöpfen. Leider ist es in der Tat so, dass dieses (Selbst)Verständnis scheinbar kaum noch Platz in unserer ach so zivilisierten Welt findet. Deshalb können wir Eure Probleme, Stellung zu beziehen, in Bezug auf die Verfremdung der Nachzucht (nicht nur) beim Bearded Collie, sehr gut nachvollziehen. Aber das soll uns nicht entmutigen für das Unbequeme, gegen den Strom Kämpfende einzutreten. Jedenfalls sind Eure professionellen Internetseiten eine sehr gute Adresse für alle, die Orientierung (nicht nur) für den Umgang mit Bearded Collies suchen. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie uns, auch wenn es schwierig ist, eine gute Adresse für eine Beardiezucht nach dem "alten Typ" empfehlen können.

27.12.2005

 

 

Bitte auch woanders Hilfe suchen!!!

 

Wir helfen gern allen, die Hilfe brauchen,

soweit es unsere Zeit erlaubt.

Inzwischen ist leider unsere Belastungsgrenze erreicht.

 

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Deshalb bitten wir die Leser unserer Website, verstärkt die Züchter anzusprechen (oft genug sind sie die Verursacher der Probleme) – auch wenn man dort abgewiesen werden sollte, was leider häufig der Fall ist. Die Züchter müssen mehr als bisher merken, dass es Probleme gibt.

Pfeil rotorange rechts

Bitte auch anderweitig fachlichen Rat einholen, z. B. bei Tierärzten, Tierheilpraktikern, Physiotherapeuten für Hunde, Hundeschulen und Tierpsychologen.

Pfeil rotorange rechts

Fragen, die oft gestellt werden, haben wir unter „FAQs“ beantwortet.

Pfeil rotorange rechts

Für allgemeine Beardie-Themen wie „Erziehung“, „Pflege“, „Ernährung“ haben wir eine gesonderte Website angelegt:

Pfeil rotorange rechts

Es kann nicht schaden, beim Club für Britische Hütehunde um Hilfe zu bitten und den Verantwortlichen zumindest zu zeigen, wie häufig die so oft geleugneten Probleme vorhanden sind. Hilfe erwarten darf man dort allerdings erfahrungsgemäß kaum.

Pfeil rotorange rechts

Erbkrankheiten bitte unbedingt dem Züchter und seinem Club melden, damit betroffene Elterntiere ggf. aus der Zucht genommen werden. Dazu ist eine tierärztliche Bescheinigung notwendig.

Pfeil rotorange rechts

Für die Vermittlung von Abgabehunden ist „Beardie in Not“ zuständig.

 

Januar 2006

 

 

 

Liebe Beardie-Freunde,

               so geht es nicht weiter.

 

3 Jahre lang war unser Team Ansprechpartner

für Beardie-Probleme aller Art.

 

Die Arbeit wächst uns über den Kopf.

Unsere Mailbox ist ständig überfüllt,

der Schreibtisch ist kurz vor dem Zusammenbruch,

der Computer raucht vor sich hin,

der Aktenschrank quillt über,

im Kopf schwirren nur noch Beardie-Probleme herum,

der Haushalt kommt zu kurz,

der Garten verwildert,

viel zu oft kamen die Hunde zum Computer

und meinten mit einem Nasenstupser: „Mach mal Pause! Lass uns spielen!“ ...

und wieder ist ein Sommer vorbeigezogen,

der nur sehnsüchtig vom Bürofenster aus „genossen“ werden konnte.

 

Monatelang hatten wir auf Seite 2 dieser Website die Bitte stehen,

man möge sich doch auch an andere Ansprechpartner

wie Züchter, Tierärzte, Tierpsychologen usw. wenden.

Es hat nichts genützt.

Die Beardie-Probleme und damit die Hilferufe an uns

wurden nicht weniger, sondern mehr.

 

Es gab auch unendlich viele Anfragen nach Welpen vom alten Typ.

Etliche Leser dieser Website haben sich selbst

online auf die Suche nach ordentlichen Welpen gemacht,

sind dabei verzweifelt und wollten immer wieder wissen,

ob dieser oder jener Züchter empfehlenswert sei

und wenn nein, warum nicht.

Auch unser Hinweis „Wir sind keine Welpenvermittlungsstelle“

und „Es gibt momentan keine Welpen vom alten Typ“

hat offenbar niemanden davon abgehalten,

uns zu kontaktieren.

 

Beardie-Welpe
vom alten Typ

 

Wir schaffen es einfach nicht mehr.

Damit wir nicht genauso zusammenbrechen wie unser Schreibtisch,

müssen wir gründlich abschalten.

Einige von uns mussten auch andere Prioritäten setzen

und stehen nicht mehr so intensiv wie früher mit ihrem Fachwissen zur Verfügung.

 

Deshalb gibt es auf den Webseiten

www.beardedcollie.de und www.beardie-special.de

vorläufig keine Mail-Adresse mehr.

 

Es tut uns sehr leid um die Beardies,

denen wir dadurch nicht mehr helfen können.

Wir sehen sehr wohl, dass die Probleme immer mehr werden -

Probleme, die von den Züchtern verursacht wurden;

aber wir können das unmöglich alles „ausbaden“.

Wenn es über eine Bitte nicht möglich ist,

für weniger (ehrenamtliche) Arbeit zu sorgen,

dann müssen wir uns leider zurückziehen.

Nun sind mal die Züchter an der Reihe,

diese Probleme zu lösen.

Sie müssen wohl noch stärker merken,

was sie den Beardies mit der immer noch unveränderten Zuchtrichtung antun.

Leider fühlen sich die wenigsten Züchter für Probleme zuständig –

sonst hätten sich ja nicht so viele Besitzer an uns zu wenden brauchen.

 

Wir bitten die Leser unserer Website herzlich um Verständnis.

Fragen, die häufig auftauchen, haben wir unter "häufige Fragen" beantwortet.

 

Vielen von euch konnten wir zu eurem Traumhund verhelfen.

Viele sind gute Freunde und treue Schreibpartner geworden,

die uns immer wieder mit Informationen versorgen.

Ohne euch wäre diese Website nicht das geworden,

was sie heute ist.

Deshalb fällt es uns außerordentlich schwer,

anderen Beardie-Freunden,

die vielleicht auch unsere Freunde geworden wären,

die Tür vor der Nase zuzumachen.

Es geht leider nicht anders.

Wir danken allen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben.

 

Natürlich bleiben wir am Ball und werden neue Entwicklungen aufzeigen.

 

Liesel Baumgart

August 2006

 

 

... wir versuchen es noch mal:

Das Postfach ist wieder geöffnet.

Für Notfälle stehen wir wieder zur Verfügung.

Aber bitte wirklich nur bei dringenden Fragen,

damit wir nicht wieder zu so drastischen Maßnahmen wie einer Schließung greifen müssen. Dann würden alle echten Notfälle darunter leiden.

Wir appellieren an das Verantwortungsbewusstsein unserer Leser.

 

März 2007

 

 

 

Jahresrückblick 2006

 

In diesem Jahr konnten wir ein paar Würfe vom alten Typ mehr verzeichnen als 2005.

Der VDH meldete für 2005 eine geringere Anzahl an Beardie-Würfen als bisher. Endlich wirkt sich die Absage der Welpenkäufer an die Modezüchter, die den weitaus größten Teil der Züchter stellen, auf das Welpenangebot aus.

Im Juni ließ uns der Disney-Film „Shaggy Dog“ einen Run auf die Rasse befürchten, wie nach „101 Dalmatiner“ bei den Dalmatinern geschehen. Es sieht so aus, als seien die Welpenkäufer vernünftig geblieben – was uns natürlich sehr freut.

Im Juli erschien der  Roman „Angelo – Ein Hunde-Engel auf Erden“, nach authentischen Beardie-Erlebnissen geschrieben von der Leiterin unserer Interessengemeinschaft COMING HOME, Liesel Baumgart, Autorin von „Bearded Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“.

Im September wurde ein zweiter Bearded-Collie-Club gegründet, der BCCD. Er findet nicht unsere Zustimmung.

Nachdem uns von einer Züchterin, die ihrer Meinung nach Beardies vom alten Typ züchtet (u. E. nur bei einzelnen Würfen), die Nachricht erreichte: „Endlich ist es soweit. Wir haben den Mut gefasst und es endlich durchgezogen“, teilten wir ihr mit, dass wir eine Spaltung der Rasse nicht gutheißen. Als die Website des Clubs ins Netz gestellt wurde, hieß es dort plötzlich: „Der Bearded Collie Club Deutschland e. V. versteht sich nicht als zukünftiger Rassehundzuchtverein des sog. "Beardies vom alten Schlag"! Von solchen Vermutungen distanzieren wir uns hier ausdrücklich.“ Das ist uns sehr recht. Diese Alternative nützt niemandem. Uns erreichten viele Mails mit Worten wie: „Die wollten sich nur an Coming Home anhängen. Jetzt merken sie, dass ihr da nicht mitmacht, und schon distanzieren sie sich.“

Ein Highlight des Jahres waren 2 Besuche von Freunden in Wales bei Dr. Lynne Sharpe/Brambledale, die mit Arbeitsbeardies versucht, die Rasse so zu erhalten, wie die Rassebegründerin Mrs. Willison sie sich gewünscht hätte.

Die Reaktionen auf unseren Bericht waren nahezu durchweg positiv. Eine Züchterin wandte ein, dass sie solche Hunde nicht in ihrer Zucht haben möchte, da so genannte Fehlfarben (zu viel Weiß) oder auch Hunde, die eher Border Collies ähneln, in den Würfen vorkommen könnten. Damit hat sie natürlich Recht und sicherlich werden auch andere Züchter so denken. Im Club sind solche „Ausrutscher“ nicht gern gesehen. Aber hat nicht die Rassebegründerin Mrs. Willison auf die gleiche Weise selektiert?

In Frankreich wurde eine Beardie-Besitzerin, die für den alten Typ eintritt, zur lokalen Vertreterin des Vereins gewählt. Ihr Rüde hat keine Papiere. Dennoch steht er kurz davor, als Deckrüde anerkannt zu werden. Uns wurde mitgeteilt, in Frankreich seien sich die Verantwortlichen darüber klar, dass die Zucht in Richtung der ursprünglichen Beardies gehen müsse. – Nachtrag: Der Rüde wurde zu unserem großen Bedauern aus dem Leben gerissen.

Im November schrieb uns die Firma Marengo, auf deren Website sich unser Beardie-Rasseportrait befindet, dass ihr das Thema „Mobbing“ der Beardie-Züchter nicht verborgen geblieben sei. Dort gehen immer wieder Anrufe der „modernen“ Züchter ein, „die sich aufs Heftigste aufregen. Wir sind der Ansicht, Meinungsfreiheit bleibt Meinungsfreiheit und persönlich muss ich sagen: Ich kann mich Ihrer Meinung nur anschließen.“ Wir danken Marengo für diese Standfestigkeit.

Im Dezember schließlich konnte die Öffentlichkeit im Fernsehen verfolgen, wie die Beardie-Zucht heutzutage oft abläuft. Eine Hündin wurde in einer Tierklinik untersucht, um den Decktag bestimmen zu lassen. Wir erhielten einige Zuschriften von Beardie-Liebhabern, die entsetzt darüber waren, dass die Hündin beim Einführen des Instruments zusammenzuckte und wie technisiert eine Paarung vonstatten geht, statt die Hunde selbst über den richtigen Zeitpunkt entscheiden und „einfach machen“ zu lassen. Im Hof der Tierklinik fand die Paarung statt: Die Hündin wurde festgehalten, der Rüde machte mehrere Deckversuche. „Hoffentlich ist es bald vorbei“, konnte man in den Augen der Hündin lesen – sowohl bei der Untersuchung als auch bei der Paarung. „Es sah nach einer Vergewaltigung aus“, schrieb eine schockierte Beardie-Besitzerin. Ohne Respekt vor den Tieren standen mehrere Personen dicht um die Hunde herum und die Kamera wurde draufgehalten. Vor lauter langem, üppigem Fell kam der Rüde nicht zum Zuge, so dass man die Haare der Hündin an den Hinterbeinen mit Gummibändern zusammenband. Wieder einmal ein abschreckendes Beispiel für die Modezucht. In der Natur würden Tiere, die sich nicht ohne menschliche Hilfe paaren können, aussterben ...

Dass es auch anders geht, zeigt ein verständnisvoller Züchter, der sein Pärchen auf einer Wiese zusammen spielen, umeinander werben und sich an diskreter Stelle paaren lässt – von wo die zwei mit freudigem Verhalten zurückkehren. 

Auch in diesem Jahr lernten wir viele nette Beardies kennen. Durch die Berichte über Züchter, die von Welpeninteressenten besucht wurden, vervollständigt sich das Bild der Beardie-Landschaft immer mehr.

In den Mails war alles dabei, was man sich denken kann: von den Freuden der Welpenvermittlung über die Frage nach einem englischen Hundewörterbuch oder „Ist mein Hund ein Beardie oder ein Mix?“ bis zu Trauerarbeit. Gesundheitlich das Übliche: Probleme mit Schilddrüse, Herz, Nieren, Knochen. Zum ersten Mal hörten wir von einem Beardie, der einen epileptischen Anfall hatte; die Tierärztin soll gesagt haben, dass Beardies dazu neigen. Zum ersten Mal wurden wir auch mit dem Von-Willebrand-Syndrom konfrontiert, vor dem schon in älteren Beardie-Publikationen gewarnt wird.

Geradezu wundervoll waren einige telepathische Gespräche mit Hunden und Katzen, zu denen wir den Besitzern verhelfen konnten.

Wir konnten auch Verbindungen von Beardie-Besitzern untereinander knüpfen, die ähnliche Interessen haben oder in der gleichen Region wohnen. Man half sich untereinander, man besuchte sich gegenseitig, einige sehr schöne Freundschaften entstanden und manches lief so beeindruckend wie von selbst, dass man von Fügung sprechen kann.

Bei all dem war es gar nicht so einfach, unseren eigenen Hunden noch gerecht zu werden und die bestehenden Freundschaften, die sich über die Jahre ergeben haben, weiterhin zu pflegen. Monatelang haben wir auf unserer Website darum gebeten, auch woanders Hilfe zu suchen und uns nicht als Welpenvermittlung zu betrachten – vergebens. Die Flut der Zuschriften riss nicht ab und unsere Zeit wurde so knapp, dass wir im Herbst leider unser Postfach schließen mussten und vorläufig keine Online-Beratung mehr anbieten können. Wir bedauern außerordentlich, dass wir diesen scharfen Schnitt machen mussten, und können nur um Verständnis bitten. Wir bedanken uns bei allen, die uns Vertrauen entgegengebracht und uns ihre Fragen und Probleme anvertraut haben. Um so mehr freuen wir uns über diejenigen, die keine Mühen scheuen, uns dennoch irgendwie zu erreichen.

Im Prinzip sind alle Fragen auf unseren sehr umfangreichen Webseiten beantwortet. Wir bitten die Beardie-Besitzer, die Verhaltens- oder Fellprobleme mit ihren Hunden haben, auf unseren Seiten nach Antworten zu suchen. Für Erkrankungen sind vor allem die Züchter bzw. Tierärzte oder Tierheilpraktiker zuständig.

Weitere Neuigkeiten des Jahres unter „News“.

 

 

Alles in allem

sind wir mit der Entwicklung zufrieden. Es geht langsam voran, aber es geht in die richtige Richtung. Die Welpenkäufer sind aufgeklärt und wissen inzwischen, was sie wollen und was nicht. Was fehlt, ist „nur“ das entsprechende Angebot an Beardie-Welpen vom alten Typ.

Auch in diesem Jahr möchten wir unseren Lesern einige Auszüge aus Mails nicht vorenthalten (Namen wurden natürlich entfernt). Die Züchter sollten sie besonders aufmerksam studieren – und wir wissen: Das werden sie.

 

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Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir eine Liste mit Züchtern, die noch den "alten Schlag" Bearded Collies züchten (mit mittellangem, harschem Fell) zusenden könnten. Ich habe bei einer Unterordnungsprüfung in Wien erlebt, wie ein Beardie Besitzer ständig auf dem extrem langen Fell seines Hundes stand und dieser jedesmal wenn er aus dem Platz, Sitz machen sollte, aufjaulte, oder beim Agility den Beardies die Bäuche rasiert worden sind. Das gab mit zusätzlich zu denken.

Habe eben zufällig eure website gesehen und war sofort sehr interessiert. Mein Bearded Collie ist im Sommer gestorben und ich möchte nun gern wieder einen haben. Bei der Beschreibung der verschiedenen Typen konnte ich feststellen, dass meiner wohl einer des "neuen" Typs war, was ich im Grunde genommen (bis auf die Fellpflege) nicht wirklich schlimm fand. Eure Argumente bezüglich des "alten" Typs haben mich jedoch sehr überzeugt.

Nach langer intensiver Internetsuche sind wir doch nicht schlauer geworden. Es gibt zu viele Anbieter und Züchter. Haben Sie vielleicht einen Tipp für einen Züchter bei uns in der Nähe?

Auf der Suche nach einem passenden Familienhund bin ich auf Ihre Seiten gestoßen. Scheinbar bin ich selbst ein wenig altmodisch, da mir die Beardies des alten Schlags wesentlich besser gefallen als die von Ihnen bezeichneten Modehunde.

Ich möchte einfach nur einen guten zweiten hund in meine familie holen, was nicht heißen soll das mein erster hund nicht gut ist, aber einge dinge die sie auf ihrer HP ansprechen treffen halt zu und deswegen möchte ich mich vor dem kauf des zweiten hundes noch etwas genauer informieren.

Wir sind bereits Besitzer einer Beardie Hündin und suchen nach Verstärkung. Ich mache mit unserer Hündin Tunierhundesport und Agility. Die Suche nach einem Sport-Beardie ist schwierig und ich habe bisher noch nicht das richtige gefunden. Vielleicht könnten sie mir weiterhelfen und Züchter nennen, die man nach dem "alten Typ" fragen kann, ohne schräg angesehen zu werden.

...
Ihr Buch habe ich schon früher mit großem Interesse gelesen, auch wenn es von meiner Züchterin nicht gerade empfohlen wurde. Sie haben mir sehr weitergeholfen! Mein Traum wäre es später eine eigene Zucht vom alten Typ aufzubauen, denn fast alle Beardies in unserem Viertel sind geschoren, das ist doch einfach schade. Vielleicht tut sich nun etwas in England. Ich habe gelesen, daß für Hunde ohne Papiere nun auch Möglichkeiten zur Zuchtzulassungen geschaffen werden sollen. Dies wäre sicher eine große Chance für die Rasse.
 

Und da jeder Kundige weiß, dass man einen Beardie schon nach dem ersten Augenkontakt nicht mehr zurückgeben kann, hatte der Verkäufer ... (Name) ... gewonnen und ich etwas über 300,00 DM verloren! Jedenfalls hat meine Hündin die OP damals gut überstanden.

Natürlich waren wir in Deutschland bei mehreren Züchtern. Die Hunde waren fett mit viel zu viel Fell. Modehunde! Jetzt haben wir überlegt einen Hund aus Tschechien zu holen. Was halten Sie davon? 

Erstmal Glückwunsch zu Eurer Webseite, ein Lichtblick in der Flut von Hundezüchterseiten. In der Hoffnung mit Eurer Hilfe einen "ehrlichen Züchter" zu finden möchten wir das Angebot nutzen und uns auf Eure Vormerkliste setzen lassen.

Bitte nennt mir Züchter im Bundesgebiet am liebsten in Norddeutschland. Unser Bearded ist vor 3 Jahren verstorben, er gehörte leider zu "ängstlichen", trotzdem haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben, einmal ein angstfreies Tier zu bekommen.

Ich interessiere mich schon länger für den Beardie :-) Jetzt möchte ich aber eher einen "Arbeitshund" und nicht einen dieser "Showlinien".. wo bekommt man noch so einen Bearded Collie?

Vor ca drei Monaten haben mein Mann und ich beschlossen, uns einen kleinen Zottel zuzulegen, und unsere Wahl fiel auf einen Beardie. Durch Recherche im Internet (wobei wir glücklicherweise auf ihre Seite gestoßen sind!!) und Anschaffung der Fachliteratur von Frau Liesel Baumgart fiel unsere Wahl auf einen Beardie der herkömmlichen (alten) Züchtung. Ein Hund muß bei uns auch etwas robust sein, da meine Eltern, die mit uns in einem großen Haus mit nicht wesentlich kleinem Garten leben, ebenfalls sehr stolze Hundeeltern sind, und unser zukünftiger Racker somit mit dem bereits vorhandenen Hund allerlei aushecken kann und wird. Außerdem können wir anhand unserer Nachbarin sehen, was mit überzüchteten Rassehunden, hier ein Golden-Retriever, im nachhinein noch für gesundheitliche Probleme auftreten können.

Ich wusste das garnicht,das man den Beardie so verzüchtet hat...bis ich mich hier eingelesen habe.

Wir denken noch darüber nach, ob Rüde oder Weibchen. Für den Fall, dass es ein Rüde werden sollte auch noch über die Möglichkeit einer Kastration. Über ein aktives Züchten haben wir noch nicht nachgedacht. Somit wäre dies kein ausschlag gebender Grund. Was halten Sie für besser. Weibchen, Rüde oder kastrierter Rüde? Wie unterscheiden sich die Tiere Charakterlich?

Ich finde es auch furchtbar, wenn das Fell bis zum Boden hängt. Deshalb habe ich vor drei Jahren schon mal bei einem Züchter verzichtet, obwohl ich sonst einen sehr guten Eindruck hatte. Aber die Mutterhündin war ziemlich zart und klein und die Haare gingen bis zum Boden. Ich hatte damals einen braunen Beardie, groß gewachsen, leider schlecht sozialisiert, weil von einem Massenzüchter. Aber sowas erfährt man beim ersten Hund ja manchmal erst hinterher.

...

Allerdings hat mir unsere Tierärztin gesagt, daß sie in letzter Zeit öfter Beardies in ihrer Praxis sieht, daß die aber zunehmend durch Verhaltensprobleme auffallen.

...

Inzwischen habe ich eine ganz Menge Beardie-Züchter Seiten angesehen auf der Suche nach einem "vernünftigen". Es ist erschreckend, wie die meisten Hunde aussehen. Da habe ich mit meinem Beardie wirklich einen Glücksgriff gemacht. ... Auf den Internetseiten habe ich nur zwei gefunden, die bei ihren Zuchtzielen davon sprechen den alten Schlag erhalten zu wollen. Viele Züchter schreiben aber nur, sie wollen die Beardies dem Standard gemäß züchten und gesund (selbstverständlich oder?)- oder sie schreiben gar nichts. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, mir nur noch die Hundebilder anzusehen. Und von den Seiten, wo die Hunde alle Haarspangen tragen, verschwinde ich ganz schnell wieder. Viele sind auch nur liegend, als Kopfbild oder als Junghund abgebildet. Allerdings habe ich auch festgestellt, daß manche Züchter die Haarzucht auf die Spitze treiben.

Mein Rüde (Anmerkung: alter Typ) sieht gegen die Haarpracht dieses Hundes aus wie der arme Verwandte, aber ich bin heilfroh darüber und werde mich beim nächsten bürsten daran erinnern.

Ich find´s toll, dass es Sie gibt. 

Nach Studium Ihrer Internet-Site und Bearbeitung des Fragebogens, hat sich der Wunsch nach einem Bearded Collie alten Typs gefestigt. Können Sie uns sagen, welcher  verantwortungsvolle Züchter Welpen abgibt bzw. in den nächsten Monaten erwartet? Sofern es aktuell kein Angebot geben sollte, warten wir gern noch mit dem Kauf, wenn wir dadurch das Risiko, einen Problemhund zu erhalten, minimieren können.

 

Mir ist es ganz wichtig einen Beardie der alten Rasse zu bekommen und würde mich gerne auf die Warteschlange begeben. Es Muss nicht heute oder morgen sein, wichtig ist mir dass ich eine Hündin bekomme die nicht aus einer modernen Zucht kommt. Vielleicht wissen Sie jemand der liebevoll züchtet.

Gibt es im norddeutschen bis mitteldeutschen Raum Züchter, die Beardies nach dem alten Schlag züchten? Und wenn ja, ab wann wäre dort mit Welpen zu rechnen? Ich habe vor wenigen Tagen eine Beardie-Hündin im Alter von 14 Wochen verloren. Sie litt an einer massiven Nierenmissbildung und musste eingeschläfert werden. Der Schock sitzt tief - und die Angst, dass mir so etwas noch einmal passiert.

Hallo, nach langem forschen im Internet bin ich auf Ihre Internet-Adresse gestoßen. Ich habe nun schon so viel über Bearded Hunde gelesen und wäre sehr glücklich von Ihnen zu erfahren, wo man von einem gutem, zuverlässigem Züchter eine kleine Bearded Hünde-Welpin mit dem alten Wesen finden könnte! ... Nun habe ich sehr viel gelesen in Büchern und im Internet und wäre super glücklich zu erfahren, wo ich denn überhaupt noch Bearded Hündinnen, mit dem zuverlässigen, unverwüstlichem Wesen finden kann! Da wir dringend suchen wäre ich glücklich wenn Sie mir bald antworten würden (gerne per Email), da wir und unsere so gerne bald wieder eine kleine Hundedame um uns hätten!!

Ich bin sowas von begeistert von Euren Seiten, respektive den Inhalten. Ein dreifach Hoch auf "Hundemenschen", die sich auf Coppinger einlassen, auf rohes Fleisch und und und. Bei uns in Österreich gibts leider sowas nicht.

Ich mußte 50 Jahre alt werden um mich gegen den Strom schwimmen zu trauen, diverse Hundebücher von "Fachleuten" als Mist beseite zu legen, die Abrichteplätze (schon das Wort) in Wien nicht mal aus der Ferne zu betrachten.

Ich hoffe so sehr, daß möglichst viele Menschen Eure Seiten lesen und sich animieren lassen eigenständig zu denken, fühlen, und noch mal denken. Und ein bischen mehr Coppinger zu lesen, auch wenn das was drinsteht nicht immer so angenehm für Besitzer ist, wie viele andere sogeannten Fachbücher, die nebenbei bemerkt, ausschließlich Fertigfutter empfehlen.

Wenn ich mit Beargyzüchtern telefoniere und sie nach der Züchtung des `alten Schlages` wegen dem Fell frage, kommt mir direkt Ihr Name entgegengeschleudert. So habe ich meistens Unverständnis über meine Anfrage geerntet. Aus diesem Grunde bitte ich Sie mir eine Liste der Züchter zuzuschicken, die Beardies mit `pflegeleichtem` Fell züchten.

Ihre Internetseite ist sehr beeindruckend wir sind ebenfalls Verfechter des gesunden ursprünglichen Beardies. und ich würde gerne einen Link zur Website schalten. Ihr Buch empfehle ich bereits. Wir sind engagierte Hobbyzüchter. Wir züchten in der, von den VDH`lern, sogg. Dissidenz. Unsere Zucht und unsere Hunde sind prächtig, wir haben allerbeste Kritiken.

Ich weiß, dass Sie keine Adressen weitergeben, aber vielleicht können Sie mir ja doch helfen.

...

Ich hoffe, Sie können ein Kontakt zwischen mir und Frau ... (Name) ... aufbauen.
...

Das Buch von Ihnen kenn ich, das habe ich sofort kaufen müssen als es rauskam. Sie haben mir da voll und ganz aus der Seele gesprochen. Wenn man heute die Beardies im Ring anschaut, sieht man da nur nervöse, ängstliche Fellbündel. Furchtbar. Mit meinem Rüden war ich auch ein paar Mal ausstellen, aber da er (stand immer im Richterbericht) "im Laufen die Rute zu weit oben" trug, war auch nie eine Platzierung dabei. Ich mein, wenn ich als junger Rüde mit 5 anderen Rüden im Ring stehe, würde ich auch meine Rute etwas höher tragen :o)) Alles total lächerlich. Na ja, wenn die halt meinen.

...

Ja und diese ...(Name der Zuchtstätte)...-Leute, oh je, wenn ich die schon sehe, die Hunde, das tut richtig weh. Wie soll so ein Hund überhaupt im Wald laufen gehen, ohne den halben Wald mit nach Hause zu bringen?

Unser Rüde ist nicht so ein Beardie wie es anscheinend so viele gibt.Wir hatten viel Glück mit ihm,obwohl seine Züchterin nicht so gut ist wie man sich eine Züchterin wünscht und eigentlich aussuchen sollte.Wir hatten ja sooooooo viel Glück.Unser 2ter Beardie soll allerdings ein Old Type sein,und wenn wir ins Ausland dafür müssen.Wir sind richtige Beardie Fans geworden.Viele Grüsse an ihre Beardies und an das ganze Team,die sich so für die armen Beardies einsetzen.

Der Artikel, in dem von über 300 Arbeitsbeardies in GB die Rede ist, war für mich sehr interessant und weckt die Hoffnung, dass unsere Rasse nicht völlig als großgezüchtetes Haarmonster mit immer schlechter werdenden Anlagen und Macken verkommt.

Mein Gott ich kann Ihre viele Mühe gar nicht wieder gut machen!!! Ganz herzlichen Dank für alles.

 

Hätte nicht gedacht, dass sie den Kleinen so schnell annehmen, aber er ist eben etwas besonderes. Die 3 sind wie eine richtige Beardiefamilie. Sie sind immer gemeinsam unterwegs und beschützen den Kleinen auch, sie schlafen zusammen, essen zusammen. Sie teilen alles mit dem Kleinen und momentan hat er natürlich noch absolute Narrenfreiheit. Also er darf sich mit den Großen echt alles erlauben. Da tun mir manchmal schon die Großen leid, aber wenns doch zu arg und aufdringlich wird, dann brummeln sie ihn kurz an, der Kleine weiß sofort was gemeint ist und dampft ab. Echt toll. Der Kleene ist echt der Wahnsinn. Er ist 10 Wochen alt, ich habe ihm noch nichts groß gelernt und trotzdem kann und weiß er einfach alles. Er macht sitz, platz, er versteht bleib oder raus. Er apportiert den Ball. Er hört super auf seinen Namen. Einmal rufen ist er sofort da und setzt sich vor mir hin. Wirklich toll. Er ist ein totaler Kasper. Er bringt uns ständig zum lachen.

So langsam findet man alles auf der Website.Informationen von A bis Z.Hier wird man wenigstens über alles aufgeklärt.Sehr informativ für zukünftige Beardiebesitzer.Ich werde sie an jeden,der Interesse an einem Beardie hat,oder schon einen hat,weiterempfehlen.Macht weiter so.

Ich habe Sie nicht vergessen und jedesmal, wenn ich die Haarkletten aus dem Fell unserer Hündin gebürstet habe an Sie und Ihre Initiative gedacht. Für den Sommer haben wir ihr Fell auf ca Handbreite kürzen lassen und es in Eigenarbeit auch weiter kurz gehalten. Das und viele Besuche am Hundestrand mit ausgedehnten Bädern hat uns alle den Sommer gut ertragen und genießen lassen. Über eine zufällige Begegnung mit einem Beardie sind wir auf einen eher privaten Beardie Club gestossen, der sich monatlich einmal trifft. Ich habe mich gefreut, dass bei diesen Treffen auch geschorene oder Beardies mit gekürzten Haaren dabei waren und in Gesprächen auf Ihre Initiative hingewiesen. Und alle waren sich einig: Es gibt vom Wesen her nichts Besseres als einen Beardie. Ich hoffe nur, dass die pflegeaufwendigen Beardies langsam wieder dem alten Typ weichen werden und habe mit Interesse Ihre Berichte und Statistiken gelesen.

Kennst Du den Zwinger ...(Name)...? Hat sie mal den alten Typ gezüchtet? Ich war durch Zufall mal auf ihrer HP. Dann war ich auch auf der HP des anderen Zwingers, wo deren Hündin her, aber die züchten ja auch nur noch Müll. Ich verstehe es echt nicht. Sie hatten doch so tolle Beardies vom alten Typ, warum haben sie nicht bemerkt wie wertvoll sie sind? Die anderen züchtet doch nunmehr jeder. Die Züchter müssen doch bemerkt haben, dass die anderen Hunde anders sind, als die vom alten Typ oder ist es ihnen egal. Wohl eher egal !!!

Ich hatte auch einen Anruf vor kurzem, von einem Mann, der einen ...(Zuchtname)...-Beardie hatte. Er wurde leider im Alter von 5 Jahren vom Auto überfahren. Der Mann war todunglücklich. Er hatte vorher bei dem Züchter angerufen in der Hoffnung er bekommt dort noch einen Beardie. Ich konnte ihm ja leider keinen alten Typ Beardie mehr anbieten. Er wollte am liebsten gleich vorbeikommen und meinen Welpen haben. Ich habe ihm gesagt, so leid es mir auch für ihn tut, aber von meinen Hunden ist keiner verkäuflich, für kein Geld der Welt. Es ist so sehr tragisch. Die Menschen, welche so viel Wert legen auf so einen alten Beardie,weil sie schon mal einen hatten, bekommen keinen mehr, weil kein Züchter sie mehr züchten will und es werden immer mehr Menschen, die so einen Beardie vom alten Typ haben möchten. Wie blöd sind denn die ganzen Züchter. Warum züchtet man nicht das was die Leute auch haben wollen? Ich finde das alles so traurig. Aber es liegt daran, das sich keiner der Züchter tiefgründiger mit der Geschichte des Beardies befasst, sonst würden sie versuchen das Erbe von Frau Willison zu erhalten. Da sind wir wieder bei den doofen Menschen, welche nur an sich und ihren Profit denken. Was machen denn die Menschen, die keinen alten Beardie mehr bekommen? Sie kaufen einen Modebeardie. Lieber so einen als gar keinen Beardie, sagen sie sich. So war es doch bei uns damals auch. Doch dann meinte es jemand ganz gut mit uns und schenkte uns noch zwei dieser kostbaren Beardies, nun bin ich dran das Beste draus zu machen. (Anmerkung: Zucht geplant)

Seit Samstag haben wir unsere Kleine zu Hause und super glücklich, denn bis jetzt läuft es prächtig. Sie ist ein sehr fröhlicher Hund, spielt viel mit den Kinder und tobt kräftig im Garten. Selbst die lange Autofahrt war kein Problem für sie. Sie ist gar nicht schreckhaft!!

Wir waren von der Art wie der Züchter für seine Hunde lebt sehr begeistert und sind sehr froh, dass wir uns so entschieden haben.

 

Auch wenn ich auf Eurer HP gelesen habe, daß Ihr keine Züchter mehr empfehlen werdet,da es sehr viele Anfragen und wenige Züchter gibt, so erlaube ich mir dennoch an Euch diese Frage zu stellen, da wir für unseren Sohn mit 8 Jahren einen "Therapiebeardie" suchen. Unser Sohn ist ein überaus unkonzentrierter, innerlich zerrissener junger Mann, der in der Schule jetzt zunehmend Probleme mit der "inneren Ruhe" entwickelt und deshalb auch jetzt beginnend in ergotherapeutischer Behandlung steht. Zusätzlich bietet die Volksschule, die er besucht, ihm die Möglichkeit, einmal die Woche zu einem Therapiehund zu gehen, was er dankbar annimmt und dann recht ruhig und ausgeglichen ist. So sind wir nun auf der Suche nach einem wesensfesten Hund dieser Rasse und hoffen trotzallem auf ein kleines "Weihnachtswunder" von Eurer Seite.

(Wir haben zu einer ruhigeren Rasse geraten.)

 

Ein ganz herzliches Dankeschön für die liebevolle Begleitung bei der Erziehung meines Beardies!

1985 bekam ich meinen ersten Bearded, ein pflegeleichter, aufgeweckter Kerl, sensibel und leicht zu erziehen. Er wurde 13 Jahre alt. Dann kam Nr. 2 zu uns - extrem geräuschempfindlich, so zart wie sein Körperbau war auch sein Seelchen und sein Fell. Bei 56 cm Schulterhöhe kam er nie über 19 kg, er fraß nur das Nötigste. ... Trotz oder vielleicht auch wegen seiner "Behinderung" war es eine ganz besondere gegenseitige Liebe und ich habe viel mit ihm gelernt. Danach ging ich auf die Suche und fand eine Züchterin, die auf das Wesen der Hunde großen Wert legt und bekam den 3. Beardie. Ein selbstsicherer kräftiger Rüde, immer hungrig, läßt nie Reste im Napf und hat vor Nichts und Niemand Angst. Doch muß ich gestehen, wenn er mein erster Hund gewesen wäre, würde er mir mittlerweile auf der Nase rumtanzen.

Diese Mail ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie es so manchem ergeht. Alle wollen – dem Rassestandard entsprechend - einen wesensstarken, aktiven, intelligenten Hund, aber mit der Klugheit und Durchsetzungskraft eines „echten“ Beardies sind einige Anfänger schlicht überfordert. Wer aber einmal so einen Beardie gehabt hat, will nie wieder einen modernen Beardie, auch wenn „Problemkinder“ oft besonders geliebt worden sind.

 

Die Verwechslung mit Bobtail ist uns ja nicht fremd. Auf dem Welpenplatz haben es mich auch schon drei Leute gefragt. Aber bei all den Welpen der verschiedenen Rasssen muß ich doch sagen, daß der Beardie am hübschesten aussieht - so richtig wie ein Spielzeughund im Plüschanzug.

 

* * *

 

aus ein paar Mails zu den Brambledale-Beardies,

deren Väter Arbeitshunde sind:

Diese Zucht gefällt mir sehr gut.Da würde ich auch einen nehmen.Egal,ob sie Papiere bekommen oder nicht. Diese Frau muss doch unterstützt werden. Sie leistet so tolle Arbeit.

 

Der Bericht über Frau Sharpe stimmt mich ein wenig traurig. Sie steht mit ihren Problemen sehr alleine da. Ich glaube nicht, dass es hier ehrliche Züchter gibt, die in ihrem Sinne züchten würden. Ich traue niemanden soviel Geist zu.

Die Hunde sehen toll aus. Ganz anders als mein Racker. Die Felllänge, das kann man gar nicht glauben –fast wie eine andere Rasse. Und das schwarz um die Augen und den Mund –gigantisch. Ich glaube, das würde sich lohnen, von dort einen Zweithund zu holen.

 

Ich habe gleich mal den Bericht über die Beardies „durchflogen“. Neugieriger war ich ja auf die Fotos. Und was soll ich sagen, ich finde diese Tiere sehen einfach herrlich aus!!! Also, wenn ich Mrs Sharpe’s Beardies so sehe, dann kann ich ihr zu diesen tollen Tieren nur gratulieren.

Mit den Brambledales kann ich mich nicht recht anfreunden. Manche haben schmale Schnauzen, einen fixierenden Blick und erinnern auch mit ihrem Schleichgang an Border Collies. Da muss Dr. Sharpe drauf achten, dass das nicht mehr wird – Selektion tut Not!

Das Merle-Gen geht gar nicht – jedenfalls nicht ohne Gentest in der Nachzucht! Wenn Hunde das Merle-Gen tragen, obwohl man es nicht sieht (entweder weil nur 1 Elternteil es trug oder weil es im Fell kaum zu erkennen ist), dann geht der Schuss nach hinten los!

 

27. Dez. 2006

 

 

 

Mitch

Mitch

Monty von der Hummelwiese

10.4.1992 – 22.9.2007

 

Abschied von Mitch

Mitch war uns von Welpenbeinen an ein treuer Begleiter und mit seiner Würde und Weisheit ein wunderbarer Helfer, Ratgeber und Lehrer.

Ohne ihn wäre unser Leben anders verlaufen.

Die Interessengemeinschaft COMING HOME verliert mit Mitch ihren Logo-Hund. Aber er ist ja nicht ganz fort, wir werden seine Gegenwart immer spüren.

Er war ein Botschafter für den „alten Typ“, wie er im Buche steht, sowohl vom Aussehen als auch vom Wesen her – ein leuchtendes Vorbild für die Beardie-Zucht. Ohne Mitch gäbe es weder beardie-special.de noch beardedcollie.de – und damit war er auch der Auslöser dafür, dass wir vielen Menschen und ihren Hunden helfen konnten und zahlreiche liebe Freunde kennenlernen durften. Zwei Beardie-Bücher (mit Plädoyer für den „alten Typ“ und ein Umdenken in der Beardie-Zucht) wären ohne Mitch nicht geschrieben worden und auch nicht der Erfahrungsroman „Angelo – Ein Hunde-Engel auf Erden“.

Mitch’ letztes Vermächtnis ist eine Webseite über Oldies. Der Entwurf dazu entstand in seinen letzten Stunden, während der Nachtwache – als wir noch nicht ahnen konnten, dass es die letzten Stunden sein würden.

Der Tierarzt hat Mitch am frühen Morgen erlöst, an einem sonnigen Tag mit Vogelzwitschern, viel zu schön zum Sterben, aber – wie eine liebe Freundin schrieb – genau richtig, um aufzusteigen und mit Freude auf die Zukunft auf uns herabzublicken ...

In unserem Garten fand er seine letzte Ruhestätte, neben seinem Freund Robin.

 

Wir danken allen,

die uns in den letzten Monaten mit Rat und Tat zur Seite standen, und allen, die uns nun mit so lieben, bewegenden Worten trösten. Solche gefühlvollen, ausführlichen Zuschriften bekommt man kaum als Hinterbliebener eines verstorbenen Menschen – um so mehr zeigen sie uns, dass „unser Großer“ wirklich ein ganz Großer war.

 

Karl-Heinz und Liesel Baumgart

22. September 2007

 

 

 

Jahresrückblick 2007

 

Freud und Leid lagen im vergangenen Jahr dicht beieinander.

Wie schon in den Jahren zuvor, erreichten uns auch 2007 zahlreiche Mails und Anrufe von besorgten Beardie-Besitzern. In vielen Fällen konnten wir helfen, doch manchmal steht man angesichts schwerer Probleme bzw. Erkrankungen einfach nur noch hilflos da und fragt sich, wohin die Beardie-Zucht noch führen soll.

Um es vorwegzunehmen:

Es hat sich kaum etwas gebessert und es wird wirklich allerhöchste Zeit, dass die Züchter sich mal auf den Hosenboden setzen und gegensteuern.

Wir verweisen an dieser Stelle noch einmal auf die Bücher von Dr. Hellmuth Wachtel – ein Muss für jeden verantwortungsvollen Züchter. Einen Vorgeschmack darauf gibt ein Artikel über die Zuchtrichtungen der Zukunft.

Das Jahr hatte kaum angefangen, da hörten wir von einem Beardie, der an einer Narkose gestorben war. Ein MDR1-Gendefekt wurde festgestellt.

MDR1 war uns bisher nur in Zusammenhang mit neurologischen Schädigungen – bis hin zum Tod – durch gewisse Medikamentenwirkstoffe bekannt gewesen. ...mehr

Aus Frankreich kam die Meldung von einer autoimmun-hämolytischen Anämie bei einer Beardie-Hündin, die dadurch ihre 9 Welpen verlor und nur mit großer Mühe gerettet werden konnte; ihr Sehvermögen wird durch die Behandlung möglicherweise für immer stark beeinträchtigt sein. Die Besitzerin der Hündin sprach von einer Blutallergie gegen die eigenen Welpen. Diese Krankheit ist ebenso bei einem Halbbruder der Hündin aufgetreten. Die Besitzerin der Hündin fand heraus, dass die Erkrankung in Großbritannien bekannt ist; das betreffende Gen soll aber noch nicht gefunden sein. Es wird Blut von betroffenen Hunden gesucht, um das Gen zu identifizieren. Bezeichnend für die Erkrankung soll sein, dass sie einen Auslöser braucht um auszubrechen, z. B. eine allergische Reaktion, Stress, Impfung etc. Mehr zu dieser Krankheit im  französischen Beardie-Forum, Stichwort AHAI.  

Wieder wurden uns Fälle von Cushing Syndrom, Addison, Schilddrüsen-Erkrankungen, Herz-, Nieren- und Magen-Darm-Problemen gemeldet.

Wiederum aus Frankreich kam die Nachricht von einem Beardie mit Wirbelsäulenproblem (Sacrum nicht verbunden) und ein Beardie soll zweigeschlechtlich sein. Beide aus einer sehr bekannten französischen Zucht - und damit geht es alle Züchter an.

Auffällig war die steigende Anzahl von Tumorerkrankungen, allen voran Milztumore. Nach Aussage von Tierärzten sollen Tumore bei allen Hunden immer öfter vorkommen.

Krankheiten, die von Zecken übertragen werden, scheinen ebenfalls auf dem Vormarsch zu sein. Manches Mal kamen die Besitzer nur zufällig oder durch unseren Hinweis dahinter, da die Symptome recht unspezifisch sein können. Borreliose ist mittlerweile bekannt, aber wer denkt schon an die lebensgefährliche Anaplasmose usw.?!

Wir hörten von Canini-Engstand (Zähne), der zu kleinen entzündlichen Löchern im Kiefer führte, so dass Junghunde von einem Zahnspezialisten operiert werden mussten.

Auch wesensmäßig mussten wir wieder von allerlei Schwächen hören, von der bekannten Überängstlichkeit bis hin zur Aggression eines Deckrüden (!): Bei einer Ausstellung ging er auf den freundlich wedelnden Rüden einer Zuschauerin los.

Immer wieder gab es Fragen zur Pflege, zu Problemen mit verfilztem Fell, zum Haareschneiden und zum Kürzen der Stirnhaare. Der Statistik zufolge werden unsere Pflege-Webseiten am häufigsten aufgerufen. Das sollte den Züchtern wirklich zu denken geben.

Neben den vielen Zuschriften von Welpen-Interessenten zeigten uns Kleinigkeiten an, dass ein Umbruch in der Rasse stattfindet:

Besitzer von Rüden des alten Typs, die teilweise noch sehr jung sind, erhalten Deckanfragen von Modezüchtern, „damit mal wieder etwas Robustheit und Gesundheit in unsere Zucht kommt.“ Wir freuen uns über die Rüden-Besitzer, die ihre Hunde trotz des finanziellen Anreizes nicht dafür hergeben, dass die Züchter halbe Sachen machen.

In einer Ausgabe der „Beardie Revue“ warb ein Züchter mit Hunden, wie sie vor vielen Jahren gezüchtet wurden. Heute hat er völlig anders aussehende Beardies ...

Eine Beardie-Besitzerin, Tierärztin, wählte als Thema für ihre Doktorarbeit die Geräuschempfindlichkeit bei Bearded Collies – ein Thema, das lt. Aussage der Modezüchter „kein Thema“ ist.

Wenn man einen Blick über die Grenzen wirft, kann man sagen: Bei uns sehen die Beardies wieder besser aus – jedenfalls was die Länge des Fells angeht. Das sagt natürlich nichts darüber aus, wie die Hunde „unter dem Fell“ sind, sowohl genetisch betrachtet als auch vom Körperbau her. Die körperbaulichen Mängel, die man sogar bei den „besten“ Beardies im Ausstellungsring sieht, lassen uns manches Mal die Haare zu Berge stehen. Es wurden auch Ausstellungshunde gesehen, deren Haar geschnitten worden war.

Im Herbst mussten wir Abschied nehmen von Mitch, dem Logo-Beardie von „Coming Home“, ohne den es unsere Webseiten nicht gäbe. Er wurde 15 ½ Jahre alt.

Trauerbegleitung war ein großes Thema in diesem Jahr. Zu den Webseiten über Oldies, die nach den Erfahrungen mit Mitch entstanden, sind viele Reaktionen von Hundebesitzern bei uns eingegangen, denen wir schon in diesen 3 Monaten damit sehr helfen konnten und die für unsere Hinweise ausgesprochen dankbar waren. Wir haben uns sehr über die gefühlvollen Rückmeldungen gefreut und auch darüber, wie eng das Band zwischen Menschen und ihren Hunden oft ist.

Die Nachfrage nach Welpen vom alten Typ ist unverändert stark, obwohl wir zu unserem Bedauern nur selten Beardies vermitteln können – weil es einfach kaum noch solche Hunde gibt. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir in zwei Trauerfällen recht schnell einen Beardie vom alten Typ parat hatten, einen Welpen und einen Junghund, der vom Züchter aus schlechter Haltung zurückgeholt wurde.

Einige Welpen und auch erwachsene Hunde (nicht nur Beardies) fanden mit unserer Hilfe ein gutes Zuhause und haben ihre neuen Besitzer glücklich gemacht. Nette Rückmeldungen trafen auch von Menschen bei uns ein, die nicht auf den eigentlich gewünschten Beardie-Nachwuchs warten wollten, sich anderen Rassen zuwandten und mit ihnen glücklich geworden sind.

Das sind die Lichtblicke unserer Arbeit.

Schöne Momente wurden uns ebenfalls durch viele Fotos von Beardie-Besitzern beschert, auch auf lustige Art, z. B. die Aufnahme eines Wohnzimmers mit dem Titel „Suchspiel“ (der Welpe hatte es sich unter dem Sofa gemütlich gemacht) oder „Bilderrätsel: Was ist das?“

 

Bilderrätsel EH

Ein Beardie, der nicht fotografiert werden möchte.

Schließlich mussten wir feststellen, dass viele Welpen-Interessenten, die sich auf unsere Vormerkliste setzen lassen hatten, inzwischen andere Hunde gekauft hatten. Wir bitten herzlich darum, uns in solchen Fällen Bescheid zu geben, damit wir den Namen von der Liste streichen und uns ein Anschreiben zum Zeitpunkt eines Wurfs sparen können. So können andere Interessenten nachrücken, ehe womöglich recht schnell der betreffende Wurf verkauft ist.

Im Herbst/Winter gab es erstmals Anfragen – und gleich mehrfach -, ob Regenmäntel für Beardies gut seien. Offenbar leiden Beardies darunter, dass sich das üppige Fell stark mit Wasser vollsaugt und nach dem Spaziergang nur sehr schwer trocknet. In so einem Fall geht ein Regenmantel natürlich in Ordnung, denn Feuchtigkeit, die lange im Fell bleibt, kann krank machen. Auch für alte Hunde, deren Fell dünn geworden ist, die nur noch wenig Unterwolle haben oder gar nierenkrank sind, ist ein Regenmantel eine gute Hilfe.

Zum Jahresende erreichte uns die frohe Botschaft, dass der Rüde Wolfie (gezüchtet von Dr. Lynne Sharpe/Brambledale, Wales), der in der französischen Zuchtstätte „Firstmiss“ bei Familie Gsell lebt, zur Zucht zugelassen wurde. Wolfie ging aus der  Paarung einer Beardie-Hündin vom alten Typ mit einem Arbeitsbeardie hervor und hatte daher keine Papiere vom britischen Kennel Club. In Frankreich ist unter bestimmten Voraussetzungen eine Zuchtzulassung „ohne Papiere“ möglich. Wolfie ist für den Beardie vom alten Typ ein echter Hoffnungsträger – ebenso wie Touffu (Eltern unbekannt), der im französischen Plerguer lebt. (Nachtrag: Touffu ist früh verstorben.)

Mit Freude hörten wir, dass Mrs. Sharpe/Brambledale wieder wohlauf ist und einen weiteren Wurf plant.

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Diese Zusammenstellung ist in erster Linie für die Züchter gedacht, die immer noch die Augen vor der Wahrheit verschließen. Bei den Welpeninteressenten laufen wir damit offene Türen ein. Bei ihnen setzt sich mehr und mehr das Bewusstsein durch, dass der alte Beardie-Typ (der standardgerechte Beardie!) etwas Wertvolles ist, das es zu erhalten gilt. Inzwischen sind wir an einem Punkt, an dem es kaum noch geeignete Zuchthunde gibt, mit denen der Beardie in der standardgerechten Form bewahrt werden kann – neben den britischen Arbeitsbeardies, die zwar Arbeitspapiere und eine enthusiastische Lobby haben, aber noch nicht vom Kennel Club anerkannt werden. Wir können gut verstehen, dass die Farmer ihre Hunde nicht dafür hergeben wollen, dass sie in die Schönheitszucht eingehen; denn eine Vermischung liegt auch nicht in unserem Sinn, sondern die Erhaltung des ordentlichen Erbguts.

Liebe Züchter, wir wissen, es ist lästig, Fehler einzugestehen, aber wenn es weitergeht wie bisher, werden wir den standardgerechten Beardie verlieren. Nur wenn jetzt endlich mit Macht das Ruder herumgerissen wird, kann es noch mit Volldampf Richtung Erfolg gehen – die einzige Chance, die die Beardies noch haben.

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Die Mails und Anrufe, die uns 2007 erreichten, gleichen denen der Vorjahre. Die bekannten Probleme sind geblieben. Daher wollen wir hier nur ein paar besonders interessante Zitate bringen:

 

Nachdem wir uns letzte Woche nach 17 Jahren und 1 Monat von unserem Rüden (nach Ihrer Beschreibung wohl "alter Schlag") schweren Herzens trennen mussten, wende ich mich an Sie, mit der Bitte, vielleicht doch einen Ihres Erachtens vertrauensvollen Züchter zu nennen, auch, wenn Sie, wie ich lesen konnte, keine Welpen vermitteln können. Meine Frau ist seit dem Tod unseres Beardies nur noch am weinen und für mich steht es fest, dass wir wieder, wenn auch nicht direkt, einen "Beardie" bekommen werden. Nachdem ich Ihre Homepage gelesen habe, fühle ich mich im Nachhinein bestätigt, einen wundervollen Hund des vmtl. alten Schlages aus der damaligen Tschechoslowakei "erwischt" zu haben. Wir hatten, bis auf das letzte Jahr, so gut wie keine gesundheitlichen Probleme, abgesehen von den normalen Altersleiden wie Arthrose, oder auch mal eine Ohrenentzündung, zu "kurieren".

Liebe Beardieschützer, ich bin Kindertherapeutin und auf der Suche nach einem geeigneten Hund für mich selber und den Einsatz in meiner psychotherapeutischen Praxis. Mir scheint der Beardie vom alten Schlag genau passend und nun bin ich auf der Suche nach einem wirklich guten Züchter, der dieses Thema (Beardie vom alten Schlag) wirklich ernst nimmt. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie mir weiterhelfen könnten. Da ich schon bei einigen Telefonaten mit Züchtern die Brisanz dieses Themas zu spüren bekommen habe, verstehe ich, dass jede Unterstützung ihrer Seits auch als Konfrontation mit Züchtern des modernen Typ ist. Nach meiner Erfahrung mit diesem Reizthema kann ich mir vorstellen, dass sie in einem hohem Maße angefeindet werden und hoffe, dass sie durchhalten und ihre Position weiter vertreten, um diese wundervolle Rasse zu erhalten. Mir ist kein Weg zu weit, um mich mit entsprechenden Beardiezüchtern in Verbindung zu setzen.

Nun noch zu den durchgestylten Ausstellungshunden. Da wird doch der größte denkbare Unfug getrieben, selbst Haarspray und Gel wird da verwendet. Warum nur diese Qualzüchtungen (z.B.Pekinesen,die kaum mehr atmen können)?? Ich finde es wunderbar, dass Sie sich dafür engagieren, wieder natürliche selbstbewusste Beardies zu züchten.

Alle Hunderassen, die erst in Frage kamen, wie Entlebucher Sennehund, schieden letztendlich aus. Erst als ich einem alten Freund begegnete und dieser wieder einen Beardy hatte (leider Modehund) fiel die Entscheidung - entweder richtig, oder gar nicht. Wenn Sie noch Adressen von Züchtern haben die im Laufe des Jahres 2008 Welpen verkaufen bitte mit mir in Verbindung setzen. Keine Schönheitsmodelle - mein letzter Beardy war von 1988 - noch ein richtiger - nur Züchter die die Kritik dieser Homepage  Coming Home ernst nehmen.

In Frankreich ist ein Beardie-Züchter ins Gerede gekommen, weil er seinen Hunden ... verabreicht (ein Gift - wir streichen den Namen lieber, damit nicht noch andere Züchter auf diese Idee kommen), damit sie ein schöneres, glänzendes Fell bekommen. Verschleiß von Muttertieren, Deckaktpreis von 1500 Euro aufwärts, Miesmachung einer anderen guten Züchterin, „Kauf“ der Richter, extreme Brutalität (dadurch habe ich selbst erlebt, wie er aus dem Ring verwiesen wurde) - ERGO kein Züchter meines Vertrauens.... Als ich dieses hörte bin ich fast vom Stuhl gefallen.... und soweit ich dies beurteilen kann, aus meiner Sicht und was ich persönlich schon gesehen habe, würde ich sagen, dass diese Gerüchte auf sicheren Fundamenten basieren.

Anruf einer Freundin ohne Hund: „Beim Tierarzt saß ein Mann mit Beardie im Wartezimmer, der war vom selben Züchter wie deiner. Da wird jetzt wohl ganz anders gezüchtet. Der Hund sah aus wie ein aufgeplatztes Sofakissen. Der Mann hat erzählt, er hätte noch einen anderen Beardie. Der soll total aggressiv sein.“

Vielleicht haben Sie noch einen Buch-Tip betr.: der Geräuschempfindlichkeit. Heute sind wir in einen Hagelschauer gekommen und meine Hündin war ab  - nach Hause.

Auf Eurer Beardie Homepage kann man sich kaum sattlesen. Die ist super! Ich  hatte, glaube ich, mit meinem Rüden Glück, eher den alten Typ gekauft zu haben, Fell sehr pflegeleicht (er legt sich in jede Pfütze, Bach, Brunnen und wälzt sich im Sand oder hat den ganzen Waldboden im Fell aber Hauptsache glücklich, man hat ja einen Staubsauger! Ängstlich ist er auch nicht, ausser Gewitter und Feuerwerk! Da ich jetzt weiss, wie schwierig ein guter Hund zu finden ist, werde ich mich jetzt schon etwas mehr umschauen und mich damit befassen. Denn ohne Beardie möchte ich nicht mehr sein.

Ich mußte meine Bearded-Collie-Hündin einschläfern lassen, sie hatte einen Nasentumor. Und an dem Tag der Einschläferung, während sie in Narkose lag, hatte mein Tierarzt noch einen faustdicken Tumor im Rachenbereich gefunden. Es war ein Schock für mich, habe alles versucht meiner Hündin zu helfen. ... Und als ich dort gelesen hatte, das auch ihr Bruder aus dem A Wurf an einem Gehirntumor  gestorben ist, wurde ich mißtrauisch. Gleichzeitig las ich weiter in der Homepage von Frau ... (der Name ist uns bekannt), dass auch die Hündin ..., auch aus dem Wurf von Frau ... an einem Tumor (Milztumor) gestorben ist, wurde ich immer mißtrauischer, und suchte nach der Ursache wieso so viele Hunde diese schreckliche Krankheit bekommen. So viele Seiten im Internet hatte ich angeklickt, aber irgendwie fand ich dort nicht was ich suchte. Auch einige Homepagen von anderen Bearded-Collie-Züchterinnen hatte ich angeklickt, sie angerufen und gefragt was da wohl falsch laufen würde, dass so viele Beardies, und auch andere Rassen daran sterben würden. Man sagte mir, das es normal wäre dass die Hunde an Tumoren erkranken würden, denn es wäre ja bei den Menschen auch so. Diese Antwort fand ich sehr merkwürdig, denn ich wollte schon einen gesunden Hund haben, und nicht noch mal dass ein Hund so leiden muß wie meine Hündin, und ganz sicherlich nicht einen Welpen wo so viele Tumorerkrankungen vorgekommen sind. ... Meine Hündin war mir mehr wert als Pokale, und alles was ich möchte ist,dass der Bearded Collie wieder ein Bauernhund wird, denn ich liebe Bauernhunde, und keine Modehunde, die natürlich nichts dafür können, denn alles was die Modehunde wollen ist, wieder zu dem zurück kehren was sie mal waren, und hoffe das es ihnen gelingt, und fahre daher nicht nach ... um mir einen Welpen zu kaufen, ich möchte einen Bauernhund haben, und würde solange warten für ihn. Denn das bin ich meiner Hündin schuldig.

Nun bekommt er seit ca. 1 Jahr täglich zwei x zwei Schilddrüsentabletten und seitdem sind die kahlen Stellen wieder zugewachsen und er hat ein schönes, normales Fell.

Ich war im letzten Jahr alles andere als fair zu Dir, das tut mir sehr leid. ... Alles was Du mir geschrieben hast war für mich eine fremde Welt, es klang fanatisch und ich konnte mich nicht darauf einlassen. Heute sehe ich viele Dinge ganz anders....klarer.....die Beardiewelt ist schon verrückt, ich besuche viele Ausstellungen und bin geschockt über viele arme Hunde........was ist aus der Rasse geworden? Du glaubst nicht wie viele Anfragen zum Decken ich bekomme. Viele Züchter wollen zurück und sehen an meinem Beardie, wie schön die alte Linie doch ist. Ich musste schon viele Körbe verteilen, da ich eine Verbindung mit Modebeardies nicht möchte. Ich habe nämlich nicht viel Hoffnung, dass es ausreicht EIN Elternteil  aus der Linie  um den "alten" Beardie wieder her zu zaubern.

Ich glaube nicht, daß sie den Rüden aus der Zucht nimmt. Ist nach wie vor ihr Deckrüde Nr. 1. Naja jeder ist seines Glückes eigener Schmied. Wenn man so etwas für die heutige Beardiezucht braucht, dann weiß ich ja nicht. Aber ich glaube die wenigsten machen sich wirklich einen Kopf um ihre Zucht. Meistens gehts leider nur ums Geld. Das ist sehr schade für die Rasse und ich bedauere das sehr. Frau Krämer wird mit ihrem Bericht schon recht haben: Wenn die Züchter so weiter machen wie bisher, kann die Rasse nur den Bach runter gehen. Ist das nicht traurig? Die wenigen Leute denen wirklich noch am Beardie und seiner ursprünglichen, robusten und gesunden Art etwas liegt, haben es sehr schwer in jeder Hinsicht. Man ist mit seiner Einstellung den meisten Modezüchtern ein Dorn im Auge, aber das ist mir egal.

Gerne würden wir einen Züchter/in vorab kennenlernen der eine gute u. saubere Zucht hat. Mit dem man Kontakt halten kann u. von dem man später auch einen Welpen beziehen kann. Können Sie uns freundlicherweise da weiterhelfen? Ich denke, es kommt auch der Rasse zugute, wenn man sich nur an Züchter wendet, die es verdient haben. Leidet gibt es zu viele schwarze Schafe. ...

So nun möchte ich mir noch folgendes von der Seele sprechen: Für uns steht fest, wir nehmen nur einen gesunden Hund von der alten Rasse u. keinen modisch hochgezüchteten Bearded-Collie, der einem dann nur noch Probleme bereitet. Ein Hund darf nicht als Modehund enden - sondern muß seine positiven Eigenschaften wofür er mal geschaffen wurde beibehalten. Wegen den positiven Eigenschaften eines Beardies haben wir uns vor 12 Jahren für diese Rasse entschieden. Nur wenn ich jetzt erlebe, das durch neuere Züchtungen viele alte positive Eigenschaften verloren gehen u. manche Hunde nervös u. bissig werden, muss ich sagen da haben einige Züchter ihr Ziel absolut verfehlt u. schaden nur der Rasse! Diese Züchter sollten doch schnell umdenken oder mit der Zucht aufhören. Was tut man den Hunden u. den zukünftigen Besitzern an! – Leid. Es kann doch nicht sein, das man nur auf Aussehen züchtet um auf Ausstellungen einen Preis abzustauben. Was ist denn mit den Richtern los? Muss der Mensch denn überall rumpfuschen. Ich hoffe nur das dies auch bei den Züchtern ankommt u. sie nicht krankhaft auf Aussehen züchten u. ein Umdenken stattfindet!!!  

Das Schlimmste finde ich eigentlich die Augen dieser Hunde ... die sehen oft einfach nur traurig aus ... das ist auch das, was mich an den "echten" Beardies so fasziniert ... die haben so eine tolle Ausstrahlung! Ihre Augen strahlen richtig, so lebendig und fröhlich ... mir tun diese Tiere aus der Modezucht so Leid mit ihrem viiiiiieel zu langen (und somit ja auch schweren) Fell!!! Gibt es eigentlich auch eine Möglichkeit irgendwie zu helfen, wenn man kein Züchter o.ä. ist??? Fände es sehr sehr schade, wenn es irgendwann gar keine "richtigen" Beardies mehr gäbe ... :-( Aber ich denke Ihre Seiten sind schon mal ein toller Anfang, da sie doch vielen die Problematik zumindest nahelegen und vielleicht (hoffentlich!) auch dem einen oder anderen (potenziellen) Käufer die Augen öffnen. Ich habe im Internet mal nach Züchtern gesucht, aber leider nur welche aus der Modezucht gefunden (sofern ich das natürlich als Laie beurteilen kann ...). Der Text klingt zwar meist gut- aber die Bilder sprechen leider eine andere Sprache ... Ich kann das einfach nicht nachvollziehen warum sich so viele Menschen mehr zu diesen Modetypen hingezogen fühlen ... denn langes Fell ist ja auch nicht alles ... also mir persönlich gefallen die Beardies vom alten Typ auch rein optisch viel besser, weil sie einfach lebendiger und fröhlicher wirken!

von einer Züchterin: Sie sprechen mir aus der Seele Frau Baumgart, leider ist es schlecht mit den Ausstellungen geworden! Die Beardies werden mittlerweile am Ring getrimmt, wie ein Pudel. Damit man die Stellen nicht sieht wie schlecht sie gebaut sind,schlechter Rücken, der hängt durch. Ich züchte ja nun auch schon lange und habe Beardies die harsches kurzes Fell haben. Alle Welpen von mir. Sie sind schwarz geblieben oder hellen auf und werden wieder dunkel. Auch die blauen die ich gezüchtet habe sind dunkel im Pigment, aber leider werden sie im Ring wegen des kurzen Felles mit einem SG bewertet. In diesem Jahr hatten wir mehr Glück. Vielleicht besinnt man sich ja. Aber einige Richter sind immer noch davon überzeugt dass der Beardie ein Kuschelfell haben muss. Ich hoffe nicht dass es so weitergeht. Ich suche meine Deckrüden immer sehr sorgfältig aus, was immer schwerer wird denn diese Rüden sind ja auch nicht so reichlich mit dem kurzen harschen pflegeleichten Fell. Meine Tochter hat einen Beardie von uns den bürstet sie nur alle sechs Wochen, das mag sie gar nicht erzählen. Ich lach dann immer. Wenn unsere Hündin sich schüttelt sieht sie aus wie frisch gebürstet. ...

Sie können gerne meine Mail veröffentlichen, sehr gerne sogar! Sie können da noch hinzufügen dass in Dortmund die Hunde telepathisch gerichtet worden sind, und wenn man heute in die Halle kommt weiß man schon genau wenn man den Katalog ansieht wer gewinnt, eigentlich braucht man da gar nicht mehr in den Ring gehen. Wenn da man nicht Gelder über den Tisch fließen (ich weiß was ich da ausspreche, es ist bestimmt auch sehr gefährlich aber ich sage was bestimmt sehr viele denken). Es stehen immer dieselben Leute auf dem Treppchen, wo die Hunde in Zwingern gehalten werden, keinen Auslauf haben und  jede Woche zu Ausstellungen gefahren werden. Ist das ein Leben?

 

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Wir danken an dieser Stelle noch einmal allen, die uns in unserer Arbeit bestätigt und uns Kraft zum Weitermachen gegeben haben.

Freuen wir uns nun auf die wenigen Welpen vom alten Typ, die 2008 noch geboren werden und die weiterhin die „Fahne“ hoch halten werden.

 

Rute hoch

... auch wenn Züchter und Richter

solch ein Bild gar nicht gern sehen.

Smiley zwinkert4

 

31. Dez. 2007

 

 

 

Rückblick 2008

 

Welpen-SituationProbleme - Jahresablauf - Ausstellungen - Zuschriften

 

Allgemeines

Am Endes des Jahres 2008 können wir uns nur noch fragen:

Wie tief müssen Beardies eigentlich noch sinken?!

Wann ist endlich der Tiefpunkt erreicht?

Wird es je wieder aufwärts gehen?

Warum werden so viele Welpen gezüchtet, obwohl in den Zuchtstätten seit vielen Jahren immer wieder junge Hunde gesehen werden, die längst über das Abgabealter hinaus sind?

 

Diese Zeichnungen sprechen für sich:

 

So sieht der Beardie heute aus – längst nicht mehr standardgerecht, mit zu viel Fell und oft mit Krankheiten und Ängstlichkeit oder gar Aggression

behaftet.

So, wie er auf den Siegerschildern von Ausstellungen gezeigt wird, sieht der Beardie nicht aus (der Unterschied fällt jedem Laien auf).

Auch so, wie der Beardie ganz exakt nach dem Standard gezeichnet wurde, sieht er nicht mehr aus.

 

Ist es Zeit,

das Handtuch zu werfen und den Modezüchtern das Feld zu überlassen?

Nein.

Wer sich gegen Mängel und Notlagen auflehnt, muss zeigen und erklären, was er gefunden hat. Eine Zuschrift:

Die Arbeit ist nie umsonst und so wahnsinnig wertvoll für unsere Beardies. Du hast schon so vielen Menschen & Beardies eine Freude bereitet. Deine Arbeit ist sehr wichtig. Ich & tausende andere Beardiemenschen wären sehr traurig, wenn es Deine Webseite mal nicht mehr geben würde. Du hast mit Deiner Aufklärungsarbeit einen ganz wichtigen Grundstein in der Entwicklung der Beardies gelegt und das Umdenken bzw. Nachdenken einiger vieler Welpenkäufer bewirkt. Wir und vor allem die Beardies brauchen Dich auch weiterhin dringend.

Und:

Traurige Beardie-Augen klagen an, vor allem auf Ausstellungen.

Kranke Beardies klagen an.

Ängstliche Beardies klagen an.

Beardie-Besitzer, die uns viel Leid schilderten, klagen ebenfalls an.

Deshalb geht unsere Aufklärung weiter. Vor allem Welpenkäufer müssen Bescheid wissen. Die Tatsache, dass es „solche und solche“ Beardies gibt, wird immer bekannter, auch im Ausland.

 

Der Geist vom „alten Typ“ ist aus der Flasche –

und den Modezüchtern wird es nicht mehr gelingen,

ihn wieder in die Flasche zu schicken.

 

Immer wieder werden wir gefragt:

Warum betrachten Züchter überzüchtete Hunde als Aushängeschild?

Warum wollen sie sich repräsentiert sehen von Hunden, deren Mängel in aller Munde sind? Auch Tierärzte, Hundeschulen, Tierheime, Hundesport-Trainer stöhnen über

·         verfilzte

·         geschorene

·         ängstliche

·         aggressive

·         kranke

·         wenig intelligente Beardies.

Es gibt aber auch ein paar Hoffnungsschimmer. Die Stimmen, die zur Umkehr mahnen, werden lauter, auch im Club für Britische Hütehunde. Das offene Register des BCCD gibt dem CfBrH sicherlich zu denken und regt zu Überlegungen an, ob Arbeitsbeardies nicht doch besser sind als oft viel zu eng verpaarte „Schönheiten“. Aber: Welcher Züchter würde z. B. einem Wesenstest heute noch zustimmen, wenn er keine Hunde mehr hat, die einen solchen Test bestehen?

Die Züchter haben zu lange gewartet.

Die „Systemträgheit“ hat die Beardies viel wertvolle Zeit gekostet.

Es sind kaum noch Beardies da, mit denen die Rasse neu aufgebaut werden könnte – abgesehen von Arbeitshunden in Großbritannien. Mit Mischpaarungen aus altem Typ x Modebeardie könnte eine Umkehr höchstens äußerlich gelingen (kürzeres Fell setzt sich genetisch durch), aber nicht vom Genotyp her. Das beweisen einige Hunde, die auf diese Art gezüchtet wurden und Defizite haben. Mischpaarungen haben wir schon immer abgelehnt. Die Probleme solcher Hunde sind ebenso schlimm wie die Probleme der Modebeardies. Die Züchter werden viel Ausdauer brauchen, wenn sie die Rasse zielstrebig zur Bodenständigkeit und zur alten Perfektion zurückführen wollen.

 

Welpen-Situation

Wenn wir nach einem empfehlenswerten Wurf gefragt werden – beide Eltern vom alten Typ und Welpen von einem Züchter, bei dem auch die Aufzucht stimmt (Prägung, Sauberkeit usw.) –, können wir meistens nicht mehr helfen.

Immer wieder stellen Welpen-Interessenten uns die „große Frage“, woran man einen Beardie vom alten Typ erkennt. Fast alle Hunde sehen gleich aus – kein Wunder, dass Unterschiede nicht auszumachen sind. Und doch gibt es noch die Beardies vom alten Typ. Tapfer zeigen einige Liebhaber ihre Hunde auf Ausstellungen. Ihnen gebührt unser besonderer Dank.

Man hört allerdings auch manchmal, dass ein Züchter „um die Ecke“ den Welpenkäufern reicht und dass den Problemen der Rasse zu wenig Gewicht beigemessen wird. Eine Freundin schrieb dazu:

Ich glaube, es ist den Leuten egal, welcher Stammbaum etc. hinter ihrem Hund steckt. Beardie ist Beardie. Ich glaube auch, man kann die Leute nur überzeugen, wenn sie den Unterschied mit eigenen Augen sehen. 

Als sie uns zum ersten Mal besuchte und einen Beardie vom alten Typ sowie einen Modebeardie nebeneinander sah, hatte sie gesagt:

„Jetzt weiß ich erst, wovon du die ganze Zeit redest! Darf ich mal wiederkommen und meinen Mann mitbringen? Er muss das sehen!“

(Inzwischen haben sie auch einen Beardie vom alten Typ J.)

Hier die beiden Hunde:

 

vergleich alter Typ 1

vergleich alter Typ 2

standardgerechter Beardie

vom alten Typ

Sein Haar ist naturbelassen,

wird nur ca. alle 4 Wochen gebürstet.

Modebeardie

Sein Fell wird geschnitten

und erreichte daher nie die

volle Länge und die ganze üppige „Pracht“.

 

Der Unterschied ist deutlich zu sehen.

 

In den vergangenen Jahren hatten wir viel Gutes von Beardie-Treffen gehört. Dort ist es bisher recht entspannt zugegangen. Erschreckend war darum diese Mail:

Ich dachte immer, mit dem Beardie träfe man Gleichgesinnte, aber da waren ein paar ganz sonderbare Leute anwesend.

Der Dünkel hat nun wohl auch bei manchen Beardie-Besitzern Einzug gehalten. Aus Foren wird Ähnliches gemeldet. Offenbar ändert sich die Käuferschicht der Welpen immer mehr. Der Beardie wird mehr und mehr zum „Renommierstück“ – gekauft von Menschen, die mit einem „schönen“ Hund ihr Ego aufwerten wollen und viel zu wenig bedenken, dass sie einen Hütehund haben, der einst an der Herde arbeitete und der nicht glücklich ist, wenn er stundenlang auf dem Pflegetisch liegen muss.

 

Probleme

Die Probleme waren 2008 wie gehabt:

-        Den Besitzern vergeht die Lust am Bürsten, viele Beardies werden geschoren.

-        Ängstlichkeit wird fast schon als normal angesehen,

-        kranke Beardies auch (allen voran Schilddrüse und Nieren)

-        sowie Hunde, die von einfachen Aufgaben überfordert sind (Intelligenzverlust).

Gelegentlich melden sich Besitzer zu Wort, die mit ihren jungen Modebeardies zufrieden sind:

Das Fell, na ja, man muss halt viel bürsten, aber das wussten wir ja.

Oder:

Mit der Ängstlichkeit kann man leben. (Angst auslösende Situationen werden gemieden.)

Und:

Ziemlich hyperaktiv ist er ja, die Erziehung ist schwierig, weil nichts bei ihm ankommt vor lauter Aufregung, aber ist das nicht normal bei einem Hund, der arbeiten will? (Ganz und gar nicht! Arbeitshunde müssen sich konzentrieren können.)

Immer wieder mussten wir erleben, dass die wirklichen Probleme erst etwa ab dem 3. Lebensjahr verstärkt auffallen: Die Ängstlichkeit hat sich bis dahin verschlimmert, „generalisiert“. Krankheitssymptome werden deutlich bemerkt, vor allem Schilddrüsenerkrankungen (sie können ein Grund für Hyperaktivität sein) sowie Haut- und Fellprobleme (sie hängen oft mit der Schilddrüse und den Nieren zusammen).

Ganz anders klingen Mails von Besitzern standardgerechter Junghunde:

Irgendwie ist er einem manchmal ein bisschen unheimlich. Fast alles, was man von ihm will, kann er, ohne zu üben. Er bringt jetzt schon verschiedene Sachen, die man beim Namen nennt. Das konnte unsere Hündin erst viel, viel später. Heute Morgen hatten wir Premiere im Abrufen. Rehe standen auf der Wiese, sahen uns und flüchteten. Der Kleine hinterher, ein Pfiff und er war wieder da. Spitze!

 

Jahresablauf

Im Februar

wurden wir auf ein Foto eines deutschen Züchters aufmerksam, das eine Hündin beim Säugen ihrer Welpen zeigt. Ihr wurden die Haare am Körper hochgebunden, damit die Welpen an die Milchquelle kommen konnten. Offenbar haben die Züchter überhaupt keine Skrupel mehr, ihre Überzüchtung deutlich zur Schau zu stellen.

 

Im März

mussten wir Abschied nehmen von einem ganz besonderen Beardie. Er wird immer ein leuchtendes Vorbild bleiben und ein warmes Plätzchen in unserem Herzen haben.

In diesem Monat ging es los mit Bauchspeicheldrüsen-Problemen und Allergien, die möglicherweise mit dem Futter zu tun haben (Allergietests sind leider nicht sehr zuverlässig).

 

Im April

mussten zwei weitere Beardies vom alten Typ sterben, auf sehr tragische Weise. Im selben Monat erhielten wir aber auch die erfreuliche Meldung, dass eine junge Brambledale-Hündin (von Dr. Lynne Sharpe, Wales, mit Arbeitsbeardie-Abstammung) in unser Land gekommen war.

 

Im Mai

kam in Deutschland ein besonderer Wurf zur Welt. Der Vater der 5 Welpen ist ein Brambledale mit Arbeitsbeardie-Ahnen, die Mutter stammt aus einer urigen Linie (mehr bei Raving Spirit“). Zwei der Besitzer dieser Welpen schildern uns ihre Hunde als ausgesprochen intelligent und lebhaft, selbstbewusst, kein bisschen ängstlich und natürlich aggressionsfrei. Mehrere Hunde aus diesem Wurf sollen in die Zucht gehen, auch im Ausland. Sie haben BCCD-Papiere (offenes Register). Zurück zu den Wurzeln, das ist ein Schritt in die richtige Richtung – auch wenn kritische Stimmen zu hören waren, z. B. über die Bewertung der Mutterhündin im Zuchtbuch und über mögliche Einkreuzung von Border Collies, da die Ahnen des Vaters nicht sehr weit zurückverfolgt werden könnten. Fotos der jungen Hunde zeigen natürlich deutlich den Unterschied zu Modebeardies. Wir halten Dr. Lynne Sharpe/Brambledale für sehr verantwortungsbewusst. Sie hat in den 1960er-Jahren Beardies von Mrs. Willison übernommen, kennt also noch die alten Zuchtziele. Wie uns berichtet wurde, sucht sie sich die Arbeitsbeardie-Zuchtpartner sehr sorgfältig aus. Warum sollten ausgerechnet die Hunde, aus denen die Rasse hervorging und die noch arbeitstauglich sind, schlechter sein als nicht mehr wesensfeste, weniger intelligente, oft kranke „Schönheiten“?! Der Club für Britische Hütehunde erkennt Beardies mit Arbeitshunde-Ahnen nicht als rasserein an. Dazu erhielten wir z. B. folgende Mails:

Sind die nicht hohl, solche tollen Hunde täten unserer Rasse mal gut. Ach, aber nein - da ist mir ja entfallen, wer will schon intelligente Arbeitshunde. Dumme Menschen kommen mit intelligenten Hunden nun mal nicht zurecht.

Im Interesse der Hunde sollten die Beardies wieder struppigere, quirlige, unerschrockene Energiebündel werden. Ich würde mir wünschen, dass es durch die Einzucht der working Beardies wieder mehr solche Welpen geben wird.

Aus Frankreich erreichte uns im Mai die Nachricht, dass dort 2 Linien von der autoimmun-hämolytischen Anämie betroffen sein sollen. Wir berichteten im Jahresrückblick 2007 von einem solchen Fall. Auch Leukämie soll dort ein großes Problem sein. Früher oder später musste es wohl so kommen - der große Knall und letzten Endes ein Zusammenbruch. Arme Beardies, die durch diese Hölle gehen müssen!

 

Im Juni

meinte eine Bekannte mit einem jungen Beardie aus einer guten Zucht:

Es wird in der Tat immer schwerer, einen guten Beardie zu finden. Ich wäre nicht mehr abgeneigt, einen Wurf mit meinem Rüden zu wagen, wenn ich eine geeignete Hündin wüsste. Diese sollte natürlich untersucht sein und top in Form. Nach meiner heutigen Sicht würde ich auch außerhalb jeden Vereins züchten, da ich viel Einblick in den CfBrH sowie den BCCD habe. Für mich ist das reine Abzocke und Augenwischerei. Es geht weder hier noch dort um den Bearded Collie, sondern um Ansehen und Geld.

Kein Wunder, wenn sich in beiden Vereinen dieselben Züchter tummeln.

Eine Freundin, die sich für den alten Beardie-Typ einsetzt, schrieb zu ihrem Wurf:

Es war ein Ehepaar da, die schon Beardies besitzen und wissen, was sie wollen. Sie sind durch ganz Deutschland gereist und haben acht verschiedene VDH-Beardiezüchter besucht. Danach haben sie sich für einen Welpen von uns entschieden. Es sind eindeutig die schönsten und aufgewecktesten Beardies, meinten sie. Da können wir natürlich stolz sein. Andere Züchter haben teilweise ihre Welpen mit 4, 5 Monaten noch, meinten die Leute. Ich denke, wir sind auf einem guten Weg.

Zum Titelbild der „Beardie Revue“ vom Juni meinte eine Züchterin:

Ein Fall für den Tierschutz, Tierquälerei. Diesem Beardie kann es unter seiner Matte nicht gut gehen. Er wirkt auf mich überlastet und traurig. Ich würde keinen solchen haben wollen.

 

Im September

mussten wir von einem weiteren alten Beardie-Kameraden Abschied nehmen, der von Anfang an zu unserem Kreis gehörte. Auch er bleibt unvergessen.

In diesem Monat besuchte ein junger Hund aus dem unter „Mai“ erwähnten Wurf seine erste Ausstellung in Frankreich. Er belegte den 1. Platz in den Kategorien „männlicher Welpe“ und „bester Welpe der Show“. Es hieß, er habe jetzt schon einen so kräftigen Brustkorb, wie ihn manch eine erwachsene Hündin nicht habe. Die Besitzerin des Hundes hätte ihren Kleinen bei der Ausstellung einige Male an interessierte Züchter verkaufen können.

Der Besitzer eines anderen jungen Beardies vom alten Typ, der im Ausland überraschend zum Sieger gekürt wurde, schrieb: 

Tja eigentlich wollten wir ja „nur“ einen Hund. Auf Ausstellungen wollten wir nie gehen. Und jetzt so etwas!!!

Auch die September-Ausgabe der „Beardie Revue“ sorgte für Aufruhr, vor allem ein Artikel über eine Ausstellung in Stockholm. Ein Foto zeigte einen Beardie in Regenmantel und Schuhen, zum Schutz des Fells - bei Sommerhitze in der Halle. Weitere Fotos zeigten einen Beardie mit hochgebundenem Bart und glatt abgeschnittenem, bodenlangem Fell. Im Artikel dazu hieß es unter „Gestylte Beardies“, noch nie habe man so viele zurechtgeschnittene Beardies gesehen. Kurz vor dem Auftritt im Ring sei dann noch der toupierte Kopf zurechtgeschnitten worden - und das Ganze in aller Öffentlichkeit knapp neben dem Richtertisch. Eigentlich ist das verboten. Warum wird es nicht vor Ort angeprangert? Die Richter stehen in der Pflicht, es nicht zu dulden. Aber die Richter sind mit den Züchtern befreundet und bei der nächsten Show könnte der Aussteller der Richter sein und der Richter seine Hunde ausstellen ...

Leider ist dies kein Einzelfall. Auch in Deutschland wird so etwas seit Jahren beobachtet. Eine Zuschrift:

Ich war ja schon einiges gewohnt. Dort habe ich auch Beardies in Raumanzügen und Stiefeln und mit Lockenwicklern in den Bärten gesehen. Einfach grauenhaft. Die sitzen völlig phlegmatisch da. Mir war zum Heulen zumute, als ich die armen Geschöpfe sah. Manche werden auch gleich in Käfigen hereingefahren. Tja, und wir waren vorher noch mal spazieren mit unserem Beardie. Oh Gott - wie schrecklich. Er hatte schwarze Füße und einen Sabberbart. So wurde er auch angeschaut wie ein Außerirdischer. Als die Show losging, war er trotzdem sauber, also ist das alles unnötiger Quatsch, was die Menschen den armen Beardies zumuten. (Anmerkung: Nur aus standardgerecht harschem Fell fällt Schmutz von selbst wieder heraus, bei Modebeardies hat man Probleme damit ...)

Habe mal viele andere beobachtet. Z. B. ... (der Name ist uns bekannt) gehen nur mit Stiefelchen und kurz spazieren. Der Rüde lag die ganze Zeit auf dem Kämmtisch und alle anderen in den geschlossenen Boxen, wenn sie nicht zwischendurch mal gekämmt wurden. Als es dann doch zu lange dauerte, waren sie immerhin mal kurz pullern mit ihren Hunden. Wir waren mit unseren toben und das bestimmt 10 mal, weil’s ja sehr lange gedauert hat. Sie kamen zwar teilweise mit Kletten wieder, aber meine Güte, was soll’s. Die bürstet man raus und fertig. Viele Leute haben früh schon angefangen zu bürsten und bis Nachmittag gebürstet.

 

Im Herbst

wurden wir von Insider-Gesprächen in Kenntnis gesetzt, in denen die Rede davon war, dass sehr viele Beardies mit Medikamenten gegen Schilddrüsenunterfunktion behandelt werden – und danach seien alle Verhaltensprobleme („hyperaktiv, ängstlich, total durchgeknallt“) zur Freude der Beteiligten „prima gelöst“. Das ist schockierend!

Wir erhielten auch einen sehr langen, erschütternden Bericht über die Leidensgeschichte eines Beardies, der wegen Schilddrüse, Nieren und Leber eine jahrelange Odyssee durch Tierarztpraxen hinter sich hatte. Schon mit ca. 1 Jahr war eine Nierenschwäche festgestellt worden, er starb mit nur 8 Jahren. Der Besitzer recherchierte, dass die Weichmacher aus Vinylspielzeug, das der Hund sehr geliebt hatte und das darum immer wieder gekauft worden war, zum frühen Tod beigetragen haben könnten, da der Hund das Spielzeug teilweise gefressen hatte. Deshalb warnen wir an dieser Stelle noch einmal alle Tierbesitzer vor PVC-Spielzeug – vor allem diejenigen, deren Tiere ein Leber- und/oder Nierenproblem haben könnten (häufig Modebeardies). Der Speichel löst die Weichmacher beim Kauen heraus.

Ebenfalls sehr traurig war die Nachricht, dass ein Beardie-Mischling nach einer Impfung an Leptospirose starb. Man kann nicht oft genug betonen, dass vor einer Impfung absolute Gesundheit erforderlich ist. Auch nach Borreliose-Impfungen ist die entsprechende Krankheit ausgebrochen.

Im Fernsehen wurde die Paarung einer Beardie-Hündin mit einem Rüden sowie die Geburt der Welpen gezeigt. Wir fanden das geschmacklos, manche Leute haben vor nichts mehr Achtung. Berichtet wurde uns: „Man hielt die Hündin fest, dem Rüden gab man ein Mittel, damit er Lust bekommt.“

Wir wurden auf die Website der Interessengemeinschaft Altdeutsche Hütehunde aufmerksam. Ganz in unserem Sinn ist vor allem die Seite über Zucht. Prima, wenn man Gleichgesinnte findet!

 

Im November

erhielten wir Nachricht von der Tierärztin Ines Lauinger, die als Doktorarbeit eine Beardie-Studie durchgeführt hat: Vor der Abnahme der Studie im Herbst 2009 darf sie keine offiziellen Ergebnisse nennen. Es hätten viele teilgenommen. Die Schilddrüsenwerte seien sehr spannend und die unterschiedlichen Reaktionen der Hunde auf die Substitution (bei Bedarf) auch. Hunde mit Trennungsangst hätten bei der Arbeit mit ihr ebenso Fortschritte erzielt wie solche mit Geräuschangst und Aggression.

Aggression?! Ja. Dieses Thema wurde von den Züchtern immer totgeschwiegen, „gibt es nicht“. Uns sind einige Fälle bekannt. Aus einer Zuschrift:

Jetzt muß ich nochmal was zur Aggressivität sagen. Beim Beardietreffen war eine Hündin, die unsere Hündin immer wieder heftig angegriffen hat - und das ohne Grund. Die Besitzer sagen, schon als Welpe hätte sie die anderen Welpen in der Spielstunde angegriffen. Schlimm genug. Aber das Unfaßbare: Diese Leute wollen mit dieser Hündin züchten! Sie besuchen fleißig Ausstellungen, machen Züchterseminare mit. Wie kann man nur mit so einer Hündin züchten? Wenn sich das weitervererbt... Das ist keine gute Werbung für Beardies. Ich verstehe diese Leute nicht. Da kann man leider nichts machen. Es müßte wirklich ein Wesenstest her, ohne den ein Hund nicht in die Zucht dürfte. Man kann manchmal echt mit dem Kopf schütteln, wenn man so manches mitkriegt oder im Internet liest. Ich kann mich auch immer aufregen, wenn auf den Homepages steht, daß Beardies mit kürzerem Fell krank oder nicht reinrassig wären usw. Manche warnen ja regelrecht davor, einen Beardie vom alten Typ zu kaufen. Diese Leute sind bei mir sofort unten durch und ich streiche sie von meiner Liste.

 

Im Dezember

ging unsere neue Tierheim-Seite online. Wir bitten unsere Leser, uns Beardies in Tierheimen zu melden, damit sich die Chancen für diese Hunde erhöhen.

 

Ausstellungen

Die reinsten Schauergeschichten wurden von Ausstellungen erzählt. Normale, natürliche, pigmentstarke Beardies mit hübschem Ausdruck scheint es kaum noch zu geben. Die Rede war auch in diesem Jahr von vielen Körperbaufehlern, von Beardies mit schmalen, auftoupierten Köpfen, Giraffenhälsen, durchhängendem oder schrägem Rücken, Dackelbeinen („wie tiefergelegt“ – in der Beardie Revue wurde außerdem ein Bericht über verkürzte Beinknochen gedruckt, eine Erbkrankheit, die mit weiteren schweren Krankheitssymptomen gekoppelt ist; Dank an die Züchterin für ihre Offenheit!), schwachem Pigment und furchtbarem Ausdruck, u. a. durch eng stehende Augen und schmale Köpfe.

Aus einer Mail:

Die Beardies lagen fast alle auf den Tischen und wurden gekämmt. Wir standen neben einem Ehepaar mit 2 Hündinnen, die eine 1 1/2 Jahre alt, die andere die Mutter. Ich wäre fast in Ohnmacht gefallen: 1 1/2 und wirklich Fell bis zum Boden. Die Frau hat bis zum Auftritt ca. 2 Std. an dem Hund rumgetüdelt. In der Zwischenklasse entdeckten wir einen Rüden, der uns ganz gut gefiel. Auch die Halterin stach hervor. Sie war die einzige, die nicht ständig am Hund rummachte. Leider gewann er keinen „Blumentopf“, er wurde letzter. Auch eine Hündin, die uns mit am besten gefiel, wurde letzte. Ansonsten, bis auf ganz wenige Ausnahmen, Fellberge ...

Entsetzt waren wir geradezu vom Zurechtmachen der Bobtails, das ist ja krank! Auch die Langhaar Collies sind ja nur noch Fellmassen, furchtbar. Na ja, Ausstellungen sind, glaube ich, nicht wirklich unser Ding ...

Eine andere Mail:

Ich möchte gar nicht wissen, wie vielen Beardies es nicht so gut geht bei ihren besessenen Besitzern. Man sieht nur wenige Beardies lachen. Die anderen schauen oft todunglücklich. Ich werde auch ein Ausstellungserlebnis in Dortmund nie vergessen. Ich stand am Ring und beobachtete die Hündinnen. Ist schon paar Jährchen her. Da stand eine Beardie-Hündin im Ring und schaute mich ganz traurig an. Ich versuchte ihr zuzulächeln und sie senkte ihren Kopf und schaute noch mal ganz traurig zu mir mit gesenktem Blick. Ich konnte ihre Traurigkeit in ihren Gesten deutlich sehen und spüren. Mir war’s ganz schlecht. Als die Klasse fertig war, ging ich wieder zum Ausgang des Rings. Diese Hündin wurde nicht platziert und als sie aus dem Ring kam, wurde ihr mit der Leine von ihrem Besitzer eine drüber gezogen und sie fast stranguliert. In diesem Moment schaute sie noch mal zu mir, so wie: „Siehst du nun, warum ich traurig bin?" Ich habe den Mann angeschrien, was das denn soll, er soll das sofort unterlassen. Er meinte nur, das geht mich einen Scheißdreck an, und verschwand mit seinem Beardie. Ich hatte danach nen Heulkrampf. Das war ein furchtbar schreckliches Erlebnis für mich.

Oder:

Ich war schon öfter auf den Beardieausstellungen hier bei uns in der Nähe. Das letzte Mal vor 3 Wochen. Da stehen einem die Haare zu Berge, was man da so alles sieht. Wie die Hunde mit der Hitze zurecht kommen, ist mir ein Rätsel. Sie tun mir wirklich leid, wie sie da bei der größten Hitze im Ring stehen müssen, nur damit Frauchen oder Herrchen einen Pokal bekommen.

Ähnliche Berichte erhalten wir immer wieder, auch so etwas:

Bei der Internationalen Bewertung ging es dann wohl nicht mit rechten Dingen zu.

Oder:

Mir ist auch schon mal aufgefallen, daß irgendwie immer dieselben gewinnen. Man sieht immer wieder die gleichen Zwinger- und Züchternamen. Da fragt man sich, ob man als Neuling überhaupt eine Chance hat. Und man fragt sich, ob das noch mit rechten Dingen zugeht. Oder ob es „Lieblinge“ bei den Richtern gibt.

Die „großen“ Züchter geben den Ton an, melden ihre Hunde bei befreundeten Richtern, wollen ihre Macht und ihren Einfluss festigen ...

Schläge mit der Bürste auf die Rute gelten nach wie vor als „Ringtraining“ (die Rute des Beardies soll vor den Augen des Richters niedrig getragen werden).

Bei all dem wünscht man sich, dass einmal eine Tierkommunikatorin durch die Reihen gehen und die telepathisch empfangenen Leidensgeschichten der Beardies dokumentieren möge! (Wahrscheinlich würde sie den Horror nicht aushalten.)

Aussteller betonen immer wieder, wie viel Freude es den Hunden mache, sich auf Shows zu zeigen. Wir beobachten dagegen seit vielen Jahren, wie apathisch die Hunde all das Bürsten und Zurechtmachen über sich ergehen lassen. Eine rassefremde Dame, die mal bei den Beardies gucken war, schrieb:

Grausam, da ist das Puder nur so geflogen und so lustig haben die nicht ausgesehen.

Eigentlich sind Beardies Naturburschen. Das gerät immer mehr in Vergessenheit.

Eine Beardie-Freundin meinte sehr treffend:

Ich würde nie auf Ausstellungen gehen. Ich hab meinen Hund zum Liebhaben und nicht zum Ausstellen. Der Kleine hat heute Morgen eine Tour durch den Garten gemacht, als es grad so schön regnete. Dabei verbuddelte er noch einen Knochen, war dann sehr zufrieden und rannte mit Tempo 100 durch den Garten. Als er dann stolz angerannt kam, sah er aus wie ein Vagabund, aber ein ganz, ganz schmutziger. Aber Hauptsache, er war zufrieden.

Schön, dass es auch noch solche Beardie-Halter gibt!

Für die Fellpflege werden allerlei Produkte angeboten, die Naturburschen nicht brauchen. Aus einer Mail:

Hab ich mir einen Striegel und Kamm mit rotierenden Zinken und ein Entfilzungsspray gekauft. Also, in dem Shop, das sind ja Beardiefachleute. Der Striegel ist beweglich und macht Krach - ist ja Terror beim Kämmen und nützen tut er gar nix. Am Kamm hab ich noch keinen Unterschied festgestellt und das Spray stinkt fürchterlich, also so was tu ich meinem Hund nicht an. Habe das erst mal an mir ausprobiert und gedacht: Pfui Teufel. Gott, was müssen Ausstellungsbeardies wohl alles aushalten!

Immer wieder werden bei Ausstellungen Körperbaufehler unter dem üppigen, toupierten Fell versteckt. Andererseits meldete sich eine Züchterin mit Modebeardies zu Wort, die uns auf etwas aufmerksam machte, woran noch niemand gedacht hatte: Sie bedauerte, Hunde mit zu viel Fell züchten zu „müssen“, weil durch das Fell die körperbaulichen Vorzüge ihrer Hunde versteckt würden. Auch ein Grund, zum Beardie mit standardgerechtem Fell zurückzukehren!

Eine Züchterin schrieb:

Humpelnde Hunde machen den BOB. Ich war wieder schockiert und habe das Feld verlassen. Auf Gangwerk und Pigment wurde nicht geachtet.

Bezüglich Fell: Ich finde, es wird immer mehr. Mich sprachen wieder zwei Leute auf meine Hunde an, die fragten mich, ob das auch Bearded Collies seien. Ich sagte ja,wieso? Ja, weil die nicht so viel Fell hätten. Die Leute fragten, ob es eine besondere Zucht sei.

Wesen: Einige sind immer noch sehr ängstlich, wenn die Fanfare ertönt.

Gesundheit: weiß ich nicht so, kann ich nicht für andere sprechen. Aber ich höre immer wieder von Durchfallerkrankungen in Foren und auch von Züchtern.

Wie erfreulich ist dagegen eine Mail über einen Beardie vom alten Typ:

Ihn lassen diese Ausstellungen nicht nur kalt, im Gegenteil er findet es echt toll, so viele Hunde beschnüffeln zu können. Und wenn er zwischendurch müde ist, dann schläft er mitten im Gewühle.

 

Zuschriften

Nun noch weitere interessante Auszüge aus dem umfangreichen Mail-Schriftwechsel mit fremden Beardie-Besitzern im Jahr 2008 sowie einige wenige Zitate von Personen innerhalb unser Interessengemeinschaft. (Aus Datenschutzgründen wurden Namen und Ortsangaben entfernt.)

Wir bitten vor allem die Züchter, diese Zeilen aufmerksam zu lesen, um daraus Konsequenzen zu ziehen – zum Wohl der Beardies.

Überwiegend ging es um Welpen-Anfragen. Wir staunen immer wieder, dass echte Liebhaber der Rasse tatsächlich Hunderte von Kilometern fahren, um den ersehnten Traumhund zu bekommen.

Erfreut waren wir darüber, dass immer mehr Tierärzte bereit sind, alternative Heilmethoden wie Homöopathie, Schüßler-Salze und Bach-Blüten einzusetzen. Sehr schön auch: Unter den Tierhaltern nimmt die Akzeptanz der Tierkommunikation (Telepathie) erstaunlich stark zu, besonders nach dem Verlust eines vierbeinigen Kameraden.

Viele Zuschriften waren herzerwärmend und zeigten, wie sehr Beardies geliebt werden und in die Familien eingebunden sind.

Last not least sind auch in 2008 wieder ein paar nette Freundschaften durch die Zuschriften entstanden, zu mehreren Personen innerhalb unseres Netzwerks. Man hilft sich gegenseitig – und das ist wunderschön!

 

Durch unsere Beardie-Erfahrung wissen wir, was Fellpflege bedeutet und ich kann gut nachvollziehen, was Sie schreiben. Wichtiger aber noch sind mir die charakterlichen Eigenschaften des Hundes, der mit uns lebt. ... Es wäre toll, wenn Sie sich melden könnten und uns ein wenig auf den Weg helfen.

Mit großem Interesse habe ich Ihre Internet Seite gelesen. Wir haben schon seit vielen Jahren Bearded Collies. Anfangs hatten wir auch mal die Idee mit unseren Hündinnen zu züchten. Als wir mit der Zeit gesehen haben, was man aus den früher fantastischen Hunden für Modehunde gemacht hat, haben wir den Plan schnell wieder aufgegeben.

Gestern war auch wieder ein Beardie in der Praxis. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Der Mann muss alle halbe Jahre zum scheren gehen, da der Hund so viel Unterwolle besitzt, das ist total unnormal. Der Mann ist nicht in der Lage seinen Hund zu kämmen. Der Beardie verfällt in Panik und schnappt um sich. Ist ja eigentlich normal, denn so ne Wolle zu kämmen tut sicher tierisch weh. Der Besitzer kommt drei Wochen nach der Schur mit dem Kämmen hinterher und dann ist Schluss. Selbst die Hundefriseuse meinte, das nutzt nix, das Fell muss dann alle halbe Jahr runter. Es ist ja für den Hund auch ne Qual. Er hat laufend Ohrenentzündungen, weil an die Ohren durch die dicke Wolle so gut wie keine Luft rankommt. Der ganze Hund besteht aus Filzplatten. Der Mann liebt seinen Hund aber abgöttisch. Es ist eben nur sehr traurig, dass er weder mit der Fellpflege noch mit der wahnsinnigen Ängstlichkeit des Hundes zurecht kommt und das, obwohl er sich Mühe gibt. Es reicht leider nicht aus. Er kann nur bestimmte Wege mit dem Hund gehen, denn andere Wege, auf denen einmal ein unangenehmes Geräusch war, läuft der Hund nicht mehr. Er wird total panisch und der Spaziergang wird zum Kampf. Kommt er in die Praxis, so versucht der Hund gleich irgendwo drunter zu kriechen, um sich zu verstecken. Anfassen geht von vorn so gut wie gar nicht. Er bekommt Panik alleine in der Wohnung. Er bellt alles zusammen wenn er ihn alleine lässt. Der Mann hat alles probiert am Anfang als er Welpe war, aber irgendwie gelang ihm nichts. Wenn sich an dem Tagesablauf des Mannes etwas ändert, verfällt der Hund in Panik. Es muss jeden Tag der gleiche Ablauf sein. Er bleibt wohl nun auf der Terrasse, wenn niemand da ist und da geht es wohl halbwegs.

Ob solch ein Hundehalter wohl noch einmal einen Beardie kauft?

Als erstes möchte ich Ihnen sagen wie gut gelungen ich Ihren Internetauftritt finde! Ihre Seite über die Bearded Collies lässt eigentlich für mich als Laie der Rasse kaum Informationswünsche offen! 

Wir hatten 14 Jahre eine Beardiehündin, unserer Ansicht nach eine vom "alten Schlag" und sind jetzt nach 1 1/2 hundelosen Jahren wieder auf der Suche nach einem Beardie. Kennt ihr einen seriösen Züchter in Deutschland oder in Österreich vom alten Schlag? ... Anfang März waren mein Mann und ich auf der Hundeausstellung und haben dort gestaunt über die äußerlichen Veränderungen beim Beardie (z.T. extrem langes Haar, sehr helle Augen, auch sehr zierliche Hunde - bis auf eine Junghündin hat uns keiner mehr so richtig gut gefallen).

Wir möchten uns in naher Zukunft wieder einen Beardie vom alten Typ anschaffen. Unser geliebter Hund ist vor 3 Monaten gestorben und wir vermissen ihn so sehr. Wir möchten auf keinen Fall einen „modernen“ Beardie sondern so einen, wie wir hatten. Es war eine bildschöne liebevolle Hündin, die 14 ½ Jahre geworden ist und uns immer und überall begleitet hat. Die Lücke ist so groß….. Ihre Internet Seiten haben uns sehr aus dem Herzen gesprochen. Bitte helfen Sie uns, indem Sie uns Züchter nennen, die seriös sind und wo die Welpen in liebevoller Umgebung aufwachsen. Wir sind auch bereit, größere Entfernungen in Kauf zu nehmen um wieder einen Beardie zu bekommen. Auch wenn es nicht jetzt sofort ist, wir haben Geduld, die Wunden sollten schon noch ein wenig heilen.

Wir haben natürlich gelesen, dass Sie normalerweise keine Welpen vermitteln. Trotzdem dieser Versuch. Wissen Sie vielleicht, ob es in nächster Zeit einen Wurf Beardies vom alten Typ gibt? Wir suchen schon längere Zeit nach dieser "Nadel im Heuhaufen". ...

In den vergangenen Monaten haben wir intensiv in allen uns zugänglichen Medien nach einem Beardie gesucht. Leider erfolglos. Wir werden uns auch weiterhin in Geduld üben, um einen Beardie vom "alten Schlag" zu finden und bitten Sie, uns hierbei zu helfen. Bitte setzen Sie uns auf Ihre Vormerkliste.

Ich bin seit langer Zeit auf der Suche nach einem guten und seriösen Züchter. Ich wünsche mir einen Beardie, der groß und kräftig und gesund ist und nicht verängstigt und das Fell bis zum Boden hat. Also eigentlich einen Beardie vom alten Typ. Leider bin ich nicht in der Lage, solche Beardies vom alten Typ, bzw. gesunde und robuste Beardies von den Modebeardies zu unterscheiden. Züchter gibt es viele und ich weiß einfach nicht, welcher Züchter der richtige ist und wo ich einen Beardie finden kann, wie ich ihn mir wünsche.

... Meine zweite Frage wäre noch, ob alle Beardies so wahnsinnig ängstlich sind? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Kenne einige Hunde aus der Hundeschule, die beim kleinsten Geräusch den Schwanz einziehen. Ist das bei der Rasse normal oder auch eine Auswirkung falscher Züchtungen? Tut mir leid, dass ich soviel frage, aber Ihre Meinung ist mir wirklich sehr wichtig. Will halt gerne den optimalen Hund für mich finden.

Durch Zufall bin ich im Internet auf Ihre Homepage gestoßen und bin sehr begeistert. ... Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, noch einen Beardiewelpen (möglichst eine kleine Hündin) zu uns zu nehmen. Da mir die Probleme bei Beardies sehr wohl bekannt sind, war ich sehr erfreut von Ihnen zu lesen.

Nachdem unser Hund verstorben ist, fühlen wir uns als Familie inkomplett. Es fehlt uns der Hund als Familienmitglied. ... Wir möchten uns näher informieren, ob es Welpen von Beardies des alten Typs gibt. Eventuell auch einen älteren aber wesensfesten Hund aus zweiter Hand.

Ich habe schon wieder einen Beardie-Menschen getroffen, mit einem 4 Jahre alten Rüden. Problem sind sein Fell und seine große Angst vor diversen Geräuschen. Ach?????? 

Seit langem verfolge ich schon Ihre interessanten Seiten im Internet. Das unverantwortliche „Welpen-Produktionsverhalten“ vieler Züchter können wir aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Doch mit unserem  jetzigen Bearded  haben wir einen Glücksgriff gemacht. Er entspricht  im Wesen wie auch im Aussehen dem echten, robusten, ursprünglichen Bearded Collie. ... Anderen Hunden gegenüber verhält er sich freundlich und selbstbewußt. Wird er angegriffen läßt er sich allerdings die Butter auch nicht vom Brot nehmen. ... Unser Hund ist übrigens mittlerweile 9 Jahre alt und kennt so ziemlich jede Art des Reisens -Vom kleinen griechischen Fischerboot, über U-Bahnfahrten bis hin zu Flugreisen. All das freudig und unerschrocken. ... Ich habe mir soeben das Video auf Ihren Seiten über die amerikanischen Beardies angeschaut. Diese Hunde sehen für mich aus wie Wesen, die nur noch entfernt an einen Hund erinnern und das Verhalten der entsprechenden Menschen dazu finde ich lächerlich.

... (nach der Antwort:)

Sehr interessiert habe ich mir auch die genannte Zuchtstätte mit den netten Welpenbildern angesehen. Das ist wirklich ein kleiner Hoffnungsschimmer wie es mal wieder sein könnte. Die Kehrseite kennen wir aus eigener Erfahrung leider auch. Der Vorgänger von unserem Hund, ebenfalls ein Bearded Collie, ist mit nur 3 Jahren an Nierenkrebs verstorben. Unser Tierarzt hat uns damals klar bestätigt, dass dies genetisch bedingt sei und auf falsche Zuchtkriterien zurückzuführen sei. Sie können es sich bestimmt denken - es war leider ein extrem ängstlicher Hund, was ihm anscheinend "an die Nieren" ging...

Ich las Ihren Artikel auf beardie-special.de über Lynne Sharpe's Brambledale Beardies und ich möchte sehr gern mit ihr sprechen. Seit über 10 Jahren habe ich mich bemüht, das Arbeitspotenzial wieder in die Rasse zurückzubringen, und ich fange an zu begreifen, dass ich von 99,9 % der heutigen Züchter keine Hilfe bekommen werde. Haben Sie ihre Telefonnummer?

... (nach der Antwort:)

Wir sind wirklich „zwei Erbsen im selben Topf“! :-D Jedes Wort, das Sie schreiben, lässt mich vor Freude auf und ab hüpfen. ... Und ich würde niemandem einen Beardie verkaufen, der den Hund nur für Shows haben will. Das widerstrebt mir ebenso wie die Mütter, die ihre 5 Jahre alten Mädchen in Schönheitswettbewerben zeigen, weil sie selbst nie eine Chance hätten, so einen Wettbewerb zu gewinnen.

... Wir müssen den Züchtern beibringen zu züchten, und wir müssen die Praxis des Züchtens, dem aktuellen Modetrend zu entsprechen, in Misskredit bringen. Wenn wir es schaffen, auch die Richter zu erziehen, ist es fein, aber diejenigen, mit denen ich gesprochen habe, scheinen noch sturer und auf Aussehen fixierter zu sein als die Züchter. Die Richter mögen es, protzige Hunde hervorzuheben, die in dem großen Ring gut aussehen, denn das lässt SIE gut aussehen. Und wenn sie eine genügende Menge Hunde aus dem Hauptstrom bevorzugen, werden sie als Richter wieder eingeladen. Das Züchten, um Richtern zu gefallen, ist so, als würde der Schwanz mit dem Hund wedeln. Die Richter sollen für UNS arbeiten, nicht wir für sie. Es ist nun schon so lange so, dass das Unnormale normal geworden ist. Aber Tatsache ist, dass 4 Milliarden Dung fressende Fliegen den Dung nicht gut schmecken lassen ... ;-)

(Übersetzung von Zuschriften eines ausländischen Züchters) 

Bei uns sind die Zwerghühner im Moment ein wenig im Stress. Unser Kleiner "übt" mit ihnen, wer nicht schnell genug ist, wird zu Boden gedrückt, verletzen tut er sie nicht, aber auf mehr Tempo trainieren! grins! Wer rumtrödelt wird zerzaust! Er kann aber die längste Zeit neben den Kühen (sind nur durch den Gartenzaun getrennt vom Hund) sitzen, ohne Mucks beobachten, was die so machen, hat auch schon Freundschaft mit den Kälbern geschlossen, die werden abgeschlabbert, wenn sie ihre Nase durch den Zaun stecken. Er ist echt ein Naturbursche, der würde den ganzen Tag draussen herumstromern, er entdeckt immer wieder was Interessantes.

(junger Beardie vom alten Typ)

 

Ich freue mich, mit diesem Eintrag in Ihre Freunde-Liste (Anmerkung: sie wurde inzwischen aus Platzgründen aufgelöst) etwas für den Erhalt oder die  Wiederbelebung des "Alten Bearded" Schlages tun zu können. Meine Hunde sind vermutlich "Fastbeardis". Ich habe sie von einem Bauernhof, so ganz unkonventionell. ... Der Bauernhof von dem ich die Hunde kaufte, existiert leider nicht mehr und nun bin ich bemüht einen Züchter zu finden, der diesen tollen Hund, mit seinen tollen Eigenschaften und auch mit einem überschaubaren Pflegeaufwand hat. Auf Ausstellungen, die ich einfach nur als Bearded Fan besuchte, fragte man mich oft, ob DAS ein Bearded wäre, weil sein Haarkleid nicht bis auf dem Boden reichte. Mein ältester Rüde ist jetzt 11 Jahre alt, er ist kerngesund und von einer Vitalität wie ein 3 jähriger Rüde, mein Tierarzt macht immer ganz verliebte Augen wenn er erscheint und das meine ich wörtlich, er geht nicht einfach zum Tierarzt, er erscheint wirklich, überall. ... Er ist unerschrocken, wesensstark,tolerant, gelehrig und führt sein Rudel seit 10 Jahren souverän ohne Allüren und hat jeden Welpen hervorragend angenommen und wunderbar erzogen. ... Gerne würde ich Sie noch weiterhin unterstützen, wenn ich etwas für Sie und Ihre tolle Arbeit, den "guten alten Beardi" wieder zurück zu holen, tun kann, lassen Sie es mich wissen. Nicht ganz uneigennützig freu ich mich darauf, vielleicht auch mal so einen tollen an meiner Seite haben zu dürfen.

Mit großer Hochachtung für Ihr Engagement und den Mut und die Kraft, gegen den Showwahn zu schwimmen, grüße ich Sie recht herzlich

Gestern haben wir Leute kennen gelernt, die einen 14-jährigen Beardie hatten. Leider hatten sie ihn nicht mit. Aber was sie so erzählten, das deckte sich wunderbar mit den Aussagen der Homepage beardie-special.de. Die Leute hatten zuvor keine Ahnung von Hunden und haben dann den Hund von einem Züchter gekauft, der x-verschiedene Hunderassen produzierte, das war der erste Fehler...  Na ja, der Hund hat es bei den beiden wenigstens gut getroffen, er kann ja nichts dafür. Aber von unserem Beardie waren die natürlich restlos begeistert!! Nun, ich hab denen die Homepage zum Lesen empfohlen und gesagt, dass diese das wohl umfangreichste Kompendium in Sachen Bearded im Internet ist.

Ich bin gestern einmal selbst Hund für Hund aus dem Stammbaum im Internet durchgegangen. Nachdem ich einige wirklich "schreckliche Gestalten" gefunden habe, die zum Stammbaum meines Beardies gehören, habe ich kaum noch Hoffnung, dass er selbst nicht zu einem Fellberg wird. Allein die mütterliche Seite lässt einen kleinen Hoffnungsschimmer, da dort Brambledale mit eingezüchtet ist. Außerdem habe ich auf der väterlichen Seite in den Generationen davor noch Bothkennar in größerer Menge gefunden. Vielleicht habe ich ja sehr viel Glück und diese Gene schlagen etwas mehr zu Buche als die anderen. Wie stehen Sie zu meiner "Analyse"? Ich für mich habe jedenfalls  beschlossen, meinen Rüden nicht (auch nicht zum Spaß) Nachwuchs zeugen zu lassen. Das Risiko ist mir zu groß.

Über eine kranke Hündin:

Das Negative ist leider, dass sich meine Nachforschungen über ihre Geschwister leider im Sand verlaufen haben. Ich war leider zu optimistisch und habe unterschätzt, wie schwierig es ist, unangenehme Dinge nachzuverfolgen. Von Seiten des Clubs hat man mir zugesichert, dass man alles versuchen wird, aber der Datenschutz macht es leider nicht möglich. Die Züchterin hat mir versprochen, den Kontakt zu den Besitzern der Wurfgeschwister herzustellen - leider habe ich nie wieder etwas von ihr gehört. Ich habe auch mit Frau ... Kontakt aufgenommen, leider ebenfalls ohne Erfolg. Ich wäre zwar immer noch sehr daran interessiert, näheres ausfindig zu machen, habe aber (fast) eingesehen, dass es mir nicht möglich sein wird.

... stellt sich doch die Frage, ob die Beardie-Menschen nicht gut beraten wären, die Nieren Ihrer Lieben in regelmäßigen Intervallen untersuchen zu lassen, auch wenn die TA die Notwendigkeit nicht verstehen. Allerdings habe ich gelernt, dass eine Nierenschädigung sich eben auch erst im späten Stadium feststellen lässt? So müsste man unter Umständen den Wasserhaushalt seines Tieres genauer beobachten. Aber dazu wäre entsprechende Aufklärung von Nöten und da die TA u.U. die Eigenheiten der Rasse weniger genau kennen, als es richtig und wünschenswert wäre, könnte das nur von den Züchtern und Verbänden kommen.

Ich hab ne Frau kennengelernt - na ja per Mail - mein Gott – junger Beardie und ganz schwere beidseitige HD, der andere beißt und der dritte hat Ängste.

Sie ist unempfindlich gegen alle möglichen Geräusche, nur drei Dinge bereiten ihr echten Stress: Unser Toaster, wenn es ums Haus herum stürmt und Silvesterknallerei. Den Toaster benutzen wir so gut wie nie, Silvester ist nicht so oft und wenn es stürmt, dann beruhigt sie sich mit Kontaktliegen. Da wir nie die ungewollte Angstbelohnung "verbrochen" haben und Hund Nr. 2 auch immer gelassen blieb, ist eben doch etwas von dieser Überempfindlichkeit gegen Geräusche bei ihr vorhanden. ... Ansonsten ist sie kernig und nicht müde zu kriegen. Was mich aber bewogen hat, sie kastrieren zu lassen und keine Welpen mit diesem Hund zu züchten, war ihr enorm pflegebedürftiges Fell. Ich empfinde es als Zumutung für mich und vor allem auch für sie, denn ohne Ziepen geht bei dem feinen Haar nichts. Ich wollte keine Welpen, die dasselbe ihr Leben lang mitmachen müssten, auf die Welt stellen lassen. Seit zwei Jahren lasse ich ihr im Winter Bauch und Beine scheren, denn im Schnee, den wir hier bis zum Abwinken haben wäre sie schlicht aufgeschmissen. Ich musste sie schon mehrmals nach Hause tragen, so waren ihre Beine schwer vom Schnee. Geschoren sieht sie zwar aus wie ein Milchschaf aber sie ist glücklich und das gilt auch für mich, denn jetzt ist ihr Fell pflegbar!

Dieser Beardie ist furchtbar empfindlich beim fressen, nach jedem Leckerchen hat er Durchfall, auch bei trockenem hartem Hundebrot. Futter muß er schon eines haben ganz ohne Konservierungsstoffe, weil er sonst dauernd Pickel am Bauch hatte.

Ich habe wegen seiner Krankheit geschaut: LUPUS ERYTHEMATODE. Wieder ein Punkt mehr, der stimmt, dass die Rasse nicht mehr das ist, was sie einmal war.

Von anderen höre ich nur, wie saumäßig dort vermehrt wird und wie dreckig es teilweise dort sein soll, dass Interessenten rückwärts wieder raus gehen und der Zwinger ist nicht geschlossen worden, denn die Züchterin kann sich nicht mal um ihre Welpen kümmern, aber deckt munter weiter. Die arme Hündin und Welpen! Nur Geld steckt dahinter. 

Die Knallerei ließ ihn restlos kalt, und als einmal die Feuersirenen heulten, da hob er nur kurz den Kopf und schlief weiter!!

(junger Beardie vom alten Typ)

 

Die Zeit vergeht so schnell, erst grad hast Du mir geschrieben, dass da ein Wurf Beardies sind, die man empfehlen könne, und schon ist der Schlingel ein Jahr alt! Wir haben noch keine Minute bereut, dass wir fast 700 Kilometer gefahren sind dafür!

Ich habe sie vor 14 Jahren aus dem Tierheim geholt. Unsere damalige Tierärztin war total begeistert und hat recherchiert - sie war ein "ursprünglicher" Bearded, nicht die Modehunde, klein, weich, wie sie von heute so sind. ... Sehen Sie, 14 Jahre lang musste ich immer immer wieder sagen: "... nein, es ist tatsächlich ein Bearded, nur die ursprüngliche Form..." und war dennoch heute, als ich Ihre Seite fand, erschüttert.

... Als vor 10 Jahren unsere besten Freunde ihr 3. Kind bekamen, wurde für unsere Hündin ein Fußbänkchen an die Wiege gebaut - sie kletterte immer drauf, schaute rein und schaukelte ihn.

Ich bin nun sehr froh, daß Sie mich aufklärten. Das ist ja gerade das Wunderbare, daß ein Beardy überhaupt nicht aggressiv ist. (Anmerkung: von einigen überzüchteten Ausnahmen abgesehen) Nach meinen Terriern, die ich heiß liebte, war aber unser Beardie derjenige, der mich völlig entspannt mit anderen Hunden zusammentreffen ließ. Null Aggression. Herrlich! ... Ich bekomme schon auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich Ihre Zeit so ausgiebig in Anspruch nehme und kann mich nur sehr, sehr herzlich für Ihre vielen fundierten Tipps, Ratschläge und Hinweise bedanken. ... Ich freue mich sehr, auf Sie gestoßen zu sein. Vielen Dank für Ihre liebevolle Betreuung.

 

 

montys Vater Jack

Jack

 (Final Black Jack von St. Laurentia),

der Vater von unserem neuen Beardie

 

Ein neuer Welpe

Das Beste, was man bekommen kann

von Liesel Baumgart

 

Es spricht sich herum, dass ich mir einen Hund aus einer Paarung alter Typ x gemäßigter Modebeardie reservieren ließ.

Ich freue mich über viele nette Zuschriften, in denen Freunde uns zu dieser Wahl beglückwünschen. In ein paar Mails wirft man mir allerdings vor, ich sei inkonsequent, unzuverlässig, und ich würde mir selbst untreu werden; denn ich habe seit 10 Jahren gefordert:

Bitte keine Kompromisse machen!

Um Gerüchten, Hetzerei in den Foren und Unterstellungen vorzubeugen:

Natürlich gingen solch einer Entscheidung allerlei Überlegungen und Erfahrungen voraus – vor allem, weil wir bereits den 12 Jahre alten Beardie Merlin aus einer Paarung Modebeardie x alter Typ haben, der unter seiner Ängstlichkeit und unter viel zu viel Fell ein Leben lang leiden musste.

Lange schon hatten wir uns als Spielkameraden für unseren Beardie Mike einen Hund gewünscht, wie unser Beardie Mitch gewesen war. Wir hatten versucht, einen Beardie aus der deutschen Brambledale-Nachzucht zu bekommen, wollten uns aber von der Züchterin nicht dazu verpflichten lassen, mit dem Hund Hundesport zu treiben (was gesundheitlich problematisch sein kann: viele sind früh „verschlissen“). Ein brauner Beardie blieb weiterhin unser Traum, auch wenn inzwischen der robuste kleine Jagdhund Filou den Platz als Spielgefährte für Mike wunderbar ausfüllt.

Dann bekamen wir neulich Besuch von einer Familie, die einen Beardie aus einer Paarung alter Typ x gemäßigter Modebeardie mitbrachte. Mir war bekannt, dass seine Zuchtstätte sich um den Erhalt robuster Beardies bemüht; doch seine Mutter, die auch die Mutter des aktuellen Wurfs ist, hat Ahnen einer Zucht im Stammbaum, die lange Zeit Nr. 1 in Großbritannien war (das waren Hunde mit guter Körperform, aber Vorreiter für die Modebeardies). So blieb ich ein wenig skeptisch, auch wenn die Hündin einen kräftigen Körperbau haben soll und ihr Fell auf Fotos vertretbar aussieht. Wie erstaunt war ich, als der Besucherhund sich als Ebenbild von unserem Beardie Mike (alter Typ) erwies! Die beiden waren kaum zu unterscheiden, abgesehen vom noch kürzeren Haar bei dem erst 2 Jahre alten Hund. Er hat harsches Fell und ist genauso groß und kräftig, wesensfest und liebenswert wie Mike, und er hat den gleichen starken Knochenbau.

Ich hatte der Besitzerin des Vaters dieses Hundes immer gern glauben wollen, dass alle seine Nachkommen robust, gesund, pflegeleicht, wesensfest, lernfreudig und sehr intelligent sind. Bisher soll ihres Wissens noch kein Hund, in dem die Linie des Vaters steckt, langes, üppiges Fell bekommen haben (kürzeres Haar vererbt sich dominant). Zwei der Besitzerinnen von solchen Hunden hatten mir schon über lange Zeit berichtet, wie überaus zufrieden sie sind. So richtig überzeugt war ich allerdings erst, als ich nun solch einen Hund persönlich kennenlernte.

Die Mutterhündin wurde mir von mehreren Personen als instinktsicher und liebevoll beschrieben. Ihre Welpen finden von Anfang an die Milchquelle von allein, ohne dass man die Kleinen anlegen muss – nicht selbstverständlich heutzutage. Freunde, die die Zuchtstätte besucht hatten, schwärmten vom liebevollen und kompetenten Umgang mit den Hunden.

Die Welpen des aktuellen Wurfs sind

·         kräftig (Geburtsgewicht 330-420 g)

·         stark pigmentiert

·         haben wenig Weiß (keinen breiten „Showkragen“)

·         keine schmalen Modebeardie-Köpfe

·         keine engstehenden Modebeardie-Augen

Sie machen also einen vielversprechenden Eindruck.

 

Das ist er nun, unser Brownie:

 

monty, 4 Wochen

 

Bevor wir ihn kannten, hatte er zufällig vom Züchter denselben Namen bekommen, den unser erster Beardie trug: Mitch. Ihm zu Ehren werden wir den Kleinen MONTY nennen, denn so hieß unser Mitch laut Ahnentafel.

Unser Welpe soll ein ausgeglichenes, fixes Kerlchen sein, „ein kleiner Pfiffikus mit Grips“, der jetzt schon alles schnell begreift. Das Herz auf dem rechten Fleck (auf der Stirn, s. Foto) hat er auch schon, also ein Bearded Collie „mit Herz und Köpfchen“ – wie der Titel meines Beardie-Buches.

Niemand kann sagen, was einmal aus unserem Kleinen werden wird.

In der Genetik „steckt man nicht drin“.

Nahezu keine Zucht ist heute mehr frei von Modebeardie-Ahnen. Kompromisse sind deshalb inzwischen fast unvermeidlich. Man kann nur versuchen, das Beste zu bekommen, was es in der Beardie-Zucht noch gibt – und damit ein Zeichen setzen.

Auch ein Züchter, dem das Wohl seiner Welpen am Herzen liegt, handelt nach dem Motto „das Beste, was es gibt“, wenn er sowohl seinen Deckrüden als auch die neuen Besitzer für seine Welpen auswählt.

Wir danken Familie Börner, dass sie uns für würdig hält, einem ihrer außergewöhnlichen kleinen Schätze auf vier Pfoten ein gutes Zuhause zu geben.

Wenn man glaubt, seinen Weg zu kennen, muss man ihn gehen – mögen andere noch so sehr diskutieren.

24.8.2009

Update: Monty hat unser Leben sehr bereichert, er ist nun mit seinem wunderbaren Lächeln auf der Startseite von beardedcollie.de zu sehen. Er wurde 12 Jahre alt, schließlich versagten seine Nieren.

 

 

 

 

 

COMING HOME hat ein neues Maskottchen

Monty ist zu Hause angekommen.

Er hat schon die „Höhle“ seines Vorgängers Mitch bezogen (unter der Ulmenhecke), dessen Namen er zufällig lt. Zuchtbuch trägt.

 

396+

Monty

Well-guard’s Delight Mitch

 

16.9.2009

0434-0194k Schäferhund

Monty

an seinem 3. Geburtstag.

Er ist ein Prachtkerl geworden.

 

Fotos sind auf seiner Webseite zu sehen.

 

18.7.2012

 

 

 

Jahresrückblick 2009

Ein erstes Umdenken bei dem einen oder anderen Modezüchter stellt sich nun endlich ein – sogar bei solchen, von denen man es am wenigsten erwarten würde.

 

 

Ausstellungen und Zucht

Häufig erhielten wir Fotos von Ausstellungshunden, deren äußere Form sehr stark vom standardgerechten Aussehen abweicht. Rüden sind im Rücken sogar oft noch länger als Hündinnen (die lt. Standard etwas länger sein dürfen als 5:4). Beine wirken vielfach zu kurz, die Hunde sehen aus wie „tiefergelegt“ – und das kommt nicht nur von durchgetretenen Pfoten, oft schon bei jungen Beardies (Schwäche von Muskeln, Bändern und Sehnen), die für jeden Laien klar erkennbar sind.

Wer bei Ausstellungen vergleichen möchte, präge sich bitte diese Idealbilder ein

 

Proportionen

Zehen

exakt nach Standard

von einer Züchterin gezeichnet

korrekter Stand auf den Zehen

natürliche Haarlänge an den Pfoten

 

Sprayen, Pudern und Toupieren sind bei Ausstellungen immer noch „normal“, obwohl das lt. VDH verboten ist und sogar vom Ringpersonal geahndet werden soll. Niemand von uns hat solch eine Zurechtweisung der Züchter jemals beobachtet.

Immer wieder sieht man bei Ausstellungen Beardies, deren Haar in Form geschnitten wurde, vor allem rund um die Pfoten. Auch das soll nicht sein.

Über Ausstellungen in Großbritannien wurde uns berichtet, dass man dort das Zurechtmachen der Beardies weit weniger toleriert als in Deutschland.

 

In diesem Jahr lernten wir eine Hündin von einem „großen“ Modezüchter kennen, die eher dem alten Typ entspricht. Es ist manchmal überraschend, was die Genetik hervorbringt.

 

kati

Nur eine der Hündinnen ist lt. Ahnentafel vom alten Typ,

obwohl beide so aussehen.

 

In Anbetracht der Tatsache, dass sich kürzeres Fell genetisch gegenüber Langhaar durchsetzt, ist es für viele von uns ohnehin immer noch erstaunlich, dass überhaupt so viele langhaarige Beardies gezüchtet werden konnten. Sollte es den Züchtern dann nicht auch möglich sein, das Gegenteil zu bewirken und die Rasse zum standardgerechten Erscheinungsbild zurückzuführen?

 

Rassehundezucht: Ein Skandal und ein paar Lichtblicke

Im März freuten sich viele Hundeliebhaber darüber, dass die große Ausstellung Crufts erstmalig online übertragen wurde. Der Hintergrund war allerdings traurig: Die BBC boykottierte die Übertragung im Fernsehen auf Grund des Films „Pedigree Dogs Exposed“, der bei zahlreichen Hunderassen über Qualzucht aufklärte. Der Kennel Club reagierte prompt: Er startete die Kampagne "Fit for Function: Fit for Life" und änderte schnellstens mehr als 200 Rassetandards. Der Beardie-Standard war nicht dabei. Das ist auch nicht nötig, der Standard ist in Ordnung – die Züchter müssten sich nur daran halten (auch langes, üppiges Fell, Wesensschwäche und Krankheiten sind für einen Hund eine Qual). Mehr über den Crufts-Skandal auf unserer News-Seite.

Maßgeblich an diesem Film beteiligt war der Genetiker Dr. Hellmuth Wachtel, der bereits in seinem Buch „Hundezucht 2000“ vor den gängigen Zuchtpraktiken gewarnt hatte (zu enge Verpaarungen). Als Dr. Wachtels Artikel zu diesem Thema in der Zeitschrift „Wuff“, Ausgabe 3/09, erschien, nahmen wir Kontakt zu ihm auf. Wir können ihm nur zustimmen und freuen uns, dass er auch einer der Mitglieder der Initiative „Dortmunder Appell ist, die sich für ein Umdenken in der Rassehundezucht einsetzt. Mit dem Leiter dieser Initiative, Herrn Christoph Jung, nahmen wir ebenfalls Kontakt auf. Unsere Stimme für die Beardies wurde auf seiner Website unter „Stimmen“ veröffentlicht und fand sogar Eingang in sein Buch „Unsere Stimmen für den Hund: Anmerkungen zur Lage des Rassehundes“, das im Dezember 2009 erschienen ist. Wir weisen dort in unserer Abhandlung über die Lage der Beardies noch einmal ausdrücklich auf den Artikel des VDH „Wir tragen die Verantwortung“ – aus „Unser Rassehund“ vom November 2001 – hin. Laut Aussage von Herrn Jung ist dem VDH diese Verantwortung auch heute durchaus bewusst, und der VDH beteuert, dass er die Forderungen versteht. Leider hapert es immer noch mit der Umsetzung, d. h. ein rasseunabhängiger Kontrolleur fehlt.

Zu dem Buch: Vieles, das auf den Beardie zutrifft, ja, das wir seit langem auf unserer Website stehen haben, finden wir auch in den Beschreibungen der Probleme anderer Rassen:

„Verhaltensweisen, welche zunächst einmal als ängstlich oder auch aggressiv betitelt werden, lassen bei Sichtung der Hunde mehr und mehr krankhafte Ursachen, wie auch einen massiven Mangel zur Sozialisierung erkennen.“

 

„Im Normalfall ist es für einen Hundezüchter ein Erfolg, den Welpen gewinnbringend zu verkaufen, wenn man es mal nüchtern betrachtet.“

„Um nicht dem Charme eines Welpen bei der ersten Begegnung zu erliegen und alle guten Vorsätze dann wieder über Bord zu werfen, empfehle ich, dass Sie sich VOR der ersten Begegnung mit Ihrem Welpen Einblick in die Unterlagen gewähren lassen. Viel Leid und Enttäuschung könnte so manch unbedarftem und vertrauensseligen Welpenkäufer erspart bleiben, würde er diese Vorsichtsmaßnahme beherzigen.“

 

„Hundezucht – 5 vor oder 5 nach Zwölf?“

„Keine Rasse hat jemals davon profitiert, Modehund zu sein. ... Wenn es keine Nachfrage nach schönen Hunden mit gesundheitlichen Defekten gäbe, müssten die Züchter zwangsläufig umdenken, denn nur wer seine Zucht konsequent am Wohl und der Gesundheit der Hunde ausrichtet, würde zukünftig noch ein gutes Zuhause für seine Welpen finden und einen angemessenen Preis erzielen.“

 

„Das Exterieur der Hunde darf in keiner Weise das Atmen, Sehen, Laufen oder irgendein anderes natürliches Bedürfnis der Hunde beeinträchtigen.“

„Prämierungen dürfen nicht mehr nur oder vorrangig nach dem äußeren Erscheinungsbild vorgenommen werden. Kosmetische Manipulationen an den Hunden sind abzulehnen. Im Mittelpunkt der Prämierungen müssen das Wesen, die Gesundheit und die genetischen Vorzüge für die Population stehen, die es nachzuweisen gilt. Entsprechend sind Charakter und Ablauf von Ausstellungen zu ändern, sind die Richter auszubilden, anzuweisen und auszuwählen.“

So etwas auch einmal aus anderer Feder zu lesen, stärkt unserer Interessengemeinschaft den Rücken. Wir stehen also ganz und gar nicht allein da mit unseren Hinweisen auf Mängel in der Hundezucht. Dem „Dortmunder Appell“ liegen bis jetzt desillusionierende Beschreibungen über den Zustand von gut 60 Rassen vor; knapp 50 davon würde man als „kernig“ bezeichnen, wenn man nicht hinter die Kulissen schauen kann.

Auch wenn sich das Buch „Unsere Stimmen für den Hund“ liest wie eine Aneinanderreihung von Horrorgeschichten – und damit nicht gerade zum Wohlbefinden des Lesers beiträgt –, wünschen wir ihm möglichst viele Leser. Bleibt zu hoffen, dass der eine oder andere Leser in der Hundezucht etwas bewegen kann.

 

Bezüglich standardgerechter Zucht ohne Übertreibungen tut sich auch in Schweden etwas. Näheres hier. Unter dem Hinweis auf „beachtenswerte Rassen“ taucht der Beardie allerdings dort nicht auf.

 

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Welpenzahl

Glücklicherweise setzte sich unter den Modezüchtern das Züchten aus Protest – „Jetzt erst recht!“ – nicht fort. Die Welpenzahl von 2008 ist in etwa wieder auf dem Stand von 2006. Immer wieder hören wir, dass es sehr viele Beardies gibt, die bis zum Alter von 8-10 Wochen noch nicht verkauft worden sind, weil die Nachfrage fehlt.

 

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Andere Vereine

Gelegentlich weisen uns Züchter aus „Dissidenzvereinen“ darauf hin, dass VDH-Züchter abwandern, um in anderen Vereinen bessere Chancen zu haben, ordentliche Beardies züchten zu dürfen (!). Wir haben den Eindruck, dass dort noch ein wenig Zuchtpotenzial vorhanden ist.

Übrigens: Der VDH ist in der Hundezucht nicht so stark vertreten wie oft angenommen wird. Wir hörten: Nur ca. 25 % aller Welpen sollen in VDH-Vereinen gezüchtet werden, 20 % sollen Importe sein, und 55 % der Welpen sollen aus „unkontrollierter Zucht“ stammen (dazu gehören auch die nicht dem VDH angeschlossenen Vereine, die durchaus ihre Zuchtvorschriften haben).

Der zweite deutsche Beardie-Club, der BCCD, hat gemäß Zuschriften von Beardie-Besitzern, die sich dort bessere Hunde erhofft hatten als im CfBrH, die Erwartungen nicht erfüllt.

Zum Jahresende erfuhren wir von einer neuen Interessengemeinschaft, die sich „ProBeardie“ nennt und angibt, ähnliche Ziele zu haben wie wir. Schön wäre das, doch schon die Fotos und die Ahnentafel der Deckmeldung sprechen für sich.

Wir begrüßen es selbstverständlich, dass Bewegung in die Beardie-Szene kommt, hoffen aber, dass niemand unsere Interessengemeinschaft COMING HOME mit ProBeardie in einen Topf wirft.

 

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Abschied und Neubeginn

Im Frühjahr galt unser großes Mitgefühl der engagierten Züchterin Dr. Lynne Sharpe/ (Wales), als ihre Hündin Nan im Alter von nur 7 Jahren starb. Dr. Sharpe blickt trotzdem nach vorn und hat sogar noch einen lange gesuchten, passenden Rüden in ihre Zucht genommen. Die Brambledale-Beardies sind die Hunde in Europa, die man noch am ehesten als echte Bearded Collies bezeichnen kann.

Im Sommer und Herbst mussten wir von mehreren alten Beardies Abschied nehmen. Besonders tragisch war, dass einer dieser Oldies an einem Giftköder starb.

Die Hunde der „alten Garde“, mit denen unser Engagement Ende der 1990-er Jahre einmal begonnen hat, werden immer weniger – und immer mehr Sterne an unserem Hundehimmel gehen auf. Alle diese Hunde haben ein hohes Alter erreicht und eine gute Zeit bei ihren Menschen gehabt.

Es gab im Jahr 2009 aber auch neue kleine „Stars“ vom alten Typ. Unsere Interessengemeinschaft fand ein neues Maskottchen in dem Beardie Monty. Seinen Zuchtbuch-Namen Mitch (derselbe Name, den sein Vorgänger trug) hatte er zufällig bekommen – oder im Beardiehimmel hat jemand nachgeholfen ... Die ganze Geschichte, wie Monty-Mitch zu uns fand, ist zu lesen unter Welpenaufzucht“.

 

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Probleme

Über die Berichte der Beardie-Besitzer sind wir immer wieder erschüttert. Wieder einmal müssen wir sagen: Alles wie gehabt.

 

Wesen:

Geräuschempfindlichkeit

Angst und Zerstörung beim Alleinlassen

Aggressivität (scheint zuzunehmen)

„Hüten“ von Autos und sogar Zügen (ein Beardie wurde vom Zug erfasst). Lt. Dr. Hellmuth Wachtel muss das als Gendefekt und psychopathisch betrachtet werden, in USA sollen Untersuchungen darüber bei Border Collies laufen.

 

Krankheiten, am häufigsten:

Schilddrüse

Magen

Darm (häufig Durchfall, auch durch Stress ausgelöst)

Nieren

Herz

Autoimmunerkrankungen

Nabelbruch

Kryptorchismus

Zahnprobleme

Epilepsie kam auch vor (erblich).

Oft stehen für die betroffenen Besitzer erhebliche Tierarztkosten an – und man kann es rot im Kalender anstreichen, wenn einmal ein Züchter den verzweifelten Menschen weiterhilft. Eher wird dem Besitzer die Schuld zugeschoben, sogar bei Erbkrankheiten.

Ferner fällt auf, dass viele Beardies weiß überzeichnet sind. Ein paar Welpen erinnerten sogar an die Piebald-Scheckung eines Jack-Russell-Terriers.

 

 

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Jahresbilanz

Erfreulich ist, dass immer mehr Liebhaber der Rasse die Notwendigkeit zum Umdenken erkennen. Leider gibt es mittlerweile nur noch sehr wenige Beardies vom alten Typ. In der wirklich urigen Form wird die Rasse kaum noch zu retten sein; aber wir hören immer wieder von Bemühungen, wenigstens das zu retten, was noch zu retten ist.

Deshalb stecken wir weiter Energie in unsere Aufklärungsarbeit, bleiben entschlossen und beständig am Ball und freuen uns auch im nächsten Jahr auf die Zuschriften von Gleichgesinnten. Kraft, die auf ein Ziel gerichtet wird, vervielfacht sich. Viele gleiche Gedanken ergeben viel zielgerichtete Energie – und aus Gedanken werden Taten. Wer die Richtung seiner Gedanken ändert, ändert die Zukunft.

 

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Zuschriften

Häufig werden wir von Welpeninteressenten gefragt, ob es wirklich so ein großer Unterschied sei zwischen „der alten Art“ und Modebeardies. Wir können nur immer wieder auf die Probleme mit Fellpflege, Wesen und Gesundheit verweisen.

 

Wie immer am Schluss unseres Jahresrückblicks, zeigen wir nun noch ein paar ausgewählte Ausschnitte aus den vielen Mails, die uns erreichten – vor allem für die Züchter gedacht, damit sie daraus Nutzen ziehen können.

Namen wurden aus Datenschutzgründen entfernt.

 

Zu dem Film „Pedigree Dogs Exposed“

(Qualzucht bei Rassehunden)

erhielten wir viele empörte Zuschriften. Diese eine entspricht allen anderen:

Ich bin erschüttert, traurig und fassungslos, wie können Menschen absichtlich so etwas machen!!!!!!!!

 

von Welpen-Interessenten

Wir denken über einen Zweithund nach. So entdeckte ich Ihre Homepage.

Da mir Ängstlichkeit des Beardies bekannt ist, war ich überrascht von dieser Homepage. Hier habe ich Dinge erfahren, die mich sehr beeindruckt haben. Als Trainerin in einem Hundesportverein (Grunderziehung, Agility, Obedience), der auch viel mit Tierheimhunden und Auslandshunden arbeitet, und das nur mit positiven Methoden, bin ich über den Beardie des alten Typs positiv überrascht worden. Diese Aufklärung ist sehr interessant! Ich liebe Hirten- und Hütehunde, vor allem ihr selbständiges Handeln und Denken, gepaart mit einer gewissen Dickschädeligkeit;-)) Sie tun nur, was sie einsehen. Insofern würde mir ein Beardie des alten Schlags sicherlich gefallen.

Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg mit Ihrer Aufklärung und der Zucht des alten Beardies. Ich gratuliere zu dieser tollen Homepage. Wer weiß, vielleicht melde ich mich eines Tages wieder mit dem Wunsch nach einem Welpen.

Wir würden uns gerne auf eure Vormerkliste für einen "alten"Beardiewelpen setzen lassen! Wir haben viele Züchter besucht und alle dort gesehenen hatten mit dem Traumhund von früher nicht mehr viel zu tun.Gerne warten wir bis nächstes Jahr, da wir in den nächsten Monaten umziehen.Habe eure Internetseite mit begeisterung gelesen und bin eindeutig ein Fan geworden.

Wir haben interesse an einem Welpen der alten Form-Art.
(Hatten schon zwei, der zweite Beardie ist mit 8 Jahren wegen Krankheit verstorben). Möchten wieder einen, aber keinen Laufsteghund, sondern einen Charakterhund.

Wir haben seit 13 Jahren Bearded Collies in unserer Familie. Mir fällt auch auf, dass immer mehr Wert auf langes, seidiges Fell gelegt wird. Unsere Hunde laufen bei Wind und Wetter im Wald, auf Feldern und bei unseren Islandpferden. Die Hunde sind sehr gehandikapt, wenn sich alles Mögliche in ihrem Fell verfängt. Aufgrund des Felles habe ich schon überlegt,auf eine andere Rasse umzusteigen. Aber eigentlich ist der Beardie genau der Hund, den ich will. Deshalb bin ich total begeistert, dass Sie sich für den ursprünglichen Typ des Bearded Collies einsetzen. Danke. Ich würde mich gerne auf eine Warteliste eintragen lassen, um irgendwann in den Genuss eines typischen Bearded Collies zu kommen.

Wir sind schon seit längerem auf der Suche nach einem Bearded Collie Welpen vom alten Schlag. Wir haben auch schon Ihr Buch gelesen "Bearded Collie ... Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen", welches uns überzeugt hat und wir uns daher einen Bearded Collie vom alten Typ wünschen. ... Nun haben wir großes Interesse an den Welpen von der ...-Züchtung. Lt. Auskunft des Züchters wäre der Vater vom alten Typ und die Mutter halb vom alten Typ. Nun meine Bitte an Sie: Könnten Sie sich bitte mal die Bilder des Vaters und der Mutter und die Ahnentafeln anschauen und uns bitte kurz mitteilen, ob nun die Welpen vom alten Typ sind oder nicht, denn wir können dies leider nicht ermitteln. Wir werden auch die Information von Ihnen nicht an den Züchter weitergeben.Versprochen! Ihre Aussage hierzu würde uns auch in der Entscheidungsfindung sehr weiterhelfen. Die Züchterin hat uns nämlich für diese Woche am Freitag zu sich bestellt, um die Welpen anzuschauen. Mir ist dies ein bißchen zu bald .... Die Züchterin meinte jedoch, daß wir die Welpen gerne anschauen können, da bereits schon am Sonntag andere Interessenten bei ihr waren und sich den kleineren Rüden ausgesucht hätten. ... Was meinen Sie? Kennen Sie diesen Züchter? Ist dies eine gute Zucht? Was sollen wir tun? Gleich zusagen/ablehnen oder abwarten? Unter Druck wegen anderer Interessenten wollte ich mich jedoch vom Züchter nicht setzen lassen. Jedoch ist es auch so schwer einen Beardie vom alten Schlag zu bekommen ...

Die Welpen waren nicht vom alten Typ.

 

zu Ausstellungen/Zucht

Ich hatte nun zwischenzeitlich 1 Jahr mich intensiv mit Beardies beschäftigt und auch einige Züchter besucht. Es gibt noch einige Züchter die vernünftig denken, aber viele züchten nur nach dem Aussehen, also viel Fell, kleinerer Körperbau u. nicht mehr so sehr an dem Standard.

Ob man in den nächsten Jahren wieder zum Standard u. zur Gesundheit findet??? Teilweise gibt es Züchter die erst wenige Jahre züchten u. mit Gewalt auf dem Siegertreppchen stehen möchten. 

In der Beardie Revue 3/97 ist ein Porträt von den Cannamoorbeardies. Das Gruppenbild unter der Überschrift finde ich am allerschönsten. Die abgebildeten Beardies waren 1959 geboren. Wenn ich diese vier, fünf Beardies sehe, denke ich: SO einen möchte ich gerne! Die sind so hübsch und niedlich und struppig. Vergleicht man die mit den Beardies von heute, dann sind das wie zwei verschiedene Rassen. Wie konnte sich der Beardie nur so verändern?! ... Ein Bekannter von mir war auch mal kurz beim Beardietreffen dabei. Später meinte er, daß ihm kein Beardie dort gefallen hätte und daß meine Hündin die Schönste von allen wäre. Mir ging es genauso (außer der genannte Junghund, der war hübsch). Ich finde, diese langen Bärte und die Zöpfe verunstalten die Gesichter.

 

Vor einer Ausstellung:

Warten wir's mal ab. Die deutsche Konkurrenz ist groß und die Langhaarigen haben die großen Erfolge. Interessant nur, dass wir auf Ausstellungen immer wieder von Zuschauern gefragt werden, wo wir "den denn her haben". Die meisten Menschen wollen wohl keine Hunde mit so einem ewig langen Fell. Herr ... (ein „großer“ Modezüchter!) sagte mal treffend zu mir, er käme sich manchmal vor wie bei den Afghanen, aber die Richter wollten das ja so !!!

Jetzt habe ich schon so viele Beardiezüchter im Internet angesehen. Und da ist mir eins aufgefallen. Bei den Beardiezüchtern steht zwar "für Sport geeignet"; aber bei den wenigsten ist eine Rubrik "Sport". Es wird von Ausstellungserfolgen erzählt - aber kaum über sportliche Erfolge oder so. Auch so machen die wenigsten Beardiezüchter selber Sport. Was ich sagen will, ist, daß die Interessen der Beardiezüchter so wie es aussieht, nur noch Ausstellungen sind. Und das ist sehr schade. Das alles ist mir aufgefallen, während ich ein wenig durch die Homepages gestöbert bin. Wo soll das noch alles hinführen?

Überall diese platten Füße! Wie können die Richter das übersehen?! Ich glaube, sie wollen es übersehen.

Wir waren am Samstag zur Ausstellung und haben wie erwartet nur ein SG bekommen. Wir haben schon gehört, daß die Richterin auf langes Fell steht, damit können wir natürlich nicht dienen.

Interessant sind aber immer wieder die Zuschauerkommentare, die man zu hören bekommt:
-machen die nicht unheimlich viel Arbeit beim Bürsten

-die sehen ja toll aus, aber kämmen möchte ich die nicht

-können Sie mir auch so einen schönen Scheitel ziehen?

-sieht ja klasse aus, wenn die rennen und das Fell so fliegt, naja, das sind eben so Mädchenhunde, die können sie kämmen wie die Puppen!

Das war der härteste Kommentar, den ich bisher gehört hatte und ich habe mich kurzfristig geschämt, einen solchen Mädchenhund zu besitzen. Leider war die Frau mit ihrer Tochter schon weg, ehe ich meine Schrecksekunde überwunden hatte und antworten wollte, daß diese Mädchenhunde früher Rinderherden über Kilometer hinweg getrieben haben.

Aber was sollen die Leute auch denken, wenn sie an unserem Ring stehen, ist ja schon fast wie bei den Yorkshire Terriern. Wenn dann auch noch die Richterin  mit langem offenen  blonden Haar im knielangen Volantröckchen im Ring steht, rundet das eben das Bild eines ,Mädchenhundes' ab, paßt doch.

Wenn ich noch keinen Beardie hätte und neugierig auf eine Ausstellung gehen würde, dann würde ein Beardie bestimmt nicht in die engere Auswahl kommen. Das bodenlange Fell würde mich abschrecken. Langsam sind Beardies nicht mehr die Feld-Wald-und-Wiesen-Hunde für naturliebende Menschen, sondern Glamourhunde für feinere Leute - eben ein großer Yorkshire Terrier. Manche Besitzer sind wirklich etwas seltsam. So ändert sich das Image. Schade. Schade um die tollen Hunde.

Wir haben uns am Sonntag die Ausstellung angesehen. So langsam glaube ich an "Verarschung". Derselbe Hund, der in Buchholz ein G bekam,wobei wir sagen würden,voll zu recht,bekam in Fallingbostel ein V,mit einer sehr konträren Bewertung. Ist doch alles sehr merkwürdig.Außerdem kam es anscheinend nur auf die "Show" drauf an,wir wußten auf Anhieb,wer gewinnen würde. 

Es kommt doch bei den Ausstellungen nur darauf an, wer wen kennt und ob ein Hund professionell vorgeführt wird. Wird er es nicht (Laien können das einfach nicht), bekommt er eine schlechtere Bewertung. Wird der Hund dadurch schlechter, dass jemand seinen Hals nicht nach oben reißt?!

Mündlich wurde uns auch zugetragen, dass Beardie-Kenner am Ausstellungsring die Hände vor dem Gesicht zusammenschlagen mit Worten wie:

„Was ist bloß aus unserer Rasse geworden!“

„Ich könnte heulen, wenn ich diese Hunde sehe!“

Anfang der 80er Jahre habe ich zum ersten Mal Beardies auf einer Ausstellung gesehen und war begeistert. ... Irgendwann bin ich auf Ihr Buch gestoßen und dachte mir, der nächste Beardie muss einer vom alten Typ sein.

Die Züchter können noch so viele Vereine und Interessengemeinschaften gründen, aber es wird an der Tatsache an sich nichts ändern, dass nicht genügend Potential da ist, um den Beardie so gesund zu erhalten, wie er damals war. Das erlebt doch keiner mehr von uns, aber zumindest fangen einige an nachzudenken, nachdem das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Die Interessengemeinschaft COMING HOME gibt es schon länger, aber es hat die meisten Züchter trotzdem nicht zur Erleuchtung gebracht. LEIDER.

 

Probleme

Eine Beardie-Besitzerin berichtete ausführlich von Morbus Addison, Durchfall/Morbus Crohn, Grauem Star und PRA (der Hund wird erblinden).

Der Züchter hat uns gedroht und beschimpft. Er sagte am Telefon, dass es komisch wäre, dass ausgerechnet wir zwei kranke Hunde hätten, das würde wahrscheinlich am Futter oder sonst was im Umgang mit den Hunden liegen, letztendlich wären wir schuld. ... Der Züchter züchtet weiter.

Solche Berichte bekommen wir leider immer wieder. Die Verantwortung – sogar für genetische Defekte – wird dreist auf die Besitzer abgewälzt.

 

Wir wiederholen einen wichtigen Hinweis: Ein Hund (kein Beardie) starb nach der Gabe von Forthyron an Herzversagen – ein sehr häufig angewendetes Medikament bei Schilddrüsenunterfunktion. Die Gabe dieses Mittels ist möglicherweise fatal in Verbindung mit Nierenproblemen.

Aus dem Beipackzettel zitierte die Besitzerin:

Jedenfalls hatte er eine festgestellte, wenn auch inzwischen latente NRR-Insuffizienz (Erkrankung der Nebennierenrinde).

“KONTRAINDIKATIONEN: Nicht anzuwenden bei Hunden, die an einer nicht korrigierten NRR-Insuffizienz leiden.“

Hunde mit entsprechender Vorerkrankung müssen vor Verabreichung von Forthyrron medikamentös zuerst stabilisiert werden, was in unserem Fall nicht geschah.
“VORSICHTSMASSNAHMEN: Durch den ansteigenden Sauerstoffbedarf kann das Herz bis zum Herzversagen belastet werden.“

Muß man als Patient bzw. in diesem Fall als dessen Halter die Arzneimittelbeschreibung intensiver lesen als der verordnende Arzt? Scheinbar. Für meine Begriffe gehört jedes Tier vor Verabreichung von Forthyron hinlänglich untersucht.Ich wünsche allen in medizinischer Behandlung stehenden Tieren (auch Menschen übrigens!) gewissenhaftere Ärzte.

Leider wurde der Hund nicht obduziert, so dass von einem Zusammenhang in diesem Fall nicht mit Sicherheit ausgegangen werden kann.

Ich traf am Wochenende eine Bekannte,die Hundetrainerin ist und die fragte, wie mein Rüde sich macht. Ich sagte,alles super,keine nennenswerten Probleme. Sie erzählte von immer mehr Leuten,die sich mit ihren Beardies an sie wenden,da sie mit der Angst der Hunde nicht klar kämen.

 

Eine Zuschrift aus Übersee:

Es wird einfach immer schlimmer mit der Kaempferei untereinander. Die Kaempfe sind erst im letzten Jahr aufgetreten rund einmal im Monat. Immer grundlos und nur wenn wir nicht in direkter Naehe waren,also sie waren beim Spiel im Garten oder im Wintergarten. Man kann schon den ganzen Tag an beiden sehen das etwas nicht stimmt. Es wird uns auch langsam gefaehrlich da sie sich verletzen und auch uns ,die versuchen sie auseinander zu bringen. Ich setzte mich also mit einem aus dem Fernsehen bekannten Hundespezialisten zusammen und dessen Hilfe war "Keine Chance, die bringen sich eher um als aufzuhoeren",na toll das konnte ich mir auch schenken.Zur Zeit versuche ich durch absolute Haerte Kontrolle zu bekommen was aber heisst ich kann mich eigentlich um nichts anderes kuemmern als um unsere Hunde. Uns wurde auch kastrieren als Vorschlag angeboten wozu aber unser Tierarzt keine Garantie gibt und ich eigentlich dagegen bin. Haetten Sie irgendwelche Hinweise wie wir dies ein fuer alle mal eindaemmen koennen?

Gestern Abend hab ich mit jemand aus dem Forum telefoniert. Ach was ein Tratsch und Klatsch und was für Gerüchte umgehen. Und was die alle für Probleme haben und Krankheiten und keiner redet drüber. Erst wenn man von der eigenen Krankheit des Hundes redet, kommt auf einmal alles raus. Vorher haben die Menschen wohl kein Vertrauen.

All die ängstlichen und geräuschempfindlichen Beardies. und die HD's und Plattfüsse und wieviel Durchfall; trotz Schilddrüsenbehandlung. Und wieviel Schilddrüsenbehandlung weil die doch allen ernstes meinen, der Beardie wird davon ruhiger und das Jagdfieber hört auf.

Es ist der Wahnsinn.

 

zu unserer Website

Ihre Initiative "coming home" empfinde ich als sehr wichtig! Es ist eine Schande, was Züchter in den letzten 20 Jahren dieser Rasse angetan haben, allen voran die so erfolgreichen ...(Zuchtstätte)-Plüschtiere, die ja heute fast überall vertreten sind. Mit der Gründung des neuen Bearded Collie Clubs Deutschland hatten einige die Hoffnung, einen Schritt in die richtige Richtung zu tun- nach meiner Einschätzung war das eine trügerische Hoffnung, schade! Ende des Monats wird nun der neue Vorstand des BCCDs gewählt, und die Grabenkämpfe haben begonnen. Ich bin damals in diesen Club eingetreten, weil ich geglaubt habe, dass sie sich für den alten Typ des Beardies einsetzen würden, aber wenn man sich die Züchter und ihre Hunde ansieht, kommen einem mehr als Zweifel. Ich kann nicht verstehen, warum die Züchter nicht eine Datenbank anlegen, in die alle Probleme, die bei der Zucht auftreten, eingegeben werden. Letztendlich wäre es doch für alle einfacher, wenn sie nachsehen könnten, ob z.B. Hodenprobleme, Autoimmunerkrankungen, extreme Ängstlichkeit oder Ähnliches aufgetreten sind, und man könnte eine Dopplung dieser Probleme verhindern, denn von der Zucht ausschließen kann man solche Hunde ja offensichtlich nicht.

Es gibt eine solche – sogar internationale – Datenbank: BeaCon. Ein Züchter, der kranke Hunde bzw. Welpen hat, wird seine Tiere dort allerdings kaum melden; denn damit würde er seinem Welpenverkauf schaden. Für Beardie-Besitzer ist das Melden mit viel Aufwand verbunden, er wird oft gescheut.

Vielen Dank für ihre informativen, schönen und tröstlichen Seiten! Unser Hund ist jetzt 14,5 Jahre alt und die Lektüre ihrer Oldie-Seiten tut uns - Familie einschließlich Hund - sehr gut!

Ein herzliches Dankeschön für Ihre Tipps. Sie wirken kompetent, engagiert, zuverlässig, ehrlich und warmherzig. Man fühlt sich bei Ihnen gut aufgehoben

 

... und noch etwas, das zu Herzen geht:

Dein Adventskalender (Anmerkung: Die Fotos sind jetzt hier zu sehen.) ist sehr schön geworden. Habe noch nie Beardie Welpen gesehen, wenn sie gerade erst auf die Welt gekommen sind. Denke mir, wenn man selber dabei ist, und diesen wunderschönen Moment mit erlebt, dann möchte man Gott einfach nur noch umarmen, und ganz besonders die Hundemama und den Hundepapa. Denn ich habe auf Monty`s Homepage mir Bilder angesehen wo er noch klein war, und ganz wehmütig wurde es mir, als die Hundemama, nachdem alle Welpen abgeben wurden, im Garten und im Haus nach ihren Kindern gesucht haben. Da kommen Erinnerungen hoch, denn als ich meine Kleine mitnehmen sollte für immer, war es nicht einfach für mich, und ich fragte erst mal die Hundemama, ob sie es auch möchte, dass ich ihr Kind mit zu mir nehmen darf. Dieser Moment gehörte nur uns, der Mama, ihrem Kind und mir alleine. Die Züchterin sagte mir, die Hundemütter sind immer froh, wenn die Menschen, ihnen die Arbeit abnehmen, es ist halt die Natur, und die Hundemütter geben ihre Welpen dann auch frei, wenn sie die neunte Woche erreicht haben. Aber mein Herz hörte einfach nur der Mama zu....ich sah in ihre Augen....und alles was ich in ihren Augen sah, und ganz besonders fühlte, war ein Abschiedsschmerz, denn Hundemütter fühlen da schon das gleiche, wie wir Menschen auch! Aber sie vertraute mir ihr Hundekind an, und sagte: "Pass mir gut auf mein Kind auf" Ich habe es ihr versprochen, und war sehr glücklich, dass sie mir ihr Kind anvertraute. Mein Herz sehnt sich immer noch nach meiner verstorbenen Hündin und auch nach ihrer Mutter. Denn als ich zum ersten mal in meinem Leben einen Beardie gesehen hatte, waren es diese wunderschönen sanften Augen. Denn wenn man in diese Augen sieht, ist es als ob man in die Augen eines Engel`s schaut.

Diesen "Schmelz" in den Augen, den wir so lieben, haben heutzutage nur noch die wenigsten Beardies. Viele haben engstehende Augen in schmalen Köpfen, oft auch traurige Augen, teilnahmslose Augen, als hätten die Hunde sich schon (fast) aufgegeben - ganz schlimm bei Ausstellungen.

Schon allein deswegen lohnt es sich, auf den alten Typ zu pochen, damit wenigstens die Kopfform wieder so wird, dass die Hunde so wunderschön gucken können wie früher.

 

31.12.2009

 

 

 

Jahresrückblick 2010

 

Die Situation der Beardies hat sich nicht gebessert.

Während man bei den Welpenkäufern inzwischen längst offene Türen einläuft, wenn man auf die Probleme der Rasse hinweist, sehen die „modernen“ Züchter nach unseren Erfahrungen immer noch kaum eine Notwendigkeit, am Zuchtziel etwas zu ändern. Sie verdrängen die Tatsachen oder machen sich wenig Gedanken um das Wohl der Rasse.

Kein Welpenkäufer will einen Problemhund. Eine angehende Hundetrainerin, die als Hausaufgabe etwas über den Beardie schreiben sollte, formulierte es so:

Alles was ich bisher über den Beardie gelesen habe, finde ich hochspannend, wenn für die Rasse ja auch leider teilweise fatal. Ich frage mich immer wieder: Warum geht man so mit Hunden bzw. Tieren generell um, mit Tierliebe hat das für mich nicht mehr viel zu tun. Aber zum Glück gibt es eben doch auch noch andere Menschen, die sich zum Wohl des Tieres entscheiden. Ich denke der Beardie war mal ein toller Hund und einige scheinen ja auch noch übrig geblieben.

Die Zeiten ändern sich. Die uneinsichtigen Züchter müssen inzwischen den informierten Welpen-Interessenten erklären, warum es in ihrer Zucht noch überzüchtete Beardies gibt – genauso, wie heute Raucher und Fleischesser in Erklärungsnot kommen, während noch vor gar nicht langer Zeit Nichtraucher und Vegetarier ihre Ansichten verteidigen mussten.

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Rückzug

Die verantwortungsbewussten Züchter resignieren und ziehen sich zurück, weil alles so sinnlos zu sein scheint, oder sie sehen sich gezwungen, Kompromisse zu machen und gewisse Linien in der Ahnentafel der Deckrüden zu dulden, um zu retten, was noch zu retten ist.

Es gibt kaum noch Würfe, die wir guten Gewissens empfehlen können. Immer schwieriger wird es, einen robusten, gesunden Beardiewelpen zu bekommen.

Aus zwei Zuschriften:

Nachdem ich Bücher über Beardies gelesen habe, stolperte ich immer über "den alten Typ" und habe in natura einige Beardies gesehen, die dem in abschreckender Weise gar nicht entsprachen!! (Haare!!!) Ich wäre also überglücklich, wenn Sie mir mit Züchteradressen weiterhelfen könnten.

In der Zwischenzeit hat eine Freundin von mir, die Tierärztin ist, mir von dem Bearded Collie abgeraten, da sie unter ihren Patienten nur vollkommen hyperaktive, hypernervöse und vollkommen durchgedrehte Beardies hätte!! Davon lassen wir uns aber nicht abhalten, denn wir hoffen ja auf einen Beardie aus guter alter Zucht und nicht auf den überdrehten Mode-Beardie!

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Unüberlegt

Leider passiert es immer noch häufig, dass die Welpenkäufer beim Anblick von niedlichen Beardie-Welpen blind dafür sind, wie die Elterntiere aussehen und wie sie sich verhalten – und das, obwohl die Käufer um die Probleme der Rasse wissen. Vor allem wenn Kinder sagen: „Den will ich haben!“, geben Eltern viel zu leicht nach und werfen alle guten Vorsätze über Bord, ohne sich über die möglichen Folgen Gedanken zu machen.

In einem Fall kam der Welpe, der trotz intensiver Aufklärung gekauft wurde, aus derselben Zuchtstätte wie eine Hündin, von der uns kurz darauf berichtet wurde:

Geschnitten natürlich, ganz klar, wer kann als Ottonormalverbraucher solch einen Hund schon pflegen. Und bissig. Eine Hündin die auf alles und jeden losgeht.

Ich hielt sie für eine blaue Hündin mit Pigmentschwäche, da die Nase schon nicht mal mehr hellblau war, und ihr Fell, naja, helles silberblau, verwaschen. Die Besitzer sagten, sie ist schwarz geboren.

 

Von unüberlegten Käufen muss man auch sprechen, wenn Welpen-Interessenten haarsträubende Ansichten haben, z. B.:

-   Der Hund soll den ganzen Tag im Büro liegen und der Chef „wird wohl einverstanden sein“, oder

-   man hat eine Hundeallergie und möchte einen Beardie-Welpen „mal testen“ oder

-   man ist nicht bereit, mit einem nicht allzu weit entfernt lebenden Züchter vor dem Kauf Kontakt aufzunehmen, oder

-   man will einen Beardie als Zweithund, obwohl er nicht zum vorhandenen Hund passt oder obwohl die Kinder Angst vor Hunden haben („Das gibt sich schon noch.“).

Besonders betroffen macht es uns, wenn wir hören müssen, wie haarsträubend manche Beardie-Besitzer mit ihren Hunden umgehen. Zum Beispiel sind einige stolz darauf, wie brav ihr Hund den ganzen Tag allein zu Hause bleibt – ohne Wasser und ohne Nahrung, denn „Missgeschicke“ (Kot, Urin) in der Wohnung will man nicht haben. Manch ein Beardie darf nicht dabei sein, wenn am Wochenende etwas mit den Kindern unternommen wird.

Die Züchter sollten also besser darauf achten, wem sie ihre Welpen anvertrauen. Die wenigsten Familien haben heutzutage genug Zeit für einen Beardie (aufwendige Fellpflege, lange Spaziergänge). Auch auf die wirtschaftlichen Verhältnisse der Welpenkäufer sollten die Züchter achten; denn häufig fehlt den Besitzern der Hunde das Geld für hohe Tierarztrechnungen, Physiotherapie usw. sowie für spezielle Trainingsstunden, die nun einmal anfallen, wenn eine Rasse mit Krankheiten und Wesensschwäche behaftet ist. Manches Mal fehlt es den Besitzern auch an der Liebe zum Hund, um schwere Zeiten mit ihm durchzustehen.

Einmal nützte einem Züchter die beste Menschenkenntnis nichts. Eine heile Welt wurde ihm vorgespielt, während der Hund schlecht versorgt wurde und sich eine mitfühlende Person längst um ihn kümmerte. Er bekam schließlich ein neues Zuhause.

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Probleme

Die Mails, in denen uns Probleme geschildert werden, reißen nicht ab.

Viele Gesundheitsprobleme werden von den Züchtern totgeschwiegen, von Zahnfehlstellungen, verrotteten Zähnen und Augenkrankheiten bis hin zu viel zu geringen Geburtsgewichten, lebensschwachen Welpen und zahlreichen Verpaarungen, die nicht klappen.

Wir hörten von kranken Beardies, für die schon in jungen Jahren mehrere Tausend Euro an Tierarztkosten nötig waren. Allergietests, Gastroskopien, Endoskopien, Blutbilder, Operationen, Medikamente für Schilddrüse, Nieren, Darmentzündung, Herz, Autoimmunerkrankungen usw. sowie Nachbehandlungen und Kontrollen sind kostspielig. Hinzu kommen Nebenwirkungen der Medikamente (Haarausfall, Pigmentverlust durch Cortison, Herzprobleme durch ein Schilddrüsenmedikament usw.) sowie der oft schwierige Umgang mit dem Hund (z. B. Schonkost selbst kochen und verträgliche Nahrungskomponenten finden; denn die von Spezialisten empfohlenen Nahrungsmittel sind so manches Mal nicht verträglich, obwohl sie ausgetestet wurden).

Das zeigt: Immer noch geht es vielen Züchtern mehr ums Geld als um den Erhalt gesunder, wesensfester Beardies. Die Hunde können einem nur noch leid tun. Es ist ein Verbrechen an der Rasse.

Der Bearded Collie ist längst kein problemloser Familienhund mehr.

Die Fellpflege – mindestens 2 Stunden pro Woche, viele Beardies müssen täglich gebürstet werden – stellt so manchen Besitzer vor ein Zeitproblem. Zeit, die z. B. für die Kinder verloren geht. Andere Beardies beißen bei der Fellpflege in die Bürste oder in die Hände der Pflegeperson, drehen sich auf den Rücken und wollen das leidige Bürsten vermeiden. Wenn der Besitzer das zulässt und sich nicht durchsetzt, hat er bald einen verfilzten Hund. Immer wieder bleibt dann nur noch eine Schur. Wieder ein Hund mehr, der mit seinem Aussehen den Bemühungen der Züchter um „schönes“ Fell eine Absage erteilt. Zum Glück erkennen viele Beardie-Besitzer, wie sehr ihre Hunde unter dem „prächtigen“ Fell leiden. Sie kürzen es oder dünnen es wenigstens mit einer Effilierschere aus, damit es nicht mehr so üppig ist.

Ängstliche oder gar aggressive Vertreter der Rasse sind im Umgang mit Kindern nicht einfach und stellen die Besitzer vor große Aufgaben, erfordern viel liebevollen Einsatz und immer wieder auch finanziellen und zeitlichen Aufwand.

Aus einer Mail:

Ich freue mich Ihre Internetseite gefunden zu haben -leider erst nach der Anschaffung unseres Bearded Collies. Unser Hund ist jetzt 2 1/2 Jahre und hat leider auch überüberlanges Fell. Sie ist momentan so verfilzt, dass wir ihr Fell kürzen müssen und auch wollen. Hinzu kommt, dass sie super ängstlich ist. Aber wir lieben sie. Nun möchte ich alles tun damit es uns allen wieder besser geht. Allerdings stelle ich auch seit einiger Zeit fest, dass ihr das kämmen immer weniger gefällt und so langsam habe ich sorge, dass sie auch zu einem "Angstbeißer" wird. Wie gehe ich jetzt am besten mit ihr um? Ich versuche mit viel Geduld ihr Vertrauen zu behalten. Sobald es aber ziept beim kämmen - springt sie weg und wird leicht "aggressiv". Deshalb möchte ich gerne wissen, was ich tun kann, damit es nicht schlimmer wird. Ich brauche wirklich konkrete Hilfestellung.

Die verzweifelten Besitzer kommen mit so etwas zu uns, denn für Hilfestellung in solchen Fällen fühlen sich viele Züchter – die Verursacher der Probleme – nicht zuständig.

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Jahresablauf

Ein paar besondere Vorkommnisse aus dem Jahresablauf möchten wir unseren Lesern zur Kenntnis geben:

 

Im März

ging eine überarbeitete Fassung der Beardie-Bücher von Liesel Baumgart ins Netz; denn ein Verlag für ein gedrucktes Buch konnte nicht gefunden werden, weil den Verlagen die Welpenzahl für einen lukrativen Buchverkauf zu gering ist. Wir freuen uns, dass die Website zu dem kostenlos abrufbaren Online-Buch so zahlreich aufgerufen wird, sogar weltweit.

 

Im April

berichtete die „Beardie Revue“, dass in Großbritannien eine „revolutionäre Datenbank für gesunde Zucht“ aufgebaut werden soll, die außerdem Kaufinteressenten zu gesunden Welpen verhelfen soll. Trockener Kommentar eines Beardie-Kenners:

Und wo wollen sie die gesunden Hunde hernehmen?

 

Im Mai

wurden wir auf ein Heilkraut aufmerksam, das Zecken vom Hund fernhalten und sogar Borrelien im Blut unschädlich machen kann. Gute Erfahrungen wurden inzwischen damit gemacht: Cystus-Tee aus der Apotheke.

 

Im Juni

erhielten wir die Nachricht, dass ein 2 ½ Jahre alter Beardie an Nierenversagen gestorben war, nachdem er von Anfang an gesundheitliche Probleme gehabt hatte (Herz, Hodenhochstand).

Aus der Zuschrift:

Das Leben kann so grausam sein, der kleine Beardie hat keinem was getan.

Es ist eine Sache, auf unserer Website zu berichten, dass Beardies immer wieder jung sterben – eine andere, wenn solch ein Vorfall im Bekanntenkreis passiert und solch ein Schicksal uns sehr betroffen macht. Wir können nur erneut die Züchter eindringlich bitten: Züchten Sie nicht mit den Elterntieren solcher Hunde weiter!

 

Im Juli

erzählte uns eine Beardie-Ausstellerin nach einer Show:

Frau ... war übrigens auch dort. Ihr junger Rüde bekam nur ein SG und der Richter murmelte so was wie: „Wie kann man nur so einen Hund ausstellen?!“ (ohne Worte)

Selten gibt ein Richter solch einen Kommentar über einen Hund aus einer „großen“ Zuchtstätte ab. Die Worte waren wohl auch nicht für die Öffentlichkeit gedacht.

Weiter hörten wir von einem Beardie mit Rückenmarksinfarkt. Der Hund wird aufwendig mit Physiotherapie behandelt.

 

Im August

wurde bei einer Ausstellung wieder einmal ein standardgerechter Beardie vom alten Typ von der Richterin mit den Worten bedacht: „Ihr fehlt Fell!“ Das kommt immer wieder vor, so als wüssten die Richter nicht, dass – im Gegenteil – zu viel Fell standardwidrig ist. Die Besitzerin dieser Hündin schrieb dazu:

Wir lassen uns nicht abschrecken. Oft stehen am Ring Leute und sagen: „Wow, was für ein toller Hund, warum hat der nicht gewonnen?!“

 

An dieser Stelle möchten wir weitere Zuschriften zu Ausstellungen einfügen:

Nach langem Hin und Her wurde dann der beste bzw. schönste Beardie gekürt. Rate mal: Natürlich der mit dem längsten Fell. Er fiel mir vorher schon auf, da er Fell bis auf den Boden hatte. Ich fragte mich, weshalb sie so lange gebraucht hatten. Sie hätten doch nur das Fell ausmessen müssen und der mit dem längsten Haarkleid gewinnt.

So langsam haben wir uns von dem Schock der Hundeausstellung erholt! Meine Mutter, mein Mann und ich haben etwas sparsam geschaut, als wir die Beardies im Showring und am Stand des BCCD gesehen haben! Man sah nichts anderes als Fell, Fell und nochmals Fell! Man konnte nicht sehen wo vorne und hinten ist, Augen konnte man nicht sehen und Beine nur erahnen! Das Fell war zwischen 30 und 60 cm lang (!!)

Mein Mann hat kurz überlegt ob wir uns tatsächlich für die richtige Rasse entschieden haben! Bin ich froh, dass wir durch Sie an einen vernünftigen Züchter geraten sind, der nicht das Fell fürs Guinness-Buch der Rekorde züchten will...

Dortmund Ausstellung fahren wir hin und wieder auch mal hin. Aber nur um einzukaufen. Als wir das letzte Mal da waren, hatte ich so viel Mitleid mit vielen Beardies, dass ich gedacht habe: Was mache ich hier, und warum gucke ich mir das an??! Es war echt nicht mehr schön, wie an den armen Hunden rumgezupft, gekämmt, toupiert, geschnitten oder sogar gefärbt (??) wurde. Und viele Hundehalter, die als Besuch da sind mit ihren Hunden (warum nehme ich meinen Hund mit auf eine Ausstellung, wenn ich gar nicht ausstellen will??), haben ihre Hunde die Kennel (also die Boxen, wo die Hunde drin „geparkt" wurden) anpinkeln lassen, und das wo Hunde drin waren und der Halter auch noch zuguckte wie sein Hund grade die Box bzw. den anderen Hund darin anpinkelte. Der Besitzer zuckte nicht mal, geschweige denn kümmerte sich um das Malheur seines Hundes. Schrecklich.

Immer noch werden bei Ausstellungen die guten Hunde von Richtern aussortiert, die standardgerechte Beardies (!!!) nicht mögen. Es ist wirklich sehr traurig, dass man immer noch nichts dazugelernt hat – nichts dazulernen will.

Andererseits schneiden die Modezüchter inzwischen für Ausstellungen das Fell deutlich sichtbar ab und fixieren schon seit vielen Jahren das überlange, zurückgekämmte Stirnhaar mit Haarspray (beides ist lt. VDH verboten), damit ihre Hunde dem Standard besser entsprechen. Solche Züchter belügen sich mit ihren Manipulationen selbst und graben sich weiterhin ihr eigenes Grab, sie verderben die Rasse mehr und mehr.

 

Im Dezember

hörten wir von einem Shop, der „alles Wichtige für den Beardie“ im Programm hat: Mäntel und Overalls, Schuhe, Gamaschen, Drahtbürsten, Show-Styling-Produkte wie Whitening Shampoo, Blow Dry Cream, Volumising Cream, Abdeckcreme für Flecken und Verfärbungen, Glanz- und Pflege-Öl, Conditioner, Pfotenpuder usw.

Wie tief muss eine Rasse gesunken sein, wenn sie das nötig hat! Echte, standardgemäße Beardies mit korrektem Haar brauchen all das nicht.

Ein solches Angebot zeigt: Der Beardie ist kein Allwetterhund mehr. Oft beklagen sich Besitzer überzüchteter Beardies darüber, dass es sehr lange dauert, bis all das üppige, weiche Haar nach einem Regenschauer und nach einem Spaziergang im Schnee wieder trocken ist. Es ist verständlich, dass in der Not zu Mänteln usw. gegriffen wird. Auch solche „Kleinigkeiten“ sollten den Züchtern zu denken geben.

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Positives

Bei all dem Negativen, das uns über Beardies zugetragen wird, freuen wir uns sehr, wenn wir Mails von zufriedenen Hundebesitzern erhalten, denen wir einen Welpen aus einem guten Wurf vermitteln konnten.

Aus 2 Zuschriften:

Hab den Kleinen heute in die Hundeschule mitgenommen, wir haben eine Spur gelegt, er ist so was von cool! Ganz ruhig und zielgerade hat er die Spur verfolgt, einfach herrlich. Die 2 kann man einfach mitnehmen, etwas zeigen und sie können es einfach. Fast schon langweilig, grins! Nein, ich bin ja so was von stolz auf meine Jungs!

Unser Welpe ist ein pfiffiges Kerlchen. Wir haben viel zu lachen und kommen auch aus dem Staunen nicht heraus. Wie er einen Schuh Größe 40 eine Treppe rauf bekommt, ist phänomenal. Hat er diese großen Dinger in der Schnute, sieht er erst mal nichts mehr. Nach zweimaligem Versuch, ihn auf normalem Wege hinaufzutragen, kommt er auf die Idee, zuerst mit dem Hinterfuß auf der Stufe zu stehen. Nach dem Motto, wenn es von vorne nicht geht, dann eben von rückwärts. Der Kleine ist genial. Bin gespannt, was er noch so alles hinkriegt. Wir sind begeistert, so einen Welpen haben zu dürfen.

Besonders gefreut haben wir uns, dass wir über unsere Tierheimseite einen netten Beardie-Mischling aus dem Ausland vermitteln konnten. Die deutschen Beardie-Nothilfeorganisationen, die von einer engagierten Beardie-Liebhaberin um Veröffentlichung gebeten wurden, hatten sich für „so etwas“ nicht zuständig gefühlt ...

 

Positives fanden wir auch wieder in den diesjährigen Ausgaben der „Beardie Revue“.

·         Bei den Züchtervorstellungen tauchten Bilder aus den Anfängen der Zucht auf, die man sonst nicht sieht und die erneut die Behauptungen „moderner“ Züchter widerlegen, den alten Beardie-Typ habe es nie gegeben. Damalige Ausstellungssieger, deren Fotos gezeigt wurden, hätten heutzutage bei Ausstellungen nicht die geringste Chance.

·         Von Züchtern sowie in Berichten über Ausstellungen wurden häufig diverse Körperbaufehler angeführt – bei den „Elitehunden“ der Rasse.

·         Auch das künstlich aufgebaute, beschnittene, zurückgekämmte, mit Haarspray bearbeitete Haar der Ausstellungsbeardies wird von Experten durchaus gesehen.

·         Jemand machte sich die Mühe, anhand vermehrt auftretender Wellung des Haarkleids britischer Beardies festzustellen, dass alle Hunde mit diesem Merkmal von demselben Rüden abstammen. Auch ein deutscher Züchter berichtete uns, dass ihm aufgefallen sei, wie häufig gewisse Rüden eingesetzt werden. Die Züchter wissen es also, handeln aber nicht danach; denn:

·         Genvielfalt (möglichst geringe Verwandtschaft der Elterntiere) ist sehr wichtig, wie interessante Artikel in der „Beardie Revue“ wieder einmal bestätigten. Der Verwandtschaftsgrad (Inzuchtkoeffizient) könne so groß sein wie bei einer Vater-Tochter-Verpaarung, hieß es. Besonders interessant für die Zukunft der Rasse dürfte ein Gentest werden, der das Immunsystem betrifft (MHC-Haplotypen).

·         Anschaulich geschildert wurde, wie befreit ein Beardie sich fühlte, nachdem er einen Sommerhaarschnitt bekam. Ähnliches wird uns zwar sehr oft berichtet und ist längst bekannt; doch es ist gut, dass so etwas einmal in einer Zeitschrift zu lesen war.

·         Immer wieder interessant sind die Artikel von Dr. Lynne Sharpe, die mit viel Sachverstand und Liebe zur Rasse in Wales versucht, mit eingekreuzten Arbeitshunden bessere Beardies zu züchten, als man sie sonst findet.

Die Herausgeberin der „Beardie Revue“ kündigte an, dass es aus persönlichen Gründen im Jahr 2011 diese Zeitschrift nicht mehr geben soll. Wir danken Frau Krämer für die interessanten Berichte und ganz besonders für die historischen Fotos.

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Festgehalten

Allen Züchtern sollte daran gelegen sein, gesunde, wesensfeste, intelligente Beardies hervorzubringen, die ihren Besitzern keine Probleme bereiten - auch nicht bei der Fellpflege (es gab wohl noch nie so viele geschorene Beardies wie jetzt), die längst das geringste Problem der Rasse darstellt. Die Züchter haben viel zu lange gewartet und finden nun kaum noch Zuchtpartner, die die guten alten Werte wieder zurückbringen könnten.

Alles im Leben ist ein Auf und Ab. Auf Regen folgt Sonne, auf Schlaf folgt Erwachen, nach jeder Krise geht es wieder  bergauf. Wer heute am Boden liegt, kann morgen einen Höhenflug starten. Das ist ein Naturgesetz, so wie das Pendel einer Uhr von links nach rechts schwingen muss. Wenn ein Pendel stark in eine Richtung schwingt, muss es anschließend ebenso stark in die Gegenrichtung schwingen – außer, jemand hält das Pendel fest, so dass es über den toten Punkt am Ende nicht hinaus kommt. Genau das passiert seit Jahren mit den Beardies: Die Züchter von „modernen“ Bearded Collies halten die Uhr der Rasse an. Ein toter Punkt aber kann das Ende bedeuten (die Rasse geht an ihren Mängeln zugrunde, Fortpflanzung klappt immer seltener ohne Hilfe, künstliche Befruchtung ist im Gespräch), sofern nicht doch noch ein starker Anstoß in die Gegenrichtung kommt. Die „modernen“ Züchter müssen das Pendel endlich loslassen, damit die Lebensuhr der Beardies nicht völlig zum Stillstand kommt. Die Rasse braucht neuen Schwung.

Problematische oder gar kranke Beardies sorgen von allein dafür, dass die Nachfrage sinkt. Auf Unrecht und Unglück können die Züchter kein Glück aufbauen. Die meisten Züchter scheinen immer noch auf einer anderen Wellenlänge zu sein und nicht wahrnehmen zu können – zu wollen! -, was wir ihnen seit Jahren ebenso übermitteln, wie Beardie-Augen, Beardie-Krankheiten und Beardie-Ängste es ausdrücken. Es wird allerhöchste Zeit, dass die Züchter ihre Hunde aus einem anderen Blickwinkel betrachten als aus dem der „Schönheit“.

Entscheidend, ob der Rasse in letzter Minute noch geholfen werden kann, wird die Nachfrage nach echten, standardgemäßen Beardies vom alten Typ sein – und dass die Welpenkäufer überzüchtete Beardies ablehnen.

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Mails

Der Inhalt der Mails, die uns in diesem Jahr erreichten, war ähnlich wie in den vergangenen Jahren. Die Welpenkäufer suchen gute Beardies, die keine potenziellen Problemhunde sind. Sie verzweifeln bei der erfolglosen Suche und wandern zu anderen Rassen ab, weil es fast keine echten, standardgemäßen Beardies mehr gibt.

Wegen einer Computerpanne am Jahresende konnten wir diesmal nur ein paar ausgewählte Mails zeigen, die in einem separaten Ordner gespeichert waren.

Stellvertretend für viele Mails:

Zuerst möchte ich Ihnen und dem ganzen Team ein Lob für die hervorragenden und informativen Internetseiten aussprechen. Ich habe in den letzten Tagen einige Internetseiten über Bearded Collies gesehen und auch viel gelesen, aber Ihre Seite mit den Links und den ganzen Informationen ist mit Abstand die beste Internetseite. Einfach super!!!!!! Bleiben Sie am Ball und machen Sie weiter.

 

Danke. Das werden wir.

 

Man muss das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.

(Hermann Hesse)

 

30. Dezember 2010

 

 

 

 

 

Jahresrückblick 2011

Die Situation der Bearded Collies hat sich nicht gebessert.

Zeitweise mussten wir wieder unser Postfach schließen, weil wir der Menge der Zuschriften nicht mehr gewachsen waren. Allein die Korrespondenz mit zukünftigen Hundebesitzern, die nach Beardie-Welpen vom „alten Typ“ suchten – also nach Hunden, die dem Rassestandard entsprechen -, füllte schon im ersten Halbjahr rund 100 Seiten. Dazu kommen die Hilferufe wegen Problembeardies. Das sagt schon sehr viel über die aktuelle Situation der Rasse aus.

Die Welpen-Interessenten verzweifeln bei ihrer Suche nach einem Hund, der so ist, wie sie ihn sich wünschen. Stellvertretend eine Mail:

Der Bearded Collie ist schon seit ziemlich langer Zeit mein Wunsch- und Traumhund. Leider hab ich bisher noch keinen Züchter in Österreich gefunden, der auch nur annähernd den Typ Bearded Collie züchtet, wie Sie und auch ich ihn mir vorstelle. Bodenlanges! Haar, kläffende, nervöse Hunde, Züchter die die Namen ihrer Welpen nicht wissen weil sie sie auch nicht auseinanderhalten können... ich könnte ewig so weiter erzählen von dem recht frustrierendem Weg einen Hund für mich und meine Familie zu finden. Auch die adulten Beardies die ich in der Hundeschule oder beim Spaziergang mit meinen Hunden getroffen habe, haben mich eher abgeschreckt. Das ging von geschorenen Hunden deren Fell unkontrollierbar verfilzt gewesen war bis zu totalen Nervenbündeln in Gegenwart anderer Hunde.....

Wir wissen das alles nur zu gut.

Die Züchter haben nicht rechtzeitig reagiert, das gute „Zuchtmaterial“ fehlt schon lange.

Mitte des Jahres mussten wir uns schweren Herzens dazu entschließen, keine Beardie-Welpen mehr zu vermitteln. Es gibt fast keine Welpen mehr, die rein vom alten Typ sind: „echte“ Beardies, wie der Rassestandard ihre Qualitäten vorschreibt. Wir verstehen, dass die Interessenten die besten Welpen suchen, die es noch gibt. Wir warnen noch einmal eindringlich:

Viele Menschen sind sich nicht bewusst, dass man ein Risiko eingeht und mit Problemen rechnen muss, wenn man Kompromisse eingeht. Im schlimmsten Fall kann das bedeuten: ein sehr kranker Hund, hohe Tierarztkosten.

„Unter Blinden ist der Einäugige König“, sagt man; doch es geht auf Kosten der Rasse, wenn wir unter „blinden“ Hunden die „einäugigen“ vermitteln würden. Damit würde man die Kompromissbereitschaft der Züchter stärken, anstatt zu forcieren, dass sie endlich nur noch die genetisch besten Hunde in die Zucht nehmen. Bei Beardie-Nachwuchs, der wenigstens noch teilweise dem alten Typ entspricht, aber auch Gene von überzüchteten Hunden in sich trägt, traten auch in diesem Jahr einige Probleme auf – von chronischer Ohrenentzündung und Triefnase über früh durchgetretene Pfoten bis hin zu HD, Hodenhochstand und neurologischen Störungen. Es ist nicht sicher, dass all dies genetischen Ursprungs ist; doch mit gutem Gewissen können wir den Interessenten, die uns nach einem gesunden Beardie-Wurf fragen, kaum noch Welpen anbieten. Wir haben jahrelang gewarnt, dass ordentliche Zuchtlinien nicht mit überzüchteten Hunden vermischt werden sollten. Die Züchter schlugen diese Warnungen in den Wind …

Wenn man bei all den Problemen, die die Rasse seit vielen Jahren hat, Mails wie die folgende liest, kann man nur staunen, mit welcher Dreistigkeit die Züchter den Welpen-Interessenten immer noch gegenübertreten:

Bei einigen Anrufen bei Züchtern haben wir erfahren, dass es in der Rasse auch schon ängstliche, lärmempfindliche und schreckhafte Tiere gibt, was uns verwundert hat. Wir suchen einen im Wesen und Umgang alltags- und naturtauglichen Hund.

„Auch schon“ Problemhunde? Das hätte man vor gut 20 Jahren sagen können. Unserer Erfahrung nach machen längst 9 von 10 Beardies Probleme bezüglich

·         Wesen (ängstlich, zum Teil aggressiv)

·         Fellpflege (viel zu viel „Wolle“, die mit viel Aufwand gepflegt werden muss)

·         Gesundheit (allerlei Krankheiten, wenig belastbare Hunde)

·         Erziehbarkeit (die Intelligenz lässt zu wünschen übrig).

 

Manche Welpen-Interessenten würden eine Menge auf sich nehmen, um noch einen guten Hund zu bekommen. Sie sehen sich in halb Europa um und warten lange auf ihren Wunschhund:

Ja, wir sind ein wenig verrückt. Wir würden nicht zögern 1000 km und mehr zu fahren, um einen Bearded nach unseren Vorstellungen zu bekommen.

Aus dem Ausland, 800 km zum Züchter:

Mit dem Fahren haben wir kein Problem. Wichtig ist uns, dass es ein „echter“ Beardie ist.

Viele Menschen können es nicht fassen, was immer noch mit der Rasse geschieht. Eine eindrucksvolle Zuschrift:

Ihre Webseite zu lesen, ist für mich eine Genugtuung und Balsam auf die Seele. Meine Freundin und ich haben noch keinen Hund, wollen aber gerne einen haben. Wir haben uns von Anfang an in die Rasse der Bearded Collies verliebt. Das Wesen, die Intelligenz der Hunde. Beim Aussehen habe ich schon vor langer Zeit in diversen „Fachforen“ virtuelle Steinigungen anderer Mitglieder erlebt, die Ihre und auch unsere Ansicht teilen.

Ihr Jahresbericht 2010 hat mich teilweise wütend und traurig gemacht, wenn ich sehe wie auf Ausstellungen mit Hunden umgegangen wird. Da wir diese Modeerscheinung nicht unterstützen wollen, sondern wirklich einen Beardie haben wollen, der ein super Kumpel ist, mit dem man arbeiten und Blödsinn machen kann und den ich nicht täglich 4 Stunden kämmen muss, möchte ich Sie um Mithilfe bitten. Wir haben derzeit mehrere Züchter im Auge.

… … … 

Jedoch waren alle nicht so sehr über das Thema alter Beardie neuer Beardie erfreut. Welche Züchter können Sie empfehlen bzw. bei welchem der drei sehen Sie anhand der Stammbäume die größte Chance ein Bärchen vom alten Schlag zu bekommen?

… Machen Sie weiter! Kämpfen Sie mit uns und all Ihren Fans!

Häufig werden wir nach Alternativen zum Beardie gefragt, weil man sich einen Problemhund „nicht antun“ möchte. Die Interessenten entschieden sich 2011 für Briard, Gos d’Atura Catalan und vor allem für Mischlinge aus dem Tierschutz.

Eine Zuschrift über einen Gos d’Atura aus Spanien:

Egal wo die sich hinlegt oder setzt, nachher kann man eine Kehrichtschaufel voll Sand zusammenkehren!

Kenner wissen: Genau das sagt man von urtypisch gebliebenen Bearded Collies mit harschem, pflegeleichtem Fell – und viele Züchter wären froh, wenn ihre Beardies solch ein Fell hätten.

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Gesundheitliche Probleme

Autoimmunkrankheiten und Magen-Darm-Probleme scheinen weiterhin auf dem Vormarsch zu sein.

SLO kommt immer wieder vor. Die Tierärzte tun sich noch schwer damit, diese Krankheit zu erkennen. Wenn ein Beardie Krallenprobleme hat (spröde, eingerissen, Krallenbett entzündet, Krallen werden beleckt, fallen aus oder müssen gezogen werden), sollte man an diese Erkrankung denken.

Manch ein Beardie schleppt sich mit einem Herz- oder Schilddrüsenproblem müde durch den Tag. Auch die Leber ist häufig angegriffen.

Oft kann man die Beardies nur bewundern, die tapfer ihr Schicksal ertragen. Auch die Besitzer kranker Hunde muss man immer wieder bewundern, wie sie mit dem Leid umgehen und auch viele Tierarztbesuche sowie hohe Kosten auf sich nehmen.

Eine Mail:

Ich bin auf Ihre Seite gestoßen auf meiner Suche nach Hilfe, da wir einen Hund haben, der leider körperlich nicht gesund ist und zusätzlich unter starken Ängsten leidet. Die Krankheit, eine Autoimmunhämolytische Anämie, haben wir mit Medikamenten im Griff. Die größere Sorge macht uns ihre Ängstlichkeit, die dazu führt, dass wir nicht mehr entspannt mit ihr spazierengehen können. Oft will sie gar nicht aus dem Haus. Sie sprechen mir mit Ihrer Seite aus der Seele. … Wir lieben unseren Hund und leiden mit, wenn sie wieder keinen Spass hat, weil ihr ihre Ängste im Weg stehen. Daher finde ich es toll, wie Sie sich für dieses Thema engagieren.

Wie groß muss die Angst eines Hundes sein, wenn eine solch schlimme Erkrankung als das kleinere Übel betrachtet wird! Von der Krankheit dieser Hündin (kurz AIHA genannt) haben wir auch bei anderen Beardies schon ein paar Mal gehört. Wenn jemand diesbezüglich Hilfe braucht, steht die Besitzerin dieser Hündin den betroffenen Besitzern gern mit ihrer Erfahrung zur Verfügung.

Wenig wurde uns in diesem Jahr von Krankheiten berichtet, die durch Zecken übertragen werden. Es scheint sich bei den Tierärzten mehr und mehr herumzusprechen, wie Borreliose, Anaplasmose usw. diagnostiziert werden.

Ein Beardie mit Addison war dabei, er wurde eingeschläfert.

Ein anderer bekam wegen zahlreicher Erkrankungen so viele Medikamente, dass seine Organe dadurch stark angegriffen waren – und dem Züchter war das völlig egal.

… und das, was uns berichtet wird, ist nur die Spitze des Eisbergs! Die Spitze weist immer auf ein viel größeres Fundament hin!

Man mag sich gar nicht vorstellen, wie viel Geld die Besitzer kranker Hunde an Tierärzte zahlen müssen. Manchmal haben wir den Eindruck, dass die Hunde zu sehr therapiert werden. Die Besitzerin eines Beardies, der gestürzt war, schrieb:

In der Tierklinik wollten sie ihn gleich operieren für 1000 €. Da ist nichts zum Operieren. Das wäre sein Ende gewesen. Wie viele unwissende Leute auf die Kliniken reinfallen, möchte ich gar nicht wissen. Das ist wirklich mega tragisch, was die mit dem Leid der Tierbesitzer für Geld machen.

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Unterschiede

Immer noch werden wir gefragt, wie man überzüchtete Beardies von standardgerechten unterscheidet. Natürlich fällt es schwer, Unterschiede auszumachen, wenn fast alle Beardies überzüchtet sind und gleich aussehen. Doch selbst wenn der Unterschied zu einem Hund vom alten Typ deutlich ist, fällt er Laien oft kam auf. Wenn man beim Spaziergang mit einem hellbraunen Beardie gefragt wird, ob das der (schwarze) Beardie sei, den es in derselben Stadt auch noch gibt, muss man sich fragen: Gucken die Leute denn gar nicht richtig hin?! Viele erkennen nicht einmal den Unterschied zum Bobtail, PON oder Tibet Terrier.

Wir haben auf unseren Webseiten bewusst fast ausschließlich standardgerechte Beardies gezeigt – außer zu Vergleichszwecken -, damit sich das Bild vom standardgerechten Beardie einprägt. Der Unterschied zu überzüchteten Beardies (lang und üppig behaart, oft mit engstehenden Augen, spitzer Schnauze, die man schon bei Welpen gut erkennt, kurzen Beinen und durchgetretenen „Plattfüßen“) sollte jedem ins Auge fallen, der sich auf Züchter-Webseiten oder bei Ausstellungen umsieht. Auch auf Beardie-Kalendern sieht man seit vielen Jahren nur noch solche Hunde. Kalenderfotos stellen wir gern auf Anfrage zur Verfügung, um den Unterschied zu verdeutlichen.

Eine Zuschrift von der Besitzerin eines standardgerechten Beardies:

Die Beardieleute lernen eh nur schwer dazu. Wie auch, wenn ich in der Großstadt schaue, dann siehst du nur "Modehunde". Alle finden unseren Beardie toll, aber da ist das "Kind schon in den Brunnen gefallen". ... Es ist ganz schwer zu unterscheiden, wenn man nicht wirklich auch mal Beispiele in Natura sieht. Es gab aber auch schon Leute, die keinen Unterschied zwischen meinen beiden sahen, ausser der Größe. Ohne Worte........ Aber wegen unserem standardgerechten Junghund werden wir immer noch fast täglich angesprochen, vom "Penner" bis zum Nadelstreifenträger, "Mann, was für ein schönes Tier".

 

Besonders eindrucksvoll sind Erfahrungsberichte von Beardie-Besitzern, die den Unterschied zwischen früheren und heutigen Hunden erlebt haben.

Eine Mail:

Ich bin durch Zufall auf Ihre Webseite gestoßen und möchte eigentlich nur zum Ausdruck bringen wie sehr ich mich über Ihr Engagement freue. 

Genauso denke ich nämlich selbst über diese Rasse.

Meinen ersten Beardie habe ich mit 11 Jahren bekommen. Dieser war einer des „alten Schlags“ …(Name)…, war mein Traumhund und Kindheitsbegleiter. Er war kräftig, robust, äußerst leicht zu erziehen, intelligent, gutmütig aber auch wachsam. Bedingungslos treu zu seiner Familie, anderen Menschen hätte er niemals gehorcht.

Als er nach fast 17 Jahren starb kam für mich nur wieder ein Beardie in Frage. Diesen hatte ich fast 15 Jahre lang musste aber feststellen, daß dieser Hund nicht mehr all die Eigenschaften hatte, die ich eigentlich an der Rasse so schätzte. Z. B. das wahnsinnig aufwendige Fell, (ein mal pro Woche kämmen reichte fast nicht), der Hund war oft sehr schreckhaft und leicht einzuschüchtern (er hatte z.B. panische Angst vor Fliegenklatschen und Toastern…). Er hat zwar auch sehr gut gehorcht und mir bestimmt auch viel Freude gemacht aber nachdem ich jetzt nach seinem Tod auf Ausstellungen Bearded Collies anschaute wollte ich eigentlich keinen mehr haben.

Gut beschrieben - so ging es langsam, aber stetig mit der Rasse bergab. Längst sind die Beardies an einem Punkt, wo sich die Besitzer freuen würden, wenn sie ihren Hund „nur“ einmal pro Woche bürsten müssten …

Immer wieder erreichten uns Zuschriften wie diese:

Wir haben nun schon über 20 Jahre Beardies und es erschreckt uns immer wieder, wenn wir auf den Ausstellungen am Ring der Beardies vorbeispazieren. Diese Hunde haben mit unseren Ersten nichts mehr zu tun. Es geht nur mehr in Richtung größer, wuchtiger, voluminöser – wir sind uns nie mehr sicher Beardie oder vielleicht doch Bobtail? Sehr selten sieht man noch einen, für unsere Begriffe, „echten“ Beardie.

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Zucht und Ausstellung

Bei Ausstellungen zeigt sich nach wie vor, wohin das Zuchtziel geht: Beardies, die „zu wenig“ Fell haben, werden immer noch zurückgestuft – und sei es mit fadenscheinigen Ausreden der Richter, etwa dass der Hund nicht korrekt vorgeführt worden sei. Selbst wenn das der Fall sein sollte: Ändert das etwas am Körperbau, der bewertet werden soll? Man lässt die „gute alte“ Konkurrenz einfach nicht hochkommen.

Die Züchter, die es mit der Rasse wirklich gut meinen, verzweifeln mehr und mehr, weil sie keine guten Zuchtpartner mehr finden.

Eine Zuschrift:

Wir sind, denke ich, am Ende der Fahnenstange und ich bin so sehr traurig darüber. Es ist kein Potential mehr da und woher soll man es nehmen?  Vielleicht im Ausland? Was sollen wir denn nur machen?

Im Ausland ist die Situation auch nicht besser. Manchmal findet man noch eine gute alte Linie im Stammbaum; doch was nützt das, wenn der Rest in der Ahnentafel „unter aller Würde“ ist!

… und verantwortungslose Züchter produzieren weiterhin Welpen auf Teufel komm raus:

Eine Zuschrift von Anfang Juli:

Jetzt muß ich noch sagen, daß ich letztens fast vom Stuhl gefallen bin, als ich mal wieder nach den Wurfmeldungen bei den Beardies gesehen habe. Im Club für britische Hütehunde sind aktuell 34 (!) Würfe gemeldet, die entweder schon geboren sind oder bald geboren werden!!! Es gibt sogar Züchter mit 2 Würfen gleichzeitig bzw. hintereinander. Und natürlich so manche Rüden, die öfter genannt sind. Im BCCD sind es zur Zeit 6 Würfe und 3 Deckmeldungen. Das ist ja Wahnsinn! So viele Würfe! Wo wollen die denn alle hin? Wenn man im Internet bei „deine Tierwelt“ guckt, dann sieht man, daß so manche Züchter noch Welpen überhaben, die zum Teil schon ein halbes Jahr alt sind. So viele Würfe ... Da werde ich gar nicht drüber fertig.

Im August:

Und schon sitzen wieder Beardiewelpen bei so manchen Züchtern und warten auf Interessenten und werden immer älter. Bei einem Züchter sind noch 3 Welpen da. Bei zwei weiteren Züchtern sind noch 2 Welpen da. Und das sind nicht die einzigen. Schade, daß immer erst der Wurf gemacht wird und sich dann erst nach Interessenten umgesehen wird.

Langsam wird es bei den Züchtern "Mode", auf den HP´s darauf hinzuweisen, was die Welpen schon kennengelernt haben und daß sie keine Angst hätten. Irgendwie habe ich den Eindruck, als wollten die Züchter zeigen, daß IHRE Welpen nicht ängstlich wären.

Besonders erschreckend ist, dass wir auch 2011 wieder einige Male um Rat gefragt wurden, weil Beardies zu Angriffen auf andere Hunde neigten, so dass das Weggeben der Hunde im Raum stand. Auf die Wesensfestigkeit muss in der Zucht viel mehr geachtet werden.

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Pflege

Das üppige Fell macht natürlich nach wie vor Probleme. Manche Besitzer ziehen ihren Beardies inzwischen Regenmäntel an, weil das Haar sich so vollsaugt, dass es sonst Stunden zum Trocknen brauchen würde.

Das Scheren ist längst kein Tabu mehr. Eine Zuschrift:

Ich werde nächste Woche auch zum Hundefriseur gehen, bzw. wir gehen zu meiner Freundin – da kommt der Friseur ins Haus. Finde ich im Prinzip klasse – eine schöne Hundefrisur traue ich mir nicht zu!!! Als ich allerdings gehört habe, dass er ca. alle 4 Wochen kommt, um die Hündin zu kämmen..... Was soll ich sagen... Das alte Thema.... Nicht nur, dass sie kaum Zeit für die Erziehung usw. hat, nein – da kämmt sie sie nicht einmal selbst... Sie hat Glück, dass sie eine so tolle Hündin hat, sonst würde ihr das alles völlig aus dem Ruder laufen...

Warum geben Züchter ihre Hunde an solche Menschen ab? Weil sie all die Welpen sonst nicht verkaufen könnten … siehe oben.

Über einen Beardie wurde berichtet, er sei nach vielen Monaten an den Züchter zurückgegeben worden, total verfilzt und verkommen.

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Aktivität

Unterschätzt wird oft das Bewegungsbedürfnis eines Beardies. Dieser Hund will nicht nur um den Block trotten, er braucht „action“ – und bekommt er die nicht, gibt es Probleme. Als Bürohund etwa, der nur unterm Schreibtisch liegen soll, ist er nicht geeignet.

Eine Zuschrift:

Manche kommen mit einem nicht klar und wollen noch einen zweiten, und wenn man dahinter kuckt, gehts darum, dass sie meinen, mit einem zweiten fallen Spazierrunden weg, geht die Angst weg und man muss nicht mehr mit ihnen spielen.

Das andere Extrem gibt es auch: Manche Besitzer übertreiben es mit der Aktivität, laufen stundenlang, der Hund trabt außerdem noch am Fahrrad und macht Hundesport. Kein Wunder, wenn solche Hunde früh körperliche Probleme bekommen.

Man braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn man seinen Hund nicht ständig auf Trab hält. Wenn man ihn zu häufig auspowert, hat er zu viel Stress, wird nervös und hat zu wenig Zeit, sich zu regenerieren. Wohin das führen kann, sieht man bei den Border Collies, die beim Hundesport ihre eigenen Leute beißen. Wer einen ruhigen, ausgeglichenen Hund haben möchte, muss ihn auch zur Ruhe kommen lassen.

Eine Zuschrift:

So macht man Hunde krank. Viele Beardiebesitzer meinen ja von wegen Arbeitshund usw. Ich kenn auch jemand, die läuft morgens und nachmittags 2 Stunden. Kann ich mir nur vorstellen, dass da Krankheit aufgrund von Stress irgendwie vorprogrammiert ist.

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Es gibt auch Lichtblicke

Immer wieder eine Freude sind Zuschriften, die von pfiffigen Beardies des alten Typs berichten, etwa:

Als ich bei einem Spaziergang im Wald vor ein paar Wochen unseren erwachsenen Beardie von den kleinen Ästchen befreien wollte, kam unser Kleiner und half mit. Damals glaubte ich noch, dass es "ein Zufall" war, aber mittlerweile hilft er auch, wenn wir den Großen von den Schneeklumpen befreien wollen. Das kann kein Zufall mehr sein. Und wie er sich um unsere Hündin gekümmert hat, als sie Silvester zitternd im Eck saß. So süß. Er ist eine richtig gute Hilfe. Der Kleine ist immer zur Stelle, wenn er gebraucht wird, so super. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem kleinen Kerl.

Unser Kleiner wächst und gedeiht prima, er und der Große sind ein tolles Team.
Ein gaaaaanz toller Beardie, so etwas von frisch, frei, fröhlich, angstfrei, lernfreudig und, und, und.....

Ich möchte ihnen heute gerne mal meine Beardiehündin vorstellen. ... Ich kann ihnen nur sagen,das sie ein sehr pflegeleichtes Fell hat.Sie ist hochintelligent,absolut schussfest,in keinster Weise ängstlich,möchte immer gefallen und hat einen sehr ausgeprägten Spiel und Beutetrieb...Sie ist jetzt 14 Monate alt...Sie ist jetzt mein 3. Beardie,und unterscheidet sich sehr stark von den anderen...Diese Aufnahmefähigkeit und Probleme selbstständig zu lösen ist einfach enorm ... Es gibt sie doch noch,diese einmaligen Beardies...Sie braucht keine Spange...Nichts…

Geräuschempfindlich sind unsere Beardies Gott sei dank nicht. Ich kann mit ihnen auch auf Feste gehen. Wir waren auch desöfteren zum Heimatfest. Da gibt es immer einen riesen Festumzug, mit Fanfarenzug und Blaskapellen etc.. Das könnte man mit einem Beardie aus einer Showlinie kaum machen. Die bekommen schon Panik zur Ausstellung, wenn irgendwo was bissel knallt oder jemand eine Sektflasche aufmacht.

Ein junger Beardie zeigte seine Geräuschfestigkeit, indem er sich bei einem Stadtfest ungerührt vor dem dröhnenden Lautsprecher einer Musikgruppe hinsetzte und sich auch nicht um all die Menschen kümmerte, die um ihn herumliefen.

Ein Beardie vom alten Typ bewies in einer Mantrailing-Übung seine gute Nase. Er fand die gesuchte Person noch nach 6 Stunden, im Regen und sogar nach einer Straßenüberquerung (stark verwirbelte Geruchspartikel). Eine großartige Leistung!

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Abschied

Kurz nach seinem 14. Geburtstag mussten wir im Juli Abschied nehmen von unserem lieben, sanften „Zauberbär“ Merlin (Trouser von der Hummelwiese). Die Beardie-Welt hat ihm viel zu verdanken. Ohne ihn wäre der Leiterin unserer Interessengemeinschaft nicht so klar bewusst geworden, wie schlimm es um die Rasse steht. Ohne ihn wären die Bücher von Liesel Baumgart anders ausgefallen. Ohne ihn gäbe es unsere Website nicht in dieser Form.

Merlin war ein Botschafter für seine Rasse. Wir können ihm nur von Herzen danken, dass seine Seele das Los eines überzüchteten Beardies auf sich genommen hat, um uns zu zeigen, wie es um die Rasse steht und was in der Zucht geändert werden muss.

 

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Merlin

 

Wenige Tage nach Merlin starb seine etwa gleichaltrige Beardie-Freundin.

Wir trauern außerdem um eine liebe alte Beardie-Lady, die noch Freude an einem jungen Traumhund haben durfte, sowie um einen Bobtail-Mischling, der das Kunststück fertigbrachte, wie ein Beardie auszusehen, und der dadurch für eine besonders schöne Freundschaft sorgte. Weitere Beardies, die uns in diesem Jahr verlassen mussten, behalten ein warmes Plätzchen in unseren Herzen.

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Resümee

Alles in allem ist es ziemlich unwahrscheinlich, dass die Rasse mit den heutigen Zuchttieren wieder auf die Beine kommt.

Es liegt mehr denn je in den Händen der Welpenkäufer, überzüchtete Hunde abzulehnen, um zahlreichen Vierbeinern ein schlimmes Schicksal zu ersparen. Man erspart sich damit auch selbst viel Leid und hohe Kosten. Die Zahl der beim VDH eingetragenen Beardie-Welpen beläuft sich für 2010 nur noch auf 716. Das ist die zweitniedrigste Zahl seit dem Höchststand von 1996 (1.023 Welpen); im Jahr 2006 lag die Zahl schon einmal etwas niedriger (700 Welpen). Die Züchter merken ihre Fehleinschätzung des Zuchtziels im Portemonnaie - und das ist gut so.

Unser herzlichster Dank gilt den wenigen Züchtern, die sich nach wie vor große Mühe geben, das beste Erbgut in ihre Zucht zu bekommen.

Zum jetzigen Zeitpunkt drängt sich ein Vergleich auf zwischen dem echten, standardgemäßen Bearded Collie und alten, vom Aussterben bedrohten Haustierrassen: Solange es Liebhaber gibt, die den Wert der urtypisch gebliebenen Tiere erkennen, werden auch die echten Beardies überleben – und sei es für eine gewisse Zeit nur auf Farmen in Großbritannien. Die Hoffnung bleibt, dass der kräftige, gesunde, intelligente, pflegeleichte Bearded Collie eines Tages doch wieder zu Ehren kommt, wie etwa das schottische Hochlandrind (der einstige „Arbeitgeber“ des Bearded Collies), das sich dank seiner Ursprünglichkeit heute wieder großer Beliebtheit erfreut.

 

Betrachte immer die helle Seite der Dinge!

Wenn sie keine haben, reibe die dunkle, bis sie glänzt.

Norman Vincent Peale

 

30. Dezember 2011

 

 

 

 

Jahresrückblick 2012

von Liesel Baumgart

 

Als ich die Unterlagen für den Rückblick auf das vergangene Jahr sichtete, um den Stand der Dinge zu dokumentieren, wurde mir einmal mehr bewusst, wie negativ das alles klingt. Manches konnte einem Tränen in die Augen treiben (Krankheiten, Todesfälle, Fotos von Ausstellungssiegern usw.). Ich möchte den Lesern unserer Website all das nicht noch einmal im Detail zumuten.

Kurz zusammengefasst:

·       Die Aufklärungsarbeit ist getan. An dem Begriff „alter Typ“ kommt kein Welpenkäufer mehr vorbei: standardgerechter Bearded Collie, wie er von der Rassebegründerin Mrs. Willison zur Perfektion gebracht wurde. Alles, was über den Standard hinaus geht, ist Überzüchtung.

·       Die Welpenvermittlung haben wir fast komplett eingestellt, weil es kaum noch Welpen gibt, die wir mit gutem Gewissen empfehlen könnten.

·       Wie schlimm es um die Rasse steht, davon kann sich jeder ein Bild machen, der Krankenberichte auf Facebook usw. liest. Unter diesem öffentlichen Druck reagieren die Züchter endlich ein wenig. Doch was nützt das jetzt noch?

·       Auch die verantwortungsbewussten Züchter, die immer Wert auf einen ordentlichen Körperbau, standardgerechtes Fell, Wesensfestigkeit, Gesundheit und Intelligenz ihrer Hunde gelegt haben, können nicht mehr viel für die Rasse tun, weil geeignete Zuchtpartner fehlen.

·       Mittlerweile leisten wir vor allem Schadensbegrenzung bei den Problemfällen, die uns bei Hundespaziergängen begegnen und die telefonisch oder per E-Mail an uns herangetragen werden. Es geht vor allem um gesundheitliche Fürsorge, Verhaltenstherapie und das Kürzen/Ausdünnen der überlangen, üppigen „Haarpracht“, die die Hunde buchstäblich schwer belastet und mit deren Pflege viele Beardie-Besitzer überfordert sind.

Wir kehren also nur noch die Scherben zusammen, die von den Züchtern hinterlassen wurden, und helfen mit unserer Erfahrung, überzüchteten Bearded Collies das Leben zu erleichtern und Leiden abzumildern.

 

 

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Lichtblicke

Eine Freude sind immer wieder Rückmeldungen von Beardie-Besitzern, denen wir zu ihrem Traumhund verhelfen konnten und deren Bearded Collies sich prächtig entwickelt haben.

Erwähnt werden soll eine magisch anmutende Geschichte um einen Welpen, die wieder einmal zeigte: Der Mensch denkt und Gott lenkt – alles kommt „zufällig“ zur rechten Zeit.

 

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Buch und neue Website

Mein Buch „Bearded Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“, das im Jahr 2000 unserer Internet-Initiative vorausging, ist inzwischen ausverkauft. Ein Dokument mit Fotos von Beardies, wie es sie wohl nie wieder geben wird. Eine Neuauflage ist nicht vorgesehen. Die Entwicklung der Rasse würde eine noch deutlichere Warnung vor den überzüchteten Hunden erforderlich machen. Kein Verlag druckt solch ein „Anti-Buch“ – und mir liegt als Autorin nichts ferner, als überzüchtete Hunde zu preisen, um mit dem Buchverkauf Geld zu verdienen.

Im Mai 2012 ging meine Website Dr. Bach's Blumenwiese online. Die Tipps, die dort zu finden sind, werden für viele Leser hilfreich sein – und für ihre Beardies auch.

 

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Ausblick auf die Zukunft

Die offenbar von Jahr zu Jahr häufiger auftretenden Krankheiten werden vermutlich dazu führen, dass immer weniger Beardies als gesunde Hunde alt werden. Mehr denn je ist es darum an den Welpenkäufern, Hundebabys von überzüchteten Elterntieren abzulehnen. Das ist alles, was man jetzt noch für die Rasse tun kann: ungeborenen Welpen Leid ersparen.

Wer sich für einen Beardie-Welpen interessiert, sollte sich inzwischen nicht nur fragen, ob er jahrelang üppiges Fell bürsten möchte, sondern vor allem, ob der Geldbeutel es hergibt, dass der Hund evtl. den Wert eines Mittelklassewagens an Tierarztkosten verschlingt (die normalen Kosten für Futter, Versicherung, Hundesteuer usw. kommen dazu, noch „ein Auto“).

Engagierte Menschen werden weiterhin die wenigen noch nicht überzüchteten Bearded Collies beschützen.

 

Wir haben nur die Wahl,

durch Vernunft zu lernen

oder durch Katastrophen belehrt zu werden.

Hoimar von Ditfurth

 

7.1.2013

 

 

 

 

 

Jahresrückblick 2013

 

 

Jedes Jahr, wenn der Jahresrückblick ins Netz gestellt wird, fragen wir uns:

Kann es für die Bearded Collies noch schlimmer kommen?!

Ja, es kann ...

 

Weiterhin können wir nur noch Schadensbegrenzung leisten und dort, wo „das Kind in den Brunnen gefallen ist“, helfen, so gut es in unseren Kräften steht – den Hunden zuliebe, die nichts dafür können.

Aus Zuschriften:

Es ist genauso gekommen, wie Sie gesagt haben.

Wir müssen nun leider immer mehr feststellen, das er totale Verhaltensstörungen ans Tageslicht legt, die auch irgendwie immer schlimmer werden. … Aber ansonsten ein ganz lieber und wir wollen ihn auch nicht mehr missen, aber er tut uns irgendwie auch leid, weil er ja scheinbar gar nichts dafür kann und das auch deutliche Anzeichen einer Überzüchtung sind.

Aus unserer langjährigen Erfahrung heraus können wir Tipps geben, zaubern können wir aber auch nicht.

 

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Krankengeschichten

Schon allein bei facebook gibt es so viele Berichte über kranke Beardies, dass nun endgültig jedem Züchter klar sein dürfte:

Unsere Interessengemeinschaft steht mit ihren Hinweisen nicht allein da.

Aus einer Zuschrift, über facebook:

Das ist eine offene Gruppe, aber versteckt läuft noch viel mehr.

Jeder kranke Beardie klagt die Züchter an.

Auch in Züchterkreisen wird beklagt, dass Kollegen von Krankheiten wissen und trotzdem weiterzüchten wie bisher. Solche Berichte wurden uns auch wieder von Privatpersonen zugetragen, nachdem sie die Züchter ihrer Hunde über Krankheiten informiert hatten: Nichts geschieht ...

·         Um Magen/Darm und Schilddrüse geht es in den Zuschriften an uns am häufigsten.

·         Autoimmunerkrankungen scheinen weiter auf dem Vormarsch zu sein. Man „gewöhnt“ sich langsam an SLO, IBD, AIHA, Addison, Allergien (sogar Hausstauballergie) und an Fangzähne, die bei zu schmalen Köpfen in den Oberkiefer wachsen und manches Mal schlimme Entzündungen verursachen, bevor sie gezogen werden. Einige Beardies starben wieder relativ jung an Krebs (Krebs hat unter anderem mit Immunschwäche durch Stressempfindlichkeit zu tun).

·         Manchmal tauchen Krankheiten auf, von denen wir bei Beardies zum ersten Mal hören, wie Panostitis (Knochenentzündung während des Wachstums) oder SRMA (autoimmun, Entzündung im Bereich Hirn/Rückenmark, auch die Darmschleimhaut kann betroffen sein: Tumore; der Zusammenhang muss früh erkannt werden).

Ebenso schlimm ist es, dass Hunde auch durch Giftköder oder Behandlungsfehler zu Schaden kommen oder gar sterben.

Von Todesfällen bei jungen Bearded Collies hören wir immer wieder. Sie machen uns besonders betroffen – ebenso wie Berichte über Beardies, die gleichzeitig an mehreren Erkrankungen leiden.

Hinter jeder einzelnen Krankengeschichte steckt ein schwerer Leidensweg, sehr belastend für die Hunde und auch für die Menschen, die sie lieben.

Aus einer Zuschrift:

Unzählige Arztbesuche, keiner konnte uns jedoch letztendlich helfen.

Häufig machen die Besitzer sich nach dem Tod ihrer Hunde Vorwürfe und fragen sich immer wieder, ob sie alles richtig gemacht haben, ob sie etwas übersehen haben, ob die Tierärzte richtig gehandelt haben. Hohe Tierarztrechnungen werden bezahlt (oft auf Raten), um die geliebten Hunde zu retten, wenigstens noch für eine Weile.

Ob diejenigen Züchter, die vererbtes Leid verursachen, ahnen, was sie alles zu verantworten haben? Natürlich. Sie ahnen es nicht nur, sie wissen es; denn sie weisen seit vielen Jahren hilfesuchende Beardie-Besitzer ab, fühlen sich für Krankheiten nicht zuständig, schieben den Schwarzen Peter den Besitzern zu und halten es nicht für nötig, über die Probleme der Zucht nachzudenken. Züchter, die doch ins Grübeln kommen, meinen häufig, „mit den Wölfen heulen“ zu müssen, um im Club nicht ausgegrenzt zu werden.

 

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Fell

Geschorene Beardies sind inzwischen „normal“ – verständlicherweise, wenn man sogar mit dem Stahlkamm kaum noch durchs Fell kommt. Dass ein Beardie mit wöchentlichem Bürsten auskommt, ist zur Ausnahme geworden.

Eine Zuschrift über einen Junghund:

Schon von klein auf ließen sie ihm kaum Fell.

Es hat sich noch nicht genügend herumgesprochen, dass das Scheren Probleme mit sich bringen kann.

 

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Wesensveränderung

Neben den überaus ängstlichen Beardies, die lange bekannt sind, trifft man inzwischen immer mehr auf apathische, teilnahmslose Vertreter der Rasse, die alles mit sich machen lassen und offenbar aufgegeben haben – sei es beim Spaziergang, bei öffentlichen Veranstaltungen oder auch bei der stundenlangen Pflege auf kleinen Trimmtischen bei Ausstellungen.

Aus einem Bericht über Beardies bei einer Züchterzusammenkunft:

Zum größten Teil sind die Hunde phlegmatisch und lassen sich von Frauchen herumzerren, ohne eigenen Willen zu zeigen.

Es gibt auch andere Gründe für Teilnahmslosigkeit: Die Hunde werden mit Medikamenten ruhiggestellt.

Aus einer Zuschrift, vom Besuch einer Ausstellung:

Die Dame erzählte von der Gabe von Beruhigungsmitteln auf Ausstellungen.

So etwas ist lange bekannt – bei überdrehten bzw. ängstlichen Vertretern der Rasse, die sonst im Ausstellungsring nicht bestehen könnten. Mit Auszeichnungen versehen, bilden auch sie die „erste Sahne“. Auch aus ihnen erwächst die nächste Generation ...

 

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Dreistigkeit

Fassungslos sind wir immer wieder über die Dreistigkeit mancher Züchter. Hin und wieder stolpert man über Dinge, die man kaum glauben mag. Welpenkäufer werden zuweilen zielgerichtet hinters Licht geführt. Wenn dann bei den heranwachsenden Hunden Probleme auftreten und die gutgläubigen Besitzer sich an uns wenden, fallen diese Menschen aus allen Wolken, sobald sie erfahren, welchem Schwindel sie aufgesessen sind.

Wir können nur wiederholt betonen: Wo Züchter ihre Hunde mit „alter Typ“, „klassisch“, „alte Linie“ und dergleichen anpreisen, handelt es sich nicht automatisch um Hunde, die dem ursprünglichen, standardgemäßen Typ des Bearded Collies entsprechen oder wenigstens noch nahekommen. Irreführende „Werbeversprechen“ sind unfair gegenüber den Züchtern, die wirklich noch den einen oder anderen empfehlenswerten Hund haben. Schauen Sie als Welpen-Interessent hin: Auf einer Züchter-Website sprechen Fotos von standardgerechten Beardies für sich. Das Aussehen üppig behaarter Elterntiere dagegen spricht für Überzüchtung. Das kann bedeuten, dass aus dem niedlichen Welpen

·         ein kranker Hund wird

·         oder ein ängstlicher

·         oder ein nicht besonders intelligenter

·         oder „nur“ ein sehr pflegeintensiver

·         oder alles auf einmal …

Ahnentafeln sprechen erst recht eine deutliche Sprache, Laien können damit allerdings kaum etwas anfangen. Schon ein bisschen Recherche im Internet würde helfen, Fotos der Ahnen eines Wurfs zu finden. Dann sollte man sich fragen: Will ich wirklich so einen Hund?  … mehr über die Unterschiede

Es fehlt nur noch der Begriff „Retro-Beardie“, wie beim Retro-Mops, aber auch den wird sich irgendwann ein Züchter auf die Fahne schreiben.

 

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Welpen, Ausstellung, Zucht

Ganz selbstverständlich werden Welpen mittlerweile über facebook und ebay verkauft, auch übrig gebliebene Junghunde mit dem Zusatz „sofort abgabebereit“.

Eine Zuschrift:

Jedenfalls finde ich das unglaublich bedenklich... Ist das seriös? Unter dem Deckmantel der Tierrettung?!?! Auf dem Polenmarkt werden die Leute ihre Tiere nicht mehr los und nun kommt Ebay....

Wir entdeckten diese Suchanzeige bei ebay:

Wer züchtet, oder weiß wer noch Bearded Collie`s vom "alten Schlag" züchtet? Sprich, wir suchen ein Bearded Collie der das kürzere Fell hat.

Hunde sind keine Ramschware!

 

Häufig werden wir gefragt, ob man sich auf eine Warteliste setzen lassen kann. Wir hatten solch eine Warteliste, mussten sie aber schließen, weil es fast keine Beardies mehr gibt, die unseren Anforderungen zu 100 % genügen. Bei Beardies, in deren Ahnentafel sich die eine oder andere Modehund-Linie befindet, tauchten die Modehund-Probleme teilweise ebenfalls auf.

Wer unbedingt einen Beardie möchte und sich der Gefahr bewusst ist, die durch die eingeflossenen Gene überzüchteter Hunde in den Welpen steckt (Wesensschwäche, Krankheit, hohe Tierarztkosten, viel Aufwand bei der Fellpflege, Intelligenzverlust), kann heutzutage nur noch versuchen, einen Welpen zu bekommen, dessen Eltern dem ursprünglichen Beardie-Typ möglichst nahe kommen. Man kann dabei Glück haben, es kann aber auch schiefgehen – und man sieht es dem Welpen nicht an.

Im deutschsprachigen Raum hörten wir 2013 von gerade mal 6 Würfen, die noch relativ gute Voraussetzungen hatten – jedoch alle mehr oder weniger mit Einschränkungen. Wenige Züchter tun ihr Bestes, um mit dem noch vorhandenen guten „Zuchtmaterial“ (gesund, wesensfest, intelligent, standardgerechtes Fell – oder zumindest einem Teil davon …) das Beste aus der Rasse zu erhalten.

Eine Zuschrift:

Ich wünsche mir, dass mein Rüde noch einmal eine passende Hündin decken würde, aber es ist keine da.

Immer wieder schlimm: Hündinnen, die instinktiv die falschen Rüden ablehnen, werden so manches Mal bei einer erzwungenen Paarung vom „erfahrenen Züchter“ festgehalten, sprich: vergewaltigt (sonst entgeht dem Besitzer des Rüden die Deckgebühr).

Aus einer Zuschrift:

Sind die alle nur noch krank?

Künstliche Besamung gibt es bei Beardies ebenfalls seit Jahren.

Auch diese unnatürlichen Praktiken haben die Rasse dahin geführt, wo sie heute steht.

Was kommt als Nächstes – der erste geklonte Bearded Collie?

 

Von Jahr zu Jahr wird deutlicher, dass die Rasse mit den wenigen standardgerechten und gesunden Hunden, die es noch gibt, nicht zu retten ist. Wenn man bedenkt,

-  dass viele Generationen nötig sind (Züchter sprechen von 8 bis 10), um unerwünschte Gene aus einer Rasse wieder zu entfernen, und

-  dass es kaum noch Zuchthunde ohne unerwünschte Gene gibt, die diesen Beitrag leisten könnten,

dann wird klar, wie aussichtslos die Sache für die Bearded Collies geworden ist.

Aus Zuschriften:

Sehr traurig und ernüchternd, was den Beardies da widerfährt.

Als Nicht-Insider hat man keine Ahnung, was für „Schieflagen“ es in der Beardie-Szene gibt. Die Hauptleidtragenden sind die Hunde. Die Geschichte erinnert mich ein wenig an das, was dem Deutschen Schäferhund geschah, als er so „verzüchtet“ wurde, dass es sehr schwer wurde, einen Hund ohne Hüftschaden zu bekommen.

 

Der Wunsch, einem Beardie wieder in die Augen zu schauen und ein solch liebenswertes Wesen um mich zu haben - soll das nur noch ein Wunschgedanke sein?

Wir bitten herzlich: Schauen Sie im Tierheim einem Abgabe-Beardie oder –Mischling in die Augen. Das sind die Hunde, die auf der Strecke geblieben sind und die Hilfe nötig haben. (Tierheime beteiligen sich unter Umständen an Tierarztkosten.) … mehr

Jeder überzüchtete Bearded-Collie-Welpe, der später leiden muss – unter Krankheit, Ängstlichkeit, viel zu langen und häufigen Pflegestunden –, ist einer zu viel! Wer heute noch sagt: „Einmal Beardie, immer Beardie!“ und nach dem Tod seines kranken und/oder anderweitig problembeladenen Hundes erneut einen überzüchteten Beardie kauft (womöglich beim selben Züchter), dem ist nicht mehr zu helfen.

 

Häufig wird uns berichtet, dass bei Ausstellungen geschnittenes Fell beobachtet wurde. Das ist lt. Rassestandard nicht zulässig, es handelt sich um Vorspiegelung falscher Tatsachen (der Standard verlangt: „Länge und Dichte des Haarkleides ausreichend, um Schutz zu bieten und die Form des Hundes zur Geltung zu bringen, jedoch nicht so viel, dass die natürlichen Linien des Körpers verwischt werden“).

Eine Zuschrift:

Das Fell ging wirklich bis zum Boden und war sogar noch geschnitten!!! Als ich dann sagte, dass man mit dem bestimmt nicht in die Highlands gehen kann, sagten sie, so einen Look würden sie überhaupt nicht züchten wollen. Jetzt raten Sie mal, wer gewonnen hat.

 

Über den Club wurde berichtet:

Die neue Körordnung macht leider nur uns, den Leuten mit den weniger behaarten Beardies, das Leben noch schwerer. Man hat den Eindruck, sie wollen uns los werden.

 

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Etwas Schönes

Hin und wieder erhalten wir auch einmal Nachrichten, über die wir uns freuen können – über die positive Entwicklung von Welpen aus Verpaarungen, bei denen noch gute Chancen bestanden, dass man mit dem Nachwuchs Glück hat:

Die kleine Maus hat sich zu einer Traumhündin entwickelt. Da ich noch eine ältere Bearded-Hündin … (Name der Modezucht ist uns bekannt) … habe, sind die Unterschiede zwischen den beiden deutlich zu erkennen. … Ich habe mir in Ihrem Bearded Collie Spezial noch einmal die Eigenschaften des alten Types und des heutigen Typs durchgelesen und es trifft fast alles zu. Sie ist ein eher kerniger Typ, wirklich aktiv und voller Tatendrang, Lebensfreude sowieso, beweglich, unermüdlich, geht Streitigkeiten aus dem Wege, ist aber sehr wohl in der Lage, sich zu wehren, wenn sie angegangen wird. … Ihr Fell trocknet unglaublich schnell, wohingegen es bei der älteren Hündin Stunden dauern kann. Ich könnte noch auf viele andere Punkte eingehen und diese bestätigen. Aber „Sonnenkind“ stimmt absolut.

Er ist ein traumhafter Beardie! Ein richtig toller Hund, so ausgeglichen und trotzdem wild... Er weiß schon genau, wo und wie er sich benehmen muß  ;-)... Er lernt super schnell und ist toll zu jedem Menschen und jedem Tier :-)

Einen besseren Hund hätten wir für unser Leben wohl kaum bekommen können.

 

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10 Jahre

Interessengemeinschaft COMING HOME

Seit 10 Jahren setzen wir uns im Internet für die Bearded Collies ein. Längst ist die Botschaft bei den Züchtern angekommen; doch sie haben es vorgezogen, die Überzüchtung weiter fortzusetzen.

Bearded Collies, wie sie einst waren, gibt es fast gar nicht mehr. Die meisten sind inzwischen „heimgegangen“. Auf diese Weise hat der Name COMING HOME eine Wendung genommen, die so nicht gedacht war.

Gewisse Züchter werden sich nun die Hände reiben und sagen: „Sie sind gescheitert!“

Das stimmt nicht.

Wir haben in diesen 10 Jahren viel erreicht, vielen Menschen und Hunden geholfen, viel Leid gemildert, viele Beardie-Liebhaber nachdenklich gemacht und zahlreichen Welpen-Interessenten zum Glück mit einem nicht überzüchteten Beardie verholfen.

Gescheitert sind die Züchter, die heute mit Hunden dastehen, die kranker und ängstlicher sind denn je. Wer das nicht glauben mag, frage einmal in Tierkliniken nach Erfahrungen mit Bearded Collies oder mache sich bei facebook ein Bild.

Eigentlich liegt es nahe, nun unsere Webseiten zu schließen; denn wir können nahezu keine Welpen mehr finden, die noch ganz vom „alten Typ“ sind (ohne die bekannten Modelinien im Stammbaum) und die wir bei Anfragen vermitteln könnten. 

Aus Zuschriften:

Es ist gut, dass es diese Seite gibt, denn ich wäre die nächste gewesen, die unüberlegt einen kleinen Beardie gekauft hätte.

 

Bitte nicht schließen ! ! ! ! ! :'( :'( :'(

Ich hab es vor einiger Zeit im Modellbereich erlebt, dass jemand seine Seiten schloss.
Soviel geballte Ladung an Wissen auf einer HP ! ! ! :'( :'( :'( 

Wo man sich sonst den Input im gesamten www suchen muss, war fast alles an einem Ort! Mir fehlen diese Seiten sehr!

Mit Überzüchtung hat wohl fast jede Rasse-Zucht so ihre Probleme. Umso mehr muss es auch Leute geben, wie Euch, die der Fels in der Brandung sind - gegenüber der falschen Auffassung.
EURE gesammelten Erfahrungen werden gebraucht ! ! !

 

Ich habe die größte Hochachtung für Ihr Engagement.

Wollen wir hoffen, dass sich immer mehr Menschen dieser Verantwortung gegenüber den Tieren stellen und auch danach handeln.

 

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Mehr denn je: Mut haben

Dies war eine „kurze“ Zusammenfassung.

Hinter jeder Zeile verbirgt sich eine Menge mehr – auch einiges, das wir aus rechtlichen Gründen nicht veröffentlichen dürfen.

Beardies brauchen Menschen mit Mut.

·         Wir bitten noch einmal die Käufer von Welpen, die als Junghunde oder auch später auffällig werden, Mut zu zeigen – zum Beispiel mit tierärztlichen Gutachten, die die Erblichkeit einer Krankheit bescheinigen und die dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) vorgelegt werden können. Die Züchter, die wissentlich „mangelhafte Ware“ verkaufen, verdienen es nicht, dass man sich aus falsch verstandener Freundschaft zurückhält.

·         Mut brauchen vor allem diejenigen Züchter, die die Probleme erkannt haben und sich trotzdem im Club immer noch zurücknehmen. Es muss doch möglich sein, dass die Mutigen immer mehr werden und eine Gedankenwende herbeiführen. Jeder weiß: Es nützt niemandem, die Rasse immer kaputter zu züchten. Man muss den Blick zurück in die Vergangenheit wenden:

 

Wie war es früher?

Warum haben sich die Dinge so verändert?

Was passiert, wenn diese Veränderung weitergeht wie bisher?

Will man das?

Was muss man tun, damit es besser wird?

·         Einen gewissen Mut brauchen auch Welpen-Interessenten, die beim Züchter nicht mehr nein sagen mögen, obwohl der Anblick der Elterntiere ihnen eine Warnung sein sollte. Lieber einmal mutig „Nein!“ als viele Jahre lang womöglich ein ängstliches, stark pflegebedürftiges und/oder sehr krankes Tier, an dem der Tierarzt viel verdient!

·         Den meisten Mut brauchen Menschen, die im Stich gelassene Problemhunde bei sich aufnehmen und sich der Herausforderung stellen, ihnen wieder zu Freude und besserer Gesundheit zu verhelfen.

 

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Mehr, was im Jahr 2013 erwähnenswert ist, findet sich auf unserer News-Seite.

 

Für heute verabschieden wir uns mit einem irischen Segensspruch,

den eine Welpen-Interessentin schickte und

den wir allen Beardies mit auf den Weg geben möchten:

 

Möge dein Kelch

mit Gesundheit und Glück überfüllt sein.

 

30. Dezember 2013

 

 

 

 

Jahresrückblick 2014

 

 

Wieder ist ein Jahr vergangen, und wir möchten den Lesern unserer Website einen Einblick in die momentane Situation der Beardies geben, wie sie sich für uns darstellt.

Kurz zusammengefasst:

Fortschritte der Züchter in eine bessere Zuchtrichtung gibt es nicht – kann es nicht mehr geben, weil das nötige Erbgut inzwischen fehlt.

 

Seit vielen Jahren warnen wir vor überzüchteten Beardies.

Zuschriften zeigen manchmal: Auch Kompromisse sollte man möglichst nicht eingehen – außer man entscheidet sich im Einzelfall für einen Welpen mit höchstens einem leicht überzüchteten Elternteil, wenn dieser Zuchthund

·   gesund ist

·   wesensstark ist (weder ängstlich noch aggressiv)

·   nicht unter zu viel Fell leidet.

Wir vermitteln seit einigen Jahren nur noch äußerst ungern Welpen, mag der verantwortungsbewusste Züchter eines Wurfes auch nach dem allerbesten Deckrüden gesucht haben, mit möglichst wenig Modehundblut lt. Stammbaum. Die Verantwortung für das Risiko, das der Welpenkäufer dabei eingeht, muss er selbst tragen. Es gibt keine Garantie mehr dafür, dass der gekaufte Welpe dem Rassestandard entspricht – weder vom Aussehen noch vom Wesen her.

Selbst wenn man die Welpen-Interessenten darüber informiert, welche Probleme auf sie zukommen können, ist die Theorie doch etwas ganz anderes als das Leid und die Enttäuschung, wenn die Probleme dann tatsächlich auftreten – sei es bei Krankheit, bei Geräuschempfindlichkeit (Angst vor normalen Haushaltsgeräuschen, vor Kindern …) oder bei viel Fell, das gepflegt werden will.

Auf der anderen Seite steht eine Reihe junger Hunde aus solchen Verpaarungen, die sich prächtig entwickelt haben und ihren Besitzern bislang keinen Kummer machen.

 

Die Zuschriften, die uns erreichten, sprechen ihre eigene Sprache.

Wir danken allen Beardie-Freunden für die zahlreichen Anregungen und Informationen. In den folgenden Ausschnitten aus Mails wurden selbstverständlich auch diesmal alle Hinweise auf die Absender entfernt.

 

 

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*

 

Im Januar

erhalten wir jedes Jahr Zuschriften über Silvester-Angst. Manche Beardies erschrecken sich beim Spaziergang so sehr über Böller, dass sie in Panik fortlaufen oder nicht mehr vom Fleck zu bewegen sind. Die Silvesternacht wird für viele zum Albtraum, den sie nicht ohne Mittel vom Tierarzt überstehen. Manche Besitzer machen am 31. Dezember mitten in der Nacht einen Waldspaziergang oder setzen ihren Hund ins Auto und fahren auf die Autobahn oder machen Urlaub in einem Gebiet, wo es kaum Feuerwerk gibt.

Jeder Hund darf Angst haben, wenn etwas geschieht, das ihm nicht geheuer ist. Bei überzüchteten Beardies ist die Angst jedoch oft sehr ausgeprägt.

Aus Zuschriften:

Unsere anderen Hunde kennen solche Angst nicht.

Mittlerweile hörten wir bei uns im Stadtwald schon von zwei Beardiebesitzern, daß sie ihre Beardiewelpen dem Züchter wegen extremer Ängstlichkeit wieder zurückgaben.

Das will etwas heißen! Niemand gibt gern einen niedlichen Beardie-Welpen zurück …

Über die Geräuschempfindlichkeit liegt nun das Ergebnis einer Studie vor. Mehr dazu im Abschnitt „August“.

Fassungslos waren wir im Januar über eine Verkaufsanzeige mit der Überschrift: „Dekorative Bearded Collie Welpen“. Seit Jahren beobachten wir einen Wechsel in der Käuferschicht. Der Hund soll etwas herzeigen – je mehr Fell, desto besser. Ob er gesund, wesensstark, intelligent, leistungsfähig, pflegeleicht ist, scheint für einige Menschen nicht mehr wichtig zu sein. Wir merken das auch, wenn wir überzüchtete Beardies treffen: Die Zeiten sind vorbei, als man sagen konnte: „Alle Beardie-Besitzer sind nett und ihre Hunde auch.“

Verkaufsportale sind uns ein Dorn im Auge. Wir verstehen zwar, dass heutzutage kein Züchter mehr ohne sie auskommt, wenn er konkurrenzfähig bleiben will; dennoch sollte man Tiere nicht verramschen. Wir stießen z. B. auf eine Anzeige, in der ein übrig gebliebener Welpe ein Zuhause suchte; der Text klang ausgesprochen liebenswert. Über den Wohnort ließ sich der Züchter leicht ausfindig machen. Dort warteten „erstaunlicherweise“ noch mehr Welpen, und wieder war es ein netter Text auf der Website, der wohl das eine oder andere Menschenherz erweicht hat. Wir gönnen natürlich jedem Beardie-Welpen ein wunderschönes Zuhause, aber … In unserer Züchterliste nachgeschaut, stand da einiges, das jeden Welpenkäufer aufhorchen ließe. Solche Informationen findet man natürlich nicht in den Anzeigen.

-  Schöne Worte in den Verkaufsanzeigen machen keinen guten Hund!

-  Schöne Worte auf den Webseiten auch nicht.

-  Bodenlanges und/oder üppiges Fell kann jeder auf den Fotos sehen und ablehnen.

Von Billigwelpen, wie man sie häufig bei Verkaufsportalen findet, lassen informierte Interessenten die Finger. Das Schlimme bei überzüchteten Rassen ist, dass auch teure Welpen mit Stammbaum allerlei Unerwünschtes im Gepäck haben können.

 

Im Februar

erfuhren wir wieder einmal, dass Unsinn über den Beardie vom alten Typ verbreitet wird. Es ging um die traurige Geschichte einer Hündin. Die Einzelheiten sind leider nicht mehr nachvollziehbar, weil die Website darüber schon nicht mehr existiert. Eine Beardie-Besitzerin schrieb dazu:

Da setzt jemand „alter Schlag“ und „Inzest“ gleich, Beardie vom unseriösen Züchter. Dieser Bericht hat für viel Aufregung in meinem Bekanntenkreis gesorgt. Ich kenne die Leute nicht, weder den Züchter noch die anderen. Ich fand halt nur diese Aussage so „böse“....als ob der alte Typ nun aus Inzestverpaarungen bestehen würde....nur weil sich die Leute nicht richtig informieren. Sowas ärgert mich dermaßen. 

Die Zuchtstätte, aus der die Hündin stammte, war uns seit langer Zeit als nicht gerade vertrauenswürdig bekannt. Wir hätten diesen Züchter niemals empfohlen.

Noch einmal weisen wir darauf hin,

·         dass „alter Typ“ als Werbeaussage der Züchter nur selten stimmt – ebenso ähnliche  Formulierungen wie „vom alten Schlag“, „klassisch“, „traditionell“, „old style“, „old line“, „old fashioned“, „stellt keine großen Ansprüche“ und dergleichen. Anhand von Ahnentafeln kann das im Einzelfall leicht widerlegt werden.

·         dass nicht jeder Züchter gut ist, der behauptet, Beardies vom alten Typ zu haben. Auch auf das Umfeld und die Aufzuchtbedingungen kommt es an.

·         dass man genau hinsehen sollte, wo man einen Hund kauft. Die Fotos der Elterntiere auf den Webseiten lassen erkennen, woher der Wind weht.

 

Auch der folgende Bericht zeigt, wie wenig manche Menschen über den alten Beardie-Typ wissen:

Letzte Woche sprach uns eine junge Frau im Wald an und fragte, ob das ein Beardie wäre - Ja. Danach bei ihr nur große Freude, weil sie einen fawnfarbenen hätte. Im Laufe der Unterhaltung fragte sie dann, ob unser Hund auch solche Sehprobleme hätte. Wir schauten dann doch sehr merkwürdig drein. Dann erzählte sie, dass sie das Fell im Augenbereich immer stutzt, damit er was sieht, er ist sonst immer gegen Türen und Schränke gerannt. Weiterhin erwähnte sie, dass sie schon beim Tierarzt war, weil die Augen so eitrig wären - wäre aber normal... Auch das mussten wir mit Recht verneinen. Dann wunderte sie sich über das Fell - sie schneidet immer das Fell in der Länge, damit er Konturen hat....

Da konnte ich nicht anders, als darauf hinzuweisen, dass wir ein Tier der alten Gattung haben. Sie staunte und meinte, die hätten doch stehende Ohren....

Ich war einfach nur sprachlos.

 

Worte wie „Die sind nur schlecht ernährt und haben deswegen ein zerzaustes und zu kurz geratenes Fell“ sind wir ja gewohnt, nun also auch noch „stehende Ohren“ und „Inzest“ …

 

Auch über die Haltung von Beardies hören wir immer wieder Horrorgeschichten, z. B.:

Sie war im Sommer ganz kurz geschoren, weil sie so verfilzt war. Und jetzt war sie wieder verfilzt und ihr Herrchen hat den Bart ganz abgeschnitten. Die Pfoten sind ganz klüterig und sie ist viiiiel zu dick. Die arme Maus.

Warum denken die Menschen nicht vor der Anschaffung nach, was mit einem Langhaarhund auf sie zukommt?

Warum sehen die Züchter nicht genauer hin, wo ihre Hunde hinkommen? (Wir alle kennen die traurige Antwort: Es geht vielen nur um Profit.)

 

Im April

erfuhren wir wieder einmal von einem Beardie, der jung verstarb und vorher sehr leiden musste. Dazu eine Zuschrift:

Sobald ein Hund Blut im Urin hat, muss ein Ultraschall gemacht werden. Es darf nicht nur auf Blasenentzündung behandelt werden. Blut bedeutet fast immer Nierenbeteiligung, Blasensteine usw. Dieser Hund ist nun mit 2 1/2 Jahren an einer behandelten Blasenentzündung von einem nur TA verstorben. … Ein Skandal, wie wenig Ahnung die Menschen doch haben.

Im selben Monat hörten wir, dass ein Zuchtrüde Träger der Augenkrankheit CEA (collie eye anomaly) ist. Er hat bereits zahlreiche Nachkommen und hat damit seine Gene schon weit verbreitet. Eine schottische Linie ist ebenfalls von dieser Krankheit betroffen.

Noch vor Kurzem hieß es, CEA käme bei Beardies nicht vor. Nun stehen die Züchter in der Verantwortung, ihre Hunde testen zu lassen, ehe sie in die Zucht gelangen. Sonst droht der Rasse früher oder später eine weitere Katastrophe, wenn CEA-Gene beider Elterntiere zusammenkommen. Welpen-Interessenten sollten die Züchter nach einem CEA-Test fragen. Bei Welpen ist eine zuverlässige Diagnose im Alter von wenigen Wochen möglich, später nur noch per Gentest.

 

Im August

wurde das lange erwartete Ergebnis einer 2007 begonnenen Studie zur Geräuschempfindlichkeit von Bearded Collies bekannt gegeben. Details hier.

In Kürze:

·         Alle untersuchten Beardies hatten Schilddrüsenprobleme.

·         Generell fiel eine niedrige Herzfrequenz auf.

Als Therapie erhielten die Hunde Schilddrüsenhormone.

Wir warnen davor, leichtfertig Schilddrüsenhormone zu geben,

insbesondere bei Vorerkrankungen mit Herz und/oder Nieren!!!

Obwohl sich ein entsprechender Hinweis auf dem Beipackzettel befindet, reichen Tierärzte solche Medikamente häufig ohne Voruntersuchung aus dem Regal. Man kann nur inständig hoffen, dass nach Bekanntgabe dieses Studienergebnisses kein Beardie durch Schilddrüsenmedikamente zu Tode kommt.

Stresshormone werden von den Nebennieren produziert. Außerdem gibt es einen Zusammenhang zwischen Nebennieren und Schilddrüse, den jeder Mediziner kennen sollte. Es bleibt also zu untersuchen, ob die wahre Ursache nicht in den Nebennieren liegt, die schon immer ein Schwachpunkt der Rasse waren (Morbus Addison). Werden sie gestärkt, könnte auch die Angst verschwinden. „Angst sitzt in den Nieren“, das weiß jeder Naturheilkundler (Bach-Blüten: das Angst-Mittel Mimulus wird dem Nierenmeridian zugeordnet). Insofern ist das Ergebnis der Studie für uns keine Überraschung.

 

Ebenfalls im August fiel uns eine Häufung von Meningitis-Fällen auf. Wenn die Tierärzte Viren und Bakterien ausschließen konnten, blieb der Verdacht auf einen Zusammenhang mit Impfungen oder – wieder einmal – der Gedanke an eine Autoimmunerkrankung.

Jeden Sommer gibt der VDH die Anzahl der registrierten Welpen bekannt. Für 2013 waren es nur noch 687 Bearded Collies in Deutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag die Zahl bei 846. Wir sind gar nicht traurig darüber, dass den Modezüchtern, die die große Mehrheit stellen, eine Absage erteilt wird. Für die Rasse kann das nur gut sein – wenn sie sich auch nie wieder ganz erholen wird.

Inzwischen fiel uns auf, dass langjährige Beardie-Züchter kleinere Rassen wie Corgi, Sheltie, Spaniel hinzunehmen – der Verdienstausfall soll offenbar kompensiert werden. Wenn man sich in der eigenen Umgebung umsieht, scheint der Trend allgemein zum kleineren Hund zu gehen, kostengünstiger beim Futter und weniger anspruchsvoll bezüglich körperlicher Auslastung.

Manchmal werden wir nach einem wesensstarken Beardie gefragt, der zum Therapiehund ausgebildet werden soll. Dann vermitteln wir keinen Beardie, denn die Rasse ist sehr feinfühlig. So etwas geht selten gut, die Hunde können schnell darunter leiden. Sie bekommen die negativen Energien von Krankheit, Schmerzen, Depression usw. zu sehr mit. Im Lauf der Jahre hatten wir mit einigen Therapiehunden (nicht nur Beardies) zu tun, die traurig dreinblickten, früh krank wurden und starben (häufig Krebs) bzw. älter wirkten, als sie waren – und das, auch wenn die Besitzer meinten, ihren Hunden mit wenigen Stunden Therapiearbeit pro Woche nicht zu viel zuzumuten.

Man darf nicht nur das Positive sehen, das Hunde für Menschen tun können. Das Wohl des Hundes darf ebenfalls nicht zu kurz kommen.

 

 

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Würfe und Zucht

Im Jahr 2014 zählten wir in Deutschland 6 Würfe, die mehr oder weniger Blut von nicht überzüchteten Bearded Collies mitbrachten.

Weiterhin wird bei den Modezüchtern auf Teufel komm raus gezüchtet.

Eine Zuschrift:

Nun habe ich heute erfahren, dass … (der Züchtername ist uns bekannt) … schon wieder einen Wurf erwartet. Obwohl sie aus dem jetzigen Frühjahrswurf mit 8 Wochen noch alle Welpen hatte und nur schwer (und teilweise über Ebay) losgeworden ist. Mir fehlen da jegliche Worte!

 

In Deutschland gab es einen Wurf, bei dem der Vater auf Arbeitsbeardies aus Wales zurückgeht. Einige der Welpen sahen wenig beardietypisch aus, erinnerten eher an Border Collies. Bei allem Engagement für ursprünglich gebliebene Bearded Collies sehen wir darin nicht das Zuchtziel. Beardies sollten wie Beardies aussehen, mit dem gewohnten und geliebten „Schmelz“ im Blick. Die Rassebegründerin Mrs. Willison hätte jene untypischen Hunde mit Sicherheit aussortiert und nicht in die Zucht gehen lassen.

Einige Welpen aus diesem Wurf waren stark dreifarbig, was viele Interessenten hübsch fanden (der Rassestandard erlaubt leichte lohfarbene Abzeichen). Dennoch nahmen die meisten Interessenten, die sich mit einer Zuschrift an uns einen ursprünglich gebliebenen Beardie wünschten, von diesen untypischen Bearded Collies Abstand. Selbst unerfahrene Beardie-Anfänger erkannten die Unterschiede. Eine Mail von dem Besitzer eines jungen Rüden:

 

Wir haben die Bilder mit unserem Kleinen im Alter von 8 Wochen verglichen. In Teilen waren die Fänge viel länger als bei ihm. Auch sonst –teils irgendwie komisch. Ja, eher Border Collie.

 

Es wäre interessant, wie viel Border-Collie-Anteil ein Gentest ergeben würde, wie er für Mischlinge angeboten wird. Eigentlich dürfte nichts vom Border Collie auftauchen, denn auch die Arbeitsbeardies haben Ahnentafeln, so dass man ihre Herkunft nachvollziehen kann.

Da taucht dann auch wieder die Frage auf: Und wie viel Bobtail steckt im überzüchteten Beardie (Fell …)?

Ein ehemaliger Züchter besuchte seine Nachzucht, deren Besitzerin sich bemüht, den alten Beardie-Typ zu erhalten. Dazu hieß es in einer Mail:

Er beobachtet ja trotzdem weiter, wie sich die Beardiezucht entwickelt, und er meinte dazu einfach nur: „Furchtbar.“

Immer noch üblich ist es, Hündinnen aus Privathand zum Züchter zurückzuholen und sie an ihrem Geburtsort Welpen bekommen zu lassen. Was das für die Hündinnen bedeutet – im fremden Umfeld und ohne die Nähe ihrer vertrauten Menschen –, darüber macht man sich offenbar keinerlei Gedanken. Eine Zuschrift:

Zuchtmiete gibts noch ganz viel, unterm Teppich und so, dass der Besitzer es gar nicht mitbekommt!!! Voll krass.

Es gibt Knebelverträge, die den Welpenkäufer zur Zuchtmiete verpflichten – auch Mitbesitzerverträge, so dass der Züchter einen gewissen Einfluss auf Zucht und Ausstellung behält. Darauf sollte man sich nicht einlassen. Welpenkäufern raten wir, den Kaufvertrag sorgfältig zu lesen, bevor er unterschrieben wird.

Auch 2014 konnten wir feststellen, dass erstaunlich viele Welpen-Interessenten bereit waren, für einen ordentlichen Beardie weite Wege auf sich zu nehmen.

Eine Anfrage:

Wenn es im deutschsprachigen Raum nichts gibt – dann im Ausland?

Können Sie / Ihr uns helfen?

Wir möchten einfach keinen Modehund…

 

Manchmal werden wir gefragt, wo man in Großbritannien noch echte Beardies kaufen könne. Leider findet man auch dort kaum noch ursprünglich gebliebene Bearded Collies. Dazu eine Zuschrift von einer Beardie-Besitzerin, die von Edinburgh ins schottische Hochland reiste:

Dort war weit und weit kein einziger Bearded Collie zu sehen…

So manch einem Liebhaber der Rasse blutet das Herz, wenn er erkennen muss, dass es vernünftiger ist, lieber keinen Beardie zu kaufen als einen überzüchteten – zumal viele Menschen leidvolle Erfahrungen machen mussten.

Das Herz kann einem auch bluten, wenn man hört, dass eine junge Hündin von einem Züchter billig weggegeben werden sollte. Offiziell gab es ein Problem mit Verträglichkeit (bei mehreren Hündinnen im selben Haushalt ist das nichts Besonderes, darauf kann man sich einstellen), doch eine andere junge Hündin rückte sofort nach … Wer denkt dabei an die Gefühle der verstoßenen Hündin, die ihre Menschen geliebt hat?

Wenn ein Zuchthund nicht die Erwartungen erfüllt oder sein Futter nicht durch Welpen verdienen kann, ist es oft schnell aus mit der angeblichen Liebe zum Hund, und „unnötige Fresser“ dürfen oft nicht bleiben.

Von gravierenden Unterschieden bei den Aufzuchtbedingungen wurde uns berichtet.

Bitte genau hinsehen, wo ein Welpe gekauft wird!

·         Eine robuste Aufzucht mit reichlich Aufenthalt an der frischen Luft bringt eher gesunde Hunde hervor als eine Aufzucht in einer Etagenwohnung mit „besten“ Hygienebedingungen und ohne Zugang zum Garten. Das Immunsystem muss gefordert werden, sonst ergeht es kleinen Hunden wie überbehüteten Kindern: Allergien usw.

·         Viel menschlicher Kontakt sollte selbstverständlich sein. Die Welpen dürfen nicht in eine Scheune abgeschoben worden sein.

·         Sommerwürfe sind Winterwürfen vorzuziehen. Die Welpen brauchen Sonnenlicht für starke Knochen.

·         Schmuddelzüchter meiden. Jeder aus Mitleid gerettete Hund macht Platz für den nächsten Wurf. Die Hündinnen, die die Würfe zur Welt bringen, müssen es ihr Leben lang dort aushalten – und auch die eine oder andere ihrer Töchter, die die Zucht fortsetzt. Kein Welpe sollte im Dreck aufwachsen.

·         Vorsicht auch bei „Wühltischwelpen“, die mit illegalen Welpentransporten ins Land gekommen sind. Bei billig angebotenen Welpen (deutlich unter 1000 Euro) sollten alle Alarmglocken läuten! Manchmal sind unseriös „produzierte“ Welpen schwer zu erkennen, etwa wenn eine angebliche Mutter vorgezeigt wird oder wenn es heißt, die Hündin habe einmal im Leben Welpen bekommen sollen. In solchen Fällen sieht man erst einmal nach der Gesundheit des Welpen: Saubere Augen und Ohren, keine Durchfallreste am Po, nicht mager, kein dicker Wurmbauch sind wünschenswert. Außerdem kann man die Nachbarn des Verkäufers und das Veterinäramt fragen, ob es Auffälligkeiten gibt. Unseriös ist ein Verkäufer immer, wenn er zum Kauf drängt, weil angeblich noch andere Interessenten vor der Tür stehen. Niemals einen armselig wirkenden Welpen aus Mitleid kaufen, sonst wird die Produktionsmaschinerie nie gestoppt.

 

Welpe 5 R

kräftiger Rüde, 2 Monate alt

 

Wie Welpen-Interessenten vom Züchter überrumpelt werden können, zeigt folgende Zuschrift:

Wir sind über eine Anzeige auf die Züchterin gestoßen. Wir suchten unbedingt wieder einen Hirtenhund, unser Bergamasker Weibchen hatte uns mit 14 Jahren verlassen. Wir sind dann zu dem Anwesen gefahren, an einem herrlichen Mond-Schnee-Winterabend, wollten nur Kontakt aufnehmen und die schon 15-16-Wöchigen anschauen. Aber da ist dann ein Rudel von etwa 20 Beardys, erwachsene und Welpen, in der glitzernden Schneenacht herumgetollt, nur ihr Atem und das Geräusch der Pfoten im weichen Schnee war zu hören... Nach einem kurzen Begrüßungsgespräch fragte sie: "Sucht ihr Bub oder Mädchen?", wir: "Bub", sie: "Robust oder sensibel?", wir: "Sensibel." Dann griff sie im geeigneten Augenblick in das Rudel und holte ein schwarz-weißes Wollknäuel heraus und gab es uns in die Arme... Da war es halt um uns geschehen....

Sie fragte später noch: "Was wollt ihr zahlen?" Wir: "etwa sfr 800.-", sie in etwa: "Ist gut, einverstanden." Und so sind wir, fast wie die "Jungfrau zum Kind", völlig unprofessionell zu unserem Beardy gekommen.

Dieser Kauf liegt 10 Jahre zurück. Der Käufer informierte sich erst danach über die Zuchtstätte und erlebte eine böse Überraschung. Diese Geschichte zeigt einmal mehr, wie leicht jegliche Vernunft über Bord geworfen werden kann, wenn man Hundekinder sieht und wenn ein kleiner Beardie die Menschen mit erwartungsvollen Äuglein anguckt. Jeder, der sich mit dem Gedanken an einen Welpen trägt, sollte aus dieser Zuschrift lernen: Es ist besser, sich vor dem Kauf zu informieren!

Der Mann aus dieser Geschichte hatte übrigens großes Glück, dennoch einen wunderbaren Hund zu bekommen.

 

Dies ist nicht die einzige Zuschrift, bei der wir über die Art der Vermittlung den Kopf schüttelten. Ein weiteres Beispiel:

Dann haben wir durch Zufall die Züchterin Frau X kennengelernt. Und hier hätte ich doch eine Frage in der Hoffnung auf Infos. Im Laufe des Gesprächs zeigte sie uns einen hellen Beardie (fawn?). Sie sagte, dass die hellen sehr viel schmusiger sein sollen als die schwarz weißen. Ist dem so? Mir erschien es komisch… Weiterhin sollen Rüden „einfacher sein als die Mädchen“. Sie sagte weiterhin, die derzeitigen Welpen sollen traditionell sein.
Nun hat sich meine Frau sehr in den hellen verliebt.

Manchmal ist man wirklich sprachlos, mit welchen Argumenten gewisse Züchter ihre Welpen an den Mann bringen wollen.

Dass es auch ganz anders geht, zeigt diese Zuschrift:

Als ich Ihre Zeilen von Beardies gelesen habe, dass sie sich ihre künftigen Menschen aussuchen, habe ich das nicht geglaubt, bis ich unserem Kleinen begegnet bin. Ein 4-wöchiges Hunde-Baby ist zu mir gekommen und lange Zeit geblieben. Zwei andere Welpen haben um mich gezappelt und er saß ruhig neben mir und hatte sich streicheln lassen. Die Züchterin meinte dazu: „Oho, da hat jemand das Herz verloren“ (ich war gemeint) und weiter: „Er hat sich an Sie gelehnt, die Sympathie ist da...“ (sie meinte den Welpen). Da ich eher bodenständig bin, habe ich an das nicht geglaubt. Beim zweiten Besuch ist er erstmal bei mir, dann bei meinem Mann eingeschlafen, und da war unsere Entscheidung, diesen Welpen zu adoptieren, getroffen. Wir sind mit ihm sehr glücklich. Er fühlt sich bei uns sehr wohl und entwickelt sich gut.

Solche Rückmeldungen machen natürlich viel Freude. Das sind die Lichtblicke bei all der Arbeit, die sich zum größten Teil um Problemhunde dreht.

Am liebsten sind uns Welpen-Interessenten, die gefühlte 100 Webseiten (Zitat aus einer Mail) durchsehen, ohne einen geeigneten Züchter zu finden. Bei ihren kritischen Anfragen merkt man, dass die Züchter nicht allen Leuten ein X für ein U vormachen können. Ein paar Beispiele:

Es bringt wenig Freude, die zahlreichen Bearded Collie Züchter zu kontaktieren! Bei der kleinsten direkten Nachfrage nach dem Zuchtziel schlägt mir sofort Empörung über die Anfrage mit gleichzeitiger Bagatellisierung des Problems entgegen. So beginnen wir erst jetzt, das Ausmaß der gesamten Problematik zu verstehen. Unser voriger Beardie war ganz offensichtlich ein Glücksgriff, denn nur sehr, sehr wenige Züchter beziehen Stellung zu der Zuchtproblematik. … Im übrigen sehen wir ständig, jetzt da wir wieder stärker in das Thema eingestiegen sind, sogenannte „Prachtwelpen“, die nur noch auf eine neue Familie warten. Also woher diese Überheblichkeit einiger Züchter?

Wir haben uns einige Würfe hier in der Gegend angesehen und waren nie wirklich überzeugt. Das waren immer irgendwie zu groß geratene Schoßhündchen, oder sie waren so seltsam übervorsichtig in ihrem Verhalten. Sie entsprachen jedenfalls nie meiner (doch recht laienhaften) Vorstellung von einem „echten“ Beardie. Obwohl die Welpen natürlich immer extrem süß sind… Alleine hätte ich wahrscheinlich schon einfach meinem Herzen nachgegeben, aber vor allem für die Kinder (klar, natürlich auch für mich!!) möchte ich den „perfekten“ Hund: robust, aufmerksam, sportlich, schlau, selbstbewusst, freundlich und liebevoll.

Dieselbe Absenderin später über einen geeigneten Züchter:

Den Hunden sieht man einfach ihre Seele an. Sie sehen „zottelig“ und standfest aus. Nicht frisiert und innerlich verzottelt.

Das Internet ist voll mit Welpen, aber wir sind sehr unsicher...Wir wünschen uns einen Bearded Collie und keinen Modehund! Auch bei uns in der Nähe gibt es Züchter, aber das Fell dieser Beardies ist bis zum Boden lang und sehr üppig. Und viel, viel, viel Unterwolle.

Als ich Kind war, hatten wir auch einen Bearded Collie des alten Typs (Beschreibung von Fell, Robustheit, Wesen etc. trifft genau zu). Dieser Hund war einfach das Beste, was man sich vorstellen konnte und genau das, was ich nun für meine eigene Familie möchte. Seit einigen Wochen suche ich mich durch sämtliche Züchterseiten.

Manchmal – wie in diesem Fall – erhalten wir Fotos von solchen Hunden aus alter Zeit. Da bekommt man glänzende Augen, auch angesichts einer Ahnentafel aus dem Jahr 1980, mit den vertrauten alten Namen und einer Zuchtbuchnummer noch unter 1000.

Wir wiederholen: Es gibt heute nahezu keine Zuchtstätte mehr, bei der die bekannten Modelinien in den Stammbäumen völlig fehlen.

Nach wie vor gilt für alle Bearded Collies der Rassestandard, der das Aussehen und die Eigenschaften so beschreibt, wie der Beardie vom alten Typ ist – nicht wie die überzüchteten Modehunde sind! Welpen-Interessenten sollten den Standard kennen, ehe sie einen Welpen beim falschen Züchter kaufen (und später womöglich viel Geld beim Tierarzt und/oder Hundetrainer lassen und sich mit Massen von Fell plagen müssen).

Kein Käufer eines Beardie-Welpen sollte sich heutzutage noch darauf verlassen, dass die Ausstellungssieger dem Rassestandard in Aussehen und Wesen entsprechen.

Der britische Kennel Club zeigt auf seiner Website unter Breed Watch“ zurzeit lediglich einen „point of concern for special attention by judges“ (Punkt der Besorgnis, dem Ausstellungsrichter besondere Aufmerksamkeit widmen sollten):

·          excessively long coat (übermäßig langes Fell)

Nachtrag: 2018 wurde nachgesehen: der Punkt war wieder verschwunden

Der Club für Britische Hütehunde schreibt im Standard (Fassung von 2010):

·         Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden. (Früher hieß es: „sollte“ statt „muss“. Im englischen Original steht weiterhin „should“, also „sollte“.)

·         Disqualifizierende Fehler: Aggressiv oder ängstlich.

·         Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

Das sind kleine Schritte in die richtige Richtung – wenn die Ausstellungsrichter sie denn bloß endlich befolgen würden! Es bliebe wohl nicht viel übrig von der Rasse, wenn man alle ängstlichen und/oder überlang behaarten Vertreter aussortieren würde …

 

 

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Ausstellung

Für uns Tierfreunde ist es kaum noch auszuhalten, wie Beardies zurechtgemacht werden.

Eine Zuschrift mit Foto:

Ich finde, der Hündin springt das Elend gerade so aus den Augen. Ach wie schrecklich!

Schade, dass wir fremde Fotos hier nicht zeigen können …

 

So etwas ist kein Einzelfall. Bei Ausstellungen sieht man viele Beardies, die nur zum „Schönsein“ da sind und durch Ausstellungserfolge das Ansehen der Züchter steigern sollen. Sie liegen apathisch auf den Tischen und erdulden das stundenlange Bürsten, weil sie keine Wahl haben. Man sieht den Hunden in die Augen, ist traurig und kann ihnen nicht helfen ...

Eine Zuschrift:

Es war mal wieder eine „Komödie der Eitelkeiten“. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen.

 

Eine Zuschrift zur Crufts:

Die Superchampions, die einfach so 1 Jahr ab nach England gehen, um dort Shows zu machen und dann nach 1 Jahr wieder heim und dann wieder weg - wird denen alles abverlangt einfach so - die Menschheit ist grausam! Ich würd mein Kind nie ein Jahr irgendwo hin schicken, einfach zum Geld machen usw.

Für solche Menschen ist ein Beardie kein Familienmitglied, sondern „nur ein Hund“, in dessen Glanz sie sich sonnen wollen …

Bei einer Ausstellung kamen neben dem Ring die Besitzerinnen zweier gleichaltriger Junghunde ins Gespräch – eine Hündin vom alten Typ und ein Rüde mit üppigem, fast bodenlangem Fell. Die Besitzerin des Rüden hielt die Hündin für zu klein. Der Rüde wirkte allerdings nur durch sein üppiges Fell deutlich größer. Das viele Fell störe sie nicht, sagte die Besitzerin des Rüden. Daraufhin erklärte die Besitzerin der Hündin, dass ihre Hunde pflegeleichtes Fell hätten und nach 4 Wochen ohne Bürsten noch nicht verfilzt seien. – Hat sich die Besitzerin des Rüden jemals gefragt, ob das üppige, lange Fell ihren Hund stört?

Ein Welpen-Interessent schrieb nach dem Besuch bei einem Züchter, der sich um den alten Beardie-Typ bemüht:

Die Rasselbande unterscheidet sich doch deutlich von den Tieren, die wir in Berlin auf der Ausstellung gesehen haben. Meine Frau hat die Unterschiede im Fell sofort gemerkt.

 

 

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facebook

Nach wie vor ist unsere Interessengemeinschaft nicht auf facebook vertreten, weil wir uns das einfach nicht antun wollen. Ohnehin kommen uns mehr als genug Probleme auf den Tisch, die viel Zeit beanspruchen und für die eigentlich die Züchter zuständig sind.

 

Was bei facebook gepostet wird, ist oft haarsträubend. Aus Zuschriften:

Jemand hat letztens gepostet, dass ihr aufgefallen ist, dass immer mehr Welpen mit Fehlern zu sehen sind, und hat den Rassestandard mitgepostet. Auf fb öffentlich waren die Reaktionen verhalten, aber per persönlicher Nachricht konnte sie sich nicht retten. Da sieht man mal, keiner will öffentlich was sagen.

Ich hatte letztens im Namen einer Freundin eine Frage gestellt zu einer Krankheit. Da trauten sich auch nur sehr wenige, etwas zu schreiben. Es sind ja viele Züchter bei fb und niemand will sich outen.

Jeder klugscheißert irgendwas anderes und der größte Teil labert nur Stuss.

Da haben aber auch manche Probleme:

·         Ist es normal, dass ein 4 jähriger Beardie keine Lust hat rauszugehen?

·         Mein Rüde "stinkt" was kann man tun?

·         Mein Hund will nicht fressen und nu?

 

Für so manch einen hilfsbereiten Menschen, der sich früher für die Beardies eingesetzt hat, ist inzwischen die Schmerzgrenze erreicht:

Ich muss da mit niemand diskutieren oder mir verblödete Kommentare anhören.

Ich hab 2 Jahre Facebook gemacht, weltweit - sogenannte berühmte Züchter usw.

Alles so was von enttäuschend. Ich bin durch damit!

Perlen vor die Säue. (sorry)

Früher hab ich immer gedacht, Neuanfänger zu erreichen; aber die sind noch blöder, als man denkt. Wenn Menschen nicht wollen, wollen sie nicht oder mauern.

 

Zu den vielen Problembeardies kann ich nur sagen, dass eine sehr große Schuld die Besitzer selbst haben. Sie überfordern einfach ihre Beardies, machen schon von Anfang an Fehler bei der Erziehung und denken, dass sie ihren Beardie immer beschäftigen müssten. Sie beschäftigen ihn so viel, dass sie ihn einfach überfordern. Dazu kommen noch "unqualifizierte Tierärzte", die den Beardie "nicht verstehen" und dann falsch behandeln. Denen fehlt das "Gefühl" für diesen Hund! So wird aus einem Darmproblem plötzlich ein Schilddrüsenproblem und eigentlich trifft das dann auch nicht zu, man hatte nur das falsche Futter... Ich habe genug von solchen Leuten und auch gar keinen Antrieb mehr, mit denen über so was zu diskutieren.

Von Tierärzten, die nur herumprobieren und allzu schnell Medikamente verkaufen, wird uns häufig berichtet. Sehr schlimm ist auch, dass sie sogar immer wieder gegen Viruserkrankungen Antibiotika einsetzen, obwohl jeder Mediziner wissen sollte, dass Antibiotika nur gegen Bakterien wirken. Außerdem zerstören Antibiotika die Darmflora (der Wiederaufbau kann lange dauern) und schwächen somit das Immunsystem – mit der Folge, dass weiteren Erkrankungen Tür und Tor geöffnet sind.

Die haben keine Ahnung von Hunden, Erziehung, Verhalten, von Genetik ganz zu schweigen. Ich frage mich bei den meisten Züchtern, ob sie davon schon mal gehört haben. Die reden von Vererbung bestimmter Sachen, die nicht möglich sind. Ich muss so oft lachen über deren Dummheit, weil wahrscheinlich gar niemand merkt, was das für ein Quatsch ist, den sie verbreiten. Antwortet mal jemand Intelligentes darauf, wie das eine Mal eine Genetikerin, wird sie sofort böse angegriffen. Sie fragte, ob die Züchter, die dort solche Sachen verbreiten, sich jemals mit Genetik beschäftigt haben. Sie wurde echt böse angegriffen. Ich antworte den Dummen gar nicht. Sie kapieren es sowieso nicht. Habe ich mir abgewöhnt.

Zeige einem intelligenten Menschen einen Fehler, so wird er dir danken.

Zeige einen Dummen einen Fehler, so wird er dich verspotten.

Die meisten sind leider dumm und bleiben es auch. Sie vermehren. Von Züchten sind die meisten sehr weit entfernt. Leider ist das so.

All dieser Frust ist nachvollziehbar.

Richtig übel wird die Sache, wenn haltlose Gerüchte über angebliche Krankheiten bei Hunden eines Züchters in die Welt gesetzt werden.

Man sollte wirklich nicht alles glauben, was auf facebook und auch in Foren verbreitet wird!

 

Manchmal gibt es auch gute Nachrichten von facebook. Eine Zuschrift:

Da hat vor ein paar Tagen jemand seine 4 1/2 jährige Beardiehündin für 50.-  bei ebay verscherbeln wollen, da wurde die fb Notfellchen Gemeinde tätig und hat sie heute morgen dort rausgeholt, sie war ein Hofhund, die zumindest im Dezember Welpen hatte und jetzt wollte dieser sehr unfreundliche Typ die Arme loswerden. Sie ist jetzt erstmal bei Beardieleuten untergebracht und dann wird in Ruhe eine Endstelle gesucht.

Ein andermal wurde gewarnt, einer gewissen Person keinen Beardie zu verkaufen, weil bei ihr schlimme Zustände herrschten.

Solchen engagierten Tierschützern kann man nur danke sagen!

 

Viel Aufregung gab es um ein Video mit einem Beardie im Schutzdienst. Auch wenn „nur“ über den Beutetrieb trainiert wird, ist das eine gefährliche Angelegenheit, die niemand unterschätzen sollte: Beuteaggression kann sich vom Beutestück auf Tiere oder gar Menschen verlagern! Stockschläge für einen Hund, auch wenn sie mit wenig Kraft „nur angedeutet“ werden, verbieten sich von selbst – und ganz besonders für eine feinfühlige Rasse.

 

 

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Unsere Website

Angesichts der Aussichtslosigkeit, den alten Beardie-Typ zu erhalten, denken wir immer wieder einmal darüber nach, unsere Website zu schließen. Die Bereitstellung kostet Geld. Außerdem ist die Zeit sehr knapp geworden, Aktuelles in die Seiten einzufügen oder gar alle Seiten – nach 4 Jahren – wieder einmal gründlich zu überarbeiten. Der Schriftwechsel zu Anfragen von Welpen-Interessenten füllte auch im vergangenen Jahr wieder mehrere Hundert DIN-A4-Seiten.

Wir haben 2014 wieder einige nette Personen kennengelernt, die lernen wollten und sehr dankbar für unsere Tipps waren. Liebe Menschen konnten wir mit einem Welpen glücklich machen. Wieder sind ein paar Freundschaften entstanden, für die sich jeder Aufwand lohnt. Deshalb wird die Website vorerst bestehen bleiben – mit der wiederholten Bitte, uns möglichst nicht mehr nach Züchtern zu fragen. Antworten auf nahezu alle nur erdenklichen Fragen rund um den Beardie befinden sich auf unseren umfangreichen Seiten.

Wir freuen uns über Zuschriften wie diese:

Im Übrigen habe ich einen Großteil meines Wissens über die Beardies von Ihrer Website! So leisten Sie wirklich eine hervorragende Aufklärungsarbeit, ohne die vieles noch schlimmer wäre.

Auf einigen Internetseiten habe ich zahlreiche Geschichten von Ihnen und Ihren Hunden gelesen, habe dabei gelacht und geweint und mich Ihnen so verbunden gefühlt, obwohl ich nicht mal einen Bearded Collie habe. Warum ich Ihnen schreibe? Ich möchte mich einfach nur bei Ihnen bedanken, dass Sie mir die Bearded Collies näher gebracht haben und mir so viele schöne Geschichten erzählt haben.

Wir finden es so toll, dass Sie sich für diese wunderbaren Hunde einsetzen, und hoffen, dass es gelingt, die Zucht-Verirrungen der letzten Jahrzehnte wieder gut zu machen, damit uns gesunde Beardies mit ihrem wunderbaren, freundlichen und lebhaften Wesen noch lange Freude bereiten dürfen.

Nun, wie gesagt, das wird mit dem jetzt noch vorhandenen „Zuchtmaterial“ nicht mehr gelingen. Die Züchter waren zu uneinsichtig, haben zu lange gemeint, es besser zu wissen ...

Last not least ist es immer wieder schön, wie in unserer Gruppe zusammengearbeitet wird. Einer hilft dem anderen – mit seinen Beardie-Erfahrungen, seinen medizinischen Kenntnissen, mit Informationen über die Zuchtstätten, auch mal als „Undercover-Agent“, um weit entfernt lebenden Welpeninteressenten einen Einblick in eine Zuchtstätte zu ermöglichen und ihnen ggf. eine weite Reise zu ersparen, oder auch mit ganz privaten Tipps ohne Bezug zum Beardie.

Euch allen an dieser Stelle herzlichen Dank!

 

 

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Zum Schluss

Dies soll reichen – auch wenn sich hinter so manchem Wort noch eine ganze Geschichte verbirgt, die es wert wäre, erzählt zu werden.

Den wieder recht negativen Bericht über die Lage der Rasse möchten wir mit einer Schmunzel-Geschichte abschließen, die zeigt: Ein intelligenter Beardie hat seinen eigenen Kopf!

Gestern hat meine Frau das Wohnzimmer in Teilen umgeräumt – ohne unseren Kleinen zu fragen… Danach hat er dann seine Sachen umgeschoben und sein Hundesofa verändert, aber nichts kaputt gemacht. Es fiel schwer, nicht loszulachen, weil er wirklich 30 bis 40 min. beschäftigt war….

 

Erst wenn es gelingt,

dass Tiere nicht mehr vor dem Menschen geschützt werden müssen,

sind wir am Ziel.

Dann haben wir etwas verändert – uns!

Michael Aufhauser, Gut Aiderbichl

 

10. Januar 2015

 

 

Jahresrückblick 2015

 

Inzwischen ist es für die Rasse nicht mehr 5 Minuten vor 12, sondern 5 Minuten nach 12.

Für eine Umkehr in der Zucht ist es endgültig zu spät.

Die Modezüchter haben einen Scherbenhaufen hinterlassen,

aus dem sich der Beardie, wie er einmal war, genetisch nicht wieder „zusammensetzen“ lässt.

 

Was wir aus dem vergangenen Jahr zu berichten haben, ist wieder so manches Mal haarsträubend.

Es gab nur wenige Lichtblicke.

 

In den nachstehend zitierten Zuschriften wurden selbstverständlich alle Hinweise auf die Absender entfernt.

 

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Jahresverlauf

 

Anfang des Jahres

ging das Leben eines der letzten großartigen Deckrüden zu Ende.

 

Im März

entdeckten wir in Italien einen Wurf mit einer noch nie gesehenen Fellfarbe: graue Körper, die Köpfe teilweise schwarz. Wir fragten bei einer Expertin für Fellfarben nach. Vermutlich handelt es sich um einen „fever coat“, zurückzuführen auf eine Infektion der Mutterhündin oder auf viel Stress während der Trächtigkeit. Mehr dazu hier.

 

Im Mai

erreichte uns wieder mal ein Ausstellungsergebnis, das uns nicht mehr sonderlich überrascht hat.

Aus der Zuschrift:

Das Ergebnis war, wie schon zu erwarten war, die andere Hündin bekam V1. Sie hatte recht üppiges langes Fell. Außerdem war sie kleiner als unsere Hündin. Der Richter sagte zu mir, unser Mädchen wäre von allem her ein „V-Hund“.   N u r   wegen dem kurzen Fell bekäme sie ein SG.

Wir verweisen zum wiederholten Mal auf den Rassestandard, den solche Richter einmal lesen sollten …

 

Eine ähnliche Zuschrift kam über eine andere Ausstellung:

Zuerst mussten wir unseren Ärger verdauen. Wir waren mit unserer Junghündin da, um sie vorzustellen. Sie hat es ganz toll gemacht und wir fanden sie von den ausgestellten Junghunden am gelungensten. Leider konnte die Richterin das nicht zugeben und setzte unsere Hündin trotz vorzüglicher Bewertung auf den letzten Platz. … Warum ärgern wir uns immer wieder auf Ausstellungen, fragen wir uns dann hinterher. Wir wissen doch ganz genau, wie es dort zugeht!

 

Eine Züchterin schrieb nach einem Ausstellungsbesuch:

Dort haben wir wieder erleben müssen, wie sich unsere „Modezüchter“ selbst beweihräuchern und sich schon vorher mit der Richterin über die Verteilung der Preise und Bewertungen einig wurden. Die Überheblichkeit der Richterin spottete jeder Beschreibung und hier und da gab es über ihre Entscheidungen bei manchen Ausstellern tüchtige Diskussionen.

Von einer anderen Ausstellung:

Zu den gegenwärtigen Beardies kann ich nur sagen: Was für ein trauriger Anblick! Vielleicht von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen. Der Richter schätzte bei einigen auch ein, dass die vorgestellten Beardies „nicht richtig fit“ seien. Mir war das auch gleich aufgefallen. Es fehlt an Sportlichkeit, Drahtigkeit und Kraft. … fast alle durch die Bank einfach nur schwach. Die Rüden wirkten wie Hündinnen und die Hündinnen…

Viele junge Damen, die offensichtlich Züchter werden wollen.

 

Offenbar sehen Neuzüchterinnen immer noch ein gutes Geschäft in der Bearded-Collie-Zucht. Eine Züchterin wandte sich an uns, um den alten Beardie-Typ zu erhalten. Ihre Zucht ist auf Hunden aus einer der „besten“ deutschen Zuchtstätten aufgebaut – auf der Website sieht man sofort jede Menge Fell. Was denken solche Leute sich nur?

 

Im Juni

traf eine Mail ein, die unsere Meinung bestätigte, dass man Beardies wegen ihrer Feinfühligkeit nicht als Therapiehunde einsetzen sollte:

… muss ich dir absolut Recht geben – er kann mich wohl beim Unterricht begleiten, aber als Therapiehund unmöglich!!! Er ist so sensibel, dass es ihm definitiv schaden würde. Er nimmt wirklich jede Energie von uns und dem Umfeld auf und wahr. Therapiearbeit könnte aufgrund der Kraft, die er bräuchte, Lebensjahre kosten. Davon bin ich inzwischen überzeugt.
Dieser Hund hatte dann einen schlimmen Unfall. Dank ärztlicher Kunst und Unterstützung aus dem Freundeskreis konnte sein Bein gerettet werden, und er überraschte uns alle, wie schnell er wieder zu Kräften kam.

 

Im August

wurden wir darauf aufmerksam, dass zwei Züchter zwei Würfe gleichzeitig hatten. So etwas ist in der heutigen Zeit, mit Absatzschwierigkeiten überall, einfach nicht nachvollziehbar.

 

Im September

waren Fotos vom Familientreffen nicht überzüchteter Beardies eine Augenweide: pfiffiger Ausdruck, kräftige Farben, schönes Fell … einfach großartig!

Man kann nur von Herzen danke sagen an diejenigen, die das möglich gemacht haben. Da konnte man einmal sehen: Die Bemühungen haben sich gelohnt.

 

Im Oktober

erfuhren wir, dass bei einem Züchter mehrere Beardies, auch alte, verkauft wurden, um fortan mit einer anderen Rasse zu züchten. Dazu fehlen einem die Worte. Ganz klar: Profitzucht. Uns wundert das nicht, denn diese Züchterin, die schon lange überzüchtete Beardies hatte, hat vor Jahren sogar versucht, auf unsere Liste der damals positiv bewerteten Züchter zu kommen, um von „dem neuen Trend zum alten Typ“ zu profitieren. Wir lehnten das damals natürlich ab. Man kann sich vorstellen, unter welchen Bedingungen nun auch die neuen Hunde der anderen Rasse leben müssen …

 

Im Oktober erschien das Buch „Jesse, der Weihnachtshund“ – keine Beardie-Geschichte, aber mit Beardie-Fotos.

 

Im November

wurde die Website von COMING HOME gründlich überarbeitet. Es war wirklich erschreckend, wie viele Zeilen geändert werden mussten, weil es seit der letzten Überarbeitung, vor 4 Jahren, mit der Zucht noch so viel schlimmer geworden ist.

Die Seiten von beardedcollie.de werden selbstverständlich auch so bald wie möglich auf den neuesten Stand gebracht.

 

In der Dezember-Ausgabe von „Der Hund“ erschien ein Rasseportrait – wieder einmal aus Sicht der Modezüchter, also nicht der Realität entsprechend. Offenbar fällt es keinem Redakteur auf, wie weit die Hunde vom Rassestandard entfernt sind. Lediglich die Zeilen des Ausstellungsrichters waren lesenswert.

 

In der Silvesternacht

ging das Jahr genauso traurig zu Ende, wie es begonnen hat: mit dem Tod eines geliebten Hundes, Foxterrier Darvin. Viele Freunde haben den fröhlichen kleinen Burschen kennengelernt und werden ihn vermissen. Er wurde 13 Jahre alt und war bis zum letzten Tag munter und topfit.

 

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Welpenanfragen

hielten sich dieses Jahr in Grenzen, wohl weil wir auf unserer Mail-Seite darum gebeten haben; denn wir können nahezu keinen Wurf mehr empfehlen.

*    Fast überall steckt Modehundblut drin, das zu den bekannten Problemen führen kann:  überlanges, üppiges Fell, Erbkrankheiten, Ängstlichkeit, Intelligenzverlust.

*    Zuchthunde, die keine oder nur ganz wenige überzüchtete Ahnen haben, werden alt (Hündinnen dürfen bis 8 Jahre in der Zucht sein), alte Rüden sind nicht unendlich lange belastbar.

*    Auch bei den Züchtern, die sich jahrelang große Mühe gegeben haben, den alten Beardie-Typ zu erhalten, lässt sich ein gewisser Anteil an Modelinien in den Ahnentafeln der Welpen kaum noch vermeiden.

*    Händeringend wird nach Zuchthunden mit „ein paar guten alten Genen“ gesucht.

 

Wenn jemand das Risiko eingehen will und meint: „Unter Blinden ist der Einäugige König“, geben wir gelegentlich noch Auskunft über einzelne Würfe, die genetisch verhältnismäßig gut sind – immer mit einem deutlichen Hinweis auf mögliche Probleme.

Meist sehen die Anfragen ähnlich aus wie diese:

Wir mussten leider von unserer Hündin, die noch der alten Zuchtform entsprach, Abschied nehmen. Gerne würden wir wieder unser Leben mit so einem Hund teilen.  Könnten Sie uns evt. Züchter nennen?

 

Ich besaß zwei wunderbare intelligente, pfiffige, eigenwillige Beardies und bin nun wieder auf der Suche nach genau einem solchen!

 

Aus weiteren Mails:

Ich suche einen Beardie Welpen. Ich war bereits glückliche Besitzerin eines Beardies und ich als Laie denke, er hatte noch relativ viel vom alten Schlag... Jedenfalls war sein Fell nicht bodenlang, er war sehr selbstständig, manchmal auch zu meinem Leid... aber treu ohne Ende und immerhin ist er stolze 15 geworden. Nach bald einem Jahr Trauer packt mich so ein bisschen die Sehnsucht. Aber es sollte nur genau so einer sein. Verträglich mit fast jedem Hund, jeder Katze und anderem Getier und Kindern, aber sollte die Familienherde in Gefahr sein, konnte es auch lautstark werden. Auf so einen, der dann vielleicht sogar auch noch was von Hütearbeit versteht, würde ich natürlich auch warten..... Hauptsache jemand weiß, wo ich so was herbekomme......

 

Jetzt habe ich fast zwei Stunden auf Ihren Seiten gelesen und bin ganz aufgewühlt. Die Seiten waren für mich Trost und – irgendwie auch – emotionale Rettung in einer besonders schweren Zeit. Am Montagvormittag habe ich meine Bearded Collie Hündin im 14. Lebensjahr einschläfern lassen müssen... Der Verlust ist unendlich für mich. … Sie war eine schwarz-weiße Hündin, war in den 13 Jahren unseres Beisammenseins so gut wie NIE krank!! War ein „Natur-Mädel“ - wir leben „ländlich“….  Sie hatte nach meinem Dafürhalten jenes GRANDIOSE Wesen, von dem ich auch auf Ihren Seiten lesen konnte. … Ich gehe jetzt gedanklich mit der Frage um, ob ich es (nach einiger Zeit) nochmal versuchen soll, eine gute Beardie-Halterin zu sein bzw. welche Wege sich auftun? Ist der Bearded Collie „old type“ etwa die Lösung? Auch, wenn ich keine Erfahrung habe mit den Züchter-Lobbies, möchte ich Sie um Rat bitten, wohin ich mich wenden kann, um mal einen solchen „old Type“ mal in Natura zu erleben. Unabhängig davon möchte ich Ihnen für Ihre wunderbaren Seiten danken und das so stark spürbare Engagement für eine artgerechte Rasseentwicklung.

 

Ich erinnere mich, als unser Rüde noch sehr klein war, sind wir einer Frau begegnet, die einen hellbraunen Beardie-Rüden hatte. Sie erzählte uns, dass „er andauernd gegen die Möbel stößt und Probleme mit den Augen und Ohren hat. Er ist auch ängstlich und sehr sensibel, ihr Plüsch-Bär. Sie würde sich aber immer so einen Hund mit solch schönem Fell holen. Wir waren schon damals fassungslos und sehr traurig, da wir viel über die Mode-Hunde-Problematik wussten.

 

Nach langer Überlegung haben wir uns entschieden einen Beardie zu adoptieren.

Zunächst suchten wir uns einen Züchter aus dem Bekanntenkreis mit sehr wesenssicheren und sehr gesunden Hunden, leider klappte es dort mit der Läufigkeit nicht wie geplant.

Nach Recherche im Internet fanden wir folgende Seite XXX und besuchten diese Züchterin.

Wir sind noch völlig neu im Hundegeschäft und sind nun sehr verunsichert. Kommen bei dieser Verpaarung gesunde Welpen heraus (HD – ED)?

Die Ahnentafel der Elterntiere habe ich als Bild angefügt… uns sagen diese nicht viel…

Bitte helfen Sie uns bei unserer Entscheidung, denn auch wie Ihnen liegt uns das Wohl des Tiers am Herzen und wir möchten keinen Züchter unterstützen, der einen „Modehund“ züchtet.

Es handelte sich um eine langjährige Modezucht, die Zuchtstätte hatte der Interessent bereits besucht. Nachdem er vom Kauf zurückgetreten war, hieß es in der nächsten Mail:

Am Telefon wurde dann klar, welche Art von Züchter sie ist… Hunde scheinen hier mehr ein Geschäft zu sein und weniger eine Leidenschaft…

 

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Reklame

Immer wieder fallen uns Züchter auf, die allen Ernstes glauben und behaupten, noch Beardies vom alten Typ zu haben, selbst wenn nur ein Zuchtpartner noch einigermaßen unter dieser Bezeichnung durchgehen könnte.

Wir weisen erneut darauf hin, dass auf den Webseiten der Züchter Vieles geschönt wird. Man darf nicht alles glauben; denn häufig steckt nicht viel dahinter, wenn ein Züchter sich selbst beweihräuchert. Bei einem wirklich guten Züchter sprechen die Hunde für sich. Letztendlich sollten Welpenkäufer auf ihr Bauchgefühl hören und sich lieber verabschieden, wenn die angetroffenen Hunde und die Aufzucht der Welpen nicht ihren Vorstellungen entsprechen.

Aus der Zuschrift eines Züchters:

Andere werden wohl inzwischen einen anderen „alten“ Beardiewelpen gefunden haben. Es gibt ja in diesem Jahr ein großes Angebot und viele Züchter behaupten, solche Hunde zu haben. Wer darauf reinfällt, dem ist nicht zu helfen.

Das ist auch unsere Meinung. Üppiges, überlanges Fell ist nicht zu übersehen, und wer sich ein wenig informiert, versteht auch den Zusammenhang mit den anderen Problemen der Rasse. Es ist sehr dreist von den Züchtern, überzüchtete Hunde als „vom alten Typ“ usw. anzupreisen. Wir haben immer wieder davor gewarnt.

Eine andere Meinung dazu:

Hauptsache es klingelt im Geldbeutel. Solche Züchter haben kein Gewissen. Und die Käufer, die den ganzen Schmus glauben, die fragen sich dann später, warum ein Beardie, der angeblich vom alten Schlag ist, die Modehundprobleme bekommt. Hätten sie doch besser aufgepasst!

 

Wenn sich ein Mitglied unserer Interessengemeinschaft eine Zuchtstätte ansieht, so sollte das kein Züchter als eine Auszeichnung betrachten. Ein Besuch sagt nichts darüber aus, welchen Eindruck wir von den Zuchtstätten gewonnen haben, und macht die Welpen nicht über Nacht zu „Qualitätsbeardies“. Dabei geht es nicht nur um die Zuchtpartner und das Aussehen der Hunde (Körperbau, kräftige Pigmentierung), sondern auch um die Begleitumstände, z. B.  Aufzucht der Welpen im Freien (Sonne ist wichtig, in einem sicheren Gehege und mit allerlei Anregungen für die Kleinen), Fütterung, medizinische Versorgung, Persönlichkeit der erwachsenen Hunde (kontaktfreudig und gut erzogen, nicht aufdringlich, ungehorsam, ängstlich, bissig), das Verhalten der Hunde gegenüber der Züchterfamilie (freundlich und fröhlich, nicht scheu oder abwehrend – schon am Gesichtsausdruck erkennt man viel) und last not least um Sympathie zum Züchter, eine angenehme Stimmung in der Familie und ein sauberes, gepflegtes Umfeld.

Falls ein Welpen-Interessent solch eine Werbung auf einer Züchter-Website findet, kann gern bei uns nachgefragt werden, ob es sich um einen seriösen Züchter handelt.

Aus einer Zuschrift:

Unglaublich der ganze Schmalz, das Gesülze, das überschäumende Eigenlob, wie toll man doch selbst ist ... Dieses Hochtrabende hat mich schon bei … (Züchtername) … gestört. … Da Du auf dieser HP so gelobt wirst, frage ich bei Dir mal an, ob das jetzt wirklich „der alte Beardietyp“ ist? Das würde mich schon sehr entsetzen!!!! Haben diese Leute wirklich so tolle Beardies, die wohl Besten weit und breit? Ist das so eine tolle Züchterin? Wirklich?

 

Manche Züchter schrecken wirklich vor nichts zurück, um ihre Welpen besser verkaufen zu können. Es gab z. B. einmal eine Züchterin, die stolz darauf war, noch Beardies vom alten Typ zu haben. Eine Welpenkäuferin, die bereits einen Hund aus einer Verpaarung mit einem Beardie aus einer stark überzüchteten Linie hatte, lud die Leiterin unserer IG zu einem Züchterbesuch ein. Die Züchterin behauptete, diese eine Verpaarung sei „aus der Not heraus“ geschehen, weil die ursprünglich geplante Paarung nicht geklappt habe. Eine glatte Lüge, wie sich später herausstellte; denn sie züchtete munter mit besagter Modelinie weiter.

 

Manchmal sind die Züchter (oder auch Händler?) hinter potenziellen Welpenkäufern her wie „der Teufel  hinter der armen Seele“.

Eine Zuschrift:

Die Familie, die … (Name eines verstorbenen Hundes) … hatte, rief mich ziemlich aufgeregt an. Sie wurden angerufen von einer Frau X. Diese Dame bot der Familie einen Beardiewelpen an. Sie wüsste, dass sie doch vor Kurzem erst ihren Hund verloren hätten, usw. bla, bla…. Als die Familie aber fragte, woher diese Frau das wüsste und wo sie die Telefonnummer her hätte, wurde diese Frau unsicher. Sie gab aber noch ihre Telefonnummer preis. Nach einer kleinen Weile der Besinnung rief die Familie dort an. Eine Frau X kannte man da nicht.

In den vergangenen Jahren gab es ähnliche Fälle. Wer sich vor so etwas schützen möchte, sollte vorsichtig sein, was er online von sich preisgibt.

 

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Zucht

Bei den Farben scheint sich ein Umbruch abzuzeichnen, leider nicht zum Besseren.

Eine Zuschrift:

Und neuerlich wird u.a. auch über Facebook zielgerichtet darauf hingearbeitet, dass farbintensive Beardies nicht erwünscht seien, man sollte also lieber helle Farben züchten. Als ich nachfragte, ob ich was verpasst hätte und man habe evtl. den Standard geändert, bekam ich von einer Ausstellerin gesagt, dass das Fell z. B. bei intensiv schwarzen Beardies zu weich sei und man lieber nicht so intensiv schwarz züchten sollte. Das Fell dieser Beardies wäre harscher.

So etwas verschlägt einem die Sprache. Diese Dreistigkeit der Modezüchter ist nicht mehr zu überbieten: Wenn sie nichts Farbintensives mehr vorzuweisen haben, dann machen sie einen „Fehler“ daraus. Es ist eine alte Züchterweisheit, dass Hunde mit mehr Pigment gesünder sind. Wir können über so was nur den Kopf schütteln. Wenn man sich eine „Wahrheit“ derart zurechtbiegen muss, dann ist das schlicht armselig.

Dazu eine weitere Meinung:

Die Sache mit den hellen Fellfarben bei den Beardies kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. So ein Schwachsinn! Da wird mal wieder ein konstruierter Grund herbeigeredet, um eine Legitimation für so einen Modefirlefanz unter gleichzeitiger Ausgrenzung Anderer zu rechtfertigen.

 

Welpen mit sehr viel Weiß am Kopf kamen zur Welt. Der ganze Wurf war betroffen, eine Hündin hatte sogar Kopf incl. Ohren komplett weiß. Weiß überzeichnete Welpen sind keine Seltenheit, kamen auch in diesem Jahr noch ein paar Mal woanders vor. Doch wenn ein ganzer Wurf betroffen ist, dann ist das wieder ein Zeichen, dass es mit der Rasse immer noch weiter bergab geht. Bobtails, die „großen Brüder“ der Bearded Collies, sehen schon länger so aus und werden teilweise taub geboren; bei ihnen ist ein Hörtest (audiometrische Untersuchung) vor der Zuchtzulassung heute schon Vorschrift. Mehr darüber hier – am Ende des Textes mit einem sehr wahren Satz: „Für die Hundezucht gilt: Schweigen ist feige – Reden ist Gold!“

 

Mit den Worten „so geht Züchten heute“ begann eine Mail über eine Züchterin, die – nach einer Deckanfrage Wochen zuvor – plötzlich bei der Besitzerin des Rüden vor der Tür stand, allerdings mit einer anderen Hündin als geplant, noch sehr jung. Die Verpaarung klappte nicht. Eine weitere Deckrüden-Besitzerin wurde eilends angerufen, ob man auf dem Heimweg mal eben zum Decken vorbeikommen könne. Das wurde abgelehnt, weil die Hündin offenbar noch nicht so weit war. Weiter:

… habe ich dann gelesen, sie war bei einer großen Züchterin zum Decken und sie freuen sich, bla, bla … Ja, so geht das heute, ich war echt geschockt.

 

Weitere Zuschriften zum Thema „Zucht“:

Irgendwie werden immer mehr Welpen mit viel Weiß geboren. Bei den … (Züchtername) … ist eine Hündin sogar stark überzeichnet. Bei den … (Züchtername) …-Beardies scheint auch viel Weiß dabei zu sein. Aber auch die Welpen der … (Züchtername) … haben recht viel Weiß. Bei den … (noch ein weiterer Züchtername)-Beardies haben sie schon wieder Welpen, obwohl bis vor kurzem noch drei Welpen vom Mai da waren. Jetzt sind nur noch zwei da, wovon der eine Interessenten hat. Und mir ist aufgefallen, daß etliche Züchter entweder zwei Würfe gleichzeitig oder ganz dicht hintereinander haben, obwohl noch nicht mal genug Interessenten für einen Wurf da sind, da sie dann inserieren. Das finde ich überhaupt nicht gut.

 

Etwa 1/3 der belegten Beardiehündinnen sind sogar ganz leer geblieben und es gibt nicht wenige Würfe, die keine große Welpenanzahl hatten. Vielleicht wehrt sich die Natur? … Ob man es auf die Rasse hochrechnen kann? Im Beardieclub wird ja auch noch gezüchtet und die haben solche Auflistung der erwarteten Würfe ja nicht...

Verglichen wurden Deckmeldungen mit Wurfmeldungen im Club für Britische Hütehunde.

 

So langsam fehlen mir echt die Worte und so langsam habe ich die Schnauze von dem ganzen Beardiegehabe voll. Es ist einfach nur noch frustrierend, wie da Äpfel mit Birnen vermischt werden.

 

Was skrupellose Modezucht bei den Beardies bedeutet, durfte ich in letzter Zeit an einem Beispiel hier bei uns im Haus mal wieder beobachten. Temporär war ein Beardie aus der Zucht von Frau … (Name) … in unser Haus bei Nachbarn eingezogen. Ein ängstlicher und schreckhafter Beardie , der immer wieder total unmotiviert auf der Straße stehen blieb und ängstlich um sich blickte. Traurig!!!

 

Angesichts von immer mehr Modehundblut in den derzeitigen Würfen:

Und noch einmal mehr wird mir bewusst, was für einen kleinen Schatz wir hier haben…

 

Auch über Dankschreiben freuen wir uns natürlich:

An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen noch einmal ganz herzlich bedanken, für den netten Kontakt und Ihre Hilfe bei der Suche nach einem robusten und unverfälschten Beardie!

Silvester haben wir schließlich wieder in …(Ort)… verbracht. Die andauernde Knallerei hat unserem Beardie überhaupt nichts ausgemacht !!! Von unserem Balkon aus zur Gartenseite hat er sich das Spektakel im Innenhof genau beobachtend angeschaut, die Raketen mit seinen Blicken verfolgend bis zum Himmel. Unerschrocken ist er am Silvesterabend mit uns bis in den Stadtwald gelaufen, die Knallerei an allen Ecken ignorierend. Es ist schon erstaunlich, denn wir haben das bei seinen Vorgängern ja auch schon ganz anders erlebt.

 

Schockiert waren wir von den „Bernollies“ – Berner Sennenhund x Beardie. Abgesehen davon, dass wir nicht noch mehr „Designerhunde“ brauchen und von Zucht keine Rede sein kann, verbessert eine kranke, kurzlebige Rasse eine überzüchtete Rasse nicht. Jeder, dem wir davon erzählten, schlug die Hände über dem Kopf zusammen.

Es gab einen zweiten Wurf dieser Art. In der Kleinanzeige, mit der diese Welpen beworben wurden, war die Rede von „Retro-Beardies“, obwohl es sich um Mischlinge handelte. Eine offensichtliche Täuschung der Welpenkäufer.

 

Eine weitere Kleinanzeige, die wir fanden:

Wer ist denn im Besitz einer/s wesensstarken großen Hündin/Rüden mit nicht zu langem
Haarkleid und plant einen Wurf mit ebensolchen Pendant ? Zuchtrelevante gesundheitliche Untersuchungen sollten positiv sein. VDH oder Champions nicht erforderlich, sinnvoller wäre vielmehr, dass es sich nicht um Angehörige der Knallgasfraktion handelt, soll heißen, Auto hat eine Fehlzündung (oder ähnliches) und ich muss mich auf die Suche nach meinen Hund machen ;-)

Solch ein „wildes“ Züchten bringt die Rasse nicht voran.

 

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Gesundheit der Rasse

Wie bei den Anfragen nach Welpen, gingen auch bezüglich Gesundheit die Zuschriften zurück – vermutlich, weil wir wegen Arbeitsüberlastung darum gebeten haben, auch anderweitig Hilfe zu suchen. Gesünder geworden ist die Rasse inzwischen mit Sicherheit nicht.

 

Aus einer Zuschrift:

Im Forum ist ja wer mit einem Beardie, der SLO hat. Der arme Beardie macht vielleicht was mit! In regelmäßigen Abständen müssen bei ihm alle Krallen gezogen werden, weil sie sonst schmerzhaft ausfallen oder rauseitern. Nein, das ist so furchtbar!

 

Neu war uns eine chronische Entzündung des Unterhautfettgewebes. Die Besitzerin dieses Beardies schrieb: „wogegen es offenbar kein Medikament gibt“.

Falls jemand etwas dazu sagen kann, bitten wir um Mitteilung.

 

Interessant war auch die Zuschrift über einen Beardie, der nach Antibiotikagabe ängstlich wurde. Die Besitzerin hatte – trotz fehlender Symptome – einen guten Riecher und ließ die Schilddrüse untersuchen: massive Schilddrüsenunterfunktion, zur Überraschung des Tierarztes.

Es gibt Antibiotika, die auf die Schilddrüse wirken.

Wir erinnern an die 2014 veröffentlichte Studie zur Geräuschempfindlichkeit von Bearded Collies: Alle geräuschempfindlichen Hunde, die untersucht wurden, hatten Schilddrüsenprobleme.

 

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Und dann war da noch

eine Zuschrift über einen jungen Beardie in der Pubertät, der „nicht hören“ wollte. Man fragte uns, ob Hormonpräparate helfen könnten …

 

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Inzwischen können wir nicht mehr viel für die Rasse tun, sie ist einfach zu kaputt.

Auch im nächsten Jahr werden wir uns in  allerlei Einzelfällen um Schadensbegrenzung bemühen und den überzüchteten Beardies helfen – was eigentlich Aufgabe der Züchter wäre.

 

Die Modezüchter und Ausstellungsrichter haben es geschafft, die Beardies endgültig zu ruinieren.

Wir gehen inzwischen davon aus, dass die schon so kranke Rasse auf lange Sicht nur dadurch überleben wird, dass es in Großbritannien noch ein paar gesunde Farmhunde gibt, die die Folgen der Überzüchtung nicht zu tragen haben.

 

Eine allzu große Macht stürzt durch ihre eigene Masse.

(Martin Luther)

 

31. Dezember 2015

 

 

 

 

 

Jahresrückblick 2016

Über die Situation der Bearded Collies ist eigentlich alles gesagt: nicht mehr viel zu retten, weil das „Zuchtmaterial“ fehlt, um die Rasse neu aufzubauen.

Ein paar Züchter bemühen sich standhaft, Gene vom alten Beardie-Typ zu bewahren. Die Anzahl der Würfe, die wir aus genetischer Sicht empfehlen können (mehr oder weniger mit Einschränkungen), ist extrem niedrig.

Die Anzahl der Beardie-Welpen, die der VDH in seiner Statistik ausweist, ist weiterhin rückläufig: nur noch 607 für 2015, ein deutlicher Rückgang von 88 Welpen gegenüber 2014. Auf den ersten Blick ist das gut für die Rasse, damit die Züchter sich auf das Wesentliche konzentrieren; doch der Rückgang muss nicht in jedem Fall an einem Nein der Welpenkäufer zur Überzüchtung der Rasse liegen. Viele Auslandshunde drängen ins Land, an einen netten Wuschel verliert man leicht sein Herz. Sicherlich sind auch unter den Bearded Collies, die in unserem Land leben, einige „Wühltischwelpen“ von dubiosen Vermehrern, und leider werden diese Hunde – vermeintlich billig – gekauft.

 

Aus Zuschriften:

(aus Datenschutzgründen anonym und ohne die Namen der Züchter)

 

- über Züchterverhalten

Bei den XXX sind jetzt auch 2 Würfe parallel. Ein Wurf mit 8 Welpen, der andere mit 11 (eigentlich 12, aber einer ist tot geboren). Zusammengerechnet ergibt das ein nettes Sümmchen, auch wenn man die Kosten und Arbeit abzieht. Und wo sollen die alle hin? 19 Welpen muss man erstmal unterbringen. Irgendwie scheint das in letzter Zeit Mode geworden zu sein, zwei Würfe zu haben.

 

Dann gibt es wieder Züchter, die 2 Würfe gleichzeitig oder kurz hintereinander haben / hatten, was ich ja überhaupt nicht gut finde.

 

Und mir fällt auf, dass immer mehr XXX-Beardies in die Zucht kommen, abgesehen vom häufigen Einsatz der YYY-Beardies. Auch so sieht man immer mehr den Einsatz weniger Rüden. Die sollten das echt mal so machen wie bei den Schapendoezen, dass jeder Rüde nur 5 mal in Deutschland decken darf und dann ist Schluss. Kein Wunder, wenn der Inzuchtkoeffizient immer höher wird und die Krankheiten mehr.

 

Hast du von der Beschlagnahme von ca. 25 Beardies in Österreich gehört? Ich stehe in Kontakt mit jemandem, der bei der Aktion dabei war, grauenhaft, sorry, hoffentlich gelingt es der Frau nie wieder, an Tiere zu kommen. … Die armen Hunde, zT. schwer traumatisiert, in einem absolut desolaten Pflegezustand, da half nur die schwerste Schermaschine, und eine Hündin mit gebrochener Pfote.

19 Jahre zuvor waren derselben Züchterin bereits 66 Beardies weggenommen worden, damals in der Schweiz. Es ist völlig unverständlich, warum die Behörden nicht besser aufpassen.

 

Ich habe gestern in einem Forum Teile von euer Seite geteilt, oh man da hat aber einigen der Schuh gepasst. Habe sicherlich ein wenig  provoziert, indem ich geschrieben habe das es manchen Züchtern ums Geld geht, aber schon erstaunlich wie wenig Transparenz es gibt und andere Meinungen zulassen keine Chance. Sehr schade, ich finde eure Seite gut und kann mir nach gestern vorstellen was ihr erleben müsst. Lasst euch nicht unterkriegen und macht weiter so. 

… gerne hätte ich Ihnen das kopiert jedoch hat ein Admin und Züchterin Frau XXX den Post geschlossen. Kritik etc nicht erwünscht. Schade das Sie keine Züchter Liste haben , aber verstehen kann ich es sehr gut.

 

Nun haben wir seit ca.  5 Monaten einen 2 Jahre alten Bearded Rüden zu uns genommen, dessen Frauchen Ihn aus Altersgründen nicht halten konnte.

Von Zeit zu Zeit hören wir von Abgabe-Beardies. Wir wünschen uns sehr, dass die Züchter besser darauf achten, an wen sie ihre Welpen verkaufen, damit so etwas von vornherein vermieden werden kann.

 

 

- über Gesundheit und Verhalten von Beardies

Ich kam bei der Ausstellung mit den Leuten ins Gespräch und sie erzählten, sie hätten noch einen Rüden von XXX, den sie mit 7 Monaten dort gekauft hatten, schwer herzkrank und Schilddrüsenwerte, die nicht mehr messbar sind …

 

Leider ist es jedoch nicht möglich ihn mal für 1-2 Stunden alleine im Haus zu lassen, er bekommt dann sofort so eine Art Panik. … Wie bringt man dem Hund bei, mal über eine Zeit von max. 1-2 Stunden auch mal alleine bleiben zu können?

 

Unser vor 6,5 Jahren von XXX gekaufter Bearded wird zunehmend unberechenbarer und er beißt aus heiterem Himmel. Mit steigendem Alter wird seine Ängstlichkeit bei Knallgeräuschen etc. so stark, dass er versucht in den Ecken die Wände hoch zu gehen oder auf Möbel/Klavier zu klettern. Als Alternative zum Einschläfern sahen wir bisher die Rückkehr zum Züchter. Bitte geben Sie mir bitte schnell Bescheid, ob es der beste Weg für den Hund ist. Familie XXX wäre bereit ihn kostenlos zurückzunehmen.

Schockiert waren wir von einem bissigen Beardie, der den Interessenten mit „er muss noch ein bisschen erzogen werden“ untergejubelt werden sollte.

 

 

- über Ausstellungen

Meiner Meinung nach hat sich bei den Beardies nicht viel getan, außer dass bodenlanges Fell nicht mehr gut bewertet wurde und auch kaum noch zu sehen war. Aber die Irritation und Ängstlichkeit vieler Hunde war nicht zu übersehen.

Wir konnten häufig bei Ausstellungen und auf Fotos beobachten, dass das Fell deutlich sichtbar geschnitten wurde. Ein über Jahrzehnte zu lang gezüchtetes Haarkleid ist genetisch fixiert und wird nicht von selbst plötzlich wieder kürzer, ohne dass Hunde mit kürzerem, standardgerechtem Fell in die Zucht gekommen sind.

 

Bei der Vorstellung der Rasse der Bearded Collies gab es eine, wenn auch ganz leise, Kritik: „Das obere Fell sollte eigentlich harsch sein, - aber was heute daraus gemacht wurde …“ Nur ob das bei den Züchterinnen angekommen ist? (Ich habe tatsächlich fast nur Frauen gesehen.)

Die versteckten Blicke, als ich mit unserem kernigen und sehr selbstbewußten Beardie durch die hochtoupierten Reihen zog, können Sie sich sicher vorstellen.

 

Crufts: Der rassebeste Bearded Collie steht auf durchgetretenen Pfoten, obwohl der Standard besagt: „senkrecht“.

Durchgetretene Pfoten sind heutzutage „normal“ – man achte einmal bei Ausstellungen darauf.

Einen interessanten Artikel zur Crufts – Überzüchtung, Umgang mit den Hunden, Hundeliebe und Shows – findet man auf der Website des österreichischen Magazins Your dog.

 

Letztens waren wir 2 Tage hintereinander auf einer Ausstellung hier in der Nähe. Es lief wie immer! Wir bekamen jeweils SG und den letzten Platz. Er hat nun mal nicht die Massen von Fell. Der eine Beardie sah aus, bevor er gekämmt wurde, wie ein Mopp! Das muss doch ein riesiges Problem sein, ihn zu kämmen! Wie sagt die Besitzerin von einem unserer Nachzuchtrüden: „ Immer wenn ihr so eine Bewertung bekommt, könnt Ihr stolz sein, dass es so ist. Ihr habt euer Zuchtziel erreicht!“ Ich finde, sie hat es auf den Punkt gebracht! 

Ein weiterer ähnlicher Fall wurde uns zugetragen.

 

Die Züchterin unseres Beardies hat den Eindruck, dass langsam ein Umdenken bei den Richtern stattfindet. Sollte dies so sein, dann wäre das zum großen Teil Ihr Erfolg! Und Ihre mühevolle Aufklärungsarbeit hätte wirklich ein großes Zeichen gesetzt!

Es kommt wohl immer noch darauf an, wer der Richter ist.

 

Anfang September zeigte der Sieger der City of Birmingham championship dog show, was im Ursprungsland Großbritannien immer noch bevorzugt wird: langes wehendes Fell.

 

 

- über Zucht

Auf einer Website wurde ein Wurf vorgestellt, dessen Vater ein Beardie, die Mutter ein Corgie war. Der Nachwuchs wurde als „Corbears“ bezeichnet.

Hoffentlich wirklich nur ein „Unfallwurf“ und nicht noch eine neue Designer-„Rasse“ wie im Vorjahr die „Bernollies“.

 

Und dann ist mir aufgefallen, daß jetzt gerade bei etlichen Würfen sehr viel Weiß dabei ist. …

In dieser Zuchtstätte war beim letzten Wurf auch schon ein überzeichneter Welpe. … Und hier auch Weiß auf den Ohren …

Irgendwie ist das schon erschreckend, daß es so viele überzeichnete Welpen und viel Weiß gibt.

 

Bei den XXX ist auch ein Wurf angekommen, wo einer der Welpen sehr viel Weiß am Kopf hat. Das ist ja furchtbar - so viele Welpen mit so viel Weiß...

 

In der Zwischenzeit habe ich noch ein paar Würfe gesehen, wo zu viel oder zumindest sehr viel Weiß ist. Ich habe mir aber nicht gemerkt, wo das war. Also, entweder wird das mit dem zu viel Weiß wirklich immer mehr, oder mir fällt das in letzter Zeit nur auf, weil ich neuerdings drauf achte.

 

Und wieder überzeichnete Welpen. Bei den XXX hat einer der Welpen fast den kompletten Kopf weiß (sieht aus, als wenn er auch noch blaue Augen hätte), ein anderer hat die Hälfte vom Kopf weiß. Der Vater der Welpen hat übrigens schon mal einen Wurf mit überzeichneten Welpen gehabt. Also, ich weiß nicht ... so viele Welpen in der letzten Zeit, die überzeichnet sind ... Das ist doch nicht mehr normal.

 

Und hier (Link) ist auch schon wieder einer, wo das Weiß bis auf die Augen reicht. Vor einiger Zeit hatten sie schon mal einen Wurf, wo einer der Welpen einen komplett weißen Kopf hatte. Ich gucke ja gerne in den Wurfmeldungen und dann bei den Züchtern, die Welpen haben. Bei manchen bleibe ich hängen und verfolge das Welpentagebuch. Und im letzten Jahr hat sich die Zahl der Welpen mit zu viel Weiß so erhöht, daß es richtig auffällig ist. Es gab sonst immer mal wieder den ein oder anderen mit zu viel Weiß. Aber so viele wie dieses Jahr habe ich noch nie gesehen. Das ist schon erschreckend.

Die große Zahl der Welpen mit viel Weiß fällt wirklich stark auf. Vor bereits ca. 25 Jahren gab es zwar breite weiße „Showkragen“, von Welpen mit Fehlzeichnung im Gesicht hörte man kaum. Damals „hatte man so was nicht“, beim Fotografieren wurden Welpen mit Weiß an den falschen Körperstellen versteckt. Entweder sind es inzwischen so viele, dass sie nicht mehr versteckt werden können, oder die Züchter gehen anders damit um. Wenn es nur ein Fehler lt. Standard wäre, wäre es nicht schlimm; doch viel Weiß am Kopf geht bei Hunden oft mit Taubheit einher (vgl. Jahresrückblick 2015).

 

 

- von Welpen-Interessenten/-Käufern:

Hallo, wären eventuell an einem Bearded Collie Rüden interessiert. Wären über Hinweise erfreut.

 

Wissen Sie etwas über die Züchter XXX? Sind diese zu empfehlen? Sie machten auf uns einen guten Eindruck! Wir wären sehr froh, von Ihnen Infos zu bekommen.

 

Ist es ein Beardie vom alten Typ (die Züchter haben abgewunken und meinten, man bewerte diese Frage über), kennen Sie die Züchter vielleicht, auf mich haben sie einen sehr liebevollen und teils kompetenten Eindruck gemacht, aber ich kann so etwas schwer einschätzen.

Nach der Antwort:

Ich hatte es befürchtet bzw. gab es vorab ja schon einige Ungereimtheiten.

 

Bei unserer Suche nach einem Bearded Züchter sind wir auf ihre Seite gestoßen und fanden uns in den meisten Texten wieder .... was eigentlich eher traurig ist :(

Wir sind durch die vielen Mails und Telefonate mittlerweile sooooooooo verunsichert ... jeder Züchter erzählt einem etwas anderes.

 

Vielleicht können Sie uns Ihr Buch per pdf zusenden, ist ja immer spannend etwas über die Wuschel und ihre Eigenart zu lesen.

 

Beim Reden mit den Züchtern fällt mir immer öfter ein harscher Unterton auf, so als würde der Züchter wie von einer Melkkuh sprechen. Anscheinend geht es dort auch, wie immer und überall, um´s liebe Geld, Status und vorzeigbare Erfolge.

 

Ich bin immer wieder total geplättet, wie viel Sie über die Rasse und die ganzen Züchter wissen. UNGLAUBLICH...............!!!!! Danke danke danke !!

 

Wir sind ältere Leute und können einem Welpen kaum mehr gerecht werden darum suchen wir ein Weibchen oder einen Rüden das nicht mehr Mutter/der nicht mehr Vater werden kann und möchten ihm ein schönes Seniorenplätzchen bieten. Wenn also ein solcher Bearded bei Ihnen hereinspaziert, geben Sie uns doch noch Bericht.

 

Mir wäre eine deutliche Pigmentierung und harsches Fell neben dem sicheren Charakter sehr wichtig. Gibt es noch solche Züchter? Züchter die ihre Hündinnen auch nicht jedes Jahr decken lassen? Die Entfernung ist für mich absolut zweitrangig.

 

Wir haben uns mit der Überzüchtung befasst, aber wir wussten nicht, dass es so schlimm ist.

(am Telefon)

 

Die Nachfrage nach nicht überzüchteten Beardies besteht weiter.

Zahlreiche Interessenten zeigen in ihren Anfragen viel Herz und Mitleid mit der Rasse – und Unverständnis darüber, was aus den Beardies geworden ist.

 

Dies waren nur wenige Ausschnitte aus unzähligen Stunden am Computer, in denen wir beratend tätig waren und Schadensbegrenzung leisteten. Mehr kann man heutzutage nicht mehr für die Rasse tun.

 

Immer wieder waren Schicksale dabei, die uns sehr betroffen machten.

Im November 2016 starben drei Beardies aus unserem Freundeskreis. Wir werden ihr Andenken immer im Herzen bewahren.

 

Wer einem Stern folgt, der kehre nicht um.

Leonardo Da Vinci

 

30. Dezember 2016

 

 

 

 

Jahresrückblick 2017

Wieder einmal fällt es schwer, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und immer wieder an die vielen Probleme zu denken, die es innerhalb der Rasse gibt. Noch mehr tut der Gedanke an die Einzelschicksale weh, die hinter dem banal klingenden „Es ist schlimm!“ stecken.

Leider fehlt das Problembewusstsein immer noch. Trotz aller Aufklärung in den vergangenen 17 Jahren fallen noch viele „Kinder in den Brunnen“. Für uns bleibt es ein Rätsel, warum trotz all der Probleme mit Krankheit, Fell und Ängstlichkeit immer noch so viele überzüchtete Bearded Collies gekauft werden (lt. VDH-Statistik 630 Welpen im Jahr 2016). Langsam müsste es sich doch herumgesprochen haben!

 

Im Durchschnitt wurde im Jahr 2017 täglich (!) ca. 700-mal eine unserer Webseiten (beardie-special.de und beardedcollie.de) angesehen. In der Statistik fällt auf, dass die Seiten über Fellpflege am häufigsten aufgerufen werden, allein die Hauptseite „Pflege“ über 500-mal im Monat. Platz 1 nimmt die Seite „Bürsten/widerspenstig“ ein, mit durchschnittlich 650 Aufrufen pro Monat.

Das allein sollte für die Züchter Grund genug sein, über ihr Zuchtziel nachzudenken.

Mit anderen Worten: Es gibt (fell-)massenhaft Probleme und viel Leid auf den Pflegetischen.

Eine Zuschrift:

Er lässt sich am Körper und den Vorderläufen bürsten, am Kopf und den Hinterbeinen ist aber fertig Lustig, er schnappt sehr wild, und so kann man ihm die Augen nicht freilegen. Ich kann ihm zwar die Hand in den Mund legen und das Zahnfleich massieren, sobald ich aber mit Schere, Kamm oder Bürste komme, so schnappt er kräftig.

Drei Monate später:

nach einigen Minuten beisst er aber in die Bürste … Kamm oder Schere werden noch nicht zugelassen. So kann ich leider grössere Filze nicht auflösen.

 

Zu Jahresbeginn 2017 fanden wir auf einer italienischen Züchterseite eine Unverschämtheit, übersetzt:

Im Gegensatz zu ihrem Cousin „Lassie" zeichnet sich der Bearded Collie durch seinen majestätischen Mantel aus, der vor allem für die Farbtöne (grauer Schiefer, Schwarz, Blau und Braun) sowie das Volumen und die Länge der Haare geschätzt wird.

Immer wieder fragt man sich: Wer kennt überhaupt noch den Rassestandard? Man braucht sich nur auf Ausstellungen umzusehen: Da stehen Hunde auf den vorderen Plätzen, die eine Auszeichnung nicht verdient haben. Auch angesichts einer Hündin, die trotz Weiß-Überzeichnung die Zuchtzulassung bekam, kann man nur den Kopf schütteln.

Dazu eine Zuschrift:

Dem Richter, der einen solchen nicht einwandfreien Hund auch noch zur Zucht zulässt, müsste man die Richtergenehmigung entziehen.

Obendrein wurde für diese Hündin ein Deckrüde ausgesucht, der gleich zweifach auf einen Vorfahren zurückgeht, der zu viel Weiß vererbte. Die Besitzerin der Hündin hat das vielleicht nicht gewusst (der Vorfahr des Rüden war Jahrgang 1995), die Besitzer des Deckrüden haben es mit Sicherheit gewusst und hätten Nein sagen können. Verantwortungsvolle Hundezucht sieht anders aus.

Dass zu viel Weiß nicht nur ein standardwidriger Schönheitsfehler ist, haben wir bereits im Jahresrückblick 2015 und 2016 dargelegt: Bei den Bobtails, einer verwandten Rasse, kommt viel Weiß am Kopf häufig vor; für diese Rasse ist vor der Zuchtzulassung ein Hörtest vorgeschrieben. Eine von Geburt an taube Beardie-Hündin mit weißem Kopf ist uns bereits bekannt. Taube Bearded Collies kann niemand wollen.

Kein Welpen-Interessent sollte auf Anzeigentexte hereinfallen, in denen weiß überzeichnete Beardie-Welpen als etwas Besonderes angepriesen werden!

Wie hier:

Ein schwarz-weißes Mädchen ist ganz besonders und hat schon viel Charme versprüht. Ich selbst habe noch keinen Beardie mit einem fast weißen Köpfchen gesehen.

Es gab sie vereinzelt bereits vor Jahrzehnten (aller Wahrscheinlichkeit nach wurden Bobtails eingekreuzt, wegen des „schönen“ üppigen Fells), nur: Damals wurden Welpen mit zu viel Weiß versteckt; so etwas „hatte man nicht“, wenn man als Züchter etwas auf sich hielt. Dadurch konnte sich dieser Fehler verbreiten.

In den Niederlanden tauchte ein Welpe mit einem komplett weißen Kopf auf, weitere ähnliche Welpen mehrfach im Lauf des Jahres in Deutschland.

Eine andere Anzeige dieser Art:

Unsere …(Name)…, Hündin - schwarz/mit viiiiel weiß, ist auf der Suche nach ihrer neuen Familie. …(Name)… ist eine sehr hübsche Hündin. Lieb, verschmust, treuer Blick und viel weiß am Köpfchen, was sie so speziell macht. …(Name)… liebt es zu kuscheln und herumgetragen zu werden.Sie ist ein kleiner Sonnenschein Durch ihre besondere Zeichnung hat sich schon einen kleinen Fanclub unter unseren Freunden und Verwandten.

Es kann reizvoll sein, Hunde mit besonderem Aussehen zu wählen. Vorteilhaft für die Rasse ist es bestimmt nicht, wenn so etwas immer häufiger auftritt und wenn womöglich durch Nachfrage nach solchen Hunden sogar noch Taubheit gefördert wird. Wir bitten die Züchter nachdrücklich, sich über die Vererbung der verschiedenen Formen von Weiß-Scheckung zu informieren und die Konsequenzen zu ziehen. Dieses Problem muss unbedingt gestoppt werden, die Rasse ist weiß Gott schon krank genug!

Pigmentstarke Beardies, mit kräftigen dunklen Farben, gibt es immer seltener. Dadurch entsteht der Eindruck, hellere Farben lägen im Trend, seien gefragt. Fakt ist: Nur wenige Züchter haben auf dunkle Farben Wert gelegt. Eine alte Züchterweisheit lautet: Je kräftiger das Pigment, desto vitaler der Hund. Wer weiß das heute noch …

 

Beardie-Leid ist allgegenwärtig.

Im Februar erhielten wir Nachricht von einem völlig verwahrlosten, alten Beardie aus dem Mittelmeerraum:

Ungeliebt, ungewollt, zum Sterben abgegeben... Er hat ausgedient - so sieht es zumindest sein ehemaliger Besitzer, der ihn und zwei weitere Hunde aufgegeben hat. Hauptsache, sie kosten ihn kein Geld mehr, Hauptsache weg...

 

Ebenfalls im Februar informierte der Club für Britische Hütehunde seine Züchter – endlich! – darüber, dass es innerhalb der Rasse die Erbkrankheit CEA (collie eye anomaly) gibt. Die Rede war von „kein Grund zur Beunruhigung“, was wir unverantwortlich finden. Weder mit erkrankten Hunden noch mit Hunden, die genetisch „carrier“ (Träger) defekter Gene sind, sollte gezüchtet werden. Die Rasse wird sonst immer kränker! Und wenn dann noch „immer dieselben“ Rüden zum Einsatz kommen …

Eine Zuschrift:

Wenn ich die Deck- und Wurfmeldungen der letzten Zeit ansehe, dann sind bei den Rüden andauernd welche von …(Züchtername)… dabei. Und auch so sind es irgendwie immer dieselben Rüden. Kein Wunder, wenn der Inzuchtkoeffizient immer höher wird. Man müßte das so wie bei den Schapendoezen machen, daß jeder Rüde nur 5 mal decken darf und Wurfwiederholungen verboten sind. 

Aber so, wie das hier läuft ... Nein, das finde ich nicht gut. Aber das ist ja leider auch bei anderen Rassen so. Und dann wundert man sich, warum die Hunde krank werden.

 

Aus einer Zuschrift:

Außerdem habe ich am Flughafen das neue Dog Magazin gekauft. (Ausgabe Juli/August 2017) Da ist ein sehr interessanter Artikel zum Thema Qualzucht und Zuchtirrtümer allgemein. Der VDH will durchsetzen, dass Zuchtrichter und überhaupt bei der Zucht das Wohl des Tieres wieder im Vordergrund stehen soll. Seltsam, dass es das nicht immer tat. Dabei ging es auch um Showlinien mit extremem Fell. 

Dieser Artikel mit dem Titel „Krank ist nicht süß“ zeigte wieder einmal, dass die Verantwortlichen (Züchter, Zuchtvereine, VDH, Politik/Tierschutz) zu wenig handeln, während einer dem anderen die Verantwortung zuschiebt.

Menschen, die mit Hunden zu tun haben, mahnen neue Wege an:

-        Ein Tiermediziner fordert in dem Artikel: „Die Gesundheit der Rassehunde muss an erster Stelle stehen – ein Gebot, das sich in der Richterausbildung und in den Zuchtordnungen niederschlagen sollte.“ Beim Bearded Collie würde es genügen, wenn der bestehende Rassestandard endlich eingehalten würde.

-        Eine Psychologin fordert Prominente und die Werbung auf, auf ihre Vorbildfunktion zu achten und überzüchtete Hunde nicht zu kaufen bzw. nicht in der Werbung einzusetzen, damit für überzüchtete Rassen keine Käufer angelockt werden.

-        Eine Genetikerin zeigt die Möglichkeit auf, gesunde Rassen einzukreuzen. Wir halten es für den falschen Weg, „halbkranke“ Hunde zu züchten.

Interessant in dem Artikel war der Hinweis auf eine Studie an der Universität Kopenhagen. Dort fragte man sich, warum Menschen, die einen kranken Hund hatten, immer wieder Hunde derselben Rasse kaufen. Diese Frage haben wir uns auch oft gestellt. Noch immer heißt es häufig: „Einmal Beardie, immer Beardie!“ – egal, was für schlechte Erfahrungen mit dem Vorgänger gemacht wurden. Als Ergebnis der Forschungsgruppe wurde in der Zeitschrift genannt:

Je kranker die Hunde, desto größer die Bereitschaft der Besitzer, sich die gleiche Rasse anzuschaffen. Dass uns ein chronisch kranker Hund besonders ans Herz wächst, könnte eine Erklärung für dieses Verhalten sein. Dass wir uns bewusst oder wieder für ein Tier mit genetischen Defekten entscheiden, ist es nicht.

Auch wir haben kein Verständnis dafür, dass Beardie-Freunde nach so vielen Jahren der Aufklärung immer noch die Überzüchtung fördern, indem sie solche Hunde kaufen und dadurch weiterhin viel Leid über die Bearded Collies bringen. Letzten Endes entscheidet jeder gekaufte bzw. nicht gekaufte Hund über das Wohl einer Rasse – Abstimmung mit dem Portemonnaie. Was nicht gefragt ist, wird nicht gezüchtet.

Eine Zuschrift:

Ich möchte mich und meine Beardie-Bande vorstellen. Ich liebe Bearded Collies!!!! Leider habe ich nie wirklich Glück mit meinen Hunden gehabt.

Mit Glück hat das wenig zu tun. Fehler macht man so lange, bis man aus ihnen lernt. Krank, ängstlich, verfilzt, dumm, womöglich aus Mitleid aus schlechter Zucht gekauft …

 

Wie jedes Jahr,

hier noch einige Auszüge aus Mails, die größtenteils für sich sprechen –

aus verständlichen Gründen auch sie ohne Namen von Absendern, Hunden und genannten Züchtern:

 

Mich hat bei Frau …(Züchterin)… gestört, daß sie nicht mal gefragt hat was für Lebensumstände ihre Hündin erwartet. Sie ist die letzte aus dem Wurf aus März, die noch übrig ist. (eine Mail vom August – immer wieder gibt es „Übrigbleiber“, die schließlich „irgendwie weg“ müssen)

Vielen Dank Sie haben mir wirklich sehr geholfen, als "Käufer" muss man sich inzwischen so viel Informationen holen wie man kann, sonst ist man aufgeschmissen.

 

Über die World Dog Show in Leipzig:

Mir hat es ja schon gereicht, als ich (beim Online-Video) mal das "Glück" hatte, die Best of Breeds Junior von den Hüte- und Treibhunden zu sehen, um die Best in Show zu wählen. Bei dem Beardie, der da bei den Junior Best of Breed geworden ist, dachte ich, ich sehe nicht richtig. Der hatte für sein jugendliches Alter solch ein langes Fell gehabt ... kaum zu glauben. Und das Fell unter dem Bauch sah auch irgendwie "begradigt" aus, also geschnitten. Und trotzdem schienen es nur noch ein paar Zentimeter bis zum Boden zu sein. Und das für einen "Junior". Das Laufen sah auch nicht wölfisch aus. Da war auch noch ein Tschechoslowakischer Wolfhund bei gewesen. Als Beardie und Wolfshund so nebeneinander standen, dachte ich so: "Was haben wir Menschen nur aus dem Wolf gemacht?"

Und die Züchtergruppen für Best in Show habe ich sehen können. Auch eine Züchtergruppe der Beardies. 3 Beardies waren das. Alle mit ewig langem Fell - und viel weiß. Und sobald sie standen, wurde sofort die Bürste herausgeholt und die Haare wieder geordnet. Wenn ich sowas schon sehe! Auch, wenn es eine Ausstellung ist, aber das finde ich doch irgendwie übertrieben. Und immer dieses hochziehen an der Leine. Nein, also, ich bin doch irgendwie froh, daß ich beim Live-Stream nichts vom Showring sehen konnte. Wenn ich sehe, wie mich das hier schon aufregt...

 

Von einer Besucherin der Show:

Ich war ja nun am Samstag auf der Dogshow in Leipzig, es war schon sehr imposant, mal mehr als 15 Hunde zusammen im Ring zu sehen, aber es war für mich vielfach enttäuschend zu sehen, was da so alles ausgestellt wurde.

 

Aus einer Mail von einer Welpeninteressentin, die sich gegen einen Beardie-Welpen entschied:

Mehr Fellpflege als manche andere Hunde benötigt er sicher auch, aber bei weitem nicht so viel wie einer der modernen extrem langhaarigen Beardies, die mir im Wald öfter begegnen.

 

Über eine Neuzüchterin:

…(Name)… hat jetzt gerade ihren ersten Wurf liegen... Sie hat die Zuchtstätte "…(Name)…" und auch Fotos der Verpaarung auf ihrer HP  drauf... Ihre Hündin ist schon eine Zumutung, viel zu klein, zu hell, unproportional, wir waren dabei, als sie mehrmals mit sg und g bewertet wurde, obwohl sich Frau …(Name)… selber kümmerte... Aber dann noch der ausgewählte Deckrüde. Einfach nur schlimm!

Nein, das macht doch schon alles keinen Spaß mehr. Man kann wirklich nicht mehr mit ansehen, was man der Rasse antut. Und dazu kommt ja noch, dass der Genpool immer enger wird, weil immer und überall dieselben Rüden benutzt werden.

 

Und immer wieder kranke und panische Beardies.

Manche sterben früh:

Wir sind auf Ihre interessante und sehr aufschlussreiche Seite gestoßen als wir unsere geliebte Hündin …(Name)… vor einem halben Jahr, mit nur 7 Jahren, nach heftiger, schwerer und letztlich unheilbarer (Autoimmun) Erkrankung aufgeben mußten. 

Sie hatte sogar das „alte", harsche Fell, was uns das Gefühl gab, man versucht dort die Beardie nicht auf „Modehund“ zu züchten, man achtet auf die ursprüngliche Hütehundrasse. Dennoch müssen wir heute im Nachhinein feststellen, nachdem wir Ihre Hinweise und Informationen zu dem Thema „Überzüchtung“ gelesen haben, dass unsere Beardie - Hündin offensichtlich doch einige, der von Ihnen genannten Merkmale aufwies. …  Allerdings fiel uns von Beginn an besonders ihre Ängstlichkeit gegenüber metallischen und diversen anderen, lauten Geräuschen auf. Es hieß aber immer, "das sei eben typisch für den sensiblen Beardie". Sylvester war daher jedes Jahr ( nach dem ersten Jahr) ein absolutes Trauma!!! Sie verfiel regelmäßig in Panikzustände, obwohl wir uns schon bemühten, nicht in besonders frequentierte Gegenden zu fahren und sie in ihrer Ängstlichkeit auch nicht zu bestärken.Unser Beardie-Mädchen brauchte Wochen, um sich davon zu erholen. … Die größte Auffälligkeit aber war die Tatsache, dass sie von Anfang an Probleme mit dem Darm hatte. Sie vertrug das empfohlene Futter der Züchterin irgendwann nicht mehr und bekam in regelmäßigen Abständen wiederholt Darmentzündungen. … Weder Antibiotika noch Kortison halfen….es war zum Verzweifeln!!! Am Ende waren wohl alle Organe, Gelenke und Muskeln  mehr oder weniger von Entzündungen befallen und die Ärzte vermuteten eine Autoimmunerkrankung.

Obwohl ich mich vorher schon informiert hatte in diverser Fachliteratur, war es offensichtlich doch zu wenig. Ich hatte keine Ahnung von den Vorfahren…ihren genetischen Merkmalen, ob es passend ist oder nicht…. Ich war auch nicht mißtrauisch (mein erster Hund), habe vertraut, dass alles sorgsam, professionell, auch in Bezug auf den Erhalt der „alten, ursprünglichen Rasse“, geprüft worden war. Und habe dann doch einen wunderbaren aber todgeweihten( Autoimmunkrankheit) Bearded bekommen. Heute weiß ich, dass ihr überempfindliches Verhalten in Bezug auf Geräusche und manchmal auch auf unbekannte Situationen, wahrscheinlich den Züchtungsfehlern geschuldet waren.Es ist eben nicht unbedingt „typisch“ für einen Bearded, wie man uns immer weismachen wollte.

Wir kennen eine ebenfalls autoimmunkranke Hündin, die denselben Vater hat:

Sie hat IBD, Schilddrüsenprobleme, und und und….. Sie haben mittlerweile einen Kleinwagen investiert.

Zum wiederholten Male unser Hinweis an Welpen-Interessenten:

·       Fell ist nicht alles! Bei einem Beardie, der äußerlich vom „alten Typ“ zu sein scheint (mit korrektem Fell), besteht die Möglichkeit, dass er dennoch Probleme der Überzüchtung mitbringt, nämlich wenn standardgemäße und überzüchtete Beardies vermischt wurden. Das ist heutzutage in fast jeder Zuchtlinie der Fall.

·       Man sollte sich den Stammbaum seines Wunschwelpen ansehen und online nach Fotos der Vorfahren suchen. Langes, üppiges Fell = Überzüchtung, das heißt: Probleme sind vorprogrammiert.

Mehr kann ein Laie nicht tun, wenn einem die Namen in der Ahnentafel des Wunschwelpen nichts sagen – und wir, in unserer Interessengemeinschaft, haben nicht die Zeit, immer wieder zu erklären, was hinter den Ahnentafeln steckt. Wenn sich jemand mit Ich habe eine Züchterin gewählt, die im Zuchtverein ist zufrieden gibt – nach all den Informationen, die auf unseren Webseiten zu finden sind –, dann reicht das einfach nicht, und der Welpenkäufer wird möglicherweise sehr viel „Lehrgeld“ bezahlen müssen.

 

Jemand aus unserer Interessengemeinschaft berichtete:

Was da so bei einigen abgeht, ist echt schlimm, vor kurzem geschah folgendes: Leute nen Welpen vom Züchter gekauft, er bekam 2!! Autoimmunkrankheiten, SLO und Lupus, sich damit an den Züchter gewandt, der sich aber rausgeredet hat…., jetzt wurde mit einer Schwester dieses Hundes, die auch schon sichtbare Pigmentstörungen an der Nase und Augen hatte, ein Wurf gemacht. Es wurden Atteste vorgelegt, die von der Tochter des Deckrüdenbesitzers ausgestellt wurden, die Tierärztin ist……… und es wird ALLES abgestritten. Dies alles kenne ich aber nur vom Hörensagen, ich habe es NICHT aus erster Hand. aber vorstellen kann ich es mir!

 

Auch kurze Mitteilungen wie diese geben zu denken:

Sie hat 8 Geschwister und zwei ihrer Geschwister waren sehr krank und von einer weiß ich, dass sie einen bösen Milztumor hatte und deshalb gestorben ist.

 

Gestern mußte ich wieder weinen, denn auf der facebook Seite von Frau …(Name der Züchterin)… stand, dass eine Verwandte unserer Hündin gestorben ist. Sie wäre letzten Freitag 3 Jahre geworden, aber sie hatte schlechte Nierenwerte und einen Darmverschluß.

 

Auf unseren Feldern haben wir zwei solche Beispiele. Das Fell von den Beiden ist so lang, dass es immer gekürzt werden muss. Wir werden mit großen Augen angestaunt, dass wir bei unserem Rüden nur die Augen frei schneiden. Einer der beiden ist auch sehr empfindlich und kränklich.

 

… weil ich jetzt wirklich nachvollziehe, wie viel Glück wir bei unserem Beardie hatten, bei dem sich trotz des ein oder anderen …(Name der Zuchtstätte)… und anderer Modehunde doch auf wundersame Weise doch wohl ein gut Teil Erbe der nicht überzüchteten Vorfahren durchgesetzt hat. Ich hab ja schon mal geschrieben, dass sie - anders als ihre Familie - gar nicht schreckhaft war.

Ja, auch das gibt es. Die Genetik ist vielfältig, man „guckt nicht rein“.


Mails wie die folgende sind pauschal nicht zu beantworten:

Welcher Zwinger züchtet denn noch Beardies vom alten Typ? Ich suche ggf. einen Welpen. Wir haben bereits 2 Beardies, davon ist eine krank.

Nur selten können wir noch einen Beardie-Wurf empfehlen, allerdings immer mit gewissen Einschränkungen. Durch die Vermischung von nicht bzw. wenig überzüchteten Beardies mit Modebeardies kann niemand mehr behaupten, dass ein Welpe sich dem Rassestandard gemäß entwickelt (relativ pflegeleichtes Fell, nicht ängstlich, wegen guter Intelligenz leicht auszubilden) und dass er 13 – 15 Jahre lang so robust und gesund sein wird, wie es früher normal (!) war.

 

Umso mehr freuen wir uns, wenn jemand heutzutage noch einen Beardie findet, wie er sein soll:

Heute kann ich nur den Kopf schütteln, wie blauäugig und ahnungslos wir unseren ersten Beardie ausgesucht haben. Schon die Sozialisierung war eine Katastrophe. Aber so weit hatten wir garnicht gedacht. Er wuchs im Winter in einer Wurfkiste mit Wärmelampe in einem ausgebauten Keller auf. Wir dachten, das müßte so sein. Als wir ihn abholten, kannte er garnix. Ich höre den Welpen im Auto heute noch laut schreien. Welch ein Unterschied zu unserem neuen Welpen. Er fühlte sich im Auto gleich wohl und war neugierig, nach dem Motto: Auf zu neuen Abenteuern. Gewitter, Feuerwerk, alles kein Problem. Er ist sehr clever. Hat auf Anhieb ein Intelligenzspiel gelöst und gleich alle Leckerlis gefunden. Man zeigt ihm 2-3 mal etwas und schon hat er es kapiert.

Jeder Hundehalter fängt einmal unwissend an. Dafür haben wir Verständnis, denn jedem von uns ging es vor Jahren einmal ähnlich: Als Anfänger vertraut man dem Züchter, denn der Züchter scheint ja der Experte zu sein. Wenn man sich jedoch vor dem Welpenkauf informiert, muss man nicht alle Fehler selbst machen.

 

Ein Lichtblick ist hin und wieder eine Zuschrift wie diese:

Ich habe heute morgen - eigentlich nur kurz auf der Suche nach ein paar Infos - Ihre Bearded-special-Seite gefunden. Selten wurde mir etwas - in jeder Hinsicht - so aus dem Herzen geschrieben.

 

Zum Schluss gedenken wir dreier wundervoller Bearded Collies, die zu den Letzten vom „alten Typ“ gehörten und uns im Jahr 2017 verlassen mussten. Wir werden ihnen ein ehrendes Andenken bewahren, jeder von ihnen war etwas ganz Besonderes.

 

Wir bitten alle, denen die Rasse der Bearded Collies etwas bedeutet:

·       Helfen Sie bei der Aufklärung, wenn jemand aus dem Bekanntenkreis sich einen Beardie anschaffen möchte.

·       Verschweigen Sie nicht die Probleme, die Sie mit Ihrem Hund haben.

·       Legen Sie den Interessenten ans Herz, eine Hunde-Krankenversicherung abzuschließen, damit sich wenigstens die Tierarztkosten in Grenzen halten, die leicht einmal viele Tausend Euro betragen können. Weisen Sie aber auch darauf hin: Die Versicherungsgesellschaft kann den Vertrag kündigen, wenn die Tierarztkosten zu hoch werden, und am Ende kann man dann doch mit hohen Kosten dastehen. Wer dieses Geld nicht hat, dem bleibt oft nur ein zu früher Abschied von seinem geliebten Vierbeiner.

Es ist vermeidbares Leid.

Jeder gekaufte überzüchtete Welpe macht Platz für einen neuen überzüchteten Welpen – auch bei anderen Rassen.

 

Es ist ein Verbrechen an der Schöpfung,

untätig zu bleiben, wenn die Welt untergeht.

Bernhard Grzimek

 

31.12.2017

 

 

 

 

Jahresrückblick 2018

 

2018 war ein Jubiläumsjahr für die Bearded Collies:

Vor 50 Jahren, am 23. November 1968, kam der erste Beardie-Wurf in Deutschland zur Welt, in der Zuchtstätte „vom Michaelisturm“.

Ob man diese Hunde, würden sie heute leben, im Vergleich mit heutigen Beardies noch als dieselbe Rasse erkennen würde? Schon seit vielen Jahren fragen Besucher von Hundeausstellungen, wenn sie am Ring auf einen der wenigen noch standardgerechten Bearded Collies treffen: „Das ist aber nicht dieselbe Rasse, oder?!“

 

Die bekannten Probleme mit

-      Fell/Pflege

-      Krankheiten

-      Wesensschwäche

-      abnehmender Intelligenz

sind geblieben. Wir bleiben weiterhin am Ball.

Unser Bestreben ist es,

·       Welpen-Interessenten nicht gutgläubig einen Hund kaufen zu lassen, der ihnen später viele Probleme bereiten kann („Die Elterntiere haben doch Preise gewonnen!“).

·       dass die Rasse sich erholen kann, wenn die Welpenzahlen zurückgehen.

 

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Zucht

Tatsächlich geht die Welpenzahl in Deutschland weiter zurück, auf 588 beim VDH registrierte Beardie-Welpen im Jahr 2017.

Dass in gewissen Zuchtstätten immer noch auf Teufel komm raus gezüchtet wird, zeigen Zuschriften wie diese:

In den Wurfmeldungen beim BCCD sind schon zwei Würfe, die ca. 4 Wochen auseinanderliegen - und bei den Deckmeldungen steht diese Zucht auch schon wieder! Drei Würfe in so kurzer Zeit ... Das ist so verantwortungslos, wenn man die Hündinnen decken läßt, ohne zu wissen, ob sie genug Abnehmer haben. Nein, also manchmal kann ich mich echt aufregen über so manche Züchter!

 

Eine andere Zuschrift:

Außerdem, finde ich, wird das vielerorts auch übertrieben und auf einen Schlag werden 19 (beiZüchtername…) und 25 (bei …Züchtername) Welpen auf einmal in diese Welt gesetzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Nachfrage so groß ist!!!! Was wird aus diesen Welpen?

 

Aus einer weiteren Mail:

Man braucht eigentlich nur mal auf die Clubseite zu gehen und sich die angekündigten Würfe bei den Beardies anzusehen. Züchter nennen sich alle, aber eigentlich sind sie nur Vermehrer. Oft liegen zeitgleich mindestens 2 volle Würfe da, Spitzenreiter ist derzeit die Fam. …Züchtername… mit 25 Welpen. Voriges Jahr gab es eine …Züchtername… (Neuzüchterin) mit 18 Welpen aus 2 Würfen. Bei der Ausstellung haben wir sie gesehen, sie wollte aus einem dieser Würfe eine Hündin ausstellen. Mit der Ausstellungsatmosphäre war diese Hündin völlig überfordert. Sie hatte Angst und wollte eigentlich nur noch weg.

Wenn man aber auf die HPs schaut, werden die Züchter ihre Hunde immer los, bis auf vielleicht eine Hündin oder einen Rüden, die mal übrig sind… Ist die Nachfrage nach Beardies wirklich so groß???

Jetzt soll doch (gerade in Österreich) die Nachfrage nach Arbeitsbeardies, die aber wie Bordercollies aussehen (BCCD!!!), groß sein. Ich halte von solchen Zuchten nichts, auch wenn diese Züchter angeben, dass ihre Hunde besonders wesensfest wären… Das sind übrigens unsere Hunde auch, aber die sehen wie echte Beardies aus! Dann kenne ich ja die kläffigen Hunde (Nachzucht) von dieser Fr. …Züchtername…. Nein, nicht nur vom Aussehen her sind es keine Beardies, auch vom Wesen. Es gibt einen Rassestandard und wenn ein vermeintlicher Beardie wie ein Bordercollie aussieht, dann kann man dem keine Beardiepapiere ausstellen. Außerdem verkaufen sie ihre Hunde zu teuer. Ich habe schon gesagt, ich würde, wenn ich einen Beardie bei denen gekauft hätte, der aber dann nicht so aussieht…, mit rechtlichen Schritten gegen diese Züchter bzw. gegen den BCCD angehen. So ein Betrug!!!

 

Mit Sorge blicken wir auf die Statistik des Kennel Clubs: Nach drastischen Rückgängen in den vergangen Jahren, die auch in Großbritannien ein Käufervotum waren, stieg die Zahl der eingetragenen Welpen von 284 (2016) auf 420 (2017).

Was war das? Ein Aufbäumen?

Für 2018 wird die Zahl aller Wahrscheinlichkeit nach wieder niedriger ausfallen: 205 registrierte Welpen gab es im 1. – 3. Quartal.

(Nachtrag: Der Kennel Club meldet 274 Welpen im Jahr 2018.)

 

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Fell

Man bekommt den Eindruck, dass die meisten Beardies inzwischen geschoren werden – und das bei einem Hund, der doch eigentlich angeschafft wurde, „weil er so ein schönes Fell hat“. Eine Züchterin erzählte uns, dass ihr ein Hund zum Scheren gebracht wurde, weil der Besitzer das Kämmen stark vernachlässigt hatte. In stundenlanger Mühe hat die Züchterin das Fell gerettet, denn sie wusste: Die Fellstruktur leidet durch Scheren enorm. Wir selbst haben schon einmal zu dritt einen völlig verfilzten Beardie 10 Stunden lang gebürstet. Am Ende fragt man sich, wie lange es wohl dauern wird, bis der Hund wieder genauso aussehen wird wie vorher …

Aus einer Mail:

Er hat eben eine Sommerfrisur…da er ein furchtbar dichtes Fell hat und unter der Sommerwärme immer leidet.

Es ist vernünftig, das Fell zu kürzen, ehe der Hund leidet. Kurz abscheren sollte man es aber auf keinen Fall …mehr

 

Gespräch mit einer Briard-Besitzerin, die früher einen Beardie hatte:

„Wenn nur das Bürsten nicht wäre!“ Es war ihr selbst bei dieser Rasse zu viel.

 

Aus Berlin erreichte uns folgende Nachricht:

Gestern habe ich einen Beardie-Rüden getroffen. Der war bei einem Spezial-Frisör.... Alles mit der Maschine geschnitten für 65 Euro....... Der ist auf Beardies spezialisert.... TSSSS - unglaublich!!! Und ein halbes Jahr Wartezeit - für einen Maschinenschnitt...

 

Auch aus relativ guten Verpaarungen, in denen „alte Linien“ noch häufig, aber nicht ausschließlich vertreten sind, können Hunde mit viel Fell hervorgehen. Wir haben das auf unseren Webseiten mehrfach betont. Inzwischen sollte jedem Welpenkäufer klar sein, dass die Genetik ihre Regeln hat.

Eine Zuschrift von der Besitzerin eines Deckrüden:

Das mit dem vielen Fell hat ja eine Freundin von mir auch mit ihrer Hündin. Sie hat ein extrem langes und üppiges Fell. Meine Freundin lässt seit vorigem Jahr viermal im Jahr das Fell kürzen. Die Hundefrisörin macht das sehr, sehr gut. Es fällt kaum auf. Ich denke so etwas kann immer wieder mal vorkommen. Das ist, wie gesagt, die Genetik!

 

Besorgt sind wir darüber, dass im vergangenen Jahr die Farbschläge Fawn und Blau recht gefragt waren. Braun auch, Schwarz kaum noch. Man kann sich ausrechnen, dass es dadurch mit der Rasse noch weiter bergab gehen wird. Wir raten dringend ab von Paarungen Fawn x Fawn, Fawn x Blau, Blau x Blau, „damit das Ergebnis sicher ist“ (es kann nur Blau oder Fawn dabei herauskommen). Davor warnte bereits die Rassebegründerin in ihrem Buch.

 

Wieder fanden wir auf Züchterwebseiten allerlei Würfe mit weiß überzeichneten Welpen – nicht nur ein Schönheitsfehler (lt. Rassestandard nicht erwünscht), sondern eine drohende Gesundheitsgefahr: Taubheit. Bei Weiß fehlt Pigment, es handelt sich also um eine genetische Schwäche. Wir berichteten darüber bereits ausführlich in den Jahresrückblicken 2015, 2016, 2017.

Eine Zuschrift:

Leider macht der BCCD im Zuchtbuch keine Anmerkungen über Fehlzeichnungen. Das wäre sehr interessant, wie viele Welpen bei deren Züchtern überzeichnet sind.

Die Züchter schämen sich inzwischen nicht mehr, einen überzeichneten Welpen zu haben. Diese Welpen werden als was ganz Besonderes bezeichnet. Wer sich also vorher nicht genug informiert hat, kann darauf hereinfallen.

Solche Hunde werden als „wunderschöne Zwerge“ usw. angeboten, und niemand weist auf Gefahren hin.

Selbst bei der Crufts hatte die „rassebeste“ Hündin einen so breiten weißen Kragen, dass er gemäß Siegerfoto zumindest hart an der Grenze dessen endet, was der Rassestandard erlaubt: „darf der Ansatz der weißen Haare nicht hinter die Schulter hinausreichen“ (und der Sprecher schwärmte vom „flowing coat“ …).

Selten findet man noch Beardies mit wenig Weiß. Wir sehen bei wenig Weiß einen Hinweis, dass noch gutes genetisches Potenzial drinsteckt.

 

Interessant ist, dass man auf der schwedischen Pedigree-Website sogar Hinweise auf Weiß-Überzeichnung findet, gekennzeichnet mit einem weißen Kästchen:

In Klammern stehen die Farben der Nachkommen.

Vermutlich sind nicht alle Vererber erfassst, doch immerhin haben die Züchter hier einen Hinweis, der Beachtung finden sollte: Mit solchen Hunden lieber nicht züchten! Nicht vergessen darf man, dass die genetische Anlage für die sogenannte Piebald-Scheckung von beiden Elterntieren kommen muss, ehe ein Welpe zur Welt kommt, der nicht mehr dem „irischen Muster“ (Irish spotting) entspricht. Die Rasse muss also mit den lt. Rassestandard nicht erwünschten Genen schon ziemlich durchsetzt sein, wenn sie von Vater und Mutter immer öfter zusammentreffen.

Aus einer Zuschrift:

Sollten solche Bezeichnungen nicht eine Warnung sein? Oder sehen sich die Züchter diese Seiten gar nicht so an?

Oder ist das Weiß vielleicht eher deshalb vermerkt, weil doch viel Weiß „Mode“ ist, damit die Züchter sehen können, wer die Modezeichnung hat und vererbt? … Kann ja auch sein, daß das Kästchen mit dem Weiß dabei ist, um den Züchtern zu zeigen, daß das beliebte „viel Weiß“ vererbt wird. Kann man so oder so sehen.

Es bleibt zu hoffen, dass die Züchter von heute so anständig sind, diesen Fehler auch bei heute lebenden Zuchttieren anzugeben, wenn sie ihre Hunde für die Pedigree-Seite melden.

Wieder einmal sind die Welpenkäufer aufgerufen, sich dem – vielleicht nur verkündeten – Trend zu viel Weiß entgegenzustellen und Welpen nicht zu kaufen, die nicht dem Rassestandard entsprechen und die Probleme mitbringen können (Taubheit, Vitalitätsverlust).

 

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Gesundheit

·       Probleme mit der Verdauung (Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse) sind allgegenwärtig.

·       Nach unserer Einschätzung bekommen viele Bearded Collies Schilddrüsenhormone, insbesondere wenn sie älter werden und noch stressanfälliger geworden sind. Diese Hormone können die Stresstoleranz verbessern, aber auch ein Risiko darstellen. Mehr dazu auf unserer Gesundheitsseite.

·       Die Autoimmunerkrankung AIHA (autoimmunhämolytische Anämie) scheint sich auszubreiten, uns sind mehrere Fälle bekannt.

Dazu eine interessante Zuschrift:

Die Tierklinik der Freien Universität Berlin konnte dies mit Bluttransfusion etc. stoppen, und ihr geht es wieder prima. Die Klinikchefin sammelt Daten dazu und meinte, gerade in Thüringen/Sachsen seien diese Autoimmunfälle häufiger.

… Es ist immer gut, wenn an einer Stelle, Nachrichten zusammenlaufen und kompetent analysiert werden können. Die FU Berlin und Uni Gießen können sich da mal austauschen.

Wir bitten also Besitzer von Beardies, die an AIHA leiden, sich mit der Tierklinik der FU Berlin in Verbindung zu setzen.

Interessant ist, dass Impfungen mit AIHA in Verbindung gebracht werden, vor allem die Tollwut-Impfung.

·       Besorgniserregend ist auch, dass man inzwischen viele recht kleine, zarte Bearded Collies sieht, die von der Standardgröße ein gutes Stück entfernt sind. Das betrifft nicht nur die oft schon in jungen Jahren durchgetretenen Pfoten, durch die sehr viele Beardies kleiner wirken, als sie bei korrektem Zehenstand wären.

 

Aus einer Mail:

Dann kann ich noch die Internetseite des Clubs für Britische Hütehunde empfehlen. In der Rubrik „Zucht“ kann man sich ein Bild von den Gesundheitsergebnissen einiger Zuchtstätten machen. So findet man bei den …Züchtername… häufig HD-B (ab und an auch schlechter) und bei …Züchtername… genetisch CEA! Daran hängen ja …Züchtername… oder …Züchtername… oder …Züchtername…  usw.   

Trotzdem haben wir ja bei den Beardies „alles gesunde Hunde“. ... Wie scheinheilig sie nur alle sind!!!

Die Zucht mit Tieren, die Krankheiten vererben können, ist verantwortungslos!

 

Nicht nur Beardies betrifft das Floh- und Zecken-Mittel „Bravecto“.

Eine Warnung möchten wir an dieser Stelle wiederholen:

Erst vor kurzem musste ein Beardie mit 9 Jahren eingeschläfert werden.

Seit 5 Jahren bekam er  diese Tablette, es ging gut, dieses Jahr bekam er 2 Tage nach Gabe epileptische Anfälle, konnte nicht mehr aufstehen, bekam dann von den Tierärzten noch heftige Medikamente, da sie keinen Zusammenhang erkennen wollten, haben noch x Untersuchungen gemacht ohne wirklichen Befund, nach 6 Wochen waren Nieren und Leberwerte total im Keller und er musste erlöst werden. Die Besitzer um ca 4000,- Euro ärmer, weil CTs etc gemacht wurden.

Unsere Tierärztin würde uns das niemals verkaufen……aber es ist ja sooo einfach, Tablette und zack……

Und wenn man im Netz mal so schaut, es ist echt gruselig.

Unsere Tierärztin sagt, und da stimme ich zu, ein Insektizid, oral, welches 3 Monate!!! und länger wirkt, in welcher Dosierung ist das verarbeitet?

 

Auch von Fuchsräude wurde uns berichtet (Milbenbefall mit Sarcoptes scabiei). Sie breitet sich in unserem Land aus und ist hochansteckend. Im Wald sind Hunde besonders gefährdet. Die Erkrankung kann mit Pilzinfektion und Futtermittelunverträglichkeit verwechselt werden, so dass die betroffenen Hunde unnötig leiden.

Behandelt wird in der Regel mit den Wirkstoffen Ivermectin und Selamectin. Beardie-Besitzer sollten wissen: Diese Wirkstoffe stehen auf der „schwarzen Liste“ beim MDR1-Gendefekt, der bei Beardies vorkommt. … Details

 

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Wesen

Aus einer Mail, die für viele andere steht:

Ich habe seit 9 Monaten einen Bearded Collie – sie ist 6 Jahre – ich habe sie übernommen und finde sie ist der tollste Hund der Welt:O). Ich hatte von Bearded Collies keine Ahnung  - ich hatte auch gar nicht geplant einen Hund aufzunehmen - sie hatte mich einfach berührt – und nun sind wir ein schon ganz schön tolles Team.

Nur eben habe ich mit ihr die beschriebenen „Probleme“ – sie kann ja nichts dafür. Aber sie hat eine wahnsinnige Angst vor Schüssen – hier werden oft Wildschweine geschossen - vor Silvesterknallern und vor Gewitter – oh je. Nun ist es schon so, dass sie gar nicht mehr in den Wald möchte, dabei sind wir anfänglich täglich 2  - 3 Stunden lang im Wald gelaufen (was sie in ihrem vorherigen Leben nicht kannte) – nur hat uns in dieser Jahreszeit eben häufig ein Gewitter überrascht (ich hatte mich vorher schon immer kundig gemacht, ob Gewitter erwartet werden).

Können Sie uns hier helfen?!

Wir freuen uns, dass viele Besitzer ihre Beardies so sehr lieben, dass sie sich zumindest dann, wenn „das Kind in den Brunnen gefallen“ ist, informieren möchten, was sie tun können, zum Beispiel:

Er macht mir sehr viel Freude aber ich stoße auch oft an meine Grenzen bei ihm.  Daher versuche ich sehr viel über die Rasse zu lesen und somit zu lernen was in dem kleinen Kopf so vor sich geht. Im Nachhinein hätte ich mich besser vorher schon mal schlau gemacht weil ich befürchte das er eher nicht die "alte Rasse" ist. Ich hatte vorher 14 Jahre einen Schäferhund Labrador Mix und jeder Hund versteht meine Körperhaltung wenn ich etwas sehr ernst meine, bloß meiner nicht.  Der bellt mich dann an und denkt ich will spielen.  Ich verstehe sein Verhalten oft nicht. Aber ich möchte es gerne lernen.  Alleine klappt es immer super aber sobald ein Mensch, ein Tier oder leider auch ein Auto in Sicht ist bin ich vollkommen tabu.  

 

Eine eigene Erfahrung:

Wir trafen eine Frau mit einer kleinen, scheuen Beardie-Hündin. Sie erzählte, dass sie eine zweite Hündin gekauft hatte. Der Ersthund sei dann „die Wände hochgegangen“, habe aus Frust sogar den Putz von den Wänden gefressen und soll sich charakterlich so sehr verändert haben, dass der Tierarzt gesagt hat: „Einer von beiden muss weg, sonst bleibt sie auf der Strecke!“ Nach 3 Monaten wurde die junge Zweithündin zum Züchter zurückgebracht. Die Besitzerin sagte: „Wir haben sie ja nicht angeschafft, um die Hunde ein Leben lang zu trennen!“

So etwas gab es früher bei Beardies nicht, sie waren souverän und gut verträglich mit anderen Hunden. Dies war ein erneutes Beispiel, wie verdorben die Rasse inzwischen ist.

 

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Ausstellung

Von einer Ausstellung wurde uns berichtet:

Die Ausrichter waren der BCCD und damit zeigte sich erneut, dass die Beardies der BCCD-Mitglieder die besten Plätze abbekamen. Den …(Name des Hundes)… streichelte die Richterin nur mal kurz über den Rücken, erkundigte sich wo er herkam, stellte ihn beiseite und damit war klar, dass er alle Titel abbekommen sollte. Dieser Hund kann sich vor Fellmassen gar nicht richtig bewegen. Außerdem hat er im korrekten Stand einen durchhängenden Rücken... Wir verstehen sowas nicht und die Zuschauer auch nicht.

Zu einem Aussteller, der vergeblich auf verdiente Lorbeeren für seinen standardgerechten Beardie gehofft hatte, sagte jemand: „Sie haben bestimmt dem Richter nicht genug gezahlt …“ Eine Züchterin empfahl diesem Züchter, das Ausstellen sein zu lassen – möglicherweise ein Versuch, unliebsame Konkurrenz loszuwerden. Der Vergleich von standardgerechten und überzüchteten Hunden ist jedoch wichtig, damit Welpeninteressenten die Unterschiede sehen und nicht auf die beschönigenden Worte auf Züchter-Webseiten hereinfallen.

 

Eine weitere Mail:

Einen Ehrenpreis hätte sicherlich so mancher verdient, der sich bemüht, nach dem Standard zu züchten. Leider findet man das kaum noch. Die wenigen Zuchtstätten, die sich bemühen, alltagstaugliche Beardies abzugeben, sind rar.

 

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Hunde-„Marktplätze“

Welpeninteressenten können wir gar nicht genug warnen: Auf gar keinen Fall bei dubiosen Anbietern kaufen!

Oft verraten sie sich in ihren Anzeigen selbst. Es gab zum Beispiel eine Anzeige von einem Deckrüden („toller Typ mit blauen Augen“, das ist standardwidrig), der in Wahrheit ein merlefarbener Border Collie war. In der Anzeige darunter saß ein Beardie wie ein Häuflein Elend vor einer Hundehütte, Hinweis im Text: „ist nicht schreckhaft oder verängstigt“; Angaben zu den Elterntieren gab es nicht, obwohl man ja auf einen Ausnahmehund stolz sein könnte.

 

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2018 konnten wir wieder zahlreichen Hunden bzw. ihren Besitzern helfen, die mit Gesundheits- und Verhaltensproblemen ihre liebe Not hatten und woanders mit „Da kann man nichts machen!“ usw. fortgeschickt wurden.

Stellvertretend für andere:

Jetzt bin ich von Ihnen ganz berührt. Einen so lieben Dank für die vielen vielen tollen Informationen. Die Suppe, die hab ich gestern gleich gekocht und sie mit BioRinderHack „aufgepeppt“. Sie war ein voller Erfolg … Wir haben die erste Nacht durchgeschlafen und haben es wirklich gebraucht. Sie hat 12 Stunden geschlafen – ich denke sie war fix und fertig. … Hach – ich bin so dankbar. Nachher gehe ich gleich los und hole die anderen empfohlenen Dinge.

(Es handelte sich um die Möhrensuppe nach Dr. Moro, immer wieder bewährt bei Durchfall.)

 

Oder auch:

Zuerst ganz herzlichen Dank, dass Sie sich so viel Mühe machen für uns. Sie haben recht, es ist erschreckend, wenn man das alles liest. Es steht den Menschen einfach nicht zu, in die Natur einzugreifen...Die Tiere müssen immer darunter leiden.

Ich bin Ihnen für diese Informationen sehr dankbar.

 

Wieder mussten wir von geliebten vierbeinigen Freunden Abschied nehmen.Neben Tieren innerhalb unserer Gruppe, die uns verlassen haben, ging Anfang des Jahres ein Auffahrunfall besonders zu Herzen, bei dem ein junger Beardie im Heck eines Autos sein Leben verlor.

Andererseits haben wir seit dem Frühjahr eine tapfere alte Hündin begleitet, die viel länger durchgehalten hat, als man es für möglich halten konnte, weil ihr liebender Besitzer alles nur Mögliche für sie tat.

Gut, dass es auch immer wieder neue vierbeinige Begleiter gibt, die in unser Leben treten.

 

Allen Liebhabern der Rasse, die sich um gesunde, robuste, wesensfeste Beardies bemühen, geben wir für 2019 mit auf den Weg:

 

Wenn die Wurzeln tief sind,

braucht man den Wind nicht zu fürchten.

(aus China)

 

31. Dezember 2018

 

 

 

Jahresrückblick 2019

Langsam überlegt man sich, ob es überhaupt noch Sinn macht, einen Jahresrückblick zu verfassen.

Alles wie gehabt, es bessert sich nur wenig.

 

Horst Stern, der als Wissenschaftsjournalist schon in den 1970er-Jahren auf Probleme im Umgang mit der Natur hinwies, sprach in einem Film von einer „ermüdeten Wahrheit“, die man immer wieder anspricht, aber die niemand mehr so recht wahrnimmt, weil all das Leid selbstverständlich geworden ist.

Ähnlich ergeht es uns mit Blick auf die Beardie-Zucht: Wir haben zwar den Stein ins Rollen gebracht, viele Welpen-Interessenten wissen auch Bescheid, doch im Bewusstsein der Verantwortlichen – der Züchter und Showrichter – ist die Wahrheit bisher nur wenig angekommen: Sie ruinieren nicht nur das Leben der überzüchteten Hunde, sie ruinieren auch das Leben der Menschen, die gutgläubig einen solchen Hund gekauft haben und sich später oft mit Krankheiten (Kosten!) herumschlagen müssen. Die immense Fellpflege, mit der in den 1990er-Jahren die ersten Probleme sichtbar wurden, ist längst das kleinste Problem. Dass Züchter seit Jahrzehnten Drahtbürsten empfehlen, weil man sonst durch das üppige Fell nicht mehr durchkommt, sagt schon viel aus: kein standardgerechtes Fell mehr. Hinzu kommen allerlei gesundheitliche Probleme der Rasse, und auch die Ängstlichkeit darf nicht nur am Rande erwähnt werden. Immerhin geht die Welpenzahl, die der VDH meldet, stetig zurück: in den letzten 10 Jahren von 726 (2008) auf 548 (2018) eingetragene Beardies.

 

Ein Umdenken in der Zucht hätte Wunder bewirken können. Längst ist „gutes Zuchtmaterial“ kaum noch zu bekommen. Vor allem „die Großen“ sind nicht zum Umdenken bereit, Nachwuchszüchter orientieren sich an ihnen.

So, wie die Menschen wissen, dass das Verbrennen von fossilen Brennstoffen der Erde schadet, und trotzdem weitermachen wie bisher und als wüssten sie von nichts, so erleben wir es auch in der Hundezucht, bei den Züchtern von Beardies und anderen überzüchteten Rassen, deren Probleme längst bekannt sind: Die Menschen sind träge und handeln nicht. Sie sabotieren sich selbst. Ginge es nur um die Züchter, wäre es uns egal; aber es geht um das Wohl der Hunde!

Es darf nicht sein, dass sich die Verantwortlichen – Züchter und Ausstellungsrichter (oft beides zugleich) – ihre eigenen Gesetze zurechtzimmern. Und der VDH unternimmt noch immer nichts, es blieb seit seinem Artikel „Wir tragen die Verantwortung“ (November 2001 in „Unser Rassehund“) bei schönen Worten.

 

Krankheiten

Auch im vergangenen Jahr hörten wir wieder einiges von Schilddrüsenproblemen.

Besonders interessant war der Hinweis, dass eine Blutuntersuchung nur beim nüchternen Hund aussagekräftig ist und dass der T4-Wert auch durch andere Dinge schwanken kann. Ein Beardie-Besitzer hatte sich schlau gemacht und die Untersuchung wiederholen lassen: Es war keine Unterfunktion. Hätte der Hund die Hormone verabreicht bekommen, wären bald tatsächlich Probleme mit der Schilddrüse aufgetreten – nach Aussage des Tierarztes.

Wir bitten also alle Beardie-Besitzer, denen Schilddrüsenhormone wie Bonbons aus dem Regal gereicht werden, ganz genau hinzusehen. Das gilt auch für eine Voruntersuchung buchstäblich auf Herz und Nieren (es sind schon Hunde an der Gabe von Schilddrüsenhormonen gestorben) und – wenn es nicht ohne Tabletten geht – für eine ganz genaue Dosierung, die immer wieder kontrolliert und ggf. angepasst werden muss.

Mehr dazu auf unserer Gesundheitsseite.

 

Aus einem SLO-Fall (entzündete/abgebrochene Krallen, bei manchen betroffenen Hunden müssen regelmäßig die Krallen gezogen werden) ergab sich über eine engagierte Tierärztin, dass die Forschung in der Schweiz wieder aufgenommen wurde, mit Blutproben von betroffenen Bearded Collies.

Zuschriften dazu:

Ich bin seit Tagen damit beschäftigt, die Ahnentafeln der betroffenen Hunde, die ich herausbekommen habe, zu studieren und man sieht ganz klar, dass sich bei bestimmten Zuchten die Ahnen gleichen. Nach meiner Recherche könnten die „Verursacher“ nur eine Handvoll gewesen sein, alle um oder vor 2000 geboren, aus großen Zuchten…… Da SLO aber erst überhaupt seit 13 Jahren einen Namen hat, ist davon auszugehen, dass man davor keine Ahnung hatte.

Es ist nur erschreckend, in wievielen Ahnentafeln diese (meine Recherche) Hunde drin sind, so dass die Verbreitung immer mehr werden könnte.

Gottseidank findet momentan unter den betroffenen Besitzern ein reger Austausch statt, die Züchter dieser Hunde sind zum Teil interessiert, halten sich aber sehr zurück…..

Mehr über SLO, auch Therapiemöglichkeiten, auf unserer Gesundheitsseite.

 

Informiert wurden wir darüber, dass eine Hündin gedeckt wurde, die Babesiose gehabt hat. Die Frage ist: Können im Blut verbliebene Babesien den Nachwuchs anstecken?

Wikipedia schreibt dazu:

Neben der Übertragung durch Zecken ist eine Infektion von Hund zu Hund über eine Bluttransfusion oder durch Blut-Blut-Kontakte – beispielsweise bei Beißereien – möglich. Auch eine Übertragung von der Hündin auf ihre Nachkommen („vertikale Infektion“) wird vermutet und ist für B. gibsoni nachgewiesen.

 

Es gibt so viel, was man als Welpeninteressent noch nicht einmal ahnt …

 

 

Zucht

Aus einer Zuschrift:

Hier kann man auch mit dem Kopf schütteln: …(Name der Zuchtstätte) …  Die Züchterin hat den Welpen, der ihr ans Herz gewachsen ist, nur behalten, weil der DNA-Test gezeigt hat, daß sie mit dem entsprechenden Rüden auch Blau und Fawn bringen wird. Sonst hätte sie die Hündin nicht behalten. Da fragt man sich auch, was das soll.

Der Züchter reagiert auf Nachfrage: Trend zum helleren Hund. Als ob die Farben durch die starke Ergrauung nicht schon hell genug geworden wären, muss man jetzt auch noch gezielt Blau und Fawn züchten! Eines Tages werden fast weiße Beardies herumlaufen ...

Hier wird wieder einmal deutlich, wie sehr es Züchtern ums Geld geht: Ausschlaggebend war Berechnung, nicht Liebe zum Hund.

 

Ein weiterer Züchter freute sich auf Welpen aus einer Fawn x Blau-Verpaarung. Die Rassebegründerin Mrs Willison warnte schon damals davor, in ihrem Büchlein (1970). Eine derart gezielte Zucht ist noch schlimmer, als wenn ein schwarzer oder brauner Beardie zwar Blau oder Fawn bringen kann, aber auch Schwarz und Braun.

Aus einer Mail:

Als ich heute die Ahnentafeln der …(Name der Zuchtstätte)… Beardies entdeckte, haute mich das fast um. Beim …(Name des Deckrüden)… 3x PRA-Träger in den Ahnen, und die Mutter ist CEA-Träger. Wie kann man da sagen, man würde gesunde Welpen züchten? Unverantwortlich!!!

Immer wieder fragen wir uns: Wie tief muss die Rasse noch sinken?!!

Wir nehmen nicht an, dass diese Beispiele Einzelfälle sind; denn uns fehlt die Zeit, die Webseiten der Züchter gezielt nach so etwas zu durchforsten. Manchmal stößt man zufällig darauf.

Wir machen Welpen-Interessenten noch einmal ausdrücklich darauf aufmerksam, dass die Verpaarung von Zuchtpartnern, die beide das Farbverdünnungsgen tragen – also Fawn x Blau, Blau x Blau, Fawn x Fawn – nicht nur wenig Pigment hervorbringt (starkes Pigment steht für Vitalität), sondern dass der Nachwuchs obendrein reinerbig für die Vererbung der Farbverdünnung ist. Mit anderen Worten: Die Farben Schwarz und Braun kann man mit solchen Hunden nicht mehr züchten, sie gehen verloren. Man sollte solche Zuchtpraktiken nicht durch einen Hundekauf unterstützen. Wenn es denn ein heller Hund sein soll (Blau oder Fawn), bekommt man ihn auch bei Züchtern, die verantwortungsbewusster mit diesen Farbvarianten umgehen.

 

Auch das Problem mit zu viel Weiß trat wieder einige Male auf.

Aus einer Mail:

Es gibt wieder überzeichnete Welpen. Hier z.B. ...(Züchterwebsite)...  

Und dann habe ich vor Wochen im Hundeforum das hier gesehen

https://barksnbooks.blogspot.com/2019/04/in-der-prageholle.html?m=1

Der Titel lautet: „In der Prägehölle“.

Es geht darum, dass Züchter es manches Mal mit der Prägung übertreiben. Wir warnen davor. Es entsteht nicht nur viel Stress für die Welpen, es können auch ungewollte Erfahrungen dabei herauskommen, die nicht mehr zu löschen sind. Wir haben das bei einem der ersten Spaziergänge eines Beardies – noch in der Prägephase – erlebt: Kinder spielten Fußball, schossen den Ball in ein Drahtgitter. Der Welpe erschrak sich so sehr, dass er sich an langer Leine aus dem Halsband wand und entwischen konnte. Dieses Trauma wurde er nicht mehr los, bis er im Alter fast taub wurde.

 

Weitere Zuschriften:

Wenn ich sehe, was gezüchtet wird, kommen mir hier und da die Tränen und ich bedauere sehr, wo das mit unserer Rasse noch hingehen soll. Wenn ich beim Club lese, wer da alles züchtet, welche Zuchtbasis die haben usw. …. Einfach nur traurig.

 

Mit Erschrecken habe ich bei unserer Rasse mal einige HPs durchgeschaut. Welpen/Welpen/ Welpen usw. Eine Züchterin hat mit 14 Wochen noch 6 übrig. Bei …(Zuchtstätte)… fällt ein Wurf nach dem anderen. Der Rüde …(Name)… ist seit längerem abzugeben, er verträgt sich angeblich nicht mit den Welpen, die da auch rundum fallen… Und dann war ich bei …(Zuchtstätte)… lesen… Das ist ja alles grauenhaft, was den Leuten vorgegaukelt wird. Man kann nicht mehr sagen, dass das alles seriös ist! Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass all die vielen Beardies in die richtigen Hände kommen.

Ja, so ist das – leider!

 

Rettung

In Dänemark sollte ein 3 Jahre alter Beardie eingeschläfert werden, weil er angeblich gebissen hatte. Der Tierarzt hätte zur Spritze gegriffen – nach den Umständen des Vorfalls fragte niemand. Der Züchter nahm den Beardie zunächst zurück. Der Hund war in schlechtem Zustand, fand aber mit engagierter Hilfe ein Zuhause in Deutschland.

 

Ernährung

Wichtig ist uns, noch einmal auf Risiken bei der BARF-Ernährung hinzuweisen, insbesondere was multiresistente Keime bestrifft. Näheres hier.

Sehenswert war die Reportage „Risiko Barfen – krank durch rohes Fleisch“, in der es hieß es, dass in einer Studie der Uni Zürich mehr als die Hälfte (!!!) von 50 Proben mit antibiotikaresistenten Keimen belastet waren.

 

Züchtersuche

Manchmal erhalten wir Rückmeldungen von Beardie-Interessenten, die trotz aller Aufklärung einen Hund dieser Rasse gekauft haben. Die Welpen sind einfach zu niedlich, aber das „dicke Ende“ ist leider meistens vorprogrammiert. Es gibt immer noch unbelehrbare Menschen.

Aus einer Zuschrift:

Wir gehen ab und zu mit einer Bearded Hündin, 3-4 Jahre alt spazieren. Sie wird von ihren Besitzern natürlich sehr geliebt, es ist, glaube ich, der dritte Beardie, obwohl sie auch schlechte Erfahrungen gemacht haben, kommt für sie nichts anderes in Frage. Die Hündin sieht schon sehr tiefergelegt aus, ist sogar etwas kleiner als unsere Hündin und lange nicht so wendig und spritzig und ausgelassen, auch finde ich nicht so souverän wie ich es von anderen Hunden in dem Alter kenne. Sie hatte kürzlich tatsächlich Schwierigkeiten über im Weg liegende Baumstämme zu springen. Sie tat mir richtig leid. Die Besitzer wollen das, glaube ich, gar nicht wahrhaben. Ich habe versucht das nachzuvollziehen. Verliebt sein in das Aussehen und die Eigenschaften einer Hunderasse macht wohl betriebsblind.  

 

Manch ein Welpeninteressent bemüht sich wenigstens:

Wir haben unseren geliebten Bearded unverhofft nach viel zu kurzen 8 Jahren verloren. Es ist der zweite Bearded der uns so früh verlässt. Die Lücken die unsere Hunde hinterlassen haben sind für mich und meine Frau nur schwer zu verkraften.

Ich habe dieses Bild von Ihrer Internetseite entnommen. Grund: ich hätte gern eine Information über Züchter die Bearded Collies mit diesem schönen kräftigen Körperbau züchten. …  Wenn es Ihnen möglich ist können Sie uns Züchter nennen die nicht nur ausschließlich mit deutschen Züchtern Kontakt haben, sondern sich mit ausländischen Züchtern austauschen.

Wie mehrfach auf unseren Webseiten erwähnt, geben wir seit einiger Zeit keine Züchterempfehlungen mehr. Unerwünschte Gene haben sich in der Rasse zu breit gemacht; das Risiko, einen Problemhund zu bekommen, ist zu groß (Tierarztkosten, Leid). Kein Züchter wird heutzutage mehr einen gesunden Hund garantieren können.

 

Abwanderung zu anderen Rassen

Besonders freuen wir uns über Zuschriften wie diese:

Wir hatten 2017 einen sehr netten E-Mail Kontakt, und Sie haben dazu beigetragen, daß ich mich sehr mit der Zucht der Bearded Collies, aber auch allgemein, wie es bei anderen Rassen aussieht, auseinandergesetzt habe. Inzwischen haben wir eine Gos d‘ Atura Hündin.

 

Was sonst noch wichtig war,

steht auf unserer News-Seite.

 

Nicht vergessen wollen wir die Hunde, von denen wir im vergangenen Jahr Abschied nehmen mussten. Jeder für sich war „ein Herz auf vier Pfoten“ und wird in unseren Herzen bleiben.

Auch eine Beardie-Züchterin, die sich lange bemüht hat, möglichst nah am standardgerechten Beardie-Typ zu bleiben, werden wir sehr vermissen.

 

Obwohl innerhalb der Rasse genetisch nicht mehr viel zu retten ist: Unsere mahnende Website wird es weiterhin geben; denn wir möchten Welpeninteressenten helfen, weniger Fehler zu machen. Für die Züchter und Zuchtrichter bleiben wir unbequem, während ihnen sachliche Argumente dafür fehlen, dass Bearded Collies überzüchtet werden müssen und dem Rassestandard nicht mehr entsprechen.

 

Nichts hinterlässt einen tieferen Eindruck

als das persönliche Erleben.

(Heinz Sielmann)

 

1. Januar 2020

 

 

 

 

Jahresrückblick 2020

 

Wie wir alle wissen, stand 2020 im Zeichen von Corona. Die Meldungen in Rundfunk und Fernsehen waren so voll von „Kampf gegen Corona“, dass man sich fragt, ob es überhaupt etwas anderes als dieses Thema gab. Das Virus hatte auch Auswirkungen auf die Tierhaltung.

 

Folgen von Corona

Während man zunächst noch vermutete, die Hundezucht könnte durch finanzielle Probleme potenzieller Hundekäufer, durch Sorge um den Arbeitsplatz usw. stark eingeschränkt werden, trat das Gegenteil ein: Die Menschen sehnten sich nach Kontakten, wollten etwas Liebes zum Kuscheln – vor allem diejenigen, die im Homeoffice arbeiten mussten/konnten/durften, die von zu Hause aus lernen bzw. studieren mussten oder ihre Minijobs verloren hatten und die nun plötzlich Zeit für ein Haustier haben. Züchter kümmerten sich zunächst nicht um Corona, wie eine Zuschrift vom April zeigte:

 

Nun habe ich gesehen, dass einige Züchter Würfe haben und auch jetzt in der Coronazeit gedeckt haben. Hoffentlich werden bis zur Welpenabgabe die Kontaktbeschränkungen gelockert, denn hier bei uns darf man z.B. gar nicht in andere Bundesländer reisen. Die Zuchtwarte dürfen auch die Würfe nicht abnehmen, das soll der TA machen.

 

Als im Juli eine 9 Monate alte Beardie-Hündin bei einem Autounfall ums Leben kam, mit der die Besitzerin einen Neuanfang machen wollte, hieß es:

 

Alle Züchter haben zur Zeit viiiiel mehr Anfragen als Welpen, gerade erfahren: 18 Interessenten, 7 Welpen……. Wir wollen ihr helfen, das wird schwer …….

 

Die Züchter sorgten für Welpen, denn die Nachfrage stieg.

Aus Mails:

 

Ansonsten sollte ja die Pandemie das Züchten reduzieren, dachte ich, aber wenn man auf die Clubseite geht, sieht man das Gegenteil. Die dominanten Züchter beherrschen das Feld. Es hat und wird sich nicht ändern. Nun schmort man ja auch noch im eigenen Saft, denn es ist in der heutigen Zeit ja schwierig, zu einem Deckrüden reisen zu können.

 

Auch bei Beardiezüchtern werden mehr Würfe gemacht, auch zwei Würfe gleichzeitig bzw. kurz hintereinander. Verstehen kann ich es trotzdem nicht. Ich würde mir, solange die Pandemie ist, keinen Hund zulegen.

 

Überall sind ständig Würfe. Nicht nur bei den Beardiezüchtern. Vor einiger Zeit hatten sie mal im Fernsehen davon berichtet, daß die Nachfrage nach Hunden so riesig ist. Als Beispiel hatten sie eine Golden Retriever-Züchterin gehabt, die schon eine lange Warteliste hat und auch mehr Würfe macht als sonst. Die meinte dann, wenn die vernünftigen Züchter (VDH) nicht mehr Würfe machen würden, dann würden umso mehr Menschen zu den Händlern gehen. Von daher findet sie es gerechtfertigt, mehr zu züchten.

Typisch: um Ausreden nie verlegen.

 

Und so geht es immer weiter, auch trotz Corona. Und offensichtlich werden die Züchter die Hunde reißend los. Leider hat das Ganze auch einen Nachteil: Jeder schmort durch das Beherbergungsverbot "im eigenen Saft", einen weiter entfernt wohnenden Deckrüden kann man nicht aufsuchen...., jeder Beardie ist mit jedem irgendwie verwandt. Es macht alles keinen Spaß mehr und wir werden sehen, wo die "Zucht der Zukunft" hingeht.

 

Der Run auf Beardie-Welpen war und ist groß. Mit Sicherheit werden einige junge Hunde bei ungeeigneten Besitzern gelandet sein, die sich nicht gut genug über die Rasse informiert haben (Ansprüche eines Bearded Collies, Probleme mit überzüchteten Hunden) und/oder die sich nicht mehr ausreichend um die Vierbeiner kümmern werden, wenn eines Tages wieder Normalität einkehrt, wenn die Menschen wieder ihre Häuser verlassen und die Hunde viele Stunden lang sich selbst überlassen bleiben werden.

Bei Züchtern aller Rassen soll es lange Wartelisten geben, teilweise soll der doppelte Preis für einen Welpen gezahlt worden sein. Bei einer Befragung in Großbritannien haben bei einer Umfrage 24 % der Befragten angegeben, seit des Lockdowns ein neues Haustier angeschafft zu haben.

Ein Kaufrausch und eine Zucht auf Teufel komm raus war wirklich das Letzte, was die Rasse nun noch gebrauchen konnte.

 

Auch Tierheime, die sich anfangs am Rand des Zusammenbruchs fühlten, konnten mit der Zeit kaum noch so viele Tiere zur Verfügung stellen, wie nachgefragt wurden – zumal wegen der Reisebeschränkungen auch der Nachschub aus südlichen Ländern ausblieb. Im Newsletter einer Tierschutzorganisation war zu lesen, die hohe Nachfrage habe dazu geführt, dass skrupellose Züchter und Verkäufer geschmuggelter Welpen die Gelegenheit ergriffen hätten, die Ahnungslosigkeit der Menschen auszunutzen, die die – man sollte meinen: längst bekannten – versteckten Risiken beim Kauf solcher Hunde nicht kennen: Verhaltensprobleme, hohe Tierarztkosten, früher Tod.

Wir warnen dringend davor, Hunde aus unseriösen Quellen zu kaufen!

 

 

Abgabe-Beardies

Bei der Vermittlung von Beardies, die ein neues Zuhause brauchten, konnten wir wieder helfen. Ab und zu gibt es Notfälle, z. B. aus Krankheitsgründen, und den Besitzern der Hunde bricht das Herz, wenn sie nicht mehr für ihre Lieben sorgen können. Es wurde viel telefoniert und organisiert, der Einsatz unserer Beardie-Freunde und auch bei den facebook-„Notfellchen“ ist immer wieder überwältigend.

Leider kann man nicht immer helfen. Im Tierheim Wiesbaden wartet seit vielen Monaten ein 13 Jahre alter Beardie darauf, dass sich jemand seiner erbarmt: Lenny.

Ende des Jahres starb ein Züchter, 3 Beardies suchten plötzlich ein Zuhause; sie konnten binnen kürzester Zeit in gute Hände vermittelt werden.

Wir freuen uns auch besonders über eine Hündin, die schon durch viele Hände gegangen war, bevor sie endlich ein gutes Zuhause fand. Obwohl die Hündin das Autofahren nicht mochte und obwohl noch gar nicht klar war, ob sie in das geplante Zuhause passen würde, wurde sie den Interessenten von weit her gebracht; der Besuch war angekündigt mit: „Mal sehen, wohin sie käme.“ Wer schickt dann einen Hund zurück, wer mutet ihm die weite Strecke noch einmal zu? Züchter spekulieren auf so etwas. Die Züchterin soll nicht ein einziges Mal nachgefragt haben, wie es der Hündin geht, die ein paar Jahre bei ihr gelebt hatte.

Ähnlich erging es einer anderen Interessentin für eine Beardie-Hündin vom Züchter:

 

Ich war überrascht, dass wir sie dann doch gleich mitnehmen sollten/durften, da waren wir gar nicht drauf eingestellt, mein kleiner Teufel auf der Schulter flüstert ab und zu „da stimmt doch was nicht“…

 

Immer wieder hat man den Eindruck, dass Hunde, die keine Welpen mehr sind, so schnell wie möglich „weg“ müssen, ohne jeglichen Abschiedsschmerz, eben nur noch „unnötige Fresser“.

Aus unserem Freundeskreis kam dazu folgende Mail:

 

Die arme Hündin, die da vermittelt werden soll! Tja, wer nichts einbringt, muß weg. Aber es wird ja dann schöngeredet. Wie damals, als ich mich mal im Forum darüber aufgeregt habe, daß bei einem Züchter eine Jung-Hündin, die man aus dem letzten Wurf behalten hat, verkauft werden sollte, weil sie doch nicht für die Zucht geeignet war. Da gab es dann von vielen (besonders selbst Züchtern) die Schönrederei, daß das doch in Ordnung wäre; daß es vernünftig wäre; und so. Mein Einwand, daß es doch trotz Zucht ein Familienmitglied wäre, man dieses doch nicht so einfach weggeben könnte, nur, weil es den Anforderungen nicht entspricht und daß das für mich ein Zeichen dafür wäre, daß es im Grunde nur um Geld geht, wurde abgetan - ich würde das nicht verstehen; ich hätte von Zucht ja keine Ahnung; es ginge halt nicht immer so, wie man gedacht hat; was ist denn so schlimm daran, wenn ein gutes Zuhause für sie gesucht wird etc.

Ich glaube, da habe ich mich ziemlich unbeliebt gemacht bei so manchen Züchtern. Verstehen kann ich das bis heute nicht. Dann züchtet man halt weniger oder pausiert einige Jahre. Wenn ich mich für einen Hund entschieden habe, dann für immer. Aber nein...

Gleichzeitig wird sich aber über Welpenkäufer aufgeregt, die den Welpen (oder später als Jung- oder erwachsener Hund) wieder zurückbringen, weil was nicht funktioniert oder ähnliches.

 

Genauso ergeht es manches Mal „ausgedienten“ Zuchthunden: „Eine Hündin muss sich selbst tragen, sonst muss sie weg!“, sagte vor Jahren ein Züchter am Telefon. Die Abgabe von nicht mehr zuchttauglichen Hunden wird ebenfalls schöngeredet: „Gerade weil ich meinen Hund liebe, suche ich ein gutes Zuhause für ihn.“ Sicher geht es solch einem Hund im neuen Zuhause oft besser als bei einem lieblosen Züchter.

 

 

Fellpflege, Hundefrisör, Fell kürzen waren wieder große Themen.

Immer wieder sind Beardie-Besitzer mit der Fellpflege überfordert. Einige lassen das Haar von vornherein abscheren, schon bei jungen Hunden („Bei uns in der Gegend ist das normal.“). Andere bringen ihre Hunde zu ihrem Züchter und lassen ihn die Pflege übernehmen; wir hörten das von mehreren Zuchtstätten. Bequemlichkeit steht dabei wohl oft an erster Stelle, die Hundehalter versuchen es nicht einmal selbst.

Von Hundesalons, die von Anfang bis Ende 2020 ausgebucht waren, wurde uns ebenfalls berichtet. Ein Hundefrisör kannte die Rasse Bearded Collie nicht einmal. Es ist ja gut, wenn er solche Kunden (noch) nicht hat, aber unter den Hunderassen sollte man sich als Experte schon auskennen.

Aus einer Zuschrift vom Januar:

 

Diesen Galgen beim Hundefrisör finde ich auch gruselig. Beim Googeln bin ich auf einen Salon gestoßen, die ohne Galgen praktiziert. Hier hatte man aber leider gar keine Ahnung, was ein Bearded Collie ist. Etliche Frisöre hab ich mit unserem vorigen Beardie ausprobieren müssen, bevor ich an eine Frisöse geraten bin, bei der ich super zufrieden war. Leider ist trotz all ihrer Bemühung bis  Anfang Dezember kein einziger Termin mehr zu haben. Ich selbst traue mir einen Schnitt nicht zu. 

Einen Frisörbesuch habe ich mal abgebrochen, den Hund vom Tisch genommen und den Salon verlassen. (Hier konnte ich Gott sei Dank auch anwesend bleiben.) Ich traute meinen Augen nicht, als dieser Mensch mit einem Nackenrasierer die Pfötchen von unten nach oben rasierte, so daß alle Krallen sichtbar waren, das Fell bis fast wenige Zentimeter abrasiert. Als er mir irgendetwas von Abrechnung nachrief habe ich ihm gesagt, daß er mir gerne eine Rechnung schicken könne, die Bezahlung wäre ein Foto von seiner Qualifikation als Hundefrisör, der sich gut mit Bearded Collies auskennt. Das hat er mir bei der telefonischen Terminabsprache nämlich versichert.

Wir können jeden Beardie-Besitzer verstehen, der seinen Hund von Fellmassen befreien will. Zum Wohl des Hundes ist das völlig okay (Züchter sehen das anders). Nicht vergessen darf man dabei, dass der Bearded Collie eine urige Hütehundrasse ist, keine Frisierschönheit.

Die Zucht auf viel Fell bringt Hunde hervor, die nicht dem Rassestandard entsprechen.

Man staunt, was es alles gibt:

 

Ich habe ihr im Sommer die Unterwolle, und darum geht es ja letztendlich, ausblowern lassen. Vorher habe ich sie alle drei Tage gekämmt und fast einen eigenen Hund an Unterwolle rausgekämmt. Ich benutze nicht nur einen Kamm, sondern es ist bei uns schon fast eine Zeremonie. Ich habe verschiedene Bürsten und Kämme, die ich benutze. Wenn sie das Bürsten schon „ertragen“ muß, dann soll es angenehm wie möglich für sie sein inkl. Bestechung durch Leckerchen. Nach dem blowern konnte ich die Abstände des Kämmens verlängern und hole seitdem auch nicht mehr so viel Unterwolle raus. Inzwischen habe ich mir so einen Blower selbst gekauft und nun machen wir das zuhause bei Bedarf. Ich habe letzte Woche noch ein Pflege-Training gehabt um mir vielleicht noch ein paar Kniffe zeigen zu lassen. Die Friseurin, die auch geblowert hat, meinte das …(Name des Hundes)… super gepflegt ist. … Der Pelz ist sehr fluffig, ich benutze gute Produkte damit das auch fluffig und luftig bleibt.

… bei einer Arbeitsrasse, die ein harsches, robustes, pflegeleichtes Fell haben soll!

Die Fellpflege nimmt mehr und mehr Formen an, die die Rassebegründerin Mrs Willison sich niemals hätte vorstellen können.

 

 

Ausstellung und Zucht

Niemand aus unserem Freundeskreis geht noch gern zu Ausstellungen (sie sind in diesem Jahr ohnehin meist ausgefallen). Man mag dieses Elend einfach nicht mehr mit ansehen.

Im März sah man im Video der Westminster Dog Show (größte Ausstellung in den USA) Beardies, denen die Pfoten hochgeschoren waren wie beim Pudel (wie man das auch in Deutschland erleben kann, s. oben: Frisör). Bearded Collies scheinen immer mehr zu Skulpturen zu werden, aufgeplüscht und mit der Schere „zurechtgemeißelt“.

Eine Mail dazu:

 

Das Video ist ja nicht zu ertragen, die armen Hunde, was ein armseliges Schauspiel der Züchter, und wenn man die eitlen und selbstgefälligen und blasierten Richter sieht, wie sie die Hunde begrapschen. Widerlich. 

 

Einige Mails über die Zucht sprechen für sich:

 

Im Hotel war auch ein Beardie - geschoren. Ich hab mit der Besitzerin geredet. 9 Jahre alt war er und krank. Hat irgendeine Autoimmunerkrankung, offenbar erst mal unerkannt vom Vater vererbt. Um ihm es leichter zu machen, offenbar hat er Schmerzen gehabt, haben sie das Fell geschoren. Spazieren gehen mochte er aber noch gerne und auch im Matsch pudddeln. Die Frau sagte, sie hätten nach der Diagnose mit den Züchtern gesprochen und da hat sich dann beim folgenden Nachforschen ergeben, daß noch ein anderer Sohn des Deckrüden so erkrankt ist.

 

Die Zuchtpraktiken/Verpaarungen spotten jeder Beschreibung und es sieht aus, als dreht sich die Zucht im Kreis. Rüden/Hündinnen= alles der gleiche Aufwasch oder man schlägt die Hände über dem Kopf zusammen über die Verpaarungen, die man sich so ausgesucht hat. Weiterdenken, wie etwa, was draus werden soll... oder wo es hinführen soll... darf man wahrscheinlich nicht. Im Auge habe ich u.a. die Zuchtstätte … (Name)... Des Lobes voll über die Gesundheit der Zucht und Nachzucht auf deren HP und in Wirklichkeit ist das gar nicht so (CEA in der Ahnentafel von beiden Zuchtpartnern). Sowas ärgert mich, wenn man seine „Kundschaft" so belügt. Dass die Clubs nicht einschreiten und keine klaren Regeln für die Zucht aufstellen, ist mir ebenso ein Rätsel.

Leider wird mit Hunden gezüchtet, die Träger von Krankheiten sind. Die Ausrede, das sei in Ordnung, wenn der Zuchtpartner gesund bzw. nicht Träger eines Defektgens sei, kann man nicht gelten lassen; denn Defektgene verbreiten sich innerhalb der Rasse. Das gilt auch für den Merle-Faktor, der aus einer Arbeitslinie in die Zucht kam.

 

Was die sogenannte Beardiezucht betrifft, so rührt man doch nur im alten Brei herum. Alle sind letztendlich miteinander verwandt. Auffallend viele Deckrüden haben HD B o.ä.

… Einige Züchter haben einen Wurf nach dem anderen und manchmal freue ich mich diebisch, wenn nur 1 bis 3 Welpen fallen. Da kann man dann nicht so gut verdienen...

Ich habe eh die Hoffnung aufgegeben, dass da je mal besser wird.

 

Schade, dass es scheinbar so einen Kampf innerhalb der Züchterszene gibt, wieviel schöner wäre es, gemeinsam das Beste für die Hunde zu wollen. … Ich nehme Ihre Einschätzung als Anregung, weiter Informationen einzuholen, vielleicht etwas tiefer in die Szene reinzuschauen. Meine eigenen Gedanken werde ich dann natürlich kundtun, denn nur wenn man den Züchtern auch sagt, warum man ihren Welpen doch nicht möchte, kann sich vielleicht doch mal etwas ändern, da stimme ich Ihrem Artikel aus vollem Herzen zu. Ich bin allerdings immer noch erschüttert, das eine Welpensuche solche Erkenntnisse nach sich zieht.

Das ist vorbildlich. Wir bitten Welpeninteressenten, die keinen Hund kaufen, offen mit den Züchtern über die Gründe zu sprechen. Man muss dann zwar mit bösen Beschimpfungen rechnen, aber gewissenlose Züchter müssen endlich spüren, dass man ihre Praktiken nicht gutheißt.

 

Dass Sie mit Ihrem Engagement und bestem Willen für gesunde Hunde diesen materialistischen Richtern/Züchtern nicht das Handwerk legen konnten, zeigt einmal mehr, daß man schmachvoll mit ansehen muß, wie unterlegen man ist, daß klingende Münze den menschlichen Charakter nicht erst verdirbt, sondern ihn nur nach außen sichtbar werden läßt. Sich dann Tierschützer und Hundefreund zu nennen ist moralisch verkommen.

Seitens des Staates gibt es offensichtlich kein Interesse daran, die Situation für unsere Hunde zu ändern, scheinbar werden diese Leute noch geschützt. Wenn man bei Google nach Überzüchtungen sucht traut man seinen Augen nicht. Es gibt wohl überhaupt keine Hunderasse mehr, die nicht manipuliert wird - und alle zu ihrem Schaden. 

 

 

Welpenanfragen

Wir freuen uns, dass wir weniger Anfragen nach „guten Züchtern“ erhalten, denn es steht deutlich auf unseren Webseiten: Welpen ohne Überzüchtung gibt es kaum noch, und sobald überzüchtete Beardies in der Ahnentafel stecken, muss man mit den hinlänglich bekannten Problemen rechnen: viel Fell/viel Pflegeaufwand, Ängstlichkeit und Stressempfindlichkeit, gesundheitliche Probleme, Rückgang der Intelligenz.

Einige Zuschriften gab es dennoch. Manches Mal wurde uns berichtet, wie es bei Züchtern zugeht. Das ist oft haarsträubend.

Eine Hündin soll im Alter von 1 Jahr nur 13 kg gewogen haben. Später musste sie trotz gesundheitlicher Probleme Mutter werden, durch künstliche Befruchtung. Welpenkäufer, die nur die niedlichen Welpen zu sehen bekommen und nicht hinter die Kulissen blicken können, würden sich die Haare raufen. Davor schützt die Welpenkäufer auch kein VDH-Siegel und keine Mitgliedschaft des Züchters in einem Club.

 

Ich dachte damals, wenn ich mir einen guten Züchter suche, der dem VDH angehört, dann sollte wohl alles gut werden. Ich wollte keinen Züchter, der das Alphabet mit seinen Würfen schon drei Mal durch hat, aber auch niemanden der seine Welpen papierlos bei ebay „vertickt“. … Als …(Name der Hündin)…  damals zu mir kam, wollte sie kaum noch schlafen, so dass ich mir eine Box besorgt habe und sie quasi zwangschlafen geschickt habe. Sie hat für mich auffällig gehechelt, d.h. in Situationen wo es eigentlich nichts zu hecheln gab. Anfangs dachte ich natürlich, dass das mit dem Umzug zu tun hat. Als es sich aber überhaupt nicht besserte, habe ich die Züchter nach 6 Tagen angesprochen. Die meinten alles wäre in Ordnung, weil der Hund ja im Wachstum ist. Fand ich nicht ganz unlogisch und wartete noch mal ab. Parallel mit der Hechelei fand ich …(Name der Hündin)… für einen Welpen sehr drüber und aggressiv. Ein Nein wurde nicht akzeptiert und sie ging nach vorne und wollte beissen. Sie kommt ganz schlecht runter und hibbelt den ganzen Tag rum, wenn sie könnte. Auch da habe ich mit den Züchtern gesprochen und die meinten das wäre normal, weil es ja ein Bearded Collie ist. Das alles ist bis heute so und ich fühle mich wie in dem Film „Täglich grüßt das Murmeltier“. … Als ich damals relativ früh merkte, dass irgendwas überhaupt nicht gut läuft, habe ich mir Trainer gesucht. Wir hatten vier Trainer, die uns am Ende alle nicht weiter gebracht haben.  … Wir haben aber auch ein gesundheitliches Problem zu dem u.a. das extreme Hecheln (bis zum erbrechen), blaue Zunge, schnelleres Ermüden gehören. Durch das hecheln trinkt sie mehr, sie schläft schlecht bis gar nicht und ist dadurch natürlich noch ungehaltener. Hinzu kommt das mir eine Züchterin ans Herz gelegt hat, dass ich unbedingt auf Lebershunt untersuchen lassen sollte, da es in der Linie der Mutter 3-4 mal Lebershunts gab.

Dass in solchen Fällen ein umfangreicher Schriftwechsel entsteht, wird jeder nachvollziehen können.

Wir helfen gern, soweit das noch möglich ist, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist; doch eines steht fest: Es ist Sache der Züchter, dass es zu so etwas gar nicht erst kommt!

 

Trotz aller Aufklärung hört und liest man immer noch: „Einmal Beardie, immer Beardie!“

Auch dazu eine Zuschrift:

 

Diese junge Frau, die natürlich auch von der Rasse sehr angetan ist, das war der dritte Beardie in der Familie, sagt mir: Man müsse sich allerdings damit abfinden, daß diese Rasse sehr sehr ängstlich sei und bei den leisesten Geräuschen bereits panisch werde. Auf meinen Einwand, daß der Bearded von profitgierigen Züchtern dazu mißbraucht wurde und von Natur aus ein robuster, wesensfester Hund mit keinerlei unwirklichen Ängsten ist, sagt sie, aber das könne man ja überall lesen, daß es sich naturgemäß um einen ängstlichen Hund handelt, der aber trotz allem viele Vorzüge habe und sie sich immer wieder einen Bearded anschaffen wolle. 

Was nicht normal sein sollte, ist zur Normalität geworden.

Kaum jemand weiß noch, was ein echter, standardgerechter Beardie ist: robust, wesensfest, pflegeleicht, klug, gesund.

Der Ernst der Lage ist offenbar immer noch nicht bei allen Interessenten angekommen:

 

Wir hatten vor über 20 Jahren einen kernigen gesunden Bearded Collie und jetzt habe ich gerade bei …(Züchtername)… einen Welpen angezahlt, auf den wir uns in ein paar Wochen freuen dürfen. Die Ahnentafeln sagen mir als Laie nichts. Von den Überzüchtungen wusste ich leider gar nichts und ich hatte sehr auf den Zuchtverband vertraut. Bin jetzt ein bisschen schockiert, aber danke Ihnen für die vielen Informationen auf ihrer Webseite. Dadurch schließt sich für mich der Kreis im Nachhinein, weil uns auch damals aufgefallen war, wie „plüschig“ manche Hunde aussehen. Wir hatten stets gedacht, es läge an uns und dem mangelnden Glauben an häufiges Hundeshampoonieren und der mangelnden Empathie für Spängelchen im Haar. 

 

Im großen und ganzen scheind es mir sowiso schwierig einen Hund ohne die typischen überzüchtungsmerkmale zu bekommen. Die Bearded Collie´s sehen mir da noch verhältnißmäßig gut aus. Bei uns wird er auf jedenfall überwigend draußen mit fiel Bewegung leben können das ist schon mal eine gute investition in seine Gesundheit Wir leben überwigent auf dem land und Arbeiten viel im Wald wo er uns bei wind und wetter begleiten kann.

Viel „Spaß“ mit einem nicht wetterfesten, sehr langhaarigen Beardie im Wald! Dass der Interessent dem Hund beibringen will, auf Waldwegen zu bleiben, wird ihm nicht viel nützen.

Gegen die Meinung von Menschen, die uns nicht glauben wollen, kann man leider nichts ausrichten. Solche Menschen müssen ihre eigenen Erfahrungen machen – und sei es, wenn die Tierarztkosten um ein Vielfaches so hoch werden wie der Welpenpreis. Wir bedauern die Hunde, die diese Erfahrung ebenfalls machen müssen.

Jeder nicht gekaufte überzüchtete Welpe ist einer weniger, der leiden muss;

denn ist Nachfrage da, wird nachgezüchtet.

 

Es gibt auch Menschen, die durchaus kritisch sind und/oder sich wirklich bemühen, einen ordentlichen Beardie zu finden. Der Erfolg bleibt in den meisten Fällen aus. 

 

Seit einiger Zeit wühle ich mich durch das Internet und viele Züchter/Hunde gefallen mir einfach nicht so sehr.

 

Von vielen Züchtern bin ich total enttäuscht. Was mir da teilweise für ein, ich sag es mal ganz klar, Schwachsinn erzählt wurde, ist unfassbar. … Es gab noch andere Geschichtchen bei denen ich mir nur an den Kopf fassen kann. Völlige Ahnungslosigkeit und das ist mir als Laie und als Erst-Beardie Besitzer aufgefallen und sowas nennt sich dann Züchter. Das ist unglaublich. …

Ich denke wir sind uns einig, dass ziemlich ätzend und mies ist, dass die Züchter einfach mal drauf los „züchten“ können und die Welpenkäufer hinterher bei Problemen auch noch alleine da stehen. Und diese Züchter einfach weiter ihr Unwesen treiben können. Nirgendwo gibt es etwas schriftliches über eventl Probleme in den Linien, direkt bei den Eltern oder auch über Züchter. Darüber eine Liste zu erstellen, wäre eine Blacklist. Vermutlich rechtlich auch nicht ganz ohne. … Man könnte aber eine Whitelist erstellen, in der gute Züchter stehen. Diese könnte auch problemlos veröffentlicht werden, weil niemand in Verruf gebracht wird. Mich ärgert das Ganze total, denn wenn man nicht seit Jahren die Züchtungen beobachtet oder sonst irgendwie im Thema ist, hat man kaum eine Chance auf einen guten Züchter.

Als unsere Website im Jahr 2003 ins Netz ging, hatten wir eine Positiv-Liste mit noch ca. 10 Züchtern, die wir als verantwortungsvoll einstufen konnten. Damals schlossen sich einige Züchter zusammen und drohten uns mit rechtlichen Schritten, weil sie sich benachteiligt fühlten, da ihr Name nicht auf der Liste stand. Wir zogen diese Liste zurück, denn wir wussten bereits, wie vor Gericht mit harten Bandagen gekämpft wird, bis hin zu eidesstattlicher Falschaussage. Eine Negativliste wäre erst recht nicht möglich gewesen. Auf einer „weißen Liste“ würde heute kaum noch ein Züchter stehen, denn mit der Zeit wurde es nahezu unumgänglich, den einen oder anderen Zuchtpartner mit Modehundblut hinzuzunehmen. Es gibt nur noch ganz wenige Züchter, die sich bemühen, genetisch so viel wie möglich vom alten Beardie-Typ zu retten. Sich um die immer mehr gewordenen „schwarzen Schafe“ zu kümmern, das wäre Sache des VDH bzw. der Clubs gewesen. Wir verweisen zum x-ten Mal auf einen Artikel in der Vereinszeitschrift „Unser Rassehund“ 11/2001: „Wir tragen die Verantwortung“, dessen Ziele – auf dem Papier – mit unseren Ansichten übereinstimmen.

Ich hatte fast Tränen in den Augen, was mit der Bearded Zucht so geschehen ist in den letzten Jahren, ich wusste gar nicht, was wir für ein Glück wir mit unseren hatten.

Nun bin ich verstärkt dabei, ZüchterHomepages auszusortieren, von denen ich erst dachte, das sie in Frage kämen, bleibt nicht mehr viel übrig.

Vielen Dank für die tollen, aufschlussreichen Artikel auf Ihrer Seite, das machen Sie ganz richtig, dass Sie keine Züchter empfehlen, hinterher gibt es immer Leute, die mit Vorwürfen kommen, „aber Sie haben doch gesagt…“

 

Zu Frau … (Name der Züchterin) … muß ich sagen: Die professionelle und gezielte Darstellung nach außen ist oft irreführend. Kaltschnäuzig, berechnend und skrupellos, das sind schon Eigenschaften zum Fürchten. … Ich verstehe das alles nicht. 

 

Hallöchen, ich bin bei der Suche nach einem. Bearded Welpen auf diese dramatische Entwicklung gestoßen! Ich habe einen Bearded Collie aus einer alten Zucht. … Er ist so ein toller Hund. Nun ist er schon älter und ich dacht ein junger Hund dazu wäre toll. Bei der Suche ist mir dieser Alptraum bewusst geworden! Ich bin geschockt, nach langer Suche war ich schon dabei aufzugeben!

Ich habe einen Welpen gefunden. Überraschungspaket nur die Mutter hat Gene die mir gefallen! Beim Vater hat die Züchterin keine gute Wahl getroffen. Ich hoffe es passt.

Ich ärgere mich jetz schon etwas über mich selbst und hoffe es war nicht zu blauäugig. 

 

Im Moment sieht es für mich auch so aus als wenn …(Name des Hundes)… womöglich mein letzter Beardie ist zumal Working Beardies in England auch selten geworden sind und kaum Welpen angeboten werden, von den Exportproblemen ab dem nächsten Jahr mal ganz abgesehen.

Es ist sehr schade zuzusehen wie eine Rasse „vor die Hunde“ geht, aber das wissen Sie ja.

Manchmal erhalten wir Ahnentafeln mit der Bitte um Beurteilung der Abstammung. Wir können diesen Service nur in Ausnahmefällen leisten, denn in den allermeisten Fällen geht der Daumen nach unten und die Mühe, einzelne Ahnen zu beschreiben, lohnt sich nicht. Umso mehr freuen wir uns, wenn einmal eine Ahnentafel mit allerlei „guten alten“ Ahnen dabei ist und wir dem Welpen-interessenten Mut machen können: „Es hätte schlimmer kommen können.“

 

Auch nach Alternativen zum Beardie werden wir gefragt:

 

könnten Sie mir denn ein oder zwei Züchter für Tibetterrier empfehlen, die ähnlich verantwortungsvoll , wie Sie sich das vorstellen, züchten?

Es geht über unsere Kräfte, uns auch noch damit zu beschäftigen.

 

Zu erwähnen ist noch die Mail einer Züchterin:

 

Fast alle wollen eine Hündin, bereits im ersten Lebensjahr wird die dann kastriert. Warum nur? Angegebene Gründe (wie z.B. mehrere Rüden wohnen in der Nähe oder sie soll später mal keinen Krebs kriegen) kann man (ich!) nicht akzeptieren.

Und so ist das auch beim Fell... Mühe oder Ausdauer oder mal der Natur ihre Zeit zu lassen, das gibt es fast nirgends mehr.

Da kann man nur zustimmen!

 

 

Wesensschwäche

Auch hier gab es „natürlich“ wieder Zuschriften, etwa:

 

Ich wende mich an Sie in der Hoffnung, dass Sie mir vllt. weiterhelfen können. Ich habe ein 15 Monate altes Beardie Mädchen, und bin inzwischen am Ende mit meinem Latein. … . Ich hatte vorher schon Hunde und bin daher auch kein Anfänger was Hundeverhalten etc. anbelangt.

 

Stressempfindlichkeit:

Ob sie die Strasse stört, weiß ich nicht, aber es ist zumindest etwas über das ich nachdenke. Man macht sich ja über alles Mögliche Gedanken, was da Stress auslösen könnte.

Übrigens habe ich mir einen Loop für den Kopf gekauft.

Dabei sollen nicht die Haare festgehalten werden, sondern

zur Beruhigung. Er ist enganliegend. Er soll das gleiche vermitteln als wenn ich den Kopf in meine Hände nehme.

Also eine Zwangsmaßnahme wie ein festes „Thundershirt“ oder erzwungenes Festhalten von zappeligen Kindern. Man staunt immer wieder, welche „Lösungen“ es gibt.

 

Besonders schlimm:

Gestern gab es einen neuen Beardienotfall, sehr traurig……., 4 jährige Hündin ist jetzt im Tierheim und als gefährlicher Hund eingestuft worden, dh eine Vermittlung wird sehr schwierig und kostenintensiv.

Der Tierschutz nannte als Haltungsform: „ohne Kinder, ohne andere Tiere“ – bei einem Beardie!

Wesenstest und erweiterter Sachkundenachweis waren Bedingung für eine Vermittlung, Interessenten mussten mit einer „Kampfhundesteuer“ rechnen.

 

 

Gesundheit

Glücklicherweise hatten wir in diesem Jahr über Krankheiten weniger Zuschriften als im Vorjahr – was nicht unbedingt etwas zu bedeuten hat.

Autoimmunerkrankungen sind weiterhin ein Thema.

Von Anaplasmose hören wir häufig. Die Nebenwirkungen der Antibiotikatherapie können heftig sein, sogar lebensgefährliche innere Blutungen. Es gibt Alternativen.

Schlimm war ein Fall von entmineralisierten, weichen Knochen durch ein Nierenproblem bei einem alten Hund („renale Osteopathie“). Aufgefallen war es durch lockere Zähne und Futterverweigerung. So etwas ist nicht beardietypisch, kann jeden alten Hund treffen, die Nieren sind im Alter oft ein Schwachpunkt.

 

 

Impfung

Ein Hund aus dem Bekanntenkreis (bei einer früheren Beardie-Besitzerin) erlitt einen schweren Impfschaden, hätte fast nicht überlebt. Die Besitzerin berichtete von Problemen mit dem Verdauungstrakt, Durchfall und Erbrechen:

 

So kämpfen wir uns die letzten Monate durch. Mal kann er fressen, dann verweigert er wieder das Futter. Dadurch wurde er halt auch sehr mäkelig, hat ständig neues Futter bekommen zum Ausprobieren, das er dann gerade mal ein paar Tage gefressen hat, dann ging es wieder los und wir mussten wieder suchen.

Das sind wenige Worte, die sehr viel Leid bedeuten.

Immer noch bekommen Hundehalter jedes Jahr eine Karte vom Tierarzt, die an „die fällige Impfung“ erinnern soll. Es ist nicht sinnvoll, Hunde häufiger zu impfen, als es die Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin vorgeben: Grundimmunisierung im 1. und 2. Lebensjahr, dann alle 3 Jahre, nach Absprache mit dem Tierarzt öfter, je nach Gebiet und „Seuchenlage“ (z. B. bei Zwingerhusten, Leptospirose). Besonders sollte man darauf achten, dass Welpen nicht eine vielfache „volle Dröhnung“ zugemutet wird, die ihr Körper verkraften muss; vier Impfstoffe auf einmal sollten die Grenze sein. Alte Hunde können auf Impfungen besonders empfindlich reagieren. Es gibt auch Krebs nach Impfungen: Impfsarkom.

Die kritische Haltung der Menschen gegenüber Impfungen hat durchaus ihre Gründe. Doch auch ohne Vorsichtsmaßnahmen kann es lebensgefährlich werden, z. B. wenn ein Hund aus Pfützen trinken darf und Leptospiren aufnimmt.

 

 

Floh- und Zeckenmittel

Reaktionen auf die Mittel, die u. a. das Nervensystem schädigen können, gibt es immer wieder. Dazu erreichte uns eine Zuschrift über plötzliche Krampfanfälle nach dem Anlegen eines Ungezieferhalsbandes, die vorbei waren, als das Halsband entfernt worden war.

Infos zu Alternativen auf unserer Gesundheitsseite.

 

 

Beardie-Buch gratis

Wie auf der Website mehrfach zu lesen, kann die PDF-Datei zurzeit nicht verschickt werden. Der Text bedarf wieder einmal der Aktualisierung, die allerdings wegen zu viel anderer Arbeit ins Stocken geriet. Ein halbfertiges Manuskript kann verständlicherweise nicht verschickt werden. Ob sich jemals die Zeit findet, solche „Nebensächlichkeiten“ zu bearbeiten, ist ungewiss.

Wir bitten von Anfragen abzusehen, solange es auf der Seite „Beardie-Buch für Einsteiger“ heißt: „zurzeit nicht verfügbar“.

Alles Wichtige steht auf den Webseiten.

 

 

Unvergessen

bleiben die Hunde, die uns in diesem Jahr verlassen mussten.

Ein lieber Freund ist im Alter von 14 Jahren noch kurz vor Jahresende über die Regenbogenbrücke gegangen.

 

 

Nach 20 Jahren …

Wir sind allen Beardie-Freunden sehr dankbar, die uns bei der Aufklärung über die Probleme überzüchteter Bearded Collies unterstützen.

20 Jahre ist es her, seit das Buch „Bearded Collie: Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“ auf den Markt kam. Nach wie vor ist dieses Buch für die Modezüchter ein rotes Tuch.

Seit 20 Jahren kann niemand – vor allem kein Züchter – mehr sagen, er habe von nichts gewusst.

Ganz bewusst wurde weiter auf „Schönheit“ gezüchtet, die man getrost als Qualzucht bezeichnen kann. Kein Hund braucht 30 oder gar bis zu 60 cm langes Fell.

Vieles von dem, was einmal gut war, ging verloren.

-       Kaum ein Züchter, der sich noch an Bearded Collies vom robusten, standardgerechten (!)

alten Typ erinnert, züchtet heute noch.

-       Die allerwenigsten der heutigen Züchter sind jemals einem ursprünglich gebliebenen Vertreter der Rasse begegnet. Sie kennen das harsche, mittellange, nicht üppige Fell nicht mehr, auch nicht die Wesensfestigkeit und die Intelligenz, die ein Beardie früher bei der Arbeit an der Schaf- und Rinderherde beweisen musste. Es ist „normal“ geworden, dass kranke oder auch „nur“ weiß überzeichnete Welpen zur Welt kommen.

Worte wie „Was man nicht kennt, das kann man nicht vermissen“ können wir nicht gelten lassen.

Das Maß aller Dinge ist nach wie vor der Rassestandard.

Vor Corona war die vom VDH gemeldete Welpenzahl immer weiter zurückgegangen, doch das hat nicht ausgereicht, die Züchter zu einer Umkehr zu bewegen.

Eine Zuschrift:

 

Bei so viel Einsatzbereitschaft Ihrer Initiative hätte ich Ihnen mehr Erfolg gewünscht. Es ist aber auch das Gros der Hundehalter anzuprangern - mich leider eingeschlossen -. Ich habe mich von den vielversprechenden Schilderungen über Charaktereigenschaften, liebevollster Aufzucht in der Familie etc. überzeugen lassen. Vor allem habe ich die Seiten von … (Name der Zuchtstätte) … gern gelesen. Bei ihr hatte ich seinerzeit einen Welpen nachgefragt. Sie hatte allerdings nur noch ein Mädchen und das wollte mein Mann auf keinen Fall (zu einem richtigen Mann gehört ein Rüde!). Darin hat er sich allerdings geändert. Das Mädchen aus dieser Zucht, das ich ansonsten gern gehabt hätte, ist allerdings mit 9 Jahren gestorben. 

Von Überzüchtungen habe ich erst viel später erfahren, was - aus heutiger Sicht - keine Entschuldigung, allenfalls eine dürftige Erklärung ist. 

 

Die Bearded Collies sind unsere Lieblingsrasse.

Was mit ihr geschieht, geht uns alle etwas an:

-       diejenigen, die mit überzüchteten Beardies Probleme haben.

-       diejenigen, die das Glück hatten, einen Beardie ohne Probleme zu bekommen:

Sie sollten trotzdem die Menschen, die sich für die Rasse interessieren, auf die Überzüchtung hinweisen – und auf die Risiken, die mit einem Kauf verbunden sein können.

-       diejenigen, die sich einen Welpen wünschen:

Sie sollten sich nicht nur auf die Aussagen der Züchter-Webseiten verlassen.

Kein Züchter wird Probleme preisgeben.

-       vor allem aber den VDH, die beiden Rasseclubs, die Züchter und die Zuchtrichter,

die die Rasse an den Punkt gebracht haben, an dem sie heute steht.

 

Eine „Abstimmung mit dem Portemonnaie“ wird von Jahr zu Jahr wichtiger für die Bearded Collies,

erst recht seit dem Corona-Boom.

Zu retten ist nichts mehr, das dürfte jedem klar sein. Es geht nur noch um Schadensbegrenzung.

 

Wenigstens jetzt sollten alle Verantwortlichen dafür sorgen,

dass Kopf und Herz im Gleichgewicht sind.

 

 

Was die Zukunft betrifft,

geht es nicht darum, sie vorauszusehen,

sondern sie möglich zu machen.

Antoine de Saint-Exupéry

 

31.12.2020

 

 

Jahresrückblick 2021

von Liesel Baumgart

Die Situation der Bearded Collies ist wie gehabt: Es gibt fast nur noch überzüchtete Hunde.

Die Corona-Politik hat mit ihren Einschränkungen die Voraussetzungen für eine vernünftige Zucht noch verschlimmert.

Gemeinsam arbeiten wir Tag für Tag daran, kleine Wunder Wirklichkeit werden zu lassen.

 

Ein paar Zuschriften:

Ist dir auch aufgefallen, dass viele Welpen nicht eingetragen wurden? Große Frage:

tot geboren/gestorben oder zu fehlerhaft (zu viel Weiß gehört ja eigentlich auch schon „ausgemustert“)? Manchmal ist es richtig heftig.

 

Ausserdem lese ich mich mal wieder schlau wegen eines Zuchtvereins, so ganz ist der Gedanke ja nicht gestrichen. Wir haben einige Anfragen und sie ist ein toller Hund mit guter Abstammung, leider dauerhaft zu dünn, das wird einfach nicht besser. Aber fit wie ein Turnschuh.

Das ist gar nicht so einfach mit den Zuchtvereinen.

Über das Züchten in der Dissidenz habe ich mich ein bisschen schlau gelesen, da geht es ja hoch her. Das fiel mir schon auf, als wir nach einem Hund gesucht haben. Überraschend, was für Unterschiede es gibt in der Zucht und was für unterschiedliche Meinungen.

 

Mir sind viele Würfe mit einer hohen Welpenzahl aufgefallen, um die 10 Welpen. Früher waren 5 – 7 Welpen normal. Schon allein der 14er-Wurf bei …(Züchtername) … „roch“ danach, dass möglicherweise mit Hormonen nachgeholfen wird. Ich hab das Gefühl, diese hohen Welpenzahlen gehen nicht mit rechten Dingen zu.

 

Dass in einigen Zuchtstätten Hormonbehandlungen für hohe Welpenzahlen gemacht werden, ist denkbar. Ich weiß aber, dass vermehrt auch künstliche Befruchtungen stattfinden. Nicht immer geht man zum TA, der Züchter macht es selbst. Die Instrumente hierfür kann sich jeder im Internet bestellen.

Manches Mal kann man nur den Kopf schütteln, was mit den Bearded Collies geschieht!

 

Gern würde ich es sehen, wenn der Staat den sogenannten Hobbyzuchten ein Gewerbe aufdrückt, die Preise nicht dem Selbstlauf überlässt und Steuern erhebt. Und spätestens im Zuge dieser Coronazeit wird deutlich, dass mit der Beardiezucht eben auch Geld verdient wird. Die Hausfrau geht nicht arbeiten, ihren Beitrag für das Familieneinkommen erschafft sie halt über den Welpenverkauf.

 

Der Tierarzt sagte: ach eine fast vergessenen Rasse und als ich auf die falsch laufende Zucht hinwies, sagte er, daß sie auch einen so verzüchteten kranken Beardie unter ihren Patienten haben

 

Überall lässt Pigment nach, Überzeichnung nimmt zu und das Fell und die Augen sind ein Graus.

 

Bei der immer wiederkehrenden Frage, wie ich auf die Rasse Gos d‘ Atura gekommen bin, sind Sie, diverse Zufälle und meine Züchterin die Schlüsselfiguren. So traurig die Tatsache damals für mich war, daß es sehr, sehr unwahrscheinlich bis unmöglich war, einen Beardie ähnlich Ihrem Monty zu bekommen. So sehr hat es mich gelehrt offen für Neues zu sein. Dass das „Andere“ vielleicht sogar das Bessere ist.

 

Ich hab bei Amazon bei der Gelegenheit auch Beardiekalender gesehen. Die Welpen und Junghundbilder sooo süß, aber die von den erwachsenen, gestylt und gekämmt hingestellt mag ich nicht. Sehen bisschen doof aus. So waren doch unsere nicht.

 

Gestern habe ich noch mal Beardies angesehen, aber auch ich finde, die, die ich gesehen habe, sind arge Fellberge, sehr plüschig. So ist die Beardiezeit wohl wirklich vorbei.

Vorbei ist die Beardiezeit auch bei uns, Familie Baumgart. 1992 kam der erste Beardie, im November 2021 mussten wir Abschied nehmen von unserem letzten, Monty. Vergleichbare Beardies gibt es nicht mehr – und wenn man das Beste gehabt hat, gibt man sich nicht mit weniger zufrieden.

Abschied nehmen mussten wir auch von Monty’s Beardie-Freundin. Ihr Foto ziert das neue Buch „Schüßlersalze für Hunde“:

 Details

Einige Beardie-Fotos befinden sich ebenfalls in dem Buch. Es ist exklusiv bei Amazon erhältlich.

 

Richtig „Spaß“ hatten wir an einer Mail, die auf Umwegen zu uns fand und bewies, dass eine Interessentin für die Zucht vom Club abgelehnt werden sollte, weil sie wegen der Abstammung der Hündin unbequem war. Die Interessentin hatte bis zu diesem Zeitpunkt die negativen Meinungen für übertrieben gehalten, die über den VDH und die ihm angeschlossenen Vereine im Umlauf sind; sie hatte gedacht, so schlimm könne das doch alles nicht sein, weil ja jeder Züchter nur das Beste für seine Rasse wolle. Sie wurde eines Besseren belehrt.

Ja, es ist vor allem schade um die wunderbaren Hunde, die immer seltener werden und die Zucht darunter leidet, dass sich ein paar Menschen an der Spitze profilieren wollen.

Ich habe mich mal ein bisschen schlau gelesen über den VDH, dem könnte man auch den Missbrauch seiner Monopolstellung vorwerfen. … Es kann doch nicht sein, dass man mit tollen Hunden abgesägt und blockiert wird, nur weil es persönliche Differenzen gibt mit dem Züchter.  … Natürlich müsste man die alle mal ordentlich in ihre Schranken verweisen, aber eigentlich ist mir meine Freizeit zu kostbar, um mich mit solchen Menschen rumzuärgern.

 

Wir hörten von einem Mischlingswurf Beardie/Golden Retriever in den Niederlanden. Dieser Wurf wurde als „Outcross Project“ bezeichnet. Wir stehen „Designerhunden” grundsätzlich kritisch gegenüber. Wenn Mischlinge, dann bitte mit zwei gesunden Rassen!

 

„Corona-Welpen“ waren 2021 erneut ein großes Thema. Die Nachfrage konnte auch in diesem Jahr nicht gedeckt werden – und das ist gut so. Viele Menschen, die durch Homeoffice zu Hause waren, kamen auf die Idee, sich „etwas zum Kuscheln“ anzuschaffen – sicher oft, ohne zu überlegen, was mit dem Hund passiert, wenn man nach Corona wieder den ganzen Tag außer Haus sein würde. Bei den Züchtern gab es lange Wartelisten, gewisse Züchter „produzierten“ Welpen auf Teufel komm raus. Vorwürfe machen muss man sicherlich nicht nur den Züchtern, die mit ihrer „Ware“ Geld verdienen wollten, sondern auch den Welpenkäufern, die zu wenig nachgedacht haben.

Die Welpenzahlen für 2021 werden erst im Herbst 2022 vorliegen, wir rechnen mit mehr als für 2020. Während in Großbritannien die Zahl der registrierten Bearded Collies im Jahr 2020 wieder deutlich sank und die Rasse mit 268 Welpen nun als gefährdet eingestuft wird, weist die VDH-Statistik für 2020 noch 504 registrierte Welpen aus.

 

So viele Züchter machen so viele Würfe ... Sogar gleichzeitig. Und alle Welpen sind versprochen. Das ist Wahnsinn. … Und die Preise für Hunde sind so gestiegen, das gibt es gar nicht. Manche Rassen kosten inzwischen 1500 oder sogar über 2000 Euro. Selbst die Vermehrer verlangen inzwischen schon 1000 Euro und fallen deshalb umso weniger auf, wenn immer die Rede davon ist, daß man keine billigen Welpen nehmen soll. Es ist furchtbar. Da kann man nur hoffen, daß nach Corona nicht die Tierheime aus den Nähten platzen.

„Rückläufer“ gab es bereits. Einer fand in unserem Freundeskreis ein neues Zuhause.

 

Wie es der Zufall will, hatte ich mich vor einiger Zeit bei ebay „verlaufen“. Die Zuchtstätte …(Name)…  hatte für eine kleine Hündin noch keine Familie gefunden. Als ich schaute, stand das Gebot gerade bei 5000 Euro.

 

Die Ängstlichkeit überzüchteter Beardies ist weiterhin ein großes Thema.

Stellvertretend diese Mails:

 

Mein Bearded Collie macht mir große Sorgen ,sie möchte nicht mehr aus der Wohnung und verweigert inzwischen jeden Spaziergang : Der Hund ist tierärztlich untersucht und als organisch gesund ! Ich habe das Gefühl dass sie depressiv ist und voller Ängste. Wir brauchen dringend Hilfe. Einen Verhaltenstherapeuten hatte ich schon da ,der mir leider nicht helfen konnte,da er meint wenn man dern Angstauslöser nicht kennt wäre es schwierig .

Vielen Dank für ihre schnelle Antwort, mein Hund scheint kein Vertrauen zu mir draußen zu haben, ich glaube dass er  sich vor Geräuschen fürchtet und daher dieses Verhalt zeigt! Ich würde ihn gerne wieder glücklich sehen und bin für jeden Rat dankbar.

 

Meine Hündin ist 17 Monate, wenn wir draußen unterwegs sind kann es passieren das etwas laut knallt. Vielleicht  ein Bauer der die Flachten am Anhänger zu  oder aufmacht. Oder ein anderer Knall. Dann fängt sie an zu ziehen und zu Hächeln, der Schwanz ist runter fasst eingeklemmt.

Wenn ich versuche sie zu beruhigen, klappt das nicht.

Sie nimmt in der Situation auch keine Leckerlis. 

Was mache ich falsch?

Ich habe Angst wenn sie ohne Leine ist und dann so etwas passiert.

Über Tipps oder Hilfe würde ich mich sehr freuen.

Leider gibt es immer noch Welpenkäufer, die sich nicht vorab informieren, wie es um ihre Wunschrasse steht. Ängstlichkeit ist seit vielen Jahren bekannt. Überzüchtete Beardies dürften längst nicht mehr gekauft werden.

 

Besonders gefreut haben wir uns in diesem Jahr, dass sich die neue Besitzerin eines Hundes aus Spanien bei uns meldete, der lange auf unserer Tierheim-Seite zu sehen war. Auch sein Bruder hat ein Zuhause in Deutschland gefunden.

Sehr schön ist es immer wieder, wenn wir Beardies jahrelang begleiten dürfen. Wertvolle Freundschaften sind dadurch entstanden.

 

Immer noch erreichen uns Anfragen zum kostenlosen Beardie-Buch im PDF-Format. Wir können es leider nicht mehr anbieten. Der Text wurde zum Teil aktualisiert, ist aber noch längst nicht fertig. Es gibt Wichtigeres zu tun, diese Arbeit muss weiterhin zurückgestellt werden. Von weiteren Anfragen bitten wir abzusehen.

 

Alles in allem können wir es nur noch so sagen wie Fridtjof Nansen:

 

Beeile dich – bevor es zu spät ist, es zu bereuen.

 

… und das empfehlen wir seit über 20 Jahren.

Was aus der Rasse geworden ist, ist nur noch traurig.

 

31.12.2021

 

 

 

 

 

Jahresrückblick 2022

von Liesel Baumgart

 

Seit Jahrzehnten wissen die Beardie-Züchter, was im Argen liegt.

Immer mehr tritt nun ans Licht und ist nachweisbar.

 

Wir freuen uns, dass einige Züchter inzwischen Wert darauf legen, die Haplotypen ihrer Hunde bestimmen zu lassen, die etwas über die Immunabwehr aussagen. Hier zeigt sich die genetische Verarmung der Rasse ebenso wie in den Ahnentafeln.

Mit einer Fleißarbeit wurden über 150 in- und ausländische Ahnentafeln in Bezug auf die Autoimmunerkrankung SLO (schwerwiegende Krallenveränderungen, Krallenverlust) ausgewertet. Dabei wurden über 6 Generationen der IK (Inzuchtkoeffizient, optimal: 0 %) und der AVK (Ahnenverlustkoeffizient, optimal: 100 %) bestimmt. Einiges kam dabei zutage, was seit längerer Zeit bei gewissen Zuchtstätten vermutet wurde und wovon viele Züchter sicherlich auch wissen. Mit SLO-Hunden sollte offen umgegangen werden, erst recht weil einige der betroffenen Züchter darüber sehr ärgerlich sein dürften und manches gern verschweigen würden. Machen wir uns wieder einmal bewusst:

„Nestbeschmutzer“ sind nicht diejenigen, die Missstände aufdecken,

sondern diejenigen, die Missstände nicht wahrhaben oder gar verschweigen wollen.

Das kennen wir ja alles schon aus den Jahren 2000 und 2003, als das Buch „Bearded Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“ erschien bzw. als unsere Website BEARDIEspecial online ging und auf Probleme hinwies.

Züchter, die das Leid ihrer Nachzucht in Kauf nehmen, kann man nicht als „Liebhaberzüchter“ bezeichnen; das sind nur Hundevermehrer. Vor allem geht es um die Leiden der Hunde (nicht nur bei SLO!), sondern auch um das Mitleiden ihrer Familien. Häufig geht es auch um hohe Tierarztkosten, die den Besitzern zugemutet werden. Immer wieder wurden Hilfe suchende Besitzer kranker Beardies von Züchtern abgewiesen, weil diese sich „nicht zuständig“ fühlten und den Besitzern der bei ihnen gekauften Hunde die Schuld an dem Desaster zuwiesen. Wir verweisen diesbezüglich erneut auf den „Sachmangel“, den es auch beim Hundekauf gibt.

Die Lehre, die daraus zu ziehen ist, lautet: Mehr genetische Vielfalt in der Rasse, sowohl was den Verwandtschaftsgrad angeht (IK, AVK) als auch bei den Haplotypen. Sich darum zu kümmern, ist die Aufgabe der Clubs und der Züchter.

 

Immer wieder hören wir von jung verstorbenen Beardies – 2, 4, 7 Jahre alt.

Um die 10 Jahre (etwa 9 bis 11 Jahre) bleibt nach wie vor ein kritisches Alter für Krebs.

 

Wir hörten auch wieder von Züchtern, die es nicht einmal für nötig hielten, den Welpenkäufern das Bürsten der Hunde zu zeigen. Kein Wunder, dass unsere Webseiten zur Pflege des Bearded Collies so stark frequentiert sind.

 

In der VDH-Welpenstatistik war es keine Überraschung, dass die Zahl der 2021 registrierten Welpen deutlich angestiegen ist und sich mit 735 wieder auf dem Level von 2012 befindet: „Corona-Welpen“.

 

 

Wie zu erwarten war, wurde die gestiegene Nachfrage nach „etwas zum Kuscheln“ von den Züchtern prompt bedient, teilweise zu Welpenpreisen bis zu 3000 Euro – „Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis“, eine alte Kaufmannsregel. Kopfschütteln bei allen, die die Probleme der Rasse kennen: „Unverschämt, für so kranke Hunde so hohe Preise zu verlangen!“ Wie ebenfalls zu erwarten war, mussten einige unüberlegt angeschaffte Beardies ihr Zuhause wieder verlassen – wofür man sicherlich nicht nur den Welpenkäufern einen Vorwurf machen muss, sondern auch den Züchtern, die nicht genau genug hingesehen haben, an wen sie ihre Welpen verkauft hatten.

 

Züchter, die noch eine Hündin mit ein paar „guten alten Ahnen“ relativ weit vorn im Stammbaum haben, finden keine passenden Zuchtpartner mehr. Schon vor Jahren hatte man den Eindruck, dass „die letzten paar alten Gene zusammengekratzt“ wurden und ein einzelner Deckrüde deshalb hoch im Kurs stand. Keine gute Idee, wenn er zu viele Welpen hat („Ahnenverlust“ bei seinen Nachkommen). Es ist dringend nötig, Deckakte der Rüden zu begrenzen, doch das will „natürlich“ wieder niemand hören …

 

Mit Bestürzung mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass der britische Tierschutzverein RSPCA der walisischen Brambledale-Züchterin, die sich ihr Leben lang für die Qualitäten früherer Beardies eingesetzt hat, 4 erwachsene Beardies und 10 Welpen wegnahm. Leider konnten wir nicht herausfinden, was dort vorgefallen ist. Kontaktversuche blieben erfolglos.

 

Die Zuschriften, die wir erhalten, ähneln sich Jahr für Jahr.

Auszugsweise ein paar Beispiele:

Es sieht wirklich nicht gut aus und das Schlimme ist, es kommt nichts Vernünftiges nach. Ich schaue schon immer Ausstellungsergebnisse, um vielleicht mal was zu entdecken, bisher ohne Erfolg.

 

Suche Züchter, die den Bearded Collie vom alten Aussehen vor 1992 züchten, harsches Fell, nicht überlang.

 

Hut ab auch vor der Zuchtphilosophie, die Sie vertreten – ich wünschte, dies würde von mehr Züchtern geteilt. … Mir war nicht bewusst, dass die Rasse so überzüchtet wurde, wie Sie es beschreiben – was für eine schreckliche Schande – ich frage mich, wie es möglich ist, dass die Gemeinschaft der Züchter die Rasse so „zerstört“ hat – es ist „kriminell“. Daran haben sicher auch die Juroren der Wettbewerbe großen Anteil … ??? Es ist eine Schande, dass die Mentalität bei den meisten (einschließlich der Züchter, die Welpen verkaufen wollen) zu sein scheint, Ausstellungsgewinne zu priorisieren, anstatt Charakter und gute Gesundheit. Aber wie ist das so aus dem Ruder gelaufen, dass das, was von den Richtern geschätzt wird, so weit vom ursprünglichen Rassestandard entfernt ist?? Es ist schrecklich, dass die Auswahl eines Welpen so geworden ist, als würde man einen Lottoschein kaufen oder ins Casino gehen, wo die Chancen von Anfang an gegen einen stehen, weil „der Tisch immer gewinnt“.

 

Können Sie denn Züchter nennen die noch die alte Rasse züchten?

 

Falls Sie einen Hund/eine Hündin jetzt oder später zu vermitteln haben, würden wir uns sehr über Nachricht freuen.

 

Vielleicht wissen Sie von einem Bearded Collie oder Wuschelhund, der ein Zuhause sucht?

Wir würden gerne einem einsamen Hund ein neues Zuhause geben. Haben Sie Kontakte oder Notfälle?

 

Es ist sehr schön, dass vermehrt nach Beardies gefragt wurde, die nicht in ihrem ersten Zuhause bleiben konnten. Wenn es ein Abgabehund sein soll, der auf unserer Tierheim-Seite nicht gelistet ist, leiten wir Anfragen an die sehr engagierte facebook-Gruppe Beardie Notfellchen weiter.

 

Der Züchter unseres Welpen hat mir Ihren Namen und Ihr Buch genannt.

Das war einmal etwas Neues, nachdem das Buch von den Züchtern immer wieder verdammt wurde – ein rotes Tuch.

Jetzt, da das Buch aus dem Jahr 2000 ausverkauft ist, kommt der eine oder andere dahinter, dass an den Warnungen wohl doch etwas dran war.

Letztlich bleibt das Buch ein Zeitdokument mit Fotos von nicht überzüchteten Beardies.

 

Im Herbst und gegen Jahresende mussten zwei ganz besondere Beardies ihre letzte Reise antreten. Die letzten, die man genetisch noch als „vom alten Typ“ bezeichnen kann, müssen uns nun nach und nach verlassen. Wir danken ihnen, dass sie unser Leben bereichert und uns noch eine Weile daran erinnert haben: Es gab sie, die standardgerechten Bearded Collies.

 

Auch 2022 haben wir unermüdlich Anfragen beantwortet und bei Problemen überzüchteter Beardies geholfen – bei Problemen, die es gar nicht geben müsste …

Uns ist längst klar, dass der Beardie nie wieder so sein wird, wie einige Ältere von uns ihn noch gekannt haben. Nun sollte in der Zucht wenigstens das umgesetzt werden, was noch machbar ist. Wir wünschen der Rasse sehr, dass es endlich aufwärts geht und dass mehr Züchter Einsicht zeigen und sich ihrer Verantwortung bewusst werden.

 

Wer nicht mit der Zeit geht,

wird mit der Zeit gehen müssen.

(Friedrich Schiller)

 

31.12.2022

 

 

Jahresrückblick 2023

Nach über 20 Jahren müssen wir mehr denn je auf Missstände hinweisen.

Der kritische Filmjournalist Horst Stern nannte den verantwortungslosen Umgang mit Tieren einmal „eine ermüdete Wahrheit“, weil er bei den Verantwortlichen wenig erreicht hatte.

Wir werden nicht müde und bleiben unbequem, um Hunde-Elend zu vermeiden.

Die Wahrheit über die Bearded Collies ist längst bekannt:

·      In der Hundezucht müssen Gesundheit und Wesensstärke im Vordergrund stehen,

nicht eine fragwürdige Schönheit mit überlangem Fell.

Niemand nimmt die Überzüchtung und das Leid der Beardies noch so richtig wahr, denn beides ist  selbstverständlich geworden. Nur noch die Älteren unter uns wissen überhaupt, wie ein standardgerechter Bearded Collie einmal war. Es darf nicht sein, dass die Verantwortlichen – Züchter und Ausstellungsrichter (oft beides zugleich) – sich ihre eigenen Gesetze zurechtzimmern und den Rassestandard missachten.

·      Jeder Welpenkäufer hat ein Recht auf einen Hund, der nach dem Rassestandard gezüchtet wurde.

Wir hatten gehofft, dass die Wahrheit nicht nur in das Bewusstsein der Welpenkäufer gelangt, sondern auch in das Bewusstsein der Züchter und Ausstellungsrichter. Zwar konnten wir den Stein ins Rollen bringen, dass man endlich anfängt nachzudenken; doch was nützt das noch, wenn zu lange gewartet wurde und wenn es keine geeigneten Zuchtpartner mehr gibt?

„5 vor 12“, das war vor über 20 Jahren …

Damals wäre die Rasse noch zu retten gewesen.

So, wie die Menschen wissen, dass das Verbrennen von fossilen Brennstoffen der Erde schadet, und trotzdem weitermachen wie bisher und als wüssten sie von nichts, so haben wir es auch in der Hundezucht erlebt, bei den Züchtern von Bearded Collies und anderen überzüchteten Rassen, deren Probleme längst bekannt sind: Die Verantwortlichen sind träge und handeln zu wenig, obwohl ihnen die Argumente für ihr Tun fehlen. Letzten Endes werden sie den Ast absägen, auf dem sie sitzen. Die Wahrheit hat immer das letzte Wort.

 

Immerhin nahm die Zahl der Beardie-Welpen, die der VDH im Jahr 2022 registrierte (2023 liegt noch nicht vor), nach den „Corona-Welpen“ wieder deutlich ab. Sie lag nur noch bei 416. 

 

 

Zögerlich haben die Welpenkäufer über die Jahre „mit dem Portemonnaie abgestimmt“ – nicht strikt genug, um die Züchter rechtzeitig zum Umdenken zu bewegen.

 

Während in den 1990er-Jahren eine Lebenserwartung von ca. 15 Jahren noch eher die Regel als die Ausnahme war, muss man heutzutage froh sein, wenn ein Beardie 10 oder „sogar“ 12 Jahre alt wird. 13, 14 Jahre sind inzwischen große Ausnahmen.

 

Aus Mails einer Welpeninteressentin:

Ich bin sehr froh, Ihre Seite gefunden zu haben. Wir sind auf der Suche nach einem Beardy Mädchen vom alten Schlag und wären sehr dankbar, wenn Sie uns gute Züchter empfehlen könnten.

Unsere Hündin ist 14 Jahre alt geworden. Wir mussten allerdings auch sehr viel zum Tierarzt. Ich möchte nur einen Hund haben, wenn ich weiß, dass er nicht leiden muss. Natürlich kann man das nie ausschließen, aber wenn Krankheit schon vorprogrammiert ist, wäre das fatal.

Ich bin Ihnen unglaublich dankbar, dass Sie mir so ausführlich schreiben und ich nicht in die Falle tappe, womöglich einen süßen Hund zu kaufen, der später leidet.

Die Interessentin fand eine Schafpudel-Züchterin, die auf Ursprünglichkeit und Gesundheit achtet.

Pauschal können wir keinen Züchter mehr empfehlen, allenfalls ganz selten einzelne Würfe mit weniger Überzüchtung als üblich.

 

Erschütternde Zuschriften erreichen uns, wenn geliebte Bearded Collies krank sind oder zu früh sterben müssen.

Aus einem Abschiedsbrief an eine Hündin, vor deren Kauf wir damals gewarnt hatten (zur Veröffentlichung freigegeben):

… die schreckliche Krankheit Immun Anämie. Du hast 5 Jahre gekämpft und schließlich brachte dir die Krankheit den Tod und leiden lassen wollten wir dich auch nicht mehr. Du hast wegen dieser Krankheit Bluttransfusion, Infusion und auch viele Tabletten bekommen. Danke, dass du bei uns warst. Du warst immer sehr lieb und nett, eben eine liebe Bearded-Collie-Hündin. Schatz, wir vermissen dich sehr und wir werden dich nicht vergessen und nochmals: Du warst eine sehr gute und sehr sehr liebe Hündin. … Nun bist du vorgegangen und kannst mit den anderen spielen und eines Tages folge ich dir.

Es handelte sich wieder einmal um eine Autoimmunerkrankung: immunbedingte hämolytische Anämie (IHA), rote Blutkörperchen zerfallen frühzeitig und werden zerstört. Alle Organe dieser Hündin sollen angegriffen gewesen sein, Organversagen drohte.

Die Beardie-Züchter wissen von solchen Fällen. Sie sind verantwortlich für das Leid der Hunde und für das Leid der Menschen. Völlig unverständlich ist, dass einige verwaiste Hundehalter dann zum selben Züchter fahren und dort noch einmal einen Beardie kaufen. Damit fördert man die Zucht kranker Hunde.

 

Fassungslos ist man bei Krebserkrankungen, die manchmal relativ junge Hunde betreffen. Manches Mal werden sie nur zufällig bemerkt, und die Hunde versterben schnell bzw. müssen plötzlich erlöst werden. Manches Mal sind Milz und Leber betroffen, andere Organe auch. Dann kann ein Hund innerlich verbluten. Mehrfach hörten wir, dass ein Beardie-Besitzer seinen Hund zur Operation brachte und ihn nicht wieder mit nach Hause nehmen konnte, weil alles viel zu schlimm war. So etwas ist niederschmetternd, ein großes Drama für die Familie.

Auch bei Krebs spielt das Immunsystem eine große Rolle. Die Züchter sollten deshalb in einem Labor die Haplotypen der Zuchtpartner bestimmen lassen und vor einer Verpaarung auf eine möglichst große Vielfalt der Haplotypen achten.

Wenig bekannt ist, dass Kastration das Krebsrisiko deutlich erhöhen kann. …mehr

Wenn ein alter Hund Krebs hat, sollte man sich gut überlegen, ob man ihm die Tortur einer Operation oder einer Chemotherapie noch antun und letzten Endes die Qual verlängern möchte. Eine erfahrene Züchterin riet von einer Operation bei alten Hunden ab, da „der Krebs danach ganz schnell streut“. Es kann sinnvoller sein, einen Oldie dann nur noch eine Weile mit Schmerzmitteln zu behandeln und ihn mit viel Liebe und seinem Lieblingsfutter zu verwöhnen. Was man sonst noch tun kann, steht auf unserer Gesundheitsseite.

 

Mehrfach hörten wir von tot geborenen oder bald nach der Geburt verstorbenen Welpen, weil die Geburt gestockt hatte und die Züchter nicht rechtzeitig einen Kaiserschnitt einleiten konnten. Bei den Fällen, von denen wir wissen, haben zumindest die Hündinnen überlebt. Wir halten es für wichtig, spätestens 2 Stunden nach einer unterbrochenen Geburt eine Tierklinik aufzusuchen.


Highlight des Jahres war, dass wir bei der Vermittlung eines Hundes aus Marokko helfen konnten, der in sehr schlechtem Zustand auf der Straße gefunden wurde.

In der Meldung hieß es:

Da es dem armen Kerl leider viel zu heiß in Marokko ist und er nach 3 Jahren im Tierheim so sehr verdient hat, endlich ein schönes Zuhause zu finden, hoffe ich, dass Sie uns und ihm mit Ihrer Reichweite helfen können!

Schon nach 5 Tagen kam von der „Beardie Notfellchen“-Gruppe die Meldung:

Er darf nach Europa kommen. Leider aufgrund der Einreisebestimmungen erst in drei Monaten, aber er ist in Sicherheit.

Dem Hund soll es inzwischen in seinem neuen Zuhause sehr gut gehen.

Die „Notfellchen“-Gruppe hat wieder einmal Großartiges geleistet. Allen engagierten Helfern an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön!

Wenn so etwas klappt, sagt man sich: Es gibt keine hoffnungslosen Fälle. Und schon für diesen einen Hund hätten sich 20 Jahre Tierschutzarbeit gelohnt.

 

Eine Freude sind natürlich auch Mails wie diese:

Die gesamte Website ist klasse, spannend, mutig, ungewöhnlich. Und das Banner ist der Auftakt, der Eyecatcher am Anfang.

 

Die Zeit bringt es mit sich, dass die Beardies bei alten Freunden immer weniger werden – sei es, weil die Besitzer alt geworden sind und keinen Hund mehr möchten, oder sei es, weil man schweren Herzens aus Vernunft der Rasse den Rücken kehrt.

Im September mussten wir wieder einmal von einem Beardie in unserem Freundeskreis Abschied nehmen. Trotz einer nicht optimalen Abstammung hatte er sich zu einem ausgesprochen hübschen Vertreter seiner Rasse entwickelt, der obendrein fast 15 ½ Jahre alt wurde. Manchmal wird man von den Genen überrascht.

Im Dezember schließlich erlag ein großartiger Beardie vom alten Typ im Alter von fast 13 Jahren einer Krebserkrankung. Er hat die Beardie-Zucht sehr bereichert und wird in seinen Nachkommen weiterleben. Auch ihm, seinem Züchter-Ehepaar und seinen Besitzern, die keine Kosten und Mühen gescheut haben, gebührt ein herzliches Dankeschön.

 

Gib der Welt, auf der du wirkst, die Richtung zum Guten,

so wird der ruhige Rhythmus der Zeit die Entwicklung bringen.

Friedrich von Schiller

31.12.2023

 

 

 

Wer Einblick hat,

kann verstehen.

 Wer Durchblick hat,

kann entscheiden.

Wer Weitblick hat,

kann Geleit geben.

Lee Hall

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im Tunnel