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Jahresrückblick 2023
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Abschied von Mitch
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Aktualisierung der
Beardie-Bücher von Liesel Baumgart
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Ausverkauft
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Beardie-Buch online -
gratis
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Bitte auch woanders
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COMING HOME hat ein
neues Maskottchen
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Ein neuer Welpe: Das
Beste, was man bekommen kann
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Jahresrückblick 2004
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Jahresrückblick 2005
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Postfach wieder geöffnet
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So geht es nicht weiter
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Aktualisierung der Beardie-Bücher von Liesel Baumgart
Ein Buch kann nur so
aktuell sein, wie der Stand der Dinge zum Druckzeitpunkt war.
Neuere Erkenntnisse lassen
Abstand nehmen von Fertigfutter, erst recht von „Premiumkost“. Im
Bekanntenkreis hat sich immer wieder Rohfütterung als das Beste herausgestellt. Mehr dazu
unter „gute Nachrichten“ und auf unseren Ernährungsseiten. Allerdings gibt es ein paar
Einschränkungen.
Junge Hunde können manchmal schon mit ca.
6 Monaten auf ein Futter für erwachsene Hunde umgestellt werden. Die
Fütterung von Welpenkost bis 12 bzw. 18 Monate kann zu energiereich reich.
Eine generelle Regel gibt es nicht. Manche Hunde brauchen mehr Energie als
andere.
Wolfsforscher haben mit dem alten Wissen
um Rangordnung und Rudelverhalten bei Hunden aufgeräumt. Mehr darüber unter
„Das
Rudelprinzip – ein alter Zopf“.
Wärmelampen bei der Welpenaufzucht sind
ins Gerede gekommen. Infrarotlicht soll schädlich für die Augen sein, soll sogar
zu Blindheit führen können (bei Babys im Brutkasten deckt man deshalb die
Augen ab). Außerdem soll man Welpen nicht verzärteln. Junge Hunde brauchen
einen gewissen Stress in der Wurfkiste (auch durch Temperaturschwankungen),
um gut zu gedeihen. Dass sie nicht auskühlen, muss natürlich sichergestellt
sein.
Viele Leser haben sich gewundert, warum so
viele Fotos von Hunden der Zuchtstätte „von der Hummelwiese“ in dem Buch
„Bearded Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“ gezeigt werden,
denn diese Zuchtstätte verfolge doch nun die Modezucht. Zum Zeitpunkt der
Drucklegung (1999) war noch nicht abzusehen, dass diese Zucht so stark vom
standardgerechten Beardie („alter Typ“) abrücken würde. Die Autorin
distanziert sich heute von der Hummelwiese.
Trotzdem sagt sie
dankeschön, Familie Ploen, für die vielen Insider-Tipps und für zwei nette
Beardies – auch wenn einer von ihnen ein ängstlicher „Plüschbär“ wurde (der
aber selbstverständlich trotzdem sehr geliebt wurde). Der andere war ein
wunderbarer und einzigartiger Beardie vom alten Typ. Er erfreute sich auch
im hohen Alter noch guter Gesundheit, war fit und fröhlich.
Ausverkauft
Der Nachfolger
des Falken Verlags (Random House, München) hat mitgeteilt, dass der
Ratgeber „Bearded Collie“ ausverkauft ist. Einzelne Exemplare sind noch im
Handel erhältlich (z. B. in den „Futterhaus“-Filialen), teilweise auch in
den Internet-Buchhandlungen und im deutschsprachigen Ausland.
Da es den Falken
Verlag nicht mehr gibt, wird das Buch nicht neu gedruckt. Ob es ein neues
preisgünstiges Ratgeber-Buch für Einsteiger geben wird, steht noch nicht
fest.
Eine Neufassung
wurde für einen Verlag geschrieben, der sich ein kritisches Buch gewünscht
hatte. Der Verlag wollte dann kurz vor Vertragsunterzeichnung doch lieber
ein „Schmusebuch“, das die Probleme der Rasse unberücksichtigt lässt, da
man sich davon letztendlich bessere Verkaufszahlen versprach. Auf diesen
Deal ging die Autorin Liesel Baumgart nicht ein, das wäre Verrat an der
Rasse gewesen.
Andere Verlage
schränken ihre Rassebuchreihen immer mehr ein. Für eine Rasse mit einer so
geringen Anzahl Welpen (max. 700-800 potenzielle Buchkäufer pro Jahr) ist
es schwierig, einen Verlag zu finden, der ein Buch für ca. 10 Euro macht.
Die Verlage verdienen zu wenig daran ...
3.8.2005
Beardie-Buch online - gratis
Weil sich jahrelang
kein Verlag fand, soll das Wissen den Lesern unserer Website nicht länger
vorenthalten werden. Aktualisierte Fassung im PDF-Format gratis.
5.3.2010
2019:
Das Buch wird nochmals überarbeitet und
aktualisiert. Zurzeit können wir es leider nicht anbieten.
Jahresrückblick 2004
Nach gut
einem Jahr „Beardie special“ möchten wir einmal Bilanz ziehen und einen
Einblick in unsere Arbeit geben.
Die
Beantwortung der Zuschriften ist zum Fulltimejob geworden.
Anfragen nach Welpen
Wöchentlich
fragen uns etwa drei bis fünf Welpeninteressenten, wo es noch Beardies vom
alten Typ gibt. Oft konnten wir nur anbieten, sich auf unsere Warteliste
setzen zu lassen. Längst gibt es nicht mehr so viele Welpen vom alten Typ,
wie es Interessenten dafür gibt. Den meisten Menschen, die einen Welpen
suchen, dauert das Warten zu lange. Wer einen Hund möchte, möchte ihn bald.
Weit fahren wollen viele auch nicht. Wir erhielten immer wieder
Rückmeldungen, dass man sich nach anderen Rassen umgesehen hat - verständlicherweise.
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Zuchttiere vom alten Typ
Einige
Hündinnen hatten ihren letzten Wurf und sind aus Altersgründen nicht mehr
in der Zucht. Bei Züchtern, die noch eine Hündin vom alten Typ haben,
gestaltet sich die Suche nach einem geeigneten Deckrüden - ebenfalls vom
alten Typ -, der für die Nachzucht in Frage kommt und zu der Hündin passt,
immer schwieriger.
Hin und
wieder gibt es einen Wurf, bei dem beide Elterntiere dem alten Beardie-Typ
entsprechen, doch halten sich die Züchter nicht konsequent an diese
Zuchtrichtung.
Züchter,
die sich strikt dem ursprünglichen Beardie verschrieben haben, gibt es kaum
noch. Deshalb fällt es uns sehr schwer, Züchter pauschal zu empfehlen.
So können
wir heute noch nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob wir den Interessenten
in 2005 auch nur einen einzigen Wurf Beardies vom alten Typ – aus einer
guten, empfehlenswerten Zuchtstätte - anbieten können.
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Problemfälle
Einen
großen Zeitaufwand nimmt die Bearbeitung der Problemfälle in Anspruch.
Verhalten
An erster
Stelle stehen Erziehungsprobleme, bei denen es um Angst in allen nur
denkbaren Varianten geht.
Hundeschulen
kapitulieren, weil die Beardies dermaßen sensibel reagieren, dass man schon
ein ganz besonderes Händchen braucht, um sich auf ihre Seele einzustimmen
und ihre „Macken“ zu korrigieren. Hundetrainer sind damit oft überfordert
und schicken die Besitzer wieder nach Hause. Wer Glück hat, findet einen
gut ausgebildeten, verständnisvollen Tiertherapeuten; doch auch für ihn ist
ein Beardie oft genug ein schwieriger Fall.
Die Gründe
für die Wesensschwäche waren unterschiedlich. Einige Ängste konnten auf
unsachgemäße Aufzucht (fehlende Prägung) zurückgeführt werden, andere auf
Fehlverhalten der Besitzer (falsche Reaktionen, dadurch Ausdehnung der
Angst auf andere Bereiche, mit zunehmendem Alter). Es bleibt ein großer
Rest, bei dem man von einer erblichen Veranlagung ausgehen muss.
Es geht
nicht an, dass man Beardies mit Samthandschuhen anfassen muss und dass man
sie nicht mit normalen Hunde-Maßstäben messen kann. Beardies sind –
eigentlich – robuste Arbeitshunde!
Manche
Besitzer haben Probleme damit, ungestümes Verhalten in den Griff zu
bekommen, z. B. wenn Junghunde beim Spaziergang „nicht zu bändigen“ sind
und ständig den mitlaufenden Zweithund anspringen wollen, statt auch einmal
ordentlich bei Fuß zu gehen.
In einigen
Fällen hatten die Besitzer schlicht den falschen Hund, weil sie über das
Temperament der Beardies nicht genügend aufgeklärt waren, oder sie konnten
sich dem Hund gegenüber nicht durchsetzen. Einige Male konnte eine
Umstellung auf naturnahe Ernährung (Rohfutter) eine Besserung bringen, weil
Hunde sich damit gelassener verhalten.
Aggressivität
wurde uns glücklicherweise in diesem Jahr nicht gemeldet.
Manches
Mal konnte ein verändertes Verhalten der Besitzer Besserung bringen. In
anderen Fällen halfen Bach-Blüten oder homöopathische Mittel.
Gesundheit
Bei den
gesundheitlichen Problemen stehen Schilddrüsen-, Nieren- und Blasenprobleme
weiterhin an erster Stelle. Andere Erkrankungen sind vor allem Arthrose,
Herzkrankheiten sowie Fellprobleme/Pfotenknabbern und Durchfall, sicherlich
zum Teil ernährungsbedingt. Ein Fall von Myopathie war dabei. Auch von
Kryptorchismus wurde berichtet.
Immer
wieder wird darauf hingewiesen, dass die Hunde nicht so belastbar sind wie
gewünscht – teilweise schon allein, weil der Körperbau nicht stimmt (zu
kurz im Rücken, falsche Winkelung der Beinknochen usw.).
Wer ist betroffen?
Mit einer
einzigen Ausnahme handelte es sich bei allen Problemfällen um Beardies aus
modernen Zuchten. Auffällig war das oft noch jugendliche Alter der Hunde.
Auch ältere Beardies haben Probleme, doch bei ihnen wird das oft nur am
Rande erwähnt, wenn der junge Zweithund das eigentliche Sorgenkind ist.
Entweder sind die Probleme bei älteren Beardies nicht so ausgeprägt oder
man hat gelernt, damit umzugehen, oder man hat sich letzten Endes mit den
Eigenwilligkeiten des Hundes abgefunden. Naturgemäß sind ältere Hunde
ruhiger und somit leichter zu handhaben.
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Image der Rasse
Fellmengen,
der Pflegeaufwand, die zunehmende Ängstlichkeit und auch die oft sehr
schwierige Erziehung lassen die Beardie-Liebhaber nachdenklich werden.
Auch bei
Tierärzten und Tierheilpraktikern, bei Therapeuten, in Hundeschulen und
beim Sport sieht man die Beardies oft lieber „von hinten“: wenn sie wieder
nach Hause gehen.
Besitzer
von Problembeardies schrieben uns oft: „Ich liebe meinen Hund, aber wenn
ich gewusst hätte, was für ein Theater man mit dieser Rasse hat, dann hätte
ich einen anderen gekauft“ oder ähnlich. Die Züchter können davon ausgehen,
dass solche Besitzer keinen zweiten Beardie kaufen werden.
In
Forumsbeiträgen bekommt der Leser den Eindruck, dass die Rasse dermaßen
problembeladen ist, dass man dem armen Sensibelchen ständig helfen müsste.
Leider ist das tatsächlich oft der Fall. Mit Haarspange oder Zopf
„zuckersüß“ zurechtgemacht (auch Rüden), das scheint für die Besitzer
normal zu sein.
Wo sind
die robusten Beardies, mit denen man durch dick und dünn gehen kann?
Offenbar weiß niemand mehr, wie ein Beardie in Wirklichkeit sein sollte,
lt. Rassestandard. Auch die Züchter scheinen es „vergessen“ zu haben.
Im Forum
wurde die Autorin Liesel Baumgart, Initiatorin dieser Website, mit der
Frauenrechtlerin Alice Schwarzer verglichen, die alles überspitzt gesehen
habe, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Offenbar kann man sich nicht
vorstellen, dass das, was in den Büchern von Liesel Baumgart sowie auf
unserer Website steht
1. den Tatsachen entspricht
2. nicht übertrieben ist und dass
3. die Situation der Beardies wirklich so schlimm ist.
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Was tun die Züchter?
Die meisten
kleben immer noch an den alten Vorstellungen wie Fliegen am Honig.
Wenn so
viele Menschen Abstand von der Rasse nehmen – weil der erste Beardie
Probleme macht oder weil man keinen relativ pflegeleichten, robusten
Beardie mehr findet -, ist es völlig unverständlich, wieso die Zahl der
beim VDH registrierten Beardie-Welpen im Jahr 2003 wieder stieg - zumal man
immer wieder von übrig gebliebenen Junghunden bei den Züchtern hört.
Verantwortungsvolle
Züchter drückten es so aus: „Es wird gezüchtet auf Teufel komm raus.“
Die
modernen Beardie-Züchter haben sich weiterhin als uneinsichtig erwiesen.
Wir registrieren nur ein paar halbherzige Bemühungen, die Zucht in eine
andere Richtung zu lenken, indem mal ein Rüde vom alten Typ eingesetzt
wurde. Das sind nur Tropfen auf den heißen Stein – aber es ist immerhin ein
Anfang. Wer sich ein wenig mit Genetik auskennt, der weiß, dass man nur mit
zwei einwandfreien Zuchtpartnern ein kompromissloses Ergebnis erzielen
kann. Weil es aber nur noch sehr wenige Zuchttiere vom alten Typ gibt,
bleibt den Züchtern – nachdem sie viel zu lange gewartet haben – inzwischen
kaum noch eine Wahl.
Man sollte
annehmen, dass die Züchter sich wenigstens anstrengen würden, in Zukunft
wesensstarke Beardies hervorzubringen – schon allein, um die
Interessengemeinschaft COMING HOME und die Autorin Liesel Baumgart „Lügen
zu strafen“, da es ja nach Aussagen der modernen Züchter überhaupt keine
Probleme gibt. Doch nichts passiert! Auch im 5. Jahr unserer
Aufklärungsarbeit haben die Züchter kaum auf die Wünsche der
Welpeninteressenten reagiert.
Veränderungen brauchen
Zeit.
Zeit, die
die Beardies vom alten Typ inzwischen - nach so vielen Jahren der
Untätigkeit und Interesselosigkeit von Seiten der Züchter - nicht mehr
haben!
Es gibt
kaum noch Zuchttiere vom alten (standardgerechten!) Typ.
Nun wird
es darauf hinauslaufen, dass das Zuchtbuch wieder geöffnet werden muss,
wenn wir weiterhin Beardies vom alten Typ haben wollen. In Großbritannien
hat sich die Züchterin Lynne Sharpe/„Brambledale“ bereits Arbeitsbeardies
in ihre Zucht geholt, ohne Papiere, denn der Kennel Club erkennt die Hunde
nicht als Beardies an.
Wir
erinnern uns: Mrs. Sharpe war es, die schon 1997 in der „Beardie Revue“ zu
einer „Kampagne für den echten
Beardie“
aufrief. In der „Beardie Revue“ vom Dezember 2004 plädiert auch sie für die
Öffnung des Zuchtbuchs, damit der Genpool erweitert und den Problemen in
der Zucht entgegengewirkt werden kann. Sie erwähnt dabei das Auslöschen
physischer sowie psychischer Defekte, „denn sie werden höchstwahrscheinlich
in allen Linien auftreten“: HD, Übersensibilität gegenüber Lärm („so weit
verbreitet, dass viele Leute sie als charakteristisch für die Rasse
halten“), Autoimmunerkrankungen. Als Gegenpol zu den Show-Beardies nennt
Mrs. Sharpe die Eigenschaften der arbeitenden Beardies in Wales:
·
leistungsfähig
beim Laufen
·
derbes
Fell
·
korrekte
Behaarung, auch am Kopf, so dass man den wachen, fragenden Ausdruck
erkennen kann, der ein typisches Merkmal sein soll, aber aus dem Showring
verschwunden ist
·
intelligent,
gehorsam
·
furchtlos
·
voller
Selbstvertrauen
·
All
dies sind Eigenschaften, die selbstverständlich sein sollten für Beardies –
wenn sie dem Rassestandard entsprechen.
Über die
Brambledale-Nachzucht mit den vom Club nicht anerkannten Zuchttieren:
·
„bessere
Hüften, als ich sie in vielen Jahren sorgfältiger Selektion und Auswertung
erreicht habe“
·
keine
Augendefekte
·
keine
Anzeichen für „Geräuschüberempfindlichkeit, die solch ein Problem bei so
vielen Showbeardies ist“.
Ist dies
nicht genau das, was wir alle uns unter einem guten Beardie vorstellen?!
Die IG
COMING HOME kann sich nur Mrs. Sharpe’s Worten anschließen:
Wenn der
Club es nicht akzeptieren kann, dass die wahren Werte der Beardies erhalten
werden sollen, und wenn er deshalb das Zuchtbuch weiterhin geschlossen
hält, dann ist das ein Fehler in seinem System. Ein sehr lesenswerter
Artikel, den man nicht versäumen sollte.
Nachtrag
(März 2005):
In der
„Beardie Revue“ Nr. 33 heißt es, dass der Kennel Club eine Öffnung des
Zuchtbuchs in Erwägung zieht, um den Genpool zu erweitern. Ein Lichtblick!
Wir teilen allerdings die Bedenken des Kennel Clubs wegen des Merle-Gens.
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Eine Ehre
wurde uns
dadurch zuteil, dass die Vorbesitzer der Domain www.beardedcollie.de (früher: Beardie-Forum)
uns gegen eine Tierschutzspende anboten, den Besitz der Domain auf uns zu
übertragen, statt die Domain zu versteigern, so dass kommerzielle Züchter
hätten zugreifen können. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals für das
Vertrauen.
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Für dumm verkaufen
wollte ein
Verlag die Leser von Beardie-Büchern.
Er war
daran interessiert, eine Neuauflage des Ratgeberbuches „Bearded Collie“ zu drucken,
wünschte sogar beim Vorgespräch eine noch kritischere Version als die im
Falken Verlag erschienene Ausgabe von 1999. Kurz vor Vertragsunterzeichnung
wurde jedoch ein Rückzieher gemacht. Die Lektorin glaubte, dass sich Bücher
besser verkaufen, in denen den Lesern Probleme verschwiegen werden. Sie bat
um eine Umarbeitung des Manuskripts. Darauf ließ sich die Autorin Liesel
Baumgart natürlich nicht ein; denn die Leser haben ein Recht auf die ganze
Wahrheit, um objektiv eine Entscheidung für oder gegen die Anschaffung
eines Beardies treffen zu können.
Andere
Verlage lehnten ein Ratgeberbuch für Einsteiger ab. Der Druck lohne sich
nicht bei so wenigen Welpen pro Jahr (entsprechend klein ist die Zahl
potenzieller Buchkäufer) und an einem Buch für ca. 10 Euro sei zu wenig zu
verdienen.
Für
Welpeninteressenten stellt die Autorin nun mit der Website www.beardedcollie.de allgemeine
Beardie-Infos zur Verfügung. Damit das ausverkaufte Ratgeberbuch keine
allzu große Lücke hinterlässt, ist die Website recht ausführlich geworden.
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Unsere Hilfestellung in
Zukunft
Die
Arbeit, die wir für die Beardies leisten, nimmt immer mehr zu. Wir werden
deshalb in Zukunft voraussichtlich nicht mehr allen, die sich mit Problemen
an uns wenden, hilfreich zur Verfügung stehen können. Die Grenze der
Zumutbarkeit und Belastbarkeit ist bei unseren ehrenamtlichen Helfern
inzwischen erreicht oder bereits überschritten. Unsere eigenen Hunde bzw.
Familien dürfen ja auch nicht zu kurz kommen.
Mit
anderen Worten:
Wir sind
nicht mehr in der Lage, all die Probleme zu lösen, die – größtenteils - die
Züchter in die Welt gesetzt haben.
Deshalb
bitten wir alle, die ein Problem mit ihrem Beardie haben, sich zunächst an
die Züchter ihrer Hunde zu wenden. Die Züchter müssen deutlicher als bisher
merken, wie viele Probleme es gibt.
Wir hören
immer wieder, dass die Züchter sich oft nicht zuständig fühlen und die
Augen vor den Problemen verschließen, statt sie zu lösen. In diesen Fällen
sind Tierärzte, Tierheilpraktiker, Physiotherapeuten für Hunde,
Hundeschulen oder Tierpsychologen die nächsten Ansprechpartner. Inwieweit
die Kosten dafür vom Züchter zurückverlangt werden können, muss ggf. ein
Anwalt klären. Laut Gewährleistungsrecht gibt es auf Hunde eine Garantie
von 2 Jahren (Gesundheit, zugesicherte Eigenschaften gemäß VDH-Rassestandard).
In
wirklich schwierigen Fällen und wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind,
werden wir natürlich unsere Erfahrungen weiterhin gern mit den Besitzern
von Problembeardies teilen.
----------------
Danke!
Wir
bedanken uns bei allen, die uns Vertrauen entgegenbrachten, und vor allem
bei denen, die inzwischen zu neuen Freunden geworden sind und unser
Netzwerk mit ihrem Fachwissen bereichern.
IG COMING
HOME
i. A.
Liesel Baumgart
PS:
Für die
Züchter hier ein paar typische Auszüge aus Mails, damit sie auch „die andere
Seite“ einmal wahrnehmen (Namen wurden aus Gründen des Datenschutzes
entfernt):
Sie haben
mich vollends davon überzeugt, wenn überhaupt dann nur einen Beardie vom
alten Schlag zu kaufen. Der passt sicher am besten zu uns, wir sind auch
so, wie Sie den Hund beschreiben.
Ihre Homepage hat mir sehr gut
gefallen und in vielen Dingen bin ich Ihrer Meinung. Gerade nach einem
Besuch einer kleineren Ausstellung am Wochenende! Das war
ernüchternd! Ich habe selbst einen Beardie Rüden und möchte vielleicht
im nächsten Jahr einen Zweiten dazu nehmen. Wie Sie schon selbst
geschrieben haben, Beardies machen wohl irgendwie süchtig. Allerdings
stelle ich mir da kein "Modepüppchen" vor, sondern einen
"Alltagstauglichen Beardie"!
Ihre Internetseite ist ein
Lichtblick unter allen Bearded Collie Seiten! Ich suche für mich und meine
Familie (11, 16, 18, 42 und 43 Jahre alt) einen Beardie vom alten Schlag.
Ich habe Ihre Internet-Seite und
auch das Buch gelesen. Bitte nennen Sie mir ein paar Züchter, die Beardies
vom alten Schlag (so wie Sie sie beschreiben) züchten.
Bitte senden Sie mir die Liste mit
den Züchtern, die den Bearded Collie noch nach dem alten Schlag züchten.
Diese Beardies gefallen mir nämlich viel besser, als die mit den extrem
langen Haaren.
Recht herzlichen Dank für
Eure Muhe diese Homepage zu gestalten und Aufklärungsarbeit zu
leisten. Ich bin sehr froh, dass ich die Seite gefunden habe! Schweren
Herzens mussten wir vor kurzem unseren heiß geliebten XXX einschläfern
lassen. ... Meine Frage: ich sehe in den letzten Jahren nur noch
Beardies, die sowohl vom Aussehen als auch vom Wesen her wenig mit
unserem Bären (unser Hund war sehr groß und hatte 28kg) gemeinsam
haben. An welchen Züchter in Ö oder gerne auch in D kann ich mich
wenden, wenn wir wieder einen Bearded des alten Schlags haben
mochten? Ich hoffe auf Eure Hilfe!
Ich muss auch sagen, dass ich über
einige Postings im Forum sehr erstaunt, teilweise erschrocken bin. Wer
da seine "Fahne nicht in den Wind" stellt wird leider oft
niedergemacht. Schlimm!
... Die Ausstellung war meine Erste
überhaupt und wenn ich ehrlich bin, wohl auch die Letzte. Obwohl
andererseits muss man sowas auch mal gesehen haben um sich selbst ein Bild
machen zu können. Gerade nach dieser Schau habe ich mich gefragt, ob es
noch "normale" Züchter gibt.
Können Sie mir mitteilen, wo ich
einen vernünftigen Züchter finde, der noch den "alten Schlag"
züchtet?
Ich habe tatsächlich
ein Buch von Ihnen bei ebay ersteigert. Zu meiner Schade muss ich gestehen,
dass ich gerade erst bemerkt habe, dass es von Ihnen ist. Zufälle gibts!!
Es ist allerdings nur die "Kurzfassung". Aber ich merke schon,
ich muss mir Ihr anderes Buch auch noch zulegen.
Meine Frau
und ich möchten uns im Laufe des nächsten Jahres mit einem Beardie
"zusammentun". Nach ausführlicher Recherche im Internet und
nicht zuletzt durch Ihr Buch "Bearded Collie" glauben wir,
dass es ein klassischer Beardie sein soll.
Was Sie
sagen, klingt ja wirklich erschreckend, sowohl über die Zuchtbestrebungen
mit all ihren Begleiterscheinungen als auch die Reaktion der Züchter auf
Ihr Buch ... Ein "moderner" Beardie kommt weder für meine Frau
noch für mich in Frage, wir stellen uns keinen Vorzeigehund vor sondern
eher einen Kumpel, mit dem wir auch in unwegsameren Geländen laufen können,
vor dem niemand Angst haben muss und der den Tierarzt nicht reich machen
will.
Seit einiger Zeit interessiere ich mich für einen Bearded
Collie. Nach dem Besuch einiger Ausstellungen bin ich aber stark
verunsichert, ob diese Rasse wirklich zu mir paßt. Nach der Lektüre Ihres
Buches bzw. Ihrer HP ist mir klar geworden, daß der sogenannte "alte
Schlag" genau der Hund ist, den ich mir vorgestellt habe.
Wir haben uns so in diese Rasse verliebt, dass wir natürlich
gerne wieder einen Beardie hätten, allerdings eben keinen dieser Modehunde.
Ich habe
einen Beardie und möchte irgendwann gerne noch einen Gefährten dazu, und
bin daher schon seit einiger Zeit auf der Suche nach guten Züchtern. Und
für mich ist das normale, kürzere Beardie Fell sehr wichtig, auch mein
Beardie hat noch normales Fell. Allerdings habe ich noch keinen Züchter
gefunden, der meinen Ansprüchen gerecht wird UND nach dem alten Beardie
Schlag züchtet...
Ich habe mit großem Interesse Ihr Buch über Bearded Collies
gelesen. Nach reiflicher Überlegung; vielen Gesprächen mit
"Hundekundigen" jeglicher Art und innerhalb der Familie haben wir
uns für den Beardie entschieden. Wir haben Freitag einen Besuchstermin bei
einem Züchter ( "vom XXX" ) in unserer Stadt XXX, dessen Hündin
zufällig zeitgleich mit unserer Entscheidungsfindung Welpen bekommen hat.
Da ich jedoch Ihre Vorstellung von einem "ursprünglichen" Bearded
Collie sehr gut nachvollziehen kann und teile und partout keinen Modehund
möchte, habe ich als Unerfahrener die Sorge an den falschen Züchter und
somit an den falschen Hund zu geraten. Daher frage ich mich ,ob Sie uns
eventuell durch die Adresse eines Züchters , der "echte"
Beardies züchtet; o.ä. Hilfestellung; weiterhelfen können.
Da ich
jetzt gerne wieder einen Bearded hätte, würde ich einem ursprünglichen
Bearded den Vorzug geben.
Bis ich
durch Zufall auf Ihre Webseite gestoßen bin, nahm ich an, dass es so einen
Bearded nicht mehr gibt.
Durch Suchen im Internet habe ich eure Seite gefunden. Seit
einer Woche sehe ich mir eure Seiten immer wieder an, da der Wunsch nach
einem neuen intelligenten, charakterfesten Begleiter auf meinen
Spaziergängen sich immer mehr in den Vordergrund drängt.
Da für uns keine überzüchtete Mimose in Frage kommt, teilen
Sie mir bitte mit wo ein kleiner Beardie ein neues liebevolles Zuhause
sucht.
Ich danke
Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie sich so für uns einsetzen und versuchen
zu helfen. Ich glaube Sie haben eine große Tier- bzw. Hundeliebe. Ich bin
sehr froh darüber.
... Was
den Züchter und die Vorbesitzerin angeht so will ich mit keinem mehr was zu
tun haben, denen ging es nicht wirklich um die Hunde sondern nur um den
Geldbeutel. Solche Leute verachte ich die sich auf Kosten der Tiere
bereichern. Gott sei Dank gibt aber auch noch Leute wie Sie und Ihre
Mannschaft von Coming home.
Nachdem unser alter (Mode) Beardie vor kurzem gestorben ist,
hätten wir jetzt gerne wieder einen. Aber einen Modebeardie wollen wir auf
keinen Fall wieder! Wir wünschen uns einen richtigen Hund, keinen "Schisser", mit dem man nichtmal in
die Stadt gehen kann. Deshalb wenden wir uns nun an euch. Wir hätten sehr
gerne einen echten Beardie, aber wir haben keine Ahnung, wo wir ihn finden
können.
Übrigens,
es war in
den 14 Monaten seit Öffnung unserer Website nur eine einzige Mail mit
Kritik dabei: eine Züchterin, die ihren Namen nicht nannte ...
Jahresrückblick 2005
Lichtblicke und Rückschläge
hat es 2005 während unserer Arbeit
zum Erhalt der Beardies vom alten Typ gegeben.
·
Da waren Hündinnen, die gedeckt wurden
und keine Welpen brachten, so dass wir all den Interessenten, die sich
einen wesensstarken, nicht allzu pflegeintensiven und gesunden Beardie
wünschten, noch weniger Welpen von empfehlenswerten Züchtern anbieten
konnten.
·
Da war die immer noch unverständlich
hohe VDH-Welpenzahl für 2004, obwohl uns immer wieder berichtet wird, dass
die modernen Züchter Absatzschwierigkeiten haben.
·
Da war ein Bericht über Beardies in
einer Hundezeitschrift, der auf die Problematik der modernen Beardies
hinwies, in dem der Verfasser aber trotz unserer eindringlichen
Vorab-Warnung nicht von seiner Meinung abwich, die Befürworter von
Modehunden und von Beardies vom „alten Typ“ sollten einen Kompromiss finden.
·
Da waren aber auch neue engagierte
Freunde, die sich für die Zucht mit Beardies vom alten Typ einsetzen, auch
außerhalb Deutschlands.
·
Da waren mehrere Beardies vom alten
Typ, die auf Ausstellungen unerwartet gut abschnitten.
·
Und da waren die
Brambledale-Beardies von Lynne Sharpe in Wales, mutig mit Arbeitsbeardies
gezüchtet (leider incl. Merle-Gen), von denen junge Hunde unter Mühen nach
Deutschland und Frankreich exportiert wurden.
·
Lichtblicke waren ebenfalls mehrere
Artikel von Mrs. Sharpe in der „Beardie Revue“.
·
... und bei der Hundezeitung „Our
Dogs“ entdeckten wir endlich einmal einen Kalender, der einen Beardie mit
ansehnlich kurzem Bart zeigt.
Einige Male hörten wir von Beardies,
die nicht bei VDH-Züchtern gekauft wurden. Diesbezüglich raten wir zu
besonderer Vorsicht. Zwar findet man bei solchen Züchtern noch einige
Beardies, die äußerlich dem „alten Typ“ entsprechen (sie haben auf
Ausstellungen anderer Clubs offenbar eher Chancen als im VDH), doch es gibt
leider immer wieder schwarze Schafe unter diesen Züchtern.
Wir können nachvollziehen, warum
Züchter von VDH-Ausstellungen Abstand nehmen und sich dem VDH nicht
anschließen wollen. Oft hat es allerdings andere Gründe, dass die Züchter
nicht im VDH sind: Sie wollen auf möglichst billige Weise Hunde
produzieren. Die Leidtragenden sind die Hundemütter und die Welpen. Deshalb
bitten wir dringend: Augen auf beim Welpenkauf, sowohl bei Züchtern
außerhalb des VDH als auch im VDH, wo es überwiegend Modezüchter gibt.
Erschreckend ist manches Mal die
Unkenntnis der Beardie-Besitzer. Sogar welliges Fell wurde für einen Fehler
gehalten, bei dem man uns um Hilfe bat.
Die Ängstlichkeit der Beardies scheint
immer schlimmer zu werden.
Neben den bekannten häufigen
Gesundheitsproblemen der modernen Beardies mit Nieren und Schilddrüse wurden uns in 2005 genannt:
- Herzprobleme
- Spondylose
- Arthrose
- Kryptorchismus
- Bauchspeicheldrüsenerkrankung
- Juckreiz und Hauterkrankungen
- Pfoten- und Krallenprobleme
Ansonsten: Alles wie gehabt.
Die meisten Züchter zeigen sich nach
wie vor uneinsichtig.
Nur noch sehr wenige Züchter halten
konsequent am „echten“ Beardie fest und scheuen keine Mühe, geeignete
Zuchtpartner zu finden.
Wir danken allen,
die uns im vergangenen Jahr
unterstützten und die uns mit ihren Mails Mut machten, am Ball zu bleiben.
* * *
Zu unserem Jahresrückblick 2004 hatten
wir einige Rückmeldungen, dass die Auszüge aus Mails besonders
eindrucksvoll gewesen seien. Deshalb möchten wir den Besuchern unserer
Seiten – und vor allem den Züchtern - auch aus dem Jahr 2005 einige Auszüge
zur Kenntnis und zum Nachdenken geben.
(Namen und Hinweise auf die
Verfasser wurden natürlich entfernt.)
Habe mich jetzt eingehend schlau
gemacht und bin eigentlich etwas enttäuscht, dass es Züchter gibt, die mehr
nach der Mode züchten. Möchte einen gesunden, starken und pflegeleichten
Beardie haben. Da ich auf dem Lande wohne und meine Hunde mit mir sehr viel
unterwegs sind (lieben Pfützen und Matsch über alles), sollte der Hund ein
Fell haben, das man gut pflegen kann. Suche innerhalb dieses Jahres einen
Welpen von einem sehr guten Züchter.
Mit großem Interesse habe ich ein
Buch von Ihnen sowie Ihre Internetseite gelesen. Es ist toll, dass es Ihre
Beardie-Initiative gibt!!! Wäre es möglich, mich auf die Vormerkliste
setzen zu lassen? Uns ist es auch egal, wie lange wir warten müssten oder wie
weit wir fahren müssten, um einen Welpen zu bekommen. Hauptsache er ist vom
alten Beardie-Typ! Für meinen Freund und mich würde ein Traum in Erfüllung
gehen. Im Voraus besten Dank – und machen Sie weiter so!!!
Wir interessieren uns für die
gute alte Bearded Collie Rasse. Bekomme ich über Sie Adressen von Züchtern,
die diese lieben Kerle züchten?
Ich hatte etwas Schwierigkeiten, das System/Bewertung der "50
Besten..." zu verstehen und da tummeln sich "alte" und
"junge" Rassen??
Wir interessieren uns sehr für
diese schöne Hunderasse, allerdings nicht in der neuen langhaarigen Form,
sondern in der Urform.
Wir tragen uns seit längerem mit
dem Gedanken, einen Hund anzuschaffen.
Es sollte - in der engsten Auswahl - ein Bearded Collie sein (unsere
Nachbarn haben einen seit Anfang der 90er). Allerdings waren auch uns
die modernen Züchtungen so fremd, dass wir bisher davon abgesehen haben.
Umso erfreuter waren wir, als wir auf Ihre Website gestoßen sind (über die
Bewertungen Ihres Buches "Bearded Collie" bei Amazon).
Da wir Pferde haben, sind wir
natürlich an einem Hund interessiert, der robust und „pflegeleicht“ ist.
Zumal gefällt uns der Typ vom alten Schlag, kurzes und rauhes Haarkleid,
wesentlich besser als die auf den Hundeschauen vorgestellten, bis zum geht
nicht mehr gestylten Hunde. Deshalb wären wir an Adressen von Züchtern
interessiert, die den alten Typ noch züchten.
Wir wünschen uns nach einer Weile
der Trauer wieder einen Hund, und zwar einen, mit dem unsere Kinder
leichter und sanfter umgehen können und der dennoch ursprünglich ist und
bei uns auch so bleiben soll. Bitte schicken Sie uns doch Adressen von
Züchtern, die der Coming-Home-Initiative angehören.
Ich möchte mir unbedingt einen
Beardie zulegen - habe aber keine Ahnung, woher ich einen gesunden
"richtigen" Beardie bekommen kann. Könnten Sie mir vielleicht
einen zuverlässigen Züchter nennen?
Zuerst einmal vielen Dank für die
(unabhängige) Informationen auf Ihrer HP und Ihr Engagement für die Bearded
Collies.
Da wir nun ein eigenes Haus haben (und keine Einschränkungen mehr durch
Vermieter...), möchten wir uns einen Hund zulegen. Wir wollen keinen
"Trendhund", sondern einen, der zu uns passt. Wir haben 3 Kinder,
die alle ihren eigenen Willen haben und deshalb würde ein
"devoter" Hund nicht zu uns passen.
Ich suche
seit einiger Zeit einen Bearded Collie-Welpen. Bislang habe ich noch keine
Erfahrung mit Beardies; aber je mehr ich mir Informationen aus dem Internet
hole, desto mehr bin ich mir sicher, dass es unbedingt ein Beardie
"alten Typs" sein sollte.
Leider bin ich noch nicht so
richtig in der Lage, den modernen vom alten Typ zu unterscheiden. Was ich
so im Internet gefunden habe - das Fell der Tiere kommt mir oft zu lang vor
(also ist es sicher der moderne Typ); obwohl fast jeder Züchter alles mögliche
betont, z.B. dass er hauptsächlich auf Wesensfestigkeit Wert legt und
meistens auch, dass er den typischen Bearded Collie züchtet.
Wir sind eine Familie mit 2
kleinen Kindern und wünschen uns kein Fellmonster, sondern einen freudigen
ausgeglichenen Familienhund.
Wir verfolgen mit Interesse Eure
Bemühungen, bei den Züchtern und Haltern der Bearded Collies das
Bewusstsein zu wecken, die alte ursprüngliche Art dieser einmaligen
Hunderasse zu bewahren.
Wir können z.B. nicht verstehen,
aus welcher Motivation solch ein Züchter wie ... jetzt langhaarige
Zottelmonster fabrizieren soll. Vom Eindruck der Internetseiten und im
Gespräch sollten die das doch gar nicht nötig haben, insbesondere wenn die
Ausstellerei von Fellmonstern sowieso nicht nach deren Sinn ist...
Sicher gefallen uns die Hunde von
der Zuchtstätte „Strawberry Fields“ aus Ihrem Buch „Bearded Collie“ am
allerbesten. Auf der Seite 79, 132, 157 sehen sie so robust aus, als gehen
sie mit einem durch „dick und dünn“. Sollte denn so was keiner mehr haben wollen?
Wir, d.h. eine dreiköpfige Familie
wollen einen Bearded Collie als neues Familienmitglied aufnehmen. Da ich
leider etwas schlechte Erfahrungen mit der Hundezucht gemacht habe - mein
Vater hatte bereits 2 vollkommen neurotische Rauhhaardackel - wünsche ich
mir einen charakterfesten Hund und kein Ausstellungsexemplar.
Ich bin mit Freude auf diese
Seite gestoßen. Suche schon seit längerem im net über Beardeds nach. Bitte
setzen Sie uns auf Ihre Vormerkliste für Welpen nach dem alten Typ. Wir
bzw. meine Eltern haben seit 10 Jahren eine Bearded-Hündin, die aber leider
aus einer "schlechten" Züchtung stammt. Der Hund ist natürlich
trotzdem unsere Beste. Aber wir haben sozusagen an ihr gelernt. Jetzt
suchen mein Mann und ich nach einem Welpen, bin aber über die meisten
Kitsch-Seiten nicht sonderlich begeistert.
Es ist so, dass wir nach
reiflicher Suche nach einem geeigneten Hund für uns auf die Beardies
gestoßen sind und wie das dann so geht, verschlingt man geradezu alle
Informationen, die man so findet. So geschah es, dass wir einen Besuch mit
einem Züchter dieser Rasse vereinbarten und uns mit ihm und den weiteren
Hunden auf einem Hundetreffen trafen. Es stellte sich heraus, dass uns die
Eigenschaften der Rasse super klasse gefielen, aber der Fellpelz nicht! Das
Fell ragt bei den erwachsenen Tieren fast bis auf den Boden und eine
Struktur der Hunde ist dann nicht mehr zu erkennen ... ;-o( (schade)
Nun die Frage wie komme ich an
Beardies vom alten Typ??? Jetzt nach alledem, was ich so gelesen habe, bin
ich mir sicher, keinen der namhaften Züchter zu unterstützen!
Ich möchte mir in naher Zukunft
einen Hund anschaffen und habe mich nach langem Rassebuchwälzen und
Internetrecherchen auf einen Beardie versteift. Allerdings möchte ich
keinen Barbiepuppen Plüschhund haben, sondern einen wesensfesten gesunden
Hund, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. Auch möchte ich nicht
täglich Stunden für die Fellpflege opfern, ich finde, in dieser Zeit kann
man schönere Dinge mit seinem Hund unternehmen. Eure Seite war für mich
daher sehr interessant und ich würde mich freuen, wenn ihr mir eine Liste
mit Züchtern vom alten Schlag zukommen lassen könntet. Macht auf jeden Fall
weiter so mit eurer Initiative, eure Homepage ist wirklich sehr gelungen.
An Coming
Home kommt heute keiner mehr vorbei, der sich für Beardies interessiert.
Ich kann
gar nicht sagen wie dankbar ich bin, Euch kennen gelernt zu haben. Mein
Leben ist, seit ich unseren Beardie habe, viel ereignisreicher, bunter,
positiver, einfach schöner geworden und das verdanke ich vor allem Euch.
Habe endlich Leute getroffen, die so denken wie ich und auch mal einen
etwas nicht so einfachen Weg gehen, zum Wohle des Hundes.
Ich freue
mich, dass es Menschen gibt, die sich dafür einsetzen, dass die Beardies
wieder das werden, was sie einmal waren. Hunde ohne Wolle und mit
wesensfestem Charakter. Bitte machen Sie weiter und helfen Sie den
Beardies.
Hallo! Bin
durch Zufall auf diese Seite gestoßen und finde es toll, dass Sie sich so
für den Beardie vom alten Schlag einsetzen. Ich selbst habe 2 Rüden, einen
vom alten Schlag und einen modernen langhaarigen Beardie und es ist genau
so, wie Sie es schreiben, alle denken immer der Beardie vom alten Schlag
hätte Fellprobleme. Alle beide Hunde haben glänzendes Fell und bekommen das
gleiche Futter. Der Beardie vom alten Schlag ist viel intelligenter,
gewitzter und schlanker als der moderne Beardie und da heißt es wieder von
den unwissenden Leuten "Der ist aber viel zu dünn", obwohl das
nicht stimmt. Er ist, wie der Ur-Typ, sehr schlank.
Ich liebe
alle beide Beardies abgöttisch, aber ich finde es immer traurig, wenn der
Beardie mit dem kurzen Fell hinten angestellt wird und es negativ über ihn
gesprochen wird, obwohl ja früher die Beardies kurzes Fell hatten. Das
ärgert mich wahnsinnig.
Ich
besuche auch Ausstellungen und ich habe mir vorgenommen, den kurzhaarigeren
Beardie nichts desto trotz auszustellen, denn ich bin von ihm überzeugt. Es
müsste halt nur mehr Richter geben, die das auch sind. Die
meisten Leute, die ausstellen, lachen, wenn sie ihn sehen, aber das
ist mir egal, sollen sie ruhig, das zeigt eigentlich nur, wie uninformiert
sie über ihre eigene Rasse sind. Wenn ich mit Züchtern spreche über
den alten Schlag Beardie, dann heißt es immer, den gibt es nicht, alle
Beardies stammen eh von den gleichen Hunden ab, aber ich weiß, dass es ihn
gibt, nur will immer niemand etwas davon hören. Für die meisten Züchter und
Richter sind nur Fellmonster die wahren Beardies - das ist sehr schade.
Hatte 10 Jahre lang einen Beardie vom alten Schlag und nun den letzten aus
dieser Zucht ergattert, denn der Züchter hört nun auch auf, diese tollen
Beardies zu züchten. Sehr schade! Es wäre sehr schön, wenn man diese Art
Beardie erhalten könnte. Ich werde versuchen, dazu beizutragen.
Ich hatte wieder Lust...oder immer
wieder, zu sehen, was so in der Beardie-Szene so läuft. Überrascht, auf
Ihre Seite zu stoßen. So etwas wäre vor Jahren nicht möglich gewesen.
Meine verstorbene Freundin Elke
Jarnut hat einsam und allein für die alten Typen auf allen Fronten gekämpft
...
Ich finde es sehr interessant,
dass jemand mal von eingezüchteten Fellproblemen und „Modehunden“ von
seiner Lieblingsrasse berichtet. Das tut nicht jeder. Jeder erzählt wie
toll die Hunde sind und macht gar nicht auf die evtl. Zuchtprobleme
aufmerksam. Danke für diese Hinweise.
Mit viel
freude haben wir uns eurer site besehen, viel gute info uber diese tolle
hunden von alten typ. Ach wir haben zwei Beardies von alten typ. Wir kommen
von der Niederlande und haben beide hunde bei ein Niederlandische zuchterin
die schon zuchtet von 1987.Eine hundezuchterin mit ein groses hartz fur
diese alte rasse. Unsere hunden sind wie es beschrieben ist, spielen tollen
rausen uber bergen ans wasser und " rabatsen" (spielen) mit viel
lust. Es sind richtige hutehunden und sie willen auch immer wen wir mit die
hunde spatsieren das wir suzammen bleiben so wie est ein richtige hutehund
wie den beardie macht. Wasser und smutz..das gehurt to den beardie fur uns
ist es kein modehund.Wir leben nun sinds martz 2005 in Duitsland, gerne
muchten wir mit Beardiebesitzers von Alten typ in contact kommen um in deze
umgebung mit besitzer und beardies was to undernemen, ist das moglich?
Ich habe anscheinend einen
Bearded-Rüden mit kürzerem Fell - der dem alten Standard sehr ähnlich ist,
und eine Hündin der neueren Generation (hat einen wesentlich höheren Anteil
an Knotenbildung). Des weiteren kann ich nur bestätigen, dass ich bei dem
Rüden so gut wie keine Probleme mit dem Fell habe. Es bleibt oft wochenlang
ohne Knoten, obwohl wir viel über Felder etc. laufen. Und dies täglich und
bei egal welchem Wetter. Ich sehe, dass mein Rüde viele Eigenschaften der
Original-Rasse hat, und bin sehr froh darüber.
Ich möchte
Ihnen kurz schildern, wie glücklich wir mit unserer Hündin sind! Es ist so
ein wunderbares Geschöpf, das da bei uns gelandet ist, man kann unsere
Begeisterung gar nicht ausdrücken. Sie macht zwar auch viel Arbeit, gerade
da wir so etwas ziemlich ernst nehmen und versuchen, sie bestens zu
versorgen und zu unterhalten... ;-))) sie ist so, wie Sie das in Ihren
Büchern beschreiben. Sie ist total gescheit und hat viel Humor, lotet aber
auch genau ihre Grenzen aus. Sie ist suuuuper herzig. Im Hundekurs (wie
überall anders auch) ist sie total beliebt, das mit Gehorsam dauert aber
wohl noch ein wenig, ist momentan oft noch Glückssache. Aber immerhin geht
schon Sitz, Pfote geben, Platz und: nein, lass den Socken aus!
Ich
unterstütze Ihre Initiative sehr! Ich habe leider einen sehr ängstlichen 2
1/2 jährigen Beardie und bin manchmal sehr verzweifelt, weil ich nicht mehr
weiß, wie man dem armen Kerl helfen
kann.
hallo ihre website gefehlt mir,ich
habe seit 8 jahren ein beardierüden aber seit mehr als fünf jahren frist
unser hund sein fell immer so ab das mann das komplete fell abscheren muss
wir waren schon bei etlichen teirärzten und nimmant kann uns helfen sie
sagen das es psychomatisch ist wir hatten damals ein verkehrsunfall gehabt
da war unser hund mit im auto er war damals circa 2 jahre alt vieleicht
habt ihr eine idee oder kennt jemand der das gleiche durch mach wie wir.
Seit 7
Jahren besitze ich eine Bearded Collie Hündin. Leider hat sie seit ca.
einem Jahr einige für uns unverständliche Macken und wir wissen nicht mehr
weiter: Schon von Beginn an war sie empfindlich, was Werkzeuggeräusche
anging, reparierte mein Vater ein Fahrrad, drückte sie sich an unsere
Beine, das war ja noch OK und wir dachten, es hinge mit dem sensiblen Gehör
von Hunden zusammen, doch vor einem Jahr begann sie dann bei bestimmten
Geräuschen (Kinder im Kinderwagen oder auf Dreirad, Roller, bestimmte Sorte
Fahrradklingel, Werkzeugkleppern) Hals über Kopf davonzurennen, wenn das
nicht ging, zerkratzte sie unsere Türen. Dieses Verhalten zeigte sie dann
auch, wenn sie allein blieb, verstärkt seit einem Einbruchsversuch bei uns
zu Hause. Durch das Aufhängen von Werkzeug an den Türklinken versuchten wir
sie zu desensibilisieren, bis vor 1 Monat war es auch wieder in Ordnung,
jedenfalls so weit, dass sie nicht mehr davonrannte, doch dann fing es
wieder an und noch grundloser als zuvor (denn sie hat nie negative
Erfahrungen mit Werkzeug oder Kindern durch uns erfahren müssen). Ich wäre
Ihnen für jeden Ratschlag sehr dankbar.
Vielen Dank für Eure super Seite!
Unsere Hündin ist jetzt 10 Jahre alt. Leider leidet Sie an einer
angeborenen Bauchspeicheldrüsen-erkrankung. Auch die Fellpflege treibt uns
zuweilen in den Wahnsinn... Wir haben uns irgendwann entschieden, sie
scheren zu lassen! Jetzt ist sie fröhlicher und wir sind es auch! Es ist
wissenswert, dass der Ursprung unserer Probleme bei der Zucht liegt
(insbesondere die Überängstlichkeit, - bei einem lauten Wort (nicht zu ihr
gesprochen)-kann es schon passieren, dass sie unter sich lässt.-)
... dass dieser "begeisterte
Züchter" am letzten Sonntag so nebenbei erwähnte, dass er sich nie
wieder einen Beardie anschaffen würde. Viele Hundesportler sagen das, weil
ihnen erstens die Fellpflege zu aufwendig ist, und zweitens ein ängstlicher
Beardie für den Hundesport absolut ungeeignet ist. Oft lassen sich Beardies
erst gar nicht an eine Turnieratmosphäre gewöhnen.
Wir haben
ein Beardie-Mädchen, das uns von ihrem Wesen her unendlich viel Freude
macht. Vom Charakter her ist sie eine ganz Liebe, die ihre Erziehung so
nebenbei aufgenommen hat und sich überall vorbildlich betragen kann.
Nachteilig ist ihre doch erhebliche Ängstlichkeit gegenüber Kindern
und fremden Hunden. Leider gehört sie wohl auch zu den überzüchteten
Tieren, denn sie hat einen leichten Herzfehler und muss Digitalis nehmen.
Außerdem ist ihr Fell so weich, dass sich ständig Filzknoten bilden, gegen
die wir mit Bürsten und Kämmen nicht mehr ankamen. Jetzt haben wir das Fell
ganz gegen die Rassestandards kürzen lassen und dadurch einen fröhlichen
und tobenden Hund erhalten. Wir haben auch die Züchterin darüber
informiert.
Fantastisch, die Website.
Wirklich. Nach dem Tot unserer vierjahrigen Beardie vonwege Auto Immum
Krankheit, mochten wir sogerne ein gesundes Welpschen, aber wir sind sehr
angstlich geworden. Da sa ich aufs Internet eure Site und ist mir vieles
klar geworden. Zu bisher hatten wir 2 Bearded Collies. Unsere erste Beardie
wurde 11 Jahre alt, hatte aber seit seinem Funften schweres arthrose, Unser
zweites war ein madchen, sehr, sehr lieb, war aber ab ihr zweites lebenjahr
immer ofter krank und wir mussten ihr vergangenen Februar einschlafen
lassen. (Entschuldigen Sie mein schlechtes Deutsch, sprechen geht besser
als schreiben). Jetzt ist mir vieles klar. Die Zuchter die wir bisher
mitgemacht haben sprechen immer von Schowhunde. Wir mochten aber keinen
schowhund, wir mochten einen starken Beardie. Deshalb bitte ich um eine
liste von guten Zuchter und wenn moglich von guten Welpen. Wir wohnen in
Holland.
Besser ein jahr warten als wieder
dieser anblick in die treuen augen von so ein krankes tier.
Gestern traf ich auf einem
Agility-Turnier einen 10 Monate alten Beardie. Die Besitzerin sprach mich
letztes Jahr schon an. Gestern jammerte sie: "Ach Gott, der hat ja
jetzt schon so furchtbar viel Fell!" Der Hund war vorne schon total
zugewachsen. Von Körperkonturen war kaum etwas zu sehen. Aber die Dame
möchte ja unbedingt auf Ausstellungen gehen, da darf man ja nix
abschneiden. Armer Beardie! Natürlich möchte sie mit ihm auch Agility
machen. Bin ja mal gespannt, wie sie das anstellt. Sie meinte noch, wenn er
auf Ausstellungen nicht genügend Beachtung findet, dann könne man ja immer
noch die Haare am Bauch abschneiden, damit er beim Agility mit seinem
langen Fell keine Sprünge reißt. Aber die muss er ja erst mal sehen
können...
Erst einmal wollte ich ein
GROSSES LOB los werden, dieses ist die beste und informativste Seite im
ganzen Netz über Bearded Collies. Schade, dass ich erst heute über Ihre
Seite gestolpert bin, hätte mir bestimmt viel Ärger erspart.
... (über eine Verletzung des
Welpen) ...
Vielleicht können wir verhindern,
dass noch andere Menschen auf die Lügen dieser Züchterin hereinfallen.
...
Ich habe die Züchterin gestern
Abend telefonisch erreicht, sie tat ziemlich erschrocken und hat sich 1000x
entschuldigt. ... Sie erklärte sich aber sofort bereit, alle
Tierarztkosten zu übernehmen, ich sollte ihr allerdings etwas Zeit geben,
sie wäre im Moment pleite.
Ich habe
hier schon öfter Beardies getroffen, aber meistens waren die Leute komisch
und der Hund durfte nicht spielen oder so.
Ein Hund
war dabei, da kannste wieder nur den Kopf schütteln. ''Wenn wir die Bürste
in die Hand nehmen, läuft sie immer weg.'' Wie es mir schien, war es ein
'Gebrauchthund', aber das ist trotzdem keine Entschuldigung. So wird er
halt immer mal wieder geschoren. Und als ich meinte, das ist ja schon
krass, denn er muss teilweise ja sicher auf 3 mm geschoren werden, damit
man unter dem Filz durchkommt, meinten die nur - ja, das hatten wir schon
mal! Seufz...
Habe Ihre
Homepage gelesen punkto viel Fell beim Beardie und möchte Ihnen aus
Erfahrung nur beipflichten:
Ein Beardie
mit kürzeren Haaren fühlt sich wirklich wesentlich wohler. Habe meinen
vorigen Beardie immer wieder die Haare kurz geschnitten, da er Herzprobleme
hatte und im Sommer sehr gelitten hatte mit dem Fell - hatte nicht so viel
Fell wie die heutigen (war noch eher alter Typ geb. 1989), er ging viel
lebensfroher durch die Welt wie ein junger Hund, überhaupt im Sommer fühlte
er sich mit kurzem Schnitt wohler.
Habe jetzt
wieder einen Beardie, aber leider mit viel mehr Fell als der vorige. Sein
Fell ist zwar eher fein und auch öfters elektrostatisch aufgeladen, da ist
er auch dann wirklich nervöser (Gewitterstimmung). Sein Nervenkostüm ist
manchmal auch nicht gut und er kratzt sich auch viel. Habe ihm die Haare
auf der Stirn gekürzt, dass er einen guten Durchblick hat, da er mit den
langen Haaren eher unsicher war beim Spazierengehen, weil er nichts
gescheit erkennen konnte. Werde ihm wahrscheinlich nächstes Jahr auch die
Haare kürzen und mal sehen, wie er sich fühlt - leidet im Sommer schon sehr
(wurde leider auch eine Herzmuskelstörung festgestellt). Es ist leider auch
so, dass er auch oft von anderen Hunden angegangen wird (seit Baby an), da
anscheinend viele Hunde so viel Fell nicht zuordnen können.
Unsere fast 12jährige
Beardiehündin hat innerhalb eines Jahres ihr komplettes Unterfell verloren.
Da sie von Anfang an nicht viel Fell hatte, sieht man jetzt an vielen
Stellen bereits die Haut. Der Tierarzt machte eine Blutuntersuchung, konnte
allerdings keine Erkrankung feststellen und meint, der Fellverlust wäre
altersbedingt. Ansonsten ist sie für ihr Alter nicht wirklich fit und agil
und zeigt keinerlei Zeichen einer Erkrankung. Kann ich dieses Fellproblem
einfach als Schönheitsmakel hinnehmen oder sollte ich vielleicht doch noch
einen anderen Tierarzt aufsuchen???
Ich hab mit meinem Beardie-Rüden
ein fürchterliches Problem. Seit September hat er einen roten Hautausschlag,
der fürchterlich juckt. Ich war schon bei mehreren Tierärzten, aber keiner
konnte etwas finden (weder Pilze noch Milben). Der Ausschlag sieht aus wie
beim Menschen die Masern. Wenn er abheilt, verkrustet er, kommt aber an
anderen Stellen wieder. An den Ohren sieht es aus wie eine Schuppe an der
anderen, die sich zwar abkratzen lassen, aber das ist dem Hund fürchterlich
unangenehm und er kratzt sich fast die Hinterpfoten aus. Wenn er so
weitermacht, hat er bald kein Fell mehr. Futter hatte ich nicht umgestellt
(Futtermittelallergie). Jetzt koche ich aber alles frisch. Hat jemand schon
mal etwas Ähnliches gehabt und kann mir einen Rat geben? Ich würde mich riesig freuen.
I don't know why, but she
doesn't always like to get brushed. I wanted to brush her today, so I
put the baby gate up to trap her in the family room. When I went to
pick her up, she avoided me by trying to squeeze between the couch and the
wall. I had to put a leash on her to get her to allow me to pick her
up. She's very good once I get her up on the grooming table. She probably still
needs more brushing but a few hours is a lot for
one little Beardie girl to handle in a day.
Übersetzung:
Ich weiß nicht warum, aber sie mag es nicht immer, gebürstet zu werden. Ich
wollte sie heute bürsten, darum habe ich das Babygitter benutzt, damit sie
im Wohnzimmer in der Falle saß. Als ich sie hochnehmen wollte, wich sie mir
aus und versuchte, sich zwischen Sofa und Wand zu quetschen. Ich musste sie
an die Leine nehmen, damit sie es zuließ, dass ich sie hochnahm. Sie ist
sehr fügsam, wenn ich sie erst einmal auf dem Kämmtisch habe.
Wahrscheinlich muss sie noch mehr gebürstet werden, aber ein paar Stunden
an einem Tag ist eine Menge für ein kleines Beardie-Mädchen.
Wir waren heute bei einer
Züchterin namens ... und haben uns ihre Hunde und ihren aktuellen Wurf
angesehen.
Sie züchtet seit etwa 20 Jahren
und hat sehr viele Erfolge und Pokale. Das alles ist uns aber nicht
besonders wichtig, da wir einen Familienhund mit gesundem Körper und Wesen
suchen, uns also Pokale und ähnliches völlig egal sind.
Es ist schade, dass wir Menschen
scheinbar ständig dazu neigen, uns die Natur untertan zu machen, anstatt
sich in ihr wiederzufinden. Welche Entwicklung ist in der so genannten
zivilisierten Welt nötig, dass wir endlich lernen, das Andersartige
nicht beherrschen zu müssen, um ein Teil des Anderen werden zu dürfen.
Gegenseitiger Respekt und Achtung verbieten es eigentlich von selbst,
andere nach den eigenen Vorstellungen und Wünschen zurechtbiegen zu müssen.
Das gilt für unsere Mitmenschen ebenso wie für die uns anvertraute Natur
mit all ihren Geschöpfen. Leider ist es in der Tat so, dass dieses
(Selbst)Verständnis scheinbar kaum noch Platz in unserer ach so
zivilisierten Welt findet. Deshalb können wir Eure Probleme, Stellung
zu beziehen, in Bezug auf die Verfremdung der Nachzucht (nicht nur)
beim Bearded Collie, sehr gut nachvollziehen. Aber das soll uns nicht
entmutigen für das Unbequeme, gegen den Strom Kämpfende
einzutreten. Jedenfalls sind Eure professionellen Internetseiten eine
sehr gute Adresse für alle, die Orientierung (nicht nur) für den
Umgang mit Bearded Collies suchen. Es würde uns sehr freuen, wenn Sie
uns, auch wenn es schwierig ist, eine gute Adresse für eine Beardiezucht
nach dem "alten Typ" empfehlen können.
27.12.2005
Bitte
auch woanders Hilfe suchen!!!
Wir helfen gern allen, die Hilfe brauchen,
soweit es unsere Zeit erlaubt.
Inzwischen
ist leider unsere Belastungsgrenze erreicht.
|
Deshalb bitten wir die Leser unserer
Website, verstärkt die Züchter anzusprechen (oft genug sind sie die Verursacher
der Probleme) – auch wenn man dort abgewiesen werden sollte, was leider
häufig der Fall ist. Die Züchter müssen mehr als bisher merken, dass es
Probleme gibt.
|
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Bitte auch anderweitig fachlichen Rat
einholen, z. B. bei Tierärzten, Tierheilpraktikern, Physiotherapeuten für
Hunde, Hundeschulen und Tierpsychologen.
|
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Fragen, die oft gestellt werden, haben
wir unter „FAQs“ beantwortet.
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|
Für allgemeine Beardie-Themen wie
„Erziehung“, „Pflege“, „Ernährung“ haben wir eine gesonderte Website
angelegt:
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Es kann nicht schaden, beim Club für Britische Hütehunde um Hilfe zu
bitten und den Verantwortlichen zumindest zu zeigen, wie häufig die so
oft geleugneten Probleme vorhanden sind. Hilfe erwarten darf man
dort allerdings erfahrungsgemäß kaum.
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Erbkrankheiten bitte unbedingt dem
Züchter und seinem Club melden, damit betroffene
Elterntiere ggf. aus der Zucht genommen werden. Dazu ist eine
tierärztliche Bescheinigung notwendig.
|
|
Für die Vermittlung von Abgabehunden
ist „Beardie in
Not“ zuständig.
|
Januar 2006
Liebe Beardie-Freunde,
so geht
es nicht weiter.
3 Jahre lang
war unser Team Ansprechpartner
für
Beardie-Probleme aller Art.
Die Arbeit
wächst uns über den Kopf.
Unsere Mailbox
ist ständig überfüllt,
der Schreibtisch
ist kurz vor dem Zusammenbruch,
der Computer
raucht vor sich hin,
der
Aktenschrank quillt über,
im Kopf
schwirren nur noch Beardie-Probleme herum,
der Haushalt
kommt zu kurz,
der Garten
verwildert,
viel zu oft
kamen die Hunde zum Computer
und meinten mit
einem Nasenstupser: „Mach mal Pause! Lass uns spielen!“ ...
und wieder ist
ein Sommer vorbeigezogen,
der nur
sehnsüchtig vom Bürofenster aus „genossen“ werden konnte.
Monatelang
hatten wir auf Seite 2 dieser Website die Bitte stehen,
man möge sich
doch auch an andere Ansprechpartner
wie Züchter,
Tierärzte, Tierpsychologen usw. wenden.
Es hat nichts
genützt.
Die
Beardie-Probleme und damit die Hilferufe an uns
wurden nicht
weniger, sondern mehr.
Es gab auch
unendlich viele Anfragen nach Welpen vom alten Typ.
Etliche Leser
dieser Website haben sich selbst
online auf die
Suche nach ordentlichen Welpen gemacht,
sind dabei
verzweifelt und wollten immer wieder wissen,
ob dieser oder
jener Züchter empfehlenswert sei
und wenn nein,
warum nicht.
Auch unser
Hinweis „Wir sind keine Welpenvermittlungsstelle“
und „Es gibt
momentan keine Welpen vom alten Typ“
hat offenbar
niemanden davon abgehalten,
uns zu
kontaktieren.
Wir schaffen es einfach
nicht mehr.
Damit wir nicht
genauso zusammenbrechen wie unser Schreibtisch,
müssen wir
gründlich abschalten.
Einige von uns
mussten auch andere Prioritäten setzen
und stehen
nicht mehr so intensiv wie früher mit ihrem Fachwissen zur Verfügung.
Deshalb gibt es
auf den Webseiten
www.beardedcollie.de
und www.beardie-special.de
vorläufig keine
Mail-Adresse mehr.
Es tut uns sehr
leid um die Beardies,
denen wir
dadurch nicht mehr helfen können.
Wir sehen sehr
wohl, dass die Probleme immer mehr werden -
Probleme, die
von den Züchtern verursacht wurden;
aber wir
können das unmöglich alles „ausbaden“.
Wenn es über
eine Bitte nicht möglich ist,
für weniger
(ehrenamtliche) Arbeit zu sorgen,
dann müssen wir
uns leider zurückziehen.
Nun sind mal
die Züchter an der Reihe,
diese Probleme
zu lösen.
Sie müssen wohl
noch stärker merken,
was sie den
Beardies mit der immer noch unveränderten Zuchtrichtung antun.
Leider fühlen sich
die wenigsten Züchter für Probleme zuständig –
sonst hätten
sich ja nicht so viele Besitzer an uns zu wenden brauchen.
Wir bitten die
Leser unserer Website herzlich um Verständnis.
Fragen, die
häufig auftauchen, haben wir unter "häufige Fragen" beantwortet.
Vielen von euch
konnten wir zu eurem Traumhund verhelfen.
Viele sind gute
Freunde und treue Schreibpartner geworden,
die uns immer
wieder mit Informationen versorgen.
Ohne euch wäre
diese Website nicht das geworden,
was sie heute
ist.
Deshalb fällt
es uns außerordentlich schwer,
anderen
Beardie-Freunden,
die vielleicht
auch unsere Freunde geworden wären,
die Tür vor der
Nase zuzumachen.
Es geht leider
nicht anders.
Wir danken
allen, die uns ihr Vertrauen geschenkt haben.
Natürlich
bleiben wir am Ball und werden neue Entwicklungen aufzeigen.
Liesel Baumgart
August 2006
... wir versuchen es
noch mal:
Das Postfach ist wieder
geöffnet.
Für Notfälle stehen wir
wieder zur Verfügung.
Aber bitte wirklich nur
bei dringenden Fragen,
damit wir nicht wieder
zu so drastischen Maßnahmen wie einer Schließung greifen müssen. Dann
würden alle echten Notfälle darunter leiden.
Wir appellieren an das
Verantwortungsbewusstsein unserer Leser.
März 2007
Jahresrückblick 2006
In diesem Jahr konnten
wir ein paar Würfe vom alten Typ mehr verzeichnen als 2005.
Der VDH meldete für 2005
eine geringere Anzahl an Beardie-Würfen als bisher. Endlich
wirkt sich die Absage der Welpenkäufer an die Modezüchter, die den weitaus
größten Teil der Züchter stellen, auf das Welpenangebot aus.
Im Juni ließ uns der
Disney-Film „Shaggy Dog“ einen Run auf die Rasse befürchten, wie
nach „101 Dalmatiner“ bei den Dalmatinern geschehen. Es sieht so aus, als
seien die Welpenkäufer vernünftig geblieben – was uns natürlich sehr freut.
Im Juli erschien
der Roman „Angelo – Ein
Hunde-Engel auf Erden“, nach
authentischen Beardie-Erlebnissen geschrieben von der Leiterin unserer
Interessengemeinschaft COMING HOME, Liesel Baumgart, Autorin von „Bearded
Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“.
Im September wurde ein zweiter
Bearded-Collie-Club gegründet, der
BCCD. Er findet nicht unsere Zustimmung.
Nachdem uns von einer
Züchterin, die ihrer Meinung nach Beardies vom alten Typ züchtet (u. E. nur
bei einzelnen Würfen), die Nachricht erreichte: „Endlich ist es soweit. Wir
haben den Mut gefasst und es endlich durchgezogen“, teilten wir ihr mit,
dass wir eine Spaltung der Rasse nicht gutheißen. Als die Website des Clubs
ins Netz gestellt wurde, hieß es dort plötzlich: „Der Bearded Collie Club
Deutschland e. V. versteht sich nicht als zukünftiger Rassehundzuchtverein
des sog. "Beardies vom alten Schlag"! Von solchen Vermutungen
distanzieren wir uns hier ausdrücklich.“ Das ist uns sehr recht. Diese
Alternative nützt niemandem. Uns erreichten viele Mails mit Worten wie:
„Die wollten sich nur an Coming Home anhängen. Jetzt merken sie, dass ihr
da nicht mitmacht, und schon distanzieren sie sich.“
Ein Highlight des Jahres
waren 2 Besuche von Freunden in Wales bei Dr. Lynne Sharpe/Brambledale, die
mit Arbeitsbeardies versucht, die Rasse so zu erhalten, wie die
Rassebegründerin Mrs. Willison sie sich gewünscht hätte.
Die Reaktionen auf
unseren Bericht waren nahezu durchweg positiv. Eine
Züchterin wandte ein, dass sie solche Hunde nicht in ihrer Zucht haben
möchte, da so genannte Fehlfarben (zu viel Weiß) oder auch Hunde, die eher
Border Collies ähneln, in den Würfen vorkommen könnten. Damit hat sie natürlich
Recht und sicherlich werden auch andere Züchter so denken. Im Club sind
solche „Ausrutscher“ nicht gern gesehen. Aber hat nicht die
Rassebegründerin Mrs. Willison auf die gleiche Weise selektiert?
In Frankreich wurde eine
Beardie-Besitzerin, die für den alten Typ eintritt, zur lokalen Vertreterin
des Vereins gewählt. Ihr Rüde hat keine Papiere. Dennoch steht er kurz
davor, als Deckrüde anerkannt zu werden. Uns wurde mitgeteilt, in
Frankreich seien sich die Verantwortlichen darüber klar, dass die Zucht in
Richtung der ursprünglichen Beardies gehen müsse. – Nachtrag: Der Rüde
wurde zu unserem großen Bedauern aus dem Leben gerissen.
Im November schrieb uns
die Firma Marengo, auf deren
Website sich unser Beardie-Rasseportrait befindet, dass ihr das Thema
„Mobbing“ der Beardie-Züchter nicht verborgen geblieben sei. Dort gehen
immer wieder Anrufe der „modernen“ Züchter ein, „die sich aufs Heftigste
aufregen. Wir sind der Ansicht, Meinungsfreiheit bleibt Meinungsfreiheit
und persönlich muss ich sagen: Ich kann mich Ihrer Meinung nur
anschließen.“ Wir danken Marengo für diese Standfestigkeit.
Im Dezember schließlich
konnte die Öffentlichkeit im Fernsehen verfolgen, wie die Beardie-Zucht
heutzutage oft abläuft. Eine Hündin wurde in einer Tierklinik untersucht,
um den Decktag bestimmen zu lassen. Wir erhielten einige Zuschriften von
Beardie-Liebhabern, die entsetzt darüber waren, dass die Hündin beim
Einführen des Instruments zusammenzuckte und wie technisiert eine Paarung
vonstatten geht, statt die Hunde selbst über den richtigen Zeitpunkt
entscheiden und „einfach machen“ zu lassen. Im Hof der Tierklinik fand die
Paarung statt: Die Hündin wurde festgehalten, der Rüde machte mehrere
Deckversuche. „Hoffentlich ist es bald vorbei“, konnte man in den Augen der
Hündin lesen – sowohl bei der Untersuchung als auch bei der Paarung. „Es
sah nach einer Vergewaltigung aus“, schrieb eine schockierte
Beardie-Besitzerin. Ohne Respekt vor den Tieren standen mehrere Personen
dicht um die Hunde herum und die Kamera wurde draufgehalten. Vor lauter
langem, üppigem Fell kam der Rüde nicht zum Zuge, so dass man die Haare der
Hündin an den Hinterbeinen mit Gummibändern zusammenband. Wieder einmal ein
abschreckendes Beispiel für die Modezucht. In der Natur würden Tiere, die
sich nicht ohne menschliche Hilfe paaren können, aussterben ...
Dass es auch anders
geht, zeigt ein verständnisvoller Züchter, der sein Pärchen auf einer Wiese
zusammen spielen, umeinander werben und sich an diskreter Stelle paaren
lässt – von wo die zwei mit freudigem Verhalten zurückkehren.
Auch in diesem Jahr
lernten wir viele nette Beardies kennen. Durch die Berichte über Züchter,
die von Welpeninteressenten besucht wurden, vervollständigt sich das Bild
der Beardie-Landschaft immer mehr.
In den Mails war alles
dabei, was man sich denken kann: von den Freuden der Welpenvermittlung über
die Frage nach einem englischen Hundewörterbuch oder „Ist mein Hund ein
Beardie oder ein Mix?“ bis zu Trauerarbeit. Gesundheitlich das Übliche:
Probleme mit Schilddrüse, Herz, Nieren, Knochen. Zum ersten Mal hörten wir
von einem Beardie, der einen epileptischen Anfall hatte; die Tierärztin
soll gesagt haben, dass Beardies dazu neigen. Zum ersten Mal wurden wir
auch mit dem Von-Willebrand-Syndrom konfrontiert, vor dem schon in älteren
Beardie-Publikationen gewarnt wird.
Geradezu wundervoll
waren einige telepathische Gespräche mit Hunden und Katzen, zu denen wir den
Besitzern verhelfen konnten.
Wir konnten auch
Verbindungen von Beardie-Besitzern untereinander knüpfen, die ähnliche
Interessen haben oder in der gleichen Region wohnen. Man half sich
untereinander, man besuchte sich gegenseitig, einige sehr schöne
Freundschaften entstanden und manches lief so beeindruckend wie von selbst,
dass man von Fügung sprechen kann.
Bei all dem war es gar
nicht so einfach, unseren eigenen Hunden noch gerecht zu werden und die
bestehenden Freundschaften, die sich über die Jahre ergeben haben,
weiterhin zu pflegen. Monatelang haben wir auf unserer Website darum
gebeten, auch woanders Hilfe zu suchen und uns nicht als Welpenvermittlung
zu betrachten – vergebens. Die Flut der Zuschriften riss nicht ab und
unsere Zeit wurde so knapp, dass wir im Herbst leider unser Postfach
schließen mussten und vorläufig keine Online-Beratung mehr anbieten
können. Wir bedauern außerordentlich, dass wir diesen scharfen Schnitt
machen mussten, und können nur um Verständnis bitten. Wir bedanken uns bei
allen, die uns Vertrauen entgegengebracht und uns ihre Fragen und Probleme
anvertraut haben. Um so mehr freuen wir uns über diejenigen, die keine
Mühen scheuen, uns dennoch irgendwie zu erreichen.
Im Prinzip sind alle
Fragen auf unseren sehr umfangreichen Webseiten beantwortet. Wir bitten die
Beardie-Besitzer, die Verhaltens- oder Fellprobleme mit ihren Hunden haben,
auf unseren Seiten nach Antworten zu suchen. Für Erkrankungen sind vor
allem die Züchter bzw. Tierärzte oder Tierheilpraktiker zuständig.
Weitere Neuigkeiten des
Jahres unter „News“.
Alles
in allem
sind wir mit der Entwicklung
zufrieden. Es geht langsam voran, aber es geht in die richtige Richtung.
Die Welpenkäufer sind aufgeklärt und wissen inzwischen, was sie wollen und
was nicht. Was fehlt, ist „nur“ das entsprechende Angebot an Beardie-Welpen
vom alten Typ.
Auch in diesem Jahr
möchten wir unseren Lesern einige Auszüge aus Mails nicht vorenthalten
(Namen wurden natürlich entfernt). Die Züchter sollten sie besonders
aufmerksam studieren – und wir wissen: Das werden sie.
Ich würde mich
sehr freuen, wenn Sie mir eine Liste mit Züchtern, die noch den "alten
Schlag" Bearded Collies züchten (mit mittellangem, harschem Fell)
zusenden könnten. Ich habe bei einer Unterordnungsprüfung in Wien erlebt,
wie ein Beardie Besitzer ständig auf dem extrem langen Fell seines Hundes
stand und dieser jedesmal wenn er aus dem Platz, Sitz machen sollte,
aufjaulte, oder beim Agility den Beardies die Bäuche rasiert worden sind.
Das gab mit zusätzlich zu denken.
Habe eben
zufällig eure website gesehen und war sofort sehr interessiert. Mein
Bearded Collie ist im Sommer gestorben und ich möchte nun gern wieder einen
haben. Bei der Beschreibung der verschiedenen Typen konnte ich feststellen,
dass meiner wohl einer des "neuen" Typs war, was ich im Grunde
genommen (bis auf die Fellpflege) nicht wirklich schlimm fand. Eure
Argumente bezüglich des "alten" Typs haben mich jedoch sehr
überzeugt.
Nach langer
intensiver Internetsuche sind wir doch nicht schlauer geworden. Es gibt zu
viele Anbieter und Züchter. Haben Sie vielleicht einen Tipp für einen
Züchter bei uns in der Nähe?
Auf der Suche
nach einem passenden Familienhund bin ich auf Ihre Seiten gestoßen.
Scheinbar bin ich selbst ein wenig altmodisch, da mir die Beardies des
alten Schlags wesentlich besser gefallen als die von Ihnen bezeichneten
Modehunde.
Ich möchte
einfach nur einen guten zweiten hund in meine familie holen, was nicht
heißen soll das mein erster hund nicht gut ist, aber einge dinge die sie
auf ihrer HP ansprechen treffen halt zu und deswegen möchte ich mich vor
dem kauf des zweiten hundes noch etwas genauer informieren.
Wir sind
bereits Besitzer einer Beardie Hündin und suchen nach Verstärkung. Ich
mache mit unserer Hündin Tunierhundesport und Agility. Die Suche nach einem
Sport-Beardie ist schwierig und ich habe bisher noch nicht das richtige
gefunden. Vielleicht könnten sie mir weiterhelfen und Züchter nennen, die
man nach dem "alten Typ" fragen kann, ohne schräg angesehen zu
werden.
...
Ihr Buch habe ich schon früher mit großem Interesse gelesen, auch wenn es
von meiner Züchterin nicht gerade empfohlen wurde. Sie haben mir sehr
weitergeholfen! Mein Traum wäre es später eine eigene Zucht vom alten Typ
aufzubauen, denn fast alle Beardies in unserem Viertel sind geschoren, das
ist doch einfach schade. Vielleicht tut sich nun etwas in England. Ich habe
gelesen, daß für Hunde ohne Papiere nun auch Möglichkeiten zur
Zuchtzulassungen geschaffen werden sollen. Dies wäre sicher eine große
Chance für die Rasse.
Und da jeder
Kundige weiß, dass man einen Beardie schon nach dem ersten Augenkontakt
nicht mehr zurückgeben kann, hatte der Verkäufer ... (Name) ... gewonnen
und ich etwas über 300,00 DM verloren! Jedenfalls hat meine Hündin die OP
damals gut überstanden.
Natürlich
waren wir in Deutschland bei mehreren Züchtern. Die Hunde waren fett mit
viel zu viel Fell. Modehunde! Jetzt haben wir überlegt einen Hund aus
Tschechien zu holen. Was halten Sie davon?
Erstmal
Glückwunsch zu Eurer Webseite, ein Lichtblick in der Flut von
Hundezüchterseiten. In der Hoffnung mit Eurer Hilfe einen "ehrlichen
Züchter" zu finden möchten wir das Angebot nutzen und uns auf Eure
Vormerkliste setzen lassen.
Bitte nennt
mir Züchter im Bundesgebiet am liebsten in Norddeutschland. Unser Bearded
ist vor 3 Jahren verstorben, er gehörte leider zu "ängstlichen",
trotzdem haben wir die Hoffnung noch nicht aufgegeben, einmal ein
angstfreies Tier zu bekommen.
Ich
interessiere mich schon länger für den Beardie :-) Jetzt möchte ich aber
eher einen "Arbeitshund" und nicht einen dieser
"Showlinien".. wo bekommt man noch so einen Bearded Collie?
Vor ca drei
Monaten haben mein Mann und ich beschlossen, uns einen kleinen Zottel
zuzulegen, und unsere Wahl fiel auf einen Beardie. Durch Recherche im
Internet (wobei wir glücklicherweise auf ihre Seite gestoßen sind!!) und
Anschaffung der Fachliteratur von Frau Liesel Baumgart fiel unsere Wahl auf
einen Beardie der herkömmlichen (alten) Züchtung. Ein Hund muß bei uns auch
etwas robust sein, da meine Eltern, die mit uns in einem großen Haus mit
nicht wesentlich kleinem Garten leben, ebenfalls sehr stolze Hundeeltern
sind, und unser zukünftiger Racker somit mit dem bereits vorhandenen Hund
allerlei aushecken kann und wird. Außerdem können wir anhand unserer
Nachbarin sehen, was mit überzüchteten Rassehunden, hier ein
Golden-Retriever, im nachhinein noch für gesundheitliche Probleme auftreten
können.
Ich wusste das
garnicht,das man den Beardie so verzüchtet hat...bis ich mich hier
eingelesen habe.
Wir denken
noch darüber nach, ob Rüde oder Weibchen. Für den Fall, dass es ein Rüde
werden sollte auch noch über die Möglichkeit einer Kastration. Über ein
aktives Züchten haben wir noch nicht nachgedacht. Somit wäre dies kein
ausschlag gebender Grund. Was halten Sie für besser. Weibchen, Rüde oder
kastrierter Rüde? Wie unterscheiden sich die Tiere Charakterlich?
Ich finde es
auch furchtbar, wenn das Fell bis zum Boden hängt. Deshalb habe ich vor
drei Jahren schon mal bei einem Züchter verzichtet, obwohl ich sonst einen
sehr guten Eindruck hatte. Aber die Mutterhündin war ziemlich zart und
klein und die Haare gingen bis zum Boden. Ich hatte damals einen braunen
Beardie, groß gewachsen, leider schlecht sozialisiert, weil von einem
Massenzüchter. Aber sowas erfährt man beim ersten Hund ja manchmal erst
hinterher.
...
Allerdings hat
mir unsere Tierärztin gesagt, daß sie in letzter Zeit öfter Beardies in
ihrer Praxis sieht, daß die aber zunehmend durch Verhaltensprobleme
auffallen.
...
Inzwischen
habe ich eine ganz Menge Beardie-Züchter Seiten angesehen auf der Suche
nach einem "vernünftigen". Es ist erschreckend, wie die meisten
Hunde aussehen. Da habe ich mit meinem Beardie wirklich einen Glücksgriff
gemacht. ... Auf den Internetseiten habe ich nur zwei gefunden, die bei
ihren Zuchtzielen davon sprechen den alten Schlag erhalten zu wollen. Viele
Züchter schreiben aber nur, sie wollen die Beardies dem Standard gemäß
züchten und gesund (selbstverständlich oder?)- oder sie schreiben gar nichts.
Inzwischen bin ich dazu übergegangen, mir nur noch die Hundebilder
anzusehen. Und von den Seiten, wo die Hunde alle Haarspangen tragen,
verschwinde ich ganz schnell wieder. Viele sind auch nur liegend, als
Kopfbild oder als Junghund abgebildet. Allerdings habe ich auch
festgestellt, daß manche Züchter die Haarzucht auf die Spitze treiben.
Mein Rüde (Anmerkung:
alter Typ) sieht gegen die Haarpracht dieses Hundes
aus wie der arme Verwandte, aber ich bin heilfroh darüber und werde mich
beim nächsten bürsten daran erinnern.
Ich find´s
toll, dass es Sie gibt.
Nach Studium Ihrer Internet-Site und
Bearbeitung des Fragebogens, hat sich der Wunsch nach einem Bearded Collie
alten Typs gefestigt. Können Sie uns sagen, welcher verantwortungsvolle Züchter Welpen abgibt
bzw. in den nächsten Monaten erwartet? Sofern es aktuell kein Angebot geben
sollte, warten wir gern noch mit dem Kauf, wenn wir dadurch das Risiko,
einen Problemhund zu erhalten, minimieren können.
Mir ist es
ganz wichtig einen Beardie der alten Rasse zu bekommen und würde mich gerne
auf die Warteschlange begeben. Es Muss nicht heute oder morgen sein,
wichtig ist mir dass ich eine Hündin bekomme die nicht aus einer modernen
Zucht kommt. Vielleicht wissen Sie jemand der liebevoll züchtet.
Gibt es im norddeutschen bis
mitteldeutschen Raum Züchter, die Beardies nach dem alten Schlag züchten?
Und wenn ja, ab wann wäre dort mit Welpen zu rechnen? Ich habe vor wenigen
Tagen eine Beardie-Hündin im Alter von 14 Wochen verloren. Sie litt an
einer massiven Nierenmissbildung und musste eingeschläfert werden. Der
Schock sitzt tief - und die Angst, dass mir so etwas noch einmal passiert.
Hallo, nach
langem forschen im Internet bin ich auf Ihre Internet-Adresse gestoßen. Ich
habe nun schon so viel über Bearded Hunde gelesen und wäre sehr glücklich
von Ihnen zu erfahren, wo man von einem gutem, zuverlässigem Züchter eine
kleine Bearded Hünde-Welpin mit dem alten Wesen finden könnte! ... Nun habe
ich sehr viel gelesen in Büchern und im Internet und wäre super glücklich
zu erfahren, wo ich denn überhaupt noch Bearded Hündinnen, mit dem
zuverlässigen, unverwüstlichem Wesen finden kann! Da wir dringend
suchen wäre ich glücklich wenn Sie mir bald antworten würden (gerne per
Email), da wir und unsere so gerne bald wieder eine kleine
Hundedame um uns hätten!!
Ich bin sowas
von begeistert von Euren Seiten, respektive den Inhalten. Ein dreifach Hoch
auf "Hundemenschen", die sich auf Coppinger einlassen, auf rohes
Fleisch und und und. Bei uns in Österreich gibts leider sowas nicht.
Ich mußte 50
Jahre alt werden um mich gegen den Strom schwimmen zu trauen, diverse
Hundebücher von "Fachleuten" als Mist beseite zu legen, die
Abrichteplätze (schon das Wort) in Wien nicht mal aus der Ferne zu
betrachten.
Ich hoffe so
sehr, daß möglichst viele Menschen Eure Seiten lesen und sich animieren
lassen eigenständig zu denken, fühlen, und noch mal denken. Und ein bischen
mehr Coppinger zu lesen, auch wenn das was drinsteht nicht immer so
angenehm für Besitzer ist, wie viele andere sogeannten Fachbücher, die
nebenbei bemerkt, ausschließlich Fertigfutter empfehlen.
Wenn ich mit Beargyzüchtern
telefoniere und sie nach der Züchtung des `alten Schlages` wegen dem Fell
frage, kommt mir direkt Ihr Name entgegengeschleudert. So habe ich meistens
Unverständnis über meine Anfrage geerntet. Aus diesem Grunde bitte ich Sie
mir eine Liste der Züchter zuzuschicken, die Beardies mit `pflegeleichtem`
Fell züchten.
Ihre
Internetseite ist sehr beeindruckend wir sind ebenfalls Verfechter des
gesunden ursprünglichen Beardies. und ich würde gerne einen Link zur
Website schalten. Ihr Buch empfehle ich bereits. Wir sind engagierte
Hobbyzüchter. Wir züchten in der, von den VDH`lern, sogg. Dissidenz. Unsere
Zucht und unsere Hunde sind prächtig, wir haben allerbeste Kritiken.
Ich weiß, dass
Sie keine Adressen weitergeben, aber vielleicht können Sie mir ja doch
helfen.
...
Ich hoffe, Sie
können ein Kontakt zwischen mir und Frau ... (Name) ... aufbauen.
...
Das Buch von Ihnen kenn ich, das habe ich sofort
kaufen müssen als es rauskam. Sie haben mir da voll und ganz aus der Seele
gesprochen. Wenn man heute die Beardies im Ring anschaut, sieht man da nur
nervöse, ängstliche Fellbündel. Furchtbar. Mit meinem Rüden war ich auch
ein paar Mal ausstellen, aber da er (stand immer im Richterbericht)
"im Laufen die Rute zu weit oben" trug, war auch nie eine
Platzierung dabei. Ich mein, wenn ich als junger Rüde mit 5 anderen Rüden
im Ring stehe, würde ich auch meine Rute etwas höher tragen :o)) Alles
total lächerlich. Na ja, wenn die halt meinen.
...
Ja und diese
...(Name der Zuchtstätte)...-Leute, oh je, wenn ich die schon sehe, die
Hunde, das tut richtig weh. Wie soll so ein Hund überhaupt im Wald laufen
gehen, ohne den halben Wald mit nach Hause zu bringen?
Unser Rüde
ist nicht so ein Beardie wie es anscheinend so viele gibt.Wir hatten
viel Glück mit ihm,obwohl seine Züchterin nicht so gut ist wie man sich
eine Züchterin wünscht und eigentlich aussuchen sollte.Wir hatten ja
sooooooo viel Glück.Unser 2ter Beardie soll allerdings ein Old Type
sein,und wenn wir ins Ausland dafür müssen.Wir sind richtige Beardie Fans
geworden.Viele Grüsse an ihre Beardies und an das ganze Team,die sich so
für die armen Beardies einsetzen.
Der Artikel,
in dem von über 300 Arbeitsbeardies in GB die Rede ist, war für mich sehr
interessant und weckt die Hoffnung, dass unsere Rasse nicht völlig als
großgezüchtetes Haarmonster mit immer schlechter werdenden Anlagen und
Macken verkommt.
Mein Gott ich kann Ihre viele Mühe
gar nicht wieder gut machen!!! Ganz herzlichen Dank für alles.
Hätte nicht
gedacht, dass sie den Kleinen so schnell annehmen, aber er ist eben etwas
besonderes. Die 3 sind wie eine richtige Beardiefamilie. Sie sind
immer gemeinsam unterwegs und beschützen den Kleinen auch, sie schlafen
zusammen, essen zusammen. Sie teilen alles mit dem Kleinen und momentan hat
er natürlich noch absolute Narrenfreiheit. Also er darf sich mit den Großen
echt alles erlauben. Da tun mir manchmal schon die Großen leid, aber wenns
doch zu arg und aufdringlich wird, dann brummeln sie ihn kurz an, der
Kleine weiß sofort was gemeint ist und dampft ab. Echt toll. Der
Kleene ist echt der Wahnsinn. Er ist 10 Wochen alt, ich habe ihm noch
nichts groß gelernt und trotzdem kann und weiß er einfach alles. Er macht
sitz, platz, er versteht bleib oder raus. Er apportiert den Ball. Er hört
super auf seinen Namen. Einmal rufen ist er sofort da und setzt sich vor
mir hin. Wirklich toll. Er ist ein totaler Kasper. Er bringt uns ständig
zum lachen.
So langsam
findet man alles auf der Website.Informationen von A bis Z.Hier wird
man wenigstens über alles aufgeklärt.Sehr informativ für zukünftige
Beardiebesitzer.Ich werde sie an jeden,der Interesse an einem Beardie
hat,oder schon einen hat,weiterempfehlen.Macht weiter so.
Ich habe Sie
nicht vergessen und jedesmal, wenn ich die Haarkletten aus dem Fell unserer
Hündin gebürstet habe an Sie und Ihre Initiative gedacht. Für den Sommer
haben wir ihr Fell auf ca Handbreite kürzen lassen und es in Eigenarbeit
auch weiter kurz gehalten. Das und viele Besuche am Hundestrand mit
ausgedehnten Bädern hat uns alle den Sommer gut ertragen und genießen
lassen. Über eine zufällige Begegnung mit einem Beardie sind wir auf einen
eher privaten Beardie Club gestossen, der sich monatlich einmal trifft. Ich
habe mich gefreut, dass bei diesen Treffen auch geschorene oder Beardies
mit gekürzten Haaren dabei waren und in Gesprächen auf Ihre Initiative
hingewiesen. Und alle waren sich einig: Es gibt vom Wesen her nichts
Besseres als einen Beardie. Ich hoffe nur, dass die pflegeaufwendigen
Beardies langsam wieder dem alten Typ weichen werden und habe mit Interesse
Ihre Berichte und Statistiken gelesen.
Kennst Du den
Zwinger ...(Name)...? Hat sie mal den alten Typ gezüchtet? Ich war durch
Zufall mal auf ihrer HP. Dann war ich auch auf der HP des anderen
Zwingers, wo deren Hündin her, aber die züchten ja auch nur noch Müll. Ich
verstehe es echt nicht. Sie hatten doch so tolle Beardies vom alten
Typ, warum haben sie nicht bemerkt wie wertvoll sie sind? Die anderen
züchtet doch nunmehr jeder. Die Züchter müssen doch bemerkt haben, dass die
anderen Hunde anders sind, als die vom alten Typ oder ist es ihnen egal.
Wohl eher egal !!!
Ich hatte
auch einen Anruf vor kurzem, von einem Mann, der einen
...(Zuchtname)...-Beardie hatte. Er wurde leider im Alter von 5 Jahren vom
Auto überfahren. Der Mann war todunglücklich. Er hatte vorher bei dem
Züchter angerufen in der Hoffnung er bekommt dort noch einen Beardie.
Ich konnte ihm ja leider keinen alten Typ Beardie mehr anbieten. Er wollte
am liebsten gleich vorbeikommen und meinen Welpen haben. Ich habe ihm
gesagt, so leid es mir auch für ihn tut, aber von meinen Hunden ist
keiner verkäuflich, für kein Geld der Welt. Es ist so sehr tragisch. Die
Menschen, welche so viel Wert legen auf so einen alten Beardie,weil sie
schon mal einen hatten, bekommen keinen mehr, weil kein Züchter sie
mehr züchten will und es werden immer mehr Menschen, die so einen Beardie
vom alten Typ haben möchten. Wie blöd sind denn die ganzen Züchter.
Warum züchtet man nicht das was die Leute auch haben wollen? Ich finde
das alles so traurig. Aber es liegt daran, das sich keiner der Züchter
tiefgründiger mit der Geschichte des Beardies befasst, sonst würden sie
versuchen das Erbe von Frau Willison zu erhalten. Da sind wir wieder bei
den doofen Menschen, welche nur an sich und ihren Profit denken. Was machen
denn die Menschen, die keinen alten Beardie mehr bekommen? Sie kaufen einen
Modebeardie. Lieber so einen als gar keinen Beardie, sagen sie sich. So war
es doch bei uns damals auch. Doch dann meinte es jemand ganz gut mit
uns und schenkte uns noch zwei dieser kostbaren Beardies, nun bin ich dran
das Beste draus zu machen. (Anmerkung: Zucht geplant)
Seit Samstag haben wir unsere Kleine
zu Hause und super glücklich, denn bis jetzt läuft es prächtig. Sie ist ein
sehr fröhlicher Hund, spielt viel mit den Kinder und tobt kräftig im
Garten. Selbst die lange Autofahrt war kein Problem für sie. Sie ist gar
nicht schreckhaft!!
Wir waren von der Art wie der Züchter
für seine Hunde lebt sehr begeistert und sind sehr froh, dass wir uns so
entschieden haben.
Auch
wenn ich auf Eurer HP gelesen habe, daß Ihr keine Züchter mehr empfehlen
werdet,da es sehr viele Anfragen und wenige Züchter gibt, so erlaube ich
mir dennoch an Euch diese Frage zu stellen, da wir für unseren Sohn mit 8
Jahren einen "Therapiebeardie" suchen. Unser Sohn ist ein überaus
unkonzentrierter, innerlich zerrissener junger Mann, der in der Schule
jetzt zunehmend Probleme mit der "inneren Ruhe" entwickelt und
deshalb auch jetzt beginnend in ergotherapeutischer Behandlung steht.
Zusätzlich bietet die Volksschule, die er besucht, ihm die Möglichkeit,
einmal die Woche zu einem Therapiehund zu gehen, was er dankbar annimmt und
dann recht ruhig und ausgeglichen ist. So sind wir nun auf der Suche nach
einem wesensfesten Hund dieser Rasse und hoffen trotzallem auf ein kleines
"Weihnachtswunder" von Eurer Seite.
Ein ganz
herzliches Dankeschön für die liebevolle Begleitung bei der Erziehung
meines Beardies!
1985 bekam
ich meinen ersten Bearded, ein pflegeleichter, aufgeweckter Kerl, sensibel
und leicht zu erziehen. Er wurde 13 Jahre alt. Dann kam Nr. 2 zu uns -
extrem geräuschempfindlich, so zart wie sein Körperbau war auch sein
Seelchen und sein Fell. Bei 56 cm Schulterhöhe kam er nie über 19 kg, er
fraß nur das Nötigste. ... Trotz oder vielleicht auch wegen seiner
"Behinderung" war es eine ganz besondere gegenseitige Liebe und
ich habe viel mit ihm gelernt. Danach ging ich auf die Suche und fand eine
Züchterin, die auf das Wesen der Hunde großen Wert legt und bekam den 3.
Beardie. Ein selbstsicherer kräftiger Rüde, immer hungrig, läßt nie Reste
im Napf und hat vor Nichts und Niemand Angst. Doch muß ich gestehen, wenn
er mein erster Hund gewesen wäre, würde er mir mittlerweile auf der Nase
rumtanzen.
Diese Mail ist ein eindrucksvolles Beispiel
dafür, wie es so manchem ergeht. Alle wollen – dem Rassestandard
entsprechend - einen wesensstarken, aktiven, intelligenten Hund, aber mit
der Klugheit und Durchsetzungskraft eines „echten“ Beardies sind einige
Anfänger schlicht überfordert. Wer aber einmal so einen Beardie gehabt hat,
will nie wieder einen modernen Beardie, auch wenn „Problemkinder“ oft
besonders geliebt worden sind.
Die
Verwechslung mit Bobtail ist uns ja nicht fremd. Auf dem Welpenplatz haben
es mich auch schon drei Leute gefragt. Aber bei all den Welpen der
verschiedenen Rasssen muß ich doch sagen, daß der Beardie am hübschesten
aussieht - so richtig wie ein Spielzeughund im Plüschanzug.
* * *
deren Väter Arbeitshunde
sind:
Diese Zucht gefällt mir sehr gut.Da
würde ich auch einen nehmen.Egal,ob sie Papiere bekommen oder nicht. Diese
Frau muss doch unterstützt werden. Sie leistet so tolle Arbeit.
Der Bericht über Frau Sharpe stimmt mich ein
wenig traurig. Sie steht mit ihren Problemen sehr alleine da. Ich glaube
nicht, dass es hier ehrliche Züchter gibt, die in ihrem Sinne züchten
würden. Ich traue niemanden soviel Geist zu.
Die Hunde sehen toll aus. Ganz anders
als mein Racker. Die Felllänge, das kann man gar nicht glauben –fast wie
eine andere Rasse. Und das schwarz um die Augen und den Mund –gigantisch.
Ich glaube, das würde sich lohnen, von dort einen Zweithund zu holen.
Ich habe gleich mal den Bericht über
die Beardies „durchflogen“. Neugieriger war ich ja auf die Fotos. Und was
soll ich sagen, ich finde diese Tiere sehen einfach herrlich aus!!! Also,
wenn ich Mrs Sharpe’s Beardies so sehe, dann kann ich ihr zu diesen tollen
Tieren nur gratulieren.
Mit den Brambledales kann ich mich
nicht recht anfreunden. Manche haben schmale Schnauzen, einen fixierenden
Blick und erinnern auch mit ihrem Schleichgang an Border Collies. Da muss
Dr. Sharpe drauf achten, dass das nicht mehr wird – Selektion tut Not!
Das Merle-Gen geht gar nicht –
jedenfalls nicht ohne Gentest in der Nachzucht! Wenn Hunde das Merle-Gen
tragen, obwohl man es nicht sieht (entweder weil nur 1 Elternteil es trug
oder weil es im Fell kaum zu erkennen ist), dann geht der Schuss nach
hinten los!
27. Dez. 2006
Mitch
Monty
von der Hummelwiese
10.4.1992 – 22.9.2007
Abschied von Mitch
Mitch war uns von Welpenbeinen an ein treuer Begleiter und mit seiner
Würde und Weisheit ein wunderbarer Helfer, Ratgeber und Lehrer.
Ohne ihn wäre unser Leben anders verlaufen.
Die Interessengemeinschaft COMING HOME verliert mit Mitch ihren
Logo-Hund. Aber er ist ja nicht ganz fort, wir werden seine Gegenwart immer
spüren.
Er war ein Botschafter für den „alten Typ“, wie er im Buche steht,
sowohl vom Aussehen als auch vom Wesen her – ein leuchtendes Vorbild für
die Beardie-Zucht. Ohne Mitch gäbe es weder beardie-special.de noch
beardedcollie.de – und damit war er auch der Auslöser dafür, dass wir
vielen Menschen und ihren Hunden helfen konnten und zahlreiche liebe
Freunde kennenlernen durften. Zwei Beardie-Bücher (mit Plädoyer für den
„alten Typ“ und ein Umdenken in der Beardie-Zucht) wären ohne Mitch nicht
geschrieben worden und auch nicht der Erfahrungsroman „Angelo – Ein
Hunde-Engel auf Erden“.
Mitch’ letztes Vermächtnis ist eine Webseite über Oldies.
Der Entwurf dazu entstand in seinen letzten Stunden, während der Nachtwache
– als wir noch nicht ahnen konnten, dass es die letzten Stunden sein
würden.
Der Tierarzt hat Mitch am frühen Morgen erlöst, an einem sonnigen Tag
mit Vogelzwitschern, viel zu schön zum Sterben, aber – wie eine liebe
Freundin schrieb – genau richtig, um aufzusteigen und mit Freude auf die
Zukunft auf uns herabzublicken ...
In unserem Garten fand er seine letzte Ruhestätte, neben seinem
Freund Robin.
Wir danken allen,
die uns in den letzten Monaten mit Rat und Tat zur Seite standen, und
allen, die uns nun mit so lieben, bewegenden Worten trösten. Solche
gefühlvollen, ausführlichen Zuschriften bekommt man kaum als
Hinterbliebener eines verstorbenen Menschen – um so mehr zeigen sie uns,
dass „unser Großer“ wirklich ein ganz Großer war.
Karl-Heinz
und Liesel Baumgart
Jahresrückblick 2007
Freud und
Leid lagen im vergangenen Jahr dicht beieinander.
Wie schon
in den Jahren zuvor, erreichten uns auch 2007 zahlreiche Mails und Anrufe
von besorgten Beardie-Besitzern. In vielen Fällen konnten wir helfen,
doch manchmal steht man angesichts schwerer Probleme bzw. Erkrankungen
einfach nur noch hilflos da und fragt sich, wohin die Beardie-Zucht noch
führen soll.
Um es
vorwegzunehmen:
Es
hat sich kaum etwas gebessert und es wird wirklich allerhöchste Zeit,
dass die Züchter sich mal auf den Hosenboden setzen und gegensteuern.
Wir
verweisen an dieser Stelle noch einmal auf die Bücher von Dr. Hellmuth
Wachtel – ein Muss für jeden verantwortungsvollen Züchter. Einen
Vorgeschmack darauf gibt ein Artikel über die Zuchtrichtungen
der Zukunft.
Das
Jahr hatte kaum angefangen, da hörten wir von einem Beardie, der an einer
Narkose gestorben war. Ein MDR1-Gendefekt wurde festgestellt.
MDR1
war uns bisher nur in Zusammenhang mit neurologischen Schädigungen – bis
hin zum Tod – durch gewisse Medikamentenwirkstoffe bekannt gewesen. ...mehr
Aus
Frankreich kam die Meldung von einer autoimmun-hämolytischen Anämie
bei einer Beardie-Hündin, die dadurch ihre 9 Welpen verlor und nur mit
großer Mühe gerettet werden konnte; ihr Sehvermögen wird durch die
Behandlung möglicherweise für immer stark beeinträchtigt sein. Die
Besitzerin der Hündin sprach von einer Blutallergie gegen die eigenen
Welpen. Diese Krankheit ist ebenso bei einem Halbbruder der Hündin
aufgetreten. Die Besitzerin der Hündin fand heraus, dass die
Erkrankung in Großbritannien bekannt ist; das betreffende Gen soll aber
noch nicht gefunden sein. Es wird Blut von betroffenen Hunden gesucht, um
das Gen zu identifizieren. Bezeichnend für die Erkrankung soll sein, dass
sie einen Auslöser braucht um auszubrechen, z. B. eine allergische Reaktion,
Stress, Impfung etc. Mehr zu dieser Krankheit im französischen Beardie-Forum, Stichwort AHAI.
Wieder
wurden uns Fälle von Cushing Syndrom, Addison,
Schilddrüsen-Erkrankungen, Herz-, Nieren- und Magen-Darm-Problemen
gemeldet.
Wiederum
aus Frankreich kam die Nachricht von einem Beardie mit Wirbelsäulenproblem
(Sacrum nicht verbunden) und ein Beardie soll zweigeschlechtlich
sein. Beide aus einer sehr bekannten französischen Zucht - und damit geht
es alle Züchter an.
Auffällig
war die steigende Anzahl von Tumorerkrankungen, allen voran Milztumore.
Nach Aussage von Tierärzten sollen Tumore bei allen Hunden immer öfter
vorkommen.
Krankheiten,
die von Zecken übertragen werden, scheinen ebenfalls auf dem Vormarsch zu
sein. Manches Mal kamen die Besitzer nur zufällig oder durch unseren
Hinweis dahinter, da die Symptome recht unspezifisch sein können. Borreliose
ist mittlerweile bekannt, aber wer denkt schon an die lebensgefährliche Anaplasmose
usw.?!
Wir
hörten von Canini-Engstand (Zähne), der zu kleinen entzündlichen
Löchern im Kiefer führte, so dass Junghunde von einem Zahnspezialisten
operiert werden mussten.
Auch
wesensmäßig mussten wir wieder von allerlei Schwächen hören, von der
bekannten Überängstlichkeit bis hin zur Aggression eines
Deckrüden (!): Bei einer Ausstellung ging er auf den freundlich wedelnden
Rüden einer Zuschauerin los.
Immer
wieder gab es Fragen zur Pflege, zu Problemen mit verfilztem Fell,
zum Haareschneiden und zum Kürzen der Stirnhaare. Der Statistik zufolge
werden unsere Pflege-Webseiten am häufigsten aufgerufen. Das sollte den
Züchtern wirklich zu denken geben.
Neben
den vielen Zuschriften von Welpen-Interessenten zeigten uns Kleinigkeiten
an, dass ein Umbruch in der Rasse stattfindet:
Besitzer
von Rüden des alten Typs, die teilweise noch sehr jung sind, erhalten
Deckanfragen von Modezüchtern, „damit mal wieder etwas Robustheit und
Gesundheit in unsere Zucht kommt.“ Wir freuen uns über die
Rüden-Besitzer, die ihre Hunde trotz des finanziellen Anreizes nicht
dafür hergeben, dass die Züchter halbe Sachen machen.
In
einer Ausgabe der „Beardie Revue“ warb ein Züchter mit Hunden, wie sie
vor vielen Jahren gezüchtet wurden. Heute hat er völlig anders aussehende
Beardies ...
Eine
Beardie-Besitzerin, Tierärztin, wählte als Thema für ihre Doktorarbeit die
Geräuschempfindlichkeit bei Bearded Collies – ein Thema, das lt. Aussage
der Modezüchter „kein Thema“ ist.
Wenn
man einen Blick über die Grenzen wirft, kann man sagen: Bei uns sehen die
Beardies wieder besser aus – jedenfalls was die Länge des Fells angeht.
Das sagt natürlich nichts darüber aus, wie die Hunde „unter dem Fell“
sind, sowohl genetisch betrachtet als auch vom Körperbau her. Die
körperbaulichen Mängel, die man sogar bei den „besten“ Beardies im
Ausstellungsring sieht, lassen uns manches Mal die Haare zu Berge stehen.
Es wurden auch Ausstellungshunde gesehen, deren Haar geschnitten worden
war.
Im
Herbst mussten wir Abschied nehmen von Mitch,
dem Logo-Beardie von „Coming Home“, ohne den es unsere Webseiten nicht
gäbe. Er wurde 15 ½ Jahre alt.
Trauerbegleitung
war ein großes Thema in diesem Jahr. Zu den Webseiten über Oldies, die nach den Erfahrungen
mit Mitch entstanden, sind viele Reaktionen von Hundebesitzern bei uns
eingegangen, denen wir schon in diesen 3 Monaten damit sehr helfen
konnten und die für unsere Hinweise ausgesprochen dankbar waren. Wir
haben uns sehr über die gefühlvollen Rückmeldungen gefreut und auch
darüber, wie eng das Band zwischen Menschen und ihren Hunden oft ist.
Die
Nachfrage nach Welpen vom alten Typ ist unverändert stark, obwohl
wir zu unserem Bedauern nur selten Beardies vermitteln können – weil es
einfach kaum noch solche Hunde gibt. Umso mehr haben wir uns gefreut,
dass wir in zwei Trauerfällen recht schnell einen Beardie vom alten Typ
parat hatten, einen Welpen und einen Junghund, der vom Züchter aus
schlechter Haltung zurückgeholt wurde.
Einige
Welpen und auch erwachsene Hunde (nicht nur Beardies) fanden mit unserer
Hilfe ein gutes Zuhause und haben ihre neuen Besitzer glücklich gemacht.
Nette Rückmeldungen trafen auch von Menschen bei uns ein, die nicht auf
den eigentlich gewünschten Beardie-Nachwuchs warten wollten, sich anderen
Rassen zuwandten und mit ihnen glücklich geworden sind.
Das
sind die Lichtblicke unserer Arbeit.
Schöne
Momente wurden uns ebenfalls durch viele Fotos von Beardie-Besitzern
beschert, auch auf lustige Art, z. B. die Aufnahme eines Wohnzimmers mit
dem Titel „Suchspiel“ (der Welpe hatte es sich unter dem Sofa gemütlich
gemacht) oder „Bilderrätsel: Was ist das?“
Ein Beardie, der nicht
fotografiert werden möchte.
Schließlich
mussten wir feststellen, dass viele Welpen-Interessenten, die sich auf
unsere Vormerkliste setzen lassen hatten, inzwischen andere Hunde gekauft
hatten. Wir bitten herzlich darum, uns in solchen Fällen Bescheid zu
geben, damit wir den Namen von der Liste streichen und uns ein
Anschreiben zum Zeitpunkt eines Wurfs sparen können. So können andere
Interessenten nachrücken, ehe womöglich recht schnell der betreffende
Wurf verkauft ist.
Im
Herbst/Winter gab es erstmals Anfragen – und gleich mehrfach -, ob
Regenmäntel für Beardies gut seien. Offenbar leiden Beardies darunter,
dass sich das üppige Fell stark mit Wasser vollsaugt und nach dem
Spaziergang nur sehr schwer trocknet. In so einem Fall geht ein
Regenmantel natürlich in Ordnung, denn Feuchtigkeit, die lange im Fell
bleibt, kann krank machen. Auch für alte Hunde, deren Fell dünn geworden
ist, die nur noch wenig Unterwolle haben oder gar nierenkrank sind, ist
ein Regenmantel eine gute Hilfe.
Zum
Jahresende erreichte uns die frohe Botschaft, dass der Rüde Wolfie
(gezüchtet von Dr. Lynne Sharpe/Brambledale, Wales), der in der
französischen Zuchtstätte „Firstmiss“ bei Familie Gsell lebt, zur Zucht
zugelassen wurde. Wolfie ging aus der
Paarung einer Beardie-Hündin vom alten Typ mit einem
Arbeitsbeardie hervor und hatte daher keine Papiere vom britischen Kennel
Club. In Frankreich ist unter bestimmten Voraussetzungen eine
Zuchtzulassung „ohne Papiere“ möglich. Wolfie ist für den Beardie vom
alten Typ ein echter Hoffnungsträger – ebenso wie Touffu (Eltern unbekannt), der
im französischen Plerguer lebt. (Nachtrag: Touffu ist früh verstorben.)
Mit
Freude hörten wir, dass Mrs. Sharpe/Brambledale wieder wohlauf ist und
einen weiteren Wurf plant.
- - - - - -
Diese
Zusammenstellung ist in erster Linie für die Züchter gedacht, die immer
noch die Augen vor der Wahrheit verschließen. Bei den Welpeninteressenten
laufen wir damit offene Türen ein. Bei ihnen setzt sich mehr und mehr das
Bewusstsein durch, dass der alte Beardie-Typ (der standardgerechte
Beardie!) etwas Wertvolles ist, das es zu erhalten gilt. Inzwischen sind
wir an einem Punkt, an dem es kaum noch geeignete Zuchthunde gibt, mit
denen der Beardie in der standardgerechten Form bewahrt werden kann – neben
den britischen Arbeitsbeardies, die zwar Arbeitspapiere und eine
enthusiastische Lobby haben, aber noch nicht vom Kennel Club anerkannt
werden. Wir können gut verstehen, dass die Farmer ihre Hunde nicht dafür
hergeben wollen, dass sie in die Schönheitszucht eingehen; denn eine
Vermischung liegt auch nicht in unserem Sinn, sondern die Erhaltung des
ordentlichen Erbguts.
Liebe
Züchter, wir wissen, es ist lästig, Fehler einzugestehen, aber wenn es
weitergeht wie bisher, werden wir den standardgerechten Beardie
verlieren. Nur wenn jetzt endlich mit Macht das Ruder herumgerissen wird,
kann es noch mit Volldampf Richtung Erfolg gehen – die einzige Chance,
die die Beardies noch haben.
- - - - - -
Die
Mails und Anrufe, die uns 2007 erreichten, gleichen denen der Vorjahre.
Die bekannten Probleme sind geblieben. Daher wollen wir hier nur ein paar
besonders interessante Zitate bringen:
Nachdem
wir uns letzte Woche nach 17 Jahren und 1 Monat von unserem Rüden (nach
Ihrer Beschreibung wohl "alter Schlag") schweren Herzens
trennen mussten, wende ich mich an Sie, mit der Bitte, vielleicht
doch einen Ihres Erachtens vertrauensvollen Züchter zu nennen, auch, wenn
Sie, wie ich lesen konnte, keine Welpen vermitteln können. Meine
Frau ist seit dem Tod unseres Beardies nur noch am weinen und für mich
steht es fest, dass wir wieder, wenn auch nicht direkt, einen
"Beardie" bekommen werden. Nachdem ich Ihre Homepage gelesen
habe, fühle ich mich im Nachhinein bestätigt, einen wundervollen
Hund des vmtl. alten Schlages aus der damaligen Tschechoslowakei
"erwischt" zu haben. Wir hatten, bis auf das letzte Jahr, so
gut wie keine gesundheitlichen Probleme, abgesehen von den normalen
Altersleiden wie Arthrose, oder auch mal eine Ohrenentzündung, zu
"kurieren".
Liebe Beardieschützer, ich bin Kindertherapeutin und auf der
Suche nach einem geeigneten Hund für mich selber und den Einsatz in
meiner psychotherapeutischen Praxis. Mir scheint der Beardie
vom alten Schlag genau passend und nun bin ich auf der Suche nach einem
wirklich guten Züchter, der dieses Thema (Beardie vom alten
Schlag) wirklich ernst nimmt. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie
mir weiterhelfen könnten. Da ich schon bei einigen Telefonaten mit
Züchtern die Brisanz dieses Themas zu spüren bekommen habe, verstehe ich,
dass jede Unterstützung ihrer Seits auch als Konfrontation mit
Züchtern des modernen Typ ist. Nach meiner Erfahrung mit diesem Reizthema
kann ich mir vorstellen, dass sie in einem hohem Maße angefeindet werden
und hoffe, dass sie durchhalten und ihre Position weiter vertreten, um
diese wundervolle Rasse zu erhalten. Mir ist kein Weg zu weit, um mich
mit entsprechenden Beardiezüchtern in Verbindung zu setzen.
Nun
noch zu den durchgestylten Ausstellungshunden. Da wird doch der größte
denkbare Unfug getrieben, selbst Haarspray und Gel wird da verwendet.
Warum nur diese Qualzüchtungen (z.B.Pekinesen,die kaum mehr atmen
können)?? Ich finde es wunderbar, dass Sie sich dafür engagieren, wieder
natürliche selbstbewusste Beardies zu züchten.
Alle
Hunderassen, die erst in Frage kamen, wie Entlebucher Sennehund, schieden
letztendlich aus. Erst als ich einem alten Freund begegnete und dieser
wieder einen Beardy hatte (leider Modehund) fiel die Entscheidung -
entweder richtig, oder gar nicht. Wenn Sie noch Adressen von Züchtern
haben die im Laufe des Jahres 2008 Welpen verkaufen bitte mit mir in
Verbindung setzen. Keine Schönheitsmodelle - mein letzter Beardy war von
1988 - noch ein richtiger - nur Züchter die die Kritik dieser
Homepage Coming Home ernst nehmen.
In
Frankreich ist ein Beardie-Züchter ins Gerede gekommen, weil er seinen
Hunden ... verabreicht (ein Gift - wir streichen den Namen lieber,
damit nicht noch andere Züchter auf diese Idee kommen),
damit sie ein schöneres, glänzendes Fell bekommen. Verschleiß von
Muttertieren, Deckaktpreis von 1500 Euro aufwärts, Miesmachung einer
anderen guten Züchterin, „Kauf“ der Richter, extreme Brutalität (dadurch
habe ich selbst erlebt, wie er aus dem Ring verwiesen wurde) - ERGO kein
Züchter meines Vertrauens.... Als ich dieses hörte bin ich fast vom Stuhl
gefallen.... und soweit ich dies beurteilen kann, aus meiner Sicht und
was ich persönlich schon gesehen habe, würde ich sagen, dass diese
Gerüchte auf sicheren Fundamenten basieren.
Anruf einer
Freundin ohne Hund: „Beim Tierarzt saß ein Mann mit
Beardie im Wartezimmer, der war vom selben Züchter wie deiner. Da wird
jetzt wohl ganz anders gezüchtet. Der Hund sah aus wie ein aufgeplatztes
Sofakissen. Der Mann hat erzählt, er hätte noch einen anderen Beardie.
Der soll total aggressiv sein.“
Vielleicht
haben Sie noch einen Buch-Tip betr.: der Geräuschempfindlichkeit. Heute
sind wir in einen Hagelschauer gekommen und meine Hündin war ab -
nach Hause.
Auf
Eurer Beardie Homepage kann man sich kaum sattlesen. Die ist super!
Ich hatte, glaube ich, mit meinem
Rüden Glück, eher den alten Typ gekauft zu haben, Fell sehr pflegeleicht (er legt sich in jede
Pfütze, Bach, Brunnen und wälzt sich im Sand oder hat den ganzen
Waldboden im Fell aber Hauptsache glücklich, man hat ja einen
Staubsauger! Ängstlich ist er auch nicht, ausser Gewitter und Feuerwerk!
Da ich jetzt weiss, wie schwierig ein guter Hund zu finden ist, werde ich
mich jetzt schon etwas mehr umschauen und mich damit befassen. Denn ohne
Beardie möchte ich nicht mehr sein.
Ich
mußte meine Bearded-Collie-Hündin einschläfern lassen, sie hatte einen
Nasentumor. Und an dem Tag der Einschläferung, während sie in
Narkose lag, hatte mein Tierarzt noch einen faustdicken Tumor im
Rachenbereich gefunden. Es war ein Schock für mich, habe alles
versucht meiner Hündin zu helfen. ... Und als ich dort gelesen hatte, das
auch ihr Bruder aus dem A Wurf an einem Gehirntumor
gestorben ist, wurde ich mißtrauisch. Gleichzeitig las ich weiter in
der Homepage von Frau ... (der Name ist uns bekannt),
dass auch die Hündin ..., auch aus dem Wurf von Frau ... an einem
Tumor (Milztumor) gestorben ist, wurde ich immer mißtrauischer,
und suchte nach der Ursache wieso so viele Hunde diese
schreckliche Krankheit bekommen. So viele Seiten im Internet hatte ich
angeklickt, aber irgendwie fand ich dort nicht was ich suchte. Auch
einige Homepagen von anderen Bearded-Collie-Züchterinnen hatte ich
angeklickt, sie angerufen und gefragt was da wohl falsch laufen
würde, dass so viele Beardies, und auch andere Rassen daran
sterben würden. Man sagte mir, das es normal wäre dass die Hunde an
Tumoren erkranken würden, denn es wäre ja bei den Menschen auch
so. Diese Antwort fand ich sehr merkwürdig, denn ich
wollte schon einen gesunden Hund haben, und nicht noch mal dass
ein Hund so leiden muß wie meine Hündin, und ganz sicherlich nicht
einen Welpen wo so viele Tumorerkrankungen vorgekommen sind. ... Meine
Hündin war mir mehr wert als Pokale, und alles was ich möchte
ist,dass der Bearded Collie wieder ein Bauernhund wird, denn ich liebe
Bauernhunde, und keine Modehunde, die natürlich nichts dafür können,
denn alles was die Modehunde wollen ist, wieder zu dem zurück kehren was
sie mal waren, und hoffe das es ihnen gelingt, und fahre daher
nicht nach ... um mir einen Welpen zu kaufen, ich möchte einen
Bauernhund haben, und würde solange warten für ihn. Denn das bin ich
meiner Hündin schuldig.
Nun
bekommt er seit ca. 1 Jahr täglich zwei x zwei Schilddrüsentabletten und
seitdem sind die kahlen Stellen wieder zugewachsen und er hat ein
schönes, normales Fell.
Ich
war im letzten Jahr alles andere als fair zu Dir, das tut mir sehr leid.
... Alles was Du mir geschrieben hast war für mich eine fremde Welt, es
klang fanatisch und ich konnte mich nicht darauf einlassen. Heute sehe
ich viele Dinge ganz anders....klarer.....die Beardiewelt ist schon
verrückt, ich besuche viele Ausstellungen und bin geschockt über viele
arme Hunde........was ist aus der Rasse geworden? Du glaubst nicht wie
viele Anfragen zum Decken ich bekomme. Viele Züchter wollen zurück und
sehen an meinem Beardie, wie schön die alte Linie doch ist. Ich musste
schon viele Körbe verteilen, da ich eine Verbindung mit Modebeardies
nicht möchte. Ich habe nämlich nicht viel Hoffnung, dass es ausreicht EIN
Elternteil aus der Linie um den "alten" Beardie
wieder her zu zaubern.
Ich
glaube nicht, daß sie den Rüden aus der Zucht nimmt. Ist nach wie vor ihr
Deckrüde Nr. 1. Naja jeder ist seines Glückes eigener Schmied.
Wenn man so etwas für die heutige Beardiezucht braucht, dann weiß ich ja
nicht. Aber ich glaube die wenigsten machen sich wirklich einen Kopf um
ihre Zucht. Meistens gehts leider nur ums Geld. Das ist sehr schade für
die Rasse und ich bedauere das sehr. Frau Krämer wird mit ihrem Bericht
schon recht haben: Wenn die Züchter so weiter machen wie bisher, kann die
Rasse nur den Bach runter gehen. Ist das nicht traurig? Die wenigen Leute
denen wirklich noch am Beardie und seiner ursprünglichen, robusten und
gesunden Art etwas liegt, haben es sehr schwer in jeder Hinsicht. Man ist
mit seiner Einstellung den meisten Modezüchtern ein Dorn im Auge, aber
das ist mir egal.
Gerne
würden wir einen Züchter/in vorab kennenlernen der eine gute u. saubere
Zucht hat. Mit dem man Kontakt halten kann u. von dem man später auch
einen Welpen beziehen kann. Können Sie uns freundlicherweise da
weiterhelfen? Ich denke, es kommt auch der Rasse zugute, wenn man sich
nur an Züchter wendet, die es verdient haben. Leidet gibt es zu viele
schwarze Schafe. ...
So
nun möchte ich mir noch folgendes von der Seele sprechen: Für uns steht
fest, wir nehmen nur einen gesunden Hund von der alten Rasse u. keinen
modisch hochgezüchteten Bearded-Collie, der einem dann nur noch Probleme
bereitet. Ein Hund darf nicht als Modehund enden - sondern muß seine
positiven Eigenschaften wofür er mal geschaffen wurde beibehalten. Wegen
den positiven Eigenschaften eines Beardies haben wir uns vor 12 Jahren
für diese Rasse entschieden. Nur wenn ich jetzt erlebe, das durch neuere
Züchtungen viele alte positive Eigenschaften verloren gehen u. manche
Hunde nervös u. bissig werden, muss ich sagen da haben einige Züchter ihr
Ziel absolut verfehlt u. schaden nur der Rasse! Diese Züchter sollten
doch schnell umdenken oder mit der Zucht aufhören. Was tut man den Hunden
u. den zukünftigen Besitzern an! – Leid. Es kann doch nicht sein, das man
nur auf Aussehen züchtet um auf Ausstellungen einen Preis abzustauben.
Was ist denn mit den Richtern los? Muss der Mensch denn überall
rumpfuschen. Ich hoffe nur das dies auch bei den Züchtern ankommt u. sie
nicht krankhaft auf Aussehen züchten u. ein Umdenken stattfindet!!!
Das
Schlimmste finde ich eigentlich die Augen dieser Hunde ... die sehen oft
einfach nur traurig aus ... das ist auch das, was mich an
den "echten" Beardies so fasziniert ... die haben so eine
tolle Ausstrahlung! Ihre Augen strahlen richtig, so lebendig und fröhlich
... mir tun diese Tiere aus der Modezucht so Leid mit ihrem viiiiiieel zu
langen (und somit ja auch schweren) Fell!!! Gibt es eigentlich auch eine
Möglichkeit irgendwie zu helfen, wenn man kein Züchter o.ä. ist??? Fände
es sehr sehr schade, wenn es irgendwann gar keine "richtigen"
Beardies mehr gäbe ... :-( Aber ich denke Ihre Seiten sind schon mal ein
toller Anfang, da sie doch vielen die Problematik zumindest nahelegen und
vielleicht (hoffentlich!) auch dem einen oder anderen (potenziellen)
Käufer die Augen öffnen. Ich habe im Internet mal nach Züchtern gesucht,
aber leider nur welche aus der Modezucht gefunden (sofern ich das
natürlich als Laie beurteilen kann ...). Der Text klingt zwar meist
gut- aber die Bilder sprechen leider eine andere Sprache ... Ich kann das
einfach nicht nachvollziehen warum sich so viele Menschen mehr zu diesen
Modetypen hingezogen fühlen ... denn langes Fell ist ja auch nicht alles
... also mir persönlich gefallen die Beardies vom alten Typ auch rein
optisch viel besser, weil sie einfach lebendiger und fröhlicher wirken!
von einer
Züchterin: Sie sprechen mir aus der Seele Frau
Baumgart, leider ist es schlecht mit den Ausstellungen geworden! Die
Beardies werden mittlerweile am Ring getrimmt, wie ein Pudel. Damit man
die Stellen nicht sieht wie schlecht sie gebaut sind,schlechter Rücken,
der hängt durch. Ich züchte ja nun auch schon lange und habe Beardies die
harsches kurzes Fell haben. Alle Welpen von mir. Sie sind schwarz
geblieben oder hellen auf und werden wieder dunkel. Auch die blauen die
ich gezüchtet habe sind dunkel im Pigment, aber leider werden sie im Ring
wegen des kurzen Felles mit einem SG bewertet. In diesem Jahr hatten wir
mehr Glück. Vielleicht besinnt man sich ja. Aber einige Richter sind
immer noch davon überzeugt dass der Beardie ein Kuschelfell haben muss.
Ich hoffe nicht dass es so weitergeht. Ich suche meine Deckrüden immer
sehr sorgfältig aus, was immer schwerer wird denn diese Rüden sind ja
auch nicht so reichlich mit dem kurzen harschen pflegeleichten Fell.
Meine Tochter hat einen Beardie von uns den bürstet sie nur alle sechs
Wochen, das mag sie gar nicht erzählen. Ich lach dann immer. Wenn unsere
Hündin sich schüttelt sieht sie aus wie frisch gebürstet. ...
Sie
können gerne meine Mail veröffentlichen, sehr gerne sogar! Sie können da
noch hinzufügen dass in Dortmund die Hunde telepathisch gerichtet worden
sind, und wenn man heute in die Halle kommt weiß man schon genau wenn man
den Katalog ansieht wer gewinnt, eigentlich braucht man da gar nicht mehr
in den Ring gehen. Wenn da man nicht Gelder über den Tisch fließen (ich
weiß was ich da ausspreche, es ist bestimmt auch sehr gefährlich aber ich
sage was bestimmt sehr viele denken). Es stehen immer dieselben Leute auf
dem Treppchen, wo die Hunde in Zwingern gehalten werden, keinen Auslauf
haben und jede Woche zu Ausstellungen gefahren werden. Ist das ein
Leben?
Dem
ist nichts hinzuzufügen.
Wir
danken an dieser Stelle noch einmal allen, die uns in unserer Arbeit
bestätigt und uns Kraft zum Weitermachen gegeben haben.
Freuen
wir uns nun auf die wenigen Welpen vom alten Typ, die 2008 noch geboren
werden und die weiterhin die „Fahne“ hoch halten werden.
... auch wenn Züchter und
Richter
solch ein Bild gar nicht
gern sehen.
31.
Dez. 2007
|
Rückblick 2008
Welpen-Situation
– Probleme
- Jahresablauf
- Ausstellungen
- Zuschriften
Allgemeines
Am Endes des Jahres 2008 können
wir uns nur noch fragen:
Wie tief müssen Beardies
eigentlich noch sinken?!
Wann ist endlich der
Tiefpunkt erreicht?
Wird es je wieder aufwärts
gehen?
Warum werden so viele Welpen gezüchtet,
obwohl in den Zuchtstätten seit vielen Jahren immer wieder junge Hunde
gesehen werden, die längst über das Abgabealter hinaus sind?
Diese
Zeichnungen sprechen für sich:
|
|
|
So
sieht der Beardie heute aus – längst nicht mehr standardgerecht, mit zu
viel Fell und oft mit Krankheiten und Ängstlichkeit oder gar Aggression
behaftet.
|
So,
wie er auf den Siegerschildern von Ausstellungen gezeigt wird, sieht der
Beardie nicht aus (der Unterschied fällt jedem Laien auf).
|
Auch
so, wie der Beardie ganz exakt nach dem Standard gezeichnet wurde, sieht
er nicht mehr aus.
|
Ist es Zeit,
das Handtuch zu
werfen und den Modezüchtern das Feld zu überlassen?
Nein.
Wer sich gegen Mängel
und Notlagen auflehnt, muss zeigen und erklären, was er gefunden hat. Eine
Zuschrift:
Die Arbeit
ist nie umsonst und so wahnsinnig wertvoll für unsere Beardies. Du hast
schon so vielen Menschen & Beardies eine Freude bereitet. Deine Arbeit
ist sehr wichtig. Ich & tausende andere Beardiemenschen wären sehr
traurig, wenn es Deine Webseite mal nicht mehr geben würde. Du hast mit
Deiner Aufklärungsarbeit einen ganz wichtigen Grundstein in der
Entwicklung der Beardies gelegt und das Umdenken bzw.
Nachdenken einiger vieler Welpenkäufer bewirkt. Wir und vor allem die
Beardies brauchen Dich auch weiterhin dringend.
Und:
Traurige
Beardie-Augen klagen an, vor allem auf Ausstellungen.
Kranke Beardies
klagen an.
Ängstliche
Beardies klagen an.
Beardie-Besitzer,
die uns viel Leid schilderten, klagen ebenfalls an.
Deshalb geht
unsere Aufklärung weiter. Vor allem Welpenkäufer müssen Bescheid wissen.
Die Tatsache, dass es „solche und solche“ Beardies gibt, wird immer
bekannter, auch im Ausland.
Der Geist vom „alten Typ“ ist
aus der Flasche –
und den Modezüchtern wird es
nicht mehr gelingen,
ihn wieder in die Flasche zu
schicken.
Immer wieder werden wir gefragt:
Warum betrachten Züchter überzüchtete
Hunde als Aushängeschild?
Warum wollen sie sich repräsentiert sehen
von Hunden, deren Mängel in aller Munde sind? Auch Tierärzte, Hundeschulen,
Tierheime, Hundesport-Trainer stöhnen über
·
verfilzte
·
geschorene
·
ängstliche
·
aggressive
·
kranke
·
wenig
intelligente Beardies.
Es gibt aber auch
ein paar Hoffnungsschimmer. Die Stimmen, die zur Umkehr mahnen,
werden lauter, auch im Club für Britische Hütehunde. Das offene Register
des BCCD gibt dem CfBrH sicherlich zu denken und regt zu Überlegungen an,
ob Arbeitsbeardies nicht doch besser sind als oft viel zu eng verpaarte
„Schönheiten“. Aber: Welcher Züchter würde z. B. einem Wesenstest heute
noch zustimmen, wenn er keine Hunde mehr hat, die einen solchen Test
bestehen?
Die Züchter haben zu
lange gewartet.
Die „Systemträgheit“ hat
die Beardies viel wertvolle Zeit gekostet.
Es sind kaum noch
Beardies da, mit denen die Rasse neu aufgebaut werden könnte – abgesehen
von Arbeitshunden in Großbritannien. Mit Mischpaarungen aus altem Typ x
Modebeardie könnte eine Umkehr höchstens äußerlich gelingen (kürzeres Fell
setzt sich genetisch durch), aber nicht vom Genotyp her. Das beweisen
einige Hunde, die auf diese Art gezüchtet wurden und Defizite haben.
Mischpaarungen haben wir schon immer abgelehnt. Die Probleme solcher Hunde
sind ebenso schlimm wie die Probleme der Modebeardies. Die Züchter werden
viel Ausdauer brauchen, wenn sie die Rasse zielstrebig zur Bodenständigkeit
und zur alten Perfektion zurückführen wollen.
Welpen-Situation
Wenn wir nach einem
empfehlenswerten Wurf gefragt werden – beide Eltern vom alten Typ und
Welpen von einem Züchter, bei dem auch die Aufzucht stimmt (Prägung,
Sauberkeit usw.) –, können wir meistens nicht mehr helfen.
Immer wieder stellen
Welpen-Interessenten uns die „große Frage“, woran man einen Beardie vom
alten Typ erkennt. Fast alle Hunde sehen gleich aus – kein Wunder, dass
Unterschiede nicht auszumachen sind. Und doch gibt es noch die Beardies vom
alten Typ. Tapfer zeigen einige Liebhaber ihre Hunde auf Ausstellungen.
Ihnen gebührt unser besonderer Dank.
Man hört allerdings auch
manchmal, dass ein Züchter „um die Ecke“ den Welpenkäufern reicht
und dass den Problemen der Rasse zu wenig Gewicht beigemessen wird. Eine
Freundin schrieb dazu:
Ich
glaube, es ist den Leuten egal, welcher Stammbaum etc. hinter ihrem Hund
steckt. Beardie ist Beardie. Ich glaube auch, man kann die Leute nur
überzeugen, wenn sie den Unterschied mit eigenen Augen sehen.
Als sie
uns zum ersten Mal besuchte und einen Beardie vom alten Typ sowie einen
Modebeardie nebeneinander sah, hatte sie gesagt:
„Jetzt weiß ich erst, wovon du die ganze Zeit
redest! Darf ich mal wiederkommen und meinen Mann mitbringen? Er muss das
sehen!“
(Inzwischen haben sie auch einen Beardie vom alten Typ J.)
Hier die beiden Hunde:
|
|
standardgerechter Beardie
vom alten Typ
Sein Haar ist naturbelassen,
wird nur ca. alle 4 Wochen gebürstet.
|
Modebeardie
Sein Fell wird geschnitten
und erreichte daher nie die
volle Länge und die ganze üppige „Pracht“.
|
Der Unterschied ist deutlich zu
sehen.
|
In den vergangenen
Jahren hatten wir viel Gutes von Beardie-Treffen gehört. Dort ist es
bisher recht entspannt zugegangen. Erschreckend war darum diese Mail:
Ich dachte
immer, mit dem Beardie träfe man Gleichgesinnte, aber da waren ein paar
ganz sonderbare Leute anwesend.
Der Dünkel hat nun wohl
auch bei manchen Beardie-Besitzern Einzug gehalten. Aus Foren wird
Ähnliches gemeldet. Offenbar ändert sich die Käuferschicht der Welpen immer
mehr. Der Beardie wird mehr und mehr zum „Renommierstück“ – gekauft von
Menschen, die mit einem „schönen“ Hund ihr Ego aufwerten wollen und viel zu
wenig bedenken, dass sie einen Hütehund haben, der einst an der Herde
arbeitete und der nicht glücklich ist, wenn er stundenlang auf dem
Pflegetisch liegen muss.
Probleme
Die Probleme waren 2008
wie gehabt:
-
Den Besitzern vergeht die Lust am
Bürsten, viele Beardies werden geschoren.
-
Ängstlichkeit wird fast schon als
normal angesehen,
-
kranke Beardies auch (allen voran
Schilddrüse und Nieren)
-
sowie Hunde, die von einfachen
Aufgaben überfordert sind (Intelligenzverlust).
Gelegentlich melden sich
Besitzer zu Wort, die mit ihren jungen Modebeardies zufrieden sind:
Das Fell,
na ja, man muss halt viel bürsten, aber das wussten wir ja.
Oder:
Mit der
Ängstlichkeit kann man leben. (Angst auslösende Situationen werden
gemieden.)
Und:
Ziemlich
hyperaktiv ist er ja, die Erziehung ist schwierig, weil nichts bei ihm
ankommt vor lauter Aufregung, aber ist das nicht normal bei einem Hund, der
arbeiten will? (Ganz und gar nicht! Arbeitshunde müssen
sich konzentrieren können.)
Immer wieder mussten wir
erleben, dass die wirklichen Probleme erst etwa ab dem 3. Lebensjahr
verstärkt auffallen: Die Ängstlichkeit hat sich bis dahin verschlimmert,
„generalisiert“. Krankheitssymptome werden deutlich bemerkt, vor allem
Schilddrüsenerkrankungen (sie können ein Grund für Hyperaktivität sein)
sowie Haut- und Fellprobleme (sie hängen oft mit der Schilddrüse und den
Nieren zusammen).
Ganz anders klingen
Mails von Besitzern standardgerechter Junghunde:
Irgendwie
ist er einem manchmal ein bisschen unheimlich. Fast alles, was man von
ihm will, kann er, ohne zu üben. Er bringt jetzt schon verschiedene Sachen, die man beim
Namen nennt. Das konnte unsere Hündin erst viel, viel später. Heute Morgen
hatten wir Premiere im Abrufen. Rehe standen auf der Wiese, sahen uns
und flüchteten. Der Kleine hinterher, ein Pfiff und er war wieder da.
Spitze!
Jahresablauf
Im Februar
wurden wir auf ein Foto
eines deutschen Züchters aufmerksam, das eine Hündin beim Säugen ihrer
Welpen zeigt. Ihr wurden die Haare am Körper hochgebunden, damit die Welpen
an die Milchquelle kommen konnten. Offenbar haben die Züchter überhaupt
keine Skrupel mehr, ihre Überzüchtung deutlich zur Schau zu stellen.
Im März
mussten wir Abschied
nehmen von einem ganz besonderen Beardie. Er wird immer ein leuchtendes
Vorbild bleiben und ein warmes Plätzchen in unserem Herzen haben.
In diesem Monat ging es
los mit Bauchspeicheldrüsen-Problemen und Allergien, die möglicherweise mit
dem Futter zu tun haben (Allergietests sind leider nicht sehr zuverlässig).
Im April
mussten zwei weitere
Beardies vom alten Typ sterben, auf sehr tragische Weise. Im selben Monat
erhielten wir aber auch die erfreuliche Meldung, dass eine junge Brambledale-Hündin (von Dr. Lynne Sharpe, Wales, mit
Arbeitsbeardie-Abstammung) in unser Land gekommen war.
Im Mai
kam in Deutschland ein
besonderer Wurf zur Welt. Der Vater der 5 Welpen ist ein Brambledale mit
Arbeitsbeardie-Ahnen, die Mutter stammt aus einer urigen Linie (mehr bei „Raving Spirit“). Zwei der
Besitzer dieser Welpen schildern uns ihre Hunde als ausgesprochen
intelligent und lebhaft, selbstbewusst, kein bisschen ängstlich und
natürlich aggressionsfrei. Mehrere Hunde aus diesem Wurf sollen in die
Zucht gehen, auch im Ausland. Sie haben BCCD-Papiere (offenes Register).
Zurück zu den Wurzeln, das ist ein Schritt in die richtige Richtung – auch
wenn kritische Stimmen zu hören waren, z. B. über die Bewertung der
Mutterhündin im Zuchtbuch und über mögliche Einkreuzung von Border Collies,
da die Ahnen des Vaters nicht sehr weit zurückverfolgt werden könnten.
Fotos der jungen Hunde zeigen natürlich deutlich den Unterschied zu
Modebeardies. Wir halten Dr. Lynne Sharpe/Brambledale für sehr
verantwortungsbewusst. Sie hat in den 1960er-Jahren Beardies von Mrs.
Willison übernommen, kennt also noch die alten Zuchtziele. Wie uns
berichtet wurde, sucht sie sich die Arbeitsbeardie-Zuchtpartner sehr
sorgfältig aus. Warum sollten ausgerechnet die Hunde, aus denen die Rasse
hervorging und die noch arbeitstauglich sind, schlechter sein als nicht
mehr wesensfeste, weniger intelligente, oft kranke „Schönheiten“?! Der Club
für Britische Hütehunde erkennt Beardies mit Arbeitshunde-Ahnen nicht als
rasserein an. Dazu erhielten wir z. B. folgende Mails:
Sind die
nicht hohl, solche tollen Hunde täten unserer Rasse mal gut. Ach, aber nein
- da ist mir ja entfallen, wer will schon intelligente Arbeitshunde. Dumme
Menschen kommen mit intelligenten Hunden nun mal nicht zurecht.
Im
Interesse der Hunde sollten die Beardies wieder struppigere, quirlige,
unerschrockene Energiebündel werden. Ich würde mir wünschen, dass es durch
die Einzucht der working Beardies wieder mehr solche Welpen geben wird.
Aus Frankreich erreichte uns im Mai die Nachricht, dass
dort 2 Linien von der autoimmun-hämolytischen Anämie betroffen sein
sollen. Wir berichteten im Jahresrückblick 2007 von einem solchen Fall. Auch Leukämie
soll dort ein großes Problem sein. Früher oder später musste es wohl so
kommen - der große Knall und letzten Endes ein Zusammenbruch. Arme
Beardies, die durch diese Hölle gehen müssen!
Im Juni
meinte eine Bekannte mit
einem jungen Beardie aus einer guten Zucht:
Es wird in
der Tat immer schwerer, einen guten Beardie zu finden. Ich wäre nicht mehr
abgeneigt, einen Wurf mit meinem Rüden zu wagen, wenn ich eine geeignete
Hündin wüsste. Diese sollte natürlich untersucht sein und top in Form. Nach
meiner heutigen Sicht würde ich auch außerhalb jeden Vereins züchten, da
ich viel Einblick in den CfBrH sowie den BCCD habe. Für mich ist das reine
Abzocke und Augenwischerei. Es geht weder hier noch dort um den Bearded
Collie, sondern um Ansehen und Geld.
Kein Wunder, wenn sich
in beiden Vereinen dieselben Züchter tummeln.
Eine Freundin, die sich
für den alten Beardie-Typ einsetzt, schrieb zu ihrem Wurf:
Es war ein
Ehepaar da, die schon Beardies besitzen und wissen, was sie wollen. Sie
sind durch ganz Deutschland gereist und haben acht verschiedene
VDH-Beardiezüchter besucht. Danach haben sie sich für einen Welpen von
uns entschieden. Es sind eindeutig die schönsten und aufgewecktesten
Beardies, meinten sie. Da können wir natürlich stolz sein. Andere Züchter
haben teilweise ihre Welpen mit 4, 5 Monaten noch, meinten die Leute. Ich
denke, wir sind auf einem guten Weg.
Zum Titelbild der
„Beardie Revue“ vom Juni meinte eine Züchterin:
Ein Fall
für den Tierschutz, Tierquälerei. Diesem Beardie kann es unter seiner Matte
nicht gut gehen. Er wirkt auf mich überlastet und traurig. Ich würde keinen
solchen haben wollen.
Im September
mussten wir von einem weiteren alten
Beardie-Kameraden Abschied nehmen, der von Anfang an zu unserem Kreis
gehörte. Auch er bleibt unvergessen.
In diesem Monat besuchte ein junger Hund aus
dem unter „Mai“ erwähnten Wurf seine erste Ausstellung in Frankreich. Er
belegte den 1. Platz in den Kategorien „männlicher Welpe“ und „bester Welpe
der Show“. Es hieß, er habe jetzt schon einen so kräftigen Brustkorb, wie
ihn manch eine erwachsene Hündin nicht habe. Die Besitzerin des Hundes
hätte ihren Kleinen bei der Ausstellung einige Male an interessierte
Züchter verkaufen können.
Der Besitzer eines anderen jungen Beardies vom alten
Typ, der im Ausland überraschend zum Sieger gekürt wurde, schrieb:
Tja
eigentlich wollten wir ja „nur“ einen Hund. Auf Ausstellungen wollten wir
nie gehen. Und jetzt so etwas!!!
Auch die September-Ausgabe der „Beardie Revue“
sorgte für Aufruhr, vor allem ein Artikel über eine Ausstellung in
Stockholm. Ein Foto zeigte einen Beardie in Regenmantel und Schuhen, zum
Schutz des Fells - bei Sommerhitze in der Halle. Weitere Fotos zeigten
einen Beardie mit hochgebundenem Bart und glatt abgeschnittenem,
bodenlangem Fell. Im Artikel dazu hieß es unter „Gestylte Beardies“, noch
nie habe man so viele zurechtgeschnittene Beardies gesehen. Kurz vor dem
Auftritt im Ring sei dann noch der toupierte Kopf zurechtgeschnitten worden
- und das Ganze in aller Öffentlichkeit knapp neben dem Richtertisch.
Eigentlich ist das verboten. Warum wird es nicht vor Ort angeprangert? Die
Richter stehen in der Pflicht, es nicht zu dulden. Aber die Richter sind mit
den Züchtern befreundet und bei der nächsten Show könnte der Aussteller der
Richter sein und der Richter seine Hunde ausstellen ...
Leider ist dies kein Einzelfall. Auch in
Deutschland wird so etwas seit Jahren beobachtet. Eine Zuschrift:
Ich war ja schon einiges gewohnt. Dort habe ich auch Beardies in
Raumanzügen und Stiefeln und mit Lockenwicklern in den Bärten gesehen.
Einfach grauenhaft. Die sitzen völlig phlegmatisch da. Mir war zum Heulen
zumute, als ich die armen Geschöpfe sah. Manche werden auch gleich in
Käfigen hereingefahren. Tja, und wir waren vorher noch mal spazieren mit
unserem Beardie. Oh Gott - wie schrecklich. Er hatte schwarze Füße und
einen Sabberbart. So wurde er auch angeschaut wie ein Außerirdischer. Als
die Show losging, war er trotzdem sauber, also ist das alles unnötiger
Quatsch, was die Menschen den armen Beardies zumuten. (Anmerkung: Nur aus
standardgerecht harschem Fell fällt Schmutz von selbst wieder heraus, bei
Modebeardies hat man Probleme damit ...)
Habe mal
viele andere beobachtet. Z. B. ... (der Name
ist uns bekannt) gehen nur mit Stiefelchen
und kurz spazieren. Der Rüde lag die ganze Zeit auf dem Kämmtisch und
alle anderen in den geschlossenen Boxen, wenn sie nicht zwischendurch mal
gekämmt wurden. Als es dann doch zu lange dauerte, waren sie immerhin mal
kurz pullern mit ihren Hunden. Wir waren mit unseren toben und
das bestimmt 10 mal, weil’s ja sehr lange gedauert hat. Sie kamen zwar
teilweise mit Kletten wieder, aber meine Güte, was soll’s. Die bürstet man
raus und fertig. Viele Leute haben früh schon angefangen zu bürsten und bis
Nachmittag gebürstet.
Im Herbst
wurden wir von
Insider-Gesprächen in Kenntnis gesetzt, in denen die Rede davon war, dass
sehr viele Beardies mit Medikamenten gegen Schilddrüsenunterfunktion
behandelt werden – und danach seien alle Verhaltensprobleme („hyperaktiv,
ängstlich, total durchgeknallt“) zur Freude der Beteiligten „prima gelöst“.
Das ist schockierend!
Wir erhielten auch einen
sehr langen, erschütternden Bericht über die Leidensgeschichte eines
Beardies, der wegen Schilddrüse, Nieren und Leber eine jahrelange Odyssee
durch Tierarztpraxen hinter sich hatte. Schon mit ca. 1 Jahr war eine
Nierenschwäche festgestellt worden, er starb mit nur 8 Jahren. Der Besitzer
recherchierte, dass die Weichmacher aus Vinylspielzeug, das der Hund sehr
geliebt hatte und das darum immer wieder gekauft worden war, zum frühen Tod
beigetragen haben könnten, da der Hund das Spielzeug teilweise gefressen
hatte. Deshalb warnen wir an dieser Stelle noch einmal alle Tierbesitzer
vor PVC-Spielzeug – vor allem diejenigen, deren Tiere ein
Leber- und/oder Nierenproblem haben könnten (häufig Modebeardies). Der
Speichel löst die Weichmacher beim Kauen heraus.
Ebenfalls sehr traurig
war die Nachricht, dass ein Beardie-Mischling nach einer Impfung an
Leptospirose starb. Man kann nicht oft genug betonen, dass vor einer
Impfung absolute Gesundheit erforderlich ist. Auch nach
Borreliose-Impfungen ist die entsprechende Krankheit ausgebrochen.
Im Fernsehen wurde die
Paarung einer Beardie-Hündin mit einem Rüden sowie die Geburt der Welpen
gezeigt. Wir fanden das geschmacklos, manche Leute haben vor nichts mehr
Achtung. Berichtet wurde uns: „Man hielt die Hündin fest, dem Rüden gab man
ein Mittel, damit er Lust bekommt.“
Wir wurden auf die
Website der Interessengemeinschaft
Altdeutsche Hütehunde aufmerksam. Ganz in unserem Sinn ist vor
allem die Seite über Zucht. Prima, wenn man Gleichgesinnte findet!
Im November
erhielten wir Nachricht
von der Tierärztin Ines Lauinger, die als Doktorarbeit eine Beardie-Studie
durchgeführt hat: Vor der Abnahme der Studie im Herbst 2009 darf sie keine
offiziellen Ergebnisse nennen. Es hätten viele teilgenommen. Die
Schilddrüsenwerte seien sehr spannend und die unterschiedlichen Reaktionen
der Hunde auf die Substitution (bei Bedarf) auch. Hunde mit Trennungsangst
hätten bei der Arbeit mit ihr ebenso Fortschritte erzielt wie solche mit
Geräuschangst und Aggression.
Aggression?! Ja. Dieses
Thema wurde von den Züchtern immer totgeschwiegen, „gibt es nicht“. Uns
sind einige Fälle bekannt. Aus einer Zuschrift:
Jetzt muß
ich nochmal was zur Aggressivität sagen. Beim Beardietreffen war eine
Hündin, die unsere Hündin immer wieder heftig angegriffen hat - und das
ohne Grund. Die Besitzer sagen, schon als Welpe hätte sie die anderen
Welpen in der Spielstunde angegriffen. Schlimm genug. Aber das Unfaßbare:
Diese Leute wollen mit dieser Hündin züchten! Sie besuchen fleißig
Ausstellungen, machen Züchterseminare mit. Wie kann man nur mit so einer
Hündin züchten? Wenn sich das weitervererbt... Das ist keine gute Werbung
für Beardies. Ich verstehe diese Leute nicht. Da kann man leider nichts
machen. Es müßte wirklich ein Wesenstest her, ohne den ein Hund nicht in
die Zucht dürfte. Man kann manchmal echt mit dem Kopf schütteln, wenn man
so manches mitkriegt oder im Internet liest. Ich kann mich auch immer
aufregen, wenn auf den Homepages steht, daß Beardies mit kürzerem Fell
krank oder nicht reinrassig wären usw. Manche warnen ja regelrecht davor,
einen Beardie vom alten Typ zu kaufen. Diese Leute sind bei mir sofort
unten durch und ich streiche sie von meiner Liste.
Im Dezember
ging unsere neue Tierheim-Seite online. Wir bitten unsere Leser, uns
Beardies in Tierheimen zu melden, damit sich die Chancen für diese Hunde
erhöhen.
Ausstellungen
Die reinsten
Schauergeschichten wurden von Ausstellungen erzählt. Normale, natürliche, pigmentstarke Beardies mit hübschem
Ausdruck scheint es kaum noch zu geben. Die Rede war auch in
diesem Jahr von vielen Körperbaufehlern, von Beardies mit schmalen, auftoupierten Köpfen, Giraffenhälsen,
durchhängendem oder schrägem Rücken, Dackelbeinen („wie tiefergelegt“ – in
der Beardie Revue wurde außerdem ein Bericht über verkürzte Beinknochen
gedruckt, eine Erbkrankheit, die mit weiteren schweren Krankheitssymptomen gekoppelt
ist; Dank an die Züchterin für ihre Offenheit!), schwachem Pigment und
furchtbarem Ausdruck, u. a. durch eng stehende Augen und schmale Köpfe.
Aus einer Mail:
Die Beardies lagen fast
alle auf den Tischen und wurden gekämmt. Wir standen neben einem Ehepaar
mit 2 Hündinnen, die eine 1 1/2 Jahre alt, die andere die Mutter. Ich wäre
fast in Ohnmacht gefallen: 1 1/2 und wirklich Fell bis zum Boden. Die Frau
hat bis zum Auftritt ca. 2 Std. an dem Hund rumgetüdelt. In der
Zwischenklasse entdeckten wir einen Rüden, der uns ganz gut gefiel. Auch
die Halterin stach hervor. Sie war die einzige, die nicht ständig am Hund
rummachte. Leider gewann er keinen „Blumentopf“, er wurde letzter. Auch
eine Hündin, die uns mit am besten gefiel, wurde letzte. Ansonsten, bis auf
ganz wenige Ausnahmen, Fellberge ...
Entsetzt
waren wir geradezu vom Zurechtmachen der Bobtails, das ist ja krank! Auch
die Langhaar Collies sind ja nur noch Fellmassen, furchtbar. Na ja,
Ausstellungen sind, glaube ich, nicht wirklich unser Ding ...
Eine andere Mail:
Ich möchte
gar nicht wissen, wie vielen Beardies es nicht so gut geht bei ihren
besessenen Besitzern. Man sieht nur wenige Beardies lachen. Die anderen schauen
oft todunglücklich. Ich werde auch ein Ausstellungserlebnis in Dortmund nie
vergessen. Ich stand am Ring und beobachtete die Hündinnen. Ist schon paar
Jährchen her. Da stand eine Beardie-Hündin im Ring und schaute mich ganz
traurig an. Ich versuchte ihr zuzulächeln und sie senkte ihren Kopf und
schaute noch mal ganz traurig zu mir mit gesenktem Blick. Ich konnte ihre
Traurigkeit in ihren Gesten deutlich sehen und spüren. Mir war’s ganz
schlecht. Als die Klasse fertig war, ging ich wieder zum Ausgang des Rings.
Diese Hündin wurde nicht platziert und als sie aus dem Ring kam, wurde ihr
mit der Leine von ihrem Besitzer eine drüber gezogen und sie fast
stranguliert. In diesem Moment schaute sie noch mal zu mir, so wie: „Siehst
du nun, warum ich traurig bin?" Ich habe den Mann angeschrien, was das
denn soll, er soll das sofort unterlassen. Er meinte nur, das geht mich
einen Scheißdreck an, und verschwand mit seinem Beardie. Ich hatte danach
nen Heulkrampf. Das war ein furchtbar schreckliches Erlebnis für mich.
Oder:
Ich war
schon öfter auf den Beardieausstellungen hier bei uns in der Nähe. Das
letzte Mal vor 3 Wochen. Da stehen einem die Haare zu Berge, was man da so
alles sieht. Wie die Hunde mit der Hitze zurecht kommen, ist mir ein
Rätsel. Sie tun mir wirklich leid, wie sie da bei der größten Hitze im Ring
stehen müssen, nur damit Frauchen oder Herrchen einen Pokal bekommen.
Ähnliche Berichte
erhalten wir immer wieder, auch so etwas:
Bei der
Internationalen Bewertung ging es dann wohl nicht mit rechten Dingen zu.
Oder:
Mir ist
auch schon mal aufgefallen, daß irgendwie immer dieselben gewinnen.
Man sieht immer wieder die gleichen Zwinger- und Züchternamen. Da fragt man
sich, ob man als Neuling überhaupt eine Chance hat. Und man fragt sich, ob
das noch mit rechten Dingen zugeht. Oder ob es „Lieblinge“ bei den
Richtern gibt.
Die „großen“ Züchter
geben den Ton an, melden ihre Hunde bei befreundeten Richtern, wollen ihre
Macht und ihren Einfluss festigen ...
Schläge mit der Bürste
auf die Rute gelten nach wie vor als „Ringtraining“ (die Rute des Beardies
soll vor den Augen des Richters niedrig getragen werden).
Bei all dem wünscht man
sich, dass einmal eine Tierkommunikatorin durch die Reihen gehen und die
telepathisch empfangenen Leidensgeschichten der Beardies dokumentieren
möge! (Wahrscheinlich würde sie den Horror nicht aushalten.)
Aussteller betonen immer
wieder, wie viel Freude es den Hunden mache, sich auf Shows zu zeigen. Wir
beobachten dagegen seit vielen Jahren, wie apathisch die Hunde all das
Bürsten und Zurechtmachen über sich ergehen lassen. Eine rassefremde Dame,
die mal bei den Beardies gucken war, schrieb:
Grausam,
da ist das Puder nur so geflogen und so lustig haben die nicht ausgesehen.
Eigentlich sind Beardies
Naturburschen. Das gerät immer mehr in Vergessenheit.
Eine Beardie-Freundin
meinte sehr treffend:
Ich würde
nie auf Ausstellungen gehen. Ich hab meinen Hund zum Liebhaben und nicht
zum Ausstellen. Der Kleine hat heute Morgen eine Tour durch den Garten
gemacht, als es grad so schön regnete. Dabei verbuddelte er noch einen
Knochen, war dann sehr zufrieden und rannte mit Tempo 100 durch den Garten.
Als er dann stolz angerannt kam, sah er aus wie ein Vagabund, aber ein
ganz, ganz schmutziger. Aber Hauptsache, er war zufrieden.
Schön, dass es auch noch
solche Beardie-Halter gibt!
Für die Fellpflege
werden allerlei Produkte angeboten, die Naturburschen nicht brauchen. Aus
einer Mail:
Hab ich
mir einen Striegel und Kamm mit rotierenden Zinken und ein Entfilzungsspray
gekauft. Also, in dem Shop, das sind ja Beardiefachleute. Der Striegel ist
beweglich und macht Krach - ist ja Terror beim Kämmen und nützen tut er gar
nix. Am Kamm hab ich noch keinen Unterschied festgestellt und das Spray
stinkt fürchterlich, also so was tu ich meinem Hund nicht an. Habe das erst
mal an mir ausprobiert und gedacht: Pfui Teufel. Gott, was müssen
Ausstellungsbeardies wohl alles aushalten!
Immer wieder werden bei
Ausstellungen Körperbaufehler unter dem üppigen, toupierten Fell versteckt.
Andererseits meldete sich eine Züchterin mit Modebeardies zu Wort, die uns
auf etwas aufmerksam machte, woran noch niemand gedacht hatte: Sie
bedauerte, Hunde mit zu viel Fell züchten zu „müssen“, weil durch das Fell
die körperbaulichen Vorzüge ihrer Hunde versteckt würden. Auch ein Grund,
zum Beardie mit standardgerechtem Fell zurückzukehren!
Eine Züchterin schrieb:
Humpelnde
Hunde machen den BOB. Ich war wieder schockiert und habe das Feld
verlassen. Auf Gangwerk und Pigment wurde nicht geachtet.
Bezüglich
Fell: Ich finde, es wird immer mehr. Mich sprachen wieder zwei Leute auf
meine Hunde an, die fragten mich, ob das auch Bearded Collies seien. Ich
sagte ja,wieso? Ja, weil die nicht so viel Fell hätten. Die Leute fragten,
ob es eine besondere Zucht sei.
Wesen:
Einige sind immer noch sehr ängstlich, wenn die Fanfare ertönt.
Gesundheit:
weiß ich nicht so, kann ich nicht für andere sprechen. Aber ich höre immer
wieder von Durchfallerkrankungen in Foren und auch von Züchtern.
Wie erfreulich ist
dagegen eine Mail über einen Beardie vom alten Typ:
Ihn lassen
diese Ausstellungen nicht nur kalt, im Gegenteil er findet es
echt toll, so viele Hunde beschnüffeln zu können. Und wenn er zwischendurch
müde ist, dann schläft er mitten im Gewühle.
Zuschriften
Nun noch weitere
interessante Auszüge aus dem umfangreichen Mail-Schriftwechsel mit fremden
Beardie-Besitzern im Jahr 2008 sowie einige wenige Zitate von Personen
innerhalb unser Interessengemeinschaft. (Aus Datenschutzgründen wurden
Namen und Ortsangaben entfernt.)
Wir bitten vor allem die
Züchter, diese Zeilen aufmerksam zu lesen, um daraus Konsequenzen zu ziehen
– zum Wohl der Beardies.
Überwiegend ging es um
Welpen-Anfragen. Wir staunen immer wieder, dass echte Liebhaber der Rasse
tatsächlich Hunderte von Kilometern fahren, um den ersehnten Traumhund zu
bekommen.
Erfreut waren wir
darüber, dass immer mehr Tierärzte bereit sind, alternative Heilmethoden
wie Homöopathie, Schüßler-Salze und Bach-Blüten einzusetzen. Sehr schön
auch: Unter den Tierhaltern nimmt die Akzeptanz der Tierkommunikation
(Telepathie) erstaunlich stark zu, besonders nach dem Verlust eines
vierbeinigen Kameraden.
Viele Zuschriften waren
herzerwärmend und zeigten, wie sehr Beardies geliebt werden und in die
Familien eingebunden sind.
Last not least sind auch
in 2008 wieder ein paar nette Freundschaften durch die Zuschriften
entstanden, zu mehreren Personen innerhalb unseres Netzwerks. Man hilft
sich gegenseitig – und das ist wunderschön!
Durch unsere
Beardie-Erfahrung wissen wir, was Fellpflege bedeutet und ich kann gut
nachvollziehen, was Sie schreiben. Wichtiger aber noch sind mir die
charakterlichen Eigenschaften des Hundes, der mit uns lebt. ... Es wäre
toll, wenn Sie sich melden könnten und uns ein wenig auf den Weg helfen.
Mit großem
Interesse habe ich Ihre Internet Seite gelesen. Wir haben schon seit vielen
Jahren Bearded Collies. Anfangs hatten wir auch mal die Idee mit unseren
Hündinnen zu züchten. Als wir mit der Zeit gesehen haben, was man aus den
früher fantastischen Hunden für Modehunde gemacht hat, haben wir den Plan
schnell wieder aufgegeben.
Gestern war
auch wieder ein Beardie in der Praxis. So etwas habe ich noch nicht
gesehen. Der Mann muss alle halbe Jahre zum scheren gehen, da der Hund so
viel Unterwolle besitzt, das ist total unnormal. Der Mann ist nicht in
der Lage seinen Hund zu kämmen. Der Beardie verfällt in Panik
und schnappt um sich. Ist ja eigentlich normal, denn so ne Wolle zu
kämmen tut sicher tierisch weh. Der Besitzer kommt drei Wochen nach
der Schur mit dem Kämmen hinterher und dann ist Schluss. Selbst die Hundefriseuse
meinte, das nutzt nix, das Fell muss dann alle halbe Jahr runter. Es ist ja
für den Hund auch ne Qual. Er hat laufend Ohrenentzündungen, weil an die
Ohren durch die dicke Wolle so gut wie keine Luft rankommt. Der ganze Hund
besteht aus Filzplatten. Der Mann liebt seinen Hund aber abgöttisch. Es ist
eben nur sehr traurig, dass er weder mit der Fellpflege noch mit der
wahnsinnigen Ängstlichkeit des Hundes zurecht kommt und das, obwohl er sich
Mühe gibt. Es reicht leider nicht aus. Er kann nur bestimmte Wege mit dem Hund
gehen, denn andere Wege, auf denen einmal ein unangenehmes Geräusch war,
läuft der Hund nicht mehr. Er wird total panisch und der Spaziergang wird
zum Kampf. Kommt er in die Praxis, so versucht der Hund gleich irgendwo
drunter zu kriechen, um sich zu verstecken. Anfassen geht von vorn so gut
wie gar nicht. Er bekommt Panik alleine in der Wohnung. Er bellt alles
zusammen wenn er ihn alleine lässt. Der Mann hat alles probiert am Anfang
als er Welpe war, aber irgendwie gelang ihm nichts. Wenn sich an dem Tagesablauf
des Mannes etwas ändert, verfällt der Hund in Panik. Es muss jeden Tag der
gleiche Ablauf sein. Er bleibt wohl nun auf der Terrasse, wenn niemand da
ist und da geht es wohl halbwegs.
Ob solch ein Hundehalter wohl noch einmal einen
Beardie kauft?
Als erstes
möchte ich Ihnen sagen wie gut gelungen ich Ihren Internetauftritt finde!
Ihre Seite über die Bearded Collies lässt eigentlich für mich als Laie der
Rasse kaum Informationswünsche offen!
Wir hatten 14
Jahre eine Beardiehündin, unserer Ansicht nach eine vom "alten
Schlag" und sind jetzt nach 1 1/2 hundelosen Jahren wieder auf der
Suche nach einem Beardie. Kennt ihr einen seriösen Züchter in Deutschland
oder in Österreich vom alten Schlag? ... Anfang März waren mein Mann und
ich auf der Hundeausstellung und haben dort gestaunt über die äußerlichen
Veränderungen beim Beardie (z.T. extrem langes Haar, sehr
helle Augen, auch sehr zierliche Hunde - bis auf eine Junghündin hat uns
keiner mehr so richtig gut gefallen).
Wir
möchten uns in naher Zukunft wieder einen Beardie vom alten Typ anschaffen.
Unser geliebter Hund ist vor 3 Monaten gestorben und wir vermissen ihn so
sehr. Wir möchten auf keinen Fall einen „modernen“ Beardie sondern so
einen, wie wir hatten. Es war eine bildschöne liebevolle Hündin, die 14 ½
Jahre geworden ist und uns immer und überall begleitet hat. Die Lücke ist
so groß….. Ihre Internet Seiten haben uns sehr aus dem Herzen gesprochen.
Bitte helfen Sie uns, indem Sie uns Züchter nennen, die seriös sind und wo
die Welpen in liebevoller Umgebung aufwachsen. Wir sind auch bereit,
größere Entfernungen in Kauf zu nehmen um wieder einen Beardie zu bekommen.
Auch wenn es nicht jetzt sofort ist, wir haben Geduld, die Wunden sollten
schon noch ein wenig heilen.
Wir haben
natürlich gelesen, dass Sie normalerweise keine Welpen vermitteln. Trotzdem
dieser Versuch. Wissen Sie vielleicht, ob es in nächster Zeit einen
Wurf Beardies vom alten Typ gibt? Wir suchen schon längere Zeit nach dieser
"Nadel im Heuhaufen". ...
In den
vergangenen Monaten haben wir intensiv in allen uns zugänglichen Medien
nach einem Beardie gesucht. Leider erfolglos. Wir werden uns auch weiterhin
in Geduld üben, um einen Beardie vom "alten
Schlag" zu finden und bitten Sie, uns hierbei zu helfen.
Bitte setzen Sie uns auf Ihre Vormerkliste.
Ich bin
seit langer Zeit auf der Suche nach einem guten und seriösen Züchter. Ich
wünsche mir einen Beardie, der groß und kräftig und gesund ist und nicht
verängstigt und das Fell bis zum Boden hat. Also eigentlich einen Beardie
vom alten Typ. Leider bin ich nicht in der Lage, solche Beardies vom alten
Typ, bzw. gesunde und robuste Beardies von den Modebeardies zu
unterscheiden. Züchter gibt es viele und ich weiß einfach nicht, welcher
Züchter der richtige ist und wo ich einen Beardie finden kann, wie ich ihn
mir wünsche.
... Meine
zweite Frage wäre noch, ob alle Beardies so wahnsinnig ängstlich sind?
Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Kenne einige Hunde aus der
Hundeschule, die beim kleinsten Geräusch den Schwanz einziehen. Ist das bei
der Rasse normal oder auch eine Auswirkung falscher Züchtungen? Tut mir
leid, dass ich soviel frage, aber Ihre Meinung ist mir wirklich sehr
wichtig. Will halt gerne den optimalen Hund für mich finden.
Durch Zufall
bin ich im Internet auf Ihre Homepage gestoßen und bin sehr begeistert. ...
Nach reiflicher Überlegung haben wir uns dazu entschlossen, noch einen
Beardiewelpen (möglichst eine kleine Hündin) zu uns zu nehmen. Da mir die
Probleme bei Beardies sehr wohl bekannt sind, war ich sehr erfreut von
Ihnen zu lesen.
Nachdem
unser Hund verstorben ist, fühlen wir uns als Familie inkomplett.
Es fehlt uns der Hund als Familienmitglied. ... Wir möchten uns näher
informieren, ob es Welpen von Beardies des alten Typs gibt.
Eventuell auch einen älteren aber wesensfesten Hund aus zweiter Hand.
Ich habe
schon wieder einen Beardie-Menschen getroffen, mit einem 4 Jahre alten
Rüden. Problem sind sein Fell und seine große Angst vor diversen
Geräuschen. Ach??????
Seit
langem verfolge ich schon Ihre interessanten Seiten im Internet. Das
unverantwortliche „Welpen-Produktionsverhalten“ vieler Züchter können wir
aus eigener Erfahrung nur bestätigen. Doch mit unserem jetzigen
Bearded haben wir einen Glücksgriff gemacht. Er entspricht im
Wesen wie auch im Aussehen dem echten, robusten,
ursprünglichen Bearded Collie. ... Anderen Hunden gegenüber verhält er
sich freundlich und selbstbewußt. Wird er angegriffen läßt er sich
allerdings die Butter auch nicht vom Brot nehmen. ... Unser Hund ist
übrigens mittlerweile 9 Jahre alt und kennt so ziemlich jede Art des
Reisens -Vom kleinen griechischen Fischerboot, über U-Bahnfahrten bis hin
zu Flugreisen. All das freudig und unerschrocken. ... Ich habe mir
soeben das Video auf Ihren Seiten über die
amerikanischen Beardies angeschaut. Diese Hunde sehen für mich aus wie
Wesen, die nur noch entfernt an einen Hund erinnern und das Verhalten der
entsprechenden Menschen dazu finde ich lächerlich.
... (nach
der Antwort:)
Sehr
interessiert habe ich mir auch die genannte Zuchtstätte mit den netten
Welpenbildern angesehen. Das ist wirklich ein kleiner Hoffnungsschimmer wie
es mal wieder sein könnte. Die Kehrseite kennen wir aus eigener Erfahrung
leider auch. Der Vorgänger von unserem Hund, ebenfalls ein Bearded Collie,
ist mit nur 3 Jahren an Nierenkrebs verstorben. Unser Tierarzt hat uns
damals klar bestätigt, dass dies genetisch bedingt sei und auf falsche
Zuchtkriterien zurückzuführen sei. Sie können es sich bestimmt denken - es
war leider ein extrem ängstlicher Hund, was ihm anscheinend "an die
Nieren" ging...
Ich las Ihren
Artikel auf beardie-special.de über Lynne Sharpe's Brambledale Beardies und
ich möchte sehr gern mit ihr sprechen. Seit über 10 Jahren habe ich mich
bemüht, das Arbeitspotenzial wieder in die Rasse zurückzubringen, und ich
fange an zu begreifen, dass ich von 99,9 % der heutigen Züchter keine Hilfe
bekommen werde. Haben Sie ihre Telefonnummer?
... (nach
der Antwort:)
Wir sind
wirklich „zwei Erbsen im selben Topf“! :-D Jedes Wort, das Sie
schreiben, lässt mich vor Freude auf und ab hüpfen. ... Und ich würde
niemandem einen Beardie verkaufen, der den Hund nur für Shows haben will.
Das widerstrebt mir ebenso wie die Mütter, die ihre 5 Jahre alten Mädchen
in Schönheitswettbewerben zeigen, weil sie selbst nie eine Chance hätten,
so einen Wettbewerb zu gewinnen.
... Wir
müssen den Züchtern beibringen zu züchten, und wir müssen die Praxis des
Züchtens, dem aktuellen Modetrend zu entsprechen, in Misskredit bringen.
Wenn wir es schaffen, auch die Richter zu erziehen, ist es fein, aber
diejenigen, mit denen ich gesprochen habe, scheinen noch sturer und auf
Aussehen fixierter zu sein als die Züchter. Die Richter mögen es, protzige
Hunde hervorzuheben, die in dem großen Ring gut aussehen, denn das lässt
SIE gut aussehen. Und wenn sie eine genügende Menge Hunde aus dem Hauptstrom
bevorzugen, werden sie als Richter wieder eingeladen. Das Züchten, um
Richtern zu gefallen, ist so, als würde der Schwanz mit dem Hund wedeln.
Die Richter sollen für UNS arbeiten, nicht wir für sie. Es ist nun schon so
lange so, dass das Unnormale normal geworden ist. Aber Tatsache ist, dass 4
Milliarden Dung fressende Fliegen den Dung nicht gut schmecken lassen ...
;-)
(Übersetzung
von Zuschriften eines ausländischen Züchters)
Bei uns sind
die Zwerghühner im Moment ein wenig im Stress. Unser Kleiner
"übt" mit ihnen, wer nicht schnell genug ist, wird zu Boden
gedrückt, verletzen tut er sie nicht, aber auf mehr Tempo trainieren!
grins! Wer rumtrödelt wird zerzaust! Er kann aber die längste Zeit neben
den Kühen (sind nur durch den Gartenzaun getrennt vom Hund) sitzen, ohne
Mucks beobachten, was die so machen, hat auch schon Freundschaft mit den
Kälbern geschlossen, die werden abgeschlabbert, wenn sie ihre Nase durch
den Zaun stecken. Er ist echt ein Naturbursche, der würde den ganzen Tag
draussen herumstromern, er entdeckt immer wieder was Interessantes.
(junger
Beardie vom alten Typ)
Ich freue
mich, mit diesem Eintrag in Ihre Freunde-Liste (Anmerkung: sie
wurde inzwischen aus Platzgründen aufgelöst) etwas
für den Erhalt oder die
Wiederbelebung des "Alten Bearded" Schlages tun zu können.
Meine Hunde sind vermutlich "Fastbeardis". Ich habe sie von einem
Bauernhof, so ganz unkonventionell. ... Der Bauernhof von dem ich die Hunde
kaufte, existiert leider nicht mehr und nun bin ich bemüht einen Züchter zu
finden, der diesen tollen Hund, mit seinen tollen Eigenschaften und auch
mit einem überschaubaren Pflegeaufwand hat. Auf Ausstellungen, die ich
einfach nur als Bearded Fan besuchte, fragte man mich oft, ob DAS ein
Bearded wäre, weil sein Haarkleid nicht bis auf dem Boden reichte. Mein
ältester Rüde ist jetzt 11 Jahre alt, er ist kerngesund und von einer
Vitalität wie ein 3 jähriger Rüde, mein Tierarzt macht immer ganz verliebte
Augen wenn er erscheint und das meine ich wörtlich, er geht nicht einfach
zum Tierarzt, er erscheint wirklich, überall. ... Er ist unerschrocken,
wesensstark,tolerant, gelehrig und führt sein Rudel seit 10 Jahren souverän
ohne Allüren und hat jeden Welpen hervorragend angenommen und wunderbar
erzogen. ... Gerne würde ich Sie noch weiterhin unterstützen, wenn ich
etwas für Sie und Ihre tolle Arbeit, den "guten alten Beardi"
wieder zurück zu holen, tun kann, lassen Sie es mich wissen. Nicht ganz
uneigennützig freu ich mich darauf, vielleicht auch mal so einen tollen an
meiner Seite haben zu dürfen.
Mit großer
Hochachtung für Ihr Engagement und den Mut und die Kraft, gegen den
Showwahn zu schwimmen, grüße ich Sie recht herzlich
Gestern
haben wir Leute kennen gelernt, die einen 14-jährigen Beardie hatten.
Leider hatten sie ihn nicht mit. Aber was sie so erzählten, das deckte sich
wunderbar mit den Aussagen der Homepage beardie-special.de. Die Leute
hatten zuvor keine Ahnung von Hunden und haben dann den Hund von
einem Züchter gekauft, der x-verschiedene Hunderassen produzierte, das
war der erste Fehler... Na ja, der Hund hat es bei den beiden
wenigstens gut getroffen, er kann ja nichts dafür. Aber von unserem Beardie
waren die natürlich restlos begeistert!! Nun, ich hab denen die Homepage
zum Lesen empfohlen und gesagt, dass diese das wohl umfangreichste
Kompendium in Sachen Bearded im Internet ist.
Ich bin
gestern einmal selbst Hund für Hund aus dem Stammbaum im Internet
durchgegangen. Nachdem ich einige wirklich "schreckliche
Gestalten" gefunden habe, die zum Stammbaum meines Beardies gehören,
habe ich kaum noch Hoffnung, dass er selbst nicht zu einem Fellberg wird.
Allein die mütterliche Seite lässt einen kleinen Hoffnungsschimmer, da dort
Brambledale mit eingezüchtet ist. Außerdem habe ich auf der väterlichen
Seite in den Generationen davor noch Bothkennar in größerer Menge gefunden.
Vielleicht habe ich ja sehr viel Glück und diese Gene schlagen etwas mehr
zu Buche als die anderen. Wie stehen Sie zu meiner "Analyse"? Ich
für mich habe jedenfalls
beschlossen, meinen Rüden nicht (auch nicht zum Spaß) Nachwuchs
zeugen zu lassen. Das Risiko ist mir zu groß.
Über eine
kranke Hündin:
Das
Negative ist leider, dass sich meine Nachforschungen über ihre Geschwister
leider im Sand verlaufen haben. Ich war leider zu optimistisch und habe
unterschätzt, wie schwierig es ist, unangenehme Dinge nachzuverfolgen. Von
Seiten des Clubs hat man mir zugesichert, dass man alles versuchen wird,
aber der Datenschutz macht es leider nicht möglich. Die Züchterin hat mir
versprochen, den Kontakt zu den Besitzern der Wurfgeschwister herzustellen
- leider habe ich nie wieder etwas von ihr gehört. Ich habe auch mit Frau
... Kontakt aufgenommen, leider ebenfalls ohne Erfolg. Ich wäre zwar immer
noch sehr daran interessiert, näheres ausfindig zu machen, habe aber (fast)
eingesehen, dass es mir nicht möglich sein wird.
... stellt
sich doch die Frage, ob die Beardie-Menschen nicht gut beraten wären, die
Nieren Ihrer Lieben in regelmäßigen Intervallen untersuchen zu lassen, auch
wenn die TA die Notwendigkeit nicht verstehen. Allerdings habe ich gelernt,
dass eine Nierenschädigung sich eben auch erst im späten Stadium
feststellen lässt? So müsste man unter Umständen den Wasserhaushalt seines
Tieres genauer beobachten. Aber dazu wäre entsprechende Aufklärung von
Nöten und da die TA u.U. die Eigenheiten der Rasse weniger genau kennen,
als es richtig und wünschenswert wäre, könnte das nur von den Züchtern und
Verbänden kommen.
Ich hab ne
Frau kennengelernt - na ja per Mail - mein Gott – junger Beardie und ganz
schwere beidseitige HD, der andere beißt und der dritte hat Ängste.
Sie ist
unempfindlich gegen alle möglichen Geräusche, nur drei Dinge bereiten ihr
echten Stress: Unser Toaster, wenn es ums Haus herum stürmt und
Silvesterknallerei. Den Toaster benutzen wir so gut wie nie, Silvester ist
nicht so oft und wenn es stürmt, dann beruhigt sie sich mit Kontaktliegen.
Da wir nie die ungewollte Angstbelohnung "verbrochen" haben und
Hund Nr. 2 auch immer gelassen blieb, ist eben doch etwas von dieser
Überempfindlichkeit gegen Geräusche bei ihr vorhanden. ... Ansonsten ist
sie kernig und nicht müde zu kriegen. Was mich aber bewogen hat, sie
kastrieren zu lassen und keine Welpen mit diesem Hund zu züchten, war ihr
enorm pflegebedürftiges Fell. Ich empfinde es als Zumutung für mich und vor
allem auch für sie, denn ohne Ziepen geht bei dem feinen Haar nichts. Ich
wollte keine Welpen, die dasselbe ihr Leben lang mitmachen müssten, auf die
Welt stellen lassen. Seit zwei Jahren lasse ich ihr im Winter Bauch und
Beine scheren, denn im Schnee, den wir hier bis zum Abwinken haben wäre sie
schlicht aufgeschmissen. Ich musste sie schon mehrmals nach Hause tragen,
so waren ihre Beine schwer vom Schnee. Geschoren sieht sie zwar aus wie ein
Milchschaf aber sie ist glücklich und das gilt auch für mich, denn jetzt
ist ihr Fell pflegbar!
Dieser
Beardie ist furchtbar empfindlich beim fressen, nach jedem Leckerchen hat
er Durchfall, auch bei trockenem hartem Hundebrot. Futter muß er schon
eines haben ganz ohne Konservierungsstoffe, weil er sonst dauernd Pickel am
Bauch hatte.
Ich habe
wegen seiner Krankheit geschaut: LUPUS ERYTHEMATODE. Wieder ein Punkt mehr,
der stimmt, dass die Rasse nicht mehr das ist, was sie einmal war.
Von
anderen höre ich nur, wie saumäßig dort vermehrt wird und wie dreckig es
teilweise dort sein soll, dass Interessenten rückwärts wieder raus gehen
und der Zwinger ist nicht geschlossen worden, denn die Züchterin kann sich
nicht mal um ihre Welpen kümmern, aber deckt munter weiter. Die arme Hündin
und Welpen! Nur Geld steckt dahinter.
Die Knallerei
ließ ihn restlos kalt, und als einmal die Feuersirenen heulten, da hob er
nur kurz den Kopf und schlief weiter!!
(junger
Beardie vom alten Typ)
Die Zeit
vergeht so schnell, erst grad hast Du mir geschrieben, dass da ein Wurf Beardies
sind, die man empfehlen könne, und schon ist der Schlingel ein Jahr alt!
Wir haben noch keine Minute bereut, dass wir fast 700 Kilometer gefahren
sind dafür!
Ich habe sie
vor 14 Jahren aus dem Tierheim geholt. Unsere damalige Tierärztin war total
begeistert und hat recherchiert - sie war ein "ursprünglicher"
Bearded, nicht die Modehunde, klein, weich, wie sie von heute so
sind. ... Sehen Sie, 14 Jahre lang musste ich immer immer wieder
sagen: "... nein, es ist tatsächlich ein Bearded, nur die
ursprüngliche Form..." und war dennoch heute, als ich Ihre Seite fand,
erschüttert.
... Als vor
10 Jahren unsere besten Freunde ihr 3. Kind bekamen, wurde für unsere
Hündin ein Fußbänkchen an die Wiege gebaut - sie kletterte immer drauf,
schaute rein und schaukelte ihn.
Ich bin
nun sehr froh, daß Sie mich aufklärten. Das ist ja gerade das Wunderbare,
daß ein Beardy überhaupt nicht aggressiv ist. (Anmerkung:
von einigen überzüchteten Ausnahmen abgesehen) Nach
meinen Terriern, die ich heiß liebte, war aber unser Beardie derjenige, der
mich völlig entspannt mit anderen Hunden zusammentreffen ließ. Null
Aggression. Herrlich! ... Ich bekomme schon auch ein schlechtes Gewissen,
wenn ich Ihre Zeit so ausgiebig in Anspruch nehme und kann mich nur sehr,
sehr herzlich für Ihre vielen fundierten Tipps, Ratschläge und Hinweise
bedanken. ... Ich freue mich sehr, auf Sie gestoßen zu sein. Vielen Dank
für Ihre liebevolle Betreuung.
Jack
(Final Black
Jack von St. Laurentia),
der Vater von
unserem neuen Beardie
Ein neuer Welpe
Das Beste, was man bekommen
kann
von Liesel Baumgart
Es spricht sich herum,
dass ich mir einen Hund aus einer Paarung alter Typ x gemäßigter
Modebeardie reservieren ließ.
Ich freue mich über
viele nette Zuschriften, in denen Freunde uns zu dieser Wahl
beglückwünschen. In ein paar Mails wirft man mir allerdings vor, ich sei
inkonsequent, unzuverlässig, und ich würde mir selbst untreu werden; denn
ich habe seit 10 Jahren gefordert:
Bitte keine Kompromisse machen!
Um Gerüchten, Hetzerei
in den Foren und Unterstellungen vorzubeugen:
Natürlich gingen
solch einer Entscheidung allerlei Überlegungen und Erfahrungen voraus – vor
allem, weil wir bereits den 12 Jahre alten Beardie Merlin aus einer Paarung
Modebeardie x alter Typ haben, der unter seiner Ängstlichkeit und unter
viel zu viel Fell ein Leben lang leiden musste.
Lange schon hatten wir
uns als Spielkameraden für unseren Beardie Mike einen Hund gewünscht, wie unser Beardie Mitch gewesen war. Wir
hatten versucht, einen Beardie aus der deutschen Brambledale-Nachzucht zu
bekommen, wollten uns aber von der Züchterin nicht dazu verpflichten
lassen, mit dem Hund Hundesport zu treiben (was gesundheitlich
problematisch sein kann: viele sind früh „verschlissen“). Ein brauner
Beardie blieb weiterhin unser Traum, auch wenn inzwischen der robuste
kleine Jagdhund Filou den Platz als Spielgefährte für Mike
wunderbar ausfüllt.
Dann bekamen wir neulich
Besuch von einer Familie, die einen Beardie aus einer Paarung alter Typ x gemäßigter
Modebeardie mitbrachte. Mir war bekannt, dass seine Zuchtstätte sich um den
Erhalt robuster Beardies bemüht; doch seine Mutter, die auch die Mutter des
aktuellen Wurfs ist, hat Ahnen einer Zucht im Stammbaum, die lange Zeit Nr.
1 in Großbritannien war (das waren Hunde mit guter Körperform, aber
Vorreiter für die Modebeardies). So blieb ich ein wenig skeptisch, auch
wenn die Hündin einen kräftigen Körperbau haben soll und ihr Fell auf Fotos
vertretbar aussieht. Wie erstaunt war ich, als der Besucherhund sich als
Ebenbild von unserem Beardie Mike (alter Typ) erwies! Die beiden waren kaum
zu unterscheiden, abgesehen vom noch kürzeren Haar bei dem erst 2 Jahre
alten Hund. Er hat harsches Fell und ist genauso groß und kräftig,
wesensfest und liebenswert wie Mike, und er hat den gleichen starken
Knochenbau.
Ich hatte der Besitzerin des Vaters dieses
Hundes immer gern glauben wollen, dass alle seine Nachkommen robust,
gesund, pflegeleicht, wesensfest, lernfreudig und sehr intelligent sind. Bisher soll ihres Wissens noch kein
Hund, in dem die Linie des Vaters steckt, langes, üppiges Fell bekommen
haben (kürzeres Haar vererbt sich dominant). Zwei der
Besitzerinnen von solchen Hunden hatten mir schon über lange Zeit
berichtet, wie überaus zufrieden sie sind. So richtig überzeugt war ich
allerdings erst, als ich nun solch einen Hund persönlich kennenlernte.
Die Mutterhündin wurde mir von mehreren
Personen als instinktsicher und liebevoll beschrieben. Ihre Welpen finden
von Anfang an die Milchquelle von allein, ohne dass man die Kleinen anlegen
muss – nicht selbstverständlich heutzutage. Freunde, die die Zuchtstätte
besucht hatten, schwärmten vom liebevollen und kompetenten Umgang mit den
Hunden.
Die
Welpen des aktuellen Wurfs sind
·
kräftig (Geburtsgewicht
330-420 g)
·
stark
pigmentiert
·
haben
wenig Weiß (keinen breiten „Showkragen“)
·
keine
schmalen Modebeardie-Köpfe
·
keine
engstehenden Modebeardie-Augen
Sie
machen also einen vielversprechenden Eindruck.
Das ist er nun, unser Brownie:
Bevor wir ihn kannten, hatte er zufällig vom
Züchter denselben Namen bekommen, den unser erster Beardie trug: Mitch. Ihm
zu Ehren werden wir den Kleinen MONTY nennen, denn so hieß unser Mitch laut
Ahnentafel.
Unser Welpe soll ein ausgeglichenes, fixes
Kerlchen sein, „ein kleiner Pfiffikus mit Grips“, der jetzt schon alles
schnell begreift. Das Herz auf dem rechten Fleck (auf der Stirn, s. Foto)
hat er auch schon, also ein Bearded Collie „mit Herz und Köpfchen“ – wie
der Titel meines Beardie-Buches.
Niemand kann sagen, was einmal aus unserem
Kleinen werden wird.
In der Genetik „steckt man nicht drin“.
Nahezu keine Zucht ist heute mehr frei von
Modebeardie-Ahnen. Kompromisse sind deshalb inzwischen fast unvermeidlich.
Man kann nur versuchen, das Beste zu bekommen, was es in der Beardie-Zucht
noch gibt – und damit ein Zeichen setzen.
Auch ein Züchter, dem das Wohl seiner Welpen am
Herzen liegt, handelt nach dem Motto „das Beste, was es gibt“, wenn er
sowohl seinen Deckrüden als auch die neuen Besitzer für seine Welpen
auswählt.
Wir danken Familie Börner, dass sie uns für
würdig hält, einem ihrer außergewöhnlichen kleinen Schätze auf vier
Pfoten ein gutes Zuhause zu geben.
Wenn man glaubt, seinen Weg zu kennen, muss man
ihn gehen – mögen andere noch so sehr diskutieren.
24.8.2009
Update: Monty hat unser Leben sehr bereichert,
er ist nun mit seinem wunderbaren Lächeln auf der Startseite von
beardedcollie.de zu sehen. Er wurde 12 Jahre alt, schließlich versagten
seine Nieren.
COMING HOME hat ein neues Maskottchen
Monty ist zu Hause angekommen.
Er hat schon die „Höhle“ seines Vorgängers
Mitch bezogen (unter der Ulmenhecke), dessen Namen er zufällig lt.
Zuchtbuch trägt.
Monty
Well-guard’s Delight
Mitch
16.9.2009
Monty
an seinem 3. Geburtstag.
Er ist ein Prachtkerl geworden.
Fotos
sind auf seiner Webseite zu
sehen.
18.7.2012
Jahresrückblick 2009
Ein erstes Umdenken bei dem einen oder anderen Modezüchter stellt
sich nun endlich ein – sogar bei solchen, von denen man es am wenigsten
erwarten würde.
Ausstellungen
und Zucht
Häufig erhielten wir Fotos von Ausstellungshunden, deren äußere
Form sehr stark vom standardgerechten Aussehen abweicht. Rüden sind im
Rücken sogar oft noch länger als Hündinnen (die lt. Standard etwas länger
sein dürfen als 5:4). Beine wirken vielfach zu kurz, die Hunde sehen aus
wie „tiefergelegt“ – und das kommt nicht nur von durchgetretenen Pfoten,
oft schon bei jungen Beardies (Schwäche von Muskeln, Bändern und Sehnen),
die für jeden Laien klar erkennbar sind.
Wer bei Ausstellungen vergleichen möchte, präge sich bitte diese
Idealbilder ein
|
|
exakt nach Standard
von einer Züchterin gezeichnet
|
korrekter Stand auf den Zehen
natürliche Haarlänge an den Pfoten
|
Sprayen, Pudern und Toupieren sind bei Ausstellungen
immer noch „normal“, obwohl das lt. VDH verboten ist und sogar vom
Ringpersonal geahndet werden soll. Niemand von uns hat solch eine
Zurechtweisung der Züchter jemals beobachtet.
Immer wieder sieht man bei Ausstellungen Beardies, deren Haar in
Form geschnitten wurde, vor allem rund um die Pfoten. Auch das soll
nicht sein.
Über Ausstellungen in Großbritannien wurde uns berichtet,
dass man dort das Zurechtmachen der Beardies weit weniger toleriert als in
Deutschland.
In diesem Jahr lernten wir eine Hündin von einem „großen“
Modezüchter kennen, die eher dem alten Typ entspricht. Es ist manchmal
überraschend, was die Genetik hervorbringt.
Nur eine der Hündinnen ist lt. Ahnentafel vom alten Typ,
obwohl beide so aussehen.
In Anbetracht der Tatsache, dass sich kürzeres Fell genetisch
gegenüber Langhaar durchsetzt, ist es für viele von uns ohnehin immer noch
erstaunlich, dass überhaupt so viele langhaarige Beardies gezüchtet werden
konnten. Sollte es den Züchtern dann nicht auch möglich sein, das Gegenteil
zu bewirken und die Rasse zum standardgerechten Erscheinungsbild
zurückzuführen?
Rassehundezucht: Ein Skandal und ein paar Lichtblicke
Im März freuten sich viele Hundeliebhaber darüber, dass die große
Ausstellung Crufts erstmalig online übertragen wurde. Der Hintergrund war
allerdings traurig: Die BBC boykottierte die Übertragung im Fernsehen auf
Grund des Films „Pedigree Dogs Exposed“, der bei zahlreichen Hunderassen
über Qualzucht aufklärte. Der Kennel Club reagierte prompt: Er startete die
Kampagne "Fit for Function: Fit for Life" und änderte
schnellstens mehr als 200 Rassetandards. Der Beardie-Standard war nicht
dabei. Das ist auch nicht nötig, der Standard ist in Ordnung – die Züchter
müssten sich nur daran halten (auch langes, üppiges Fell, Wesensschwäche
und Krankheiten sind für einen Hund eine Qual). Mehr über den
Crufts-Skandal auf unserer News-Seite.
Maßgeblich an diesem Film beteiligt war der Genetiker Dr. Hellmuth
Wachtel, der bereits in seinem Buch „Hundezucht 2000“ vor den gängigen
Zuchtpraktiken gewarnt hatte (zu enge Verpaarungen). Als Dr. Wachtels
Artikel zu diesem Thema in der Zeitschrift „Wuff“, Ausgabe 3/09, erschien,
nahmen wir Kontakt zu ihm auf. Wir können ihm nur zustimmen und freuen uns,
dass er auch einer der Mitglieder der Initiative „Dortmunder Appell“ ist, die sich
für ein Umdenken in der Rassehundezucht einsetzt. Mit dem Leiter dieser
Initiative, Herrn Christoph Jung, nahmen wir ebenfalls Kontakt auf. Unsere
Stimme für die Beardies wurde auf seiner Website unter „Stimmen“
veröffentlicht und fand sogar Eingang in sein Buch „Unsere Stimmen für den Hund: Anmerkungen zur Lage des
Rassehundes“, das im Dezember 2009 erschienen ist. Wir weisen dort in unserer
Abhandlung über die Lage der Beardies noch einmal ausdrücklich auf den
Artikel des VDH „Wir tragen die Verantwortung“ – aus „Unser Rassehund“ vom
November 2001 – hin. Laut Aussage von Herrn Jung ist dem VDH diese
Verantwortung auch heute durchaus bewusst, und der VDH beteuert, dass er
die Forderungen versteht. Leider hapert es immer noch mit der Umsetzung, d.
h. ein rasseunabhängiger Kontrolleur fehlt.
Zu dem Buch: Vieles, das auf den Beardie zutrifft, ja, das wir seit
langem auf unserer Website stehen haben, finden wir auch in den
Beschreibungen der Probleme anderer Rassen:
„Verhaltensweisen, welche zunächst einmal
als ängstlich oder auch aggressiv betitelt werden, lassen bei Sichtung der
Hunde mehr und mehr krankhafte Ursachen, wie auch einen massiven Mangel zur
Sozialisierung erkennen.“
„Im Normalfall ist es für einen Hundezüchter ein Erfolg,
den Welpen gewinnbringend zu verkaufen, wenn man es mal nüchtern
betrachtet.“
„Um nicht dem Charme eines Welpen
bei der ersten Begegnung zu erliegen und alle guten Vorsätze dann wieder
über Bord zu werfen, empfehle ich, dass Sie sich VOR der ersten Begegnung
mit Ihrem Welpen Einblick in die Unterlagen gewähren lassen. Viel Leid und
Enttäuschung könnte so manch unbedarftem und vertrauensseligen Welpenkäufer
erspart bleiben, würde er diese Vorsichtsmaßnahme beherzigen.“
„Hundezucht – 5 vor oder 5 nach Zwölf?“
„Keine Rasse hat jemals davon
profitiert, Modehund zu sein. ... Wenn es keine Nachfrage nach schönen
Hunden mit gesundheitlichen Defekten gäbe, müssten die Züchter zwangsläufig
umdenken, denn nur wer seine Zucht konsequent am Wohl und der Gesundheit
der Hunde ausrichtet, würde zukünftig noch ein gutes Zuhause für seine
Welpen finden und einen angemessenen Preis erzielen.“
„Das Exterieur der Hunde darf in keiner Weise das Atmen,
Sehen, Laufen oder irgendein anderes natürliches Bedürfnis der Hunde
beeinträchtigen.“
„Prämierungen dürfen nicht mehr nur
oder vorrangig nach dem äußeren Erscheinungsbild vorgenommen werden.
Kosmetische Manipulationen an den Hunden sind abzulehnen. Im Mittelpunkt
der Prämierungen müssen das Wesen, die Gesundheit und die genetischen
Vorzüge für die Population stehen, die es nachzuweisen gilt. Entsprechend
sind Charakter und Ablauf von Ausstellungen zu ändern, sind die Richter
auszubilden, anzuweisen und auszuwählen.“
So etwas auch einmal aus anderer Feder zu lesen, stärkt unserer
Interessengemeinschaft den Rücken. Wir stehen also ganz und gar nicht
allein da mit unseren Hinweisen auf Mängel in der Hundezucht. Dem
„Dortmunder Appell“ liegen bis jetzt desillusionierende Beschreibungen über
den Zustand von gut 60 Rassen vor; knapp 50 davon würde man als „kernig“
bezeichnen, wenn man nicht hinter die Kulissen schauen kann.
Auch wenn sich das Buch „Unsere Stimmen für den Hund“ liest wie eine
Aneinanderreihung von Horrorgeschichten – und damit nicht gerade zum
Wohlbefinden des Lesers beiträgt –, wünschen wir ihm möglichst viele Leser.
Bleibt zu hoffen, dass der eine oder andere Leser in der Hundezucht etwas
bewegen kann.
Bezüglich standardgerechter Zucht ohne Übertreibungen tut sich auch
in Schweden etwas. Näheres hier. Unter dem Hinweis auf „beachtenswerte Rassen“ taucht der Beardie
allerdings dort nicht auf.
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Welpenzahl
Glücklicherweise setzte sich unter den Modezüchtern das Züchten aus
Protest – „Jetzt erst recht!“ – nicht fort. Die Welpenzahl von 2008 ist in
etwa wieder auf dem Stand von 2006. Immer wieder hören wir, dass es sehr
viele Beardies gibt, die bis zum Alter von 8-10 Wochen noch nicht verkauft
worden sind, weil die Nachfrage fehlt.
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Andere
Vereine
Gelegentlich weisen uns Züchter aus „Dissidenzvereinen“ darauf hin,
dass VDH-Züchter abwandern, um in anderen Vereinen bessere Chancen zu haben,
ordentliche Beardies züchten zu dürfen (!). Wir haben den Eindruck, dass
dort noch ein wenig Zuchtpotenzial vorhanden ist.
Übrigens: Der VDH ist in der Hundezucht nicht so stark vertreten wie
oft angenommen wird. Wir hörten: Nur ca. 25 % aller Welpen sollen in
VDH-Vereinen gezüchtet werden, 20 % sollen Importe sein, und 55 % der
Welpen sollen aus „unkontrollierter Zucht“ stammen (dazu gehören auch die
nicht dem VDH angeschlossenen Vereine, die durchaus ihre Zuchtvorschriften
haben).
Der zweite deutsche Beardie-Club, der BCCD, hat gemäß Zuschriften
von Beardie-Besitzern, die sich dort bessere Hunde erhofft hatten als im
CfBrH, die Erwartungen nicht erfüllt.
Zum Jahresende erfuhren wir von einer neuen Interessengemeinschaft,
die sich „ProBeardie“ nennt und angibt, ähnliche Ziele zu haben wie wir.
Schön wäre das, doch schon die Fotos und die Ahnentafel der Deckmeldung
sprechen für sich.
Wir begrüßen es selbstverständlich, dass Bewegung in die
Beardie-Szene kommt, hoffen aber, dass niemand unsere Interessengemeinschaft
COMING HOME mit ProBeardie in einen Topf wirft.
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Abschied
und Neubeginn
Im Frühjahr galt unser großes Mitgefühl der engagierten Züchterin
Dr. Lynne Sharpe/ (Wales), als ihre Hündin Nan im Alter von nur 7 Jahren
starb. Dr. Sharpe blickt trotzdem nach vorn und hat sogar noch einen lange
gesuchten, passenden Rüden in ihre Zucht genommen. Die Brambledale-Beardies
sind die Hunde in Europa, die man noch am ehesten als echte Bearded Collies
bezeichnen kann.
Im Sommer und Herbst mussten wir von mehreren alten Beardies
Abschied nehmen. Besonders tragisch war, dass einer dieser Oldies an einem
Giftköder starb.
Die Hunde der „alten Garde“, mit denen unser Engagement Ende der
1990-er Jahre einmal begonnen hat, werden immer weniger – und immer mehr
Sterne an unserem Hundehimmel gehen auf.
Alle diese Hunde haben ein hohes Alter erreicht und eine gute Zeit bei
ihren Menschen gehabt.
Es gab im Jahr 2009 aber auch neue kleine „Stars“ vom alten Typ.
Unsere Interessengemeinschaft fand ein neues Maskottchen in dem Beardie Monty. Seinen
Zuchtbuch-Namen Mitch (derselbe Name, den sein Vorgänger trug) hatte er
zufällig bekommen – oder im Beardiehimmel hat jemand nachgeholfen ... Die
ganze Geschichte, wie Monty-Mitch zu uns fand, ist zu lesen unter „Welpenaufzucht“.
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Probleme
Über die Berichte der Beardie-Besitzer sind wir immer wieder
erschüttert. Wieder einmal müssen wir sagen: Alles wie gehabt.
Wesen:
Geräuschempfindlichkeit
Angst und
Zerstörung beim Alleinlassen
Aggressivität
(scheint zuzunehmen)
„Hüten“ von Autos
und sogar Zügen (ein Beardie wurde vom Zug erfasst). Lt. Dr. Hellmuth
Wachtel muss das als Gendefekt und psychopathisch betrachtet werden, in USA
sollen Untersuchungen darüber bei Border Collies laufen.
Krankheiten, am häufigsten:
Schilddrüse
Magen
Darm (häufig
Durchfall, auch durch Stress ausgelöst)
Nieren
Herz
Autoimmunerkrankungen
Nabelbruch
Kryptorchismus
Zahnprobleme
Epilepsie kam
auch vor (erblich).
Oft stehen für die betroffenen Besitzer erhebliche Tierarztkosten an
– und man kann es rot im Kalender anstreichen, wenn einmal ein Züchter den
verzweifelten Menschen weiterhilft. Eher wird dem Besitzer die Schuld
zugeschoben, sogar bei Erbkrankheiten.
Ferner fällt auf, dass viele Beardies weiß überzeichnet sind. Ein
paar Welpen erinnerten sogar an die Piebald-Scheckung eines
Jack-Russell-Terriers.
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Jahresbilanz
Erfreulich ist, dass
immer mehr Liebhaber der Rasse die Notwendigkeit zum Umdenken erkennen.
Leider gibt es mittlerweile nur noch sehr wenige Beardies vom alten Typ. In
der wirklich urigen Form wird die Rasse kaum noch zu retten sein; aber wir
hören immer wieder von Bemühungen, wenigstens das zu retten, was noch zu
retten ist.
Deshalb stecken wir
weiter Energie in unsere Aufklärungsarbeit, bleiben entschlossen und
beständig am Ball und freuen uns auch im nächsten Jahr auf die Zuschriften
von Gleichgesinnten. Kraft, die auf ein Ziel gerichtet wird, vervielfacht
sich. Viele gleiche Gedanken ergeben viel zielgerichtete Energie – und aus
Gedanken werden Taten. Wer die Richtung seiner Gedanken ändert, ändert die
Zukunft.
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Zuschriften
Häufig werden wir von Welpeninteressenten gefragt, ob es wirklich so
ein großer Unterschied sei zwischen „der alten Art“ und Modebeardies. Wir
können nur immer wieder auf die Probleme mit Fellpflege, Wesen und
Gesundheit verweisen.
Wie immer am Schluss unseres Jahresrückblicks, zeigen wir nun noch
ein paar ausgewählte Ausschnitte aus den vielen Mails, die uns erreichten –
vor allem für die Züchter gedacht, damit sie daraus Nutzen ziehen können.
Namen wurden aus Datenschutzgründen entfernt.
Zu
dem Film „Pedigree Dogs Exposed“
(Qualzucht bei
Rassehunden)
erhielten wir
viele empörte Zuschriften. Diese eine entspricht allen anderen:
Ich bin erschüttert, traurig und
fassungslos, wie können Menschen absichtlich so etwas machen!!!!!!!!
von Welpen-Interessenten
Wir denken über einen Zweithund
nach. So entdeckte ich Ihre Homepage.
Da mir Ängstlichkeit des Beardies
bekannt ist, war ich überrascht von dieser Homepage. Hier habe ich Dinge
erfahren, die mich sehr beeindruckt haben. Als Trainerin in einem
Hundesportverein (Grunderziehung, Agility, Obedience), der auch viel mit
Tierheimhunden und Auslandshunden arbeitet, und das nur mit positiven
Methoden, bin ich über den Beardie des alten Typs positiv überrascht
worden. Diese Aufklärung ist sehr interessant! Ich liebe Hirten- und
Hütehunde, vor allem ihr selbständiges Handeln und Denken, gepaart mit
einer gewissen Dickschädeligkeit;-)) Sie tun nur, was sie einsehen.
Insofern würde mir ein Beardie des alten Schlags sicherlich gefallen.
Ich wünsche Ihnen weiterhin
viel Erfolg mit Ihrer Aufklärung und der Zucht des alten Beardies. Ich
gratuliere zu dieser tollen Homepage. Wer weiß, vielleicht melde ich mich
eines Tages wieder mit dem Wunsch nach einem Welpen.
Wir würden uns gerne auf eure
Vormerkliste für einen "alten"Beardiewelpen setzen lassen! Wir haben
viele Züchter besucht und alle dort gesehenen hatten mit dem Traumhund von
früher nicht mehr viel zu tun.Gerne warten wir bis nächstes Jahr, da wir in
den nächsten Monaten umziehen.Habe eure Internetseite mit begeisterung
gelesen und bin eindeutig ein Fan geworden.
Wir haben interesse an einem
Welpen der alten Form-Art.
(Hatten schon zwei, der zweite Beardie ist mit 8 Jahren wegen Krankheit
verstorben). Möchten wieder einen, aber keinen Laufsteghund, sondern einen
Charakterhund.
Wir haben seit 13 Jahren Bearded
Collies in unserer Familie. Mir fällt auch auf, dass immer mehr Wert auf
langes, seidiges Fell gelegt wird. Unsere Hunde laufen bei Wind und Wetter
im Wald, auf Feldern und bei unseren Islandpferden. Die Hunde sind sehr gehandikapt,
wenn sich alles Mögliche in ihrem Fell verfängt. Aufgrund des Felles habe
ich schon überlegt,auf eine andere Rasse umzusteigen. Aber eigentlich ist
der Beardie genau der Hund, den ich will. Deshalb bin ich total
begeistert, dass Sie sich für den ursprünglichen Typ des Bearded Collies
einsetzen. Danke. Ich würde mich gerne auf eine Warteliste eintragen
lassen, um irgendwann in den Genuss eines typischen Bearded Collies zu
kommen.
Wir sind schon seit längerem auf
der Suche nach einem Bearded Collie Welpen vom alten Schlag. Wir haben
auch schon Ihr Buch gelesen "Bearded Collie ... Sanfter Zottel
mit Herz und Köpfchen", welches uns überzeugt hat und wir uns daher
einen Bearded Collie vom alten Typ wünschen. ... Nun haben wir großes
Interesse an den Welpen von der ...-Züchtung. Lt. Auskunft des Züchters
wäre der Vater vom alten Typ und die Mutter halb vom alten Typ. Nun meine
Bitte an Sie: Könnten Sie sich bitte mal die Bilder des Vaters und der
Mutter und die Ahnentafeln anschauen und uns bitte kurz mitteilen, ob
nun die Welpen vom alten Typ sind oder nicht, denn wir können dies leider
nicht ermitteln. Wir werden auch die Information von Ihnen nicht an den
Züchter weitergeben.Versprochen! Ihre Aussage hierzu würde uns auch in der
Entscheidungsfindung sehr weiterhelfen. Die Züchterin hat uns
nämlich für diese Woche am Freitag zu sich bestellt, um die
Welpen anzuschauen. Mir ist dies ein bißchen zu bald .... Die Züchterin
meinte jedoch, daß wir die Welpen gerne anschauen können, da bereits schon
am Sonntag andere Interessenten bei ihr waren und sich den kleineren Rüden
ausgesucht hätten. ... Was meinen Sie? Kennen Sie diesen Züchter? Ist dies
eine gute Zucht? Was sollen wir tun? Gleich zusagen/ablehnen oder abwarten?
Unter Druck wegen anderer Interessenten wollte ich mich jedoch vom Züchter
nicht setzen lassen. Jedoch ist es auch so schwer einen Beardie vom
alten Schlag zu bekommen ...
Die
Welpen waren nicht vom alten Typ.
zu
Ausstellungen/Zucht
Ich hatte nun zwischenzeitlich 1
Jahr mich intensiv mit Beardies beschäftigt und auch einige Züchter
besucht. Es gibt noch einige Züchter die vernünftig denken, aber viele
züchten nur nach dem Aussehen, also viel Fell, kleinerer Körperbau u.
nicht mehr so sehr an dem Standard.
Ob man in den nächsten Jahren
wieder zum Standard u. zur Gesundheit findet??? Teilweise gibt es
Züchter die erst wenige Jahre züchten u. mit Gewalt auf dem Siegertreppchen
stehen möchten.
In der Beardie Revue 3/97 ist ein
Porträt von den Cannamoorbeardies. Das Gruppenbild unter der Überschrift
finde ich am allerschönsten. Die abgebildeten Beardies waren 1959 geboren.
Wenn ich diese vier, fünf Beardies sehe, denke ich: SO einen möchte ich gerne!
Die sind so hübsch und niedlich und struppig. Vergleicht man die mit den
Beardies von heute, dann sind das wie zwei verschiedene Rassen. Wie konnte
sich der Beardie nur so verändern?! ... Ein Bekannter von mir war auch mal
kurz beim Beardietreffen dabei. Später meinte er, daß ihm kein Beardie dort
gefallen hätte und daß meine Hündin die Schönste von allen wäre. Mir ging
es genauso (außer der genannte Junghund, der war hübsch). Ich finde, diese
langen Bärte und die Zöpfe verunstalten die Gesichter.
Vor einer Ausstellung:
Warten wir's mal ab. Die deutsche
Konkurrenz ist groß und die Langhaarigen haben die großen Erfolge.
Interessant nur, dass wir auf Ausstellungen immer wieder von Zuschauern
gefragt werden, wo wir "den denn her haben". Die meisten Menschen
wollen wohl keine Hunde mit so einem ewig langen Fell. Herr ... (ein „großer“ Modezüchter!) sagte mal treffend zu mir, er
käme sich manchmal vor wie bei den Afghanen, aber die Richter wollten das
ja so !!!
Jetzt habe ich schon so viele
Beardiezüchter im Internet angesehen. Und da ist mir eins aufgefallen. Bei
den Beardiezüchtern steht zwar "für Sport geeignet"; aber bei den
wenigsten ist eine Rubrik "Sport". Es wird von Ausstellungserfolgen
erzählt - aber kaum über sportliche Erfolge oder so. Auch so machen die
wenigsten Beardiezüchter selber Sport. Was ich sagen will, ist, daß die
Interessen der Beardiezüchter so wie es aussieht, nur noch Ausstellungen
sind. Und das ist sehr schade. Das alles ist mir aufgefallen, während ich
ein wenig durch die Homepages gestöbert bin. Wo soll das noch alles
hinführen?
Überall diese platten Füße! Wie
können die Richter das übersehen?! Ich glaube, sie wollen es übersehen.
Wir waren am Samstag zur
Ausstellung und haben wie erwartet nur ein SG bekommen. Wir haben schon
gehört, daß die Richterin auf langes Fell steht, damit können wir natürlich
nicht dienen.
Interessant sind aber immer
wieder die Zuschauerkommentare, die man zu hören bekommt:
-machen die nicht unheimlich viel Arbeit beim Bürsten
-die sehen ja toll aus, aber
kämmen möchte ich die nicht
-können Sie mir auch so einen
schönen Scheitel ziehen?
-sieht ja klasse aus, wenn die
rennen und das Fell so fliegt, naja, das sind eben so Mädchenhunde, die
können sie kämmen wie die Puppen!
Das war der härteste Kommentar,
den ich bisher gehört hatte und ich habe mich kurzfristig geschämt, einen
solchen Mädchenhund zu besitzen. Leider war die Frau mit ihrer Tochter
schon weg, ehe ich meine Schrecksekunde überwunden hatte und antworten
wollte, daß diese Mädchenhunde früher Rinderherden über Kilometer hinweg
getrieben haben.
Aber was sollen die Leute auch
denken, wenn sie an unserem Ring stehen, ist ja schon fast wie bei den
Yorkshire Terriern. Wenn dann auch noch die Richterin mit langem
offenen blonden Haar im knielangen Volantröckchen im Ring steht,
rundet das eben das Bild eines ,Mädchenhundes' ab, paßt doch.
Wenn ich noch keinen Beardie
hätte und neugierig auf eine Ausstellung gehen würde, dann würde ein
Beardie bestimmt nicht in die engere Auswahl kommen. Das bodenlange Fell
würde mich abschrecken. Langsam sind Beardies nicht mehr die
Feld-Wald-und-Wiesen-Hunde für naturliebende Menschen, sondern Glamourhunde
für feinere Leute - eben ein großer Yorkshire Terrier. Manche Besitzer sind
wirklich etwas seltsam. So ändert sich das Image. Schade. Schade um die
tollen Hunde.
Wir haben uns am Sonntag die
Ausstellung angesehen. So langsam glaube ich an
"Verarschung". Derselbe Hund, der in Buchholz ein G
bekam,wobei wir sagen würden,voll zu recht,bekam in Fallingbostel ein
V,mit einer sehr konträren Bewertung. Ist doch alles sehr
merkwürdig.Außerdem kam es anscheinend nur auf die "Show"
drauf an,wir wußten auf Anhieb,wer gewinnen würde.
Es kommt doch bei den
Ausstellungen nur darauf an, wer wen kennt und ob ein Hund professionell
vorgeführt wird. Wird er es nicht (Laien können das einfach nicht), bekommt
er eine schlechtere Bewertung. Wird der Hund dadurch schlechter, dass
jemand seinen Hals nicht nach oben reißt?!
Mündlich wurde uns auch zugetragen,
dass Beardie-Kenner am Ausstellungsring die Hände vor dem Gesicht
zusammenschlagen mit Worten wie:
„Was ist bloß aus unserer Rasse
geworden!“
„Ich könnte heulen, wenn ich
diese Hunde sehe!“
Anfang der 80er Jahre habe ich
zum ersten Mal Beardies auf einer Ausstellung gesehen und war begeistert.
... Irgendwann bin ich auf Ihr Buch gestoßen und dachte mir, der nächste
Beardie muss einer vom alten Typ sein.
Die Züchter können noch so viele
Vereine und Interessengemeinschaften gründen, aber es wird an der Tatsache
an sich nichts ändern, dass nicht genügend Potential da ist, um den Beardie
so gesund zu erhalten, wie er damals war. Das erlebt doch keiner mehr von
uns, aber zumindest fangen einige an nachzudenken, nachdem das Kind bereits
in den Brunnen gefallen ist. Die Interessengemeinschaft COMING HOME gibt es
schon länger, aber es hat die meisten Züchter trotzdem nicht zur
Erleuchtung gebracht. LEIDER.
Probleme
Eine Beardie-Besitzerin berichtete ausführlich
von Morbus Addison, Durchfall/Morbus Crohn, Grauem Star und PRA (der Hund
wird erblinden).
Der Züchter hat uns gedroht und
beschimpft. Er sagte am Telefon, dass es komisch wäre, dass ausgerechnet
wir zwei kranke Hunde hätten, das würde wahrscheinlich am Futter oder sonst
was im Umgang mit den Hunden liegen, letztendlich wären wir schuld. ... Der
Züchter züchtet weiter.
Solche Berichte bekommen wir leider immer
wieder. Die Verantwortung – sogar für genetische Defekte – wird dreist auf
die Besitzer abgewälzt.
Wir wiederholen
einen wichtigen Hinweis: Ein Hund (kein Beardie) starb nach der Gabe von
Forthyron an Herzversagen – ein sehr häufig angewendetes Medikament bei
Schilddrüsenunterfunktion. Die Gabe dieses Mittels ist möglicherweise fatal
in Verbindung mit Nierenproblemen.
Aus dem Beipackzettel zitierte die Besitzerin:
Jedenfalls hatte er eine
festgestellte, wenn auch inzwischen latente NRR-Insuffizienz (Erkrankung
der Nebennierenrinde).
“KONTRAINDIKATIONEN:
Nicht anzuwenden bei Hunden, die an einer nicht korrigierten
NRR-Insuffizienz leiden.“
Hunde mit entsprechender
Vorerkrankung müssen vor Verabreichung von Forthyrron medikamentös zuerst
stabilisiert werden, was in unserem Fall nicht geschah.
“VORSICHTSMASSNAHMEN: Durch den ansteigenden Sauerstoffbedarf kann das
Herz bis zum Herzversagen belastet werden.“
Muß man als Patient bzw. in
diesem Fall als dessen Halter die Arzneimittelbeschreibung intensiver lesen
als der verordnende Arzt? Scheinbar. Für meine Begriffe gehört jedes Tier
vor Verabreichung von Forthyron hinlänglich untersucht.Ich wünsche allen in
medizinischer Behandlung stehenden Tieren (auch Menschen übrigens!)
gewissenhaftere Ärzte.
Leider wurde der Hund nicht obduziert, so dass
von einem Zusammenhang in diesem Fall nicht mit Sicherheit ausgegangen
werden kann.
Ich traf am Wochenende eine
Bekannte,die Hundetrainerin ist und die fragte, wie mein Rüde sich
macht. Ich sagte,alles super,keine nennenswerten Probleme. Sie
erzählte von immer mehr Leuten,die sich mit ihren Beardies an sie
wenden,da sie mit der Angst der Hunde nicht klar kämen.
Eine Zuschrift aus Übersee:
Es wird einfach immer schlimmer
mit der Kaempferei untereinander. Die Kaempfe sind erst im letzten Jahr
aufgetreten rund einmal im Monat. Immer grundlos und nur wenn wir nicht in
direkter Naehe waren,also sie waren beim Spiel im Garten oder im Wintergarten.
Man kann schon den ganzen Tag an beiden sehen das etwas nicht
stimmt. Es wird uns auch langsam gefaehrlich da sie sich verletzen und
auch uns ,die versuchen sie auseinander zu bringen. Ich setzte mich also
mit einem aus dem Fernsehen bekannten Hundespezialisten zusammen und dessen
Hilfe war "Keine Chance, die bringen sich eher um als
aufzuhoeren",na toll das konnte ich mir auch schenken.Zur Zeit versuche ich durch absolute Haerte Kontrolle zu
bekommen was aber heisst ich kann mich eigentlich um nichts anderes
kuemmern als um unsere Hunde. Uns wurde auch kastrieren als Vorschlag
angeboten wozu aber unser Tierarzt keine Garantie gibt und ich eigentlich
dagegen bin. Haetten Sie irgendwelche Hinweise wie wir dies ein fuer alle
mal eindaemmen koennen?
Gestern Abend hab ich mit jemand
aus dem Forum telefoniert. Ach was ein Tratsch und Klatsch und was für
Gerüchte umgehen. Und was die alle für Probleme haben und Krankheiten und
keiner redet drüber. Erst wenn man von der eigenen Krankheit des Hundes
redet, kommt auf einmal alles raus. Vorher haben die Menschen wohl kein
Vertrauen.
All die ängstlichen und
geräuschempfindlichen Beardies. und die HD's und Plattfüsse und wieviel
Durchfall; trotz Schilddrüsenbehandlung. Und wieviel Schilddrüsenbehandlung
weil die doch allen ernstes meinen, der Beardie
wird davon ruhiger und das Jagdfieber hört auf.
Es ist der Wahnsinn.
zu unserer
Website
Ihre Initiative "coming
home" empfinde ich als sehr wichtig! Es ist eine Schande, was Züchter
in den letzten 20 Jahren dieser Rasse angetan haben, allen voran die so
erfolgreichen ...(Zuchtstätte)-Plüschtiere,
die ja heute fast überall vertreten sind. Mit der Gründung des neuen
Bearded Collie Clubs Deutschland hatten einige die Hoffnung, einen Schritt
in die richtige Richtung zu tun- nach meiner Einschätzung war das eine
trügerische Hoffnung, schade! Ende des Monats wird nun der neue Vorstand
des BCCDs gewählt, und die Grabenkämpfe haben begonnen. Ich bin damals in
diesen Club eingetreten, weil ich geglaubt habe, dass sie sich für den
alten Typ des Beardies einsetzen würden, aber wenn man sich die Züchter und
ihre Hunde ansieht, kommen einem mehr als Zweifel. Ich kann nicht
verstehen, warum die Züchter nicht eine Datenbank anlegen, in die alle
Probleme, die bei der Zucht auftreten, eingegeben werden. Letztendlich wäre
es doch für alle einfacher, wenn sie nachsehen könnten, ob z.B.
Hodenprobleme, Autoimmunerkrankungen, extreme Ängstlichkeit oder Ähnliches
aufgetreten sind, und man könnte eine Dopplung dieser Probleme verhindern,
denn von der Zucht ausschließen kann man solche Hunde ja offensichtlich
nicht.
Es gibt eine solche – sogar internationale – Datenbank: BeaCon. Ein Züchter,
der kranke Hunde bzw. Welpen hat, wird seine Tiere dort allerdings kaum
melden; denn damit würde er seinem Welpenverkauf schaden. Für
Beardie-Besitzer ist das Melden mit viel Aufwand verbunden, er wird oft
gescheut.
Vielen Dank für ihre
informativen, schönen und tröstlichen Seiten! Unser Hund ist jetzt 14,5
Jahre alt und die Lektüre ihrer Oldie-Seiten tut uns - Familie
einschließlich Hund - sehr gut!
Ein herzliches Dankeschön für
Ihre Tipps. Sie wirken kompetent, engagiert, zuverlässig, ehrlich und
warmherzig. Man fühlt sich bei Ihnen gut aufgehoben
... und noch etwas, das zu Herzen geht:
Dein Adventskalender (Anmerkung: Die Fotos sind jetzt hier zu sehen.) ist sehr schön geworden. Habe
noch nie Beardie Welpen gesehen, wenn sie gerade erst auf die Welt gekommen
sind. Denke mir, wenn man selber dabei ist, und diesen wunderschönen Moment
mit erlebt, dann möchte man Gott einfach nur noch umarmen, und ganz besonders
die Hundemama und den Hundepapa. Denn ich habe auf Monty`s Homepage mir Bilder angesehen wo er noch
klein war, und ganz wehmütig wurde es mir, als die Hundemama, nachdem alle
Welpen abgeben wurden, im Garten und im Haus nach ihren Kindern gesucht
haben. Da kommen Erinnerungen hoch, denn als ich meine Kleine mitnehmen sollte
für immer, war es nicht einfach für mich, und ich fragte erst mal die
Hundemama, ob sie es auch möchte, dass ich ihr Kind mit zu mir nehmen darf.
Dieser Moment gehörte nur uns, der Mama, ihrem Kind und mir alleine. Die
Züchterin sagte mir, die Hundemütter sind immer froh, wenn die Menschen,
ihnen die Arbeit abnehmen, es ist halt die Natur, und die Hundemütter geben
ihre Welpen dann auch frei, wenn sie die neunte Woche erreicht haben. Aber
mein Herz hörte einfach nur der Mama zu....ich sah in ihre Augen....und
alles was ich in ihren Augen sah, und ganz besonders fühlte, war ein
Abschiedsschmerz, denn Hundemütter fühlen da schon das gleiche, wie wir
Menschen auch! Aber sie vertraute mir ihr Hundekind an, und sagte:
"Pass mir gut auf mein Kind auf" Ich habe es ihr versprochen, und
war sehr glücklich, dass sie mir ihr Kind anvertraute. Mein Herz sehnt sich
immer noch nach meiner verstorbenen Hündin und auch nach ihrer Mutter. Denn
als ich zum ersten mal in meinem Leben einen
Beardie gesehen hatte, waren es diese wunderschönen sanften Augen. Denn
wenn man in diese Augen sieht, ist es als ob man in die Augen eines Engel`s
schaut.
Diesen "Schmelz" in den Augen, den wir so
lieben, haben heutzutage nur noch die wenigsten Beardies. Viele haben
engstehende Augen in schmalen Köpfen, oft auch traurige Augen,
teilnahmslose Augen, als hätten die Hunde sich schon (fast) aufgegeben -
ganz schlimm bei Ausstellungen.
Schon allein deswegen lohnt es sich, auf den alten Typ zu pochen,
damit wenigstens die Kopfform wieder so wird, dass die Hunde so wunderschön
gucken können wie früher.
31.12.2009
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Jahresrückblick
2010
Die
Situation der Beardies hat sich nicht gebessert.
Während
man bei den Welpenkäufern inzwischen längst offene Türen einläuft, wenn man
auf die Probleme der Rasse hinweist, sehen die „modernen“ Züchter nach
unseren Erfahrungen immer noch kaum eine Notwendigkeit, am Zuchtziel etwas
zu ändern. Sie verdrängen die Tatsachen oder machen sich wenig Gedanken um
das Wohl der Rasse.
Kein
Welpenkäufer will einen Problemhund. Eine angehende Hundetrainerin, die als
Hausaufgabe etwas über den Beardie schreiben sollte, formulierte es so:
Alles was ich bisher über den Beardie gelesen habe, finde ich
hochspannend, wenn für die Rasse ja auch leider teilweise fatal. Ich frage
mich immer wieder: Warum geht man so mit Hunden bzw. Tieren generell um,
mit Tierliebe hat das für mich nicht mehr viel zu tun. Aber zum Glück gibt
es eben doch auch noch andere Menschen, die sich zum Wohl des Tieres
entscheiden. Ich denke der Beardie war mal ein toller Hund und einige
scheinen ja auch noch übrig geblieben.
Die
Zeiten ändern sich. Die uneinsichtigen Züchter müssen inzwischen den
informierten Welpen-Interessenten erklären, warum es in ihrer Zucht noch
überzüchtete Beardies gibt – genauso, wie heute Raucher und Fleischesser in
Erklärungsnot kommen, während noch vor gar nicht langer Zeit Nichtraucher
und Vegetarier ihre Ansichten verteidigen mussten.
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Rückzug
Die
verantwortungsbewussten Züchter resignieren und ziehen sich zurück, weil
alles so sinnlos zu sein scheint, oder sie sehen sich gezwungen,
Kompromisse zu machen und gewisse Linien in der Ahnentafel der Deckrüden zu
dulden, um zu retten, was noch zu retten ist.
Es gibt kaum
noch Würfe, die wir guten Gewissens empfehlen können. Immer schwieriger wird es, einen robusten,
gesunden Beardiewelpen zu bekommen.
Aus
zwei Zuschriften:
Nachdem ich Bücher über Beardies gelesen habe, stolperte ich
immer über "den alten Typ" und habe in natura einige Beardies
gesehen, die dem in abschreckender Weise gar nicht entsprachen!!
(Haare!!!) Ich wäre also überglücklich, wenn Sie mir mit
Züchteradressen weiterhelfen könnten.
In der Zwischenzeit hat eine Freundin von mir, die Tierärztin
ist, mir von dem Bearded Collie abgeraten, da sie unter ihren Patienten nur
vollkommen hyperaktive, hypernervöse und vollkommen durchgedrehte Beardies
hätte!! Davon lassen wir uns aber nicht abhalten, denn wir hoffen ja auf
einen Beardie aus guter alter Zucht und nicht auf den überdrehten
Mode-Beardie!
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Unüberlegt
Leider
passiert es immer noch häufig, dass die Welpenkäufer beim Anblick von
niedlichen Beardie-Welpen blind dafür sind, wie die Elterntiere aussehen
und wie sie sich verhalten – und das, obwohl die Käufer um die Probleme der
Rasse wissen. Vor allem wenn Kinder sagen: „Den will ich haben!“, geben
Eltern viel zu leicht nach und werfen alle guten Vorsätze über Bord, ohne
sich über die möglichen Folgen Gedanken zu machen.
In einem Fall
kam der Welpe, der trotz intensiver Aufklärung gekauft wurde, aus derselben
Zuchtstätte wie eine Hündin, von der uns kurz darauf berichtet wurde:
Geschnitten natürlich, ganz klar, wer kann als
Ottonormalverbraucher solch einen Hund schon pflegen. Und bissig. Eine
Hündin die auf alles und jeden losgeht.
Ich hielt sie für eine blaue Hündin mit Pigmentschwäche, da die
Nase schon nicht mal mehr hellblau war, und ihr Fell, naja, helles
silberblau, verwaschen. Die Besitzer sagten, sie ist schwarz
geboren.
Von unüberlegten
Käufen muss man auch sprechen, wenn Welpen-Interessenten haarsträubende
Ansichten haben, z. B.:
- Der
Hund soll den ganzen Tag im Büro liegen und der Chef „wird wohl
einverstanden sein“, oder
- man hat
eine Hundeallergie und möchte einen Beardie-Welpen „mal testen“ oder
- man ist
nicht bereit, mit einem nicht allzu weit entfernt lebenden Züchter vor dem
Kauf Kontakt aufzunehmen, oder
- man
will einen Beardie als Zweithund, obwohl er nicht zum vorhandenen Hund
passt oder obwohl die Kinder Angst vor Hunden haben („Das gibt sich schon
noch.“).
Besonders
betroffen macht es uns, wenn wir hören müssen, wie haarsträubend manche
Beardie-Besitzer mit ihren Hunden umgehen. Zum Beispiel sind einige stolz
darauf, wie brav ihr Hund den ganzen Tag allein zu Hause bleibt – ohne
Wasser und ohne Nahrung, denn „Missgeschicke“ (Kot, Urin) in der Wohnung
will man nicht haben. Manch ein Beardie darf nicht dabei sein, wenn am
Wochenende etwas mit den Kindern unternommen wird.
Die Züchter
sollten also besser darauf achten, wem sie ihre Welpen anvertrauen. Die
wenigsten Familien haben heutzutage genug Zeit für einen Beardie
(aufwendige Fellpflege, lange Spaziergänge). Auch auf die wirtschaftlichen
Verhältnisse der Welpenkäufer sollten die Züchter achten; denn häufig fehlt
den Besitzern der Hunde das Geld für hohe Tierarztrechnungen,
Physiotherapie usw. sowie für spezielle Trainingsstunden, die nun einmal
anfallen, wenn eine Rasse mit Krankheiten und Wesensschwäche behaftet ist.
Manches Mal fehlt es den Besitzern auch an der Liebe zum Hund, um schwere
Zeiten mit ihm durchzustehen.
Einmal nützte
einem Züchter die beste Menschenkenntnis nichts. Eine heile Welt wurde ihm
vorgespielt, während der Hund schlecht versorgt wurde und sich eine
mitfühlende Person längst um ihn kümmerte. Er bekam schließlich ein neues
Zuhause.
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Probleme
Die Mails, in
denen uns Probleme geschildert werden, reißen nicht ab.
Viele
Gesundheitsprobleme werden von den Züchtern totgeschwiegen, von
Zahnfehlstellungen, verrotteten Zähnen und Augenkrankheiten bis hin zu viel
zu geringen Geburtsgewichten, lebensschwachen Welpen und zahlreichen
Verpaarungen, die nicht klappen.
Wir
hörten von kranken Beardies, für die schon in jungen Jahren mehrere Tausend
Euro an Tierarztkosten nötig waren. Allergietests, Gastroskopien,
Endoskopien, Blutbilder, Operationen, Medikamente für Schilddrüse, Nieren,
Darmentzündung, Herz, Autoimmunerkrankungen usw. sowie Nachbehandlungen und
Kontrollen sind kostspielig. Hinzu kommen Nebenwirkungen der Medikamente
(Haarausfall, Pigmentverlust durch Cortison, Herzprobleme durch ein
Schilddrüsenmedikament usw.) sowie der oft schwierige Umgang mit dem Hund (z.
B. Schonkost selbst kochen und verträgliche Nahrungskomponenten finden;
denn die von Spezialisten empfohlenen Nahrungsmittel sind so manches Mal
nicht verträglich, obwohl sie ausgetestet wurden).
Das
zeigt: Immer noch geht es vielen Züchtern mehr ums Geld als um den Erhalt
gesunder, wesensfester Beardies. Die Hunde können einem nur
noch leid tun. Es ist ein Verbrechen an der Rasse.
Der Bearded Collie ist
längst kein problemloser Familienhund mehr.
Die Fellpflege –
mindestens 2 Stunden pro Woche, viele Beardies müssen täglich gebürstet
werden – stellt so manchen Besitzer vor ein Zeitproblem. Zeit, die z. B.
für die Kinder verloren geht. Andere Beardies beißen bei der Fellpflege in
die Bürste oder in die Hände der Pflegeperson, drehen sich auf den Rücken
und wollen das leidige Bürsten vermeiden. Wenn der Besitzer das zulässt und
sich nicht durchsetzt, hat er bald einen verfilzten Hund. Immer wieder
bleibt dann nur noch eine Schur. Wieder ein Hund mehr, der mit seinem
Aussehen den Bemühungen der Züchter um „schönes“ Fell eine Absage erteilt.
Zum Glück erkennen viele Beardie-Besitzer, wie sehr ihre Hunde unter dem
„prächtigen“ Fell leiden. Sie kürzen es oder dünnen es wenigstens mit einer
Effilierschere aus, damit es nicht mehr so üppig ist.
Ängstliche oder gar
aggressive Vertreter der Rasse sind im Umgang mit Kindern nicht einfach und
stellen die Besitzer vor große Aufgaben, erfordern viel liebevollen Einsatz
und immer wieder auch finanziellen und zeitlichen Aufwand.
Aus einer Mail:
Ich freue mich Ihre Internetseite gefunden zu haben -leider
erst nach der Anschaffung unseres Bearded Collies. Unser Hund ist jetzt 2
1/2 Jahre und hat leider auch überüberlanges Fell. Sie ist momentan so
verfilzt, dass wir ihr Fell kürzen müssen und auch wollen. Hinzu kommt,
dass sie super ängstlich ist. Aber wir lieben sie. Nun möchte ich alles tun
damit es uns allen wieder besser geht. Allerdings stelle ich auch seit
einiger Zeit fest, dass ihr das kämmen immer weniger gefällt und so langsam
habe ich sorge, dass sie auch zu einem "Angstbeißer" wird. Wie
gehe ich jetzt am besten mit ihr um? Ich versuche mit viel Geduld ihr
Vertrauen zu behalten. Sobald es aber ziept beim kämmen - springt sie weg
und wird leicht "aggressiv". Deshalb möchte ich gerne wissen, was
ich tun kann, damit es nicht schlimmer wird. Ich brauche wirklich konkrete
Hilfestellung.
Die verzweifelten Besitzer
kommen mit so etwas zu uns, denn für Hilfestellung in solchen Fällen fühlen
sich viele Züchter – die Verursacher der Probleme – nicht zuständig.
-----------------------------
Jahresablauf
Ein paar
besondere Vorkommnisse aus dem Jahresablauf möchten wir unseren Lesern zur
Kenntnis geben:
Im
März
ging
eine überarbeitete Fassung der Beardie-Bücher von Liesel Baumgart ins Netz;
denn ein Verlag für ein gedrucktes Buch konnte nicht gefunden werden, weil den
Verlagen die Welpenzahl für einen lukrativen Buchverkauf zu gering ist. Wir
freuen uns, dass die Website zu dem kostenlos abrufbaren Online-Buch so zahlreich aufgerufen wird, sogar
weltweit.
Im
April
berichtete
die „Beardie Revue“, dass in Großbritannien eine „revolutionäre Datenbank
für gesunde Zucht“ aufgebaut werden soll, die außerdem Kaufinteressenten zu
gesunden Welpen verhelfen soll. Trockener Kommentar eines Beardie-Kenners:
Und wo wollen sie die gesunden Hunde hernehmen?
Im
Mai
wurden
wir auf ein Heilkraut aufmerksam, das Zecken vom Hund fernhalten und sogar
Borrelien im Blut unschädlich machen kann. Gute Erfahrungen wurden
inzwischen damit gemacht: Cystus-Tee aus der Apotheke.
Im
Juni
erhielten
wir die Nachricht, dass ein 2 ½ Jahre alter Beardie an Nierenversagen
gestorben war, nachdem er von Anfang an gesundheitliche Probleme gehabt
hatte (Herz, Hodenhochstand).
Aus
der Zuschrift:
Das Leben kann so grausam sein, der kleine Beardie hat keinem
was getan.
Es
ist eine Sache, auf unserer Website zu berichten, dass Beardies immer
wieder jung sterben – eine andere, wenn solch ein Vorfall im Bekanntenkreis
passiert und solch ein Schicksal uns sehr betroffen macht. Wir können nur
erneut die Züchter eindringlich bitten: Züchten Sie nicht mit den
Elterntieren solcher Hunde weiter!
Im
Juli
erzählte
uns eine Beardie-Ausstellerin nach einer Show:
Frau ... war übrigens auch dort. Ihr junger Rüde bekam nur ein
SG und der Richter murmelte so was wie: „Wie kann man nur so einen Hund
ausstellen?!“ (ohne Worte)
Selten
gibt ein Richter solch einen Kommentar über einen Hund aus einer „großen“
Zuchtstätte ab. Die Worte waren wohl auch nicht für die Öffentlichkeit
gedacht.
Weiter
hörten wir von einem Beardie mit Rückenmarksinfarkt. Der Hund wird
aufwendig mit Physiotherapie behandelt.
Im
August
wurde
bei einer Ausstellung wieder einmal ein standardgerechter Beardie vom alten
Typ von der Richterin mit den Worten bedacht: „Ihr fehlt Fell!“ Das kommt
immer wieder vor, so als wüssten die Richter nicht, dass – im Gegenteil –
zu viel Fell standardwidrig ist. Die Besitzerin dieser Hündin schrieb dazu:
Wir lassen uns nicht abschrecken. Oft stehen am Ring Leute und
sagen: „Wow, was für ein toller Hund, warum hat der nicht gewonnen?!“
An
dieser Stelle möchten wir weitere Zuschriften zu Ausstellungen einfügen:
Nach langem Hin und Her wurde dann der beste bzw. schönste
Beardie gekürt. Rate mal: Natürlich der mit dem längsten Fell. Er fiel
mir vorher schon auf, da er Fell bis auf den Boden hatte. Ich fragte mich,
weshalb sie so lange gebraucht hatten. Sie hätten doch nur das Fell
ausmessen müssen und der mit dem längsten Haarkleid gewinnt.
So langsam haben wir uns von dem Schock der Hundeausstellung
erholt! Meine Mutter, mein Mann und ich haben etwas sparsam geschaut, als
wir die Beardies im Showring und am Stand des BCCD gesehen haben! Man
sah nichts anderes als Fell, Fell und nochmals Fell! Man konnte nicht
sehen wo vorne und hinten ist, Augen konnte man nicht sehen und Beine
nur erahnen! Das Fell war zwischen 30 und 60 cm lang (!!)
Mein Mann hat kurz überlegt ob wir uns tatsächlich für die
richtige Rasse entschieden haben! Bin ich froh, dass wir durch Sie an
einen vernünftigen Züchter geraten sind, der nicht das Fell fürs
Guinness-Buch der Rekorde züchten will...
Dortmund Ausstellung fahren wir hin und wieder auch mal hin.
Aber nur um einzukaufen. Als wir das letzte Mal da waren, hatte ich so viel
Mitleid mit vielen Beardies, dass ich gedacht habe: Was mache ich hier, und
warum gucke ich mir das an??! Es war echt nicht mehr schön, wie an den
armen Hunden rumgezupft, gekämmt, toupiert, geschnitten oder sogar gefärbt
(??) wurde. Und viele Hundehalter, die als Besuch da sind mit ihren Hunden
(warum nehme ich meinen Hund mit auf eine Ausstellung, wenn ich gar nicht ausstellen
will??), haben ihre Hunde die Kennel (also die Boxen, wo die
Hunde drin „geparkt" wurden) anpinkeln lassen, und das wo Hunde drin
waren und der Halter auch noch zuguckte wie sein Hund grade die Box bzw.
den anderen Hund darin anpinkelte. Der Besitzer zuckte nicht mal,
geschweige denn kümmerte sich um das Malheur seines Hundes. Schrecklich.
Immer
noch werden bei Ausstellungen die guten Hunde von Richtern aussortiert, die
standardgerechte Beardies (!!!) nicht mögen. Es ist wirklich sehr traurig,
dass man immer noch nichts dazugelernt hat – nichts dazulernen will.
Andererseits
schneiden die Modezüchter inzwischen für Ausstellungen das Fell
deutlich sichtbar ab und fixieren schon seit vielen Jahren das überlange,
zurückgekämmte Stirnhaar mit Haarspray (beides ist lt. VDH verboten), damit
ihre Hunde dem Standard besser entsprechen. Solche Züchter belügen sich mit
ihren Manipulationen selbst und graben sich weiterhin ihr eigenes Grab, sie
verderben die Rasse mehr und mehr.
Im
Dezember
hörten
wir von einem Shop, der „alles Wichtige für den Beardie“ im Programm hat:
Mäntel und Overalls, Schuhe, Gamaschen, Drahtbürsten, Show-Styling-Produkte
wie Whitening Shampoo, Blow Dry Cream, Volumising Cream, Abdeckcreme für
Flecken und Verfärbungen, Glanz- und Pflege-Öl, Conditioner, Pfotenpuder
usw.
Wie
tief muss eine Rasse gesunken sein, wenn sie das nötig hat! Echte,
standardgemäße Beardies mit korrektem Haar brauchen all das nicht.
Ein
solches Angebot zeigt: Der Beardie ist kein Allwetterhund mehr. Oft
beklagen sich Besitzer überzüchteter Beardies darüber, dass es sehr lange
dauert, bis all das üppige, weiche Haar nach einem Regenschauer und nach
einem Spaziergang im Schnee wieder trocken ist. Es ist verständlich, dass
in der Not zu Mänteln usw. gegriffen wird. Auch solche „Kleinigkeiten“
sollten den Züchtern zu denken geben.
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Positives
Bei
all dem Negativen, das uns über Beardies zugetragen wird, freuen wir uns
sehr, wenn wir Mails von zufriedenen Hundebesitzern erhalten, denen wir
einen Welpen aus einem guten Wurf vermitteln konnten.
Aus
2 Zuschriften:
Hab den Kleinen heute in die Hundeschule mitgenommen, wir haben
eine Spur gelegt, er ist so was von cool! Ganz ruhig und zielgerade hat er
die Spur verfolgt, einfach herrlich. Die 2 kann man einfach mitnehmen,
etwas zeigen und sie können es einfach. Fast schon langweilig, grins! Nein,
ich bin ja so was von stolz auf meine Jungs!
Unser Welpe ist ein pfiffiges Kerlchen. Wir haben viel zu
lachen und kommen auch aus dem Staunen nicht heraus. Wie er einen
Schuh Größe 40 eine Treppe rauf bekommt, ist phänomenal. Hat er diese
großen Dinger in der Schnute, sieht er erst mal nichts mehr. Nach
zweimaligem Versuch, ihn auf normalem Wege hinaufzutragen, kommt er auf die
Idee, zuerst mit dem Hinterfuß auf der Stufe zu stehen. Nach dem Motto,
wenn es von vorne nicht geht, dann eben von rückwärts. Der Kleine ist
genial. Bin gespannt, was er noch so alles hinkriegt. Wir sind begeistert,
so einen Welpen haben zu dürfen.
Besonders
gefreut haben wir uns, dass wir über unsere Tierheimseite einen netten
Beardie-Mischling aus dem Ausland vermitteln konnten. Die deutschen
Beardie-Nothilfeorganisationen, die von einer engagierten
Beardie-Liebhaberin um Veröffentlichung gebeten wurden, hatten sich für „so
etwas“ nicht zuständig gefühlt ...
Positives
fanden wir auch wieder in den diesjährigen Ausgaben der „Beardie Revue“.
·
Bei den
Züchtervorstellungen tauchten Bilder aus den Anfängen der Zucht auf, die
man sonst nicht sieht und die erneut die Behauptungen „moderner“ Züchter
widerlegen, den alten Beardie-Typ habe es nie gegeben. Damalige
Ausstellungssieger, deren Fotos gezeigt wurden, hätten heutzutage bei
Ausstellungen nicht die geringste Chance.
·
Von Züchtern sowie
in Berichten über Ausstellungen wurden häufig diverse Körperbaufehler
angeführt – bei den „Elitehunden“ der Rasse.
·
Auch das künstlich
aufgebaute, beschnittene, zurückgekämmte, mit Haarspray bearbeitete Haar
der Ausstellungsbeardies wird von Experten durchaus gesehen.
·
Jemand machte sich
die Mühe, anhand vermehrt auftretender Wellung des Haarkleids britischer
Beardies festzustellen, dass alle Hunde mit diesem Merkmal von demselben
Rüden abstammen. Auch ein deutscher Züchter berichtete uns, dass ihm
aufgefallen sei, wie häufig gewisse Rüden eingesetzt werden. Die Züchter
wissen es also, handeln aber nicht danach; denn:
·
Genvielfalt
(möglichst geringe Verwandtschaft der Elterntiere) ist sehr wichtig, wie
interessante Artikel in der „Beardie Revue“ wieder einmal bestätigten. Der
Verwandtschaftsgrad (Inzuchtkoeffizient) könne so groß sein wie bei einer
Vater-Tochter-Verpaarung, hieß es. Besonders interessant für die Zukunft
der Rasse dürfte ein Gentest werden, der das Immunsystem betrifft
(MHC-Haplotypen).
·
Anschaulich
geschildert wurde, wie befreit ein Beardie sich fühlte, nachdem er einen
Sommerhaarschnitt bekam. Ähnliches wird uns zwar sehr oft berichtet und ist
längst bekannt; doch es ist gut, dass so etwas einmal in einer Zeitschrift
zu lesen war.
·
Immer wieder interessant
sind die Artikel von Dr. Lynne Sharpe, die mit viel Sachverstand und Liebe
zur Rasse in Wales versucht, mit eingekreuzten Arbeitshunden bessere
Beardies zu züchten, als man sie sonst findet.
Die
Herausgeberin der „Beardie Revue“ kündigte an, dass es aus persönlichen
Gründen im Jahr 2011 diese Zeitschrift nicht mehr geben soll. Wir danken
Frau Krämer für die interessanten Berichte und ganz besonders für die
historischen Fotos.
-----------------------------
Festgehalten
Allen
Züchtern sollte daran gelegen sein, gesunde, wesensfeste, intelligente
Beardies hervorzubringen, die ihren Besitzern keine Probleme bereiten -
auch nicht bei der Fellpflege (es gab wohl noch nie so viele geschorene
Beardies wie jetzt), die längst das geringste Problem der Rasse darstellt.
Die Züchter haben viel zu lange gewartet und finden nun kaum noch
Zuchtpartner, die die guten alten Werte wieder zurückbringen könnten.
Alles
im Leben ist ein Auf und Ab. Auf Regen folgt Sonne, auf Schlaf folgt
Erwachen, nach jeder Krise geht es wieder
bergauf. Wer heute am Boden liegt, kann morgen einen Höhenflug
starten. Das ist ein Naturgesetz, so wie das Pendel einer Uhr von links
nach rechts schwingen muss. Wenn ein Pendel stark in eine Richtung
schwingt, muss es anschließend ebenso stark in die Gegenrichtung schwingen
– außer, jemand hält das Pendel fest, so dass es über den toten Punkt am Ende
nicht hinaus kommt. Genau das passiert seit Jahren mit den Beardies: Die
Züchter von „modernen“ Bearded Collies halten die Uhr der Rasse an. Ein
toter Punkt aber kann das Ende bedeuten (die Rasse geht an ihren Mängeln
zugrunde, Fortpflanzung klappt immer seltener ohne Hilfe, künstliche Befruchtung
ist im Gespräch), sofern nicht doch noch ein starker Anstoß in die
Gegenrichtung kommt. Die „modernen“ Züchter müssen das Pendel endlich
loslassen, damit die Lebensuhr der Beardies nicht völlig zum Stillstand
kommt. Die Rasse braucht neuen Schwung.
Problematische
oder gar kranke Beardies sorgen von allein dafür, dass die Nachfrage sinkt.
Auf Unrecht und Unglück können die Züchter kein Glück aufbauen. Die meisten
Züchter scheinen immer noch auf einer anderen Wellenlänge zu sein und nicht
wahrnehmen zu können – zu wollen! -, was wir ihnen seit Jahren
ebenso übermitteln, wie Beardie-Augen, Beardie-Krankheiten und
Beardie-Ängste es ausdrücken. Es wird allerhöchste Zeit, dass die Züchter
ihre Hunde aus einem anderen Blickwinkel betrachten als aus dem der „Schönheit“.
Entscheidend,
ob der Rasse in letzter Minute noch geholfen werden kann, wird die
Nachfrage nach echten, standardgemäßen Beardies vom alten Typ sein – und
dass die Welpenkäufer überzüchtete Beardies ablehnen.
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Mails
Der
Inhalt der Mails, die uns in diesem Jahr erreichten, war ähnlich wie in den
vergangenen Jahren. Die Welpenkäufer suchen gute Beardies, die keine
potenziellen Problemhunde sind. Sie verzweifeln bei der erfolglosen Suche
und wandern zu anderen Rassen ab, weil es fast keine echten,
standardgemäßen Beardies mehr gibt.
Wegen
einer Computerpanne am Jahresende konnten wir diesmal nur ein paar
ausgewählte Mails zeigen, die in einem separaten Ordner gespeichert waren.
Stellvertretend
für viele Mails:
Zuerst möchte ich Ihnen und dem ganzen Team ein Lob für die
hervorragenden und informativen Internetseiten aussprechen. Ich habe in den
letzten Tagen einige Internetseiten über Bearded Collies gesehen und auch
viel gelesen, aber Ihre Seite mit den Links und den ganzen Informationen
ist mit Abstand die beste Internetseite. Einfach super!!!!!! Bleiben Sie am
Ball und machen Sie weiter.
Danke.
Das werden wir.
Man muss das Unmögliche versuchen, um das
Mögliche zu erreichen.
(Hermann Hesse)
30. Dezember 2010
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Jahresrückblick 2011
Die Situation der Bearded
Collies hat sich nicht gebessert.
Zeitweise mussten wir
wieder unser Postfach schließen, weil wir der Menge der Zuschriften nicht
mehr gewachsen waren. Allein die Korrespondenz mit zukünftigen
Hundebesitzern, die nach Beardie-Welpen vom „alten Typ“ suchten – also nach
Hunden, die dem Rassestandard entsprechen -, füllte schon im ersten
Halbjahr rund 100 Seiten. Dazu kommen die Hilferufe wegen Problembeardies.
Das sagt schon sehr viel über die aktuelle Situation der Rasse aus.
Die Welpen-Interessenten
verzweifeln bei ihrer Suche nach einem Hund, der so ist, wie sie ihn sich
wünschen. Stellvertretend eine Mail:
Der Bearded
Collie ist schon seit ziemlich langer Zeit mein Wunsch- und Traumhund.
Leider hab ich bisher noch keinen Züchter in Österreich gefunden, der auch
nur annähernd den Typ Bearded Collie züchtet, wie Sie und auch ich ihn mir
vorstelle. Bodenlanges! Haar, kläffende, nervöse Hunde, Züchter die
die Namen ihrer Welpen nicht wissen weil sie sie auch nicht
auseinanderhalten können... ich könnte ewig so weiter erzählen von dem
recht frustrierendem Weg einen Hund für mich und meine Familie zu finden.
Auch die adulten Beardies die ich in der Hundeschule oder beim Spaziergang
mit meinen Hunden getroffen habe, haben mich eher abgeschreckt. Das ging
von geschorenen Hunden deren Fell unkontrollierbar verfilzt gewesen war bis
zu totalen Nervenbündeln in Gegenwart anderer Hunde.....
Wir wissen das alles nur
zu gut.
Die Züchter haben nicht
rechtzeitig reagiert, das gute „Zuchtmaterial“ fehlt schon lange.
Mitte des Jahres mussten
wir uns schweren Herzens dazu entschließen, keine Beardie-Welpen mehr zu
vermitteln. Es gibt fast keine Welpen mehr, die rein vom alten Typ sind:
„echte“ Beardies, wie der Rassestandard ihre Qualitäten vorschreibt. Wir
verstehen, dass die Interessenten die besten Welpen suchen, die es noch
gibt. Wir warnen noch einmal eindringlich:
Viele
Menschen sind sich nicht bewusst, dass man ein Risiko eingeht und mit
Problemen rechnen muss, wenn man Kompromisse eingeht. Im schlimmsten Fall
kann das bedeuten: ein sehr kranker Hund, hohe Tierarztkosten.
„Unter Blinden ist der
Einäugige König“, sagt man; doch es geht auf Kosten der Rasse, wenn wir
unter „blinden“ Hunden die „einäugigen“ vermitteln würden. Damit würde man
die Kompromissbereitschaft der Züchter stärken, anstatt zu forcieren, dass
sie endlich nur noch die genetisch besten Hunde in die Zucht nehmen. Bei
Beardie-Nachwuchs, der wenigstens noch teilweise dem alten Typ entspricht,
aber auch Gene von überzüchteten Hunden in sich trägt, traten auch in
diesem Jahr einige Probleme auf – von chronischer Ohrenentzündung und
Triefnase über früh durchgetretene Pfoten bis hin zu HD, Hodenhochstand und
neurologischen Störungen. Es ist nicht sicher, dass all dies genetischen
Ursprungs ist; doch mit gutem Gewissen können wir den Interessenten, die
uns nach einem gesunden Beardie-Wurf fragen, kaum noch Welpen anbieten. Wir
haben jahrelang gewarnt, dass ordentliche Zuchtlinien nicht mit
überzüchteten Hunden vermischt werden sollten. Die Züchter schlugen diese
Warnungen in den Wind …
Wenn man bei all den
Problemen, die die Rasse seit vielen Jahren hat, Mails wie die folgende
liest, kann man nur staunen, mit welcher Dreistigkeit die Züchter den
Welpen-Interessenten immer noch gegenübertreten:
Bei einigen
Anrufen bei Züchtern haben wir erfahren, dass es in der Rasse auch schon
ängstliche, lärmempfindliche und schreckhafte Tiere gibt, was uns
verwundert hat. Wir suchen einen im Wesen und Umgang alltags- und
naturtauglichen Hund.
„Auch schon“
Problemhunde? Das hätte man vor gut 20 Jahren sagen können. Unserer
Erfahrung nach machen längst 9 von 10 Beardies Probleme bezüglich
·
Wesen (ängstlich, zum Teil
aggressiv)
·
Fellpflege (viel zu viel „Wolle“,
die mit viel Aufwand gepflegt werden muss)
·
Gesundheit (allerlei Krankheiten,
wenig belastbare Hunde)
·
Erziehbarkeit (die Intelligenz lässt
zu wünschen übrig).
Manche
Welpen-Interessenten würden eine Menge auf sich nehmen, um noch einen guten
Hund zu bekommen. Sie sehen sich in halb Europa um und warten lange auf
ihren Wunschhund:
Ja, wir
sind ein wenig verrückt. Wir würden nicht zögern 1000 km und mehr zu
fahren, um einen Bearded nach unseren Vorstellungen zu bekommen.
Aus dem Ausland, 800 km zum Züchter:
Mit dem Fahren haben wir kein Problem. Wichtig ist uns, dass es ein
„echter“ Beardie ist.
Viele Menschen können es nicht fassen, was immer noch mit der Rasse
geschieht. Eine eindrucksvolle Zuschrift:
Ihre
Webseite zu lesen, ist für mich eine Genugtuung und Balsam auf die Seele.
Meine Freundin und ich haben noch keinen Hund, wollen aber gerne einen
haben. Wir haben uns von Anfang an in die Rasse der Bearded Collies
verliebt. Das Wesen, die Intelligenz der Hunde. Beim Aussehen habe ich
schon vor langer Zeit in diversen „Fachforen“ virtuelle Steinigungen
anderer Mitglieder erlebt, die Ihre und auch unsere Ansicht teilen.
Ihr
Jahresbericht 2010 hat mich teilweise wütend und traurig gemacht, wenn ich
sehe wie auf Ausstellungen mit Hunden umgegangen wird. Da wir diese
Modeerscheinung nicht unterstützen wollen, sondern wirklich einen Beardie
haben wollen, der ein super Kumpel ist, mit dem man arbeiten und Blödsinn
machen kann und den ich nicht täglich 4 Stunden kämmen muss, möchte ich Sie
um Mithilfe bitten. Wir haben derzeit mehrere Züchter im Auge.
… …
…
Jedoch
waren alle nicht so sehr über das Thema alter Beardie neuer Beardie
erfreut. Welche Züchter können Sie empfehlen bzw. bei welchem der drei
sehen Sie anhand der Stammbäume die größte Chance ein Bärchen vom alten
Schlag zu bekommen?
… Machen
Sie weiter! Kämpfen Sie mit uns und all Ihren Fans!
Häufig werden wir nach
Alternativen zum Beardie gefragt, weil man sich einen Problemhund „nicht
antun“ möchte. Die Interessenten entschieden sich 2011 für Briard, Gos
d’Atura Catalan und vor allem für Mischlinge aus dem Tierschutz.
Eine Zuschrift über
einen Gos d’Atura aus Spanien:
Egal wo die sich
hinlegt oder setzt, nachher kann man eine Kehrichtschaufel voll Sand
zusammenkehren!
Kenner wissen: Genau das
sagt man von urtypisch gebliebenen Bearded Collies mit harschem,
pflegeleichtem Fell – und viele Züchter wären froh, wenn ihre Beardies
solch ein Fell hätten.
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Gesundheitliche
Probleme
Autoimmunkrankheiten und
Magen-Darm-Probleme scheinen weiterhin auf dem Vormarsch zu sein.
SLO
kommt immer wieder vor. Die Tierärzte tun sich noch schwer damit, diese
Krankheit zu erkennen. Wenn ein Beardie Krallenprobleme hat (spröde,
eingerissen, Krallenbett entzündet, Krallen werden beleckt, fallen aus oder
müssen gezogen werden), sollte man an diese Erkrankung denken.
Manch ein Beardie
schleppt sich mit einem Herz- oder Schilddrüsenproblem müde durch den Tag.
Auch die Leber ist häufig angegriffen.
Oft kann man die
Beardies nur bewundern, die tapfer ihr Schicksal ertragen. Auch die
Besitzer kranker Hunde muss man immer wieder bewundern, wie sie mit dem
Leid umgehen und auch viele Tierarztbesuche sowie hohe Kosten auf sich
nehmen.
Eine Mail:
Ich bin auf
Ihre Seite gestoßen auf meiner Suche nach Hilfe, da wir einen Hund haben,
der leider körperlich nicht gesund ist und zusätzlich unter starken Ängsten
leidet. Die Krankheit, eine Autoimmunhämolytische Anämie, haben wir mit
Medikamenten im Griff. Die größere Sorge macht uns ihre Ängstlichkeit, die
dazu führt, dass wir nicht mehr entspannt mit ihr spazierengehen können.
Oft will sie gar nicht aus dem Haus. Sie sprechen mir mit Ihrer Seite aus
der Seele. … Wir lieben unseren Hund und leiden mit, wenn sie wieder keinen
Spass hat, weil ihr ihre Ängste im Weg stehen. Daher finde ich es toll, wie
Sie sich für dieses Thema engagieren.
Wie groß muss die Angst
eines Hundes sein, wenn eine solch schlimme Erkrankung als das kleinere
Übel betrachtet wird! Von der Krankheit dieser Hündin (kurz AIHA genannt)
haben wir auch bei anderen Beardies schon ein paar Mal gehört. Wenn jemand
diesbezüglich Hilfe braucht, steht die Besitzerin dieser Hündin den
betroffenen Besitzern gern mit ihrer Erfahrung zur Verfügung.
Wenig wurde uns in
diesem Jahr von Krankheiten berichtet, die durch Zecken übertragen werden.
Es scheint sich bei den Tierärzten mehr und mehr herumzusprechen, wie
Borreliose, Anaplasmose usw. diagnostiziert werden.
Ein Beardie mit Addison
war dabei, er wurde eingeschläfert.
Ein anderer bekam wegen
zahlreicher Erkrankungen so viele Medikamente, dass seine Organe dadurch
stark angegriffen waren – und dem Züchter war das völlig egal.
… und das, was uns
berichtet wird, ist nur die Spitze des Eisbergs! Die Spitze weist immer auf
ein viel größeres Fundament hin!
Man mag sich gar nicht
vorstellen, wie viel Geld die Besitzer kranker Hunde an Tierärzte zahlen
müssen. Manchmal haben wir den Eindruck, dass die Hunde zu sehr therapiert
werden. Die Besitzerin eines Beardies, der gestürzt war, schrieb:
In der
Tierklinik wollten sie ihn gleich operieren für 1000 €. Da ist nichts zum
Operieren. Das wäre sein Ende gewesen. Wie viele unwissende Leute auf die
Kliniken reinfallen, möchte ich gar nicht wissen. Das ist wirklich mega
tragisch, was die mit dem Leid der Tierbesitzer für Geld machen.
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Unterschiede
Immer noch werden wir
gefragt, wie man überzüchtete Beardies von standardgerechten unterscheidet.
Natürlich fällt es schwer, Unterschiede auszumachen, wenn fast alle
Beardies überzüchtet sind und gleich aussehen. Doch selbst wenn der
Unterschied zu einem Hund vom alten Typ deutlich ist, fällt er Laien oft
kam auf. Wenn man beim Spaziergang mit einem hellbraunen Beardie gefragt
wird, ob das der (schwarze)
Beardie sei, den es in derselben Stadt auch noch gibt, muss man sich
fragen: Gucken die Leute denn gar nicht richtig hin?! Viele erkennen nicht
einmal den Unterschied zum Bobtail, PON oder Tibet Terrier.
Wir haben auf unseren
Webseiten bewusst fast ausschließlich standardgerechte Beardies gezeigt –
außer zu Vergleichszwecken -, damit sich
das Bild vom standardgerechten Beardie einprägt. Der Unterschied zu
überzüchteten Beardies (lang und üppig behaart, oft mit engstehenden Augen,
spitzer Schnauze, die man schon bei Welpen gut erkennt, kurzen Beinen und
durchgetretenen „Plattfüßen“) sollte jedem ins Auge fallen, der sich auf
Züchter-Webseiten oder bei Ausstellungen umsieht. Auch auf
Beardie-Kalendern sieht man seit vielen Jahren nur noch solche Hunde.
Kalenderfotos stellen wir gern auf Anfrage zur Verfügung, um den Unterschied
zu verdeutlichen.
Eine Zuschrift von der
Besitzerin eines standardgerechten Beardies:
Die
Beardieleute lernen eh nur schwer dazu. Wie auch, wenn ich in der Großstadt
schaue, dann siehst du nur "Modehunde". Alle finden unseren
Beardie toll, aber da ist das "Kind schon in den Brunnen
gefallen". ... Es ist ganz schwer zu unterscheiden, wenn man nicht
wirklich auch mal Beispiele in Natura sieht. Es gab aber auch schon Leute,
die keinen Unterschied zwischen meinen beiden sahen, ausser der Größe. Ohne
Worte........ Aber wegen unserem standardgerechten Junghund werden wir immer
noch fast täglich angesprochen, vom "Penner" bis zum
Nadelstreifenträger, "Mann, was für ein schönes Tier".
Besonders eindrucksvoll
sind Erfahrungsberichte von Beardie-Besitzern, die den Unterschied zwischen
früheren und heutigen Hunden erlebt haben.
Eine Mail:
Ich bin
durch Zufall auf Ihre Webseite gestoßen und möchte eigentlich nur zum Ausdruck
bringen wie sehr ich mich über Ihr Engagement freue.
Genauso
denke ich nämlich selbst über diese Rasse.
Meinen
ersten Beardie habe ich mit 11 Jahren bekommen. Dieser war einer des „alten
Schlags“ …(Name)…, war mein Traumhund und Kindheitsbegleiter. Er war
kräftig, robust, äußerst leicht zu erziehen, intelligent, gutmütig aber
auch wachsam. Bedingungslos treu zu seiner Familie, anderen Menschen hätte
er niemals gehorcht.
Als er
nach fast 17 Jahren starb kam für mich nur wieder ein Beardie in Frage.
Diesen hatte ich fast 15 Jahre lang musste aber feststellen, daß dieser
Hund nicht mehr all die Eigenschaften hatte, die ich eigentlich an der
Rasse so schätzte. Z. B. das wahnsinnig aufwendige Fell, (ein mal pro Woche
kämmen reichte fast nicht), der Hund war oft sehr schreckhaft und leicht
einzuschüchtern (er hatte z.B. panische Angst vor Fliegenklatschen und
Toastern…). Er hat zwar auch sehr gut gehorcht und mir bestimmt auch viel
Freude gemacht aber nachdem ich jetzt nach seinem Tod auf Ausstellungen
Bearded Collies anschaute wollte ich eigentlich keinen mehr haben.
Gut beschrieben - so
ging es langsam, aber stetig mit der Rasse bergab. Längst sind die Beardies
an einem Punkt, wo sich die Besitzer freuen würden, wenn sie ihren Hund
„nur“ einmal pro Woche bürsten müssten …
Immer wieder erreichten uns Zuschriften wie diese:
Wir haben nun schon über 20 Jahre Beardies und es erschreckt uns
immer wieder, wenn wir auf den Ausstellungen am Ring der Beardies
vorbeispazieren. Diese Hunde haben mit unseren Ersten nichts mehr zu tun.
Es geht nur mehr in Richtung größer, wuchtiger, voluminöser – wir sind uns
nie mehr sicher Beardie oder vielleicht doch Bobtail? Sehr selten sieht man
noch einen, für unsere Begriffe, „echten“ Beardie.
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Zucht
und Ausstellung
Bei Ausstellungen zeigt
sich nach wie vor, wohin das Zuchtziel geht: Beardies, die „zu wenig“ Fell
haben, werden immer noch zurückgestuft – und sei es mit fadenscheinigen
Ausreden der Richter, etwa dass der Hund nicht korrekt vorgeführt worden
sei. Selbst wenn das der Fall sein sollte: Ändert das etwas am Körperbau,
der bewertet werden soll? Man lässt die „gute alte“ Konkurrenz einfach
nicht hochkommen.
Die Züchter, die es mit
der Rasse wirklich gut meinen, verzweifeln mehr und mehr, weil sie keine
guten Zuchtpartner mehr finden.
Eine Zuschrift:
Wir sind, denke ich, am Ende der Fahnenstange und ich bin so sehr
traurig darüber. Es ist kein Potential mehr da und woher soll man es
nehmen? Vielleicht im Ausland? Was sollen wir denn nur machen?
Im Ausland
ist die Situation auch nicht besser. Manchmal findet man noch eine gute
alte Linie im Stammbaum; doch was nützt das, wenn der Rest in der
Ahnentafel „unter aller Würde“ ist!
… und
verantwortungslose Züchter produzieren weiterhin Welpen auf Teufel komm
raus:
Eine
Zuschrift von Anfang Juli:
Jetzt muß
ich noch sagen, daß ich letztens fast vom Stuhl gefallen bin, als ich mal
wieder nach den Wurfmeldungen bei den Beardies gesehen habe. Im Club für
britische Hütehunde sind aktuell 34 (!) Würfe gemeldet, die entweder schon
geboren sind oder bald geboren werden!!! Es gibt sogar Züchter mit 2 Würfen
gleichzeitig bzw. hintereinander. Und natürlich so manche Rüden, die öfter
genannt sind. Im BCCD sind es zur Zeit 6 Würfe und
3 Deckmeldungen. Das ist ja Wahnsinn! So viele Würfe! Wo wollen die denn
alle hin? Wenn man im Internet bei „deine Tierwelt“ guckt, dann sieht man,
daß so manche Züchter noch Welpen überhaben, die zum Teil schon ein halbes
Jahr alt sind. So viele Würfe ... Da werde ich gar nicht drüber fertig.
Im August:
Und schon
sitzen wieder Beardiewelpen bei so manchen Züchtern und warten auf
Interessenten und werden immer älter. Bei einem Züchter sind noch 3 Welpen
da. Bei zwei weiteren Züchtern sind noch 2 Welpen da. Und das sind nicht
die einzigen. Schade, daß immer erst der Wurf gemacht wird und sich dann
erst nach Interessenten umgesehen wird.
Langsam
wird es bei den Züchtern "Mode", auf den HP´s darauf hinzuweisen,
was die Welpen schon kennengelernt haben und daß sie keine Angst hätten.
Irgendwie habe ich den Eindruck, als wollten die Züchter zeigen, daß IHRE
Welpen nicht ängstlich wären.
Besonders erschreckend
ist, dass wir auch 2011 wieder einige Male um Rat gefragt wurden, weil
Beardies zu Angriffen auf andere Hunde neigten, so dass das Weggeben der
Hunde im Raum stand. Auf die Wesensfestigkeit muss in der Zucht viel mehr
geachtet werden.
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Pflege
Das üppige Fell macht natürlich
nach wie vor Probleme. Manche Besitzer ziehen ihren Beardies inzwischen
Regenmäntel an, weil das Haar sich so vollsaugt, dass es sonst Stunden zum
Trocknen brauchen würde.
Das Scheren ist längst
kein Tabu mehr. Eine Zuschrift:
Ich werde nächste Woche auch zum Hundefriseur gehen, bzw. wir gehen
zu meiner Freundin – da kommt der Friseur ins Haus. Finde ich im Prinzip
klasse – eine schöne Hundefrisur traue ich mir nicht zu!!! Als ich
allerdings gehört habe, dass er ca. alle 4 Wochen kommt, um die Hündin zu
kämmen..... Was soll ich sagen... Das alte Thema.... Nicht nur, dass sie
kaum Zeit für die Erziehung usw. hat, nein – da kämmt sie sie nicht einmal
selbst... Sie hat Glück, dass sie eine so tolle Hündin hat, sonst würde ihr
das alles völlig aus dem Ruder laufen...
Warum geben Züchter ihre Hunde an solche Menschen ab? Weil sie all
die Welpen sonst nicht verkaufen könnten … siehe oben.
Über einen
Beardie wurde berichtet, er sei nach vielen Monaten an den Züchter
zurückgegeben worden, total verfilzt und verkommen.
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Aktivität
Unterschätzt wird oft
das Bewegungsbedürfnis eines Beardies. Dieser Hund will nicht nur um den
Block trotten, er braucht „action“ – und bekommt er die nicht, gibt es
Probleme. Als Bürohund etwa, der nur unterm Schreibtisch liegen soll, ist
er nicht geeignet.
Eine Zuschrift:
Manche kommen
mit einem nicht klar und wollen noch einen zweiten, und wenn man dahinter
kuckt, gehts darum, dass sie meinen, mit einem zweiten fallen Spazierrunden
weg, geht die Angst weg und man muss nicht mehr mit ihnen spielen.
Das andere Extrem gibt
es auch: Manche Besitzer übertreiben es mit der Aktivität, laufen
stundenlang, der Hund trabt außerdem noch am Fahrrad und macht Hundesport.
Kein Wunder, wenn solche Hunde früh körperliche Probleme bekommen.
Man braucht kein
schlechtes Gewissen zu haben, wenn man seinen Hund nicht ständig auf Trab
hält. Wenn man ihn zu häufig auspowert, hat er zu viel Stress, wird nervös
und hat zu wenig Zeit, sich zu regenerieren. Wohin das führen kann, sieht
man bei den Border Collies, die beim Hundesport ihre eigenen Leute beißen.
Wer einen ruhigen, ausgeglichenen Hund haben möchte, muss ihn auch zur Ruhe
kommen lassen.
Eine Zuschrift:
So macht
man Hunde krank. Viele Beardiebesitzer meinen ja von wegen Arbeitshund usw.
Ich kenn auch jemand, die läuft morgens und nachmittags 2 Stunden. Kann ich
mir nur vorstellen, dass da Krankheit aufgrund von Stress irgendwie
vorprogrammiert ist.
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Es
gibt auch Lichtblicke
Immer wieder eine Freude
sind Zuschriften, die von pfiffigen Beardies des alten Typs berichten,
etwa:
Als ich bei
einem Spaziergang im Wald vor ein paar Wochen unseren erwachsenen Beardie
von den kleinen Ästchen befreien wollte, kam unser Kleiner und half mit.
Damals glaubte ich noch, dass es "ein Zufall" war, aber
mittlerweile hilft er auch, wenn wir den Großen von den Schneeklumpen
befreien wollen. Das kann kein Zufall mehr sein. Und wie er sich um unsere
Hündin gekümmert hat, als sie Silvester zitternd im Eck saß. So süß. Er ist
eine richtig gute Hilfe. Der Kleine ist immer zur Stelle, wenn er gebraucht
wird, so super. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem kleinen Kerl.
Unser
Kleiner wächst und gedeiht prima, er und der Große sind ein tolles Team.
Ein gaaaaanz toller Beardie, so etwas von frisch, frei, fröhlich,
angstfrei, lernfreudig und, und, und.....
Ich möchte
ihnen heute gerne mal meine Beardiehündin vorstellen. ... Ich kann ihnen
nur sagen,das sie ein sehr pflegeleichtes Fell hat.Sie ist
hochintelligent,absolut schussfest,in keinster Weise ängstlich,möchte immer
gefallen und hat einen sehr ausgeprägten Spiel und Beutetrieb...Sie ist
jetzt 14 Monate alt...Sie ist jetzt mein 3. Beardie,und unterscheidet sich
sehr stark von den anderen...Diese Aufnahmefähigkeit und Probleme
selbstständig zu lösen ist einfach enorm ... Es gibt sie doch noch,diese
einmaligen Beardies...Sie braucht keine Spange...Nichts…
Geräuschempfindlich
sind unsere Beardies Gott sei dank nicht. Ich kann mit ihnen auch auf Feste
gehen. Wir waren auch desöfteren zum Heimatfest. Da gibt es immer einen
riesen Festumzug, mit Fanfarenzug und Blaskapellen etc.. Das könnte man mit
einem Beardie aus einer Showlinie kaum machen. Die bekommen schon Panik zur
Ausstellung, wenn irgendwo was bissel knallt oder jemand eine Sektflasche
aufmacht.
Ein junger Beardie
zeigte seine Geräuschfestigkeit, indem er sich bei einem Stadtfest
ungerührt vor dem dröhnenden Lautsprecher einer Musikgruppe hinsetzte und
sich auch nicht um all die Menschen kümmerte, die um ihn herumliefen.
Ein Beardie vom alten
Typ bewies in einer Mantrailing-Übung seine gute Nase. Er fand die gesuchte
Person noch nach 6 Stunden, im Regen und sogar nach einer
Straßenüberquerung (stark verwirbelte Geruchspartikel). Eine großartige
Leistung!
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Abschied
Kurz nach seinem 14.
Geburtstag mussten wir im Juli Abschied nehmen von unserem lieben, sanften
„Zauberbär“ Merlin (Trouser von der Hummelwiese). Die Beardie-Welt hat ihm
viel zu verdanken. Ohne ihn wäre der Leiterin unserer
Interessengemeinschaft nicht so klar bewusst geworden, wie schlimm es um
die Rasse steht. Ohne ihn wären die Bücher von Liesel Baumgart anders
ausgefallen. Ohne ihn gäbe es unsere Website nicht in dieser Form.
Merlin war ein
Botschafter für seine Rasse. Wir können ihm nur von Herzen danken, dass
seine Seele das Los eines überzüchteten Beardies auf sich genommen hat, um
uns zu zeigen, wie es um die Rasse steht und was in der Zucht geändert
werden muss.
Merlin
Wenige Tage nach Merlin
starb seine etwa gleichaltrige Beardie-Freundin.
Wir trauern außerdem um eine
liebe alte Beardie-Lady, die noch Freude an einem jungen Traumhund haben
durfte, sowie um einen Bobtail-Mischling, der das Kunststück fertigbrachte,
wie ein Beardie auszusehen, und der dadurch für eine besonders schöne
Freundschaft sorgte. Weitere Beardies, die uns in diesem Jahr verlassen
mussten, behalten ein warmes Plätzchen in unseren Herzen.
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Resümee
Alles in allem ist es
ziemlich unwahrscheinlich, dass die Rasse mit den heutigen Zuchttieren
wieder auf die Beine kommt.
Es liegt mehr denn je in
den Händen der Welpenkäufer, überzüchtete Hunde abzulehnen, um zahlreichen
Vierbeinern ein schlimmes Schicksal zu ersparen. Man erspart sich damit
auch selbst viel Leid und hohe Kosten. Die Zahl der beim VDH eingetragenen
Beardie-Welpen beläuft sich für 2010 nur noch auf 716. Das ist die
zweitniedrigste Zahl seit dem Höchststand von 1996 (1.023 Welpen); im Jahr
2006 lag die Zahl schon einmal etwas niedriger (700 Welpen). Die Züchter
merken ihre Fehleinschätzung des Zuchtziels im Portemonnaie - und das ist
gut so.
Unser herzlichster Dank
gilt den wenigen Züchtern, die sich nach wie vor große Mühe geben, das
beste Erbgut in ihre Zucht zu bekommen.
Zum jetzigen Zeitpunkt
drängt sich ein Vergleich auf zwischen dem echten, standardgemäßen Bearded
Collie und alten, vom Aussterben bedrohten Haustierrassen: Solange es
Liebhaber gibt, die den Wert der urtypisch gebliebenen Tiere erkennen,
werden auch die echten Beardies überleben – und sei es für eine gewisse
Zeit nur auf Farmen in Großbritannien. Die Hoffnung bleibt, dass der
kräftige, gesunde, intelligente, pflegeleichte Bearded Collie eines Tages
doch wieder zu Ehren kommt, wie etwa das schottische Hochlandrind (der
einstige „Arbeitgeber“ des Bearded Collies), das sich dank seiner
Ursprünglichkeit heute wieder großer Beliebtheit erfreut.
Betrachte immer die helle Seite der Dinge!
Wenn sie keine haben, reibe die dunkle, bis sie glänzt.
Norman Vincent Peale
30. Dezember 2011
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Jahresrückblick 2012
von Liesel
Baumgart
Als ich die Unterlagen für den Rückblick auf
das vergangene Jahr sichtete, um den Stand der Dinge zu dokumentieren,
wurde mir einmal mehr bewusst, wie negativ das alles klingt. Manches konnte
einem Tränen in die Augen treiben (Krankheiten, Todesfälle, Fotos von
Ausstellungssiegern usw.). Ich möchte den Lesern unserer Website all das
nicht noch einmal im Detail zumuten.
Kurz zusammengefasst:
· Die Aufklärungsarbeit ist getan. An dem Begriff
„alter Typ“ kommt kein Welpenkäufer
mehr vorbei: standardgerechter Bearded Collie, wie er von der Rassebegründerin
Mrs. Willison zur Perfektion gebracht wurde. Alles, was über den Standard
hinaus geht, ist Überzüchtung.
· Die Welpenvermittlung haben wir fast komplett
eingestellt, weil es kaum noch Welpen gibt, die wir mit gutem Gewissen
empfehlen könnten.
· Wie schlimm es um die Rasse steht, davon kann
sich jeder ein Bild machen, der Krankenberichte auf Facebook usw. liest.
Unter diesem öffentlichen Druck reagieren die Züchter endlich ein wenig.
Doch was nützt das jetzt noch?
· Auch die verantwortungsbewussten Züchter, die
immer Wert auf einen ordentlichen Körperbau, standardgerechtes Fell,
Wesensfestigkeit, Gesundheit und Intelligenz ihrer Hunde gelegt haben,
können nicht mehr viel für die Rasse tun, weil geeignete Zuchtpartner
fehlen.
· Mittlerweile leisten wir vor allem
Schadensbegrenzung bei den Problemfällen, die uns bei Hundespaziergängen
begegnen und die telefonisch oder per E-Mail an uns herangetragen werden.
Es geht vor allem um gesundheitliche Fürsorge, Verhaltenstherapie und das
Kürzen/Ausdünnen der überlangen, üppigen „Haarpracht“, die die Hunde
buchstäblich schwer belastet und mit deren Pflege viele Beardie-Besitzer
überfordert sind.
Wir kehren also nur noch die Scherben zusammen,
die von den Züchtern hinterlassen wurden, und helfen mit unserer Erfahrung,
überzüchteten Bearded Collies das Leben zu erleichtern und Leiden
abzumildern.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Lichtblicke
Eine Freude sind immer wieder Rückmeldungen von Beardie-Besitzern,
denen wir zu ihrem Traumhund verhelfen konnten und deren Bearded Collies
sich prächtig entwickelt haben.
Erwähnt werden soll eine magisch anmutende Geschichte um einen
Welpen, die wieder einmal zeigte: Der Mensch denkt und Gott lenkt – alles
kommt „zufällig“ zur rechten Zeit.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Buch und neue Website
Mein Buch „Bearded Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“,
das im Jahr 2000 unserer Internet-Initiative vorausging, ist inzwischen
ausverkauft. Ein Dokument mit Fotos von Beardies, wie es sie wohl nie
wieder geben wird. Eine Neuauflage ist nicht vorgesehen. Die Entwicklung
der Rasse würde eine noch deutlichere Warnung vor den überzüchteten Hunden
erforderlich machen. Kein Verlag druckt solch ein „Anti-Buch“ – und mir
liegt als Autorin nichts ferner, als überzüchtete Hunde zu preisen, um mit
dem Buchverkauf Geld zu verdienen.
Im Mai 2012 ging meine Website Dr. Bach's Blumenwiese online. Die Tipps, die dort zu finden sind,
werden für viele Leser hilfreich sein – und für ihre Beardies auch.
~ ~ ~ ~ ~ ~ ~
Ausblick auf die Zukunft
Die offenbar von Jahr zu Jahr häufiger auftretenden Krankheiten
werden vermutlich dazu führen, dass immer weniger Beardies als gesunde
Hunde alt werden. Mehr denn je ist es darum an den Welpenkäufern,
Hundebabys von überzüchteten Elterntieren abzulehnen. Das ist alles, was
man jetzt noch für die Rasse tun kann: ungeborenen Welpen Leid ersparen.
Wer sich für einen Beardie-Welpen interessiert, sollte sich
inzwischen nicht nur fragen, ob er jahrelang üppiges Fell bürsten möchte,
sondern vor allem, ob der Geldbeutel es hergibt, dass der Hund evtl. den
Wert eines Mittelklassewagens an Tierarztkosten verschlingt (die normalen
Kosten für Futter, Versicherung, Hundesteuer usw. kommen dazu, noch „ein
Auto“).
Engagierte Menschen werden weiterhin die wenigen noch nicht
überzüchteten Bearded Collies beschützen.
Wir haben nur die Wahl,
durch Vernunft zu lernen
oder durch Katastrophen belehrt zu
werden.
Hoimar von Ditfurth
7.1.2013
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Jahresrückblick
2013
Jedes
Jahr, wenn der Jahresrückblick ins Netz gestellt wird, fragen wir uns:
Kann
es für die Bearded Collies noch schlimmer kommen?!
Ja,
es kann ...
Weiterhin können wir nur
noch Schadensbegrenzung leisten und dort, wo „das Kind in den Brunnen
gefallen ist“, helfen, so gut es in unseren Kräften steht – den Hunden
zuliebe, die nichts dafür können.
Aus Zuschriften:
Es ist
genauso gekommen, wie Sie gesagt haben.
Wir müssen
nun leider immer mehr feststellen, das er totale Verhaltensstörungen ans
Tageslicht legt, die auch irgendwie immer schlimmer werden. … Aber
ansonsten ein ganz lieber und wir wollen ihn auch nicht mehr missen, aber
er tut uns irgendwie auch leid, weil er ja scheinbar gar nichts dafür kann
und das auch deutliche Anzeichen einer Überzüchtung sind.
Aus unserer langjährigen
Erfahrung heraus können wir Tipps geben, zaubern können wir aber auch
nicht.
~
~ ~ ~ ~ ~
Krankengeschichten
Schon allein bei
facebook gibt es so viele Berichte über kranke Beardies, dass nun endgültig
jedem Züchter klar sein dürfte:
Unsere
Interessengemeinschaft steht mit ihren Hinweisen nicht allein da.
Aus einer Zuschrift,
über facebook:
Das ist eine
offene Gruppe, aber versteckt läuft noch viel mehr.
Jeder kranke Beardie
klagt die Züchter an.
Auch in Züchterkreisen
wird beklagt, dass Kollegen von Krankheiten wissen und trotzdem
weiterzüchten wie bisher. Solche Berichte wurden uns auch wieder von
Privatpersonen zugetragen, nachdem sie die Züchter ihrer Hunde über
Krankheiten informiert hatten: Nichts geschieht ...
·
Um Magen/Darm und Schilddrüse geht
es in den Zuschriften an uns am häufigsten.
·
Autoimmunerkrankungen scheinen
weiter auf dem Vormarsch zu sein. Man „gewöhnt“ sich langsam an SLO, IBD,
AIHA, Addison, Allergien (sogar Hausstauballergie) und an Fangzähne, die
bei zu schmalen Köpfen in den Oberkiefer wachsen und manches Mal schlimme
Entzündungen verursachen, bevor sie gezogen werden. Einige Beardies starben
wieder relativ jung an Krebs (Krebs hat unter anderem mit Immunschwäche
durch Stressempfindlichkeit zu tun).
·
Manchmal tauchen Krankheiten auf,
von denen wir bei Beardies zum ersten Mal hören, wie Panostitis
(Knochenentzündung während des Wachstums) oder SRMA (autoimmun, Entzündung
im Bereich Hirn/Rückenmark, auch die Darmschleimhaut kann betroffen sein:
Tumore; der Zusammenhang muss früh erkannt werden).
Ebenso schlimm ist es,
dass Hunde auch durch Giftköder oder Behandlungsfehler zu Schaden kommen
oder gar sterben.
Von Todesfällen bei
jungen Bearded Collies hören wir immer wieder. Sie machen uns besonders
betroffen – ebenso wie Berichte über Beardies, die gleichzeitig an mehreren
Erkrankungen leiden.
Hinter jeder einzelnen
Krankengeschichte steckt ein schwerer Leidensweg, sehr belastend für die
Hunde und auch für die Menschen, die sie lieben.
Aus einer Zuschrift:
Unzählige
Arztbesuche, keiner konnte uns jedoch letztendlich helfen.
Häufig machen die
Besitzer sich nach dem Tod ihrer Hunde Vorwürfe und fragen sich immer
wieder, ob sie alles richtig gemacht haben, ob sie etwas übersehen haben,
ob die Tierärzte richtig gehandelt haben. Hohe Tierarztrechnungen werden
bezahlt (oft auf Raten), um die geliebten Hunde zu retten, wenigstens noch
für eine Weile.
Ob diejenigen Züchter,
die vererbtes Leid verursachen, ahnen, was sie alles zu verantworten haben?
Natürlich. Sie ahnen es nicht nur, sie wissen es; denn sie weisen seit
vielen Jahren hilfesuchende Beardie-Besitzer ab, fühlen sich für
Krankheiten nicht zuständig, schieben den Schwarzen Peter den Besitzern zu
und halten es nicht für nötig, über die Probleme der Zucht nachzudenken.
Züchter, die doch ins Grübeln kommen, meinen häufig, „mit den Wölfen
heulen“ zu müssen, um im Club nicht ausgegrenzt zu werden.
~
~ ~ ~ ~ ~
Fell
Geschorene Beardies sind
inzwischen „normal“ – verständlicherweise, wenn man sogar mit dem Stahlkamm
kaum noch durchs Fell kommt. Dass ein Beardie mit wöchentlichem Bürsten
auskommt, ist zur Ausnahme geworden.
Eine Zuschrift über
einen Junghund:
Schon von
klein auf ließen sie ihm kaum Fell.
Es hat sich noch nicht
genügend herumgesprochen, dass das Scheren Probleme mit sich bringen kann.
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Wesensveränderung
Neben den überaus
ängstlichen Beardies, die lange bekannt sind, trifft man inzwischen immer
mehr auf apathische, teilnahmslose Vertreter der Rasse, die alles mit sich
machen lassen und offenbar aufgegeben haben – sei es beim Spaziergang, bei
öffentlichen Veranstaltungen oder auch bei der stundenlangen Pflege auf
kleinen Trimmtischen bei Ausstellungen.
Aus einem Bericht über
Beardies bei einer Züchterzusammenkunft:
Zum größten
Teil sind die Hunde phlegmatisch und lassen sich von Frauchen herumzerren,
ohne eigenen Willen zu zeigen.
Es gibt auch andere
Gründe für Teilnahmslosigkeit: Die Hunde werden mit Medikamenten
ruhiggestellt.
Aus einer Zuschrift, vom
Besuch einer Ausstellung:
Die Dame
erzählte von der Gabe von Beruhigungsmitteln auf Ausstellungen.
So etwas ist lange
bekannt – bei überdrehten bzw. ängstlichen Vertretern der Rasse, die sonst
im Ausstellungsring nicht bestehen könnten. Mit Auszeichnungen versehen,
bilden auch sie die „erste Sahne“. Auch aus ihnen erwächst die nächste
Generation ...
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Dreistigkeit
Fassungslos sind wir immer wieder über die
Dreistigkeit mancher Züchter. Hin und wieder stolpert man über Dinge, die
man kaum glauben mag. Welpenkäufer werden zuweilen zielgerichtet hinters
Licht geführt. Wenn dann bei den heranwachsenden Hunden Probleme auftreten
und die gutgläubigen Besitzer sich an uns wenden, fallen diese Menschen aus
allen Wolken, sobald sie erfahren, welchem Schwindel sie aufgesessen sind.
Wir
können nur wiederholt betonen: Wo Züchter ihre Hunde mit „alter Typ“,
„klassisch“, „alte Linie“ und dergleichen anpreisen, handelt es sich nicht
automatisch um Hunde, die dem ursprünglichen, standardgemäßen Typ des
Bearded Collies entsprechen oder wenigstens noch nahekommen. Irreführende
„Werbeversprechen“ sind unfair gegenüber den Züchtern, die wirklich noch
den einen oder anderen empfehlenswerten Hund haben. Schauen Sie als
Welpen-Interessent hin: Auf einer Züchter-Website sprechen Fotos von standardgerechten
Beardies für sich. Das Aussehen üppig behaarter Elterntiere dagegen spricht
für Überzüchtung. Das kann bedeuten, dass aus dem niedlichen Welpen
·
ein kranker Hund wird
·
oder ein ängstlicher
·
oder ein nicht besonders
intelligenter
·
oder „nur“ ein sehr pflegeintensiver
·
oder alles auf einmal …
Ahnentafeln
sprechen erst recht eine deutliche Sprache, Laien können damit allerdings
kaum etwas anfangen. Schon ein bisschen Recherche im Internet würde helfen,
Fotos der Ahnen eines Wurfs zu finden. Dann sollte man sich fragen: Will
ich wirklich so einen Hund? … mehr über die Unterschiede
Es fehlt nur
noch der Begriff „Retro-Beardie“, wie beim Retro-Mops, aber auch den wird
sich irgendwann ein Züchter auf die Fahne schreiben.
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Welpen,
Ausstellung, Zucht
Ganz selbstverständlich
werden Welpen mittlerweile über facebook und ebay verkauft, auch übrig
gebliebene Junghunde mit dem Zusatz „sofort abgabebereit“.
Eine Zuschrift:
Jedenfalls
finde ich das unglaublich bedenklich... Ist das seriös? Unter dem Deckmantel
der Tierrettung?!?! Auf dem Polenmarkt werden die Leute ihre Tiere nicht
mehr los und nun kommt Ebay....
Wir entdeckten diese
Suchanzeige bei ebay:
Wer
züchtet, oder weiß wer noch Bearded Collie`s vom "alten Schlag"
züchtet? Sprich, wir suchen ein Bearded Collie der das kürzere Fell hat.
Hunde sind keine
Ramschware!
Häufig werden wir
gefragt, ob man sich auf eine Warteliste setzen lassen kann. Wir hatten
solch eine Warteliste, mussten sie aber schließen, weil es fast keine
Beardies mehr gibt, die unseren Anforderungen zu 100 % genügen. Bei
Beardies, in deren Ahnentafel sich die eine oder andere Modehund-Linie
befindet, tauchten die Modehund-Probleme teilweise ebenfalls auf.
Wer unbedingt einen
Beardie möchte und sich der Gefahr bewusst ist, die durch die
eingeflossenen Gene überzüchteter Hunde in den Welpen steckt
(Wesensschwäche, Krankheit, hohe Tierarztkosten, viel Aufwand bei der
Fellpflege, Intelligenzverlust), kann heutzutage nur noch versuchen, einen
Welpen zu bekommen, dessen Eltern dem ursprünglichen Beardie-Typ möglichst
nahe kommen. Man kann dabei Glück haben, es kann aber auch schiefgehen –
und man sieht es dem Welpen nicht an.
Im deutschsprachigen
Raum hörten wir 2013 von gerade mal 6 Würfen, die noch relativ gute
Voraussetzungen hatten – jedoch alle mehr oder weniger mit Einschränkungen.
Wenige Züchter tun ihr Bestes, um mit dem noch vorhandenen guten
„Zuchtmaterial“ (gesund, wesensfest, intelligent, standardgerechtes Fell –
oder zumindest einem Teil davon …) das Beste aus der Rasse zu erhalten.
Eine Zuschrift:
Ich wünsche
mir, dass mein Rüde noch einmal eine passende Hündin decken würde, aber es
ist keine da.
Immer wieder schlimm:
Hündinnen, die instinktiv die falschen Rüden ablehnen, werden so manches
Mal bei einer erzwungenen Paarung vom „erfahrenen Züchter“ festgehalten,
sprich: vergewaltigt (sonst entgeht dem Besitzer des Rüden die Deckgebühr).
Aus einer Zuschrift:
Sind die
alle nur noch krank?
Künstliche Besamung gibt
es bei Beardies ebenfalls seit Jahren.
Auch diese unnatürlichen
Praktiken haben die Rasse dahin geführt, wo sie heute steht.
Was kommt als Nächstes –
der erste geklonte Bearded Collie?
Von Jahr zu Jahr wird
deutlicher, dass die Rasse mit den wenigen standardgerechten und gesunden
Hunden, die es noch gibt, nicht zu retten ist. Wenn man bedenkt,
- dass viele
Generationen nötig sind (Züchter sprechen von 8 bis 10), um unerwünschte
Gene aus einer Rasse wieder zu entfernen, und
- dass es kaum noch
Zuchthunde ohne unerwünschte Gene gibt, die diesen Beitrag leisten könnten,
dann wird klar, wie
aussichtslos die Sache für die Bearded Collies geworden ist.
Aus Zuschriften:
Sehr traurig
und ernüchternd, was den Beardies da widerfährt.
Als
Nicht-Insider hat man keine Ahnung, was für „Schieflagen“ es in der
Beardie-Szene gibt. Die Hauptleidtragenden sind die Hunde. Die Geschichte
erinnert mich ein wenig an das, was dem Deutschen Schäferhund geschah, als
er so „verzüchtet“ wurde, dass es sehr schwer wurde, einen Hund ohne
Hüftschaden zu bekommen.
Der Wunsch,
einem Beardie wieder in die Augen zu schauen und ein solch liebenswertes
Wesen um mich zu haben - soll das nur noch ein Wunschgedanke sein?
Wir bitten herzlich: Schauen
Sie im Tierheim einem Abgabe-Beardie oder –Mischling in die Augen. Das sind
die Hunde, die auf der Strecke geblieben sind und die Hilfe nötig haben.
(Tierheime beteiligen sich unter Umständen an Tierarztkosten.) … mehr
Jeder überzüchtete
Bearded-Collie-Welpe, der später leiden muss – unter Krankheit,
Ängstlichkeit, viel zu langen und häufigen Pflegestunden –, ist einer zu
viel! Wer heute noch sagt: „Einmal Beardie, immer Beardie!“ und nach dem
Tod seines kranken und/oder anderweitig problembeladenen Hundes erneut
einen überzüchteten Beardie kauft (womöglich beim selben Züchter), dem ist
nicht mehr zu helfen.
Häufig wird uns
berichtet, dass bei Ausstellungen geschnittenes Fell beobachtet wurde. Das
ist lt. Rassestandard nicht zulässig, es handelt sich um Vorspiegelung
falscher Tatsachen (der Standard verlangt: „Länge und Dichte des
Haarkleides ausreichend, um Schutz zu bieten und die Form des Hundes zur
Geltung zu bringen, jedoch nicht so viel, dass die natürlichen Linien des
Körpers verwischt werden“).
Eine Zuschrift:
Das Fell ging
wirklich bis zum Boden und war sogar noch geschnitten!!! Als ich dann
sagte, dass man mit dem bestimmt nicht in die Highlands gehen kann, sagten
sie, so einen Look würden sie überhaupt nicht züchten wollen. Jetzt raten
Sie mal, wer gewonnen hat.
Über den Club wurde
berichtet:
Die neue
Körordnung macht leider nur uns, den Leuten mit den weniger behaarten
Beardies, das Leben noch schwerer. Man hat den Eindruck, sie wollen uns los
werden.
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Etwas
Schönes
Hin und wieder erhalten wir
auch einmal Nachrichten, über die wir uns freuen können – über die positive
Entwicklung von Welpen aus Verpaarungen, bei denen noch gute Chancen
bestanden, dass man mit dem Nachwuchs Glück hat:
Die kleine
Maus hat sich zu einer Traumhündin entwickelt. Da ich noch eine ältere
Bearded-Hündin … (Name der Modezucht ist uns bekannt) … habe, sind die Unterschiede zwischen den beiden
deutlich zu erkennen. … Ich habe mir in Ihrem Bearded Collie Spezial noch
einmal die Eigenschaften des alten Types und des heutigen Typs durchgelesen
und es trifft fast alles zu. Sie ist ein eher kerniger Typ, wirklich aktiv
und voller Tatendrang, Lebensfreude sowieso, beweglich, unermüdlich, geht
Streitigkeiten aus dem Wege, ist aber sehr wohl in der Lage, sich zu
wehren, wenn sie angegangen wird. … Ihr Fell trocknet unglaublich schnell,
wohingegen es bei der älteren Hündin Stunden dauern kann. Ich könnte noch
auf viele andere Punkte eingehen und diese bestätigen. Aber „Sonnenkind“
stimmt absolut.
Er ist ein
traumhafter Beardie! Ein richtig toller Hund, so ausgeglichen und trotzdem
wild... Er weiß schon genau, wo und wie er sich benehmen muß ;-)...
Er lernt super schnell und ist toll zu jedem Menschen und jedem Tier :-)
Einen
besseren Hund hätten wir für unser Leben wohl kaum bekommen können.
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10 Jahre
Interessengemeinschaft
COMING HOME
Seit 10 Jahren setzen
wir uns im Internet für die Bearded Collies ein. Längst ist die Botschaft
bei den Züchtern angekommen; doch sie haben es vorgezogen, die Überzüchtung
weiter fortzusetzen.
Bearded Collies, wie sie
einst waren, gibt es fast gar nicht mehr. Die meisten sind inzwischen
„heimgegangen“. Auf diese Weise hat der Name COMING HOME eine Wendung
genommen, die so nicht gedacht war.
Gewisse Züchter werden
sich nun die Hände reiben und sagen: „Sie sind gescheitert!“
Das stimmt nicht.
Wir haben in diesen 10
Jahren viel erreicht, vielen Menschen und Hunden geholfen, viel Leid
gemildert, viele Beardie-Liebhaber nachdenklich gemacht und zahlreichen
Welpen-Interessenten zum Glück mit einem nicht überzüchteten Beardie
verholfen.
Gescheitert sind die
Züchter, die heute mit Hunden dastehen, die kranker und ängstlicher sind denn
je. Wer das nicht glauben mag, frage einmal in Tierkliniken nach
Erfahrungen mit Bearded Collies oder mache sich bei facebook ein Bild.
Eigentlich liegt es
nahe, nun unsere Webseiten zu schließen; denn wir können nahezu keine
Welpen mehr finden, die noch ganz vom „alten Typ“ sind (ohne die bekannten
Modelinien im Stammbaum) und die wir bei Anfragen vermitteln könnten.
Aus Zuschriften:
Es ist gut,
dass es diese Seite gibt, denn ich wäre die nächste gewesen, die unüberlegt
einen kleinen Beardie gekauft hätte.
Bitte nicht
schließen ! ! ! ! ! :'( :'( :'(
Ich hab es
vor einiger Zeit im Modellbereich erlebt, dass jemand seine Seiten schloss.
Soviel geballte Ladung an Wissen auf einer HP ! ! ! :'( :'( :'(
Wo man sich
sonst den Input im gesamten www suchen muss, war fast alles an einem Ort!
Mir fehlen diese Seiten sehr!
Mit
Überzüchtung hat wohl fast jede Rasse-Zucht so ihre Probleme. Umso mehr
muss es auch Leute geben, wie Euch, die der Fels in der Brandung sind -
gegenüber der falschen Auffassung.
EURE gesammelten Erfahrungen werden gebraucht ! ! !
Ich habe die
größte Hochachtung für Ihr Engagement.
Wollen wir
hoffen, dass sich immer mehr Menschen dieser Verantwortung gegenüber
den Tieren stellen und auch danach handeln.
~
~ ~ ~ ~ ~
Mehr
denn je: Mut haben
Dies war eine „kurze“
Zusammenfassung.
Hinter jeder Zeile
verbirgt sich eine Menge mehr – auch einiges, das wir aus rechtlichen
Gründen nicht veröffentlichen dürfen.
Beardies
brauchen Menschen mit Mut.
·
Wir bitten noch einmal die Käufer
von Welpen, die als Junghunde oder auch später auffällig werden, Mut zu zeigen – zum Beispiel mit
tierärztlichen Gutachten, die die Erblichkeit einer Krankheit bescheinigen
und die dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) vorgelegt werden
können. Die Züchter, die wissentlich „mangelhafte Ware“ verkaufen,
verdienen es nicht, dass man sich aus falsch verstandener Freundschaft
zurückhält.
·
Mut
brauchen vor allem diejenigen Züchter, die die Probleme erkannt haben und
sich trotzdem im Club immer noch zurücknehmen. Es muss doch möglich sein,
dass die Mutigen immer mehr werden und eine Gedankenwende herbeiführen.
Jeder weiß: Es nützt niemandem, die Rasse immer kaputter zu züchten. Man
muss den Blick zurück in die Vergangenheit wenden:
Wie
war es früher?
Warum
haben sich die Dinge so verändert?
Was
passiert, wenn diese Veränderung weitergeht wie bisher?
Will
man das?
Was
muss man tun, damit es besser wird?
·
Einen gewissen Mut brauchen auch Welpen-Interessenten, die beim Züchter nicht
mehr nein sagen mögen, obwohl der Anblick der Elterntiere ihnen eine
Warnung sein sollte. Lieber einmal mutig „Nein!“ als viele Jahre lang
womöglich ein ängstliches, stark pflegebedürftiges und/oder sehr krankes
Tier, an dem der Tierarzt viel verdient!
·
Den meisten Mut brauchen Menschen, die im Stich gelassene Problemhunde bei
sich aufnehmen und sich der Herausforderung stellen, ihnen wieder zu Freude
und besserer Gesundheit zu verhelfen.
Mehr,
was im Jahr 2013 erwähnenswert ist, findet sich auf unserer News-Seite.
Für
heute verabschieden wir uns mit einem irischen Segensspruch,
den
eine Welpen-Interessentin schickte und
den
wir allen Beardies mit auf den Weg geben möchten:
Möge dein Kelch
mit Gesundheit und Glück überfüllt sein.
30. Dezember 2013
|
Jahresrückblick
2014
Wieder ist ein Jahr vergangen, und wir möchten den Lesern unserer
Website einen Einblick in die momentane Situation der Beardies geben, wie
sie sich für uns darstellt.
Kurz zusammengefasst:
Fortschritte der Züchter in eine bessere Zuchtrichtung gibt es nicht
– kann es nicht mehr geben, weil das nötige Erbgut inzwischen fehlt.
Seit vielen Jahren warnen wir vor überzüchteten Beardies.
Zuschriften zeigen manchmal: Auch Kompromisse sollte man möglichst nicht eingehen – außer man
entscheidet sich im Einzelfall für einen Welpen mit höchstens einem leicht
überzüchteten Elternteil, wenn dieser Zuchthund
·
gesund ist
·
wesensstark ist (weder ängstlich noch aggressiv)
·
nicht unter zu viel Fell leidet.
Wir vermitteln seit einigen Jahren nur noch äußerst ungern Welpen,
mag der verantwortungsbewusste Züchter eines Wurfes auch nach dem
allerbesten Deckrüden gesucht haben, mit möglichst wenig Modehundblut lt.
Stammbaum. Die Verantwortung für das Risiko, das der Welpenkäufer dabei
eingeht, muss er selbst tragen. Es gibt keine Garantie mehr dafür, dass der
gekaufte Welpe dem Rassestandard entspricht – weder vom Aussehen noch vom
Wesen her.
Selbst wenn man die Welpen-Interessenten darüber informiert, welche
Probleme auf sie zukommen können, ist die Theorie doch etwas ganz anderes
als das Leid und die Enttäuschung, wenn die Probleme dann tatsächlich
auftreten – sei es bei Krankheit, bei Geräuschempfindlichkeit (Angst vor
normalen Haushaltsgeräuschen, vor Kindern …) oder bei viel Fell, das
gepflegt werden will.
Auf der anderen Seite steht eine Reihe junger Hunde aus solchen
Verpaarungen, die sich prächtig entwickelt haben und ihren Besitzern
bislang keinen Kummer machen.
Die Zuschriften, die uns erreichten, sprechen ihre eigene Sprache.
Wir danken allen Beardie-Freunden für die zahlreichen Anregungen und
Informationen. In den folgenden Ausschnitten aus Mails wurden
selbstverständlich auch diesmal alle Hinweise auf die Absender entfernt.
*
*
*
Im Januar
erhalten wir jedes Jahr Zuschriften über Silvester-Angst. Manche Beardies erschrecken
sich beim Spaziergang so sehr über Böller, dass sie in Panik fortlaufen
oder nicht mehr vom Fleck zu bewegen sind. Die Silvesternacht wird für
viele zum Albtraum, den sie nicht ohne Mittel vom Tierarzt überstehen.
Manche Besitzer machen am 31. Dezember mitten in der Nacht einen
Waldspaziergang oder setzen ihren Hund ins Auto und fahren auf die Autobahn
oder machen Urlaub in einem Gebiet, wo es kaum Feuerwerk gibt.
Jeder Hund darf Angst haben, wenn etwas geschieht, das ihm nicht
geheuer ist. Bei überzüchteten Beardies ist die Angst jedoch oft sehr
ausgeprägt.
Aus Zuschriften:
Unsere anderen Hunde kennen solche Angst nicht.
Mittlerweile hörten wir bei uns im Stadtwald schon von
zwei Beardiebesitzern, daß sie ihre Beardiewelpen dem Züchter wegen
extremer Ängstlichkeit wieder zurückgaben.
Das will etwas heißen! Niemand gibt gern einen niedlichen
Beardie-Welpen zurück …
Über die Geräuschempfindlichkeit liegt nun das Ergebnis einer Studie
vor. Mehr dazu im Abschnitt „August“.
Fassungslos waren wir im Januar über eine Verkaufsanzeige mit der Überschrift: „Dekorative Bearded Collie
Welpen“. Seit Jahren beobachten wir einen Wechsel in der Käuferschicht. Der
Hund soll etwas herzeigen – je mehr Fell, desto besser. Ob er gesund,
wesensstark, intelligent, leistungsfähig, pflegeleicht ist, scheint für
einige Menschen nicht mehr wichtig zu sein. Wir merken das auch, wenn wir
überzüchtete Beardies treffen: Die Zeiten sind vorbei, als man sagen
konnte: „Alle Beardie-Besitzer sind nett und ihre Hunde auch.“
Verkaufsportale sind uns ein Dorn im Auge. Wir verstehen zwar,
dass heutzutage kein Züchter mehr ohne sie auskommt, wenn er
konkurrenzfähig bleiben will; dennoch sollte man Tiere nicht verramschen.
Wir stießen z. B. auf eine Anzeige, in der ein übrig gebliebener Welpe ein
Zuhause suchte; der Text klang ausgesprochen liebenswert. Über den Wohnort
ließ sich der Züchter leicht ausfindig machen. Dort warteten
„erstaunlicherweise“ noch mehr Welpen, und wieder war es ein netter Text
auf der Website, der wohl das eine oder andere Menschenherz erweicht hat.
Wir gönnen natürlich jedem Beardie-Welpen ein wunderschönes Zuhause, aber …
In unserer Züchterliste nachgeschaut, stand da einiges, das jeden
Welpenkäufer aufhorchen ließe. Solche Informationen findet man natürlich
nicht in den Anzeigen.
- Schöne Worte in den Verkaufsanzeigen machen keinen guten Hund!
- Schöne Worte auf den Webseiten auch nicht.
- Bodenlanges und/oder üppiges Fell kann jeder auf den Fotos sehen und
ablehnen.
Von Billigwelpen, wie man sie häufig bei Verkaufsportalen findet,
lassen informierte Interessenten die Finger. Das Schlimme bei überzüchteten
Rassen ist, dass auch teure Welpen mit Stammbaum allerlei Unerwünschtes im
Gepäck haben können.
Im Februar
erfuhren wir wieder einmal, dass Unsinn über den Beardie vom alten Typ verbreitet wird. Es ging
um die traurige Geschichte einer Hündin. Die Einzelheiten sind leider nicht
mehr nachvollziehbar, weil die Website darüber schon nicht mehr existiert.
Eine Beardie-Besitzerin schrieb dazu:
Da setzt jemand „alter Schlag“ und „Inzest“ gleich,
Beardie vom unseriösen Züchter. Dieser Bericht hat für viel Aufregung in
meinem Bekanntenkreis gesorgt. Ich kenne die Leute nicht, weder den Züchter
noch die anderen. Ich fand halt nur diese Aussage so „böse“....als
ob der alte Typ nun aus Inzestverpaarungen bestehen würde....nur
weil sich die Leute nicht richtig informieren. Sowas ärgert mich
dermaßen.
Die Zuchtstätte, aus der die Hündin stammte, war uns seit langer
Zeit als nicht gerade vertrauenswürdig bekannt. Wir hätten diesen Züchter
niemals empfohlen.
Noch einmal weisen wir darauf hin,
·
dass „alter Typ“ als Werbeaussage der Züchter nur selten stimmt – ebenso
ähnliche Formulierungen wie „vom
alten Schlag“, „klassisch“, „traditionell“, „old style“, „old line“, „old
fashioned“, „stellt keine großen Ansprüche“ und dergleichen. Anhand von
Ahnentafeln kann das im Einzelfall leicht widerlegt werden.
·
dass
nicht jeder Züchter gut ist, der behauptet, Beardies vom alten Typ zu
haben. Auch auf das Umfeld und die Aufzuchtbedingungen kommt es an.
·
dass man
genau hinsehen sollte, wo man einen Hund kauft. Die Fotos der Elterntiere
auf den Webseiten lassen erkennen, woher der Wind weht.
Auch der folgende Bericht zeigt, wie wenig manche Menschen über den
alten Beardie-Typ wissen:
Letzte Woche sprach uns eine junge
Frau im Wald an und fragte, ob das ein Beardie wäre - Ja. Danach bei ihr
nur große Freude, weil sie einen fawnfarbenen hätte. Im Laufe der
Unterhaltung fragte sie dann, ob unser Hund auch solche Sehprobleme hätte.
Wir schauten dann doch sehr merkwürdig drein. Dann erzählte sie, dass sie
das Fell im Augenbereich immer stutzt, damit er was sieht, er ist sonst
immer gegen Türen und Schränke gerannt. Weiterhin erwähnte sie, dass sie
schon beim Tierarzt war, weil die Augen so eitrig wären - wäre aber
normal... Auch das mussten wir mit Recht verneinen. Dann wunderte sie sich
über das Fell - sie schneidet immer das Fell in der Länge, damit er
Konturen hat....
Da konnte ich nicht anders, als
darauf hinzuweisen, dass wir ein Tier der alten Gattung haben. Sie staunte
und meinte, die hätten doch stehende
Ohren....
Ich war einfach nur sprachlos.
Worte wie „Die sind nur schlecht ernährt und haben deswegen ein
zerzaustes und zu kurz geratenes Fell“ sind wir ja gewohnt, nun also auch
noch „stehende Ohren“ und „Inzest“ …
Auch über die Haltung von
Beardies hören wir immer wieder Horrorgeschichten, z. B.:
Sie war im Sommer ganz kurz geschoren, weil sie so
verfilzt war. Und jetzt war sie wieder verfilzt und ihr Herrchen hat den
Bart ganz abgeschnitten. Die Pfoten sind ganz klüterig und sie ist viiiiel
zu dick. Die arme Maus.
Warum denken die Menschen nicht vor der Anschaffung nach, was mit
einem Langhaarhund auf sie zukommt?
Warum sehen die Züchter nicht genauer hin, wo ihre Hunde hinkommen?
(Wir alle kennen die traurige Antwort: Es geht vielen nur um Profit.)
Im April
erfuhren wir wieder einmal von einem Beardie, der jung verstarb und vorher sehr
leiden musste. Dazu eine Zuschrift:
Sobald ein Hund Blut im Urin hat, muss
ein Ultraschall gemacht werden. Es darf nicht nur auf Blasenentzündung
behandelt werden. Blut bedeutet fast immer Nierenbeteiligung, Blasensteine
usw. Dieser Hund ist nun mit 2 1/2 Jahren an einer behandelten Blasenentzündung
von einem nur TA verstorben. … Ein Skandal, wie wenig Ahnung die Menschen
doch haben.
Im selben Monat hörten wir, dass ein Zuchtrüde Träger der
Augenkrankheit CEA (collie eye
anomaly) ist. Er hat bereits zahlreiche Nachkommen und hat damit seine Gene
schon weit verbreitet. Eine schottische Linie ist ebenfalls von dieser
Krankheit betroffen.
Noch vor Kurzem hieß es, CEA käme bei Beardies nicht vor. Nun stehen
die Züchter in der Verantwortung, ihre Hunde testen zu lassen, ehe sie in
die Zucht gelangen. Sonst droht der Rasse früher oder später eine weitere
Katastrophe, wenn CEA-Gene beider Elterntiere zusammenkommen.
Welpen-Interessenten sollten die Züchter nach einem CEA-Test fragen. Bei
Welpen ist eine zuverlässige Diagnose im Alter von wenigen Wochen möglich,
später nur noch per Gentest.
Im August
wurde das lange erwartete Ergebnis einer 2007 begonnenen Studie zur Geräuschempfindlichkeit von Bearded Collies bekannt
gegeben. Details hier.
In Kürze:
·
Alle
untersuchten Beardies hatten Schilddrüsenprobleme.
·
Generell
fiel eine niedrige Herzfrequenz auf.
Als Therapie erhielten die Hunde Schilddrüsenhormone.
Wir warnen davor, leichtfertig Schilddrüsenhormone zu geben,
insbesondere bei Vorerkrankungen mit Herz und/oder Nieren!!!
Obwohl sich ein entsprechender Hinweis auf dem
Beipackzettel befindet, reichen Tierärzte solche Medikamente häufig ohne
Voruntersuchung aus dem Regal. Man kann nur inständig hoffen, dass nach
Bekanntgabe dieses Studienergebnisses kein Beardie durch Schilddrüsenmedikamente
zu Tode kommt.
Stresshormone werden von den Nebennieren
produziert. Außerdem gibt es einen Zusammenhang zwischen Nebennieren
und Schilddrüse, den jeder Mediziner kennen sollte. Es bleibt also zu
untersuchen, ob die wahre Ursache nicht in den Nebennieren liegt, die schon
immer ein Schwachpunkt der Rasse waren (Morbus Addison). Werden sie
gestärkt, könnte auch die Angst verschwinden. „Angst sitzt in den Nieren“,
das weiß jeder Naturheilkundler (Bach-Blüten: das Angst-Mittel Mimulus wird
dem Nierenmeridian zugeordnet). Insofern ist das Ergebnis der Studie für
uns keine Überraschung.
Ebenfalls im August fiel uns eine Häufung von Meningitis-Fällen auf. Wenn die Tierärzte Viren und Bakterien
ausschließen konnten, blieb der Verdacht auf einen Zusammenhang mit
Impfungen oder – wieder einmal – der Gedanke an eine Autoimmunerkrankung.
Jeden Sommer gibt der VDH die Anzahl
der registrierten Welpen bekannt. Für 2013 waren es nur noch 687
Bearded Collies in Deutschland. Zum Vergleich: Im Jahr 2000 lag die Zahl
bei 846. Wir sind gar nicht traurig darüber, dass den Modezüchtern, die die
große Mehrheit stellen, eine Absage erteilt wird. Für die Rasse kann das
nur gut sein – wenn sie sich auch nie wieder ganz erholen wird.
Inzwischen fiel uns auf, dass langjährige Beardie-Züchter kleinere
Rassen wie Corgi, Sheltie, Spaniel hinzunehmen – der Verdienstausfall soll
offenbar kompensiert werden. Wenn man sich in der eigenen Umgebung umsieht,
scheint der Trend allgemein zum kleineren Hund zu gehen, kostengünstiger
beim Futter und weniger anspruchsvoll bezüglich körperlicher Auslastung.
Manchmal werden wir nach einem wesensstarken
Beardie gefragt, der zum Therapiehund
ausgebildet werden soll. Dann vermitteln wir keinen Beardie, denn die Rasse
ist sehr feinfühlig. So etwas geht selten gut, die Hunde können schnell
darunter leiden. Sie bekommen die negativen Energien von Krankheit,
Schmerzen, Depression usw. zu sehr mit. Im Lauf der Jahre hatten wir mit
einigen Therapiehunden (nicht nur Beardies) zu tun, die traurig
dreinblickten, früh krank wurden und starben (häufig Krebs) bzw. älter
wirkten, als sie waren – und das, auch wenn die Besitzer meinten, ihren
Hunden mit wenigen Stunden Therapiearbeit pro Woche nicht zu viel
zuzumuten.
Man darf nicht nur das Positive sehen, das
Hunde für Menschen tun können. Das Wohl des Hundes darf ebenfalls nicht zu
kurz kommen.
*
*
*
Würfe und Zucht
Im Jahr 2014 zählten wir in Deutschland 6 Würfe, die mehr oder
weniger Blut von nicht überzüchteten Bearded Collies mitbrachten.
Weiterhin wird bei den Modezüchtern auf Teufel komm raus gezüchtet.
Eine Zuschrift:
Nun habe ich heute erfahren, dass … (der Züchtername ist uns bekannt) … schon wieder einen Wurf erwartet. Obwohl sie aus dem
jetzigen Frühjahrswurf mit 8 Wochen noch alle Welpen hatte und nur schwer
(und teilweise über Ebay) losgeworden ist. Mir fehlen da jegliche Worte!
In Deutschland gab es einen Wurf, bei dem der
Vater auf Arbeitsbeardies aus
Wales zurückgeht. Einige der Welpen sahen wenig beardietypisch aus,
erinnerten eher an Border Collies. Bei allem Engagement für ursprünglich
gebliebene Bearded Collies sehen wir darin nicht das Zuchtziel. Beardies sollten wie Beardies aussehen,
mit dem gewohnten und geliebten „Schmelz“ im Blick. Die Rassebegründerin
Mrs. Willison hätte jene untypischen Hunde mit Sicherheit aussortiert und
nicht in die Zucht gehen lassen.
Einige Welpen aus diesem Wurf waren stark
dreifarbig, was viele Interessenten hübsch fanden (der Rassestandard
erlaubt leichte lohfarbene Abzeichen). Dennoch nahmen die meisten
Interessenten, die sich mit einer Zuschrift an uns einen ursprünglich
gebliebenen Beardie wünschten, von diesen untypischen Bearded Collies
Abstand. Selbst unerfahrene Beardie-Anfänger erkannten die Unterschiede.
Eine Mail von dem Besitzer eines jungen Rüden:
Wir haben die Bilder mit unserem
Kleinen im Alter von 8 Wochen verglichen. In Teilen waren die Fänge viel
länger als bei ihm. Auch sonst –teils irgendwie komisch. Ja, eher Border
Collie.
Es wäre interessant, wie viel
Border-Collie-Anteil ein Gentest ergeben würde, wie er für Mischlinge
angeboten wird. Eigentlich dürfte nichts vom Border Collie auftauchen, denn
auch die Arbeitsbeardies haben Ahnentafeln, so dass man ihre Herkunft
nachvollziehen kann.
Da taucht dann auch wieder die Frage auf: Und wie viel Bobtail
steckt im überzüchteten Beardie (Fell …)?
Ein ehemaliger Züchter
besuchte seine Nachzucht, deren Besitzerin sich bemüht, den alten
Beardie-Typ zu erhalten. Dazu hieß es in einer Mail:
Er beobachtet ja trotzdem weiter, wie sich die Beardiezucht
entwickelt, und er meinte dazu einfach nur: „Furchtbar.“
Immer noch üblich ist es, Hündinnen aus Privathand zum Züchter
zurückzuholen und sie an ihrem Geburtsort Welpen bekommen zu lassen. Was
das für die Hündinnen bedeutet – im fremden Umfeld und ohne die Nähe ihrer
vertrauten Menschen –, darüber macht man sich offenbar keinerlei Gedanken.
Eine Zuschrift:
Zuchtmiete gibts noch ganz viel, unterm Teppich und so,
dass der Besitzer es gar nicht mitbekommt!!! Voll krass.
Es gibt Knebelverträge, die den Welpenkäufer zur Zuchtmiete verpflichten – auch
Mitbesitzerverträge, so dass der Züchter einen gewissen Einfluss auf Zucht
und Ausstellung behält. Darauf sollte man sich nicht einlassen.
Welpenkäufern raten wir, den Kaufvertrag sorgfältig zu lesen, bevor er
unterschrieben wird.
Auch 2014 konnten wir feststellen, dass erstaunlich viele
Welpen-Interessenten bereit waren, für einen ordentlichen Beardie weite Wege auf sich zu nehmen.
Eine Anfrage:
Wenn es im deutschsprachigen Raum
nichts gibt – dann im Ausland?
Können Sie / Ihr uns helfen?
Wir möchten einfach keinen Modehund…
Manchmal werden wir gefragt, wo man in Großbritannien noch echte Beardies kaufen könne. Leider findet
man auch dort kaum noch ursprünglich gebliebene Bearded Collies. Dazu eine
Zuschrift von einer Beardie-Besitzerin, die von Edinburgh ins schottische
Hochland reiste:
Dort war weit und weit kein einziger Bearded Collie zu
sehen…
So manch einem Liebhaber der Rasse blutet das Herz, wenn er erkennen
muss, dass es vernünftiger ist, lieber keinen Beardie zu kaufen als einen
überzüchteten – zumal viele Menschen leidvolle Erfahrungen machen mussten.
Das Herz kann einem auch bluten, wenn man hört,
dass eine junge Hündin von einem Züchter billig weggegeben werden sollte. Offiziell gab es ein Problem
mit Verträglichkeit (bei mehreren Hündinnen im selben Haushalt ist das
nichts Besonderes, darauf kann man sich einstellen), doch eine andere junge
Hündin rückte sofort nach … Wer denkt dabei an die Gefühle der verstoßenen
Hündin, die ihre Menschen geliebt hat?
Wenn ein Zuchthund nicht die Erwartungen
erfüllt oder sein Futter nicht durch Welpen verdienen kann, ist es oft
schnell aus mit der angeblichen Liebe zum Hund, und „unnötige Fresser“
dürfen oft nicht bleiben.
Von gravierenden Unterschieden bei den Aufzuchtbedingungen wurde uns berichtet.
Bitte genau hinsehen, wo ein Welpe gekauft wird!
·
Eine
robuste Aufzucht mit reichlich Aufenthalt an der frischen Luft bringt eher
gesunde Hunde hervor als eine Aufzucht in einer Etagenwohnung mit „besten“
Hygienebedingungen und ohne Zugang zum Garten. Das Immunsystem muss
gefordert werden, sonst ergeht es kleinen Hunden wie überbehüteten Kindern:
Allergien usw.
·
Viel
menschlicher Kontakt sollte selbstverständlich sein. Die Welpen dürfen
nicht in eine Scheune abgeschoben worden sein.
·
Sommerwürfe
sind Winterwürfen vorzuziehen. Die Welpen brauchen Sonnenlicht für starke
Knochen.
·
Schmuddelzüchter
meiden. Jeder aus Mitleid gerettete Hund macht Platz für den nächsten Wurf.
Die Hündinnen, die die Würfe zur Welt bringen, müssen es ihr Leben lang
dort aushalten – und auch die eine oder andere ihrer Töchter, die die Zucht
fortsetzt. Kein Welpe sollte im Dreck aufwachsen.
·
Vorsicht
auch bei „Wühltischwelpen“, die mit illegalen Welpentransporten ins Land
gekommen sind. Bei billig angebotenen Welpen (deutlich unter 1000 Euro)
sollten alle Alarmglocken läuten! Manchmal sind unseriös „produzierte“
Welpen schwer zu erkennen, etwa wenn eine angebliche Mutter vorgezeigt wird
oder wenn es heißt, die Hündin habe einmal im Leben Welpen bekommen sollen.
In solchen Fällen sieht man erst einmal nach der Gesundheit des Welpen:
Saubere Augen und Ohren, keine Durchfallreste am Po, nicht mager, kein
dicker Wurmbauch sind wünschenswert. Außerdem kann man die Nachbarn des
Verkäufers und das Veterinäramt fragen, ob es Auffälligkeiten gibt.
Unseriös ist ein Verkäufer immer, wenn er zum Kauf drängt, weil angeblich
noch andere Interessenten vor der Tür stehen. Niemals einen armselig
wirkenden Welpen aus Mitleid kaufen, sonst wird die Produktionsmaschinerie
nie gestoppt.
kräftiger Rüde, 2 Monate alt
Wie Welpen-Interessenten vom Züchter überrumpelt werden können, zeigt folgende Zuschrift:
Wir sind über eine Anzeige auf die
Züchterin gestoßen. Wir suchten unbedingt wieder einen Hirtenhund, unser
Bergamasker Weibchen hatte uns mit 14 Jahren verlassen. Wir sind dann
zu dem Anwesen gefahren, an einem herrlichen Mond-Schnee-Winterabend,
wollten nur Kontakt aufnehmen und die schon 15-16-Wöchigen anschauen. Aber
da ist dann ein Rudel von etwa 20 Beardys, erwachsene und Welpen, in der
glitzernden Schneenacht herumgetollt, nur ihr Atem und das Geräusch der
Pfoten im weichen Schnee war zu hören... Nach einem kurzen Begrüßungsgespräch
fragte sie: "Sucht ihr Bub oder Mädchen?", wir: "Bub",
sie: "Robust oder sensibel?", wir: "Sensibel." Dann
griff sie im geeigneten Augenblick in das Rudel und holte ein
schwarz-weißes Wollknäuel heraus und gab es uns in die Arme... Da war es
halt um uns geschehen....
Sie fragte später noch: "Was
wollt ihr zahlen?" Wir: "etwa sfr 800.-", sie in etwa:
"Ist gut, einverstanden." Und so sind wir, fast wie die
"Jungfrau zum Kind", völlig unprofessionell zu unserem Beardy
gekommen.
Dieser Kauf liegt 10 Jahre zurück. Der Käufer
informierte sich erst danach über die Zuchtstätte und erlebte eine böse
Überraschung. Diese Geschichte zeigt einmal mehr, wie leicht jegliche
Vernunft über Bord geworfen werden kann, wenn man Hundekinder sieht und
wenn ein kleiner Beardie die Menschen mit erwartungsvollen Äuglein anguckt.
Jeder, der sich mit dem Gedanken an einen Welpen trägt, sollte aus dieser
Zuschrift lernen: Es ist besser, sich vor dem Kauf zu informieren!
Der Mann aus dieser Geschichte hatte übrigens
großes Glück, dennoch einen wunderbaren Hund zu bekommen.
Dies ist nicht die einzige Zuschrift, bei der
wir über die Art der Vermittlung den Kopf schüttelten. Ein weiteres
Beispiel:
Dann haben wir durch Zufall die Züchterin Frau X
kennengelernt. Und hier hätte ich doch eine Frage in der Hoffnung auf
Infos. Im Laufe des Gesprächs zeigte sie uns einen hellen Beardie (fawn?).
Sie sagte, dass die hellen sehr viel schmusiger sein sollen als die schwarz
weißen. Ist dem so? Mir erschien es komisch… Weiterhin sollen Rüden
„einfacher sein als die Mädchen“. Sie sagte weiterhin, die derzeitigen
Welpen sollen traditionell sein.
Nun hat sich meine Frau sehr in den hellen verliebt.
Manchmal ist man wirklich sprachlos, mit welchen Argumenten gewisse
Züchter ihre Welpen an den Mann bringen wollen.
Dass es auch ganz anders geht, zeigt diese Zuschrift:
Als ich Ihre Zeilen von Beardies gelesen habe, dass sie
sich ihre künftigen Menschen aussuchen, habe ich das nicht geglaubt,
bis ich unserem Kleinen begegnet bin. Ein 4-wöchiges Hunde-Baby ist zu mir
gekommen und lange Zeit geblieben. Zwei andere Welpen haben um mich
gezappelt und er saß ruhig neben mir und hatte sich streicheln lassen. Die
Züchterin meinte dazu: „Oho, da hat jemand das Herz verloren“ (ich war
gemeint) und weiter: „Er hat sich an Sie gelehnt, die Sympathie ist da...“
(sie meinte den Welpen). Da ich eher bodenständig bin, habe ich an das
nicht geglaubt. Beim zweiten Besuch ist er erstmal bei mir, dann bei meinem
Mann eingeschlafen, und da war unsere Entscheidung, diesen Welpen zu
adoptieren, getroffen. Wir sind mit ihm sehr glücklich. Er fühlt sich bei
uns sehr wohl und entwickelt sich gut.
Solche Rückmeldungen machen natürlich viel Freude. Das sind die
Lichtblicke bei all der Arbeit, die sich zum größten Teil um Problemhunde
dreht.
Am liebsten sind uns Welpen-Interessenten, die gefühlte 100 Webseiten (Zitat aus einer Mail) durchsehen, ohne
einen geeigneten Züchter zu finden. Bei ihren kritischen Anfragen merkt
man, dass die Züchter nicht allen Leuten ein X für ein U vormachen können.
Ein paar Beispiele:
Es bringt wenig Freude, die zahlreichen Bearded Collie
Züchter zu kontaktieren! Bei der kleinsten direkten Nachfrage nach dem
Zuchtziel schlägt mir sofort Empörung über die Anfrage
mit gleichzeitiger Bagatellisierung des Problems entgegen. So beginnen
wir erst jetzt, das Ausmaß der gesamten Problematik zu verstehen. Unser
voriger Beardie war ganz offensichtlich ein Glücksgriff, denn nur sehr,
sehr wenige Züchter beziehen Stellung zu der Zuchtproblematik. … Im übrigen
sehen wir ständig, jetzt da wir wieder stärker in das Thema eingestiegen
sind, sogenannte „Prachtwelpen“, die nur noch auf eine neue Familie warten.
Also woher diese Überheblichkeit einiger Züchter?
Wir haben uns einige Würfe hier in der Gegend angesehen
und waren nie wirklich überzeugt. Das waren immer irgendwie zu groß
geratene Schoßhündchen, oder sie waren so seltsam übervorsichtig in ihrem
Verhalten. Sie entsprachen jedenfalls nie meiner (doch recht laienhaften)
Vorstellung von einem „echten“ Beardie. Obwohl die Welpen natürlich immer
extrem süß sind… Alleine hätte ich wahrscheinlich schon einfach meinem
Herzen nachgegeben, aber vor allem für die Kinder (klar, natürlich auch für
mich!!) möchte ich den „perfekten“ Hund: robust, aufmerksam, sportlich,
schlau, selbstbewusst, freundlich und liebevoll.
Dieselbe Absenderin später über einen geeigneten Züchter:
Den Hunden sieht man einfach ihre Seele an. Sie sehen
„zottelig“ und standfest aus. Nicht frisiert und innerlich verzottelt.
Das Internet ist voll mit Welpen, aber wir sind sehr
unsicher...Wir wünschen uns einen Bearded Collie und keinen Modehund! Auch
bei uns in der Nähe gibt es Züchter, aber das Fell dieser Beardies ist bis
zum Boden lang und sehr üppig. Und viel, viel, viel Unterwolle.
Als ich Kind war, hatten wir auch einen Bearded Collie
des alten Typs (Beschreibung von Fell, Robustheit, Wesen etc. trifft genau
zu). Dieser Hund war einfach das Beste, was man sich vorstellen konnte und
genau das, was ich nun für meine eigene Familie möchte. Seit einigen
Wochen suche ich mich durch sämtliche Züchterseiten.
Manchmal – wie in diesem Fall – erhalten wir Fotos von solchen
Hunden aus alter Zeit. Da bekommt man glänzende Augen, auch angesichts
einer Ahnentafel aus dem Jahr 1980, mit den vertrauten alten Namen und
einer Zuchtbuchnummer noch unter 1000.
Wir wiederholen: Es gibt heute nahezu keine Zuchtstätte mehr, bei
der die bekannten Modelinien in den Stammbäumen völlig fehlen.
Nach wie vor gilt für alle Bearded Collies der Rassestandard, der das
Aussehen und die Eigenschaften so beschreibt, wie der Beardie vom alten Typ
ist – nicht wie die überzüchteten Modehunde sind! Welpen-Interessenten
sollten den Standard kennen, ehe sie einen Welpen beim falschen Züchter
kaufen (und später womöglich viel Geld beim Tierarzt und/oder Hundetrainer
lassen und sich mit Massen von Fell plagen müssen).
Kein Käufer eines Beardie-Welpen sollte sich heutzutage noch darauf
verlassen, dass die Ausstellungssieger dem Rassestandard in Aussehen und
Wesen entsprechen.
Der britische Kennel Club zeigt auf seiner Website unter „Breed Watch“ zurzeit lediglich einen „point
of concern for special attention by judges“ (Punkt der Besorgnis, dem
Ausstellungsrichter besondere Aufmerksamkeit widmen sollten):
·
excessively long coat (übermäßig langes
Fell)
Nachtrag: 2018 wurde nachgesehen: der Punkt war wieder
verschwunden
Der Club für Britische Hütehunde schreibt im
Standard (Fassung von 2010):
·
Jede Abweichung von den
vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden. (Früher hieß es:
„sollte“ statt „muss“. Im englischen Original steht weiterhin „should“,
also „sollte“.)
·
Disqualifizierende Fehler: Aggressiv oder
ängstlich.
·
Hunde, die deutlich
physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen,
müssen disqualifiziert werden.
Das sind kleine Schritte in die richtige Richtung – wenn die
Ausstellungsrichter sie denn bloß endlich befolgen würden! Es bliebe wohl
nicht viel übrig von der Rasse, wenn man alle ängstlichen und/oder überlang
behaarten Vertreter aussortieren würde …
*
*
*
Ausstellung
Für uns Tierfreunde ist es kaum noch
auszuhalten, wie Beardies zurechtgemacht werden.
Eine Zuschrift mit Foto:
Ich finde, der Hündin springt das
Elend gerade so aus den Augen. Ach wie schrecklich!
Schade, dass wir fremde Fotos hier nicht zeigen
können …
So etwas ist kein Einzelfall. Bei Ausstellungen
sieht man viele Beardies, die nur zum „Schönsein“ da sind und durch
Ausstellungserfolge das Ansehen der Züchter steigern sollen. Sie liegen
apathisch auf den Tischen und erdulden das stundenlange Bürsten, weil sie
keine Wahl haben. Man sieht den Hunden in die Augen, ist traurig und kann
ihnen nicht helfen ...
Eine Zuschrift:
Es war mal wieder eine „Komödie
der Eitelkeiten“. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man drüber lachen.
Eine Zuschrift zur Crufts:
Die Superchampions, die einfach so 1
Jahr ab nach England gehen, um dort Shows zu machen und dann nach 1 Jahr
wieder heim und dann wieder weg - wird denen alles abverlangt einfach so -
die Menschheit ist grausam! Ich würd mein Kind nie ein Jahr irgendwo hin
schicken, einfach zum Geld machen usw.
Für solche Menschen ist ein Beardie kein
Familienmitglied, sondern „nur ein Hund“, in dessen Glanz sie sich sonnen
wollen …
Bei einer Ausstellung kamen neben dem Ring die Besitzerinnen zweier
gleichaltriger Junghunde ins Gespräch – eine Hündin vom alten Typ und ein
Rüde mit üppigem, fast bodenlangem Fell. Die Besitzerin des Rüden hielt die
Hündin für zu klein. Der Rüde wirkte allerdings nur durch sein üppiges Fell
deutlich größer. Das viele Fell störe sie nicht, sagte die Besitzerin des
Rüden. Daraufhin erklärte die Besitzerin der Hündin, dass ihre Hunde
pflegeleichtes Fell hätten und nach 4 Wochen ohne Bürsten noch nicht verfilzt
seien. – Hat sich die Besitzerin des Rüden jemals gefragt, ob das üppige,
lange Fell ihren Hund stört?
Ein Welpen-Interessent schrieb nach dem Besuch bei einem Züchter,
der sich um den alten Beardie-Typ bemüht:
Die Rasselbande unterscheidet sich doch deutlich von
den Tieren, die wir in Berlin auf der Ausstellung gesehen haben. Meine
Frau hat die Unterschiede im Fell sofort gemerkt.
*
*
*
facebook
Nach wie vor ist unsere Interessengemeinschaft
nicht auf facebook vertreten, weil wir uns das einfach nicht antun wollen.
Ohnehin kommen uns mehr als genug Probleme auf den Tisch, die viel Zeit
beanspruchen und für die eigentlich die Züchter zuständig sind.
Was bei facebook gepostet wird, ist oft
haarsträubend. Aus Zuschriften:
Jemand hat letztens gepostet, dass
ihr aufgefallen ist, dass immer mehr Welpen mit Fehlern zu sehen sind, und
hat den Rassestandard mitgepostet. Auf fb öffentlich waren die Reaktionen
verhalten, aber per persönlicher Nachricht konnte sie sich nicht retten. Da
sieht man mal, keiner will öffentlich was sagen.
Ich hatte letztens im Namen einer
Freundin eine Frage gestellt zu einer Krankheit. Da trauten sich auch nur
sehr wenige, etwas zu schreiben. Es sind ja viele Züchter bei fb und
niemand will sich outen.
Jeder klugscheißert irgendwas
anderes und der größte Teil labert nur Stuss.
Da haben aber auch manche
Probleme:
·
Ist es normal, dass ein 4 jähriger Beardie keine Lust hat
rauszugehen?
·
Mein Rüde "stinkt" was kann man tun?
·
Mein Hund will nicht fressen und nu?
Für so manch einen hilfsbereiten Menschen, der
sich früher für die Beardies eingesetzt hat, ist inzwischen die
Schmerzgrenze erreicht:
Ich muss da mit niemand diskutieren
oder mir verblödete Kommentare anhören.
Ich hab 2 Jahre Facebook gemacht,
weltweit - sogenannte berühmte Züchter usw.
Alles so was von enttäuschend. Ich
bin durch damit!
Perlen vor die Säue. (sorry)
Früher hab ich immer gedacht,
Neuanfänger zu erreichen; aber die sind noch blöder, als man denkt. Wenn
Menschen nicht wollen, wollen sie nicht oder mauern.
Zu den vielen Problembeardies kann
ich nur sagen, dass eine sehr große Schuld die Besitzer selbst haben. Sie
überfordern einfach ihre Beardies, machen schon von Anfang an Fehler bei
der Erziehung und denken, dass sie ihren Beardie immer beschäftigen müssten.
Sie beschäftigen ihn so viel, dass sie ihn einfach überfordern. Dazu kommen
noch "unqualifizierte Tierärzte", die den Beardie "nicht
verstehen" und dann falsch behandeln. Denen fehlt das
"Gefühl" für diesen Hund! So wird aus einem Darmproblem plötzlich
ein Schilddrüsenproblem und eigentlich trifft das dann auch nicht zu, man
hatte nur das falsche Futter... Ich habe genug von solchen Leuten und auch
gar keinen Antrieb mehr, mit denen über so was zu diskutieren.
Von Tierärzten, die nur herumprobieren und allzu schnell Medikamente
verkaufen, wird uns häufig berichtet. Sehr schlimm ist auch, dass sie sogar
immer wieder gegen Viruserkrankungen Antibiotika einsetzen, obwohl jeder
Mediziner wissen sollte, dass Antibiotika nur gegen Bakterien wirken.
Außerdem zerstören Antibiotika die Darmflora (der Wiederaufbau kann lange
dauern) und schwächen somit das Immunsystem – mit der Folge, dass weiteren
Erkrankungen Tür und Tor geöffnet sind.
Die haben keine Ahnung von Hunden, Erziehung, Verhalten,
von Genetik ganz zu schweigen. Ich frage mich bei den meisten Züchtern, ob
sie davon schon mal gehört haben. Die reden von Vererbung bestimmter
Sachen, die nicht möglich sind. Ich muss so oft lachen über deren Dummheit,
weil wahrscheinlich gar niemand merkt, was das für ein Quatsch ist, den sie
verbreiten. Antwortet mal jemand Intelligentes darauf, wie das eine Mal
eine Genetikerin, wird sie sofort böse angegriffen. Sie fragte, ob die
Züchter, die dort solche Sachen verbreiten, sich jemals mit Genetik
beschäftigt haben. Sie wurde echt böse angegriffen. Ich antworte den Dummen
gar nicht. Sie kapieren es sowieso nicht. Habe ich mir abgewöhnt.
Zeige einem intelligenten Menschen
einen Fehler, so wird er dir danken.
Zeige einen Dummen einen Fehler, so
wird er dich verspotten.
Die meisten sind leider dumm und bleiben es auch. Sie
vermehren. Von Züchten sind die meisten sehr weit entfernt. Leider ist das
so.
All dieser Frust ist nachvollziehbar.
Richtig übel wird die Sache, wenn haltlose Gerüchte über angebliche
Krankheiten bei Hunden eines Züchters in die Welt gesetzt werden.
Man sollte wirklich nicht alles glauben, was auf facebook und auch
in Foren verbreitet wird!
Manchmal gibt es auch gute Nachrichten von facebook. Eine Zuschrift:
Da hat vor ein paar Tagen jemand seine 4 1/2 jährige
Beardiehündin für 50.- bei ebay
verscherbeln wollen, da wurde die fb Notfellchen Gemeinde tätig und hat sie
heute morgen dort rausgeholt, sie war ein Hofhund, die zumindest im
Dezember Welpen hatte und jetzt wollte dieser sehr unfreundliche Typ die
Arme loswerden. Sie ist jetzt erstmal bei Beardieleuten untergebracht und
dann wird in Ruhe eine Endstelle gesucht.
Ein andermal wurde gewarnt, einer gewissen Person keinen Beardie zu
verkaufen, weil bei ihr schlimme Zustände herrschten.
Solchen engagierten Tierschützern kann man nur danke sagen!
Viel Aufregung gab es um ein Video mit einem Beardie im
Schutzdienst. Auch wenn „nur“ über den Beutetrieb trainiert wird, ist das
eine gefährliche Angelegenheit, die niemand unterschätzen sollte:
Beuteaggression kann sich vom Beutestück auf Tiere oder gar Menschen
verlagern! Stockschläge für einen Hund, auch wenn sie mit wenig Kraft „nur
angedeutet“ werden, verbieten sich von selbst – und ganz besonders für eine
feinfühlige Rasse.
*
*
*
Unsere Website
Angesichts der Aussichtslosigkeit, den alten Beardie-Typ zu
erhalten, denken wir immer wieder einmal darüber nach, unsere Website zu
schließen. Die Bereitstellung kostet Geld. Außerdem ist die Zeit sehr knapp
geworden, Aktuelles in die Seiten einzufügen oder gar alle Seiten – nach 4
Jahren – wieder einmal gründlich zu überarbeiten. Der Schriftwechsel zu
Anfragen von Welpen-Interessenten füllte auch im vergangenen Jahr wieder
mehrere Hundert DIN-A4-Seiten.
Wir haben 2014 wieder einige nette Personen kennengelernt, die
lernen wollten und sehr dankbar für unsere Tipps waren. Liebe Menschen
konnten wir mit einem Welpen glücklich machen. Wieder sind ein paar
Freundschaften entstanden, für die sich jeder Aufwand lohnt. Deshalb wird
die Website vorerst bestehen bleiben – mit der wiederholten Bitte, uns
möglichst nicht mehr nach Züchtern zu fragen. Antworten auf nahezu alle nur
erdenklichen Fragen rund um den Beardie befinden sich auf unseren
umfangreichen Seiten.
Wir freuen uns über Zuschriften wie diese:
Im Übrigen habe ich einen Großteil meines Wissens über
die Beardies von Ihrer Website! So leisten Sie wirklich eine hervorragende
Aufklärungsarbeit, ohne die vieles noch schlimmer wäre.
Auf einigen Internetseiten habe ich zahlreiche
Geschichten von Ihnen und Ihren Hunden gelesen, habe dabei gelacht und
geweint und mich Ihnen so verbunden gefühlt, obwohl ich nicht mal einen
Bearded Collie habe. Warum ich Ihnen schreibe? Ich möchte mich einfach nur
bei Ihnen bedanken, dass Sie mir die Bearded Collies näher gebracht haben
und mir so viele schöne Geschichten erzählt haben.
Wir finden es so toll, dass Sie sich für diese
wunderbaren Hunde einsetzen, und hoffen, dass es gelingt, die
Zucht-Verirrungen der letzten Jahrzehnte wieder gut zu machen, damit uns
gesunde Beardies mit ihrem wunderbaren, freundlichen und lebhaften Wesen
noch lange Freude bereiten dürfen.
Nun, wie gesagt, das wird mit dem jetzt noch vorhandenen
„Zuchtmaterial“ nicht mehr gelingen. Die Züchter waren zu uneinsichtig,
haben zu lange gemeint, es besser zu wissen ...
Last not least ist es immer wieder schön, wie in unserer Gruppe
zusammengearbeitet wird. Einer hilft dem anderen – mit seinen
Beardie-Erfahrungen, seinen medizinischen Kenntnissen, mit Informationen
über die Zuchtstätten, auch mal als „Undercover-Agent“, um weit entfernt
lebenden Welpeninteressenten einen Einblick in eine Zuchtstätte zu
ermöglichen und ihnen ggf. eine weite Reise zu ersparen, oder auch mit ganz
privaten Tipps ohne Bezug zum Beardie.
Euch allen an dieser Stelle herzlichen Dank!
*
*
*
Zum Schluss
Dies soll reichen – auch wenn sich hinter so manchem Wort noch eine
ganze Geschichte verbirgt, die es wert wäre, erzählt zu werden.
Den wieder recht negativen Bericht über die Lage der Rasse möchten
wir mit einer Schmunzel-Geschichte abschließen, die zeigt: Ein
intelligenter Beardie hat seinen eigenen Kopf!
Gestern hat meine Frau das Wohnzimmer in Teilen umgeräumt
– ohne unseren Kleinen zu fragen… Danach hat er dann seine Sachen
umgeschoben und sein Hundesofa verändert, aber nichts kaputt gemacht. Es
fiel schwer, nicht loszulachen, weil er wirklich 30 bis 40 min. beschäftigt
war….
Erst wenn es gelingt,
dass Tiere nicht mehr
vor dem Menschen geschützt werden müssen,
sind wir am Ziel.
Dann haben wir etwas
verändert – uns!
Michael
Aufhauser, Gut Aiderbichl
10. Januar 2015
|
Jahresrückblick
2015
Inzwischen ist es für
die Rasse nicht mehr 5 Minuten vor 12, sondern 5 Minuten nach 12.
Für eine Umkehr in der
Zucht ist es endgültig zu spät.
Die Modezüchter haben
einen Scherbenhaufen hinterlassen,
aus dem sich der
Beardie, wie er einmal war, genetisch nicht wieder „zusammensetzen“ lässt.
Was wir aus dem
vergangenen Jahr zu berichten haben, ist wieder so manches Mal
haarsträubend.
Es gab nur wenige
Lichtblicke.
In den nachstehend
zitierten Zuschriften wurden selbstverständlich alle Hinweise auf die
Absender entfernt.
________________________________________
Jahresverlauf
Anfang des Jahres
ging das Leben eines der
letzten großartigen Deckrüden zu Ende.
Im März
entdeckten wir in Italien
einen Wurf mit einer noch nie gesehenen Fellfarbe: graue Körper, die Köpfe
teilweise schwarz. Wir fragten bei einer Expertin für Fellfarben nach.
Vermutlich handelt es sich um einen „fever coat“, zurückzuführen auf eine
Infektion der Mutterhündin oder auf viel Stress während der Trächtigkeit.
Mehr dazu hier.
Im Mai
erreichte uns wieder mal
ein Ausstellungsergebnis, das uns nicht mehr sonderlich überrascht hat.
Aus der Zuschrift:
Das Ergebnis war, wie schon zu erwarten war,
die andere Hündin bekam V1. Sie hatte recht üppiges langes Fell. Außerdem
war sie kleiner als unsere Hündin. Der Richter sagte zu mir, unser Mädchen
wäre von allem her ein „V-Hund“. N u r wegen dem kurzen Fell
bekäme sie ein SG.
Wir verweisen zum
wiederholten Mal auf den Rassestandard, den solche Richter einmal lesen
sollten …
Eine ähnliche Zuschrift
kam über eine andere Ausstellung:
Zuerst mussten wir unseren Ärger verdauen. Wir
waren mit unserer Junghündin da, um sie vorzustellen. Sie hat es ganz toll
gemacht und wir fanden sie von den ausgestellten Junghunden am
gelungensten. Leider konnte die Richterin das nicht zugeben und setzte
unsere Hündin trotz vorzüglicher Bewertung auf den letzten Platz. … Warum
ärgern wir uns immer wieder auf Ausstellungen, fragen wir uns dann
hinterher. Wir wissen doch ganz genau, wie es dort zugeht!
Eine Züchterin schrieb
nach einem Ausstellungsbesuch:
Dort haben wir wieder erleben müssen, wie sich
unsere „Modezüchter“ selbst beweihräuchern und sich schon vorher mit der
Richterin über die Verteilung der Preise und Bewertungen einig wurden. Die
Überheblichkeit der Richterin spottete jeder Beschreibung und hier und da
gab es über ihre Entscheidungen bei manchen Ausstellern tüchtige
Diskussionen.
Von einer anderen
Ausstellung:
Zu den gegenwärtigen Beardies kann ich nur
sagen: Was für ein trauriger Anblick! Vielleicht von einigen wenigen
Ausnahmen abgesehen. Der Richter schätzte bei einigen auch ein, dass die
vorgestellten Beardies „nicht richtig fit“ seien. Mir war das auch gleich
aufgefallen. Es fehlt an Sportlichkeit, Drahtigkeit und Kraft. … fast alle
durch die Bank einfach nur schwach. Die Rüden wirkten wie Hündinnen und die
Hündinnen…
Viele junge Damen, die offensichtlich Züchter
werden wollen.
Offenbar sehen
Neuzüchterinnen immer noch ein gutes Geschäft in der Bearded-Collie-Zucht.
Eine Züchterin wandte sich an uns, um den alten Beardie-Typ zu erhalten.
Ihre Zucht ist auf Hunden aus einer der „besten“ deutschen Zuchtstätten
aufgebaut – auf der Website sieht man sofort jede Menge Fell. Was denken
solche Leute sich nur?
Im Juni
traf eine Mail ein, die unsere
Meinung bestätigte, dass man Beardies wegen ihrer Feinfühligkeit nicht als
Therapiehunde einsetzen sollte:
… muss ich dir absolut Recht geben – er kann
mich wohl beim Unterricht begleiten, aber als Therapiehund unmöglich!!! Er
ist so sensibel, dass es ihm definitiv schaden würde. Er nimmt wirklich
jede Energie von uns und dem Umfeld auf und wahr. Therapiearbeit könnte
aufgrund der Kraft, die er bräuchte, Lebensjahre kosten. Davon bin ich
inzwischen überzeugt.
Dieser
Hund hatte dann einen schlimmen Unfall. Dank ärztlicher Kunst und
Unterstützung aus dem Freundeskreis konnte sein Bein gerettet werden, und
er überraschte uns alle, wie schnell er wieder zu Kräften kam.
Im August
wurden wir darauf
aufmerksam, dass zwei Züchter zwei Würfe gleichzeitig hatten. So etwas ist
in der heutigen Zeit, mit Absatzschwierigkeiten überall, einfach nicht
nachvollziehbar.
Im September
waren Fotos vom
Familientreffen nicht überzüchteter Beardies eine Augenweide: pfiffiger
Ausdruck, kräftige Farben, schönes Fell … einfach großartig!
Man kann nur von Herzen
danke sagen an diejenigen, die das möglich gemacht haben. Da konnte man
einmal sehen: Die Bemühungen haben sich gelohnt.
Im Oktober
erfuhren wir, dass bei
einem Züchter mehrere Beardies, auch alte, verkauft wurden, um fortan mit
einer anderen Rasse zu züchten. Dazu fehlen einem die Worte. Ganz klar:
Profitzucht. Uns wundert das nicht, denn diese Züchterin, die schon lange
überzüchtete Beardies hatte, hat vor Jahren sogar versucht, auf unsere
Liste der damals positiv bewerteten Züchter zu kommen, um von „dem neuen
Trend zum alten Typ“ zu profitieren. Wir lehnten das damals natürlich ab.
Man kann sich vorstellen, unter welchen Bedingungen nun auch die neuen
Hunde der anderen Rasse leben müssen …
Im Oktober erschien das
Buch „Jesse, der Weihnachtshund“ – keine Beardie-Geschichte, aber mit
Beardie-Fotos.
Im November
wurde die Website von
COMING HOME gründlich überarbeitet. Es war wirklich erschreckend, wie viele
Zeilen geändert werden mussten, weil es seit der letzten Überarbeitung, vor
4 Jahren, mit der Zucht noch so viel schlimmer geworden ist.
Die Seiten von
beardedcollie.de werden selbstverständlich auch so bald wie möglich auf den
neuesten Stand gebracht.
In der Dezember-Ausgabe
von „Der Hund“ erschien ein Rasseportrait – wieder einmal aus Sicht der
Modezüchter, also nicht der Realität entsprechend. Offenbar fällt es keinem
Redakteur auf, wie weit die Hunde vom Rassestandard entfernt sind.
Lediglich die Zeilen des Ausstellungsrichters waren lesenswert.
In der Silvesternacht
ging das Jahr genauso
traurig zu Ende, wie es begonnen hat: mit dem Tod eines geliebten Hundes,
Foxterrier Darvin. Viele Freunde haben den fröhlichen kleinen Burschen
kennengelernt und werden ihn vermissen. Er wurde 13 Jahre alt und war bis
zum letzten Tag munter und topfit.
________________________________________
Welpenanfragen
hielten sich dieses Jahr
in Grenzen, wohl weil wir auf unserer Mail-Seite darum gebeten haben; denn
wir können nahezu keinen Wurf mehr empfehlen.
Fast überall steckt Modehundblut drin, das zu den
bekannten Problemen führen kann:
überlanges, üppiges Fell, Erbkrankheiten, Ängstlichkeit,
Intelligenzverlust.
Zuchthunde, die keine oder nur ganz wenige
überzüchtete Ahnen haben, werden alt (Hündinnen dürfen bis 8 Jahre in der
Zucht sein), alte Rüden sind nicht unendlich lange belastbar.
Auch bei den Züchtern, die sich jahrelang große Mühe
gegeben haben, den alten Beardie-Typ zu erhalten, lässt sich ein gewisser
Anteil an Modelinien in den Ahnentafeln der Welpen kaum noch vermeiden.
Händeringend wird nach Zuchthunden mit „ein paar
guten alten Genen“ gesucht.
Wenn jemand das Risiko
eingehen will und meint: „Unter Blinden ist der Einäugige König“, geben wir
gelegentlich noch Auskunft über einzelne Würfe, die genetisch
verhältnismäßig gut sind – immer mit einem deutlichen Hinweis auf mögliche
Probleme.
Meist sehen die Anfragen
ähnlich aus wie diese:
Wir mussten leider von unserer Hündin, die noch
der alten Zuchtform entsprach, Abschied nehmen. Gerne würden wir wieder
unser Leben mit so einem Hund teilen.
Könnten Sie uns evt. Züchter nennen?
Ich besaß zwei wunderbare intelligente,
pfiffige, eigenwillige Beardies und bin nun wieder auf der Suche nach genau
einem solchen!
Aus weiteren Mails:
Ich suche einen Beardie Welpen. Ich war bereits
glückliche Besitzerin eines Beardies und ich als Laie denke, er hatte noch
relativ viel vom alten Schlag... Jedenfalls war sein Fell nicht bodenlang,
er war sehr selbstständig, manchmal auch zu meinem Leid... aber treu ohne
Ende und immerhin ist er stolze 15 geworden. Nach bald einem Jahr Trauer
packt mich so ein bisschen die Sehnsucht. Aber es sollte nur genau so einer
sein. Verträglich mit fast jedem Hund, jeder Katze und anderem Getier und
Kindern, aber sollte die Familienherde in Gefahr sein, konnte es auch
lautstark werden. Auf so einen, der dann vielleicht sogar auch noch was von
Hütearbeit versteht, würde ich natürlich auch warten..... Hauptsache jemand
weiß, wo ich so was herbekomme......
Jetzt habe ich fast zwei Stunden auf Ihren
Seiten gelesen und bin ganz aufgewühlt. Die Seiten waren für mich Trost und
– irgendwie auch – emotionale Rettung in einer besonders schweren Zeit. Am
Montagvormittag habe ich meine Bearded Collie Hündin im 14. Lebensjahr
einschläfern lassen müssen... Der Verlust ist unendlich für mich. … Sie war
eine schwarz-weiße Hündin, war in den 13 Jahren unseres Beisammenseins so
gut wie NIE krank!! War ein „Natur-Mädel“ - wir leben „ländlich“….
Sie hatte nach meinem Dafürhalten jenes GRANDIOSE Wesen, von dem ich
auch auf Ihren Seiten lesen konnte. … Ich gehe jetzt gedanklich mit der
Frage um, ob ich es (nach einiger Zeit) nochmal versuchen soll, eine gute
Beardie-Halterin zu sein bzw. welche Wege sich auftun? Ist der Bearded
Collie „old type“ etwa die Lösung? Auch, wenn ich keine Erfahrung habe mit
den Züchter-Lobbies, möchte ich Sie um Rat bitten, wohin ich mich wenden
kann, um mal einen solchen „old Type“ mal in Natura zu erleben. Unabhängig
davon möchte ich Ihnen für Ihre wunderbaren Seiten danken und das so stark
spürbare Engagement für eine artgerechte Rasseentwicklung.
Ich erinnere mich, als unser Rüde noch sehr
klein war, sind wir einer Frau begegnet, die einen hellbraunen
Beardie-Rüden hatte. Sie erzählte uns, dass „er andauernd gegen die Möbel
stößt und Probleme mit den Augen und Ohren hat. Er ist auch ängstlich und
sehr sensibel, ihr Plüsch-Bär. Sie würde sich aber immer so einen Hund mit
solch schönem Fell holen. Wir waren schon damals fassungslos und sehr
traurig, da wir viel über die Mode-Hunde-Problematik wussten.
Nach langer Überlegung haben wir uns
entschieden einen Beardie zu adoptieren.
Zunächst suchten wir uns einen Züchter aus dem
Bekanntenkreis mit sehr wesenssicheren und sehr gesunden Hunden, leider
klappte es dort mit der Läufigkeit nicht wie geplant.
Nach Recherche im Internet fanden wir folgende
Seite XXX und besuchten diese Züchterin.
Wir sind noch völlig neu im Hundegeschäft und
sind nun sehr verunsichert. Kommen bei dieser Verpaarung gesunde Welpen
heraus (HD – ED)?
Die Ahnentafel der Elterntiere habe ich als
Bild angefügt… uns sagen diese nicht viel…
Bitte helfen Sie uns bei unserer Entscheidung,
denn auch wie Ihnen liegt uns das Wohl des Tiers am Herzen und wir möchten
keinen Züchter unterstützen, der einen „Modehund“ züchtet.
Es handelte sich um eine
langjährige Modezucht, die Zuchtstätte hatte der Interessent bereits
besucht. Nachdem er vom Kauf zurückgetreten war, hieß es in der nächsten
Mail:
Am Telefon wurde dann klar, welche Art von
Züchter sie ist… Hunde scheinen hier mehr ein Geschäft zu sein und weniger
eine Leidenschaft…
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Reklame
Immer wieder fallen uns
Züchter auf, die allen Ernstes glauben und behaupten, noch Beardies vom
alten Typ zu haben, selbst wenn nur ein Zuchtpartner noch einigermaßen
unter dieser Bezeichnung durchgehen könnte.
Wir weisen erneut darauf
hin, dass auf den Webseiten der Züchter Vieles geschönt wird. Man darf
nicht alles glauben; denn häufig steckt nicht viel dahinter, wenn ein
Züchter sich selbst beweihräuchert. Bei einem wirklich guten Züchter
sprechen die Hunde für sich. Letztendlich sollten Welpenkäufer auf ihr
Bauchgefühl hören und sich lieber verabschieden, wenn die angetroffenen
Hunde und die Aufzucht der Welpen nicht ihren Vorstellungen entsprechen.
Aus der Zuschrift eines
Züchters:
Andere werden wohl inzwischen einen anderen
„alten“ Beardiewelpen gefunden haben. Es gibt ja in diesem Jahr ein großes
Angebot und viele Züchter behaupten, solche Hunde zu haben. Wer darauf
reinfällt, dem ist nicht zu helfen.
Das ist auch unsere
Meinung. Üppiges, überlanges Fell ist nicht zu übersehen, und wer sich ein
wenig informiert, versteht auch den Zusammenhang
mit den anderen Problemen der Rasse. Es ist sehr dreist von den Züchtern,
überzüchtete Hunde als „vom alten Typ“ usw. anzupreisen. Wir haben immer
wieder davor gewarnt.
Eine andere Meinung
dazu:
Hauptsache es klingelt im Geldbeutel. Solche
Züchter haben kein Gewissen. Und die Käufer, die den ganzen Schmus glauben,
die fragen sich dann später, warum ein Beardie, der angeblich vom alten
Schlag ist, die Modehundprobleme bekommt. Hätten sie doch besser
aufgepasst!
Wenn sich ein Mitglied
unserer Interessengemeinschaft eine Zuchtstätte ansieht, so sollte das kein
Züchter als eine Auszeichnung betrachten. Ein Besuch sagt nichts darüber
aus, welchen Eindruck wir von den Zuchtstätten gewonnen haben, und macht
die Welpen nicht über Nacht zu „Qualitätsbeardies“. Dabei geht es nicht nur
um die Zuchtpartner und das Aussehen der Hunde (Körperbau, kräftige
Pigmentierung), sondern auch um die Begleitumstände, z. B. Aufzucht der Welpen im Freien (Sonne ist
wichtig, in einem sicheren Gehege und mit allerlei Anregungen für die
Kleinen), Fütterung, medizinische Versorgung, Persönlichkeit der
erwachsenen Hunde (kontaktfreudig und gut erzogen, nicht aufdringlich,
ungehorsam, ängstlich, bissig), das Verhalten der Hunde gegenüber der Züchterfamilie
(freundlich und fröhlich, nicht scheu oder abwehrend – schon am
Gesichtsausdruck erkennt man viel) und last not least um Sympathie zum
Züchter, eine angenehme Stimmung in der Familie und ein sauberes,
gepflegtes Umfeld.
Falls ein
Welpen-Interessent solch eine Werbung auf einer Züchter-Website findet,
kann gern bei uns nachgefragt werden, ob es sich um einen seriösen Züchter
handelt.
Aus einer Zuschrift:
Unglaublich der ganze Schmalz, das Gesülze, das
überschäumende Eigenlob, wie toll man doch selbst ist ... Dieses
Hochtrabende hat mich schon bei … (Züchtername) … gestört. … Da Du auf
dieser HP so gelobt wirst, frage ich bei Dir mal an, ob das jetzt wirklich
„der alte Beardietyp“ ist? Das würde mich schon sehr entsetzen!!!! Haben
diese Leute wirklich so tolle Beardies, die wohl Besten weit und breit? Ist
das so eine tolle Züchterin? Wirklich?
Manche Züchter schrecken
wirklich vor nichts zurück, um ihre Welpen besser verkaufen zu können. Es
gab z. B. einmal eine Züchterin, die stolz darauf war, noch Beardies vom
alten Typ zu haben. Eine Welpenkäuferin, die bereits einen Hund aus einer
Verpaarung mit einem Beardie aus einer stark überzüchteten Linie hatte, lud
die Leiterin unserer IG zu einem Züchterbesuch ein. Die Züchterin
behauptete, diese eine Verpaarung sei „aus der Not heraus“ geschehen, weil
die ursprünglich geplante Paarung nicht geklappt habe. Eine glatte Lüge,
wie sich später herausstellte; denn sie züchtete munter mit besagter
Modelinie weiter.
Manchmal sind die Züchter
(oder auch Händler?) hinter potenziellen Welpenkäufern her wie „der
Teufel hinter der armen Seele“.
Eine Zuschrift:
Die Familie, die … (Name eines verstorbenen
Hundes) … hatte, rief mich ziemlich aufgeregt an. Sie wurden angerufen von
einer Frau X. Diese Dame bot der Familie einen Beardiewelpen an. Sie
wüsste, dass sie doch vor Kurzem erst ihren Hund verloren hätten, usw. bla,
bla…. Als die Familie aber fragte, woher diese Frau das wüsste und wo sie
die Telefonnummer her hätte, wurde diese Frau unsicher. Sie gab aber noch
ihre Telefonnummer preis. Nach einer kleinen Weile der Besinnung rief die
Familie dort an. Eine Frau X kannte man da nicht.
In den vergangenen
Jahren gab es ähnliche Fälle. Wer sich vor so etwas schützen möchte, sollte
vorsichtig sein, was er online von sich preisgibt.
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Zucht
Bei den Farben scheint
sich ein Umbruch abzuzeichnen, leider nicht zum Besseren.
Eine Zuschrift:
Und neuerlich wird u.a. auch über Facebook
zielgerichtet darauf hingearbeitet, dass farbintensive Beardies nicht
erwünscht seien, man sollte also lieber helle Farben züchten. Als ich
nachfragte, ob ich was verpasst hätte und man habe evtl. den Standard geändert,
bekam ich von einer Ausstellerin gesagt, dass das Fell z. B. bei intensiv
schwarzen Beardies zu weich sei und man lieber nicht so intensiv schwarz
züchten sollte. Das Fell dieser Beardies wäre harscher.
So etwas verschlägt
einem die Sprache. Diese Dreistigkeit der Modezüchter ist nicht mehr zu
überbieten: Wenn sie nichts Farbintensives mehr vorzuweisen haben, dann
machen sie einen „Fehler“ daraus. Es ist eine alte Züchterweisheit, dass
Hunde mit mehr Pigment gesünder sind. Wir können über so was nur den Kopf
schütteln. Wenn man sich eine „Wahrheit“ derart zurechtbiegen muss, dann
ist das schlicht armselig.
Dazu eine weitere
Meinung:
Die Sache mit den hellen Fellfarben bei den
Beardies kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. So ein Schwachsinn! Da
wird mal wieder ein konstruierter Grund herbeigeredet, um eine Legitimation
für so einen Modefirlefanz unter gleichzeitiger Ausgrenzung Anderer zu
rechtfertigen.
Welpen mit sehr viel
Weiß am Kopf kamen zur Welt. Der ganze Wurf war betroffen, eine Hündin
hatte sogar Kopf incl. Ohren komplett weiß. Weiß überzeichnete Welpen sind
keine Seltenheit, kamen auch in diesem Jahr noch ein paar Mal woanders vor.
Doch wenn ein ganzer Wurf betroffen ist, dann ist das wieder ein Zeichen,
dass es mit der Rasse immer noch weiter bergab geht. Bobtails, die „großen
Brüder“ der Bearded Collies, sehen schon länger so aus und werden teilweise
taub geboren; bei ihnen ist ein Hörtest (audiometrische Untersuchung) vor
der Zuchtzulassung heute schon Vorschrift. Mehr darüber hier
– am Ende des Textes mit einem sehr wahren Satz: „Für die Hundezucht gilt:
Schweigen ist feige – Reden ist Gold!“
Mit den Worten „so geht
Züchten heute“ begann eine Mail über eine Züchterin, die – nach
einer Deckanfrage Wochen zuvor – plötzlich bei der Besitzerin des Rüden vor
der Tür stand, allerdings mit einer anderen Hündin als geplant, noch sehr
jung. Die Verpaarung klappte nicht. Eine weitere Deckrüden-Besitzerin wurde
eilends angerufen, ob man auf dem Heimweg mal eben zum Decken vorbeikommen
könne. Das wurde abgelehnt, weil die Hündin offenbar noch nicht so weit
war. Weiter:
… habe ich dann gelesen, sie war bei einer
großen Züchterin zum Decken und sie freuen sich, bla, bla … Ja, so geht das
heute, ich war echt geschockt.
Weitere Zuschriften zum
Thema „Zucht“:
Irgendwie werden immer mehr Welpen mit viel
Weiß geboren. Bei den … (Züchtername) … ist eine Hündin sogar stark
überzeichnet. Bei den … (Züchtername) …-Beardies scheint auch viel Weiß
dabei zu sein. Aber auch die Welpen der … (Züchtername) … haben recht viel
Weiß. Bei den … (noch ein weiterer Züchtername)-Beardies haben sie schon
wieder Welpen, obwohl bis vor kurzem noch drei Welpen vom Mai da waren.
Jetzt sind nur noch zwei da, wovon der eine Interessenten hat. Und mir ist
aufgefallen, daß etliche Züchter entweder zwei Würfe gleichzeitig oder ganz
dicht hintereinander haben, obwohl noch nicht mal genug Interessenten für
einen Wurf da sind, da sie dann inserieren. Das finde ich überhaupt nicht
gut.
Etwa 1/3 der belegten Beardiehündinnen sind sogar ganz
leer geblieben und es gibt nicht wenige Würfe, die keine große Welpenanzahl
hatten. Vielleicht wehrt sich die Natur? … Ob man es auf die Rasse
hochrechnen kann? Im Beardieclub wird ja auch noch gezüchtet und die haben
solche Auflistung der erwarteten Würfe ja nicht...
Verglichen wurden
Deckmeldungen mit Wurfmeldungen im Club für Britische Hütehunde.
So langsam fehlen mir echt die Worte und so
langsam habe ich die Schnauze von dem ganzen Beardiegehabe voll. Es ist einfach
nur noch frustrierend, wie da Äpfel mit Birnen vermischt werden.
Was skrupellose Modezucht bei den Beardies
bedeutet, durfte ich in letzter Zeit an einem Beispiel hier bei uns im Haus
mal wieder beobachten. Temporär war ein Beardie aus der Zucht von Frau …
(Name) … in unser Haus bei Nachbarn eingezogen. Ein ängstlicher und
schreckhafter Beardie , der immer wieder total unmotiviert auf der Straße
stehen blieb und ängstlich um sich blickte. Traurig!!!
Angesichts von immer
mehr Modehundblut in den derzeitigen Würfen:
Und noch einmal mehr wird mir bewusst, was für
einen kleinen Schatz wir hier haben…
Auch über Dankschreiben
freuen wir uns natürlich:
An dieser Stelle möchte ich mich bei Ihnen noch
einmal ganz herzlich bedanken, für den netten Kontakt und Ihre Hilfe bei
der Suche nach einem robusten und unverfälschten Beardie!
Silvester haben wir schließlich wieder in
…(Ort)… verbracht. Die andauernde Knallerei hat unserem Beardie überhaupt
nichts ausgemacht !!! Von unserem Balkon aus zur Gartenseite hat er sich
das Spektakel im Innenhof genau beobachtend angeschaut, die Raketen mit
seinen Blicken verfolgend bis zum Himmel. Unerschrocken ist er am
Silvesterabend mit uns bis in den Stadtwald gelaufen, die Knallerei an
allen Ecken ignorierend. Es ist schon erstaunlich, denn wir haben das bei
seinen Vorgängern ja auch schon ganz anders erlebt.
Schockiert waren wir von
den „Bernollies“ – Berner Sennenhund x Beardie. Abgesehen davon, dass wir
nicht noch mehr „Designerhunde“ brauchen und von Zucht keine Rede sein
kann, verbessert eine kranke, kurzlebige Rasse eine überzüchtete Rasse
nicht. Jeder, dem wir davon erzählten, schlug die Hände über dem Kopf
zusammen.
Es gab einen zweiten
Wurf dieser Art. In der Kleinanzeige, mit der diese Welpen beworben wurden,
war die Rede von „Retro-Beardies“, obwohl es sich um Mischlinge handelte.
Eine offensichtliche Täuschung der Welpenkäufer.
Eine weitere
Kleinanzeige, die wir fanden:
Wer ist denn im Besitz einer/s wesensstarken
großen Hündin/Rüden mit nicht zu langem
Haarkleid und plant einen Wurf mit ebensolchen Pendant ? Zuchtrelevante
gesundheitliche Untersuchungen sollten positiv sein. VDH oder Champions
nicht erforderlich, sinnvoller wäre vielmehr, dass es sich nicht um
Angehörige der Knallgasfraktion handelt, soll heißen, Auto hat eine
Fehlzündung (oder ähnliches) und ich muss mich auf die Suche nach meinen
Hund machen ;-)
Solch ein „wildes“
Züchten bringt die Rasse nicht voran.
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Gesundheit
der Rasse
Wie bei den Anfragen
nach Welpen, gingen auch bezüglich Gesundheit die Zuschriften zurück –
vermutlich, weil wir wegen Arbeitsüberlastung darum gebeten haben, auch
anderweitig Hilfe zu suchen. Gesünder geworden ist die Rasse inzwischen mit
Sicherheit nicht.
Aus einer Zuschrift:
Im Forum ist ja wer mit einem Beardie, der SLO
hat. Der arme Beardie macht vielleicht was mit! In regelmäßigen Abständen
müssen bei ihm alle Krallen gezogen werden, weil sie sonst schmerzhaft
ausfallen oder rauseitern. Nein, das ist so furchtbar!
Neu war uns eine
chronische Entzündung des Unterhautfettgewebes. Die Besitzerin dieses
Beardies schrieb: „wogegen es offenbar kein Medikament gibt“.
Falls jemand etwas dazu
sagen kann, bitten wir um Mitteilung.
Interessant war auch die
Zuschrift über einen Beardie, der nach Antibiotikagabe ängstlich wurde. Die
Besitzerin hatte – trotz fehlender Symptome – einen guten Riecher und ließ
die Schilddrüse untersuchen: massive Schilddrüsenunterfunktion, zur
Überraschung des Tierarztes.
Es gibt Antibiotika, die
auf die Schilddrüse wirken.
Wir erinnern an die 2014
veröffentlichte Studie
zur Geräuschempfindlichkeit von Bearded Collies: Alle geräuschempfindlichen
Hunde, die untersucht wurden, hatten Schilddrüsenprobleme.
________________________________________
Und
dann war da noch
eine Zuschrift über
einen jungen Beardie in der Pubertät, der „nicht hören“ wollte. Man fragte
uns, ob Hormonpräparate helfen könnten …
________________________________________
Inzwischen können wir
nicht mehr viel für die Rasse tun, sie ist einfach zu kaputt.
Auch im nächsten Jahr
werden wir uns in allerlei
Einzelfällen um Schadensbegrenzung bemühen und den überzüchteten Beardies
helfen – was eigentlich Aufgabe der Züchter wäre.
Die Modezüchter und
Ausstellungsrichter haben es geschafft, die Beardies endgültig zu
ruinieren.
Wir gehen inzwischen
davon aus, dass die schon so kranke Rasse auf lange Sicht nur dadurch
überleben wird, dass es in Großbritannien noch ein paar gesunde Farmhunde
gibt, die die Folgen der Überzüchtung nicht zu tragen haben.
Eine
allzu große Macht stürzt durch ihre eigene Masse.
(Martin
Luther)
31. Dezember 2015
|
Jahresrückblick 2016
Über
die Situation der Bearded Collies ist eigentlich alles gesagt: nicht mehr
viel zu retten, weil das „Zuchtmaterial“ fehlt, um die Rasse neu aufzubauen.
Ein
paar Züchter bemühen sich standhaft, Gene vom alten Beardie-Typ zu bewahren.
Die Anzahl der Würfe, die wir aus genetischer Sicht empfehlen können (mehr
oder weniger mit Einschränkungen), ist extrem niedrig.
Die
Anzahl der Beardie-Welpen, die der VDH in seiner Statistik ausweist, ist weiterhin rückläufig:
nur noch 607 für 2015, ein deutlicher Rückgang von 88 Welpen gegenüber 2014.
Auf den ersten Blick ist das gut für die Rasse, damit die Züchter sich auf
das Wesentliche konzentrieren; doch der Rückgang muss nicht in jedem Fall an
einem Nein der Welpenkäufer zur Überzüchtung der Rasse liegen. Viele
Auslandshunde drängen ins Land, an einen netten Wuschel verliert man leicht
sein Herz. Sicherlich sind auch unter den Bearded Collies, die in unserem
Land leben, einige „Wühltischwelpen“ von dubiosen Vermehrern, und leider
werden diese Hunde – vermeintlich billig – gekauft.
Aus
Zuschriften:
(aus Datenschutzgründen
anonym und ohne die Namen der Züchter)
- über Züchterverhalten
Bei den XXX sind jetzt auch 2 Würfe parallel. Ein Wurf
mit 8 Welpen, der andere mit 11 (eigentlich 12, aber einer ist tot geboren).
Zusammengerechnet ergibt das ein nettes Sümmchen, auch wenn man die Kosten
und Arbeit abzieht. Und wo sollen die alle hin? 19 Welpen muss man erstmal
unterbringen. Irgendwie scheint das in letzter Zeit Mode geworden zu sein,
zwei Würfe zu haben.
Dann gibt es wieder Züchter, die 2 Würfe gleichzeitig
oder kurz hintereinander haben / hatten, was ich ja überhaupt nicht gut
finde.
Und mir fällt auf, dass immer mehr XXX-Beardies in die
Zucht kommen, abgesehen vom häufigen Einsatz der YYY-Beardies. Auch so sieht
man immer mehr den Einsatz weniger Rüden. Die sollten das echt mal so machen
wie bei den Schapendoezen, dass jeder Rüde nur 5 mal in Deutschland decken
darf und dann ist Schluss. Kein Wunder, wenn der Inzuchtkoeffizient immer
höher wird und die Krankheiten mehr.
Hast du von der Beschlagnahme von ca. 25 Beardies in
Österreich gehört? Ich stehe in Kontakt mit jemandem, der bei der Aktion
dabei war, grauenhaft, sorry, hoffentlich gelingt es der Frau nie wieder, an
Tiere zu kommen. … Die armen Hunde, zT. schwer traumatisiert, in einem
absolut desolaten Pflegezustand, da half nur die schwerste Schermaschine, und
eine Hündin mit gebrochener Pfote.
19
Jahre zuvor waren derselben Züchterin bereits 66 Beardies weggenommen worden,
damals in der Schweiz. Es ist völlig unverständlich, warum die Behörden nicht
besser aufpassen.
Ich habe gestern in einem Forum Teile von euer Seite
geteilt, oh man da hat aber einigen der Schuh gepasst. Habe sicherlich ein
wenig provoziert, indem ich geschrieben habe das es manchen Züchtern
ums Geld geht, aber schon erstaunlich wie wenig Transparenz es gibt und
andere Meinungen zulassen keine Chance. Sehr schade, ich finde eure Seite gut
und kann mir nach gestern vorstellen was ihr erleben müsst. Lasst euch nicht
unterkriegen und macht weiter so.
… gerne hätte ich Ihnen das kopiert jedoch hat ein Admin
und Züchterin Frau XXX den Post geschlossen. Kritik etc nicht erwünscht.
Schade das Sie keine Züchter Liste haben , aber verstehen kann ich es sehr
gut.
Nun haben wir seit ca.
5 Monaten einen 2 Jahre alten Bearded Rüden zu uns genommen, dessen
Frauchen Ihn aus Altersgründen nicht halten konnte.
Von
Zeit zu Zeit hören wir von Abgabe-Beardies. Wir wünschen uns sehr, dass die
Züchter besser darauf achten, an wen sie ihre Welpen verkaufen, damit so
etwas von vornherein vermieden werden kann.
- über Gesundheit und Verhalten von
Beardies
Ich kam bei der Ausstellung mit den Leuten ins Gespräch
und sie erzählten, sie hätten noch einen Rüden von XXX, den sie mit 7 Monaten
dort gekauft hatten, schwer herzkrank und Schilddrüsenwerte, die nicht mehr
messbar sind …
Leider ist es jedoch nicht möglich ihn mal für 1-2
Stunden alleine im Haus zu lassen, er bekommt dann sofort so eine Art Panik.
… Wie bringt man dem Hund bei, mal über eine Zeit von max. 1-2 Stunden auch
mal alleine bleiben zu können?
Unser vor 6,5 Jahren von XXX gekaufter Bearded wird zunehmend
unberechenbarer und er beißt aus heiterem Himmel. Mit steigendem Alter wird
seine Ängstlichkeit bei Knallgeräuschen etc. so stark, dass er versucht in
den Ecken die Wände hoch zu gehen oder auf Möbel/Klavier zu klettern. Als
Alternative zum Einschläfern sahen wir bisher die Rückkehr zum Züchter. Bitte
geben Sie mir bitte schnell Bescheid, ob es der beste Weg für den Hund ist.
Familie XXX wäre bereit ihn kostenlos zurückzunehmen.
Schockiert waren wir von einem bissigen
Beardie, der den Interessenten mit „er muss noch ein bisschen erzogen werden“
untergejubelt werden sollte.
- über Ausstellungen
Meiner Meinung nach hat sich bei den Beardies nicht viel
getan, außer dass bodenlanges Fell nicht mehr gut bewertet wurde und auch
kaum noch zu sehen war. Aber die Irritation und Ängstlichkeit vieler Hunde
war nicht zu übersehen.
Wir
konnten häufig bei Ausstellungen und auf Fotos beobachten, dass das Fell
deutlich sichtbar geschnitten wurde. Ein über Jahrzehnte zu lang gezüchtetes
Haarkleid ist genetisch fixiert und wird nicht von selbst plötzlich wieder
kürzer, ohne dass Hunde mit kürzerem, standardgerechtem Fell in die Zucht
gekommen sind.
Bei der Vorstellung der Rasse der Bearded Collies gab es
eine, wenn auch ganz leise, Kritik: „Das obere Fell sollte eigentlich harsch
sein, - aber was heute daraus gemacht wurde …“ Nur ob das bei den
Züchterinnen angekommen ist? (Ich habe tatsächlich fast nur Frauen gesehen.)
Die versteckten Blicke, als ich mit unserem kernigen und
sehr selbstbewußten Beardie durch die hochtoupierten Reihen zog, können
Sie sich sicher vorstellen.
Crufts: Der rassebeste Bearded Collie steht auf
durchgetretenen Pfoten, obwohl der Standard besagt: „senkrecht“.
Durchgetretene
Pfoten sind heutzutage „normal“ – man achte einmal bei Ausstellungen darauf.
Einen
interessanten Artikel zur Crufts – Überzüchtung, Umgang mit den Hunden,
Hundeliebe und Shows – findet man auf der Website des österreichischen
Magazins Your dog.
Letztens waren wir 2 Tage hintereinander auf einer
Ausstellung hier in der Nähe. Es lief wie immer! Wir bekamen jeweils SG und
den letzten Platz. Er hat nun mal nicht die Massen von Fell. Der eine Beardie
sah aus, bevor er gekämmt wurde, wie ein Mopp! Das muss doch ein riesiges
Problem sein, ihn zu kämmen! Wie sagt die Besitzerin von einem unserer
Nachzuchtrüden: „ Immer wenn ihr so eine Bewertung bekommt, könnt Ihr
stolz sein, dass es so ist. Ihr habt euer Zuchtziel erreicht!“ Ich finde, sie
hat es auf den Punkt gebracht!
Ein
weiterer ähnlicher Fall wurde uns zugetragen.
Die Züchterin unseres Beardies hat den Eindruck, dass
langsam ein Umdenken bei den Richtern stattfindet. Sollte dies so sein, dann
wäre das zum großen Teil Ihr Erfolg! Und Ihre mühevolle Aufklärungsarbeit
hätte wirklich ein großes Zeichen gesetzt!
Es
kommt wohl immer noch darauf an, wer der Richter ist.
Anfang
September zeigte der Sieger der City of Birmingham championship dog show, was
im Ursprungsland Großbritannien immer noch bevorzugt wird: langes wehendes
Fell.
- über Zucht
Auf einer Website wurde ein Wurf vorgestellt, dessen Vater
ein Beardie, die Mutter ein Corgie war. Der Nachwuchs wurde als „Corbears“
bezeichnet.
Hoffentlich
wirklich nur ein „Unfallwurf“ und nicht noch eine neue Designer-„Rasse“ wie
im Vorjahr die „Bernollies“.
Und dann ist mir aufgefallen, daß jetzt gerade bei
etlichen Würfen sehr viel Weiß dabei ist. …
In dieser Zuchtstätte war beim letzten Wurf auch schon
ein überzeichneter Welpe. … Und hier auch Weiß auf den Ohren …
Irgendwie ist das schon erschreckend, daß es so viele
überzeichnete Welpen und viel Weiß gibt.
Bei den XXX ist auch ein Wurf angekommen, wo einer der
Welpen sehr viel Weiß am Kopf hat. Das ist ja furchtbar - so viele Welpen mit
so viel Weiß...
In der Zwischenzeit habe ich noch ein paar Würfe gesehen,
wo zu viel oder zumindest sehr viel Weiß ist. Ich habe mir aber nicht
gemerkt, wo das war. Also, entweder wird das mit dem zu viel Weiß wirklich
immer mehr, oder mir fällt das in letzter Zeit nur auf, weil ich neuerdings
drauf achte.
Und wieder überzeichnete Welpen. Bei den XXX hat
einer der Welpen fast den kompletten Kopf weiß (sieht aus, als wenn er auch
noch blaue Augen hätte), ein anderer hat die Hälfte vom Kopf weiß. Der Vater
der Welpen hat übrigens schon mal einen Wurf mit überzeichneten Welpen
gehabt. Also, ich weiß nicht ... so viele Welpen in der letzten Zeit, die
überzeichnet sind ... Das ist doch nicht mehr normal.
Und hier (Link) ist auch schon wieder einer, wo
das Weiß bis auf die Augen reicht. Vor einiger Zeit hatten sie schon mal
einen Wurf, wo einer der Welpen einen komplett weißen Kopf hatte. Ich gucke
ja gerne in den Wurfmeldungen und dann bei den Züchtern, die Welpen haben.
Bei manchen bleibe ich hängen und verfolge das Welpentagebuch. Und im letzten
Jahr hat sich die Zahl der Welpen mit zu viel Weiß so erhöht, daß es richtig
auffällig ist. Es gab sonst immer mal wieder den ein oder anderen mit zu viel
Weiß. Aber so viele wie dieses Jahr habe ich noch nie gesehen. Das ist schon
erschreckend.
Die
große Zahl der Welpen mit viel Weiß fällt wirklich stark auf. Vor bereits ca.
25 Jahren gab es zwar breite weiße „Showkragen“, von Welpen mit Fehlzeichnung
im Gesicht hörte man kaum. Damals „hatte man so was nicht“, beim
Fotografieren wurden Welpen mit Weiß an den falschen Körperstellen versteckt.
Entweder sind es inzwischen so viele, dass sie nicht mehr versteckt werden
können, oder die Züchter gehen anders damit um. Wenn es nur ein Fehler lt.
Standard wäre, wäre es nicht schlimm; doch viel Weiß am Kopf geht bei Hunden
oft mit Taubheit einher (vgl. Jahresrückblick 2015).
- von Welpen-Interessenten/-Käufern:
Hallo, wären eventuell an einem Bearded Collie Rüden
interessiert. Wären über Hinweise erfreut.
Wissen Sie etwas über die Züchter XXX? Sind diese zu empfehlen?
Sie machten auf uns einen guten Eindruck! Wir wären sehr froh, von Ihnen
Infos zu bekommen.
Ist es ein Beardie vom alten Typ (die Züchter haben abgewunken
und meinten, man bewerte diese Frage über), kennen Sie die Züchter
vielleicht, auf mich haben sie einen sehr liebevollen und teils kompetenten
Eindruck gemacht, aber ich kann so etwas schwer einschätzen.
Nach der Antwort:
Ich hatte es befürchtet bzw. gab es vorab ja schon einige
Ungereimtheiten.
Bei unserer Suche nach einem Bearded Züchter sind wir auf
ihre Seite gestoßen und fanden uns in den meisten Texten wieder .... was
eigentlich eher traurig ist :(
Wir sind durch die vielen Mails und Telefonate
mittlerweile sooooooooo verunsichert ... jeder Züchter erzählt einem etwas
anderes.
Vielleicht können Sie uns Ihr Buch per pdf zusenden, ist
ja immer spannend etwas über die Wuschel und ihre Eigenart zu lesen.
Beim Reden mit den Züchtern fällt mir immer öfter ein
harscher Unterton auf, so als würde der Züchter wie von einer Melkkuh
sprechen. Anscheinend geht es dort auch, wie immer und überall, um´s liebe
Geld, Status und vorzeigbare Erfolge.
Ich bin immer wieder total geplättet, wie viel Sie über
die Rasse und die ganzen Züchter wissen. UNGLAUBLICH...............!!!!!
Danke danke danke !!
Wir sind ältere Leute und können einem Welpen kaum mehr
gerecht werden darum suchen wir ein Weibchen oder einen Rüden das nicht mehr
Mutter/der nicht mehr Vater werden kann und möchten ihm ein schönes
Seniorenplätzchen bieten. Wenn also ein solcher Bearded bei Ihnen
hereinspaziert, geben Sie uns doch noch Bericht.
Mir wäre eine deutliche Pigmentierung und harsches Fell
neben dem sicheren Charakter sehr wichtig. Gibt es noch solche Züchter?
Züchter die ihre Hündinnen auch nicht jedes Jahr decken lassen? Die
Entfernung ist für mich absolut zweitrangig.
Wir haben uns mit der Überzüchtung befasst, aber wir
wussten nicht, dass es so schlimm ist.
(am
Telefon)
Die
Nachfrage nach nicht überzüchteten Beardies besteht weiter.
Zahlreiche
Interessenten zeigen in ihren Anfragen viel Herz und Mitleid mit der Rasse –
und Unverständnis darüber, was aus den Beardies geworden ist.
Dies
waren nur wenige Ausschnitte aus unzähligen Stunden am Computer, in denen wir
beratend tätig waren und Schadensbegrenzung leisteten. Mehr kann man
heutzutage nicht mehr für die Rasse tun.
Immer
wieder waren Schicksale dabei, die uns sehr betroffen machten.
Im
November 2016 starben drei Beardies aus unserem Freundeskreis. Wir werden ihr
Andenken immer im Herzen bewahren.
Wer einem Stern folgt, der kehre nicht um.
Leonardo Da Vinci
30.
Dezember 2016
Jahresrückblick 2017
Wieder
einmal fällt es schwer, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen und
immer wieder an die vielen Probleme zu denken, die es innerhalb der Rasse
gibt. Noch mehr tut der Gedanke an die Einzelschicksale weh, die hinter dem
banal klingenden „Es ist schlimm!“ stecken.
Leider
fehlt das Problembewusstsein immer noch. Trotz aller Aufklärung in den
vergangenen 17 Jahren fallen noch viele „Kinder in den Brunnen“. Für uns
bleibt es ein Rätsel, warum trotz all der Probleme mit Krankheit, Fell und
Ängstlichkeit immer noch so viele überzüchtete Bearded Collies gekauft werden
(lt. VDH-Statistik 630 Welpen im Jahr 2016). Langsam
müsste es sich doch herumgesprochen haben!
Im
Durchschnitt wurde im Jahr 2017 täglich (!) ca. 700-mal eine unserer
Webseiten (beardie-special.de und beardedcollie.de) angesehen. In der
Statistik fällt auf, dass die Seiten über Fellpflege am häufigsten aufgerufen
werden, allein die Hauptseite „Pflege“ über 500-mal im Monat. Platz 1 nimmt
die Seite „Bürsten/widerspenstig“ ein, mit durchschnittlich 650 Aufrufen
pro Monat.
Das
allein sollte für die Züchter Grund genug sein, über ihr Zuchtziel
nachzudenken.
Mit
anderen Worten: Es gibt (fell-)massenhaft Probleme und viel Leid auf den
Pflegetischen.
Eine
Zuschrift:
Er lässt sich am Körper und den
Vorderläufen bürsten, am Kopf und den Hinterbeinen ist aber fertig Lustig, er
schnappt sehr wild, und so kann man ihm die Augen nicht freilegen. Ich kann
ihm zwar die Hand in den Mund legen und das Zahnfleich massieren, sobald ich
aber mit Schere, Kamm oder Bürste komme, so schnappt er kräftig.
Drei
Monate später:
nach einigen Minuten beisst
er aber in die Bürste … Kamm oder Schere werden noch nicht zugelassen. So
kann ich leider grössere Filze nicht auflösen.
Zu
Jahresbeginn 2017 fanden wir auf einer italienischen Züchterseite eine
Unverschämtheit, übersetzt:
Im Gegensatz zu ihrem Cousin
„Lassie" zeichnet sich der
Bearded Collie durch seinen majestätischen Mantel aus, der vor allem für
die Farbtöne (grauer Schiefer, Schwarz, Blau und Braun) sowie das Volumen und die Länge der Haare
geschätzt wird.
Immer
wieder fragt man sich: Wer kennt überhaupt noch den Rassestandard? Man braucht sich nur auf Ausstellungen umzusehen: Da stehen
Hunde auf den vorderen Plätzen, die eine Auszeichnung nicht verdient haben.
Auch angesichts einer Hündin, die trotz Weiß-Überzeichnung die Zuchtzulassung
bekam, kann man nur den Kopf schütteln.
Dazu
eine Zuschrift:
Dem Richter, der einen
solchen nicht einwandfreien Hund auch noch zur Zucht zulässt, müsste man die
Richtergenehmigung entziehen.
Obendrein
wurde für diese Hündin ein Deckrüde ausgesucht, der gleich zweifach auf einen
Vorfahren zurückgeht, der zu viel Weiß vererbte. Die Besitzerin der Hündin
hat das vielleicht nicht gewusst (der Vorfahr des Rüden war Jahrgang 1995),
die Besitzer des Deckrüden haben es mit Sicherheit gewusst und hätten Nein
sagen können. Verantwortungsvolle Hundezucht sieht anders aus.
Dass
zu viel Weiß nicht nur ein standardwidriger Schönheitsfehler ist, haben wir
bereits im Jahresrückblick 2015 und 2016 dargelegt: Bei den Bobtails, einer
verwandten Rasse, kommt viel Weiß am Kopf häufig vor; für diese Rasse ist vor
der Zuchtzulassung ein Hörtest vorgeschrieben. Eine von Geburt an taube
Beardie-Hündin mit weißem Kopf ist uns bereits bekannt. Taube Bearded Collies
kann niemand wollen.
Kein Welpen-Interessent sollte auf
Anzeigentexte hereinfallen, in denen weiß überzeichnete Beardie-Welpen als
etwas Besonderes angepriesen werden!
Wie
hier:
Ein schwarz-weißes Mädchen
ist ganz besonders und hat schon viel Charme versprüht. Ich selbst habe noch
keinen Beardie mit einem fast weißen Köpfchen gesehen.
Es gab
sie vereinzelt bereits vor Jahrzehnten (aller Wahrscheinlichkeit nach wurden
Bobtails eingekreuzt, wegen des „schönen“ üppigen Fells), nur: Damals wurden
Welpen mit zu viel Weiß versteckt; so etwas „hatte man nicht“, wenn man als
Züchter etwas auf sich hielt. Dadurch konnte sich dieser Fehler verbreiten.
In den
Niederlanden tauchte ein Welpe mit einem komplett weißen Kopf auf, weitere ähnliche
Welpen mehrfach im Lauf des Jahres in Deutschland.
Eine
andere Anzeige dieser Art:
Unsere …(Name)…, Hündin -
schwarz/mit viiiiel weiß, ist auf der Suche nach ihrer neuen Familie.
…(Name)… ist eine sehr hübsche Hündin. Lieb, verschmust, treuer Blick und
viel weiß am Köpfchen, was sie so speziell macht. …(Name)… liebt es zu
kuscheln und herumgetragen zu werden.Sie ist ein kleiner Sonnenschein Durch
ihre besondere Zeichnung hat sich schon einen kleinen Fanclub unter unseren
Freunden und Verwandten.
Es
kann reizvoll sein, Hunde mit besonderem Aussehen zu wählen. Vorteilhaft für
die Rasse ist es bestimmt nicht, wenn so etwas immer häufiger auftritt und
wenn womöglich durch Nachfrage nach solchen Hunden sogar noch Taubheit
gefördert wird. Wir bitten die Züchter nachdrücklich, sich über die Vererbung
der verschiedenen Formen von Weiß-Scheckung zu informieren und die
Konsequenzen zu ziehen. Dieses Problem muss unbedingt gestoppt werden, die
Rasse ist weiß Gott schon krank genug!
Pigmentstarke
Beardies, mit kräftigen dunklen Farben, gibt es immer seltener. Dadurch
entsteht der Eindruck, hellere Farben lägen im Trend, seien gefragt. Fakt
ist: Nur wenige Züchter haben auf dunkle Farben Wert gelegt. Eine alte
Züchterweisheit lautet: Je kräftiger das Pigment, desto vitaler der Hund. Wer
weiß das heute noch …
Beardie-Leid
ist allgegenwärtig.
Im
Februar erhielten wir Nachricht von einem völlig verwahrlosten, alten Beardie
aus dem Mittelmeerraum:
Ungeliebt, ungewollt, zum
Sterben abgegeben... Er hat ausgedient - so sieht es zumindest sein
ehemaliger Besitzer, der ihn und zwei weitere Hunde aufgegeben hat.
Hauptsache, sie kosten ihn kein Geld mehr, Hauptsache weg...
Ebenfalls
im Februar informierte der Club für Britische Hütehunde seine Züchter –
endlich! – darüber, dass es innerhalb der Rasse die Erbkrankheit CEA (collie
eye anomaly) gibt. Die Rede war von „kein Grund zur Beunruhigung“, was wir
unverantwortlich finden. Weder mit erkrankten Hunden noch mit Hunden, die
genetisch „carrier“ (Träger) defekter Gene sind, sollte gezüchtet werden. Die
Rasse wird sonst immer kränker! Und wenn dann noch „immer dieselben“ Rüden
zum Einsatz kommen …
Eine
Zuschrift:
Wenn ich die Deck- und
Wurfmeldungen der letzten Zeit ansehe, dann sind bei den Rüden andauernd
welche von …(Züchtername)… dabei. Und auch so sind es irgendwie immer
dieselben Rüden. Kein Wunder, wenn der Inzuchtkoeffizient immer höher wird.
Man müßte das so wie bei den Schapendoezen machen, daß jeder Rüde nur 5 mal
decken darf und Wurfwiederholungen verboten sind.
Aber so, wie das hier läuft
... Nein, das finde ich nicht gut. Aber das ist ja leider auch bei anderen
Rassen so. Und dann wundert man sich, warum die Hunde krank werden.
Aus
einer Zuschrift:
Außerdem habe ich am
Flughafen das neue Dog Magazin gekauft. (Ausgabe Juli/August 2017) Da ist ein
sehr interessanter Artikel zum Thema Qualzucht und Zuchtirrtümer allgemein.
Der VDH will durchsetzen, dass Zuchtrichter und überhaupt bei der Zucht das
Wohl des Tieres wieder im Vordergrund stehen soll. Seltsam, dass es das nicht
immer tat. Dabei ging es auch um Showlinien mit extremem Fell.
Dieser
Artikel mit dem Titel „Krank ist nicht süß“ zeigte wieder einmal, dass die
Verantwortlichen (Züchter, Zuchtvereine, VDH, Politik/Tierschutz) zu wenig
handeln, während einer dem anderen die Verantwortung zuschiebt.
Menschen,
die mit Hunden zu tun haben, mahnen neue Wege an:
-
Ein Tiermediziner fordert in dem Artikel:
„Die Gesundheit der Rassehunde muss an erster Stelle stehen – ein Gebot, das
sich in der Richterausbildung und in den Zuchtordnungen niederschlagen
sollte.“ Beim Bearded Collie würde es genügen, wenn der bestehende
Rassestandard endlich eingehalten würde.
-
Eine Psychologin fordert Prominente und die
Werbung auf, auf ihre Vorbildfunktion zu achten und überzüchtete Hunde nicht
zu kaufen bzw. nicht in der Werbung einzusetzen, damit für überzüchtete
Rassen keine Käufer angelockt werden.
-
Eine Genetikerin zeigt die Möglichkeit auf,
gesunde Rassen einzukreuzen. Wir halten es für den falschen Weg, „halbkranke“
Hunde zu züchten.
Interessant
in dem Artikel war der Hinweis auf eine Studie an der Universität Kopenhagen.
Dort fragte man sich, warum Menschen, die einen kranken Hund hatten, immer
wieder Hunde derselben Rasse kaufen. Diese Frage haben wir uns auch oft
gestellt. Noch immer heißt es häufig: „Einmal Beardie, immer Beardie!“ –
egal, was für schlechte Erfahrungen mit dem Vorgänger gemacht wurden. Als
Ergebnis der Forschungsgruppe wurde in der Zeitschrift genannt:
Je kranker die Hunde, desto größer die Bereitschaft der
Besitzer, sich die gleiche Rasse anzuschaffen. Dass uns ein chronisch kranker
Hund besonders ans Herz wächst, könnte eine Erklärung für dieses Verhalten
sein. Dass wir uns bewusst oder wieder für ein Tier mit genetischen Defekten
entscheiden, ist es nicht.
Auch
wir haben kein Verständnis dafür, dass Beardie-Freunde nach so vielen Jahren
der Aufklärung immer noch die Überzüchtung fördern, indem sie solche Hunde
kaufen und dadurch weiterhin viel Leid über die Bearded Collies bringen. Letzten Endes entscheidet jeder gekaufte
bzw. nicht gekaufte Hund über das Wohl einer Rasse – Abstimmung mit dem
Portemonnaie. Was nicht gefragt ist, wird nicht gezüchtet.
Eine
Zuschrift:
Ich möchte mich und meine
Beardie-Bande vorstellen. Ich liebe Bearded Collies!!!! Leider habe ich nie
wirklich Glück mit meinen Hunden gehabt.
Mit
Glück hat das wenig zu tun. Fehler macht man so lange, bis man aus ihnen
lernt. Krank, ängstlich, verfilzt, dumm, womöglich aus Mitleid aus schlechter
Zucht gekauft …
Wie
jedes Jahr,
hier
noch einige Auszüge aus Mails, die größtenteils für sich sprechen –
aus
verständlichen Gründen auch sie ohne Namen von Absendern, Hunden und
genannten Züchtern:
Mich hat bei Frau
…(Züchterin)… gestört, daß sie nicht mal gefragt hat was für Lebensumstände
ihre Hündin erwartet. Sie ist die letzte aus dem Wurf aus März, die noch
übrig ist. (eine Mail vom
August – immer wieder gibt es „Übrigbleiber“, die schließlich „irgendwie weg“
müssen)
…
Vielen Dank Sie haben mir
wirklich sehr geholfen, als "Käufer" muss man sich inzwischen so
viel Informationen holen wie man kann, sonst ist man aufgeschmissen.
Über
die World Dog Show in Leipzig:
Mir hat es ja schon gereicht,
als ich (beim Online-Video) mal das "Glück" hatte, die Best of Breeds Junior von
den Hüte- und Treibhunden zu sehen, um die Best in Show zu wählen. Bei dem
Beardie, der da bei den Junior Best of Breed geworden ist, dachte ich, ich
sehe nicht richtig. Der hatte für sein jugendliches Alter solch ein langes
Fell gehabt ... kaum zu glauben. Und das Fell unter dem Bauch sah auch
irgendwie "begradigt" aus, also geschnitten. Und trotzdem schienen
es nur noch ein paar Zentimeter bis zum Boden zu sein. Und das für einen
"Junior". Das Laufen sah auch nicht wölfisch aus. Da war auch noch
ein Tschechoslowakischer Wolfhund bei gewesen. Als Beardie und Wolfshund so
nebeneinander standen, dachte ich so: "Was haben wir Menschen nur aus
dem Wolf gemacht?"
Und die Züchtergruppen für
Best in Show habe ich sehen können. Auch eine Züchtergruppe der Beardies. 3
Beardies waren das. Alle mit ewig langem Fell - und viel weiß. Und sobald sie
standen, wurde sofort die Bürste herausgeholt und die Haare wieder geordnet.
Wenn ich sowas schon sehe! Auch, wenn es eine Ausstellung ist, aber das finde
ich doch irgendwie übertrieben. Und immer dieses hochziehen an der Leine.
Nein, also, ich bin doch irgendwie froh, daß ich beim Live-Stream nichts vom
Showring sehen konnte. Wenn ich sehe, wie mich das hier schon aufregt...
Von
einer Besucherin der Show:
Ich war ja nun am Samstag auf
der Dogshow in Leipzig, es war schon sehr imposant, mal mehr als 15 Hunde
zusammen im Ring zu sehen, aber es war für mich vielfach enttäuschend zu
sehen, was da so alles ausgestellt wurde.
Aus
einer Mail von einer Welpeninteressentin, die sich gegen einen Beardie-Welpen
entschied:
Mehr Fellpflege als manche
andere Hunde benötigt er sicher auch, aber bei weitem nicht so viel wie einer
der modernen extrem langhaarigen Beardies, die mir im Wald öfter begegnen.
Über
eine Neuzüchterin:
…(Name)… hat jetzt gerade
ihren ersten Wurf liegen... Sie hat die Zuchtstätte "…(Name)…" und
auch Fotos der Verpaarung auf ihrer HP drauf... Ihre Hündin ist schon
eine Zumutung, viel zu klein, zu hell, unproportional, wir waren dabei, als
sie mehrmals mit sg und g bewertet wurde, obwohl sich Frau …(Name)… selber
kümmerte... Aber dann noch der ausgewählte Deckrüde. Einfach nur schlimm!
Nein, das macht doch schon
alles keinen Spaß mehr. Man kann wirklich nicht mehr mit ansehen, was man der
Rasse antut. Und dazu kommt ja noch, dass der Genpool immer enger wird, weil
immer und überall dieselben Rüden benutzt werden.
Und
immer wieder kranke und panische Beardies.
Manche
sterben früh:
Wir sind auf Ihre
interessante und sehr aufschlussreiche Seite gestoßen als wir unsere geliebte
Hündin …(Name)… vor einem halben Jahr, mit nur 7 Jahren, nach heftiger,
schwerer und letztlich unheilbarer (Autoimmun) Erkrankung aufgeben
mußten.
Sie hatte sogar das
„alte", harsche Fell, was uns das Gefühl gab, man versucht dort die
Beardie nicht auf „Modehund“ zu züchten, man achtet auf die ursprüngliche
Hütehundrasse. Dennoch müssen wir heute im Nachhinein feststellen, nachdem
wir Ihre Hinweise und Informationen zu dem Thema „Überzüchtung“ gelesen
haben, dass unsere Beardie - Hündin offensichtlich doch einige, der von Ihnen
genannten Merkmale aufwies. … Allerdings fiel uns von Beginn an
besonders ihre Ängstlichkeit gegenüber metallischen und diversen anderen,
lauten Geräuschen auf. Es hieß aber immer, "das sei eben typisch für den
sensiblen Beardie". Sylvester war daher jedes Jahr ( nach dem ersten
Jahr) ein absolutes Trauma!!! Sie verfiel regelmäßig in Panikzustände, obwohl
wir uns schon bemühten, nicht in besonders frequentierte Gegenden zu fahren
und sie in ihrer Ängstlichkeit auch nicht zu bestärken.Unser Beardie-Mädchen
brauchte Wochen, um sich davon zu erholen. … Die größte Auffälligkeit aber
war die Tatsache, dass sie von Anfang an Probleme mit dem Darm hatte. Sie
vertrug das empfohlene Futter der Züchterin irgendwann nicht mehr und bekam
in regelmäßigen Abständen wiederholt Darmentzündungen. … Weder Antibiotika
noch Kortison halfen….es war zum Verzweifeln!!! Am Ende waren wohl alle
Organe, Gelenke und Muskeln mehr oder weniger von Entzündungen befallen
und die Ärzte vermuteten eine Autoimmunerkrankung.
…
Obwohl ich mich vorher schon
informiert hatte in diverser Fachliteratur, war es offensichtlich doch zu
wenig. Ich hatte keine Ahnung von den Vorfahren…ihren genetischen Merkmalen,
ob es passend ist oder nicht…. Ich war auch nicht mißtrauisch (mein erster
Hund), habe vertraut, dass alles sorgsam, professionell, auch in Bezug auf
den Erhalt der „alten, ursprünglichen Rasse“, geprüft worden war. Und habe
dann doch einen wunderbaren aber todgeweihten( Autoimmunkrankheit) Bearded
bekommen. Heute weiß ich, dass ihr überempfindliches Verhalten in Bezug auf
Geräusche und manchmal auch auf unbekannte Situationen, wahrscheinlich den
Züchtungsfehlern geschuldet waren.Es ist eben nicht unbedingt „typisch“ für
einen Bearded, wie man uns immer weismachen wollte.
Wir
kennen eine ebenfalls autoimmunkranke Hündin, die denselben Vater hat:
Sie hat IBD,
Schilddrüsenprobleme, und und und….. Sie haben mittlerweile einen Kleinwagen
investiert.
Zum
wiederholten Male unser Hinweis an Welpen-Interessenten:
· Fell ist nicht alles! Bei einem Beardie, der
äußerlich vom „alten Typ“ zu sein scheint (mit korrektem Fell), besteht die
Möglichkeit, dass er dennoch Probleme der Überzüchtung mitbringt, nämlich
wenn standardgemäße und überzüchtete Beardies vermischt wurden. Das ist
heutzutage in fast jeder Zuchtlinie der Fall.
· Man sollte sich den Stammbaum seines Wunschwelpen
ansehen und online nach Fotos der Vorfahren suchen. Langes, üppiges Fell =
Überzüchtung, das heißt: Probleme sind vorprogrammiert.
Mehr
kann ein Laie nicht tun, wenn einem die Namen in der Ahnentafel des
Wunschwelpen nichts sagen – und wir, in unserer Interessengemeinschaft, haben
nicht die Zeit, immer wieder zu erklären, was hinter den Ahnentafeln steckt.
Wenn sich jemand mit Ich habe eine Züchterin
gewählt, die im Zuchtverein ist zufrieden gibt – nach all den Informationen, die auf unseren
Webseiten zu finden sind –, dann reicht das einfach nicht, und der
Welpenkäufer wird möglicherweise sehr viel „Lehrgeld“ bezahlen müssen.
Jemand
aus unserer Interessengemeinschaft berichtete:
Was da so bei einigen abgeht,
ist echt schlimm, vor kurzem geschah folgendes: Leute nen Welpen vom Züchter
gekauft, er bekam 2!! Autoimmunkrankheiten, SLO und Lupus, sich damit an den
Züchter gewandt, der sich aber rausgeredet hat…., jetzt wurde mit einer
Schwester dieses Hundes, die auch schon sichtbare Pigmentstörungen an der
Nase und Augen hatte, ein Wurf gemacht. Es wurden Atteste vorgelegt, die von
der Tochter des Deckrüdenbesitzers ausgestellt wurden, die Tierärztin ist………
und es wird ALLES abgestritten. Dies alles kenne ich aber nur vom Hörensagen,
ich habe es NICHT aus erster Hand. aber vorstellen kann ich es mir!
Auch
kurze Mitteilungen wie diese geben zu denken:
Sie hat 8 Geschwister und
zwei ihrer Geschwister waren sehr krank und von einer weiß ich, dass sie
einen bösen Milztumor hatte und deshalb gestorben ist.
Gestern mußte ich wieder
weinen, denn auf der facebook Seite von Frau …(Name der Züchterin)… stand,
dass eine Verwandte unserer Hündin gestorben ist. Sie wäre letzten Freitag 3
Jahre geworden, aber sie hatte schlechte Nierenwerte und einen Darmverschluß.
Auf unseren Feldern haben wir
zwei solche Beispiele. Das Fell von den Beiden ist so lang, dass es immer
gekürzt werden muss. Wir werden mit großen Augen angestaunt, dass wir bei
unserem Rüden nur die Augen frei schneiden. Einer der beiden ist auch sehr empfindlich
und kränklich.
… weil ich jetzt wirklich
nachvollziehe, wie viel Glück wir bei unserem Beardie hatten, bei dem sich
trotz des ein oder anderen …(Name der Zuchtstätte)… und anderer Modehunde
doch auf wundersame Weise doch wohl ein gut Teil Erbe der nicht überzüchteten
Vorfahren durchgesetzt hat. Ich hab ja schon mal geschrieben, dass sie -
anders als ihre Familie - gar nicht schreckhaft war.
Ja,
auch das gibt es. Die Genetik ist vielfältig, man „guckt nicht rein“.
Mails wie die folgende sind pauschal
nicht zu beantworten:
Welcher Zwinger züchtet denn
noch Beardies vom alten Typ? Ich suche ggf. einen Welpen. Wir haben bereits 2
Beardies, davon ist eine krank.
Nur
selten können wir noch einen Beardie-Wurf empfehlen, allerdings immer mit
gewissen Einschränkungen. Durch die Vermischung von nicht bzw. wenig
überzüchteten Beardies mit Modebeardies kann niemand mehr behaupten, dass ein
Welpe sich dem Rassestandard gemäß entwickelt (relativ pflegeleichtes Fell,
nicht ängstlich, wegen guter Intelligenz leicht auszubilden) und dass er 13 –
15 Jahre lang so robust und gesund sein wird, wie es früher normal (!) war.
Umso
mehr freuen wir uns, wenn jemand heutzutage noch einen Beardie findet, wie er
sein soll:
Heute kann ich nur den Kopf schütteln,
wie blauäugig und ahnungslos wir unseren ersten Beardie ausgesucht haben.
Schon die Sozialisierung war eine Katastrophe. Aber so weit hatten wir
garnicht gedacht. Er wuchs im Winter in einer Wurfkiste mit Wärmelampe in
einem ausgebauten Keller auf. Wir dachten, das müßte so sein. Als wir ihn
abholten, kannte er garnix. Ich höre den Welpen im Auto heute noch laut
schreien. Welch ein Unterschied zu unserem neuen Welpen. Er fühlte sich im
Auto gleich wohl und war neugierig, nach dem Motto: Auf zu neuen Abenteuern.
Gewitter, Feuerwerk, alles kein Problem. Er ist sehr clever. Hat auf Anhieb
ein Intelligenzspiel gelöst und gleich alle Leckerlis gefunden. Man zeigt ihm
2-3 mal etwas und schon hat er es kapiert.
Jeder
Hundehalter fängt einmal unwissend an. Dafür haben wir Verständnis, denn
jedem von uns ging es vor Jahren einmal ähnlich: Als Anfänger vertraut man
dem Züchter, denn der Züchter scheint ja der Experte zu sein. Wenn man sich
jedoch vor dem Welpenkauf informiert, muss man nicht alle Fehler selbst
machen.
Ein
Lichtblick ist hin und wieder eine Zuschrift wie diese:
Ich habe heute morgen -
eigentlich nur kurz auf der Suche nach ein paar Infos - Ihre Bearded-special-Seite
gefunden. Selten wurde mir etwas - in jeder Hinsicht - so aus dem Herzen
geschrieben.
Zum
Schluss gedenken wir dreier wundervoller Bearded Collies, die zu den Letzten
vom „alten Typ“ gehörten und uns im Jahr 2017 verlassen mussten. Wir werden
ihnen ein ehrendes Andenken bewahren, jeder von ihnen war etwas ganz
Besonderes.
Wir
bitten alle, denen die Rasse der Bearded Collies etwas bedeutet:
· Helfen Sie bei der Aufklärung, wenn jemand aus dem
Bekanntenkreis sich einen Beardie anschaffen möchte.
· Verschweigen Sie nicht die Probleme, die Sie mit
Ihrem Hund haben.
· Legen Sie den Interessenten ans Herz, eine
Hunde-Krankenversicherung abzuschließen, damit sich wenigstens die
Tierarztkosten in Grenzen halten, die leicht einmal viele Tausend Euro
betragen können. Weisen Sie aber auch darauf hin: Die Versicherungsgesellschaft
kann den Vertrag kündigen, wenn die Tierarztkosten zu hoch werden, und am
Ende kann man dann doch mit hohen Kosten dastehen. Wer dieses Geld nicht hat,
dem bleibt oft nur ein zu früher Abschied von seinem geliebten Vierbeiner.
Es ist
vermeidbares Leid.
Jeder
gekaufte überzüchtete Welpe macht Platz für einen neuen überzüchteten Welpen
– auch bei anderen Rassen.
Es ist ein Verbrechen an der Schöpfung,
untätig zu bleiben, wenn die Welt
untergeht.
Bernhard Grzimek
31.12.2017
Jahresrückblick 2018
2018 war ein Jubiläumsjahr für die Bearded Collies:
Vor 50 Jahren, am 23. November 1968, kam der erste Beardie-Wurf
in Deutschland zur Welt, in der Zuchtstätte „vom Michaelisturm“.
Ob man diese Hunde, würden sie heute leben, im Vergleich mit
heutigen Beardies noch als dieselbe Rasse erkennen würde? Schon seit vielen
Jahren fragen Besucher von Hundeausstellungen, wenn sie am Ring auf einen der
wenigen noch standardgerechten Bearded Collies treffen: „Das ist aber nicht
dieselbe Rasse, oder?!“
Die bekannten Probleme mit
-
Fell/Pflege
-
Krankheiten
-
Wesensschwäche
-
abnehmender
Intelligenz
sind geblieben. Wir bleiben weiterhin am Ball.
Unser Bestreben ist es,
· Welpen-Interessenten nicht gutgläubig einen Hund
kaufen zu lassen, der ihnen später viele Probleme bereiten kann („Die
Elterntiere haben doch Preise gewonnen!“).
· dass die Rasse sich erholen kann, wenn die
Welpenzahlen zurückgehen.
- - - - - - - - -
Zucht
Tatsächlich geht die Welpenzahl in Deutschland weiter zurück, auf 588
beim VDH registrierte Beardie-Welpen im Jahr 2017.
Dass in gewissen Zuchtstätten immer noch auf Teufel komm raus
gezüchtet wird, zeigen Zuschriften wie diese:
In den
Wurfmeldungen beim BCCD sind schon zwei Würfe, die ca. 4 Wochen
auseinanderliegen - und bei den Deckmeldungen steht diese Zucht auch schon
wieder! Drei Würfe in so kurzer Zeit ... Das ist so verantwortungslos, wenn
man die Hündinnen decken läßt, ohne zu wissen, ob sie genug Abnehmer haben.
Nein, also manchmal kann ich mich echt aufregen über so manche Züchter!
Eine andere Zuschrift:
Außerdem,
finde ich, wird das vielerorts auch übertrieben und auf einen Schlag werden
19 (bei …Züchtername…) und 25 (bei …Züchtername…) Welpen auf einmal in diese
Welt gesetzt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Nachfrage so groß
ist!!!! Was wird aus diesen Welpen?
Aus einer weiteren Mail:
Man braucht
eigentlich nur mal auf die Clubseite zu gehen und sich die angekündigten
Würfe bei den Beardies anzusehen. Züchter nennen sich alle, aber eigentlich
sind sie nur Vermehrer. Oft liegen zeitgleich mindestens 2 volle Würfe da,
Spitzenreiter ist derzeit die Fam. …Züchtername… mit 25 Welpen. Voriges
Jahr gab es eine …Züchtername… (Neuzüchterin) mit 18 Welpen aus 2 Würfen. Bei der Ausstellung
haben wir sie gesehen, sie wollte aus einem dieser Würfe eine Hündin
ausstellen. Mit der Ausstellungsatmosphäre war diese Hündin völlig
überfordert. Sie hatte Angst und wollte eigentlich nur noch weg.
Wenn man
aber auf die HPs schaut, werden die Züchter ihre Hunde immer los, bis auf
vielleicht eine Hündin oder einen Rüden, die mal übrig sind… Ist die
Nachfrage nach Beardies wirklich so groß???
Jetzt soll
doch (gerade in Österreich) die Nachfrage nach Arbeitsbeardies, die aber wie
Bordercollies aussehen (BCCD!!!), groß sein. Ich halte von solchen Zuchten
nichts, auch wenn diese Züchter angeben, dass ihre Hunde besonders wesensfest
wären… Das sind übrigens unsere Hunde auch, aber die sehen wie echte Beardies
aus! Dann kenne ich ja die kläffigen Hunde (Nachzucht) von dieser Fr. …Züchtername…. Nein, nicht nur vom Aussehen her sind es keine Beardies,
auch vom Wesen. Es gibt einen Rassestandard und wenn ein vermeintlicher
Beardie wie ein Bordercollie aussieht, dann kann man dem keine Beardiepapiere
ausstellen. Außerdem verkaufen sie ihre Hunde zu teuer. Ich habe schon
gesagt, ich würde, wenn ich einen Beardie bei denen gekauft hätte, der aber
dann nicht so aussieht…, mit rechtlichen Schritten gegen diese Züchter bzw.
gegen den BCCD angehen. So ein Betrug!!!
Mit Sorge blicken wir auf die Statistik des Kennel Clubs: Nach
drastischen Rückgängen in den vergangen Jahren, die auch in Großbritannien
ein Käufervotum waren, stieg die Zahl der eingetragenen Welpen von 284 (2016)
auf 420 (2017).
Was war das? Ein Aufbäumen?
Für 2018 wird die Zahl aller Wahrscheinlichkeit nach wieder
niedriger ausfallen: 205 registrierte Welpen gab es im 1. – 3. Quartal.
(Nachtrag: Der Kennel Club meldet 274 Welpen im Jahr 2018.)
- - - - - - - - -
Fell
Man bekommt den Eindruck, dass die meisten Beardies inzwischen geschoren werden – und das bei einem
Hund, der doch eigentlich angeschafft wurde, „weil er so ein schönes Fell
hat“. Eine Züchterin erzählte uns, dass ihr ein Hund zum Scheren gebracht
wurde, weil der Besitzer das Kämmen stark vernachlässigt hatte. In
stundenlanger Mühe hat die Züchterin das Fell gerettet, denn sie wusste: Die
Fellstruktur leidet durch Scheren enorm. Wir selbst haben schon einmal zu
dritt einen völlig verfilzten Beardie 10 Stunden lang gebürstet. Am Ende
fragt man sich, wie lange es wohl dauern wird, bis der Hund wieder genauso
aussehen wird wie vorher …
Aus einer Mail:
Er hat eben
eine Sommerfrisur…da er ein furchtbar dichtes Fell hat und unter der
Sommerwärme immer leidet.
Es ist vernünftig, das Fell zu kürzen, ehe der Hund leidet. Kurz
abscheren sollte man es aber auf keinen Fall …mehr
Gespräch mit einer Briard-Besitzerin, die früher einen Beardie
hatte:
„Wenn nur
das Bürsten nicht wäre!“ Es
war ihr selbst bei dieser Rasse zu viel.
Aus Berlin erreichte uns folgende Nachricht:
Gestern habe
ich einen Beardie-Rüden getroffen. Der war bei einem Spezial-Frisör.... Alles
mit der Maschine geschnitten für 65 Euro....... Der ist auf Beardies
spezialisert.... TSSSS - unglaublich!!! Und ein halbes Jahr Wartezeit - für
einen Maschinenschnitt...
Auch aus relativ guten Verpaarungen, in denen „alte Linien“ noch
häufig, aber nicht ausschließlich vertreten sind, können Hunde mit viel Fell
hervorgehen. Wir haben das auf unseren Webseiten mehrfach betont. Inzwischen
sollte jedem Welpenkäufer klar sein, dass die Genetik ihre Regeln hat.
Eine Zuschrift von der Besitzerin eines Deckrüden:
Das mit dem vielen Fell hat
ja eine Freundin von mir auch mit ihrer Hündin. Sie hat ein extrem langes und
üppiges Fell. Meine Freundin lässt seit vorigem Jahr viermal im Jahr das Fell
kürzen. Die Hundefrisörin macht das sehr, sehr gut. Es fällt kaum auf. Ich
denke so etwas kann immer wieder mal vorkommen. Das ist, wie gesagt, die
Genetik!
Besorgt sind wir darüber, dass im vergangenen Jahr die Farbschläge Fawn und Blau recht
gefragt waren. Braun auch, Schwarz kaum noch. Man kann sich ausrechnen, dass
es dadurch mit der Rasse noch weiter bergab gehen wird. Wir raten dringend ab
von Paarungen Fawn x Fawn, Fawn x Blau, Blau x Blau, „damit das Ergebnis
sicher ist“ (es kann nur Blau oder Fawn dabei herauskommen). Davor warnte
bereits die Rassebegründerin in ihrem Buch.
Wieder fanden wir auf Züchterwebseiten allerlei Würfe mit weiß überzeichneten Welpen – nicht
nur ein Schönheitsfehler (lt. Rassestandard nicht erwünscht), sondern eine
drohende Gesundheitsgefahr: Taubheit. Bei Weiß fehlt Pigment, es handelt sich
also um eine genetische Schwäche. Wir berichteten darüber bereits ausführlich
in den Jahresrückblicken 2015, 2016, 2017.
Eine Zuschrift:
Leider macht
der BCCD im Zuchtbuch keine Anmerkungen über Fehlzeichnungen. Das wäre sehr
interessant, wie viele Welpen bei deren Züchtern überzeichnet sind.
Die Züchter
schämen sich inzwischen nicht mehr, einen überzeichneten Welpen zu haben.
Diese Welpen werden als was ganz Besonderes bezeichnet. Wer sich also vorher
nicht genug informiert hat, kann darauf hereinfallen.
Solche Hunde werden als „wunderschöne Zwerge“ usw. angeboten, und
niemand weist auf Gefahren hin.
Selbst bei der Crufts hatte die „rassebeste“ Hündin einen so
breiten weißen Kragen, dass er gemäß Siegerfoto zumindest hart an der Grenze
dessen endet, was der Rassestandard erlaubt: „darf der Ansatz der weißen
Haare nicht hinter die Schulter hinausreichen“ (und der Sprecher schwärmte
vom „flowing coat“ …).
Selten findet man noch Beardies mit wenig Weiß. Wir sehen bei
wenig Weiß einen Hinweis, dass noch gutes genetisches Potenzial drinsteckt.
Interessant ist, dass man auf der schwedischen Pedigree-Website sogar Hinweise auf Weiß-Überzeichnung findet, gekennzeichnet mit
einem weißen Kästchen:
In Klammern stehen die Farben der Nachkommen.
Vermutlich sind nicht alle Vererber erfassst, doch immerhin haben
die Züchter hier einen Hinweis, der Beachtung finden sollte: Mit solchen
Hunden lieber nicht züchten! Nicht vergessen darf man, dass die genetische Anlage für
die sogenannte Piebald-Scheckung von beiden Elterntieren kommen muss, ehe ein
Welpe zur Welt kommt, der nicht mehr dem „irischen Muster“ (Irish spotting)
entspricht. Die Rasse muss also mit den lt. Rassestandard nicht erwünschten
Genen schon ziemlich durchsetzt sein, wenn sie von Vater und Mutter immer
öfter zusammentreffen.
Aus einer Zuschrift:
Sollten
solche Bezeichnungen nicht eine Warnung sein? Oder sehen sich die Züchter
diese Seiten gar nicht so an?
Oder ist das
Weiß vielleicht eher deshalb vermerkt, weil doch viel Weiß „Mode“ ist, damit
die Züchter sehen können, wer die Modezeichnung hat und vererbt? … Kann ja
auch sein, daß das Kästchen mit dem Weiß dabei ist, um den Züchtern zu
zeigen, daß das beliebte „viel Weiß“ vererbt wird. Kann man so oder so sehen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Züchter von heute so anständig
sind, diesen Fehler auch bei heute lebenden Zuchttieren anzugeben, wenn sie
ihre Hunde für die Pedigree-Seite melden.
Wieder einmal sind die Welpenkäufer aufgerufen, sich dem –
vielleicht nur verkündeten – Trend zu viel Weiß entgegenzustellen und Welpen
nicht zu kaufen, die nicht dem Rassestandard entsprechen und die Probleme
mitbringen können (Taubheit, Vitalitätsverlust).
- - - - - - - - -
Gesundheit
· Probleme mit der Verdauung (Magen, Darm,
Bauchspeicheldrüse) sind allgegenwärtig.
· Nach unserer Einschätzung bekommen viele Bearded
Collies Schilddrüsenhormone, insbesondere wenn sie älter werden und noch
stressanfälliger geworden sind. Diese Hormone können die Stresstoleranz
verbessern, aber auch ein Risiko
darstellen. Mehr dazu auf unserer Gesundheitsseite.
· Die Autoimmunerkrankung AIHA (autoimmunhämolytische
Anämie) scheint sich auszubreiten, uns sind mehrere Fälle bekannt.
Dazu
eine interessante Zuschrift:
Die Tierklinik der Freien
Universität Berlin konnte dies mit Bluttransfusion etc. stoppen, und ihr geht
es wieder prima. Die Klinikchefin sammelt Daten dazu und meinte, gerade in
Thüringen/Sachsen seien diese Autoimmunfälle häufiger.
… Es ist immer gut, wenn an
einer Stelle, Nachrichten zusammenlaufen und kompetent analysiert werden
können. Die FU Berlin und Uni Gießen können sich da mal austauschen.
Wir bitten also Besitzer von Beardies,
die an AIHA leiden, sich mit der Tierklinik der FU Berlin in Verbindung zu
setzen.
Interessant
ist, dass Impfungen mit AIHA in Verbindung gebracht werden, vor allem die
Tollwut-Impfung.
· Besorgniserregend ist auch, dass man inzwischen
viele recht kleine, zarte Bearded Collies sieht, die von der Standardgröße
ein gutes Stück entfernt sind. Das betrifft nicht nur die oft schon in jungen
Jahren durchgetretenen Pfoten, durch die sehr viele Beardies kleiner wirken,
als sie bei korrektem Zehenstand wären.
Aus einer Mail:
Dann kann
ich noch die Internetseite des Clubs für Britische Hütehunde empfehlen. In der
Rubrik „Zucht“ kann man sich ein Bild von den Gesundheitsergebnissen einiger
Zuchtstätten machen. So findet man bei den …Züchtername… häufig HD-B
(ab und an auch schlechter) und bei …Züchtername… genetisch CEA! Daran
hängen ja …Züchtername… oder …Züchtername…
oder …Züchtername…
usw.
Trotzdem
haben wir ja bei den Beardies „alles gesunde Hunde“. ... Wie scheinheilig sie
nur alle sind!!!
Die Zucht mit Tieren, die Krankheiten vererben können, ist
verantwortungslos!
Nicht nur Beardies betrifft das Floh- und Zecken-Mittel „Bravecto“.
Eine Warnung möchten wir an dieser Stelle wiederholen:
Erst vor
kurzem musste ein Beardie mit 9 Jahren eingeschläfert werden.
Seit 5
Jahren bekam er diese Tablette, es ging gut, dieses Jahr bekam er 2
Tage nach Gabe epileptische Anfälle, konnte nicht mehr aufstehen, bekam dann
von den Tierärzten noch heftige Medikamente, da sie keinen Zusammenhang
erkennen wollten, haben noch x Untersuchungen gemacht ohne wirklichen Befund,
nach 6 Wochen waren Nieren und Leberwerte total im Keller und er musste
erlöst werden. Die Besitzer um ca 4000,- Euro ärmer, weil CTs etc gemacht
wurden.
Unsere
Tierärztin würde uns das niemals verkaufen……aber es ist ja sooo einfach,
Tablette und zack……
Und wenn man
im Netz mal so schaut, es ist echt gruselig.
Unsere
Tierärztin sagt, und da stimme ich zu, ein Insektizid, oral, welches 3
Monate!!! und länger wirkt, in welcher Dosierung ist das verarbeitet?
Auch von Fuchsräude
wurde uns berichtet (Milbenbefall mit Sarcoptes scabiei). Sie breitet sich in
unserem Land aus und ist hochansteckend. Im Wald sind Hunde besonders
gefährdet. Die Erkrankung kann mit Pilzinfektion und
Futtermittelunverträglichkeit verwechselt werden, so dass die betroffenen
Hunde unnötig leiden.
Behandelt wird in der Regel mit den Wirkstoffen Ivermectin und
Selamectin. Beardie-Besitzer sollten wissen: Diese Wirkstoffe stehen auf der
„schwarzen Liste“ beim MDR1-Gendefekt, der bei Beardies vorkommt. … Details
- - - - - - - -
Wesen
Aus einer Mail, die für viele andere steht:
Ich habe seit
9 Monaten einen Bearded Collie – sie ist 6 Jahre – ich habe sie übernommen
und finde sie ist der tollste Hund der Welt:O). Ich hatte von Bearded Collies
keine Ahnung - ich hatte auch gar nicht geplant einen Hund aufzunehmen
- sie hatte mich einfach berührt – und nun sind wir ein schon ganz schön
tolles Team.
Nur eben
habe ich mit ihr die beschriebenen „Probleme“ – sie kann ja nichts dafür.
Aber sie hat eine wahnsinnige Angst vor Schüssen – hier werden oft
Wildschweine geschossen - vor Silvesterknallern und vor Gewitter – oh je. Nun
ist es schon so, dass sie gar nicht mehr in den Wald möchte, dabei sind wir
anfänglich täglich 2 - 3 Stunden lang im Wald gelaufen (was sie in
ihrem vorherigen Leben nicht kannte) – nur hat uns in dieser Jahreszeit eben
häufig ein Gewitter überrascht (ich hatte mich vorher schon immer kundig
gemacht, ob Gewitter erwartet werden).
Können Sie
uns hier helfen?!
Wir freuen uns, dass viele Besitzer ihre Beardies so sehr lieben,
dass sie sich zumindest dann, wenn „das Kind in den Brunnen gefallen“ ist,
informieren möchten, was sie tun können, zum Beispiel:
Er macht mir
sehr viel Freude aber ich stoße auch oft an meine Grenzen bei ihm.
Daher versuche ich sehr viel über die Rasse zu lesen und somit zu lernen was
in dem kleinen Kopf so vor sich geht. Im Nachhinein hätte ich mich besser
vorher schon mal schlau gemacht weil ich befürchte das er eher nicht die
"alte Rasse" ist. Ich hatte vorher 14 Jahre einen Schäferhund
Labrador Mix und jeder Hund versteht meine Körperhaltung wenn ich etwas sehr
ernst meine, bloß meiner nicht. Der bellt mich dann an und denkt ich
will spielen. Ich verstehe sein Verhalten oft nicht. Aber ich möchte es
gerne lernen. Alleine klappt es immer super aber sobald ein Mensch, ein
Tier oder leider auch ein Auto in Sicht ist bin ich vollkommen
tabu.
Eine eigene Erfahrung:
Wir trafen
eine Frau mit einer kleinen, scheuen Beardie-Hündin. Sie erzählte, dass sie
eine zweite Hündin gekauft hatte. Der Ersthund sei dann „die Wände
hochgegangen“, habe aus Frust sogar den Putz von den Wänden gefressen und
soll sich charakterlich so sehr verändert haben, dass der Tierarzt gesagt
hat: „Einer von beiden muss weg, sonst bleibt sie auf der Strecke!“ Nach 3
Monaten wurde die junge Zweithündin zum Züchter zurückgebracht. Die
Besitzerin sagte: „Wir haben sie ja nicht angeschafft, um die Hunde ein Leben
lang zu trennen!“
So etwas gab es früher bei Beardies nicht, sie waren souverän und
gut verträglich mit anderen Hunden. Dies war ein erneutes Beispiel, wie
verdorben die Rasse inzwischen ist.
- - - - - - - - -
Ausstellung
Von einer Ausstellung wurde uns berichtet:
Die
Ausrichter waren der BCCD und damit zeigte sich erneut, dass die Beardies der
BCCD-Mitglieder die besten Plätze abbekamen. Den …(Name des Hundes)…
streichelte die Richterin nur mal kurz über den Rücken, erkundigte sich wo er
herkam, stellte ihn beiseite und damit war klar, dass er alle Titel
abbekommen sollte. Dieser Hund kann sich vor Fellmassen gar nicht richtig
bewegen. Außerdem hat er im korrekten Stand einen durchhängenden
Rücken... Wir verstehen sowas nicht und die Zuschauer auch nicht.
Zu einem Aussteller, der vergeblich auf verdiente Lorbeeren für
seinen standardgerechten Beardie gehofft hatte, sagte jemand: „Sie haben
bestimmt dem Richter nicht genug gezahlt …“ Eine Züchterin empfahl diesem
Züchter, das Ausstellen sein zu lassen – möglicherweise ein Versuch,
unliebsame Konkurrenz loszuwerden. Der Vergleich von standardgerechten und
überzüchteten Hunden ist jedoch wichtig, damit Welpeninteressenten die
Unterschiede sehen und nicht auf die beschönigenden Worte auf
Züchter-Webseiten hereinfallen.
Eine weitere Mail:
Einen
Ehrenpreis hätte sicherlich so mancher verdient, der sich bemüht, nach
dem Standard zu züchten. Leider findet man das kaum noch. Die wenigen
Zuchtstätten, die sich bemühen, alltagstaugliche Beardies abzugeben, sind
rar.
- - - - - - - - -
Hunde-„Marktplätze“
Welpeninteressenten können wir gar nicht genug warnen: Auf gar
keinen Fall bei dubiosen Anbietern kaufen!
Oft verraten sie sich in ihren Anzeigen selbst. Es gab zum
Beispiel eine Anzeige von einem Deckrüden („toller Typ mit blauen Augen“, das
ist standardwidrig), der in Wahrheit ein merlefarbener Border Collie war. In
der Anzeige darunter saß ein Beardie wie ein Häuflein Elend vor einer
Hundehütte, Hinweis im Text: „ist nicht schreckhaft oder verängstigt“;
Angaben zu den Elterntieren gab es nicht, obwohl man ja auf einen
Ausnahmehund stolz sein könnte.
- - - - - - - - -
2018 konnten wir wieder zahlreichen Hunden bzw. ihren Besitzern
helfen, die mit Gesundheits- und Verhaltensproblemen ihre liebe Not hatten
und woanders mit „Da kann man nichts machen!“ usw. fortgeschickt wurden.
Stellvertretend für andere:
Jetzt bin
ich von Ihnen ganz berührt. Einen so lieben Dank für die vielen vielen tollen
Informationen. Die Suppe, die hab ich gestern gleich gekocht und sie mit
BioRinderHack „aufgepeppt“. Sie war ein voller Erfolg … Wir haben die erste
Nacht durchgeschlafen und haben es wirklich gebraucht. Sie hat 12 Stunden
geschlafen – ich denke sie war fix und fertig. … Hach – ich bin so dankbar.
Nachher gehe ich gleich los und hole die anderen empfohlenen Dinge.
(Es handelte sich um die Möhrensuppe nach Dr. Moro, immer wieder
bewährt bei Durchfall.)
Oder auch:
Zuerst ganz
herzlichen Dank, dass Sie sich so viel Mühe machen für uns. Sie haben recht,
es ist erschreckend, wenn man das alles liest. Es steht den Menschen einfach
nicht zu, in die Natur einzugreifen...Die Tiere müssen immer darunter leiden.
Ich bin
Ihnen für diese Informationen sehr dankbar.
Wieder mussten wir von geliebten vierbeinigen Freunden Abschied
nehmen.Neben Tieren innerhalb unserer Gruppe, die uns verlassen haben, ging
Anfang des Jahres ein Auffahrunfall besonders zu Herzen, bei dem ein junger
Beardie im Heck eines Autos sein Leben verlor.
Andererseits haben wir seit dem Frühjahr eine tapfere alte Hündin
begleitet, die viel länger durchgehalten hat, als man es für möglich halten
konnte, weil ihr liebender Besitzer alles nur Mögliche für sie tat.
Gut, dass es auch immer wieder neue vierbeinige Begleiter gibt,
die in unser Leben treten.
Allen Liebhabern der Rasse, die sich um gesunde, robuste,
wesensfeste Beardies bemühen, geben wir für 2019 mit auf den Weg:
Wenn die Wurzeln tief sind,
braucht man den Wind nicht zu fürchten.
(aus China)
31. Dezember 2018
Jahresrückblick 2019
Langsam überlegt man sich, ob es überhaupt noch Sinn macht, einen
Jahresrückblick zu verfassen.
Alles wie gehabt, es bessert sich nur wenig.
Horst Stern, der als Wissenschaftsjournalist schon in den
1970er-Jahren auf Probleme im Umgang mit der Natur hinwies, sprach in einem
Film von einer „ermüdeten Wahrheit“, die man immer wieder anspricht, aber die
niemand mehr so recht wahrnimmt, weil all das Leid selbstverständlich
geworden ist.
Ähnlich ergeht es uns mit Blick auf die Beardie-Zucht: Wir haben
zwar den Stein ins Rollen gebracht, viele Welpen-Interessenten wissen auch
Bescheid, doch im Bewusstsein der Verantwortlichen – der Züchter und
Showrichter – ist die Wahrheit bisher nur wenig angekommen: Sie ruinieren
nicht nur das Leben der überzüchteten Hunde, sie ruinieren auch das Leben der
Menschen, die gutgläubig einen solchen Hund gekauft haben und sich später oft
mit Krankheiten (Kosten!) herumschlagen müssen. Die immense Fellpflege, mit
der in den 1990er-Jahren die ersten Probleme sichtbar wurden, ist längst das
kleinste Problem. Dass Züchter seit Jahrzehnten Drahtbürsten empfehlen, weil
man sonst durch das üppige Fell nicht mehr durchkommt, sagt schon viel aus:
kein standardgerechtes Fell mehr. Hinzu kommen allerlei gesundheitliche
Probleme der Rasse, und auch die Ängstlichkeit darf nicht nur am Rande
erwähnt werden. Immerhin geht die Welpenzahl, die der VDH meldet, stetig
zurück: in den letzten 10 Jahren von 726 (2008) auf 548 (2018) eingetragene
Beardies.
Ein Umdenken in der Zucht hätte Wunder bewirken können. Längst
ist „gutes Zuchtmaterial“ kaum noch zu bekommen. Vor allem „die Großen“ sind
nicht zum Umdenken bereit, Nachwuchszüchter orientieren sich an ihnen.
So, wie die Menschen wissen, dass das Verbrennen von fossilen
Brennstoffen der Erde schadet, und trotzdem weitermachen wie bisher und als
wüssten sie von nichts, so erleben wir es auch in der Hundezucht, bei den
Züchtern von Beardies und anderen überzüchteten Rassen, deren Probleme längst
bekannt sind: Die Menschen sind träge und handeln nicht. Sie sabotieren sich
selbst. Ginge es nur um die Züchter, wäre es uns egal; aber es geht um das
Wohl der Hunde!
Es darf nicht sein, dass sich die Verantwortlichen – Züchter und
Ausstellungsrichter (oft beides zugleich) – ihre eigenen Gesetze
zurechtzimmern. Und der VDH unternimmt noch immer nichts, es blieb seit
seinem Artikel „Wir tragen die Verantwortung“ (November 2001 in „Unser
Rassehund“) bei schönen Worten.
Krankheiten
Auch im vergangenen Jahr hörten wir wieder einiges von Schilddrüsenproblemen.
Besonders interessant war der Hinweis, dass eine Blutuntersuchung
nur beim nüchternen Hund aussagekräftig ist und dass der T4-Wert auch durch
andere Dinge schwanken kann. Ein Beardie-Besitzer hatte sich schlau gemacht
und die Untersuchung wiederholen lassen: Es war keine Unterfunktion. Hätte
der Hund die Hormone verabreicht bekommen, wären bald tatsächlich Probleme
mit der Schilddrüse aufgetreten – nach Aussage des Tierarztes.
Wir bitten also alle Beardie-Besitzer, denen Schilddrüsenhormone
wie Bonbons aus dem Regal gereicht werden, ganz genau hinzusehen. Das gilt
auch für eine Voruntersuchung buchstäblich auf Herz und Nieren (es sind schon
Hunde an der Gabe von Schilddrüsenhormonen gestorben) und – wenn es nicht
ohne Tabletten geht – für eine ganz genaue Dosierung, die immer wieder
kontrolliert und ggf. angepasst werden muss.
Mehr
dazu auf unserer Gesundheitsseite.
Aus einem SLO-Fall
(entzündete/abgebrochene Krallen, bei manchen betroffenen Hunden müssen
regelmäßig die Krallen gezogen werden) ergab sich über eine engagierte
Tierärztin, dass die Forschung in der Schweiz wieder aufgenommen wurde, mit
Blutproben von betroffenen Bearded Collies.
Zuschriften dazu:
Ich bin
seit Tagen damit beschäftigt, die Ahnentafeln der betroffenen Hunde, die ich
herausbekommen habe, zu studieren und man sieht ganz klar, dass sich bei
bestimmten Zuchten die Ahnen gleichen. Nach meiner Recherche könnten die
„Verursacher“ nur eine Handvoll gewesen sein, alle um oder vor 2000 geboren,
aus großen Zuchten…… Da SLO aber erst überhaupt seit 13 Jahren einen Namen
hat, ist davon auszugehen, dass man davor keine Ahnung hatte.
Es ist nur
erschreckend, in wievielen Ahnentafeln diese (meine Recherche) Hunde drin
sind, so dass die Verbreitung immer mehr werden könnte.
…
Gottseidank
findet momentan unter den betroffenen Besitzern ein reger Austausch statt,
die Züchter dieser Hunde sind zum Teil interessiert, halten sich aber sehr
zurück…..
Mehr über SLO, auch Therapiemöglichkeiten, auf unserer Gesundheitsseite.
Informiert wurden wir darüber, dass eine Hündin gedeckt wurde,
die Babesiose gehabt hat. Die Frage ist: Können im Blut verbliebene Babesien
den Nachwuchs anstecken?
Wikipedia schreibt dazu:
Neben der Übertragung durch
Zecken ist eine Infektion von Hund zu Hund über
eine Bluttransfusion oder durch Blut-Blut-Kontakte – beispielsweise
bei Beißereien – möglich. Auch eine Übertragung von der Hündin auf ihre
Nachkommen („vertikale Infektion“) wird vermutet und ist für B.
gibsoni nachgewiesen.
Es gibt so viel, was man als Welpeninteressent noch nicht einmal
ahnt …
Zucht
Aus einer Zuschrift:
Hier kann
man auch mit dem Kopf schütteln: …(Name der Zuchtstätte) … Die
Züchterin hat den Welpen, der ihr ans Herz gewachsen ist, nur behalten, weil
der DNA-Test gezeigt hat, daß sie mit dem entsprechenden Rüden auch Blau und
Fawn bringen wird. Sonst hätte sie die Hündin nicht behalten. Da fragt man
sich auch, was das soll.
Der Züchter reagiert auf Nachfrage: Trend zum helleren Hund. Als
ob die Farben durch die starke Ergrauung nicht schon hell genug geworden
wären, muss man jetzt auch noch gezielt Blau und Fawn züchten! Eines Tages
werden fast weiße Beardies herumlaufen ...
Hier wird wieder einmal deutlich, wie sehr es Züchtern ums Geld
geht: Ausschlaggebend war Berechnung, nicht Liebe zum Hund.
Ein weiterer Züchter freute sich auf Welpen aus einer Fawn x
Blau-Verpaarung. Die Rassebegründerin Mrs Willison warnte schon damals davor,
in ihrem Büchlein (1970). Eine derart gezielte Zucht ist noch schlimmer, als
wenn ein schwarzer oder brauner Beardie zwar Blau oder Fawn bringen kann,
aber auch Schwarz und Braun.
Aus einer Mail:
Als ich
heute die Ahnentafeln der …(Name der Zuchtstätte)… Beardies entdeckte, haute
mich das fast um. Beim …(Name des Deckrüden)… 3x PRA-Träger in den Ahnen, und
die Mutter ist CEA-Träger. Wie kann man da sagen, man würde gesunde Welpen
züchten? Unverantwortlich!!!
Immer wieder fragen wir uns: Wie tief muss die Rasse noch
sinken?!!
Wir nehmen nicht an, dass diese Beispiele Einzelfälle sind; denn
uns fehlt die Zeit, die Webseiten der Züchter gezielt nach so etwas zu
durchforsten. Manchmal stößt man zufällig darauf.
Wir machen Welpen-Interessenten
noch einmal ausdrücklich darauf aufmerksam, dass die Verpaarung von Zuchtpartnern, die
beide das Farbverdünnungsgen tragen – also Fawn x Blau, Blau x Blau, Fawn x
Fawn – nicht nur wenig Pigment hervorbringt (starkes Pigment steht für
Vitalität), sondern dass der Nachwuchs obendrein reinerbig für die Vererbung
der Farbverdünnung ist. Mit anderen Worten: Die Farben Schwarz und Braun kann
man mit solchen Hunden nicht mehr züchten, sie gehen verloren. Man sollte
solche Zuchtpraktiken nicht durch einen Hundekauf unterstützen. Wenn es denn
ein heller Hund sein soll (Blau oder Fawn), bekommt man ihn auch bei
Züchtern, die verantwortungsbewusster mit diesen Farbvarianten umgehen.
Auch das Problem mit zu viel Weiß trat wieder einige Male auf.
Aus einer Mail:
Es gibt
wieder überzeichnete Welpen. Hier z.B. ...(Züchterwebsite)...
Und dann habe
ich vor Wochen im Hundeforum das hier gesehen
https://barksnbooks.blogspot.com/2019/04/in-der-prageholle.html?m=1
Der Titel lautet: „In der Prägehölle“.
Es geht darum, dass Züchter es manches Mal mit der Prägung
übertreiben. Wir warnen davor. Es entsteht nicht nur viel Stress für die
Welpen, es können auch ungewollte Erfahrungen dabei herauskommen, die nicht
mehr zu löschen sind. Wir haben das bei einem der ersten Spaziergänge eines
Beardies – noch in der Prägephase – erlebt: Kinder spielten Fußball, schossen
den Ball in ein Drahtgitter. Der Welpe erschrak sich so sehr, dass er sich an
langer Leine aus dem Halsband wand und entwischen konnte. Dieses Trauma wurde
er nicht mehr los, bis er im Alter fast taub wurde.
Weitere Zuschriften:
Wenn ich
sehe, was gezüchtet wird, kommen mir hier und da die Tränen und ich bedauere
sehr, wo das mit unserer Rasse noch hingehen soll. Wenn ich beim Club lese,
wer da alles züchtet, welche Zuchtbasis die haben usw. …. Einfach nur
traurig.
Mit
Erschrecken habe ich bei unserer Rasse mal einige HPs durchgeschaut. Welpen/Welpen/
Welpen usw. Eine Züchterin hat mit 14 Wochen noch 6 übrig. Bei
…(Zuchtstätte)… fällt ein Wurf nach dem anderen. Der Rüde …(Name)… ist seit
längerem abzugeben, er verträgt sich angeblich nicht mit den Welpen, die da
auch rundum fallen… Und dann war ich bei …(Zuchtstätte)… lesen… Das ist ja
alles grauenhaft, was den Leuten vorgegaukelt wird. Man kann nicht mehr
sagen, dass das alles seriös ist! Und ich kann mir auch nicht vorstellen,
dass all die vielen Beardies in die richtigen Hände kommen.
Ja, so ist das – leider!
Rettung
In Dänemark sollte ein 3 Jahre alter Beardie eingeschläfert
werden, weil er angeblich gebissen hatte. Der Tierarzt hätte zur Spritze
gegriffen – nach den Umständen des Vorfalls fragte niemand. Der Züchter nahm
den Beardie zunächst zurück. Der Hund war in schlechtem Zustand, fand aber
mit engagierter Hilfe ein Zuhause in Deutschland.
Ernährung
Wichtig ist uns, noch einmal auf Risiken bei der BARF-Ernährung
hinzuweisen, insbesondere was multiresistente Keime bestrifft. Näheres hier.
Sehenswert war die Reportage „Risiko Barfen – krank durch
rohes Fleisch“, in der es hieß es, dass in einer Studie der Uni Zürich mehr
als die Hälfte (!!!) von 50 Proben mit antibiotikaresistenten Keimen belastet
waren.
Züchtersuche
Manchmal erhalten wir Rückmeldungen von Beardie-Interessenten,
die trotz aller Aufklärung einen Hund dieser Rasse gekauft haben. Die Welpen
sind einfach zu niedlich, aber das „dicke Ende“ ist leider meistens
vorprogrammiert. Es gibt immer noch unbelehrbare Menschen.
Aus einer Zuschrift:
Wir gehen
ab und zu mit einer Bearded Hündin, 3-4 Jahre alt spazieren. Sie wird von
ihren Besitzern natürlich sehr geliebt, es ist, glaube ich, der dritte
Beardie, obwohl sie auch schlechte Erfahrungen gemacht haben, kommt für sie
nichts anderes in Frage. Die Hündin sieht schon sehr tiefergelegt aus, ist
sogar etwas kleiner als unsere Hündin und lange nicht so wendig und spritzig
und ausgelassen, auch finde ich nicht so souverän wie ich es von anderen
Hunden in dem Alter kenne. Sie hatte kürzlich tatsächlich Schwierigkeiten
über im Weg liegende Baumstämme zu springen. Sie tat mir richtig leid. Die
Besitzer wollen das, glaube ich, gar nicht wahrhaben. Ich habe versucht das
nachzuvollziehen. Verliebt sein in das Aussehen und die Eigenschaften einer
Hunderasse macht wohl betriebsblind.
Manch ein Welpeninteressent bemüht sich wenigstens:
Wir haben
unseren geliebten Bearded unverhofft nach viel zu kurzen 8 Jahren verloren.
Es ist der zweite Bearded der uns so früh verlässt. Die Lücken die unsere
Hunde hinterlassen haben sind für mich und meine Frau nur schwer zu
verkraften.
Ich habe
dieses Bild von Ihrer Internetseite entnommen. Grund: ich hätte gern eine
Information über Züchter die Bearded Collies mit diesem schönen kräftigen
Körperbau züchten. … Wenn es Ihnen
möglich ist können Sie uns Züchter nennen die nicht nur ausschließlich mit
deutschen Züchtern Kontakt haben, sondern sich mit ausländischen Züchtern
austauschen.
Wie mehrfach auf unseren Webseiten erwähnt, geben wir seit
einiger Zeit keine Züchterempfehlungen mehr. Unerwünschte Gene haben sich in
der Rasse zu breit gemacht; das Risiko, einen Problemhund zu bekommen, ist zu
groß (Tierarztkosten, Leid). Kein Züchter wird heutzutage mehr einen gesunden
Hund garantieren können.
Abwanderung zu anderen Rassen
Besonders freuen wir uns über Zuschriften wie diese:
Wir
hatten 2017 einen sehr netten E-Mail Kontakt, und Sie haben dazu beigetragen,
daß ich mich sehr mit der Zucht der Bearded Collies, aber auch allgemein, wie
es bei anderen Rassen aussieht, auseinandergesetzt habe. Inzwischen haben wir
eine Gos d‘ Atura Hündin.
Was sonst noch wichtig war,
steht auf unserer News-Seite.
Nicht vergessen wollen wir die Hunde, von denen wir im
vergangenen Jahr Abschied nehmen mussten. Jeder für sich war „ein Herz auf
vier Pfoten“ und wird in unseren Herzen bleiben.
Auch eine Beardie-Züchterin, die sich lange bemüht hat, möglichst
nah am standardgerechten Beardie-Typ zu bleiben, werden wir sehr vermissen.
Obwohl innerhalb der Rasse genetisch nicht mehr viel zu retten
ist: Unsere mahnende Website wird es weiterhin geben; denn wir möchten
Welpeninteressenten helfen, weniger Fehler zu machen. Für die Züchter und
Zuchtrichter bleiben wir unbequem, während ihnen sachliche Argumente dafür
fehlen, dass Bearded Collies überzüchtet werden müssen und dem Rassestandard
nicht mehr entsprechen.
Nichts hinterlässt einen tieferen Eindruck
als das persönliche Erleben.
(Heinz Sielmann)
1. Januar 2020
Jahresrückblick 2020
Wie wir alle wissen, stand 2020
im Zeichen von Corona. Die Meldungen in Rundfunk und Fernsehen waren so voll
von „Kampf gegen Corona“, dass man sich fragt, ob es überhaupt etwas anderes
als dieses Thema gab. Das Virus hatte auch Auswirkungen auf die Tierhaltung.
Folgen von Corona
Während man zunächst noch
vermutete, die Hundezucht könnte durch finanzielle Probleme potenzieller
Hundekäufer, durch Sorge um den Arbeitsplatz usw. stark eingeschränkt werden,
trat das Gegenteil ein: Die Menschen sehnten sich nach Kontakten, wollten etwas
Liebes zum Kuscheln – vor allem diejenigen, die im Homeoffice arbeiten
mussten/konnten/durften, die von zu Hause aus lernen bzw. studieren mussten
oder ihre Minijobs verloren hatten und die nun plötzlich Zeit für ein
Haustier haben. Züchter kümmerten sich zunächst nicht um Corona, wie eine
Zuschrift vom April zeigte:
Nun habe ich gesehen, dass einige Züchter Würfe haben
und auch jetzt in der Coronazeit gedeckt haben. Hoffentlich werden bis zur
Welpenabgabe die Kontaktbeschränkungen gelockert, denn hier bei uns darf man
z.B. gar nicht in andere Bundesländer reisen. Die Zuchtwarte dürfen auch die
Würfe nicht abnehmen, das soll der TA machen.
Als im Juli eine 9 Monate alte
Beardie-Hündin bei einem Autounfall ums Leben kam, mit der die Besitzerin
einen Neuanfang machen wollte, hieß es:
Alle Züchter
haben zur Zeit viiiiel mehr Anfragen als Welpen, gerade
erfahren: 18 Interessenten, 7 Welpen……. Wir wollen ihr helfen, das wird
schwer …….
Die Züchter sorgten für Welpen,
denn die Nachfrage stieg.
Aus Mails:
Ansonsten sollte ja die Pandemie das Züchten
reduzieren, dachte ich, aber wenn man auf die Clubseite geht, sieht man das
Gegenteil. Die dominanten Züchter beherrschen das Feld. Es hat und wird sich
nicht ändern. Nun schmort man ja auch noch im eigenen Saft, denn es ist in
der heutigen Zeit ja schwierig, zu einem Deckrüden reisen zu können.
Auch bei
Beardiezüchtern werden mehr Würfe gemacht, auch zwei Würfe gleichzeitig bzw.
kurz hintereinander. Verstehen kann ich es trotzdem nicht. Ich würde mir,
solange die Pandemie ist, keinen Hund zulegen.
Überall sind ständig Würfe. Nicht nur bei den
Beardiezüchtern. Vor einiger Zeit hatten sie mal im Fernsehen davon
berichtet, daß die Nachfrage nach Hunden so riesig ist. Als Beispiel hatten
sie eine Golden Retriever-Züchterin gehabt, die schon eine lange Warteliste
hat und auch mehr Würfe macht als sonst. Die meinte dann, wenn die
vernünftigen Züchter (VDH) nicht mehr Würfe machen würden, dann würden umso
mehr Menschen zu den Händlern gehen. Von daher findet sie es gerechtfertigt,
mehr zu züchten.
Typisch: um Ausreden nie
verlegen.
Und so geht
es immer weiter, auch trotz Corona. Und offensichtlich werden die Züchter die
Hunde reißend los. Leider hat das Ganze auch einen Nachteil: Jeder schmort
durch das Beherbergungsverbot "im eigenen Saft", einen weiter
entfernt wohnenden Deckrüden kann man nicht aufsuchen...., jeder Beardie ist
mit jedem irgendwie verwandt. Es macht alles keinen Spaß mehr und wir werden
sehen, wo die "Zucht der Zukunft" hingeht.
Der Run auf Beardie-Welpen war
und ist groß. Mit Sicherheit werden einige junge Hunde bei ungeeigneten
Besitzern gelandet sein, die sich nicht gut genug über die Rasse informiert
haben (Ansprüche eines Bearded Collies, Probleme mit überzüchteten Hunden) und/oder
die sich nicht mehr ausreichend um die Vierbeiner kümmern werden, wenn eines
Tages wieder Normalität einkehrt, wenn die Menschen wieder ihre Häuser
verlassen und die Hunde viele Stunden lang sich selbst überlassen bleiben
werden.
Bei Züchtern aller Rassen soll
es lange Wartelisten geben, teilweise soll der doppelte Preis für einen
Welpen gezahlt worden sein. Bei einer Befragung in Großbritannien haben bei
einer Umfrage 24 % der Befragten angegeben, seit des Lockdowns ein neues Haustier
angeschafft zu haben.
Ein Kaufrausch und eine Zucht auf Teufel komm raus war
wirklich das Letzte, was die Rasse nun noch gebrauchen konnte.
Auch Tierheime, die sich
anfangs am Rand des Zusammenbruchs fühlten, konnten mit der Zeit kaum noch so
viele Tiere zur Verfügung stellen, wie nachgefragt wurden – zumal wegen der
Reisebeschränkungen auch der Nachschub aus südlichen Ländern ausblieb. Im Newsletter
einer Tierschutzorganisation war zu lesen, die hohe Nachfrage habe dazu
geführt, dass skrupellose Züchter und Verkäufer geschmuggelter Welpen die
Gelegenheit ergriffen hätten, die Ahnungslosigkeit der Menschen auszunutzen,
die die – man sollte meinen: längst bekannten – versteckten Risiken beim Kauf
solcher Hunde nicht kennen: Verhaltensprobleme, hohe Tierarztkosten, früher
Tod.
Wir warnen dringend davor, Hunde aus unseriösen Quellen zu
kaufen!
Abgabe-Beardies
Bei der Vermittlung von
Beardies, die ein neues Zuhause brauchten, konnten wir wieder helfen. Ab und
zu gibt es Notfälle, z. B. aus Krankheitsgründen, und den Besitzern der Hunde
bricht das Herz, wenn sie nicht mehr für ihre Lieben sorgen können. Es wurde
viel telefoniert und organisiert, der Einsatz unserer Beardie-Freunde und
auch bei den facebook-„Notfellchen“ ist immer wieder überwältigend.
Leider kann man nicht immer
helfen. Im Tierheim Wiesbaden wartet seit vielen Monaten ein 13 Jahre alter
Beardie darauf, dass sich jemand seiner erbarmt: Lenny.
Ende des Jahres starb ein
Züchter, 3 Beardies suchten plötzlich ein Zuhause; sie konnten binnen
kürzester Zeit in gute Hände vermittelt werden.
Wir freuen uns auch besonders
über eine Hündin, die schon durch viele Hände gegangen war, bevor sie endlich
ein gutes Zuhause fand. Obwohl die Hündin das Autofahren nicht mochte und
obwohl noch gar nicht klar war, ob sie in das geplante Zuhause passen würde,
wurde sie den Interessenten von weit her gebracht; der Besuch war angekündigt
mit: „Mal sehen, wohin sie käme.“ Wer schickt dann einen Hund zurück, wer
mutet ihm die weite Strecke noch einmal zu? Züchter spekulieren auf so etwas.
Die Züchterin soll nicht ein einziges Mal nachgefragt haben, wie es der
Hündin geht, die ein paar Jahre bei ihr gelebt hatte.
Ähnlich erging es einer anderen
Interessentin für eine Beardie-Hündin vom Züchter:
Ich war überrascht, dass wir sie dann doch gleich
mitnehmen sollten/durften, da waren wir gar nicht drauf eingestellt, mein
kleiner Teufel auf der Schulter flüstert ab und zu „da stimmt doch was
nicht“…
Immer wieder hat man den
Eindruck, dass Hunde, die keine Welpen mehr sind, so schnell wie möglich
„weg“ müssen, ohne jeglichen Abschiedsschmerz, eben nur noch „unnötige
Fresser“.
Aus unserem Freundeskreis kam
dazu folgende Mail:
Die arme
Hündin, die da vermittelt werden soll! Tja, wer nichts einbringt, muß weg.
Aber es wird ja dann schöngeredet. Wie damals, als ich mich mal im Forum
darüber aufgeregt habe, daß bei einem Züchter eine Jung-Hündin, die man aus
dem letzten Wurf behalten hat, verkauft werden sollte, weil sie doch nicht
für die Zucht geeignet war. Da gab es dann von vielen (besonders selbst
Züchtern) die Schönrederei, daß das doch in Ordnung wäre; daß es vernünftig
wäre; und so. Mein Einwand, daß es doch trotz Zucht ein Familienmitglied
wäre, man dieses doch nicht so einfach weggeben könnte, nur, weil es den
Anforderungen nicht entspricht und daß das für mich ein Zeichen dafür wäre,
daß es im Grunde nur um Geld geht, wurde abgetan - ich würde das nicht
verstehen; ich hätte von Zucht ja keine Ahnung; es ginge halt nicht immer so,
wie man gedacht hat; was ist denn so schlimm daran, wenn ein gutes Zuhause
für sie gesucht wird etc.
Ich glaube,
da habe ich mich ziemlich unbeliebt gemacht bei so manchen Züchtern.
Verstehen kann ich das bis heute nicht. Dann züchtet man halt weniger oder
pausiert einige Jahre. Wenn ich mich für einen Hund entschieden habe, dann
für immer. Aber nein...
Gleichzeitig
wird sich aber über Welpenkäufer aufgeregt, die den Welpen (oder später als
Jung- oder erwachsener Hund) wieder zurückbringen, weil was nicht
funktioniert oder ähnliches.
Genauso ergeht es manches Mal
„ausgedienten“ Zuchthunden: „Eine Hündin muss sich selbst tragen, sonst muss
sie weg!“, sagte vor Jahren ein Züchter am Telefon. Die Abgabe von nicht mehr
zuchttauglichen Hunden wird ebenfalls schöngeredet: „Gerade weil ich meinen
Hund liebe, suche ich ein gutes Zuhause für ihn.“ Sicher geht es solch einem
Hund im neuen Zuhause oft besser als bei einem lieblosen Züchter.
Fellpflege,
Hundefrisör, Fell kürzen waren wieder große Themen.
Immer wieder sind
Beardie-Besitzer mit der Fellpflege überfordert. Einige lassen das Haar von
vornherein abscheren, schon bei jungen Hunden („Bei uns in der Gegend ist das
normal.“). Andere bringen ihre Hunde zu ihrem Züchter und lassen ihn die
Pflege übernehmen; wir hörten das von mehreren Zuchtstätten. Bequemlichkeit
steht dabei wohl oft an erster Stelle, die Hundehalter versuchen es nicht
einmal selbst.
Von Hundesalons, die von Anfang
bis Ende 2020 ausgebucht waren, wurde uns ebenfalls berichtet. Ein
Hundefrisör kannte die Rasse Bearded Collie nicht einmal. Es ist ja gut, wenn
er solche Kunden (noch) nicht hat, aber unter den Hunderassen sollte man sich
als Experte schon auskennen.
Aus einer Zuschrift vom Januar:
Diesen Galgen beim Hundefrisör finde ich auch
gruselig. Beim Googeln bin ich auf einen Salon gestoßen, die ohne Galgen
praktiziert. Hier hatte man aber leider gar keine Ahnung, was ein Bearded
Collie ist. Etliche Frisöre hab ich mit unserem vorigen Beardie
ausprobieren müssen, bevor ich an eine Frisöse geraten bin, bei der ich super
zufrieden war. Leider ist trotz all ihrer Bemühung bis Anfang Dezember
kein einziger Termin mehr zu haben. Ich selbst traue mir einen Schnitt nicht
zu.
…
Einen Frisörbesuch habe ich mal abgebrochen, den Hund
vom Tisch genommen und den Salon verlassen. (Hier konnte ich Gott sei Dank
auch anwesend bleiben.) Ich traute meinen Augen nicht, als dieser Mensch mit
einem Nackenrasierer die Pfötchen von unten nach oben rasierte, so daß alle
Krallen sichtbar waren, das Fell bis fast wenige Zentimeter abrasiert. Als er
mir irgendetwas von Abrechnung nachrief habe ich ihm gesagt, daß er mir gerne
eine Rechnung schicken könne, die Bezahlung wäre ein Foto von seiner Qualifikation
als Hundefrisör, der sich gut mit Bearded Collies auskennt. Das hat er mir
bei der telefonischen Terminabsprache nämlich versichert.
Wir können jeden
Beardie-Besitzer verstehen, der seinen Hund von Fellmassen befreien will. Zum
Wohl des Hundes ist das völlig okay (Züchter sehen das anders). Nicht
vergessen darf man dabei, dass der Bearded Collie eine urige Hütehundrasse
ist, keine Frisierschönheit.
Die Zucht auf viel Fell bringt Hunde hervor, die nicht dem
Rassestandard entsprechen.
Man staunt, was es alles gibt:
Ich habe ihr
im Sommer die Unterwolle, und darum geht es ja letztendlich, ausblowern
lassen. Vorher habe ich sie alle drei Tage gekämmt und fast einen eigenen
Hund an Unterwolle rausgekämmt. Ich benutze nicht nur einen Kamm, sondern es
ist bei uns schon fast eine Zeremonie. Ich habe verschiedene Bürsten und
Kämme, die ich benutze. Wenn sie das Bürsten schon „ertragen“ muß, dann soll
es angenehm wie möglich für sie sein inkl. Bestechung durch Leckerchen. Nach
dem blowern konnte ich die Abstände des Kämmens verlängern und hole seitdem
auch nicht mehr so viel Unterwolle raus. Inzwischen habe ich mir so einen
Blower selbst gekauft und nun machen wir das zuhause bei Bedarf. Ich habe
letzte Woche noch ein Pflege-Training gehabt um mir vielleicht noch ein paar
Kniffe zeigen zu lassen. Die Friseurin, die auch geblowert hat, meinte das
…(Name des Hundes)… super gepflegt ist. … Der Pelz ist sehr fluffig, ich
benutze gute Produkte damit das auch fluffig und luftig bleibt.
… bei einer Arbeitsrasse, die
ein harsches, robustes, pflegeleichtes Fell haben soll!
Die Fellpflege nimmt mehr und mehr Formen an, die die
Rassebegründerin Mrs Willison sich niemals hätte vorstellen können.
Ausstellung und Zucht
Niemand aus unserem
Freundeskreis geht noch gern zu Ausstellungen (sie sind in diesem Jahr
ohnehin meist ausgefallen). Man mag dieses Elend einfach nicht mehr mit
ansehen.
Im März sah man im Video der Westminster Dog Show
(größte Ausstellung in den USA) Beardies, denen die Pfoten hochgeschoren
waren wie beim Pudel (wie man das auch in Deutschland erleben kann, s. oben: Frisör).
Bearded Collies scheinen immer mehr zu Skulpturen zu werden, aufgeplüscht und
mit der Schere „zurechtgemeißelt“.
Eine Mail dazu:
Das Video ist ja nicht zu ertragen, die armen Hunde,
was ein armseliges Schauspiel der Züchter, und wenn man die eitlen und
selbstgefälligen und blasierten Richter sieht, wie sie die Hunde begrapschen.
Widerlich.
Einige Mails über die Zucht
sprechen für sich:
Im Hotel war
auch ein Beardie - geschoren. Ich hab mit der Besitzerin geredet. 9 Jahre alt
war er und krank. Hat irgendeine Autoimmunerkrankung, offenbar erst mal
unerkannt vom Vater vererbt. Um ihm es leichter zu machen, offenbar hat er
Schmerzen gehabt, haben sie das Fell geschoren. Spazieren gehen mochte er
aber noch gerne und auch im Matsch pudddeln. Die Frau sagte, sie hätten nach
der Diagnose mit den Züchtern gesprochen und da hat sich dann beim folgenden
Nachforschen ergeben, daß noch ein anderer Sohn des Deckrüden so erkrankt
ist.
Die Zuchtpraktiken/Verpaarungen spotten jeder
Beschreibung und es sieht aus, als dreht sich die Zucht im Kreis.
Rüden/Hündinnen= alles der gleiche Aufwasch oder man schlägt die Hände über
dem Kopf zusammen über die Verpaarungen, die man sich so ausgesucht hat.
Weiterdenken, wie etwa, was draus werden soll... oder wo es hinführen soll...
darf man wahrscheinlich nicht. Im Auge habe ich u.a. die Zuchtstätte …
(Name)... Des Lobes voll über die Gesundheit der Zucht und Nachzucht auf
deren HP und in Wirklichkeit ist das gar nicht so (CEA in der Ahnentafel von
beiden Zuchtpartnern). Sowas ärgert mich, wenn man seine „Kundschaft" so
belügt. Dass die Clubs nicht einschreiten und keine klaren Regeln für die
Zucht aufstellen, ist mir ebenso ein Rätsel.
Leider wird mit Hunden
gezüchtet, die Träger von Krankheiten sind. Die Ausrede, das sei in Ordnung,
wenn der Zuchtpartner gesund bzw. nicht Träger eines Defektgens sei, kann man
nicht gelten lassen; denn Defektgene verbreiten sich innerhalb der Rasse. Das
gilt auch für den Merle-Faktor, der aus einer Arbeitslinie in die Zucht kam.
Was die
sogenannte Beardiezucht betrifft, so rührt man doch nur im alten Brei herum.
Alle sind letztendlich miteinander verwandt. Auffallend viele Deckrüden haben
HD B o.ä.
… Einige
Züchter haben einen Wurf nach dem anderen und manchmal freue ich mich
diebisch, wenn nur 1 bis 3 Welpen fallen. Da kann man dann nicht so gut
verdienen...
Ich habe eh
die Hoffnung aufgegeben, dass da je mal besser wird.
Schade, dass es scheinbar so einen Kampf innerhalb der
Züchterszene gibt, wieviel schöner wäre es, gemeinsam das Beste für die Hunde
zu wollen. … Ich nehme Ihre Einschätzung als Anregung, weiter Informationen
einzuholen, vielleicht etwas tiefer in die Szene reinzuschauen. Meine eigenen
Gedanken werde ich dann natürlich kundtun, denn nur wenn man den Züchtern
auch sagt, warum man ihren Welpen doch nicht möchte, kann sich vielleicht
doch mal etwas ändern, da stimme ich Ihrem Artikel aus vollem Herzen zu. Ich bin
allerdings immer noch erschüttert, das eine Welpensuche solche Erkenntnisse
nach sich zieht.
Das ist vorbildlich. Wir bitten
Welpeninteressenten, die keinen Hund kaufen, offen mit den Züchtern über die
Gründe zu sprechen. Man muss dann zwar mit bösen Beschimpfungen rechnen, aber
gewissenlose Züchter müssen endlich spüren, dass man ihre Praktiken nicht
gutheißt.
Dass Sie mit
Ihrem Engagement und bestem Willen für gesunde Hunde diesen materialistischen
Richtern/Züchtern nicht das Handwerk legen konnten, zeigt einmal mehr, daß
man schmachvoll mit ansehen muß, wie unterlegen man ist, daß klingende Münze
den menschlichen Charakter nicht erst verdirbt, sondern ihn nur nach außen
sichtbar werden läßt. Sich dann Tierschützer und Hundefreund zu nennen ist
moralisch verkommen.
Seitens des
Staates gibt es offensichtlich kein Interesse daran, die Situation für unsere
Hunde zu ändern, scheinbar werden diese Leute noch geschützt. Wenn man bei
Google nach Überzüchtungen sucht traut man seinen Augen nicht. Es gibt wohl
überhaupt keine Hunderasse mehr, die nicht manipuliert wird - und alle zu
ihrem Schaden.
Welpenanfragen
Wir freuen uns, dass wir
weniger Anfragen nach „guten Züchtern“ erhalten, denn es steht deutlich auf
unseren Webseiten: Welpen ohne Überzüchtung gibt es kaum noch, und sobald
überzüchtete Beardies in der Ahnentafel stecken, muss man mit den hinlänglich
bekannten Problemen rechnen: viel Fell/viel Pflegeaufwand, Ängstlichkeit und
Stressempfindlichkeit, gesundheitliche Probleme, Rückgang der Intelligenz.
Einige Zuschriften gab es
dennoch. Manches Mal wurde uns berichtet, wie es bei Züchtern zugeht. Das ist
oft haarsträubend.
Eine Hündin soll im Alter von 1
Jahr nur 13 kg gewogen haben. Später musste sie trotz gesundheitlicher
Probleme Mutter werden, durch künstliche Befruchtung. Welpenkäufer, die nur
die niedlichen Welpen zu sehen bekommen und nicht hinter die Kulissen blicken
können, würden sich die Haare raufen. Davor schützt die Welpenkäufer auch
kein VDH-Siegel und keine Mitgliedschaft des Züchters in einem Club.
Ich dachte damals, wenn ich mir einen guten Züchter
suche, der dem VDH angehört, dann sollte wohl alles gut werden. Ich wollte
keinen Züchter, der das Alphabet mit seinen Würfen schon drei Mal durch hat,
aber auch niemanden der seine Welpen papierlos bei ebay „vertickt“. … Als
…(Name der Hündin)… damals zu mir kam,
wollte sie kaum noch schlafen, so dass ich mir eine Box besorgt habe und sie
quasi zwangschlafen geschickt habe. Sie hat für mich auffällig gehechelt, d.h.
in Situationen wo es eigentlich nichts zu hecheln gab. Anfangs dachte ich
natürlich, dass das mit dem Umzug zu tun hat. Als es sich aber überhaupt
nicht besserte, habe ich die Züchter nach 6 Tagen angesprochen. Die meinten
alles wäre in Ordnung, weil der Hund ja im Wachstum ist. Fand ich nicht ganz
unlogisch und wartete noch mal ab. Parallel mit der Hechelei fand ich …(Name
der Hündin)… für einen Welpen sehr drüber und aggressiv. Ein Nein wurde nicht
akzeptiert und sie ging nach vorne und wollte beissen. Sie kommt ganz
schlecht runter und hibbelt den ganzen Tag rum, wenn sie könnte. Auch da habe
ich mit den Züchtern gesprochen und die meinten das wäre normal, weil es ja
ein Bearded Collie ist. Das alles ist bis heute so und ich fühle mich wie in
dem Film „Täglich grüßt das Murmeltier“. … Als ich damals relativ früh
merkte, dass irgendwas überhaupt nicht gut läuft, habe ich mir Trainer
gesucht. Wir hatten vier Trainer, die uns am Ende alle nicht weiter gebracht
haben. … Wir haben aber auch ein
gesundheitliches Problem zu dem u.a. das extreme Hecheln (bis zum erbrechen),
blaue Zunge, schnelleres Ermüden gehören. Durch das hecheln trinkt sie mehr,
sie schläft schlecht bis gar nicht und ist dadurch natürlich noch
ungehaltener. Hinzu kommt das mir eine Züchterin ans Herz gelegt hat, dass
ich unbedingt auf Lebershunt untersuchen lassen sollte, da es in der Linie
der Mutter 3-4 mal Lebershunts gab.
Dass in solchen Fällen ein
umfangreicher Schriftwechsel entsteht, wird jeder nachvollziehen können.
Wir helfen gern, soweit das
noch möglich ist, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist; doch eines steht
fest: Es ist
Sache der Züchter, dass es zu so etwas gar nicht erst kommt!
Trotz aller Aufklärung hört und
liest man immer noch: „Einmal Beardie, immer Beardie!“
Auch dazu eine Zuschrift:
Diese junge
Frau, die natürlich auch von der Rasse sehr angetan ist, das war der dritte
Beardie in der Familie, sagt mir: Man müsse sich allerdings damit abfinden,
daß diese Rasse sehr sehr ängstlich sei und bei den leisesten Geräuschen
bereits panisch werde. Auf meinen Einwand, daß der Bearded von profitgierigen
Züchtern dazu mißbraucht wurde und von Natur aus ein robuster, wesensfester
Hund mit keinerlei unwirklichen Ängsten ist, sagt sie, aber das könne man ja
überall lesen, daß es sich naturgemäß um einen ängstlichen Hund handelt, der
aber trotz allem viele Vorzüge habe und sie sich immer wieder einen Bearded
anschaffen wolle.
Was nicht normal sein sollte, ist zur Normalität geworden.
Kaum jemand weiß noch, was ein
echter, standardgerechter Beardie ist: robust, wesensfest, pflegeleicht,
klug, gesund.
Der Ernst der Lage ist offenbar
immer noch nicht bei allen Interessenten angekommen:
Wir hatten vor über 20 Jahren einen kernigen gesunden
Bearded Collie und jetzt habe ich gerade bei …(Züchtername)… einen Welpen
angezahlt, auf den wir uns in ein paar Wochen freuen dürfen. Die Ahnentafeln
sagen mir als Laie nichts. Von den Überzüchtungen wusste ich leider gar
nichts und ich hatte sehr auf den Zuchtverband vertraut. Bin jetzt ein
bisschen schockiert, aber danke Ihnen für die vielen Informationen auf ihrer
Webseite. Dadurch schließt sich für mich der Kreis im Nachhinein, weil uns
auch damals aufgefallen war, wie „plüschig“ manche Hunde aussehen. Wir hatten
stets gedacht, es läge an uns und dem mangelnden Glauben an häufiges
Hundeshampoonieren und der mangelnden Empathie für Spängelchen im Haar.
Im großen
und ganzen scheind es mir sowiso schwierig einen Hund ohne die typischen
überzüchtungsmerkmale zu bekommen. Die Bearded Collie´s sehen mir da noch
verhältnißmäßig gut aus. Bei uns wird er auf jedenfall überwigend draußen mit
fiel Bewegung leben können das ist schon mal eine gute investition in seine
Gesundheit Wir leben überwigent auf dem land und Arbeiten viel im Wald wo er
uns bei wind und wetter begleiten kann.
Viel „Spaß“ mit einem nicht
wetterfesten, sehr langhaarigen Beardie im Wald! Dass der Interessent dem
Hund beibringen will, auf Waldwegen zu bleiben, wird ihm nicht viel nützen.
Gegen die Meinung von Menschen,
die uns nicht glauben wollen, kann man leider nichts ausrichten. Solche
Menschen müssen ihre eigenen Erfahrungen machen – und sei es, wenn die
Tierarztkosten um ein Vielfaches so hoch werden wie der Welpenpreis. Wir
bedauern die Hunde, die diese Erfahrung ebenfalls machen müssen.
Jeder nicht gekaufte überzüchtete Welpe ist einer weniger,
der leiden muss;
denn ist Nachfrage da, wird nachgezüchtet.
Es gibt auch Menschen, die
durchaus kritisch sind und/oder sich wirklich bemühen, einen ordentlichen
Beardie zu finden. Der Erfolg bleibt in den meisten Fällen aus.
Seit einiger Zeit wühle ich mich durch das Internet
und viele Züchter/Hunde gefallen mir einfach nicht so sehr.
Von vielen
Züchtern bin ich total enttäuscht. Was mir da teilweise für ein, ich sag es
mal ganz klar, Schwachsinn erzählt wurde, ist unfassbar. … Es gab noch andere
Geschichtchen bei denen ich mir nur an den Kopf fassen kann. Völlige
Ahnungslosigkeit und das ist mir als Laie und als Erst-Beardie Besitzer
aufgefallen und sowas nennt sich dann Züchter. Das ist unglaublich. …
Ich denke
wir sind uns einig, dass ziemlich ätzend und mies ist, dass die Züchter
einfach mal drauf los „züchten“ können und die Welpenkäufer hinterher bei
Problemen auch noch alleine da stehen. Und diese Züchter einfach weiter ihr
Unwesen treiben können. Nirgendwo gibt es etwas schriftliches über eventl
Probleme in den Linien, direkt bei den Eltern oder auch über Züchter. Darüber
eine Liste zu erstellen, wäre eine Blacklist. Vermutlich rechtlich auch nicht
ganz ohne. … Man könnte aber eine Whitelist erstellen, in der gute Züchter
stehen. Diese könnte auch problemlos veröffentlicht werden, weil niemand in
Verruf gebracht wird. Mich ärgert das Ganze total, denn wenn man nicht seit
Jahren die Züchtungen beobachtet oder sonst irgendwie im Thema ist, hat man kaum
eine Chance auf einen guten Züchter.
Als
unsere Website im Jahr 2003 ins Netz ging, hatten wir eine Positiv-Liste mit
noch ca. 10 Züchtern, die wir als verantwortungsvoll einstufen konnten.
Damals schlossen sich einige Züchter zusammen und drohten uns mit rechtlichen
Schritten, weil sie sich benachteiligt fühlten, da ihr Name nicht auf der
Liste stand. Wir zogen diese Liste zurück, denn wir wussten bereits, wie vor
Gericht mit harten Bandagen gekämpft wird, bis hin zu eidesstattlicher
Falschaussage. Eine Negativliste wäre erst recht nicht möglich gewesen. Auf
einer „weißen Liste“ würde heute kaum noch ein Züchter stehen, denn mit der
Zeit wurde es nahezu unumgänglich, den einen oder anderen Zuchtpartner mit
Modehundblut hinzuzunehmen. Es gibt nur noch ganz wenige Züchter, die sich
bemühen, genetisch so viel wie möglich vom alten Beardie-Typ zu retten. Sich
um die immer mehr gewordenen „schwarzen Schafe“ zu kümmern, das wäre Sache
des VDH bzw. der Clubs gewesen. Wir verweisen zum x-ten Mal auf einen Artikel
in der Vereinszeitschrift „Unser Rassehund“ 11/2001: „Wir tragen die
Verantwortung“, dessen Ziele – auf dem Papier – mit unseren Ansichten
übereinstimmen.
Ich hatte fast Tränen in den Augen, was mit der
Bearded Zucht so geschehen ist in den letzten Jahren, ich wusste gar nicht,
was wir für ein Glück wir mit unseren hatten.
Nun bin ich verstärkt dabei, ZüchterHomepages
auszusortieren, von denen ich erst dachte, das sie in Frage kämen, bleibt
nicht mehr viel übrig.
Vielen Dank für die tollen, aufschlussreichen Artikel
auf Ihrer Seite, das machen Sie ganz richtig, dass Sie keine Züchter
empfehlen, hinterher gibt es immer Leute, die mit Vorwürfen kommen, „aber Sie
haben doch gesagt…“
Zu Frau …
(Name der Züchterin) … muß ich sagen: Die professionelle und gezielte
Darstellung nach außen ist oft irreführend. Kaltschnäuzig, berechnend und
skrupellos, das sind schon Eigenschaften zum Fürchten. … Ich verstehe das
alles nicht.
Hallöchen, ich bin bei der Suche nach einem. Bearded Welpen
auf diese dramatische Entwicklung gestoßen! Ich habe einen Bearded Collie aus
einer alten Zucht. … Er ist so ein toller Hund. Nun ist er schon älter und
ich dacht ein junger Hund dazu wäre toll. Bei der Suche ist mir dieser
Alptraum bewusst geworden! Ich bin geschockt, nach langer Suche war ich schon
dabei aufzugeben!
Ich habe einen Welpen gefunden. Überraschungspaket nur
die Mutter hat Gene die mir gefallen! Beim Vater hat die Züchterin keine gute
Wahl getroffen. Ich hoffe es passt.
…
Ich ärgere mich jetz schon etwas über mich selbst und
hoffe es war nicht zu blauäugig.
Im Moment
sieht es für mich auch so aus als wenn …(Name des Hundes)… womöglich mein
letzter Beardie ist zumal Working Beardies in England auch selten geworden
sind und kaum Welpen angeboten werden, von den Exportproblemen ab dem
nächsten Jahr mal ganz abgesehen.
Es ist sehr
schade zuzusehen wie eine Rasse „vor die Hunde“ geht, aber das wissen Sie ja.
Manchmal erhalten wir
Ahnentafeln mit der Bitte um Beurteilung der Abstammung. Wir können diesen
Service nur in Ausnahmefällen leisten, denn in den allermeisten Fällen geht
der Daumen nach unten und die Mühe, einzelne Ahnen zu beschreiben, lohnt sich
nicht. Umso mehr freuen wir uns, wenn einmal eine Ahnentafel mit allerlei
„guten alten“ Ahnen dabei ist und wir dem Welpen-interessenten Mut machen
können: „Es hätte schlimmer kommen können.“
Auch nach Alternativen zum
Beardie werden wir gefragt:
könnten Sie mir denn ein oder zwei Züchter für
Tibetterrier empfehlen, die ähnlich verantwortungsvoll , wie Sie sich das
vorstellen, züchten?
Es geht über unsere Kräfte, uns
auch noch damit zu beschäftigen.
Zu erwähnen ist noch die Mail
einer Züchterin:
Fast alle
wollen eine Hündin, bereits im ersten Lebensjahr wird die dann kastriert.
Warum nur? Angegebene Gründe (wie z.B. mehrere Rüden wohnen in der Nähe oder
sie soll später mal keinen Krebs kriegen) kann man (ich!) nicht akzeptieren.
Und so ist
das auch beim Fell... Mühe oder Ausdauer oder mal der Natur ihre Zeit zu
lassen, das gibt es fast nirgends mehr.
Da kann man nur zustimmen!
Wesensschwäche
Auch hier gab es „natürlich“
wieder Zuschriften, etwa:
Ich wende mich an Sie in der Hoffnung, dass Sie mir vllt.
weiterhelfen können. Ich habe ein 15 Monate altes Beardie Mädchen, und bin
inzwischen am Ende mit meinem Latein. … . Ich hatte vorher schon Hunde und
bin daher auch kein Anfänger was Hundeverhalten etc. anbelangt.
Stressempfindlichkeit:
Ob sie die
Strasse stört, weiß ich nicht, aber es ist zumindest etwas über das ich
nachdenke. Man macht sich ja über alles Mögliche Gedanken, was da Stress
auslösen könnte.
Übrigens
habe ich mir einen Loop für den Kopf gekauft.
Dabei sollen nicht die Haare
festgehalten werden, sondern
zur
Beruhigung. Er ist enganliegend. Er soll das gleiche vermitteln als wenn ich
den Kopf in meine Hände nehme.
Also eine Zwangsmaßnahme wie
ein festes „Thundershirt“ oder erzwungenes Festhalten von zappeligen Kindern.
Man staunt immer wieder, welche „Lösungen“ es gibt.
Besonders schlimm:
Gestern gab es einen neuen Beardienotfall, sehr
traurig……., 4 jährige Hündin ist jetzt im Tierheim und als gefährlicher Hund
eingestuft worden, dh eine Vermittlung wird sehr schwierig und
kostenintensiv.
Der Tierschutz nannte als
Haltungsform: „ohne Kinder, ohne andere Tiere“ – bei einem Beardie!
Wesenstest und erweiterter
Sachkundenachweis waren Bedingung für eine Vermittlung, Interessenten mussten
mit einer „Kampfhundesteuer“ rechnen.
Gesundheit
Glücklicherweise hatten wir in
diesem Jahr über Krankheiten weniger Zuschriften als im Vorjahr – was nicht
unbedingt etwas zu bedeuten hat.
Autoimmunerkrankungen
sind weiterhin ein Thema.
Von Anaplasmose hören wir
häufig. Die Nebenwirkungen der Antibiotikatherapie können heftig sein, sogar
lebensgefährliche innere Blutungen. Es gibt Alternativen.
Schlimm war ein Fall von
entmineralisierten, weichen Knochen durch ein Nierenproblem bei einem
alten Hund („renale Osteopathie“). Aufgefallen war es durch lockere Zähne und
Futterverweigerung. So etwas ist nicht beardietypisch, kann jeden alten Hund
treffen, die Nieren sind im Alter oft ein Schwachpunkt.
Impfung
Ein Hund aus dem Bekanntenkreis
(bei einer früheren Beardie-Besitzerin) erlitt einen schweren Impfschaden,
hätte fast nicht überlebt. Die Besitzerin berichtete von Problemen mit dem
Verdauungstrakt, Durchfall und Erbrechen:
So kämpfen
wir uns die letzten Monate durch. Mal kann er fressen, dann verweigert er
wieder das Futter. Dadurch wurde er halt auch sehr mäkelig, hat ständig neues
Futter bekommen zum Ausprobieren, das er dann gerade mal ein paar Tage
gefressen hat, dann ging es wieder los und wir mussten wieder suchen.
Das sind wenige Worte, die sehr
viel Leid bedeuten.
Immer noch bekommen Hundehalter
jedes Jahr eine Karte vom Tierarzt, die an „die fällige Impfung“ erinnern
soll. Es ist nicht sinnvoll, Hunde häufiger zu impfen, als es die Impfempfehlungen
der Ständigen Impfkommission Veterinärmedizin vorgeben:
Grundimmunisierung im 1. und 2. Lebensjahr, dann alle 3 Jahre, nach Absprache
mit dem Tierarzt öfter, je nach Gebiet und „Seuchenlage“ (z. B. bei
Zwingerhusten, Leptospirose). Besonders sollte man darauf achten, dass Welpen
nicht eine vielfache „volle Dröhnung“ zugemutet wird, die ihr Körper
verkraften muss; vier Impfstoffe auf einmal sollten die Grenze sein. Alte
Hunde können auf Impfungen besonders empfindlich reagieren. Es gibt auch
Krebs nach Impfungen: Impfsarkom.
Die kritische Haltung der
Menschen gegenüber Impfungen hat durchaus ihre Gründe. Doch auch ohne
Vorsichtsmaßnahmen kann es lebensgefährlich werden, z. B. wenn ein Hund aus
Pfützen trinken darf und Leptospiren aufnimmt.
Floh- und Zeckenmittel
Reaktionen auf die Mittel, die
u. a. das Nervensystem schädigen können, gibt es immer wieder. Dazu erreichte
uns eine Zuschrift über plötzliche Krampfanfälle nach dem Anlegen eines
Ungezieferhalsbandes, die vorbei waren, als das Halsband entfernt worden war.
Infos zu Alternativen auf
unserer Gesundheitsseite.
Beardie-Buch gratis
Wie auf der Website mehrfach zu
lesen, kann die PDF-Datei zurzeit nicht verschickt werden. Der Text bedarf
wieder einmal der Aktualisierung, die allerdings wegen zu viel anderer Arbeit
ins Stocken geriet. Ein halbfertiges Manuskript kann verständlicherweise
nicht verschickt werden. Ob sich jemals die Zeit findet, solche
„Nebensächlichkeiten“ zu bearbeiten, ist ungewiss.
Wir bitten von Anfragen
abzusehen, solange es auf der Seite „Beardie-Buch für Einsteiger“ heißt: „zurzeit nicht
verfügbar“.
Alles Wichtige steht auf den
Webseiten.
Unvergessen
bleiben die Hunde, die uns in
diesem Jahr verlassen mussten.
Ein lieber Freund ist im Alter
von 14 Jahren noch kurz vor Jahresende über die Regenbogenbrücke gegangen.
Nach 20 Jahren …
Wir sind allen Beardie-Freunden
sehr dankbar, die uns bei der Aufklärung über die Probleme überzüchteter
Bearded Collies unterstützen.
20 Jahre ist es her, seit das
Buch „Bearded Collie: Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“ auf den Markt
kam. Nach wie vor ist dieses Buch für die Modezüchter ein rotes Tuch.
Seit 20 Jahren kann niemand –
vor allem kein Züchter – mehr sagen, er habe von nichts gewusst.
Ganz bewusst wurde weiter auf
„Schönheit“ gezüchtet, die man getrost als Qualzucht bezeichnen kann. Kein
Hund braucht 30 oder gar bis zu 60 cm langes Fell.
Vieles von dem, was einmal gut
war, ging verloren.
-
Kaum
ein Züchter, der sich noch an Bearded Collies vom robusten, standardgerechten
(!)
alten
Typ erinnert, züchtet heute noch.
-
Die
allerwenigsten der heutigen Züchter sind jemals einem ursprünglich
gebliebenen Vertreter der Rasse begegnet. Sie kennen das harsche,
mittellange, nicht üppige Fell nicht mehr, auch nicht die Wesensfestigkeit
und die Intelligenz, die ein Beardie früher bei der Arbeit an der Schaf- und
Rinderherde beweisen musste. Es ist „normal“ geworden, dass kranke oder auch
„nur“ weiß überzeichnete Welpen zur Welt kommen.
Worte
wie „Was man nicht kennt, das kann man nicht vermissen“ können wir nicht
gelten lassen.
Das Maß aller Dinge ist nach wie
vor der Rassestandard.
Vor Corona war die vom VDH
gemeldete Welpenzahl immer weiter zurückgegangen, doch das hat nicht
ausgereicht, die Züchter zu einer Umkehr zu bewegen.
Eine Zuschrift:
Bei so viel Einsatzbereitschaft Ihrer Initiative
hätte ich Ihnen mehr Erfolg gewünscht. Es ist aber auch das Gros der
Hundehalter anzuprangern - mich leider eingeschlossen -. Ich habe mich von
den vielversprechenden Schilderungen über Charaktereigenschaften,
liebevollster Aufzucht in der Familie etc. überzeugen lassen. Vor allem habe
ich die Seiten von … (Name der Zuchtstätte) … gern gelesen. Bei ihr hatte ich
seinerzeit einen Welpen nachgefragt. Sie hatte allerdings nur noch ein
Mädchen und das wollte mein Mann auf keinen Fall (zu einem richtigen Mann
gehört ein Rüde!). Darin hat er sich allerdings geändert. Das Mädchen aus
dieser Zucht, das ich ansonsten gern gehabt hätte, ist allerdings mit 9
Jahren gestorben.
Von Überzüchtungen habe ich erst viel später erfahren,
was - aus heutiger Sicht - keine Entschuldigung, allenfalls eine dürftige
Erklärung ist.
Die Bearded Collies sind unsere
Lieblingsrasse.
Was mit ihr geschieht, geht uns
alle etwas an:
-
diejenigen,
die mit überzüchteten Beardies Probleme haben.
-
diejenigen,
die das Glück hatten, einen Beardie ohne Probleme zu bekommen:
Sie
sollten trotzdem die Menschen, die sich für die Rasse interessieren, auf die
Überzüchtung hinweisen – und auf die Risiken, die mit einem Kauf verbunden
sein können.
-
diejenigen,
die sich einen Welpen wünschen:
Sie
sollten sich nicht nur auf die Aussagen der Züchter-Webseiten verlassen.
Kein
Züchter wird Probleme preisgeben.
-
vor allem
aber den VDH, die beiden Rasseclubs, die Züchter und die Zuchtrichter,
die
die Rasse an den Punkt gebracht haben, an dem sie heute steht.
Eine „Abstimmung mit dem
Portemonnaie“ wird von Jahr zu Jahr wichtiger für die Bearded Collies,
erst recht seit dem
Corona-Boom.
Zu retten ist nichts mehr, das
dürfte jedem klar sein. Es geht nur noch um Schadensbegrenzung.
Wenigstens jetzt sollten alle
Verantwortlichen dafür sorgen,
dass Kopf und Herz im
Gleichgewicht sind.
Was die Zukunft betrifft,
geht es nicht darum, sie vorauszusehen,
sondern sie möglich zu machen.
Antoine
de Saint-Exupéry
31.12.2020
Jahresrückblick
2021
von Liesel
Baumgart
Die
Situation der Bearded Collies ist wie gehabt: Es gibt fast nur noch
überzüchtete Hunde.
Die
Corona-Politik hat mit ihren Einschränkungen die Voraussetzungen für eine
vernünftige Zucht noch verschlimmert.
Gemeinsam
arbeiten wir Tag für Tag daran, kleine Wunder Wirklichkeit werden zu lassen.
Ein
paar Zuschriften:
Ist
dir auch aufgefallen, dass viele Welpen nicht eingetragen wurden? Große
Frage:
tot
geboren/gestorben oder zu fehlerhaft (zu viel Weiß gehört ja eigentlich auch
schon „ausgemustert“)? Manchmal ist es richtig heftig.
Ausserdem lese ich
mich mal wieder schlau wegen eines Zuchtvereins, so ganz ist der Gedanke ja
nicht gestrichen. Wir haben einige Anfragen und sie ist ein toller Hund mit
guter Abstammung, leider dauerhaft zu dünn, das wird einfach nicht besser.
Aber fit wie ein Turnschuh.
Das ist gar nicht so
einfach mit den Zuchtvereinen.
…
Über das Züchten in
der Dissidenz habe ich mich ein bisschen schlau gelesen, da geht es ja hoch
her. Das fiel mir schon auf, als wir nach einem Hund gesucht haben.
Überraschend, was für Unterschiede es gibt in der Zucht und was für
unterschiedliche Meinungen.
Mir
sind viele Würfe mit einer hohen Welpenzahl aufgefallen, um die 10 Welpen.
Früher waren 5 – 7 Welpen normal. Schon allein der 14er-Wurf bei
…(Züchtername) … „roch“ danach, dass möglicherweise mit Hormonen nachgeholfen
wird. Ich hab das Gefühl, diese hohen Welpenzahlen gehen nicht mit rechten
Dingen zu.
Dass in einigen Zuchtstätten
Hormonbehandlungen für hohe Welpenzahlen gemacht werden, ist denkbar. Ich
weiß aber, dass vermehrt auch künstliche Befruchtungen stattfinden. Nicht
immer geht man zum TA, der Züchter macht es selbst. Die Instrumente hierfür
kann sich jeder im Internet bestellen.
Manches
Mal kann man nur den Kopf schütteln, was mit den Bearded Collies geschieht!
Gern
würde ich es sehen, wenn der Staat den sogenannten Hobbyzuchten ein Gewerbe
aufdrückt, die Preise nicht dem Selbstlauf überlässt und Steuern erhebt. Und
spätestens im Zuge dieser Coronazeit wird deutlich, dass mit der Beardiezucht
eben auch Geld verdient wird. Die Hausfrau geht nicht arbeiten, ihren Beitrag
für das Familieneinkommen erschafft sie halt über den Welpenverkauf.
Der Tierarzt sagte:
ach eine fast vergessenen Rasse und als ich auf die falsch laufende Zucht
hinwies, sagte er, daß sie auch einen so verzüchteten kranken Beardie unter
ihren Patienten haben
Überall
lässt Pigment nach, Überzeichnung nimmt zu und das Fell und die Augen sind
ein Graus.
Bei der immer
wiederkehrenden Frage, wie ich auf die Rasse Gos d‘ Atura gekommen bin, sind
Sie, diverse Zufälle und meine Züchterin die Schlüsselfiguren. So traurig die
Tatsache damals für mich war, daß es sehr, sehr unwahrscheinlich bis
unmöglich war, einen Beardie ähnlich Ihrem Monty zu bekommen. So sehr hat es
mich gelehrt offen für Neues zu sein. Dass das „Andere“ vielleicht sogar das
Bessere ist.
Ich
hab bei Amazon bei der Gelegenheit auch Beardiekalender gesehen. Die Welpen
und Junghundbilder sooo süß, aber die von den erwachsenen, gestylt und
gekämmt hingestellt mag ich nicht. Sehen bisschen doof aus. So waren doch
unsere nicht.
Gestern habe ich noch
mal Beardies angesehen, aber auch ich finde, die, die ich gesehen habe, sind
arge Fellberge, sehr plüschig. So ist die Beardiezeit wohl wirklich vorbei.
Vorbei ist die Beardiezeit auch bei
uns, Familie Baumgart. 1992 kam der erste Beardie, im November 2021 mussten
wir Abschied nehmen von unserem letzten, Monty. Vergleichbare Beardies gibt
es nicht mehr – und wenn man das Beste gehabt hat, gibt man sich nicht mit
weniger zufrieden.
Abschied nehmen mussten wir auch von
Monty’s Beardie-Freundin. Ihr Foto ziert das neue Buch „Schüßlersalze für
Hunde“:
Details
Einige Beardie-Fotos befinden sich
ebenfalls in dem Buch. Es ist exklusiv bei Amazon erhältlich.
Richtig
„Spaß“ hatten wir an einer Mail, die auf Umwegen zu uns fand und bewies, dass
eine Interessentin für die Zucht vom Club abgelehnt werden sollte, weil sie
wegen der Abstammung der Hündin unbequem war. Die Interessentin hatte bis zu
diesem Zeitpunkt die negativen Meinungen für übertrieben gehalten, die über
den VDH und die ihm angeschlossenen Vereine im Umlauf sind; sie hatte
gedacht, so schlimm könne das doch alles nicht sein, weil ja jeder Züchter
nur das Beste für seine Rasse wolle. Sie wurde eines Besseren belehrt.
Ja,
es ist vor allem schade um die wunderbaren Hunde, die immer seltener werden
und die Zucht darunter leidet, dass sich ein paar Menschen an der Spitze
profilieren wollen.
Ich
habe mich mal ein bisschen schlau gelesen über den VDH, dem könnte man auch
den Missbrauch seiner Monopolstellung vorwerfen. … Es kann doch nicht sein,
dass man mit tollen Hunden abgesägt und blockiert wird, nur weil es
persönliche Differenzen gibt mit dem Züchter.
… Natürlich müsste man die alle mal ordentlich in ihre Schranken
verweisen, aber eigentlich ist mir meine Freizeit zu kostbar, um mich mit
solchen Menschen rumzuärgern.
Wir
hörten von einem Mischlingswurf Beardie/Golden Retriever in den Niederlanden.
Dieser Wurf wurde als „Outcross Project“ bezeichnet.
Wir stehen „Designerhunden” grundsätzlich kritisch gegenüber. Wenn
Mischlinge, dann bitte mit zwei gesunden Rassen!
„Corona-Welpen“
waren 2021 erneut ein großes Thema. Die Nachfrage konnte auch in diesem Jahr
nicht gedeckt werden – und das ist gut so. Viele Menschen, die durch
Homeoffice zu Hause waren, kamen auf die Idee, sich „etwas zum Kuscheln“
anzuschaffen – sicher oft, ohne zu überlegen, was mit dem Hund passiert, wenn
man nach Corona wieder den ganzen Tag außer Haus sein würde. Bei den Züchtern
gab es lange Wartelisten, gewisse Züchter „produzierten“ Welpen auf Teufel
komm raus. Vorwürfe machen muss man sicherlich nicht nur den Züchtern, die
mit ihrer „Ware“ Geld verdienen wollten, sondern auch den Welpenkäufern, die
zu wenig nachgedacht haben.
Die
Welpenzahlen für 2021 werden erst im Herbst 2022 vorliegen, wir rechnen mit
mehr als für 2020. Während in Großbritannien die Zahl der registrierten
Bearded Collies im Jahr 2020 wieder deutlich sank und die Rasse mit 268
Welpen nun als gefährdet eingestuft wird, weist die VDH-Statistik für 2020
noch 504 registrierte Welpen aus.
So viele Züchter
machen so viele Würfe ... Sogar gleichzeitig. Und alle Welpen sind
versprochen. Das ist Wahnsinn. … Und die Preise für Hunde sind so gestiegen,
das gibt es gar nicht. Manche Rassen kosten inzwischen 1500 oder sogar über
2000 Euro. Selbst die Vermehrer verlangen inzwischen schon 1000 Euro und
fallen deshalb umso weniger auf, wenn immer die Rede davon ist, daß man keine
billigen Welpen nehmen soll. Es ist furchtbar. Da kann man nur hoffen, daß
nach Corona nicht die Tierheime aus den Nähten platzen.
„Rückläufer“
gab es bereits. Einer fand in unserem Freundeskreis ein neues Zuhause.
Wie
es der Zufall will, hatte ich mich vor einiger Zeit bei ebay „verlaufen“. Die
Zuchtstätte …(Name)… hatte für eine
kleine Hündin noch keine Familie gefunden. Als ich schaute, stand das Gebot
gerade bei 5000 Euro.
Die
Ängstlichkeit überzüchteter Beardies ist weiterhin ein großes Thema.
Stellvertretend
diese Mails:
Mein Bearded Collie
macht mir große Sorgen ,sie möchte nicht mehr aus der Wohnung und verweigert
inzwischen jeden Spaziergang : Der Hund ist tierärztlich untersucht und als
organisch gesund ! Ich habe das Gefühl dass sie depressiv ist und voller
Ängste. Wir brauchen dringend Hilfe. Einen Verhaltenstherapeuten hatte ich
schon da ,der mir leider nicht helfen konnte,da er meint wenn man dern
Angstauslöser nicht kennt wäre es schwierig .
…
Vielen Dank für ihre
schnelle Antwort, mein Hund scheint kein Vertrauen zu mir draußen zu haben,
ich glaube dass er sich vor Geräuschen fürchtet und daher dieses
Verhalt zeigt! Ich würde ihn gerne wieder glücklich sehen und bin für jeden
Rat dankbar.
Meine
Hündin ist 17 Monate, wenn wir draußen unterwegs sind kann es passieren das
etwas laut knallt. Vielleicht ein Bauer der die Flachten am Anhänger
zu oder aufmacht. Oder ein anderer Knall. Dann fängt sie an zu ziehen
und zu Hächeln, der Schwanz ist runter fasst eingeklemmt.
Wenn
ich versuche sie zu beruhigen, klappt das nicht.
Sie
nimmt in der Situation auch keine Leckerlis.
Was
mache ich falsch?
Ich
habe Angst wenn sie ohne Leine ist und dann so etwas passiert.
Über
Tipps oder Hilfe würde ich mich sehr freuen.
Leider
gibt es immer noch Welpenkäufer, die sich nicht vorab informieren, wie es um
ihre Wunschrasse steht. Ängstlichkeit ist seit vielen Jahren bekannt.
Überzüchtete Beardies dürften längst nicht mehr gekauft werden.
Besonders
gefreut haben wir uns in diesem Jahr, dass sich die neue Besitzerin eines
Hundes aus Spanien bei uns meldete, der lange auf unserer Tierheim-Seite zu
sehen war. Auch sein Bruder hat ein Zuhause in Deutschland gefunden.
Sehr
schön ist es immer wieder, wenn wir Beardies jahrelang begleiten dürfen.
Wertvolle Freundschaften sind dadurch entstanden.
Immer
noch erreichen uns Anfragen zum kostenlosen Beardie-Buch im PDF-Format. Wir
können es leider nicht mehr anbieten. Der Text wurde zum Teil aktualisiert,
ist aber noch längst nicht fertig. Es gibt Wichtigeres zu tun, diese Arbeit
muss weiterhin zurückgestellt werden. Von weiteren Anfragen bitten wir
abzusehen.
Alles
in allem können wir es nur noch so sagen wie Fridtjof Nansen:
Beeile dich – bevor es zu spät ist, es zu bereuen.
…
und das empfehlen wir seit über 20 Jahren.
Was
aus der Rasse geworden ist, ist nur noch traurig.
31.12.2021
Jahresrückblick 2022
von
Liesel Baumgart
Seit
Jahrzehnten wissen die Beardie-Züchter, was im Argen liegt.
Immer
mehr tritt nun ans Licht und ist nachweisbar.
Wir
freuen uns, dass einige Züchter inzwischen Wert darauf legen, die Haplotypen
ihrer Hunde bestimmen zu lassen, die etwas über die Immunabwehr aussagen.
Hier zeigt sich die genetische Verarmung der Rasse ebenso wie in den
Ahnentafeln.
Mit
einer Fleißarbeit wurden über 150 in- und ausländische Ahnentafeln in Bezug
auf die Autoimmunerkrankung SLO (schwerwiegende Krallenveränderungen,
Krallenverlust) ausgewertet. Dabei wurden über 6 Generationen der IK
(Inzuchtkoeffizient, optimal: 0 %) und der AVK (Ahnenverlustkoeffizient,
optimal: 100 %) bestimmt. Einiges kam dabei zutage, was seit längerer Zeit
bei gewissen Zuchtstätten vermutet wurde und wovon viele Züchter sicherlich
auch wissen. Mit SLO-Hunden sollte offen umgegangen werden, erst recht
weil einige der betroffenen Züchter darüber sehr ärgerlich sein dürften und
manches gern verschweigen würden. Machen wir uns wieder einmal bewusst:
„Nestbeschmutzer“
sind nicht diejenigen, die Missstände aufdecken,
sondern
diejenigen, die Missstände nicht wahrhaben oder gar verschweigen wollen.
Das
kennen wir ja alles schon aus den Jahren 2000 und 2003, als das Buch „Bearded
Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“ erschien bzw. als unsere
Website BEARDIEspecial online ging und auf Probleme hinwies.
Züchter,
die das Leid ihrer Nachzucht in Kauf nehmen, kann man nicht als
„Liebhaberzüchter“ bezeichnen; das sind nur Hundevermehrer. Vor allem geht es
um die Leiden der Hunde (nicht nur bei SLO!), sondern auch um das Mitleiden
ihrer Familien. Häufig geht es auch um hohe Tierarztkosten, die den Besitzern
zugemutet werden. Immer wieder wurden Hilfe suchende Besitzer kranker
Beardies von Züchtern abgewiesen, weil diese sich „nicht zuständig“ fühlten
und den Besitzern der bei ihnen gekauften Hunde die Schuld an dem Desaster
zuwiesen. Wir verweisen diesbezüglich erneut auf den „Sachmangel“, den es auch beim Hundekauf gibt.
Die
Lehre, die daraus zu ziehen ist, lautet: Mehr genetische Vielfalt in der
Rasse, sowohl was den Verwandtschaftsgrad angeht (IK, AVK) als auch bei den
Haplotypen. Sich darum zu kümmern, ist die Aufgabe der Clubs und der Züchter.
Immer wieder hören wir von jung
verstorbenen Beardies – 2, 4, 7 Jahre alt.
Um die 10 Jahre (etwa 9 bis 11
Jahre) bleibt nach wie vor ein kritisches Alter für Krebs.
Wir hörten auch wieder von
Züchtern, die es nicht einmal für nötig hielten, den Welpenkäufern das
Bürsten der Hunde zu zeigen. Kein Wunder, dass unsere Webseiten zur Pflege
des Bearded Collies so stark frequentiert sind.
In der VDH-Welpenstatistik war
es keine Überraschung, dass die Zahl der 2021 registrierten Welpen deutlich
angestiegen ist und sich mit 735 wieder auf dem Level von 2012 befindet:
„Corona-Welpen“.
Wie zu erwarten war, wurde die
gestiegene Nachfrage nach „etwas zum Kuscheln“ von den Züchtern prompt
bedient, teilweise zu Welpenpreisen bis zu 3000 Euro – „Angebot und Nachfrage
bestimmen den Preis“, eine alte Kaufmannsregel. Kopfschütteln bei allen, die
die Probleme der Rasse kennen: „Unverschämt, für so kranke Hunde so hohe
Preise zu verlangen!“ Wie ebenfalls zu erwarten war, mussten einige
unüberlegt angeschaffte Beardies ihr Zuhause wieder verlassen – wofür man
sicherlich nicht nur den Welpenkäufern einen Vorwurf machen muss, sondern
auch den Züchtern, die nicht genau genug hingesehen haben, an wen sie ihre
Welpen verkauft hatten.
Züchter, die noch eine Hündin mit
ein paar „guten alten Ahnen“ relativ weit vorn im Stammbaum haben, finden
keine passenden Zuchtpartner mehr. Schon vor Jahren hatte man den Eindruck,
dass „die letzten paar alten Gene zusammengekratzt“ wurden und ein einzelner
Deckrüde deshalb hoch im Kurs stand. Keine gute Idee, wenn er zu viele Welpen
hat („Ahnenverlust“ bei seinen Nachkommen). Es ist dringend nötig, Deckakte
der Rüden zu begrenzen, doch das will „natürlich“ wieder niemand hören …
Mit Bestürzung mussten wir zur
Kenntnis nehmen, dass der britische Tierschutzverein RSPCA
der walisischen Brambledale-Züchterin,
die sich ihr Leben lang für die Qualitäten früherer Beardies eingesetzt hat,
4 erwachsene Beardies und 10 Welpen wegnahm. Leider konnten wir nicht
herausfinden, was dort vorgefallen ist. Kontaktversuche blieben erfolglos.
Die Zuschriften, die wir
erhalten, ähneln sich Jahr für Jahr.
Auszugsweise ein paar
Beispiele:
Es sieht
wirklich nicht gut aus und das Schlimme ist, es kommt nichts Vernünftiges
nach. Ich schaue schon immer Ausstellungsergebnisse, um vielleicht mal was zu
entdecken, bisher ohne Erfolg.
Suche Züchter, die den Bearded Collie vom alten Aussehen vor 1992
züchten, harsches Fell, nicht überlang.
Hut ab auch vor
der Zuchtphilosophie, die Sie vertreten – ich wünschte, dies würde von mehr
Züchtern geteilt. … Mir war nicht bewusst, dass die Rasse so überzüchtet
wurde, wie Sie es beschreiben – was für eine schreckliche Schande – ich frage
mich, wie es möglich ist, dass die Gemeinschaft der Züchter die Rasse so
„zerstört“ hat – es ist „kriminell“. Daran haben sicher auch die Juroren der
Wettbewerbe großen Anteil … ??? Es ist eine Schande, dass die Mentalität bei
den meisten (einschließlich der Züchter, die Welpen verkaufen wollen) zu sein
scheint, Ausstellungsgewinne zu priorisieren, anstatt Charakter und gute
Gesundheit. Aber wie ist das so aus dem Ruder gelaufen, dass das, was von den
Richtern geschätzt wird, so weit vom ursprünglichen Rassestandard entfernt
ist?? Es ist schrecklich, dass die Auswahl eines Welpen so geworden ist, als
würde man einen Lottoschein kaufen oder ins Casino gehen, wo die Chancen von
Anfang an gegen einen stehen, weil „der Tisch immer gewinnt“.
Können Sie denn Züchter nennen die noch die alte Rasse züchten?
Falls Sie einen
Hund/eine Hündin jetzt oder später zu vermitteln haben, würden wir uns sehr
über Nachricht freuen.
Vielleicht
wissen Sie von einem Bearded Collie oder Wuschelhund, der ein Zuhause sucht?
Wir würden
gerne einem einsamen Hund ein neues Zuhause geben. Haben Sie Kontakte oder
Notfälle?
Es ist sehr schön, dass
vermehrt nach Beardies gefragt wurde, die nicht in ihrem ersten Zuhause
bleiben konnten. Wenn es ein Abgabehund sein soll, der auf unserer
Tierheim-Seite nicht gelistet ist, leiten wir Anfragen an die sehr engagierte
facebook-Gruppe Beardie
Notfellchen weiter.
Der Züchter unseres Welpen hat mir Ihren Namen und Ihr Buch genannt.
|
Das war einmal etwas Neues, nachdem
das Buch von den Züchtern immer wieder verdammt wurde – ein rotes Tuch.
Jetzt, da das Buch aus dem Jahr
2000 ausverkauft ist, kommt der eine oder andere dahinter, dass an den
Warnungen wohl doch etwas dran war.
Letztlich bleibt das Buch ein
Zeitdokument mit Fotos von nicht überzüchteten Beardies.
|
Im Herbst und gegen Jahresende
mussten zwei ganz besondere Beardies ihre letzte Reise antreten. Die letzten,
die man genetisch noch als „vom alten Typ“ bezeichnen kann, müssen uns nun
nach und nach verlassen. Wir danken ihnen, dass sie unser Leben bereichert
und uns noch eine Weile daran erinnert haben: Es gab sie, die
standardgerechten Bearded Collies.
Auch 2022 haben wir unermüdlich
Anfragen beantwortet und bei Problemen überzüchteter Beardies geholfen – bei
Problemen, die es gar nicht geben müsste …
Uns ist längst klar, dass der
Beardie nie wieder so sein wird, wie einige Ältere von uns ihn noch gekannt
haben. Nun sollte in der Zucht wenigstens das umgesetzt werden, was noch
machbar ist. Wir wünschen der Rasse sehr, dass es endlich aufwärts geht und
dass mehr Züchter Einsicht zeigen und sich ihrer Verantwortung bewusst
werden.
Wer nicht mit der Zeit geht,
wird mit der Zeit gehen müssen.
(Friedrich Schiller)
31.12.2022
Jahresrückblick 2023
Nach
über 20 Jahren müssen wir mehr denn je auf Missstände hinweisen.
Der
kritische Filmjournalist Horst Stern nannte den verantwortungslosen Umgang
mit Tieren einmal „eine ermüdete Wahrheit“, weil er bei den Verantwortlichen
wenig erreicht hatte.
Wir
werden nicht müde und bleiben unbequem, um Hunde-Elend zu vermeiden.
Die
Wahrheit über die Bearded Collies ist längst bekannt:
·
In der
Hundezucht müssen Gesundheit und Wesensstärke im Vordergrund stehen,
nicht eine fragwürdige Schönheit mit
überlangem Fell.
Niemand
nimmt die Überzüchtung und das Leid der Beardies noch so richtig wahr, denn
beides ist selbstverständlich
geworden. Nur noch die Älteren unter uns wissen überhaupt, wie ein
standardgerechter Bearded Collie einmal war. Es darf nicht sein, dass die
Verantwortlichen – Züchter und Ausstellungsrichter (oft beides zugleich) –
sich ihre eigenen Gesetze zurechtzimmern und den Rassestandard missachten.
·
Jeder
Welpenkäufer hat ein Recht auf einen Hund, der nach dem Rassestandard
gezüchtet wurde.
Wir
hatten gehofft, dass die Wahrheit nicht nur in das Bewusstsein der
Welpenkäufer gelangt, sondern auch in das Bewusstsein der Züchter und Ausstellungsrichter.
Zwar konnten wir den Stein ins Rollen bringen, dass man endlich anfängt
nachzudenken; doch was nützt das noch, wenn zu lange gewartet wurde und wenn
es keine geeigneten Zuchtpartner mehr gibt?
„5
vor 12“, das war vor über 20 Jahren …
Damals
wäre die Rasse noch zu retten gewesen.
So,
wie die Menschen wissen, dass das Verbrennen von fossilen Brennstoffen der
Erde schadet, und trotzdem weitermachen wie bisher und als wüssten sie von
nichts, so haben wir es auch in der Hundezucht erlebt, bei den Züchtern von Bearded
Collies und anderen überzüchteten Rassen, deren Probleme längst bekannt sind:
Die Verantwortlichen sind träge und handeln zu wenig, obwohl ihnen die
Argumente für ihr Tun fehlen. Letzten Endes werden sie den Ast absägen, auf
dem sie sitzen. Die Wahrheit hat immer das letzte Wort.
Immerhin
nahm die Zahl der Beardie-Welpen, die der VDH im Jahr 2022 registrierte (2023
liegt noch nicht vor), nach den „Corona-Welpen“ wieder deutlich ab. Sie lag
nur noch bei 416.
Zögerlich
haben die Welpenkäufer über die Jahre „mit dem Portemonnaie abgestimmt“ –
nicht strikt genug, um die Züchter rechtzeitig zum Umdenken zu bewegen.
Während
in den 1990er-Jahren eine Lebenserwartung von ca. 15 Jahren noch eher
die Regel als die Ausnahme war, muss man heutzutage froh sein, wenn ein
Beardie 10 oder „sogar“ 12 Jahre alt wird. 13, 14 Jahre sind inzwischen große
Ausnahmen.
Aus
Mails einer Welpeninteressentin:
Ich
bin sehr froh, Ihre Seite gefunden zu haben. Wir sind auf der Suche nach
einem Beardy Mädchen vom alten Schlag und wären
sehr dankbar, wenn Sie uns gute Züchter empfehlen könnten.
…
Unsere
Hündin ist 14 Jahre alt geworden. Wir mussten allerdings auch sehr viel zum
Tierarzt. Ich möchte nur einen Hund haben, wenn ich weiß, dass er nicht
leiden muss. Natürlich kann man das nie ausschließen, aber wenn Krankheit
schon vorprogrammiert ist, wäre das fatal.
…
Ich
bin Ihnen unglaublich dankbar, dass Sie mir so ausführlich schreiben und ich
nicht in die Falle tappe, womöglich einen süßen Hund zu kaufen, der später
leidet.
Die
Interessentin fand eine Schafpudel-Züchterin, die auf Ursprünglichkeit und
Gesundheit achtet.
Pauschal
können wir keinen Züchter mehr empfehlen, allenfalls ganz selten einzelne
Würfe mit weniger Überzüchtung als üblich.
Erschütternde
Zuschriften erreichen uns, wenn
geliebte Bearded Collies krank sind oder zu früh sterben müssen.
Aus
einem Abschiedsbrief an eine Hündin, vor deren Kauf wir damals gewarnt hatten
(zur Veröffentlichung freigegeben):
… die schreckliche
Krankheit Immun Anämie. Du hast 5 Jahre gekämpft und schließlich brachte dir die
Krankheit den Tod und leiden lassen wollten wir dich auch nicht mehr. Du hast
wegen dieser Krankheit Bluttransfusion, Infusion und auch viele Tabletten bekommen.
Danke, dass du bei uns warst. Du warst immer sehr lieb und nett, eben eine
liebe Bearded-Collie-Hündin. Schatz, wir vermissen dich sehr und wir werden dich
nicht vergessen und nochmals: Du warst eine sehr gute und sehr sehr liebe Hündin. … Nun bist du vorgegangen und kannst
mit den anderen spielen und eines Tages folge ich dir.
Es
handelte sich wieder einmal um eine Autoimmunerkrankung: immunbedingte
hämolytische Anämie (IHA), rote Blutkörperchen zerfallen frühzeitig und
werden zerstört. Alle Organe dieser Hündin sollen angegriffen gewesen sein,
Organversagen drohte.
Die
Beardie-Züchter wissen von solchen Fällen. Sie sind verantwortlich für das
Leid der Hunde und für das Leid der Menschen. Völlig unverständlich ist, dass
einige verwaiste Hundehalter dann zum selben Züchter fahren und dort noch
einmal einen Beardie kaufen. Damit fördert man die Zucht kranker Hunde.
Fassungslos
ist man bei Krebserkrankungen, die manchmal relativ junge Hunde
betreffen. Manches Mal werden sie nur zufällig bemerkt, und die Hunde versterben
schnell bzw. müssen plötzlich erlöst werden. Manches Mal sind Milz und Leber
betroffen, andere Organe auch. Dann kann ein Hund innerlich verbluten. Mehrfach
hörten wir, dass ein Beardie-Besitzer seinen Hund zur Operation brachte und
ihn nicht wieder mit nach Hause nehmen konnte, weil alles viel zu schlimm war.
So etwas ist niederschmetternd, ein großes Drama für die Familie.
Auch
bei Krebs spielt das Immunsystem eine große Rolle. Die Züchter sollten
deshalb in einem Labor die Haplotypen der Zuchtpartner bestimmen lassen und
vor einer Verpaarung auf eine möglichst große Vielfalt der Haplotypen achten.
Wenig
bekannt ist, dass Kastration das Krebsrisiko deutlich erhöhen kann. …mehr
Wenn
ein alter Hund Krebs hat, sollte man sich gut überlegen, ob man ihm
die Tortur einer Operation oder einer Chemotherapie noch antun und letzten
Endes die Qual verlängern möchte. Eine erfahrene Züchterin riet von einer
Operation bei alten Hunden ab, da „der Krebs danach ganz schnell streut“. Es
kann sinnvoller sein, einen Oldie dann nur noch eine Weile mit Schmerzmitteln
zu behandeln und ihn mit viel Liebe und seinem Lieblingsfutter zu verwöhnen.
Was man sonst noch tun kann, steht auf unserer Gesundheitsseite.
Mehrfach
hörten wir von tot geborenen oder bald nach der Geburt verstorbenen Welpen,
weil die Geburt gestockt hatte und die Züchter nicht rechtzeitig einen
Kaiserschnitt einleiten konnten. Bei den Fällen, von denen wir wissen, haben zumindest
die Hündinnen überlebt. Wir halten es für wichtig, spätestens 2 Stunden nach
einer unterbrochenen Geburt eine Tierklinik aufzusuchen.
Highlight des Jahres war, dass wir bei der Vermittlung eines Hundes
aus Marokko helfen konnten, der in sehr schlechtem Zustand auf der Straße
gefunden wurde.
In
der Meldung hieß es:
Da
es dem armen Kerl leider viel zu heiß in Marokko ist und er nach 3 Jahren im
Tierheim so sehr verdient hat, endlich ein schönes Zuhause zu finden,
hoffe ich, dass Sie uns und ihm mit Ihrer Reichweite helfen können!
Schon
nach 5 Tagen kam von der „Beardie Notfellchen“-Gruppe die Meldung:
Er darf nach Europa
kommen. Leider aufgrund der Einreisebestimmungen erst in drei Monaten, aber
er ist in Sicherheit.
Dem
Hund soll es inzwischen in seinem neuen Zuhause sehr gut gehen.
Die
„Notfellchen“-Gruppe hat wieder einmal Großartiges geleistet. Allen
engagierten Helfern an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön!
Wenn
so etwas klappt, sagt man sich: Es gibt keine hoffnungslosen Fälle. Und schon
für diesen einen Hund hätten sich 20 Jahre Tierschutzarbeit gelohnt.
Eine
Freude sind natürlich auch Mails wie diese:
Die
gesamte Website ist klasse, spannend, mutig, ungewöhnlich. Und das Banner ist
der Auftakt, der Eyecatcher am Anfang.
Die
Zeit bringt es mit sich, dass die Beardies bei alten Freunden immer weniger
werden – sei es, weil die Besitzer alt geworden sind und keinen Hund mehr
möchten, oder sei es, weil man schweren Herzens aus Vernunft der Rasse den
Rücken kehrt.
Im
September mussten wir wieder einmal von einem Beardie in unserem
Freundeskreis Abschied nehmen. Trotz einer nicht optimalen Abstammung hatte
er sich zu einem ausgesprochen hübschen Vertreter seiner Rasse entwickelt,
der obendrein fast 15 ½ Jahre alt wurde. Manchmal wird man von den Genen überrascht.
Im
Dezember schließlich erlag ein großartiger Beardie vom alten Typ im Alter von
fast 13 Jahren einer Krebserkrankung. Er hat die Beardie-Zucht sehr
bereichert und wird in seinen Nachkommen weiterleben. Auch ihm, seinem
Züchter-Ehepaar und seinen Besitzern, die keine Kosten und Mühen gescheut
haben, gebührt ein herzliches Dankeschön.
Gib
der Welt, auf der du wirkst, die Richtung zum Guten,
so
wird der ruhige Rhythmus der Zeit die Entwicklung bringen.
Friedrich
von Schiller
31.12.2023
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Wer Einblick hat,
kann verstehen.
Wer Durchblick
hat,
kann entscheiden.
Wer Weitblick hat,
kann Geleit geben.
Lee
Hall
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