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Beardie-Wissen auf den Punkt gebracht |
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www.beardedcollie.de Modehund,
Überzüchtung |
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Interessengemeinschaft COMING HOME zum Erhalt des echten
Bearded Collies |
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Es ist nicht
nachvollziehbar, dass die Züchter die Schwachpunkte so lange
Zeit nicht erkannt haben. Bereits in den 1970er Jahren warnte die Rassebegründerin
in ihrem Buch vor der damals beginnenden Überzüchtung: Die schlimme Entwicklung der Rasse liegt also
nicht daran, dass die Züchter sie nicht erkennen konnten. Sie wollten sie nicht erkennen. |
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Das Gesicht einen solchen Hundes klagt die Verantwortlichen an. Die meisten der heutigen Bearded Collies
sehen anders aus als früher. Sie entsprechen damit schon äußerlich nicht
mehr dem immer noch gültigen Rassestandard. Wäre jeder Bearded-Collie-Welpe so, wie der
Rassestandard es vorschreibt, bräuchte kein Züchter Angst davor zu haben, dass man ihn für nicht eingehaltene
„zugesicherte Eigenschaften“ (wie es im Juristendeutsch heißt) haftbar
macht.
Als Besitzer bekommt man die Probleme am
meisten zu spüren, wenn solch ein Hund krank wird und wenn er
gebürstet werden muss. Das üppige, manchmal fast bodenlange, wollige
oder seidige Fell (standardgerecht wäre es mittellang und
harsch, nicht üppig) erfordert sehr viel Pflege und bringt so
manchen Besitzer dazu, seinen Hund nicht artgerecht zu halten, um Schmutz in der Wohnung und im Auto zu vermeiden – oder man
schert den Hund. Nicht abscheren kann man Wesensmängel, Krankheiten,
Intelligenzverlust. |
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links alter
Beardie-Typ – rechts überzüchteter Beardie mit gekürztem Plüschfell „Man muss den
Unterschied gesehen haben, um das Problem zu
begreifen!“, sagte eine Besucherin
angesichts dieser Hunde.
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Wie bei allen Hunden,
sind auch Leberleiden,
Krebs, Allergien und Futterunverträglichkeiten beim Bearded Collie recht
häufig geworden. Es fällt auf, dass viele
Beardies nicht mehr so alt werden wie früher. Manches Mal gab es
schon zwischen 2 und 6 Jahren für einen kranken Beardie keine Rettung mehr. 10 Jahre ist ein
kritisches Alter, vor allem für Krebs. Wenn ein Beardie 12 –
13 Jahre schafft, kann man heutzutage schon glücklich sein. Früher waren 15 Jahre
und mehr so normal, wie es sonst nur auf kleine Hunderassen zutrifft.
Nicht zu unterschätzen ist auch die Tatsache, dass die Rasse den Eindruck macht zu verweiblichen. Heutige Beardie-Rüden wirken oft so unreif
und so träge wie kastrierte Hunde, denen durch Mangel an Testosteron die Energie
fehlt. „Nicht mehr maskulin“ nennen Züchter das. ... mehr über Verweiblichung
(unter: „Ängste mit Medizin ausgleichen“) Die Rasse scheint auch immer kleiner zu werden. Manch eine
Hündin ist gerade mal kniehoch und bringt nur noch 15 kg auf die Waage. im Vergleich: alter Beardie-Typ (standardgerecht) –
überzüchteter Beardie Man
muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass
der linke Hund ein leichteres Leben hat. |
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standardgerecht: der alte Beardie-Typ Im Internet (Foren, facebook) wurden die überzüchteten
Beardies oft so dargestellt, als handele es sich um eine hochsensible Rasse, um einen „armen Hund“, der beschützt werden muss. Ein nicht überzüchteter, ordentlicher Beardie ist weder ein
Sensibelchen noch muss er ständig verhätschelt werden. Er verträgt auch mal einen Knuff von Kinderpatschhändchen zeigt im Hundesport
Leistung kann problemlos eine
Weile allein sein, auch bei Gewitter bricht nicht gleich
seelisch zusammen, wenn ein Zischen ihn erschreckt und kann sich im
Ernstfall tüchtig verteidigen. Robust soll er sein! Überzüchtete
Beardies erkennt man – wenn nicht an der Ahnentafel (die
wenigsten Welpenkäufer kennen sich mit den Namen aus) dann
an üppigem und/oder sehr langem Fell (weich, wollig, nicht wetterfest)
an schmalen Köpfen, schmalem Kiefer (dadurch kommt es zu Zahnfehlstellungen) Spitz zulaufende Schnauzen können allerdings
auch beim Nachwuchs von robusten Arbeitsbeardies vorkommen, die ein wenig an
Border Collies erinnern.
an eng beieinander stehenden Augen
und zuweilen auch an viel Weiß im Fell: breiter „Showkragen“, viel Weiß vor allem am
Kopf, weiße Flecken im Fell
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Züchter
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Vater und Sohn (rechts, 10 Monate jung) Wahre Beardie-Freunde suchen händeringend nach solchen
Hunden. Der „alte Typ“ – der echte, standardgemäße, robuste Bearded
Collie – sei nicht mehr zeitgemäß, heißt es. Wir meinen:
Zur Zeit ist es noch wie in der Medizin:
Die Züchter von überzüchteten Bearded Collies behaupten
einfach, dass es überhaupt keine Probleme gibt und dass sie sich nach Kräften bemühen, hübsche, gesunde Hunde zu
züchten. Sieht man sich allerdings auf Ausstellungen die Champions an, die mit Senkrücken, steilem Hals, zu langen Lenden, zu kurzen Beinen, durchgetretenen Pfoten, überlangem, üppigem Haar und, und, und ... durch den Ring
laufen bzw. bei Gewitter gar nicht erst aus dem Auto geholt werden, weil sie vor lauter Angst im Ring keine gute Figur machen
würden, dann kann doch etwas nicht stimmen! Die Menschen, die überzüchtete Beardies pflegen (müssen) und die den tierquälerischen Aspekt von Fellmassen erkennen, nehmen Abstand vom Bearded Collie und wenden sich anderen
Rassen zu. Die Zahl der Welpen, die beim VDH registriert wurden, ging stark zurück (weiter zurückliegende Jahre als in der VDH-Statistik: hier). Viele wahre Liebhaber der Rasse wünschen sich den
ursprünglichen Beardie zurück: robust, wesensfest, intelligent, mit korrekter
Fellveranlagung. Während die Hunde, die bei Ausstellungen prämiert werden, in erster Linie „schön“ sein sollen (mit viel Fell), wird bei Arbeitshunden und ihren Nachkommen Wert gelegt auf
Robustheit und Fitness
Vitalität, Langlebigkeit
Belastbarkeit (Körperbau!)
Wesensstärke (weder ängstlich noch aggressiv).
mäßig langes, harsches, pflegeleichtes Fell
Intelligenz. Also lieber einen
Arbeitsbeardie? Einen Beardie aus einer reinen Arbeitslinie
könnte man in der Familie nicht gut auslasten, so dass evtl. andere Probleme
vorprogrammiert wären. Ein derart robuster, kraftvoller Bearded
Collie wurde zum selbstständigen Handeln gezüchtet und kann bei wenig
durchsetzungsfähigen Besitzern leicht mal die Führungsrolle übernehmen. Er
kann also vor allem Hunde-Anfänger überfordern. Abgesehen davon: Es gibt nur noch wenige reine Arbeitsbeardies, in Großbritannien. Europaweit haben sich Gemeinschaften
gebildet, in denen Beardies an Schafen arbeiten können
und wo auch Hütetests abgenommen werden.
Manche Züchter suchen Deckrüden aus
Arbeitslinien für ihre Hündinnen aus. Das ist sicherlich gut gemeint, aber im
Grunde ein fauler Kompromiss: Wenn die Hündin überzüchtet ist, können bei
ihren Welpen Probleme der Überzüchtung auftreten.
Vitalität, Gesundheit und Intelligenz kann eine Rasse nur von Zuchttieren zurückgewinnen, die noch
arbeitstauglich sind. So schreiben es die Genetiker. Dieser Bearded Collie stammte von einem Züchter, der noch weiß, worauf es ankommt. Die Abkehr von der Masse, das Streben nach
Vollkommenheit – dem Rassestandard entsprechend – muss das Ziel der Züchter von morgen sein. Wer sieht, wo die Schwächen liegen, kann dafür sorgen, dass diesen Schwächen entgegengewirkt wird: mit geeigneten
Zuchtpartnern. Die Basis muss stimmen – von da aus kann man sich entwickeln. Also sollten die Züchter nach den besten Zuchthunden Ausschau
halten, die sie heute noch bekommen können. Sie sollten dabei auch über den eigenen Schatten springen und ehrlich zu sich selbst sein, wenn die eigene Hündin nicht
optimal ist (sie bleibt ja immer noch ein liebenswerter Haushund).
Viele Freunde des echten Beardies sehnen sich danach, noch einmal einen Hund zu finden, wie sie ihn einst hatten,
denn: Wer einmal das
Außerordentliche erfahren hat, kann sich nicht mehr
an die Normen des Durchschnitts binden. Richard Bach, „Die
Möwe Jonathan“ Der Welpenkäufer hat es in der Hand Wir haben uns viele Jahre lang bemüht, durch Aufklärung dem Beardie einen neuen Höhenflug zu ermöglichen. Bisher hat es nicht gereicht, an das Gewissen der Züchter zu
appellieren und zu versuchen, sie mit guten Argumenten zu überzeugen. Erkenntnis, Vernunft und guter Wille der Züchter wären nötig
gewesen, um den Beardies wieder auf einen guten Weg zu helfen. Deshalb müssen die Welpenkäufer die Weichen stellen, indem sie überzüchtete Hunde noch deutlicher ablehnen – egal
welcher Rasse. Jeder aus Sorglosigkeit, Gleichgültigkeit oder auch aus
Mitleid gekaufte Welpe macht nur Platz für neues Leid! Das Nein der
potenziellen Käufer nimmt den Modezüchtern die Basis. Bei anderen Rassen, die das Pech hatten, überzüchtete
Modehunde zu werden, hat das in der Vergangenheit ganz gut geklappt: Diese Rassen haben sich erholt, mehr oder weniger.
An dieser Mischlingshündin ist viel vom Beardie zu entdecken (Mutter Beardie, Vater spanischer Streuner). über die Stärken von echten, standardgemäßen Beardies („alter
Typ“) und über die Schwachpunkte der Beardie-Zucht gibt es bei Interessengemeinschaft COMING HOME zum Erhalt des echten Bearded Collies vor allem unter „Modehund“. |
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Der Beardie als Lehrer |
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