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Wie konnte man es
nur so weit kommen lassen? schön, schöner, am schönsten |
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Allgemeine Infos zum Bearded Collie: Auf der Seite der Bearded Collies |
Der Bearded Collie ist nicht von heute auf
morgen so geworden, wie er nun ist. Die Rassebegründerin Mrs Willison warnte
bereits Anfang der 1970er-Jahre vor züchterischen Übertreibungen.
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Schlechte Gewohnheiten sind wie ein bequemes Bett: einfach hineinzusteigen und schwer wieder herauszukommen. Sprichwort ___________________________________ |
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Viele Züchter und
Showrichter ignorieren den Rassestandard Sie haben ihre eigenen „Gesetze“. Wer da als Züchter nicht mitmacht, hat bei
Ausstellungen kaum Chancen auf vordere Plätze. Schon allein wenn ein Beardie im „Naturlook“
in den Ring kommt – ganz normal gebürstet und gut gepflegt –, statt nach den Vorstellungen der Richter
zurechtgemacht worden zu sein, hat der Hund selbst bei allerbestem
Körperbau, Fell und Wesen keine Chance gegen die gestylten „Schönheiten“ der
Züchter. Ambitionierte Privatleute gingen immer wieder
enttäuscht aus dem Ring. Wer gegen so etwas protestiert, muss damit
rechnen, aus dem Club ausgeschlossen zu werden.
Zu viel Weiß an
unerwünschten Stellen sicherte einem
Beardie im Ausstellungsring den letzten Platz – bisher. Inzwischen gibt es
zahlreiche solcher Welpen, irgendwann wird man
sie nicht mehr ausgrenzen „können“. In anderen Punkten
nicht standardgerechte, oft wesensschwache, überzüchtete Beardies werden dagegen mit
„Vorzüglich“ ausgezeichnet. Ist das richtig?! Zu viel Weiß ist nur
am Kopf gefährlich, kann mit Taubheit einhergehen. In die Zucht gehören
solche Hunde nicht. Der Rassestandard schreibt vor: „Jede Abweichung von
den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im
genauen Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.“ Sind zu viele weiße Haare am Hinterbein
schlimmer als ein verkorkster Körper (Plattfüße, Senkrücken …)? Schlimmer als
ein Fell, das dem Hund zur Qual wird? Schlimmer als Wesensschwäche und
Intelligenzverlust? |
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Bei Ausstellungen kommt es den meisten Richtern nur auf
„Schönheit“ an. Alle anderen Rassekennzeichen (Wesen,
Veranlagung, Intelligenz, Gesundheit) werden meist wenig zur Kenntnis genommen. Ein Hund zeigt sich
ängstlich? Der Richter „bemerkt
es nicht“. Ein Rüde greift einen
anderen an? „Zufällig“ guckt der
Richter zur Seite. Wesenstest? Braucht man nicht. Arbeitstauglichkeit? Spielt keine Rolle. Keine Kondition? Macht auch nichts. Erbgesundheit? Ja, darauf achtet man: HD-Röntgen. Hündinnen
dürfen noch mit einer C-Hüfte (HD festgestellt!) Mutter werden, die Welpen
bekommen VDH-Papiere. Geröntgt wird so früh wie möglich, denn später könnte
sich eine HD noch ausprägen. Dann gäbe es wohl einige Hunde mehr, die
C-Hüften haben (oder schlimmere) – und bei Rüden bedeutet das: Ausschluss von
der Zucht (weil sie für mehr Welpen sorgen können als Hündinnen). Augenuntersuchung: ja, auch sehr früh, aber
nicht jedes Jahr, obwohl das nötig wäre. - Morbus Addison? - Von Willebrand’s Disease (VWD)? - OCD? - Myasthenia gravis? (nach einem Rüden traten
mehrere Fälle auf) - Herzfehler? - SLE – SLO – IBD – AHAI … ? Nach all diesen Erkrankungen fragt niemand,
wenn es um Zuchttauglichkeit geht. Die Verantwortung liegt allein bei den Züchtern. Gentests, um
unerwünschte Gene (Erbschäden) aus der Rasse zu entfernen? Da sehen viele Züchter rot, denn es könnten
ja einige „Kuckuckswelpen“ aufgedeckt werden – von Vätern, die nicht in der
Ahnentafel stehen.
Erfassung der Hunde
bei BeaCon (Datenbank für
Erbgesundheit, gegründet 1999)? „Sensibles Thema“, so schrieb man uns, „mischen Sie sich da nicht ein! Wir kommen
auch ohne Sie zurecht!“ Es könnten unerwünschte Ergebnisse herauskommen, die so manche Zuchtstätte zum Aufgeben
zwingen würden. 11 Jahre nach Gründung von BeaCon berichtete die Präsidentin dieser Organisation in der
„Beardie Revue“ Nr. 56, dass aus Deutschland nur 27 Besitzer ihre Hunde
registrieren lassen hatten. „Das ist doch nur was für kranke Hunde!“,
wehrten viele Züchter ab; doch BeaCon wies darauf hin, dass auch gesunde
Hunde einfließen sollten, um die Vererbung nachvollziehen zu können. Man nahm als Züchter also lieber in Kauf,
dass Erbkrankheiten weitergegeben werden, als für die Gesundheit der Rasse einzutreten. Kann man solchen
Züchtern vertrauen? Lieber Klarheit schaffen, als im Schatten der Unwissenheit zu leben! Inzwischen hat BeaCon an Bedeutung gewonnen. Öffentlich einsehbar ist eine Liste mit den Inzuchtkoeffizienten zahlreicher
Hunde (darunter wenige Namen deutscher Zuchtstätten). |
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Wahl der Zuchtpartner Wenn die Züchter schon nicht den Beardies
selbst die Partnerwahl gestatten und nicht auf den Instinkt der Hunde
vertrauen (oft werden Hündinnen regelrecht
vergewaltigt, bei der Paarung festgehalten), müssen sie sich mit den Möglichkeiten der Genetik
(Gentests) anfreunden. Dann müssen Konsequenzen gezogen werden: Genetisch untaugliche – sprich kranke und
ängstliche/aggressive – Hunde müssen rigoros aus der Zucht genommen werden,
um viel Leid zu verhindern. Vertrauen … Die Züchterin dieses jungen Hundes hat einen Papa
gefunden, der ihn in eine vielversprechende Zukunft blicken
lässt. |
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Übereinkommen Man sollte nun meinen, dass ein guter Ausstellungsrichter wenigstens
das so offensichtlich nicht standardgerechte Fell der überzüchteten Bearded Collies korrekt beurteilt;
doch das tut kaum jemand. Züchter und Richter haben ein stilles Übereinkommen
darüber, was erlaubt ist – Rassestandard hin oder her,
denn der Standard sei Auslegungssache. Das korrekte, mittellange, harsche Fell wird
nicht gern gesehen – „Basta!“ Dieser Beardie-Typ ist den Damen und Herren
nicht fein und elegant genug. Wenn Hunde mit überzüchtetem Haakleid eine
Vorzüglich-Bewertung bekommen, heißt es offiziell: „Es war kein Hund mit
besserer Fellqualität da.“ Warum? Weil Beardies mit standardgerechtem Fell seit
Jahren keine Chance hatten … Die wenigen verantwortungsbewussten Züchter
fühlen sich in diesen Kreisen nicht wohl und lassen sich bei Ausstellungen kaum noch
sehen, weil sie mit dem ganzen Klüngel nichts zu tun
haben wollen. Manche werden sogar gemobbt. Niemand möchte von uns öffentlich genannt
werden – natürlich, und wir respektieren das. Chancen auf gute Bewertungen haben sie nur in
Einzelfällen, wenn ein Richter an einem außergewöhnlich
guten Hund „nicht vorbeikommt“. Der Club für Britische Hütehunde sowie der
BCCD haben – soweit uns bekannt ist – bisher nichts zur Einhaltung des Standards unternommen. Auch der VDH handelt nicht. Die FCI handelt ebenfalls nicht. Es ist ein weltweites Problem. Kaum ein Züchter hält
sich an den Standard. Sollte das nicht
geahndet werden?! Werden die Menschen Recht behalten, die
sagen: „Bloß keinen VDH-Hund kaufen! Die sind alle
überzüchtet!“? Wenn niemand etwas unternimmt, brauchen sich die VDH-Mitglieder über ein solches
Image nicht zu wundern. |
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Der Beardie ist
kein Sofahund! Okay, Mädels,
jedenfalls nicht vorwiegend. Er will arbeiten,
gefördert und gefordert werden. Er will nicht nur
ständig verhätschelt und gebürstet werden. Er will nicht als
„Krönung“ ein Schleifchen oder eine Spange ins Haar bekommen! Oder gar zwei, links
und rechts über den Ohren. Der Bearded Collie ist ein robuster Hütehund
... gewesen. Heute ist der Beardie meist nur noch eine
Karikatur des ursprünglichen Typs. Über sein Aussehen können Personen mit
gesundem Menschenverstand nur den Kopf schütteln. Mit Recht! |
Beardie-Leid |