Merlin Trouser von der Hummelwiese 3.7.1997 – 27.7.2011 Wenn ihr mich sucht, sucht mich in euren Herzen. Ich habe dort eine Bleibe gefunden und bin immer bei euch. Kurz nach deinem 14. Geburtstag mussten wir uns viel zu plötzlich von dir verabschieden. Was bleibt, sind Bilder deines Lebens. Sie sind so vielfältig, dass man kaum glauben mag: All das warst du. Als 3. Hund bist du ungeplant, aber heiß ersehnt in unser Leben getapst, als du schon 16 Wochen alt warst und ein paar Tage bei anderen Menschen verbracht hattest, die dich dann doch nicht haben wollten. Noch beim Züchter im Welpenzimmer schenktest du mir völlig überraschend meine erste wundervolle Erfahrung mit telepathischer Tierkommunikation: Du wusstest, dass du für uns bestimmt warst – und in letzter Minute wurde damals alles gut. Wir hatten uns einen robusten Beardie wie deinen Freund Mitch gewünscht, aber es sollte anders kommen. Von Anfang an warst du sehr sensibel und oft ängstlich wie ein verhuschtes Mäuschen, verstecktest dich sogar noch als erwachsener Hund hinter uns, wenn fremde Menschen dich streicheln wollten. „Kleine Zaubermaus“ haben wir dich deshalb genannt. Wenn wir von dir sprachen und du deinen Namen nicht hören solltest, kamen so seltsame Sätze dabei heraus wie: „Wo ist die Maus?“ oder „Die Maus war noch nicht im Garten.“ Wenn du aber etwas wirklich wolltest, bist du über dich hinausgewachsen und hast es auf deine charmante, sanfte Art durchgesetzt. Zärtlich nannten wir dich weiterhin „Mäuschen“, doch mit viel Training wurde aus dir mehr und mehr ein selbstbewusster „Zauberbär“. Du hast sogar gelernt, am Silvesterabend am Fenster aufzupassen, deine Angst zu überwinden und die Knaller zu verbellen, so dass alle anderen sich nicht darum zu kümmern brauchten und ruhig schliefen. Mit der Zeit mussten wir feststellen, dass du nicht nur vom Wesen her, sondern auch vom Fell her ein überzüchteter „moderner“ Beardie warst, obwohl deine Züchterin versichert hatte, dass sie niemals dem Modetrend folgen wollte. Deine Haare haben wir abgeschnitten, als sie 34 cm lang waren. Nie wieder solltest du mit solch einem dicken Pelz belastet sein. Belastung hast du sowieso nicht gut vertragen, weil dein Herz nicht ganz in Ordnung war. So wurdest du zu einem Botschafter für deine Rasse, denn durch dich hatte ich die Problematik der Überzüchtung schon Mitte der 1990er Jahre vor Augen. Ohne dich wäre mein Beardie-Buch anders ausgefallen - und die Beardie-Webseiten auch, die so vielen Menschen und ihren Problemhunden geholfen haben. Wir konnten damals nicht ahnen, wie harmlos deine „Makel“ erscheinen würden, wenn man sie mit den heutigen Beardies vergleicht, die oft sehr krank sind. Gemeinsam haben wir eine Rückbesinnung der Welpenkäufer auf den alten Beardie-Typ erreicht. Du hattest also eine große Aufgabe, und du hast sie erfüllt. Nun hinterlässt du mir den Auftrag, weiterhin für all die Beardies da zu sein, deren Besitzer mich um Hilfe bitten. Als Lehrer hast du uns auch gezeigt, dass Sanftheit die größte Stärke sein kann. Dieses Vermächtnis findet sich in einem weiteren Buch: „Willkommen Hundebaby“. Als du 5 Jahre alt warst, hast du den kleinen Foxterrier Darvin großgezogen. Ihr habt euch immer gut verstanden. Dein Lächeln war dein Markenzeichen – auch im letzten Lebensjahr, als du wegen deiner Arthrose nicht mehr weit laufen konntest und dich freutest, wenn du in der Hundekarre gefahren wurdest. Besonders in deinen letzten Monaten merkten wir: In dir steckte mehr Stärke, als du bisher gezeigt hattest. Mir kräftigem Gebell hast du uns darauf aufmerksam gemacht, was du wolltest – und warst doch immer ein lieber Schmuser, der seinen Kopf zärtlich in unsere Hände drückte. Als in den letzten Tagen deine alte Beardie-Freundin zu Besuch kam, warst du voller Energie und wir konnten dich noch einmal lachen sehen. Mit all deiner Kraft hast du tapfer gekämpft und dich bis zur letzten Stunde bemüht, bei uns zu bleiben. Nach einem zweiten schlimmen Zusammenbruch innerhalb einer Woche reichte deine Kraft nicht mehr aus, wieder auf die Beine zu kommen. So mussten wir für dich die Entscheidung treffen, dass die Schmerzgrenze erreicht war. „Nun geh“, haben wir in der letzten Zeit oft ganz sanft zu dir gesagt, wenn du stehen geblieben bist und nicht weiterlaufen wolltest, weil du mit getrübten Augen und fast tauben Ohren die Orientierung verloren hattest. „Nun geh, mein lieber Zauberbär“, sage ich noch einmal in Liebe zu dir. Geh in eine Welt, wo es nur Jugend und Gesundheit gibt und wo du wieder fit sein darfst. Sei glücklich dort, wo deine Freunde bei dir sind und wo wir uns eines Tages wiedersehen. Unsere unsichtbare Verbindungsschnur von Herz zu Herz wird bleiben. Sie reicht bis hinter die Regenbogenbrücke. Wir zwei werden weiterhin unsere telepathische Kommunikation nutzen, sind ja geübt darin. Ich weiß, du wirst uns aus deinem neuen Leben weiterhin Glück schenken. Es ist wunderbar, dass du schon sehr bald ein paar Gänsehaut-Geschichten für uns hattest – Zeichen von „oben“, die uns trösten. Eine Freundin schrieb: „Dir geschehen immer solche Zufälle.“ Es ist wohl auch dein Vermächtnis, anderen Menschen zu zeigen, dass jeder so etwas erleben kann, wenn er nur sehen und hören will und den Mut hat, solche Zeichen zu erkennen und anzunehmen. Ja, es stimmt, was das Radio kurz nach deinem Tod spielte: And when I die I keep on living. You'll always have my love seeing you through. I'll be your angel up in heaven, forever all my love will shine on you. Auch durch die Sanftheit, die du uns gelehrt hast, wird dein Licht immer für uns – und in uns – scheinen. Danke für deine Liebe und für alles, was unser Leben anders werden ließ, als es ohne dich gewesen wäre. Er ist dein Freund, dein Partner, dein Beschützer, dein Hund. Du bist sein Leben, seine Liebe, sein Leitstern. Treu und aufrichtig wird er dein sein bis zum letzten Schlag seines Herzens. Du schuldest ihm, dich dieser Hingabe würdig zu erweisen. (Verfasser unbekannt)