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Darvin Darvin von
der Oberen Gasse 30.11.2002 – 1.1.2016 Die
Trauer ist immer genauso groß, wie
das Glück gewesen ist. „Zufällig“ wurdest du zur rechten Zeit
im Schwarzwald geboren, eine Freundin führte mich zu dir. Dein Name hätte nicht passender sein
können: zusammengesetzt aus Marvin/„der am Meer lebt“ und Dayle/„von Herzen
geliebt“. Dein kostbarstes Geschenk an mich
war deine Nähe. Wo ich war, wolltest du sein. Deine schönste Eigenschaft war dein
sonniges Gemüt und deine Zärtlichkeit. Trotzdem bist du von Anfang an mit
den anderen Hunden, die bei uns lebten, nicht gut klargekommen und hast sie
schon als Welpe attackiert. Nur deinen Ziehvater Merlin hast du gerngehabt. Um Kämpfe zu vermeiden, mussten wir dich schließlich von
den anderen trennen – auch zu deinem Schutz, denn du warst ihnen unterlegen,
wolltest dich aber nicht unterordnen. Wir haben dafür gesorgt, dass du trotzdem nie ausgegrenzt
warst. Die anderen waren ja genauso hinterm Gitter, in wechselnden Räumen.
Geduldig hast du gewartet. Gemeinsame Spaziergänge waren dennoch problemlos möglich,
und das Reisen mit uns allen im Wohnmobil hast du geliebt.
Naseweis und neugierig warst du. Weil du der Kleinste
unserer Hunde warst, brachte dir das den Namen „Zwerg Nase“ ein. Du warst
auch der intelligenteste Hund von allen. Am wichtigsten war dir, so oft wie möglich in Frauchens
Nähe zu sein. Nach Möglichkeit warst du bei mir, viele Stunden im Büro neben
dem Computer, bei der Küchenarbeit, im Wohnzimmer beim Fernsehen auf meinem
Schoß, in der Nacht im Schlafzimmer und am Morgen im Bad, mit geliebten
kleinen Ritualen. Dann warst du zufrieden. Wenn du einmal allein sein musstest, hast du entspannt
geschlafen. Wir hatten das Gefühl, du warst froh, ohne die anderen Hunde Ruhe
zu haben. Als du klein warst, wolltest du es dir in der Wanne auf der
Bügelwäsche gemütlich machen. Wir haben dir eine Wanne mit Kissen
eingerichtet. Sie war dein Leben lang dein Lieblingsplatz. Sobald aber eine
Wanne mit Wäsche, die noch gewaschen werden sollte, im Raum stand, fandest du
es darin noch schöner – vielleicht wegen des „Duftes“. Auch bei den Schuhen
unter der Garderobe hast du dir einen Schlafplatz gesucht und natürlich auch
dort ein weiches Kissen bekommen. Glücklich warst du beim Spielen. Unermüdlich bist du im
Garten mit einem Spielzeug herumgelaufen und hattest viel Freude daran, Beute zu machen. Dein liebstes Spiel war vor dem Schlafengehen die Jagd nach
der „Maus“, einem Stück Lammfell am Band. Und danach an Frauchen gekuschelt
einschlafen ... Als du 11 Jahre alt warst, wurdest du etwas ruhiger und
hast mehr als sonst geschlafen oder mit offenen Augen geträumt. In deinen letzten Tagen hast du auch neben mir im Büro viel
Ruhe gebraucht und weniger aus dem Fenster gesehen, um vorbeilaufende Hunde zu
verbellen. Mussten wir dich einmal wecken, warst du „weit weg“, und es
dauerte lange, bis du richtig wach warst. Wenn ich den Raum verließ, in dem
du schliefst, merktest du es oft nicht mehr, zumal du auch kaum noch etwas
hören konntest. Ich ließ dich schlafen und dachte an die Worte unseres
Tierarztes: „Wenn ein alter Hund schläft, verlängert er sein Leben.“ „Langsamer Abschied“, denkt man, und „ein wenig Rückzug“,
wie wir es von unseren alten Hunden kannten, die vor dir gegangen sind. Dennoch gab es keinen Hinweis auf
einen unmittelbar bevorstehenden Abschied. Bis zuletzt warst du munter und so
fit, dass man dich für halb so alt halten konnte. Die 14 Stufen unserer
Treppe nahmst du auch im Alter von 13 Jahren noch mit 7 kraftvollen Sprüngen. In der Silvesternacht wurdest du aus
dem Leben gerissen, ohne vorab erkennbare Krankheit – und so ist es gut. So
wünscht man es sich für seinen Herzenshund, wenn er alt geworden ist: ohne
langes Leiden. Beim Feuerwerk zum Jahreswechsel lagst du noch zufrieden
und entspannt auf meinem Schoß. Niemand hätte gedacht, dass du die Nacht
nicht überleben würdest. Gott schickte einen Engel, um dich zu holen, und zwei Engel kehrten in den Himmel zurück. Auf Wiedersehen, mein
Schätzchen. Danke, dass du da
warst. Du bleibst immer
in meinem Herzen, als mein innerer Begleiter … Nun spiele schön
auf der Himmelswiese, mein Sonnenkind. |