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Beardie-Wissen auf den Punkt gebracht |
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www.beardedcollie.de das Wesen und
die Beardie-Seele Beardies in der Familie (Kinder, Haustiere) |
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Interessengemeinschaft COMING HOME zum Erhalt des echten
Bearded Collies |
Das Auffälligste an einem Beardie ist sein Blick, der Bände spricht – nicht zu vergleichen mit dem Blick anderer Hunde. Man spürt die Liebenswürdigkeit und Friedfertigkeit. Man sieht den Schalk ebenso wie Skepsis und Traurigkeit. Die herausragenden Wesensmerkmale von Bearded Collies sind:
Sanftheit
Sensibilität Die Spanne reicht von „einfühlsam“ (beim standardgerechten Hund) bis zu „überempfindlich“ und „scheu“ (überzüchtet). Den Schalk im Nacken und
neugierig auf die Welt – so wünscht man sich einen
Beardie. Ein gut veranlagter und rassegerecht gehaltener Beardie ist
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ein
zufriedener Beardie am Strand – einfach
liebenswert
Der Rassestandard macht einige Vorgaben, wie das Wesen eines Beardies
sein sollte:
Leider kann man heute kaum noch davon ausgehen, dass der Hund so sein
wird, wenn man einen Beardie-Welpen vom Züchter geholt hat. Oft erfüllen die überzüchteten Beardies die Anforderungen nicht, allen voran die häufig extrem große Ängstlichkeit (sie hängt häufig mit einem Schilddrüsenproblem zusammen). Erfahrungsgemäß sind die robusten Bearded Collies vom „alten Typ“ am ehesten nicht nur äußerlich, sondern auch vom Wesen her
standardgerecht.
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Jeder Beardie hat
eine ganz eigene Persönlichkeit. Eine gewisse Tendenz
wird ihm in die Wurfkiste gelegt: eher ruhig oder
eher lebhaft, eher furchtsam
oder eher mutig – wie bei allen
Hunden. Beardies sind sehr
anpassungsfähig. Jeder entwickelt sich so, wie es ihm in seiner Familie die
meisten Vorteile bringt. Hat er z. B. inkonsequente Besitzer, die ihm
allerlei durchgehen lassen, so wird er das ausnutzen und auf seinen
Privilegien bestehen. Einer wird zum Hansdampf in allen Gassen, ein zweiter
macht eine Sportkarriere, ein dritter wird zum Tröster für sein depressives
Frauchen, ein vierter zum liebevollen Babysitter usw. Die Umwelt
bestimmt das Wesen entscheidend mit.
fragender Blick Beardies sind sehr kommunikativ. Sie fragen z. B. mit Blicken ihre Leute, was
sie als Nächstes tun sollen. Wenn ein kluger Beardie beim Spaziergang an
einer Bordsteinkante wartet, dreht er sich um und will wissen, ob bzw. wann
er die Straße überqueren darf (gute Erziehung zum Stoppen an der Straße
natürlich vorausgesetzt). Oder er dreht sich unterwegs um und fragt, ob er
nach links oder rechts abbiegen soll. Ein Handzeichen als Antwort genügt.
Kluge Beardies begreifen auch Worte wie „rechts“, „links“, „geradeaus“,
„weiter“, „zurück“. Von überzüchteten Vertretern der Rasse darf man solche
Intelligenz nicht unbedingt erwarten. Auch ein Hunde-Anfänger lernt bald, die
Zeichen eines Bearded Collies zu deuten, ebenso und ganz besonders den
Ausdruck der Augen (auch deshalb sollten die Hunde einen freien Blick haben!). „Lass mich jetzt bitte in Ruhe.“ Typisch ist eine vor die Brust gelegte Vorderpfote. Sie signalisiert Zurückhaltung oder Rückzug. „Mir ist sooo langweilig.“ In sehr typischer Weise legen Beardies den Kopf auf den
Boden und blicken ins Leere, träumen vor sich hin, seufzen
vielleicht sogar. |
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Es ist sehr hilfreich, wenn der Besitzer sich
mit Hunde-Körpersprache (Buch „Ausdrucksverhalten beim Hund“) und mit Calming
Signals (Buch und DVD von animalLearn) auskennt.
Erholungsphase daheim So schläft ein Beardie, wenn er sich wohlfühlt: alle Viere nach oben. Die meisten Beardies verhalten sich im Haus
recht ruhig und haben ihren Tatendrang wunderbar unter Kontrolle. Sie drehen
aber sofort „voll auf“, wenn man zum Spaziergang aufbrechen will. Manche sind
gleich so außer Rand und Band, dass sie sich vor lauter Herumspringen und
Bellen kaum anleinen lassen. (Das muss man unbedingt üben: „Sitz!“) Draußen muss dann erst mal all der angestaute
„Dampf“ raus, oft als „großes Geschäft“, das bald in Durchfall übergehen kann:
Alles muss raus. Freilauf auf einer Wiese oder einem Feldweg (fernab von
Autos!) ist ein Muss, damit der Beardie sich tüchtig austoben kann – am
besten mit netten Kumpels oder wenigstens mit Apportierspielzeug. Wichtig: Beardies, die nicht
sicher zurückkommen, wenn sie gerufen werden, gehören unbedingt an eine lange
Feldleine. Wer dem Beardie weder Freilauf noch einen
Garten zum fröhlichen Spielen mit seinen Besitzern oder/und mit einem
Zweithund bieten kann, sollte über einen Schrebergarten nachdenken, damit der
Hund sich austoben kann. „Nun wirf schon endlich den Ball!“, meint dieser ungeduldige junge Beardie.
Beim Anblick von Vieh werden
Instinkte wach. Bearded Collies hüteten
früher nicht nur Schafe, sondern auch Rinder. Sie trieben das Vieh von Schottland
nach London zum Markt und wurden ohne Begleitung
nach Hause geschickt, mussten ihren Weg finden. Hingabe Eines haben wohl fast alle Beardies
gemeinsam: Wenn sie bei liebevollen Menschen leben,
kuscheln sie gern hingebungsvoll – ob im Arm ihrer Besitzer oder mit anderen
Familienmitgliedern (sogar mit Katzen). Die große Mehrzahl der Bearded Collies ist
friedliebend (es gibt ein paar aus der Art geschlagene
Exemplare – Überzüchtung!). Deshalb eignen Beardies sich bestens als
Zweithunde. Beardies lieben Beardies und andere Wuschelhunde – die sich daher am besten als Zweithunde eignen Sie lieben es, mit Artgenossen herumzutollen,
blühen dabei erst so richtig auf – vorausgesetzt, sie haben es nicht mit
einem Rüpel zu tun. Von nicht friedfertigen Artgenossen ziehen Beardies sich
meistens zurück, gehen einfach weg. Der Klügere gibt nach. Sie können sich
aber auch tüchtig wehren, wenn es sein muss. Und manchmal kommt es vor, dass
ein Beardie aus einem stadtbekannten Raufer ein Lämmchen macht. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. Manch ein überaus sensibler Beardie ist
lieber ein „Einzelkind“, als sich mit anderen Hunden abzugeben. Andererseits
sorgt ein zweiter Hund oft dafür, dass so ein Sensibelchen erst „ein
richtiger Hund“ wird. Ob es funktionieren wird mit einem Zweithund, das
probiert man am besten im Umgang mit anderen Hunden aus (Stirnhaar kürzen,
damit die Kommunikation von Hund zu Hund klappt!). Beardies fühlen sich mit
Rassekollegen meist am wohlsten („gemeinsame Beardie-Seele“), mit anderen
Wuschelhunden geht es auch recht gut. In seiner Rückzugsecke fühlt er sich sicher und beobachtet lieber die anderen Hunde, als beim turbulenten Spiel mitzumischen.
Beardies hüten nicht nur, sie behüten auch. Wie groß muss das Vertrauen der Katzenmama sein, dass sie die Beardie-Nase so nah bei ihrem Kind duldet! ... und
mit Katzen, Hamstern & Co.? Auch das geht meistens gut. Bearded Collies haben üblicherweise keinen
Jagdtrieb, d. h. die oft belächelte Aussage „Er will nur spielen“ stimmt bei
Beardies meistens wirklich: spielen und behüten. Selbst wenn der Beardie ein
anderes Tier „jagt“, weiß ein guter Hütehund am Ende gar nicht, was er mit
der „Beute“ anfangen soll; denn dieser Teil des Jagdtriebs wurde Hütehunden
durch Selektion abgezüchtet (Hütetrieb + Tötungsbiss = Jagdtrieb). Allerdings: Es gibt Ausnahmen. Man sollte Beutetrieb auch nicht durch
Zerrspiele fördern. Wenn Spielbeute durchgeschüttelt wird wie ein Hase von einem
Jagdhund, wird es kritisch (auch Spiel-Stress kann einen Hund aggressiv
machen!). Ein Beardie, der zubeißt, ohne bedroht worden zu sein, entspricht
nicht den Rassevorschriften. Mehr dazu unter "häufige Fragen".
Robuste Bearded Collies sind ideale
Spielkameraden, sanfte, aber durchsetzungsfähige
Kindermädchen und weise Lehrer – wohlgemerkt: robuste Beardies, nicht die überzüchteten „Modepüppchen“, die
zart und empfindlich sein können. Manch ein überzüchteter Bearded Collie hat
Angst vor Kindern, sobald sie ihn anfassen oder liebevoll in den Arm nehmen
und drücken wollen. Vorsicht: In Hundeaugen kann eine unerwünschte Liebkosung
als Freiheitsberaubung angesehen werden, der Hund könnte aus Abwehr
schnappen! Laute Geräusche wie Kinderlärm und dröhnende
Musik können Beardies schnell den Umgang mit Kindern verleiden, denn sie
haben ein sehr feines Gehör und empfinden so etwas als unangenehm. Fröhliche Beardies machen allerlei Blödsinn
mit, lassen sich z. B. verkleiden, auch wenn man ihnen ansieht, dass sie es
im Grunde nicht mögen. Auf keinen Fall darf ein Beardie als „Reittier“
missbraucht werden. Kinder müssen wissen, dass Hunde viel Schlaf brauchen,
also viele Ruhepausen, damit sie nicht zappelig und nervös werden – vor allem
Welpen. Manchmal ist es allerdings auch er Hund, der keine Ruhe gibt – nicht
die Kinder.
Wie mit jedem Hund, können Kinder mit einem Beardie
lernen, was Verantwortung bedeutet und wie man sich in eine Hundeseele
einfühlt. Dies führt dazu, dass sie auch im Umgang mit Menschen besser
klarkommen und „bessere Erwachsene“ werden (lt. wissenschaftlichen Studien).
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Letzten Endes liegt die Verantwortung für den
Hund bei den Erwachsenen. Wer keine Zeit für einen Hund hat, darf die
„Last“, den Hund gut zu versorgen, regelmäßig zu pflegen (die Fellpflege kann
sehr aufwendig sein!) und sinnvoll zu beschäftigen, nicht seinen Kindern
aufbürden! Kinder werden schnell größer und haben oft bald andere Interessen.
Der Hund bliebe dann traurig und „arbeitslos“ zurück. Kinder
unter 14 Jahren sollten Beardies nicht spazieren führen, weil ihnen
Kleine Kinder sollten auch mit Welpen nicht
losgeschickt werden, denn sie lassen manchmal einfach die Leine
los – und das kann im Straßenverkehr das Ende für
den Hund bedeuten. Ein Beardie-Welpe ist kein Plüschtier – auch wenn er so aussieht. ... mehr über das Wesen |
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Modehund |
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