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Eine Geschichte, die man nie vergisst

 

 

 

 

 

 

Wie wichtig es ist,

dem Alter mit Respekt zu begegnen

und alten Lebewesen – egal ob Mensch oder Tier – ihre Würde zu erhalten,

das möchten wir zum guten Schluss noch einmal mit einer Geschichte aus Amerika verdeutlichen,

die wohl niemand je wieder vergessen wird.

 

Bringen wir unseren alten Hunden, die uns ihr gesamtes Leben geschenkt haben,

denselben Respekt entgegen.

 

 

Die hölzerne Schüssel

Ein alter Mann lebte bei seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und seinem 4 Jahre alten Enkel.

Die Hände des alten Mannes zitterten, sein Blick war verschwommen und seine Schritte schwankten und stockten.

Die Familie aß zusammen am Tisch. Doch die zittrigen Hände und das nachlassende Augenlicht des Opas machten das Essen schwierig. Erbsen rollten von seinem Löffel und fielen auf den Boden. Als er nach seinem Glas griff, verschüttete er Milch auf dem Tischtuch. Dem Sohn und der Schwiegertochter gefiel das gar nicht.

„Wir müssen etwas mit Vater unternehmen“, sagte der Sohn. „Ich habe genug von seiner verschütteten Milch, dem geräuschvollen Essen und der Nahrung auf dem Fußboden!“

Die Eheleute stellten einen kleinen Tisch in die Ecke des Zimmers. Dort aß der Großvater von nun an allein, während sich der Rest der Familie am Essen erfreute. Seit der Opa ein, zwei Teller zerbrochen hatte, wurde ihm sein Essen in einer Holzschüssel serviert.

Manchmal, wenn die Familie zum Opa hinüber sah, hatte er eine Träne im Auge, während er so allein dort saß. Trotzdem waren die einzigen Worte, die das Ehepaar für ihn hatte, scharfe Zurechtweisungen, wenn er eine Gabel fallen lassen oder Nahrung verschüttet hatte.

Der kleine Junge beobachtete all das in Ruhe.

Eines Abends vor dem Essen sah der Vater seinen Sohn auf dem Fußboden mit Holzstückchen spielen. Freundlich fragte er sein Kind: „Was machst du denn da?“

Genauso freundlich antwortete der Junge: „Oh, ich mache eine kleine Holzschüssel für dich und Mama, aus der ihr essen könnt, wenn ich groß bin.“ Der Kleine lächelte und ging wieder an seine Arbeit.

Diese Worte trafen die Eltern so hart, dass sie sprachlos waren. Dann liefen Tränen über ihre Wangen. Obwohl kein Wort gesprochen wurde, wussten beide, was zu tun war.

An diesem Abend nahm der Ehemann die Hand des Opas und führte ihn sanft zum Tisch der Familie zurück. Für den Rest seiner Tage nahm der Opa jede Mahlzeit mit der Familie ein. Und aus irgendeinem Grund schien sich weder der Sohn noch die Schwiegertochter etwas daraus zu machen, wenn eine Gabel fiel, Milch verschüttet wurde oder das Tischtuch bekleckert wurde.