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Zucht und Vererbung

 

 

 

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Auf der Seite

der Bearded Collies

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Über Zuchtfragen wird viel diskutiert.

Kaum jemand weiß wirklich Bescheid.

Besonders in Foren liest man Aussagen, die für Verwirrung sorgen.

 

Auf unseren Seiten wird alles Wichtige gesagt.

Bitte, verwenden Sie die Stichwort-Suche.

 

Zum Auswählen bitte auf das Fragezeichen clicken.

 

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Immer wieder ist vom alten Typ die Rede. Was ist das eigentlich?

 

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Ich habe gehört, den alten Typ gibt es gar nicht.

 

 

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Warum sollte ich mir einen Beardie vom alten Typ anschaffen?

Der will doch nur ständig arbeiten wie ein Border Collie!

 

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Beardies vom alten Typ haben mir zu viel Power. Sie sind anstrengend! Ein Beardie, der von umsichtigen Züchtern für die Familie gezüchtet wurde, lässt sich leichter erziehen. Das ist doch bei Jagdhundrassen auch so: Es gibt Leistungszucht und Familienzucht.

 

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Wo finde ich noch Beardies, die nach dem alten Standard gezüchtet werden?

 

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Hilfe, mein Beardie wird auf einmal ganz weiß!

 

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Ist Angst angeboren? Wird sie vererbt?

 

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Stimmt es, dass Mischlinge gesünder sind?

Es gibt ja auch nette Beardie-Mischlinge. Sollten wir uns lieber so einen aus dem Tierheim holen?

 

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Warum heißt es eigentlich immer, die Braunen seien was Besonderes?

 

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Ich habe im Internet Arbeitsbeardies gefunden, in Deutschland und Österreich. Sind die gut? Sollte man lieber gleich eine große Reise machen und dort seinen Welpen kaufen?

 

Pfotenwelle

 

 

 

 

Qualität

ist das beste Rezept.

___________________________________

 

 

weiß

 

 

 

 

 

 

 

BC 2.jpg   Immer wieder ist vom „alten Typ“ die Rede. Was ist das eigentlich?

Eine Definition steht unter „Merkmale“.

 

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Wanne

Welpe vom alten Typ

 

BC 2.jpg   Ich habe gehört, den alten Typ gibt es gar nicht.

Historische Fotos beweisen das Gegenteil. Hier kann man einige sehen.

Aktuelle Fotos von Hunden, die noch leben oder im vergangenen Jahrzehnt lebten (auf unseren Webseiten sind etliche zu sehen) beweisen es ebenfalls.

Der Beardie vom „alten Typ“ ist nichts anderes als der standardgemäße Bearded Collie. Von der Rassebegründerin Mrs Willison wurde er in den 1950er/1960er-Jahren zur Perfektion gebracht. Die Übertypisierung (zu viel Fell) begann schon um 1970.

Inzwischen geht es längst nicht mehr nur um Fell, sondern auch um Erbkrankheiten, Wesensschwäche (vor allem Ängstlichkeit) und Intelligenzverlust – eine Folge der Selektion „auf Schönheit“.

 

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BC 2.jpg   Warum sollte ich mir einen Beardie vom alten Typ anschaffen?

 Der will doch nur ständig arbeiten wie ein Border Collie!

Der „alte Typ“ ist nicht mit dem „Working Beardie“ (Arbeitsbeardie) zu verwechseln. Allerdings gehört der britische Arbeitsbeardie zum alten Typ, denn er hat noch die Veranlagung (Arbeitstauglichkeit), die Gesundheit, die Wesensstärke und das Aussehen der früheren Hunde.

Vom Wesen her sind ein uriger Beardie (draußen unternehmungslustig, daheim ruhig und ausgeglichen) und ein Border Collie (will immer arbeiten, übereifrig) grundverschieden. in Großbritannien leben Arbeitsbeardies ganz normal mit der Familie.

Definition „alter Typ“

 

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Power

3 aktive Beardies – von Oldie bis Welpe –,

die sich austoben wollen

 

BC 2.jpg   Beardies vom alten Typ haben mir zu viel Power. Sie sind anstrengend! Ein Beardie, der von umsichtigen Züchtern für die Familie gezüchtet wurde, lässt sich leichter erziehen. Das ist doch bei Jagdhundrassen auch so: Es gibt Leistungszucht und Familienzucht.

Familienbeardies vom alten Typ stammen nicht aus Leistungszuchten.

„Power“ gehört zu einem Beardie dazu, das ist sein Naturell. Wer damit nicht umgehen kann oder will, sollte sich einer anderen Rasse zuwenden, statt Merkmale abzulehnen, die der Rassestandard vorschreibt: aufmerksam, lebhaft, selbstsicher und aktiv.

Die Erziehung ist bei Beardies vom alten Typ nicht schwieriger, sondern oft einfacher als bei überzüchteten Beardies:

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Erfahrungsgemäß sind viele überzüchtete Beardies nicht mehr so intelligent wie ihre wirklich guten Rassekollegen. Überzüchtete Hunde begreifen so manches nur langsam oder gar nicht. Der echte, standardgemäße Beardie vom alten Typ denkt mit und erarbeitet sich viele Lösungen selbst, guckt sich auch etwas von anderen Hunden ab.

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Die überzüchteten Beardies sind teilweise wegen ihrer übertriebenen Furcht kaum erziehbar. Dieses Problem kennt der Beardie vom alten Typ nicht.

 

... mehr über den Familienbeardie

 

nachdenken

Intelligenz zeigt sich,

wenn der Hund bei Problemen nachdenkt.

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BC 2.jpg   Wo finde ich noch Beardies, die nach dem alten Standard gezüchtet werden?

Es gibt keinen gültigen alten Rassestandard.

Der Beardie vom alten Typ ist ein Hund, der dem momentan gültigen Standard entspricht.

Der überzüchtete Beardie dagegen entspricht dem gültigen Standard oft in mehreren Punkten nicht mehr.

Näheres unter „Anschaffung“.

 

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Farbwechsel

Von vorn nach hinten

schreitet der Farbwechsel voran, hier:

vorn schon harsches, dunkles Fell,

hinten noch heller Junghundplüsch bei relativ kurzem Haar

(wie es lt. Rassestandard sein soll).

 

BC 2.jpg   Hilfe, mein Beardie wird auf einmal ganz weiß!

Das ist bei einem Junghund normal. Die allermeisten Beardies tragen ein „Ergrauungsgen“. Die Geburtsfarbe kommt in den nächsten Monaten allmählich wieder zurück, aber fast nie in der gesamten Intensität. Tüchtig bürsten, desto eher fallen die weißen Haare wieder aus.

Nur ganz selten trifft man heute noch Bearded Collies, die in der Jugend kaum ergrauen. Beardies, die genetisch frei von Ergrauung sind, scheint es nicht mehr zu geben.

Interessant: An Partien, an denen dem jungen Hund – aus Versehen oder im Spiel mit anderen Hunden – Haare ausgerissen wurden, wächst das Fell in dunkleren Strähnen nach als am übrigen Körper. Auch bei dicht über der Haut abgeschnittenem Haar, z. B. wegen einer Operation, kann dieser Effekt auftreten.

 

Farbwechsel

ergraut

Farbwechsel

Die Ohren bleiben am längsten dunkel.

überzüchteter Beardie mit 15 Monaten:

fast weißes, langes, feines Haar

Als Welpe war er dunkelbraun.

 

Mehr dazu auf unserer Pflegeseite unter „Junghund mit Katastrophenfell“.

 

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BC 2.jpg   Ist Angst angeboren? Wird sie vererbt?

Für alle Hunde gilt:

Nur wenige Formen von Angst sind angeboren:

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Angst vor etwas Großem, Dunklem über dem Hund (dominanter Artgenosse, Streichel-Hand)

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Angst vor plötzlich lautem Ton, Knall

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Angst, wenn kein fester Boden unter den Pfoten ist (im Auto, an der Tischkante)

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Angst vor dem Alleinsein

Außerdem wird die Anlage („Disposition“) dazu, ein ängstlicher oder auch ein aggressiver Hund zu werden, vererbt, auch wenn Züchter das manchmal leugnen. „Kampfhunde“ zum Beispiel wurden – und werden bei unseriösen Vermehrern auch heute noch – auf Aggressivität gegenüber anderen Hunden gezüchtet, indem man die aggressivsten Hunde zur Zucht verwendet. Auch Jagdhunde, die in den Fuchsbau müssen, dürfen nicht zimperlich sein und werden in der Leistungszucht entsprechend selektiert.

Im Sinne eines Schadgens ist die Anlage zu ängstlichem bzw. aggressivem Verhalten nicht zu sehen, eher als Degenerationserscheinung bei verminderter Erbgesundheit (nach Friedmar Krautwurst: „Praktische Genetik für Hundehalter“).

Der Welpe bekommt jeweils eine Erbanlage (Fachausdruck: ein „Allel“, ein halbes Gen) von Vater und Mutter mit.

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Sind beide Elternteile ängstlich veranlagt, wird auch der Welpe die Disposition zu Ängstlichkeit mitbringen.

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Ist ein Elternteil ängstlich, der andere aggressiv (oder auch: sehr durchsetzungsfähig, nicht ängstlich), so wird der Nachwuchs zum Angstbeißen neigen.

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Sind beide aggressiv veranlagt (z. B. bei Jagdhunden „raubzeugscharf“ oder als Herdenschutzhund, „Kampfhund“ usw.), so erben die Nachkommen diese Veranlagung.

Die gewünschte Veranlagung verstärken die Züchter durch Selektion (gezielte Auswahl der Charaktere von Elterntieren) – sofern sie nicht das Wesen des Hundes der „Schönheit“ unterordnen, wie bei den Beardies häufig geschehen.

Zwischen „aggressiv“, „Angstbeißer“ und „ängstlich“ gibt es Abstufungen:

 

 

Disposition zu

passiver Verteidigung (Flucht)

 

Disposition zu

aktiver Verteidigung (Angriff)

stark

mäßig

¬

gering

¬

zwiespältig

¨

gering

®

mäßig

®

stark

überängstlich

schreckhaft

verschüchtert

furchtsam scheu

vorsichtig rückzugsbereit

ängstlich-aggressiv

(Angstbeißer)

selbstbewusst

zuversichtlich

überlegen

„cool“

mutig

kühn

stolz

aggressiv grimmig

überheblich streitsüchtig

rangniedrig

schwächlich, unterwürfig

„underdog“

ranghoch

kräftig, natürlich überlegen

Führer- und Kämpfernatur

 

(nach Aldington)

 

Ein Familienhund sollte in die Sparte „gering“ passen, sei es links oder rechts in der Tabelle.

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Beardies, die den Vorgaben des Rassestandards auch vom Wesen her entsprechen („alter Typ“), gehören in die rechte Seite der Tabelle und sind unter „selbstbewusst, zuversichtlich“ einzuordnen, das heißt: Wird solch ein Hund provoziert, dann weiß er sich zu wehren. Nach Möglichkeit lässt er sich aus psychischer Dominanz und Klugheit nicht auf einen Streit ein und geht einfach fort; Beardies gelten als sehr friedliebend, vermeiden Streit.

Standardgemäße Bearded Collies sind jedoch auch verteidigungsbereit, sie haben noch einen gewissen Schutztrieb; denn früher wurde das Bewachen und Verteidigen der Viehherde von ihnen verlangt.

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Viele überzüchtete Beardies finden sich ganz links in der Tabelle, unter „überängstlich, schreckhaft, verschüchtert“.

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Anstreben sollten die Züchter wenigstens „vorsichtig, rückzugsbereit“.

 

 

Gut zu wissen:

 

 

 

Verantwortungsvolle, kluge Züchter

züchten nur mit den allerbesten Hunden, die sie bekommen können.

 

Es funktioniert nicht,

einen Mangel der Hündin mit einem Pluspunkt des Rüden auszugleichen.

Für eine gute Hündin kommt ein zweitklassiger Rüde nicht in Frage.

 

Wenn dabei noch der Verwandtschaftsgrad nicht zu eng sein soll

und ein gutes Wesen ebenso wichtig ist wie

korrekter Körperbau und gute Fellanlage,

kann man sich vorstellen, wie schwierig es geworden ist,

unter den wenigen noch vorhandenen Beardies, die dem alten Typ zumindest nahe kommen,

geeignete Zuchtpartner zu finden.

 

 

 

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BC 2.jpg Stimmt es, dass Mischlinge gesünder sind? Intelligenter, robuster, langlebiger?

Es gibt ja auch nette Beardie-Mischlinge. Sollten wir uns lieber so einen aus dem Tierheim holen?

Pauschal kann man das nicht sagen. Es kommt auf die Elterntiere an, was aus dem Nachwuchs wird. Früher waren Mischlinge deutlich gesünder als heute.

Verpaart man zwei erblich belastete Elterntiere verschiedener Rassen, kann der Nachwuchs krank sein. Beispielsweise ist HD (Hüftgelenksdysplasie) weit verbreitet. Bei Kreuzungen von Rassehunden ist zumindest die Bandbreite der Gene größer. Deshalb ist es wahrscheinlicher, auf diese Weise einen gesunden Hund zu bekommen („Kreuzungsvitalität“). Noch größer ist die Chance, wenn mehrere Rassen bzw. Kreuzungen „drinstecken“ (Mischlinge).

Bei Importhunden aus dem Süden muss man mit „Mittelmeerkrankheiten“ rechnen.

Kleine Hunde sind meist langlebiger als große. Beardies wurden dennoch früher 15 – 17 Jahre alt; heute muss man schon zufrieden sein, wenn Beardies das 10. bis 12. Lebensjahr erreichen. Bei Mischlingen, die von überzüchteten Beardies abstammen, sollte man also nicht von einer langen Lebenszeit ausgehen.

Bei Beardie-Mischlingswelpen kann an der Größe der Pfoten abgeschätzt werden, ob der Hund eher kleiner oder größer als ein Beardie werden wird. 

Einen Hund aus dem Tierheim zu holen und ihm eine Chance zu geben, ist immer eine gute Idee.

 

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Manchmal sehen Hunde wie Beardie-Mischlinge aus, sind es aber nicht.

Ein paar eindrucksvolle Fotos gibt es hier.

 

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dunkelbrauner Oldie

braun geborener 
Mode-Beardie

dunkelbrauner Oldie

Solch ein intensives Braun

findet man heute kaum noch.

auch er wurde braun geboren

Heutzutage sind solche überzüchteten Brownies

leicht zu verwechseln mit den Fawnfarbenen vom alten Typ.

Das passiert sogar den Show-Richtern –

oder sie nennen einen dunkel-fawnfarbenen

Beardie vom alten Typ „braun“ ...

 

BC 2.jpg   Warum heißt es eigentlich immer, die Braunen seien was Besonderes?

Man sagt, die Braunen seien ruhiger als die Schwarzen – wie bei Pferden: schwarz = feurig. Das Temperament soll mit der Fellfarbe zu tun haben.

Wir konnten bisher keinen Unterschied feststellen. Zu Hause sind Beardies meist ziemlich ruhig. Sobald sie den „Startschuss“ zum Spaziergang oder zum Spielen bekommen, wird losgepowert – zumindest in jungen Jahren.

Temperament und Wesen hängen von vielen Faktoren ab. Zunächst erben die Welpen etwas von den Charakterzügen ihrer Eltern (z. B. Disposition zu Angst), sogar über den Körperbau (kompakt, breiter Kopf = ruhig). Jeder Welpe ist schon eine kleine Persönlichkeit, die der Züchter beurteilen kann. Hinzu kommen Aufzucht (Einfluss der Mutterhündin, Außenreize), Prägung, Futterzusammensetzung (s. Buch „Hilfe, mein Hund ist unerziehbar“), Umfeld (ruhig oder hektisch, Kinder), Charakter der Bezugsperson (bequem oder unternehmungslustig). All dies formt den Charakter des Hundes. Beardies sind auf Grund ihrer Sensibilität sehr anpassungsfähig. Ein hektischer Besitzer zieht sich einen hektischen Hund heran, weil der Hund nicht zur Ruhe kommt.

Die Haarfarbe dürfte also höchstens eine untergeordnete Rolle spielen, auch wenn es Farbgene gibt, die an andere Eigenschaften gekoppelt sind (z. B. Haut- und Haarprobleme bei weißen Hunden, Krankheiten bei dem Defektgen „Merle“ usw.).

Früher gab es in Schottland den

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Hochland-Typ (Braun/Fawn, leicht welliges Haar)

und den

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Tiefland-Typ (Schwarz/Blau, glattes Haar).

Durch ihr unterschiedliches Arbeitsgebiet (Klima, felsiges Gelände) mögen diese Hunde ein unterschiedliches Wesen gehabt haben. Beide Typen haben sich längst vermischt. Schwarze Beardie-Eltern können braune und fawnfarbene Welpen bekommen.

Etwas Besonderes sind „Brownies“, weil sie durch die Erbgesetze seltener sind als die Schwarzen. Man könnte auch sagen, die seltenen blauen und fawnfarbenen Beardies seien etwas Besonderes oder erst recht die dreifarbigen (Tricolor ist sehr selten). Früher gab es auch einfarbige Beardies (ohne Weiß).

Züchter sagen: „Welpenkäufer tendieren immer zu der Farbe, die der vorige Beardie hatte.“ Deshalb also: „Einmal Brownie, immer Brownie.“ Das trifft auf alle anderen Farben aber genauso zu – wie man sich eben „seinen“ Beardie vorstellt. Trotzdem kann man sich beim Anblick der Welpen augenblicklich in einen Schwarzen verlieben, auch wenn man schon zweimal einen Brownie hatte (s. Foto unten) ... und das ist gut so!

 

Welpe im Arm

Glück pur

 

Wichtiger als die Farbe an sich ist, wie gut pigmentiert die Hunde sind. Züchter sehen einen Zusammenhang zwischen Vitalität und möglichst kräftiger Farbe mit wenig Weißanteil.

Gut pigmentiert sein sollen auch Nase, Lefzen und Lidränder: durchgehend braun bzw. schwarz, und zwar schon beim wenige Wochen alten Welpen.

 

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BC 2.jpg   Ich habe im Internet Arbeitsbeardies gefunden, in Deutschland, Österreich, Wales, Schottland und Schweden. Sind die gut? Sollte man lieber gleich eine große Reise machen und dort seinen Welpen kaufen?

Wenn ein Beardie an Schafen arbeitet, sagt das nichts über seinen Stammbaum aus. Es können durchaus überzüchtete Hunde in der Ahnentafel stecken. Nur weil ein Beardie an Schafen arbeitet, ist er nicht besser als andere. Arbeitsfähigkeit sagt auch wenig über den Körperbau und die Gesundheit aus – abgesehen davon, dass diese Hunde ausdauernder laufen müssen als ein Familienhund. In Filmen, die man online findet, sollte man sich selbst ein Urteil bilden, ob Körperbau/Bewegung (sie sollte fließend sein, nicht staksig oder hoppelnd) und Fell (pflegeleicht, weder lang noch üppig) der einzelnen Zuchthunde tatsächlich gut genug sind.

In Wales wurden bei „Brambledale“ Arbeitsbeardies eingekreuzt – in Hunde, die noch dem alten Beardie-Typ entsprechen. Die dortigen Zuchthunde wurden umfangreichen Gesundheitstests unterzogen. Sie sind aller Wahrscheinlichkeit nach gesünder als die meisten Beardies. Ein Schwachpunkt ist das Merle-Gen. Dieses Defektgen ist nicht so harmlos, wie oft angenommen wird. Wer mit den Nachkommen dieser Brambledale-Hunde züchtet, sollte den Welpen-Interessenten einen Gentest vorweisen können, der ausschließt, dass der betreffende Zuchthund Träger des Merle-Gens ist. Manche Hunde aus der Brambledale-Nachzucht haben einen etwas anderen Gesichtsausdruck als üblich, ähneln ein wenig den Border Collies. Es gab auch schon Welpen, die so stark dreifarbig waren, dass man sie für Berner-Sennenhund-Mischlinge halten konnte.

Auch die Arbeitslinie eines schottischen Züchters können wir nicht vorbehaltlos empfehlen.

 

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