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Es gibt einige bekannte Schwierigkeiten der Bearded Collies.
Sie müssen rechtzeitig erkannt werden;
denn Problemchen lassen sich leichter behandeln als
ausgewachsene Probleme.
Zum Beispiel:
Angst kann sich mit der Zeit auf andere Gebiete ausweiten
(„generalisieren“).
Ein junger Hund, der mit zu wenig Konsequenz behandelt
wurde,
tanzt seinen Menschen bald auf der Nase herum.
Beardies sind von Natur aus dickköpfig (sollten früher an der
Herde selbstständig sein).
Manches Mal mussten wir feststellen,
dass ein Verhalten von den Besitzern falsch gedeutet wurde.
Der Hund rechts im Bild bellt z. B. nicht aggressiv,
er fordert nur nachdrücklich sein Spielzeug –
mit Vorfreude im Gesicht, so wie ein arbeitender Beardie bei
den Schafen.
Manchmal schätzen Hundebesitzer ein Verhalten völlig
falsch ein.
Ein Experte, der zu einer individuellen Beratung nach Hause
kommt,
sieht möglicherweise ganz andere Ursachen als der Besitzer.
Falls Sie allein nicht weiterkommen,
suchen Sie sich bitte möglichst bald einen kompetenten
Hundetrainer:
einen, der in der Lage ist,
das Problem ohne Härte und Druck zu lösen
einen der nicht nur Techniken anwendet (Rasseldose,
Wasserstrahl usw.),
sondern sich in das Lebewesen Hund einfühlen kann
und der sich möglichst mit dem „etwas anderen“ Wesen
eines Bearded Collies auskennt
und sich gern das Problem vor Ort – wo es auftritt – ansieht
(Hausbesuch).
Auch langjährige Beardie-Besitzer können Anfängern oft
auf die Sprünge helfen
und wertvolle Hinweise geben.
Missverstanden
Eine Beardie-Besitzerin, die Hunderte von
Kilometern entfernt wohnte, fragte nach Bach-Blüten gegen die Angst. Der
Hund sitze auf dem Sessel und traue sich nicht herunter.
Die in Frage kommenden Blütenessenzen
halfen nicht.
Der Zufall wollte es, dass die Besitzerin
Rat bei einer befreundeten Hundetrainerin suchte. Der Hund wurde im
vertrauten Umfeld besucht, denn die Trainerin wollte das Problem an Ort und
Stelle richtig einschätzen. Sie erzählte daraufhin am Telefon: „Von wegen
hat der Angst. Der thront dominant auf seinem Sessel!“
Schließlich wurde der Hund weggegeben.
Offenbar hatte die Besitzerin nicht wirklich Interesse daran gehabt, ihrem
Beardie zu helfen.
Manchmal ist es
wirklich besser,
wenn ein Hund in ein
schöneres Zuhause kommt,
wo man ihn versteht.
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Bei den folgenden Fragen
zum Auswählen bitte auf das Fragezeichen clicken.
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Was mache ich
bloß gegen die Angst? – Silvesterangst
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Mein Beardie
will nicht ins Auto. Er verkriecht sich schon im Flur, ehe es
losgeht. Wenn wir fahren, sabbert er und dreht fast durch. Manchmal muss er
sich nach vielen Kilometern kurz vor dem Ziel noch übergeben.
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Ich bin extra
ins Ausland gefahren, um einen guten Beardie zu bekommen. Die
Zwingeraufzucht kam mir ja schon komisch vor. Aber es sind doch Hunde,
die auf Ausstellungen immer gewinnen! Warum ist mein Beardie trotzdem
so ängstlich? Ich kann kaum mit ihr einen Spaziergang machen! Die Züchterin
hat gesagt: „Bei uns kriegen die Hunde was vor’n Latz, wenn sie Angst
zeigen!“ Das kann’s doch nicht sein!
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Der Züchter sagt,
wir seien an allen Problemen selbst
schuld.
Können
wir so viel falsch gemacht haben?
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Unser
Kleiner liegt manchmal da wie tot.
Die
Beine hält er in die Luft, sie zucken im Schlaf. Was hat er bloß?
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Im Prinzip funktionieren die Ohren unserer kleinen
Lady prima – wenn sie das möchte. Oft will sie nicht hören.
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Mein Hund
wird auf einmal aggressiv. Woran liegt das?
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Beardie und Katze
– geht das?
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Wie hilft man
einem Hund, wenn er trauert?
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Warum
bellen Beardies so viel? Wie gewöhnt man ihnen das ab?
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Unser Oldie geistert
nachts herum und will immer raus.
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Was halten
Sie von den Hundeexperten im
Fernsehen?
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Was mache ich bloß gegen die Angst?
Die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Angst kann viele
Ursachen haben.
Sie kann entstehen durch:
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sehr gutes Gehör
(bei entsprechender Disposition
zu ängstlichem Verhalten –
Beardies reagieren oft sensibel
auf hohe Frequenzen, weniger auf laute Geräusche)
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mangelhafte Prägung
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schlechte Erfahrungen
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traumatische Erlebnisse
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von der Hundemutter auf die
Welpen übertragenes Verhalten
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überbehütete Aufzucht
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verdeckte Sicht durch langes
Stirnhaar
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Mangelerscheinungen
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Krankheit (Schilddrüse!)
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Die Veranlagung, ein ängstlicher Hund zu werden, wird vererbt.
Auch wenn ein sensibler Hund einem allzu aktionsreichen Leben
ausgesetzt ist (er kommt nicht zur Ruhe, hat ständig Stress) oder wenn er
einen überängstlichen Besitzer hat, kann er nervös werden.
Was
also tun?
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Nicht auf die Angst eingehen.
Der Hund spürt die Erwartungshaltung des Menschen, der womöglich schon
gar nicht mehr gern zu Spaziergängen aufbricht, weil ja wieder „was
passieren“ könnte. Dadurch fühlt sich der Hund in seiner Angst bestätigt.
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Wenn der Hund Angst zeigt:
Nicht trösten. Auch dadurch würde er denken, dass seine Angst begründet
ist.
Beim Spaziergang soll man sich
möglichst souverän zeigen: den Hund nicht ansehen, nicht zögern,
weitergehen.
Er soll den Schutz durch den
Menschen spüren und sich sicher fühlen.
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Natürlich darf man einen Hund
nicht an dem Auslöser der Angst vorbeizerren. Gewalt macht alles nur
schlimmer.
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Desensibilisierung hat sich oft
als wirkungslos erwiesen, weil Beardies ein sehr gutes Gehör haben und
die „Gefahrenquelle“ früher bemerken als der Mensch. Möglich: Mit
Leckerbissen den Hund von Mal zu Mal ein Stückchen näher an den Auslöser
heranführen (Fressen und Panik schließen einander aus) oder den Hund in
die Down-Lage bringen (der Kopf liegt auf dem Boden – ein gesenkter Kopf
schließt Angst ebenfalls aus – mehr darüber unter „News“).
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Ruhe in den Haushalt bringen.
Hunde – besonders junge –, die sich zu wenig zum Schlafen zurückziehen
können, werden leicht zappelig, nervös und stressanfällig. Kinder müssen
darauf Rücksicht nehmen. (Die Besitzer von Beardies des alten Typs werden
wahrscheinlich über diesen Punkt lächeln; denn wer da keine Ruhe gibt,
das ist eher der robuste, lebenslustige Hund.)
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Ständige Reizüberflutung trifft
vor allem Stadthunde, die oft durch verkehrsreiche Straßen und durch
Menschenmengen laufen müssen. Auch so etwas kann Hunde überfordern und
stressanfällig machen – auch hier gilt: Beardies vom alten Typ haben
damit meist keine Probleme.
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Junge Beardies werden oft
unsicher und ängstlich, sobald das länger gewordene Stirnhaar die Augen
verdeckt. Schafft man Abhilfe durch Kürzen oder Hochbinden der Haare,
kehrt das gewohnte Selbstbewusstsein meist sofort zurück.
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Bei Gewitter-Angst hilft
manchmal ein „Notfall-Bürsten“. Der Hund entspannt sich dadurch. Mit
TellingtonTouch kombinieren. Die Entspannungspunkte –
s. Zeichnungen – bitte mit einbeziehen. Entspannung und Angst schließen
einander aus!
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Die Bach-Blüten Rescue
(gegen Panik, Hektik), Mimulus (gegen klar abgrenzbare Ängste) und Aspen
(gegen diffuse Ängste) haben schon vielen ängstlichen Beardies geholfen.
Der Besitzer sollte diese Tropfen unbedingt gleichzeitig einnehmen. – Anwendung
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Auch die Kombination der
Schüßler-Salze Nr. 2 und 9 bringt unruhige Hunde zur Ruhe. Zweimal
täglich je 1 Tablette hinter den Lefzen zergehen lassen. (Nr. 2 nur in
Absprache mit dem Tierarzt/Tierheilpraktiker, falls der Hund ein
Herzproblem hat.)
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Bei Silvesterangst:
- Ängstliche Hunde sprechen oft sehr gut auf die Kombination der Bach-Blüten Rescue + Mimulus an. Manche Apotheken müssen die Essenzen
bestellen, das kann einige Tage dauern. Also rechtzeitig vorsorgen!
Herstellung
der Mischung: 2 Tropfen Rescue + 1 Tropfen Mimulus in ein
10-ml-Tropffläschchen mit Pipette geben, dazu kohlensäurefreies
Mineralwasser. Davon bekommt der Hund 4 x täglich 4 Tropfen hinter die
Lefzen. 10 ml reichen gut 1 Woche.
Wichtig: Mit der Therapie unmittelbar nach Weihnachten beginnen, bevor die
ersten Knaller zu hören sind.
Auch
wenn ein Hund plötzlich durch einen lauten Knall Angst bekommt – traumatisiert
wird –, obwohl ihm das Feuerwerk sonst nie etwas ausgemacht hat, können
Rescue-Tropfen noch erstaunlich schnell helfen.
- homöopathisch: Borax D3
- ein natürliches Beruhigungsmittel, das gut wirken soll: astoral Sedarom direkt
(Hersteller: Almapharm)
- Manche Hundehalter haben gute Erfahrungen mit einem Thundershirt gemacht, das den
Körper stabilisiert. Ersatzweise kann man dem Hund eine Körperbandage nach der Art des
TellingtonTouch anlegen.
- Angstlösende
Medikamente (Benzodiazepine) wie Alprazolam sind ein „Hammer“. So etwas sollte nur bei extrem ängstlichen
Hunden kurzfristig (!!!) zur Anwendung kommen, und zwar ungedingt mit
täglicher tierärztlicher Betreuung, um eine Überdosierung und auch
unerwünschte Reaktionen zu vermeiden. Man beginnt mit einer geringen
Dosis über 3 Tage, gibt am 31.12./1.1. die volle vom Tierarzt empfohlene
Dosis und schleicht die Tabletten dann wieder über 2 bis 3 Tage aus. Von
Alprazolam wird berichtet: Die Hunde wirkten nicht sediert, haben nicht
geschwankt, ihr Wesen hat sich in dieser Zeit nicht verändert, während
die Tierärztin eine häufige Rückmeldung erwartete und die Dosis anpassen
ließ.
Bei
Diazepam
(Valium) kann man ähnlich verfahren.
Manchmal reicht 1 Tablette am 31. Dezember. Körpergewicht beachten!
Dringend
abgeraten wurde von VetTranquil. Eine Tierarzthelferin: „Niemals!
Die Hunde sind 2 Tage lang halbtot!“ Dieses Mittel zur Beruhigung und zur
Dämpfung des Nervensystems geben Tierärzte vor dem Einschläfern!
Wichtig: Bei bereits gestressten Tieren kann eine gegenteilige Wirkung
eintreten.
Das bedeutet: starke
Adrenalinausschüttung, rasender Puls, Außenreize werden nicht mehr
wahrgenommen, der Hund ist nicht mehr ansprechbar, dreht völlig durch,
speichelt, sucht in höchster Panik nach Deckung, lässt sich nicht
anfassen, wird aggressiv, Kreislaufkollaps droht. Wenn das passiert, ist
höchste Eile geboten: Tierarzt/Tierklinik (schwierig, wenn der Hund
derart durchdreht!), den Hund an den Tropf legen und das Medikament so
schnell wie mögich aus dem Körper schwemmen.
Man weiß nie, wie der eigene Hund
auf solche Medikamente reagieren wird, und sollte sich gut überlegen, ob
man das Risiko eingehen will.
- Große Probleme kann auch ein Muskelrelaxans verursachen: Der Hund bekommt alles mit, kann aber nicht
reagieren, kann nicht einmal hecheln. Er ist sozusagen eingesperrt in
seinem Körper. Ein lebenslanges Trauma kann die Folge sein.
- Dem schlimmsten Feuerwerk-Getöse kann man aus dem Weg gehen, indem
man
~
auf einer Insel Urlaub macht, auf der wegen
reetgedeckter Häuser das Feuerwerk stark eingeschränkt oder ganz verboten
ist (z. B. Sylt, Amrum, Föhr).
~
sich ein Hotel in
einem Naturschutzgebiet sucht,
wo Feuerwerk ebenfalls verboten ist (wird leider nicht immer
eingehalten).
~
in der
Silvesternacht einen Waldspaziergang
mit dem Hund macht oder
~
mit ihm auf die Autobahn fährt.
- Im nächsten Jahr dem Hund rechtzeitig beibringen, Knallgeräusche
zu verbellen (z. B. mit
zerplatzenden Luftballons oder Brötchentüten aus Papier).
Selbstbewusstsein kann man trainieren, z. B. mit kleinen sportlichen
Übungen (beim Spaziergang den Hund über Baumstämme springen lassen usw.)
und mit viel Kontakt zu robusten Artgenossen.
- Nicht zu unterschätzen ist der Einfluss der Ernährung.
Naturnahe Ernährung
macht Hunde ruhiger und ausgeglichener.
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Grundsätzlich ist für Hunde, die trotz Angst von der Leine gelassen
werden, ein GPS-Tracker zu empfehlen. Damit findet man ihn leicht wieder –
wenn er nicht schon unter die Räder gekommen ist …
Ausführliches über Ängste im Buch
„Bearded Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen“.
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Mein Beardie will nicht ins Auto. Er
verkriecht sich schon im Flur, bevor es losgeht. Wenn wir fahren, sabbert
er und dreht fast durch. Manchmal muss er sich nach vielen Kilometern kurz
vor dem Ziel noch übergeben.
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Oft reicht es schon, vor der
Fahrt einen langen Spaziergang mit dem Hund zu machen, so dass er müde
und entspannt ist. Im Auto ist ihm dann alles egal. Diese Vorgehensweise
empfiehlt sich besonders vor einer Fahrt zum Tierarzt und auch, bevor es
zu einer Hundewiese geht. Entspannte Hunde sind freundliche Hunde.
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Möglicherweise lädt sich der
Innenraum des Fahrzeugs statisch auf (Reiben von Kleidung an den
Polstern). Langhaarige Hunde sind für elektrostatische Aufladung sehr
empfänglich, besonders wenn sie auch noch auf einer Decke aus
Kunststofffasern liegen. Wenn das der Grund ist, kann ein Antistatikband
unterm Auto Abhilfe bringen.
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In Neufahrzeugen reagieren
manche Hunde auf die Ausdünstungen der Polster, auch mit Allergie.
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Ein nicht allzu rasanter
Fahrstil und sanfte Kurvenfahrten verstehen sich von selbst.
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Nur nicht trösten! Teilweise
ist es nur Schau bzw. regelrecht erlerntes Verhalten, z. B. wenn das
Übergeben kurz vor dem Ziel „noch sein muss“.
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Wenn der Hund im Auto vor
Aufregung zusätzlich übermäßig bellt, ist meist ein Machtwort hilfreich.
Sensible Charaktere sprechen eher auf ein Leckerchen-Training an: Der
Beifahrer belohnt den Hund, sobald er ruhig ist.
Aber aufpassen, dass der Hund
den Spieß nicht umdreht und seinen Besitzer dazu erzieht, ständig Futter
zu spendieren.
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Oft hilft ein Kennel als
sichere Rückzugshöhle. Darin wäre auch Erbrochenes kein Malheur –
allerdings könnte der Hund selbst etwas von seinem Mageninhalt
abbekommen.
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Den Kofferraum eines Kombis
kann man mit einer Plane auskleiden: überdimensionale Spucktüte.
Mittlerweile gibt es Kofferraum-Schondecken zu kaufen. Vielleicht reicht auch schon eine Schmutzfangwanne,
wie man sie zum Transport von Pflanzen oder schmutzigen Stiefeln
verwendet. Musste der Hund sich übergeben, kümmert man sich überhaupt
nicht darum. Je gleichgültiger man mit der Angelegenheit umgeht, desto
eher wird der Hund normales Verhalten zeigen.
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Einen Versuch wert ist die Bach-Blüten-Therapie:
1) Man beginnt mit den Notfalltropfen „Rescue“. Sie wirken gegen
überschießende, unkontrollierte Reaktionen jeder Art sowie gegen
Aufregung, Stress und Hektik. Etwa eine Woche lang täglich 4 x 4 Tropfen
der verdünnten Essenz (2 Tropfen Rescue auf 10 ml kohlensäurefreies
Mineralwasser) + 1 Dosis vor jeder Autofahrt.
2) Wenn das nicht reicht, richten sich zusätzlich nötige Essenzen
nach dem
Grund der Übelkeit:
- Mimulus: gegen Angst vor dem Autofahren
- Aspen: bei Übersensibilität, wenn der Hund vor Angst zittert „wie Espenlaub“
oder wenn er auf elektrostatische Aufladung reagiert (mal versuchsweise
ein „Gewitterband“ unterm Auto befestigen, das die Aufladung des
Fahrzeugs in den Boden leitet)
- Scleranthus: bei Gleichgewichtsstörungen (solche Hunde wirken im
Alltag unausgeglichen oder sind wackelig auf den Beinen)
- Agrimony: bei Beklemmung (der Hund krümmt sich)
- Elm: bei plötzlicher Überforderung, bei schwallartigem Erbrechen
- Red Chestnut: wenn der Hund im Auto seine Menschen beschützen will
und sich aufregt, weil alles so schnell an ihm vorbeirast, dass er keine
Chance zum Beschützen hat
- Wild Oat und Holly: bei Unwohlsein ohne erkennbaren Grund (durch
diese Essenzen wird der Grund ersichtlich)
- In Frage kommen auch die Essenzen, die dem Magen zugeordnet
werden: Gorse, Wild Rose, Willow, Gentian.
Anwendung
Bei Punkt 2) nimmt
man je 1 Tropfen der Essenzen auf 10 ml Wasser und gibt davon 4 x täglich
4 Tropfen + 1 Dosis vor der Fahrt. Möglichst nicht mehr als 3 Essenzen
auf einmal ins Einnahmefläschchen geben.
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Ich bin extra ins Ausland gefahren, um
einen guten Beardie zu bekommen. Die Zwingeraufzucht kam mir ja schon
komisch vor. Aber es sind doch Hunde, die auf Ausstellungen immer gewinnen!
Warum ist mein Beardie trotzdem so ängstlich? Ich kann kaum mit ihr einen
Spaziergang machen! Die Züchterin hat gesagt: „Bei uns kriegen die Hunde
was vor’n Latz, wenn sie Angst zeigen!“ Das kann’s doch nicht sein!
Nein, wirklich nicht. Hier helfen
nur sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Oft bringt es eine Menge, den
Hund mit Artgenossen zusammenzubringen, z. B. in einem Hundeverein. Dort
wird das Selbstbewusstsein gestärkt.
Zwingeraufzucht bedeutet meist
mangelnden Familienanschluss und damit mangelnde Prägung der Welpen auf
Menschen und Umwelt – erst recht bei einer Zucht im großen Stil. Uns wurde
mehrfach berichtet, dass die Hunde aus besagter Zucht im Zwinger auf
Paletten liegen („Ein Hund gehört nicht ins Haus und braucht auch keine
warme Decke!“, soll der Züchter gesagt haben.) und dass man mit dem
Teppichklopfer gegen den Zwinger schlägt, um für Ruhe zu sorgen. Wir haben
beobachtet, dass dieser Züchter neben dem Ausstellungsring das
Niedrighalten der Rute mittels Schlag mit der Bürste auf die empfindliche
Rute „trainiert“. Leider können wir hier den Namen dieses „Profis“ nicht
nennen, ohne eine Klage befürchten zu müssen.
Beim nächsten Beardie bitte
Finger weg von Zwingerhaltung und genauer hinsehen, wie die Welpen
aufgezogen werden! Auch vererbte Disposition zu Ängstlichkeit ist denkbar.
Erste Preise bei Schönheitswettbewerben sagen nichts über das Wesen der
Hunde aus! Im Showring wird dem Wesen viel weniger Beachtung geschenkt als
dem Aussehen.
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Der Züchter sagt, wir seien an allen
Problemen selbst schuld. Können wir so viel falsch gemacht haben?
Wahrscheinlich nicht. Wird der
Beardie einfühlsam und ohne Härte erzogen, sollte es keine Probleme geben –
sofern nicht eine erbliche Disposition zu Angst bzw. Aggressivität oder
eine prägungsarme Aufzucht vorliegt. Echte, standardgemäße Beardies vom alten
Typ sind robust genug, um gut damit klarzukommen, dass man bei der
Erziehung mal einen Fehler macht.
Wir hören es leider sehr oft,
dass die Züchter die Verantwortung auf den neuen Besitzer abwälzen wollen –
erst recht wenn es um Erkrankungen geht. Der Welpenpreis ist eingesteckt
und der nächste Wurf verlangt schon wieder die volle Aufmerksamkeit. Da wollen
viele Züchter von Problemen nichts hören.
Kann man beweisen – etwa durch
ein ärztliches Gutachten –, dass die Probleme nicht hausgemacht sind, kann
man in den ersten zwei Lebensjahren den Züchter haftbar
machen.
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Unser Kleiner liegt manchmal da wie tot.
Die Beine hält er in die Luft, sie zucken im Schlaf. Was hat er bloß?
Kein Grund zur Sorge! Beardies
lieben es, auf dem Rücken zu schlafen. Dann fühlen sie sich besonders wohl.
Das Zucken der Beine geschieht im Traum. Manche Hunde bellen, fiepen und
wuffen auch im Traum.
Manche Beardies haben, auf dem
Rücken liegend, gern eine Wand oder einen Schrank zum Anlehnen neben sich.
die Beardie-Wohlfühlschlafhaltung
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Im Prinzip funktionieren die Ohren
unserer kleinen Lady prima – wenn sie das möchte. Oft will sie nicht hören.
Ein Rangordnungsproblem. Mit
einem Beardie ist man gar zu leicht recht nachgiebig, einfach weil er so
nett gucken kann. Er nutzt jede Schwäche aus. Man muss souverän Grenzen
setzen und konsequent sein: „Nein!“ bleibt nein – heute, morgen, immer.
Auch das Gegenteil kann der Fall
sein: Man ist zu hart zum Hund und er sieht es gar nicht ein, einem
Menschen zu gehorchen, der schreit, grob ist oder ihn zu etwas zwingen
will. Ein guter Chef hat all das nicht nötig, sondern er bleibt cool und
verschafft sich durch psychische Überlegenheit Anerkennung.
Bei Freilauf ist Gehorsam oft
Glücksache. Es kommt auf den richtigen Moment an, den Beardie zu stoppen:
schon im Ansatz des Fortlaufens, sonst hat man keine Chance mehr. Also gut
beobachten, was den Hund interessiert! Zunächst mit einer langen Feldleine Grenzen
setzen, bis das Heranrufen sicher klappt, auch bei Ablenkungen.
Bei Gehorsamsübungen kann
Verweigerung damit zu tun haben, dass man zu oft dasselbe verlangt hat.
Zehn Mal „Sitz!“ ist dem Beardie einfach zu langweilig, das sieht er gar
nicht ein.
Eine mögliche Ursache sind auch
Schmerzen, z. B. wenn ein alter Hund sich hinsetzen soll, obwohl er
Arthrose in den Hinterbeinen hat.
Wenn alles nichts nützt: Eine
wunderbare Methode des gewaltlosen Einfügens in die Familie ist das Join-Up, das der Pferdetrainer Monty Roberts entwickelt hat. Das klappt
sehr gut auch bei Hunden.
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Mein Hund wird auf einmal aggressiv.
Woran liegt das?
Hat sich in seinem Umfeld etwas
geändert? Protestverhalten.
Ist man nachgiebiger als früher?
Er möchte den Chef mimen.
Bekommt er anderes Futter?
Aggressivität kann durch Getreide im Futter ausgelöst werden. Literatur: „Hilfe, mein Hund ist unerziehbar“ von Vera Biber. Am besten
versucht man eine Umstellung auf getreidefreie Rohernährung.
Auch eine Fehlfunktion der
Schilddrüse kann ein Grund für Aggressivität sein.
Ist ein Beardie von Anfang an
aggressiv (was zum Glück ganz selten vorkommt), stammt er aus einer
schlechten Zucht. Hier greift die Haftung des Züchters, denn lt.
Rassestandard soll der Hund weder ängstlich noch aggressiv sein. Das wäre
also ein Mangel.
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Beardie und Katze – geht das?
Ja, nach unseren Erfahrungen ging es bisher
immer sehr gut.
Am besten gewöhnt man natürlich beide Tiere
möglichst jung aneinander, damit einer die Sprache (Laute, Gesten) des
anderen leicht lernen kann. Das Schwanzwedeln eines Hundes bedeutet z. B.
in der Katzensprache eine Drohung.
Sollte beim Beardie der Hütetrieb
durchbrechen, wenn die Katze davonläuft, weiß die Katze sich auf erhöhten
Plätzen in Sicherheit zu bringen. Der Beardie tut ihr ohnehin nichts
zuleide, denn ein Tötungsbiss gehört nun mal nicht zum Hüteverhalten. Dies
natürlich nur, sofern der Hund aus einer guten Zucht stammt und nicht
aggressiv veranlagt ist.
Oft schlafen Beardies mit Katzen Seite an
Seite. Manches Mal spielen sie allerliebst miteinander. Aufpassen muss man,
dass nicht beide das gleiche Futter fressen; denn die Bedürfnisse sind
unterschiedlich. Ebenfalls aufpassen sollte man, dass der Hund nicht die
Hinterlassenschaften im Katzenklo erreichen und als „Delikatesse“
verspeisen kann. Also: ein abgedecktes Klo ist notwendig.
Uns ist ein Fall bekannt, in dem ein
Beardie seiner Besitzerin dabei half, die Katze zu erziehen: Er jagte sie
bei Fehlverhalten auf einen Stuhl.
Ein schöner Artikel zu diesem Thema findet
sich in der Beardie Revue Nr. 35 vom September 2005,
geschrieben von Diana Gebauer.
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„Komm, spiel mit
mir.“
Fotos: Gebauer
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Wie hilft man einem Hund, wenn er
trauert?
Zunächst mit viel Zuwendung und
Verständnis.
Ablenkung durch Artgenossen ist oft sehr
hilfreich, ggf. sogar durch einen Zweithund, den der Vierbeiner sich selbst
aussuchen darf – damit die Chemie stimmt. So kann er neue Lebensfreude
entwickeln. Im Idealfall kommt ein Welpe ins Haus, noch bevor der alte
Kamerad für immer gehen muss.
Helfen können auch Bach-Blüten-Essenzen.
Zur Trauerbewältigung gibt man zunächst ein paar Tage Rescue, gegen den
seelischen Schock: 2 Tropfen der Essenz auf 10 ml kohlensäurefreies
Mineralwasser, davon 4 x täglich 4 Tropfen, am besten direkt hinter die
Lefzen. Wenn das noch nicht reicht, um eine Besserung zu erzielen, kommt in
Frage:
- Walnut: um den Schritt in eine veränderte
Zukunft zu schaffen
- Honeysuckle: um die Vergangenheit in
Liebe loszulassen
- Sweet Chestnut: wenn ein Tier sich
bereits stark zurückgezogen hat und am Ende seiner Kräfte ist
- White Chestnut: wenn das Tier depressiv
wirkt und sich zu nichts mehr aufraffen mag
Man kann auch diese Blüten mischen:
je 1 Tropfen auf 10 ml Wasser, 4 x 4
Tropfen täglich, für ca. 2 bis 3 Wochen.
Der Besitzer sollte die Tropfen ebenfalls
nehmen, um die eigene Trauer zu bewältigen und eine Wechselwirkung zwischen
Mensch und Hund zu unterbrechen.
Zeigt der Hund andere
Verhaltensauffälligkeiten, stehen wir für eine individuelle Beratung gern
zur Verfügung.
Für die Besitzer des verstorbenen Tieres
kann dieses Buch hilfreich sein:
„Abschied nehmen – Trauer um ein geliebtes
Tier: Ein Begleit- und Praxisbuch“ von Eva Dempewolf
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Der Beardie ist ein Cow-Boy.
Warum bellen Beardies so viel? Wie
gewöhnt man ihnen das ab?
Die Ahnen der heutigen Beardies mussten
robust und durchsetzungsfähig genug sein, sich bellend dem Vieh gegenüber
zu behaupten und bockige Schafe oder Rinder souverän wieder auf den rechten
Weg zu bringen. Sie brauchten eine kräftige Stimme beim Vorantreiben des
Viehs und bei der Bewachung einer ihnen anvertrauten Herde.
Darum ist es nicht verwunderlich, dass
Beardies auch heute noch bellen, wenn ihnen etwas nicht schnell genug geht
(z. B. das Anleinen vor dem Spaziergang) und wenn sie auf einem
Wachposten-Platz liegen.
Beim Zusammentreiben von Schafen dagegen
arbeiten Bearded Collies eher ohne Gebell.
Ein standardgerechter, nicht überzüchteter
Beardie ist ein liebenswerter, unkomplizierter Hund mit fröhlichem
Naturell, voller ansteckender Lebensfreude, die sich durch Bellen,
Herumspringen und überschwängliches Schwanzwedeln ausdrückt und so manche
Kaffeetasse ins Wanken bringen kann – vor allem beim Junghund. Als
erwachsener Hund kann er sein springlebendiges Temperament im Haus gut
zügeln.
Das Bellen steckt dieser Rasse einfach im
Blut. Man kann und soll es dem Beardie nicht völlig abgewöhnen, nicht mit
Unterordnungsübungen und erst recht nicht mit Stachelhalsband,
Elektroschocks oder Sprühhalsbändern. Ein Beardie, der nicht bellen darf, erleidet eine psychische
Störung.
Andererseits soll der Beardie nicht durch
sein lautstarkes Bellen den zweibeinigen Chef antreiben. Das steht ihm
nicht zu.
„Ruhig!“ (wirklich ruhig gesprochen!) ist
die geeignete Anweisung. Zum Lernen verdeutlicht man diese Anweisung mit
Griff über die Schnauze. Wird der Hund dagegen aufgeregt ausgeschimpft,
denkt er: „Frauchen bellt mit – super, dann mach ich tüchtig weiter!“
Ein „Psst!“ oder „Scht!“ unterbricht das
Gebell und macht den Hund aufmerksam. Dann sofort mit einem Leckerli
belohnen. So kann der Auslöser des Bellens – z. B. ein anderer Hund – zum
Auslöser für ruhiges Verhalten werden.
Am besten macht man schon dem Welpen klar,
dass er nicht ständig zu bellen braucht: nicht wegen des Telefons, der
Türklingel und nicht wegen jedes Hündchens, das an seinem Ausguck
vorbeigeht.
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Unser Oldie geistert nachts herum und
will immer raus.
Wenn es sich nicht um ein Problem mit Blase
oder Darm handelt, muss man an Demenz denken.
Mehr dazu auf unserer Oldie-Seite.
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Was halten Sie von den Hundeexperten im
Fernsehen?
Es gibt gute und weniger gute Ansätze.
Völlig indiskutabel sind Elektro- und
Sprühhalsbänder, Stachel- und Kettenhalsbänder, Rasseldosen, Wasserpistolen
oder Wasserspritzflaschen sowie Tritte nach dem Hund („nur ein bisschen“
hinterrücks in die Flanke), die ihn aus unerwünschtem Verhalten herausreißen
sollen. Das Vertrauen des Hundes zu seinen Menschen wird dadurch zerstört.
Durch so etwas entstehen nur Angst, Panik, Ausweichen und falsche
Verknüpfungen.
Den Fernsehton ausschalten und auf das
Verhalten des Trainers achten.
Ist er aggressiv, fällt das eher auf als
mit Ton.
Manche Experten verlangen immer noch, dass
der Mensch der „Rudelführer“ sein soll, und setzen auf körperliche Macht.
Wir sehen uns eher als liebevolle, souveräne Ersatzeltern, die ihren
Vierbeinern konsequent beibringen, Respekt (nicht Angst!) zu haben – so,
wie Kinder ihre Eltern respektieren, einfach weil es die Eltern sind. Nach
geduldigem und konsequentem Üben gibt es kein Zerren an der Leine mehr, und
auch die Wurst auf dem Abendbrottisch wird vom Hund nicht angerührt (außer
wenn er krankheitsbedingt riesigen Hunger hat, z. B. bei Cortison-Gabe).
Gute Ansätze sehen wir, wenn dem Hund
erwünschtes Verhalten in kleinen Schritten und ohne Druck/Strafe
beigebracht wird und wenn der Hund sich das erwünschte Verhalten selbst
erarbeiten darf, z. B. mit Clickertraining. Positiv ist es immer, wenn der
Mensch sich nicht für den Hund „zum Affen macht“ („Ja, feiiin hat er das
gemacht!“), sondern Grenzen konsequent und souverän durchsetzen kann,
möglichst ruhig und mit festem Ton, eher noch fast nur mit Körpersprache.
Sichtzeichen sollte jeder junge Hund lernen. Sie erleichtern die
Kommunikation ungemein und sind hilfreich im Alter, wenn das Gehör
nachlässt.
Gute Trainer haben Leckerlis nicht nötig,
setzen Lockmittel höchstens am Anfang zur Motivation ein. Der Hund soll das
gewünschte Verhalten von sich aus zeigen, weil er dem Menschen gefallen
will. Alles andere wäre Dressur, keine Erziehung. Das gilt auch für das
Futterbeutel-Training, bei dem der Hund die Wahl zwischen Apportieren und
Verhungern hat. Nahrungsentzug ist ein Druckmittel und damit ebenfalls
Dressur, nicht Erziehung.
nach
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Große Probleme
muss
man anpacken,
solange sie noch klein sind.
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