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Beardie-Wissen auf den Punkt gebracht |
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www.beardedcollie.de die wichtigsten Gehorsamsübungen und
Clicker-Training |
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Interessengemeinschaft COMING HOME zum
Erhalt des echten Bearded Collies |
Es gibt ein paar
Anweisungen, die jeder Hund
kennen und befolgen sollte, damit man sich mit
ihm verständigen kann und damit man mit
dem vierbeinigen Begleiter gern gesehen ist. Konsequenz in der
Erziehung und Wiederholen
der Übungen bringen den Erfolg. Man darf aber
nicht zu oft nacheinander dasselbe trainieren, sonst langweilt
sich der Beardie und macht nicht mehr mit. Es gibt viele
Hundetrainer, die ihre eigene Methode haben.
Einer setzt auf freundliches
Miteinander.
Ein anderer spricht von
Rudelführerschaft, gibt Hunden hinterrücks Fußtritte („Es ist ja nur ein Anstupsen, damit der Hund aufmerksam wird …“),
hat aber erkannt, dass es auf die „richtige Energie“ (Ausstrahlung) ankommt.
Wieder ein anderer verwendet
immer noch Rasseldose und Wassersprühflasche.
Der nächste Ausbilder hält
mehr von straffer Ausbildung nach Jagdhund-Art.
In einer Hundeschule laufen
alle im Kreis, mit mehr oder weniger lauten Ansagen, Gebrüll („Kasernenhofton“)
in einer anderen setzt man auf
„watteweiche“ Erziehung (nur loben, Fehlverhalten
ignorieren)
eine dritte findet einen
Mittelweg
eine vierte gibt lieber
Einzelstunden (das ist sinnvoll)
in einer weiteren ist es
verpönt, Hunden Grenzen zu setzen: Man beachtet die
Vierbeiner nicht und wartet, bis sie mit der Zeit begreifen, dass sie auf ihre
Weise nicht zum Ziel kommen (vergleichbar mit
antiautoritärer Erziehung – Hunde brauchen Grenzen!). Das Einzige, worauf es ankommt, ist:
Man muss ein gutes Gefühl bei der Erziehung des Hundes haben (kein Zwang).
Man muss vom Hund respektiert werden (konsequente, souveräne Führung). Zu hart darf die
Erziehung nicht sein, aber auch nicht zu weich.
Ein Hund ist keine Maschine mit Ohren. Nur sehr simple Gemüter
sprechen Tieren heutzutage noch Gefühle ab. Hunde sollen nicht
ständig wie auf Knopfdruck funktionieren, sie haben auch ein
Recht auf eine eigene Meinung. Wer sich einen
„Kriecher“ heranziehen will, ist beim Beardie an der falschen Adresse (solche Menschen
sollten überhaupt keine Hunde haben); denn Bearded
Collies wollen verstehen, bevor sie gehorchen. Man braucht bei
der Hundeerziehung viel Einfühlungsvermögen, den „richtigen Draht“ zum Tier. Manch ein Hund
gehorcht einer liebevollen Omi besser als andere Hunde,
die Befehle eines langjährigen Trainers befolgen müssen. Wir setzen auf
Güte statt Härte
Konsequenz statt Oberflächlichkeit
Verständigung statt Drill
Korrektur statt Strafe
Einfühlungsvermögen und
Vertrauen statt Wesensbruch
Partnerschaft statt Herrschaft und Unterwürfigkeit Man kann es auch
mit den 5 Ls sagen:
Liebe: Körperkontakt
Leitung: Führung durch mentale Stärke
(nicht durch Kraft), Vorbild sein, Grenzen setzen
Lachen: Freude am Lernen
Lob: gesprochene Anerkennung,
Streicheln (aber nicht über den Kopf, Dominanzgeste!)
Leckerli: Lohn für gute Leistung
Buchtipp Auf unserer Linie
liegen die Erziehungsbücher von Holger
Schüler und Andreas Ohligschläger: sanft und
verständnisvoll, aber konsequent. Wenn
schon ein Hund da ist, wird
er oft zu einem wunderbaren Erzieher und Lehrmeister, von
dem der Kleine sich allerlei abguckt. Bewährt hat es
sich, Hunden zumindest das Folgende beizubringen:
Es ist von
Vorteil, dies unbedingt zu Hause ohne Ablenkung zu üben, ehe man eine
Hundeschule besucht. Vielleicht ist gar
keine Hundeschule mehr nötig – außer, der Hund hat sonst nur wenig
Sozialkontakt. Auch den Umgang
mit Artgenossen muss er früh lernen. |
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Verwenden Sie immer gleichzeitig Hör- und
Sichtzeichen. Dadurch wird Ihr
Hund sicherer – und Sie haben noch eine Ausweichmöglichkeit, wenn später beim
alten Hund die Augen oder Ohren nachlassen.
„Nein!“
ist das Erste, was ein junger Hund lernen muss. Dies
zu befolgen, ist sehr wichtig und muss immer wieder geübt werden. Vom ersten Tag an
soll der Hund sich an Verbote halten. Das geschieht
Seien Sie dabei
sehr konsequent, damit für den Hund die Regeln klar sind. Alle
Familienmitglieder müssen sich einig sein, was der Hund darf und was nicht (Möbel benutzen,
einen Happen bei Tisch erbetteln?). Alle verwenden dieselben Hörzeichen. „Nein! Aus!“ Herrchens
Mütze ist kein Spielzeug! Man kann einen Unterschied machen zwischen
Bestimmte Räume
können zum Tabu erklärt werden, z. B. das Babyzimmer, Gästezimmer, Herrchens
Werkraum, die Garage (Benzin, Öl, gefährliches Frostschutzmittel,
Rattengift).
Diese Lektion
steht ab der ersten Minute auf dem Lehrplan. Ein Hundebaby hat
Blase und Darm noch nicht unter Kontrolle. Ein junger Hund
„muss“ anfangs
Beobachtung ist
alles. Bei den genannten
Gelegenheiten bzw. Anzeichen trägt man den Welpen sofort hinaus – am besten
an einen ruhigen Ort im Garten oder angeleint zum nächsten Grünstreifen. Während der Welpe
nach draußen getragen wird, kann man „Raus!“
sagen. (Den Welpen nie
zum Tragen am Nackenfell packen! Eine Hand gehört
unter den Bauch, die andere unters Hinterteil.) Bald kennt der
Kleine das Wort und flitzt hinaus in den Garten, wenn man vor ihm
her läuft und „Raus!“ ruft. Falls er nicht
gleich kommt: auffordern mit Händeklatschen. Aus „Raus!“ wird
später ein freundliches „Geh mal raus“ (durch die Hundeklappe in den Garten) oder auch „Musst
du raus?“ Der Hund
beantwortet die Frage mit Laufen zur Tür, wenn er hinaus möchte. Wenn nicht, bleibt
er stehen bzw. liegen.
Wichtig: Der Impfschutz ist erst ca. 2 bis
4 Wochen nach der Wiederholungsimpfung vollständig, also erst mit ca. 16
Wochen! Deshalb bleibt ein Welpe, der keinen Garten zur Verfügung hat, nur
ganz kurz in der Gefahrenzone. Spaziergänge macht
man mit ihm jetzt noch nicht! Die notwendige Umweltprägung erfolgt auf dem
Arm, in einer Tasche, im Fahrradkorb oder in einer Hundekarre. Hat der Kleine
wunschgemäß alles erledigt, bekommt er ein Leckerli. So wird dieser Ort
später vom Hund als Löseplatz aufgesucht. Schnell mal auf den Grünstreifen! Der Welpe sucht ein geeignetes Plätzchen. |
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Macht
der Welpe ein Geschäft in der Wohnung, unterbricht ihn ein deutliches „Nein!“ Sofort hinaus mit ihm und
warten, ob er noch mehr machen muss. Seien Sie nicht zu streng. Der Kleine
könnte sonst Angst vor Ihnen bekommen und sich im Haus heimlich in eine Ecke
verdrücken, um ... Sie wissen schon. Ein Malheur in der
Wohnung darf man niemals dem Hund anlasten, denn man selbst hat nicht
aufgepasst. Dass man
Hundenasen nicht in Urin und Kothaufen drückt, dürfte sich herumgesprochen
haben. Niemals wird der junge Hund für Pfützen oder Häufchen in der Wohnung
bestraft! Er würde daraus nichts lernen, bekäme nur Angst. Beseitigen Sie das
Übel ohne Worte – und passen Sie nächstes Mal besser auf. Urin- und
Kotflecken auf Teppichboden beseitigen: das Gröbste mit
Zeitungspapier oder mit Papiertüchern von der Küchenrolle entfernen, Glasreiniger auf
den Fleck sprühen, mit einem Putztuch nachreiben. Erleichtert
der Welpe sich draußen, wird er gelobt, sobald er fertig ist (nicht
vorher!), und bekommt ein Leckerli. So merkt er, was erwünscht ist und was
nicht.
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Halten Sie sich anfangs mit
dem Welpen möglichst oft in einem
gefliesten Raum auf (Küche), damit
ein Missgeschick nicht so schlimm ist. Auch wenn Sie
einmal für kurze Zeit das Haus verlassen, gehört der Welpe in diesen Raum –
aber bitte den kleinen Hund nicht in ein winziges Badezimmer sperren! Wenn
Sie den Welpen immer im Auge behalten, ist er in 1 bis 2 Wochen stubenrein
und zeigt an, dass er hinaus muss. Manche Welpen brauchen länger, doch das
liegt dann meist an mangelnder Beobachtung.
In den ersten Tagen kann man
noch dulden, dass der Welpe sich im Garten irgendwo hinhockt. Später schickt
man ihn zu einem ausgewählten Platz,
damit nicht der ganze Garten verunreinigt wird. Die Stelle kann abgelegen
sein, man muss sie aber gut erreichen können, um die Hinterlassenschaften
einzusammeln – man möchte ja nicht jedes Mal hinter die Hecke kriechen.
Sinnvoll ist es, Codewörter zu lehren, für das kleine
„Geschäft“ ein anderes als für das große, z. B. „Mach fix“, „Mach schön“,
„Bein heben“ (auch wenn der kleine Rüde das erst mit der Geschlechtsreife tun
wird), „See“, „Jetzt“ oder andere nicht allzu peinliche Wörter, die man auch
in Gegenwart von Fremden aussprechen mag (nicht „Kacki“, „Wursti“, „Bachi“
und dergleichen). Zum Üben sagt man das Codewort, wenn der Hund gerade sein
Geschäft macht, nicht vorher. Später kann man ihn damit auffordern. Das ist
besonders praktisch vor dem Schlafengehen oder bei Regen, wenn man den Hund
nur mal eben in den Garten schickt. Vorsicht: Sagen Sie zum Üben das Codewort nur gelegentlich! Sonst kann es
passieren, dass Ihr Hund „eher platzen würde“, als sich ohne Aufforderung zu
erleichtern. Bei Züchtern werden junge Hunde oft daran gewöhnt, Zeitungspapier
oder „Puppy Pads“ als Toilette zu benutzen.
Deshalb wird manchmal empfohlen, dem Welpen auch daheim so etwas anzubieten,
immer näher an die Tür zu legen und schließlich draußen vor die Tür. Das ist
eine umständliche Methode, und der Hund gewöhnt sich dabei nur noch mehr an
die Zeitung/Pads, nicht aber an Gras und Erde. |
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Dies ist die
klassische Grundübung – das Wenigste, was
ein Hund können sollte.
Manchmal legt ein
Hund wenig Wert auf Leckerbissen. Dann übt man
lieber mit Spielzeug. In Hundeschulen
wird automatisches Sitzen gelehrt:
Bleibt der Besitzer stehen (z. B. am Bordstein), soll sich der Hund setzen.
Im Sommer ist das okay, im Winter bekommt der Hund ein Problem mit dem
nassen, kalten Schnee am Po. Ihm dann klarzumachen, dass er sich im Winter
nicht setzen soll, ist nicht so einfach. |
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„Platz!“ Das Hinlegen muss unter
allen Umständen klappen, auch mit Ablenkung. (Er würde ja viel lieber mit
dem Ball spielen!) Dies ist die Notbremse in
Gefahrensituationen des Alltags.
Oder:
Falls es so nicht
klappt (vielleicht steht der Hund aus dem Sitzen auf):
Bleiben Sie immer bei dem einmal
gelehrten Wort: „Platz“ = Bauchlage. Soll der Hund sich auf die Seite
legen, z. B. auf dem Pflegetisch, übt man dafür eine andere Anweisung, etwa:
„Leg dich.“ „Platz. Bleib.“ Die Decke wird zum
Bezugspunkt beim Üben. Später kann man ein kleines
Tuch hinlegen, bis es auch ohne gut klappt. Mit einem Tuch am Boden
lässt sich das Hinlegen auch gut clickern. Das „Bleib“ kann
man schon in den ersten Tagen mit dem Welpen üben, indem man ihn mit
diesem Hörzeichen einige Minuten allein in einem Zimmer lässt, die Tür hinter
sich schließt. Wenn später das
richtige Üben beginnt, kennt er das Wort schon.
Ziel der Übung: Der Hund bleibt
liegen,
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Dableiben oder kommen – das muss bei Freilauf
perfekt klappen, je nach Gefahrensituation Dieses Wort sollte
jeder Hund ebenfalls kennen. Damit hat man ihn
unter Kontrolle.
Ehe dem Hund Freilauf gestattet wird, muss er an langer
Leine sicher kommen und sicher an einem bestimmten Platz bleiben, wann immer
man dies von ihm verlangt. Guter Gehorsam kann später in Gefahrensituationen
sein Leben retten! Bei Freilauf das
Verstecken/Kleinmachen häufig üben! Beardies entscheiden gern selbst, ob es
sich lohnt zu kommen. Haben sie nur ein einziges Mal ein Erfolgserlebnis –
auch bezüglich Verfolgen von Wild, Joggern, Radfahrern (Hütetrieb = Jagdtrieb
ohne Tötungssequenz) –, wird man sich nie mehr sicher sein können. Übrigens, einige
Hundetrainer verdammen das Verstecken: Der Hund bekäme Angst. Wir meinen: Ein
ängstlicher Hund läuft gar nicht erst so weit weg, dass man sich verstecken
müsste. Man kann sich auch verstecken, ohne dass der Hund weit weg ist; für
den Hund wird ein Suchspiel daraus, das die Bindung stärkt. Hilfreich kann es
sein, sich beim „Komm!“-Ruf vorzustellen, wie der Hund
freudig zu einem gerannt kommt. Hat man im Kopf
„Er wird wieder da hinten bleiben!“ oder „Er kommt bestimmt
nicht!“, dann schwingt dies in der Stimme mit. Hunde merken das – vielleicht
empfangen sie sogar telepathisch ein
Bild von Kommen bzw. Nichtkommen. Dieser junge Hund hat schon
viel gelernt: „Aus“ – das Spielzeug
hergeben. „Nein“ – das Spielzeug nicht
wieder aufnehmen. „Sitz“ und „Bleib“. Ein Hund muss zu
seiner Sicherheit alles hergeben, was die Zweibeiner
wünschen, auch sein Futter oder etwas anderes Essbares, das er beim
Spaziergang gefunden hat (Giftköder!).
Im Rahmen der
freundlicher gewordenen Hundeerziehung hat sich „Gib’s“ statt „Aus!“
eingebürgert. Wenn man sich durchsetzen muss (z. B. wenn der Hund auf etwas
Gefährlichem kaut), lässt sich „Gib’s“ allerdings schlecht mit tiefer Stimme
aussprechen.
Hat der Hund etwas Gefährliches erwischt, muss man
blitzschnell handeln: Die Kiefer von oben und unten packen, Daumen und
Zeigefinger hinter die spitzen Fangzähne drücken und das Maul öffnen. Alternativ kann
man ausnahmsweise, wenn es um rasches Hergeben geht (z. B. wenn der Hund
unterwegs etwas Undefinierbares gefunden hat), in den Schenkel des Hundes
kneifen. Vor Schreck wird er loslassen und sich blitzschnell umdrehen. Finger
weg, sonst riskiert man einen reflexartigen Biss! Manchmal muss man
tief in den Rachen greifen, besonders bei Welpen, die noch alles „in den Mund
nehmen“ wollen, und wenn zu Hause Kinder sind, die etwas Gefährliches
herumliegen lassen (Buntstifte, Bonbonpapier usw.). Für Notfälle sollte man
einen Beißstock parat haben: ein Stück abgesägten Besenstiel, an dessen Enden
2 Schnüre befestigt sind. Der Stock wird dem Hund zwischen die Backenzähne
gesteckt, die Schnüre bindet man im Nacken des Hundes mit einer Schleife
zusammen. Beißstock Beim Spaziergang muss
es ohne gehen, dann bleibt nur: beherzt zugreifen. Besser ein paar
Zahnabdrücke in der Hand als ein vergifteter Hund! Es kann passieren, dass
man eine halb verweste Maus aus dem Rachen zieht. Vor so etwas darf sich ein
Hundehalter nicht fürchten. Anti-Giftköder-Training ist sehr sinnvoll! Viele Hundeschulen bieten es an. Der Hund soll
lernen, alles anzuzeigen, was er gefunden hat. Vor dem ersten Spaziergang gewöhnt man den jungen Hund schon im Haus an Halsband
und/oder Geschirr. Oft sieht man
Hundehalter hinter ihrem Vierbeiner her hecheln. Ein kraftvoller
Beardie kann da eine große Herausforderung sein! Das muss Ihnen
nicht passieren. Der Spaziergang
beginnt an der Haustür. Ein Hund kann
durchaus lernen, nicht vor jedem
Spaziergang vor Aufregung zu bellen und herumzurennen. Stellen Sie sich
folgendes Szenario vor: Ihr Hund
Unmöglich? Sie schaffen das! Üben Sie es von Anfang an, aber mit
dem ganz jungen Welpen erst einmal nur auf dem eigenen Grundstück (unvollständiger Impfschutz!). Rennt
der Kleine bei der Übung im Haus herum oder bellt er ungeduldig, wird er
nicht angeleint und bekommt kein Leckerli; denn nicht er bestimmt, wann es losgeht. Das hat er bald verstanden,
also setzt er sich lieber. Das ist seine Bitte, angeleint zu werden. An der geöffneten Haustür versperren Sie dem
angeleinten Hund den Weg nach draußen. Das „Sitz“ draußen vor der Tür hat er auch bald begriffen, denn da
gibt’s ja – wenigstens zum Lernen – noch mal was Feines. Ist der Weg auf dem
Grundstück bis zur Straße lang (z. B. eine lange Auffahrt), stoppen Sie, sobald sich die Leine
strafft. Zurück zur Haustür, noch mal das Ganze. Halten Sie eine
kleine Belohnung in der Hand, auf die der junge Hund sich konzentrieren soll.
Sie werden staunen, wie schnell er all dies lernen möchte! Der Anfang eines Spaziergangs ist nicht der
geeignete Zeitpunkt, das Bei-Fuß-Gehen zu üben. Durch lange Ruhephasen im
Haus kann ein Hund sehr viel Energie aufstauen, die er draußen sofort
loswerden will. Manch ein Beardie
ist zu Beginn des Spaziergangs an der Leine kaum zu halten, weil er schnell
zu seinem Klo will (Grünstreifen, Wiese usw.), um sich auch auf diese Weise
von innerem Druck zu befreien. Das
kann sich bei Hunden mit nervösem bzw. sensiblem Naturell sogar als Durchfall
äußern, besonders beim noch nicht so ausgeglichenen, quirligen Junghund und
auch wenn der Beardie zu Beginn des Spaziergangs unbedingt bei Fuß laufen
soll (z. B. direkt neben einer Straße), so dass noch mehr innerer Druck
aufgebaut wird, weil der Hund sich stark zurückhalten muss. Je öfter der Hund
einen Spaziergang machen darf, desto weniger innerer Druck baut sich auf. Der
leidige Stress-Durchfall verschwindet manchmal von selbst, wenn man im Urlaub
mehr Zeit für Spaziergänge hat. gut gelernt und souverän
geführt Bevor man an ein
ordentliches Bei-Fuß-Gehen denkt, sollte der Beardie sich ein wenig abreagieren dürfen (Spiel auf der
Wiese, Freilauf auf dem Feldweg). Er sollte sich aber nicht völlig
„auspowern“. Es ist also eine gute Idee, zunächst eine Wiese oder einen
Feldweg mit dem Auto anzusteuern – zumindest einen Grünstreifen, wo er
„Geschäftliches“ erledigen kann.
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Konzentrationsübungen Aufmerksamkeit ist
ein wichtiger Faktor in der Hundeerziehung. Ein liebender
Hundehalter verzichtet selbstverständlich darauf, seinen Hund hinterrücks zu
treten, wie man es aus dem
amerikanischen Fernsehen kennt – oder würden Sie
gern von jemandem getreten werden, dem Sie vertrauen wollen?! Da Hunde ein gutes
Gehör haben, reicht meist ein „Ssst!“ (für einen Beardie erst recht!), damit sie merken,
„woher der Wind weht“. Gleich danach
kommt das, was man vom Hund wünscht: „Komm“ usw. Konzentration ist
besonders wichtig, wenn der Hund bei
Fuß gehen soll, aber andere Dinge wichtiger findet. Wenn die Leine
unter Spannung steht, hat weder der Mensch noch der Hund Freude am
Spaziergang. Lassen wir ihn
also lernen, dass es auch anders geht: mit der Übung Quadratlaufen.
Zieht der
vierbeinige Schüler wieder an der Leine, sofort stehen bleiben. Er soll den von
ihm selbst verursachten Ruck damit verknüpfen, dass er sich
selbst stoppt. Heranrufen, das
Ganze von vorn. Möglicherweise
kommt man zunächst beim Spaziergang nur wenige Meter weit. Irgendwann wird
der Hund automatisch stoppen, sich umsehen und
ein paar Schritte zurücklaufen, sobald sich die Leine strafft. Wenn die Übung
vorbei ist, den Hund mit einem
besonderen Hörzeichen freigeben, z. B. „Lauf!“ (natürlich
zunächst noch kein Freilauf, sondern an langer Leine, im Stadtgebiet
immer angeleint!).
Von Natur aus sind
Beardies meistens friedlich. Sie wollen keinen Streit und gehen lieber weg. Aggressive
Beardies sind glücklicherweise immer noch die Ausnahme. Man kann also
davon ausgehen, dass das Pöbeln eher von dem Hund ausgeht, der entgegenkommt.
Wir
wissen ja: Beardies haben feine Antennen und spüren früh, wenn der andere „auf Krawall gebürstet ist“.
Selbstverständlich
spürt jeder Hund auch, wenn die Leine straff wird, sobald ein Artgenosse auftaucht,
der Mensch sich verkrampft und denkt: „Oh, Gott! Nicht schon wieder!“ Der Hund kann dann glauben, dass
sein Einsatz nötig ist.
Ein ordentlicher Beardie ist
keine Memme. Er weiß sich zu wehren, wenn er angegriffen wird. (Bei den überzüchteten Beardies sieht die Sache meistens anders aus: Oft wollen sie sich verstecken.)
Auch
wenn er seine Menschen bedroht glaubt, kann ein Beardie zupacken. Wir erinnern uns: Beardies haben
früher Herden bewacht, waren also nicht nur Hüte- und
Treibhunde, sondern auch Herdenschutzhunde.
Was also tun?
Training bei Leinenaggression Hundetrainer raten dazu, eine Distanz zu finden, in der der
Artgenosse noch toleriert wird, und dann den Abstand immer weiter zu verringern. So weit die Theorie
… In der Praxis gibt es Unterschiede, ob „der Erzfeind“ kommt oder ein
Schoßhündchen. Bewährt hat sich etwas anderes – nennen wir es mal die fröhliche Methode.
Klappt die „fröhliche Methode“
bei Ihrem Hund, geben Sie diese simple
Anleitung gern an Hundehalter weiter, die mit ihren Hunden noch
Kämpfe ausfechten. Tragen Sie auf diese Weise zu
einer friedlicheren Hundewelt bei.
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Am schnellsten
lernt jeder Hund Wörter für Sachen, die Freude machen: „Spielen!“, „Leckerli“,
„was Feines“, „Keks“ usw. „Genug!“ wird der Hund
weniger gern hören (nach dem Spielen oder wenn er mehr Leckerlis fordert),
doch auch das trägt zum besseren Verständnis bei. Ein abwinkendes
Sichtzeichen kann man sich dazu ausdenken (z. B. gekreuzte Unterarme). Eine Steigerung
von „Platz“ ist „Down“ (sprich:
daun) – eine Übung, um den Hund völlig zur Ruhe zu bringen. Dabei soll er den
Kopf auf den Boden legen. Er liegt dann noch fester. Bellen ist in dieser
Position unmöglich. So leicht, wie ein
Hund „Raus!“ lernt, kann er auf Fingerzeig auch „Geh rein“ lernen, wenn man ihn aus dem Garten ins Haus schickt. Werden die Pfoten
dann mit einem Handtuch gesäubert, kann man die Beine benennen, die er hochhalten soll: „vorne rechts“, „vorne
links“, „Hinterbein“, „anderes Hinterbein“. Macht man es immer in derselben
Reihenfolge, lernt der Hund auch das, ohne dass er noch eine Ansage braucht. Mit Worten wie „Essen!“, „Futter!“ oder dergleichen
kann man Hunde an den Napf rufen. Sie sollten so etwas bereits kennen, wenn
sie alt werden und die Geräusche aus der Küche nicht mehr gut hören. Beim Spaziergang
können Sie vor dem Überqueren von Straßen „Bleib!“ sagen – oder „Stopp!“ Der Hund kann lernen, an
jeder Bordsteinkante automatisch zu stoppen, auch wenn er mal an langer
Rollleine vorausläuft. Ein ordentlicher Beardie sieht sich dann um und fragt
um Erlaubnis, ob bzw. wann er die Straße überqueren darf. Stoppen an der
Bordsteinkante, umsehen, auf Anweisung achten Das gelegentliche Umsehen
beim Spaziergang liegt dem Beardie im Blut: Aufpassen, wo seine
„Schäfchen“ sind. Dran denken: Beardies können
einen gehörigen Dickschädel haben. Auch diesen Eigensinn haben sie von ihren
Vorfahren geerbt, die mit der Herde allein gelassen wurden und eigenständig
Entscheidungen treffen mussten. Darum wundern wir
uns nicht über so etwas:
Mit „Rüber!“ kann man ihm das Überqueren der
Straße erlauben, sobald man sicher ist, dass kein Fahrzeug kommt. Weitere
Anweisungen beim Spaziergang, die ein Hund nebenbei verstehen lernen kann,
sind: „Voraus!“ – nicht mehr bei
Fuß gehen. „Zurück!“ – umkehren. „Rechts!“ und „Links!“ – abbiegen, wenn der Hund
vorausläuft. „Weiter!“ – geradeaus. „Langsam …“ – wenn er an
der Leine zieht. „Warte!“ – auf die
Nachzügler. Sinnvoll beim
Spaziergang ist das „Seite!“, wenn
es zu Begegnungen mit ängstlichen Menschen, spielenden Kindern, Joggern,
Radfahrern oder fremden Hunden kommt. Ihr Hund soll zur Seite gehen (z. B.
auf den Grünstreifen oder auf eine Auffahrt), sich hinlegen und dort bleiben.
Eine schwierige Übung, deren Training sich aber sehr lohnt – auch für den
Hund, ein besonderer Happen muss ihm dafür sicher sein! Viele Menschen werden
Ihnen Respekt dafür zollen („Der ist aber gut erzogen!“), noch mehr
Spaziergänger werden Ihnen still dankbar sein und lächeln.
Sinnvoll ist
ebenfalls, dass der Hund die Worte „nach
Hause“ kennt – für den Fall, dass er einmal wegläuft und andere Menschen
zu ihm sagen: „Geh nach Hause!“ Man beginnt damit, dies kurz vor der Haustür
zu sagen, dann immer weiter weg, schließlich ein paar Straßen weit entfernt.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig für den Hund, seine Umgebung zu kennen,
so dass er sich in seinem Kopf eine Landkarte zusammensetzen kann und den Weg
im Ernstfall auch wirklich findet. Auch „Such Auto“ oder „Geh zum Auto“ kann
man ihm beibringen – für den Fall, dass man sich in einem fremden Gebiet
einmal verirrt. Ein kluger Hund könnte den Weg durchaus finden (zwei Geschichten dazu: unter „Grandiose Leistung“ und „Pfad-Finder“). Mit Hunden, die
Besucher belästigen, übt man das Bleiben im Haus an einem bestimmten Platz,
z. B. im Hundekorb. Die Anweisung heißt „Platz
– bleib!“ oder „Körbchen – bleib!“, „Decke – bleib!“ usw. Üben Sie
zunächst, dass der Hund auf seinem Tagesruheplatz bleibt. Dann brauchen Sie
einen Helfer, der an der Tür klingelt. Auch dabei soll der Hund an seinem
Platz bleiben. Er bekommt dort etwas Gutes und lernt: Dableiben lohnt sich.
Dehnen Sie den Zeitraum aus. Bitten Sie Freunde, dies mit Ihnen zu üben. Bald
verbindet der Hund Gäste mit leckeren Happen an seinem Platz. Dies natürlich
nur zum Üben. Später hat der Hund zu gehorchen, weil „der Chef“ es wünscht. Solange ein Hund
nicht auf seinem Platz bleibt, gehört es sich für einen freundlichen
Gastgeber, einen aufdringlichen Hund in ein anderes Zimmer zu schicken, wenn
Menschen zu Besuch kommen, denen Hunde nicht geheuer sind. Auch Handwerker
wissen „freie Bahn“ zu schätzen. Abgesehen davon ist es sicherer für den
Hund, weil Handwerker gern einmal die Haustür offen lassen.
Wenn ein Hund „Guck!“ oder „Sieh her!“ lernt, kommt das der Verständigung zugute: Aufmerksam
soll der Hund dem Menschen in die Augen sehen. Einiges mehr kann ein
cleverer Hund leicht lernen – weit über 100 Worte und Sichtzeichen sowie
viele, viele kleine Tricks. Man muss es ihm nur zutrauen und sich die „Mühe“
(das Vergnügen!) machen, es ihm beizubringen. Je mehr ein Hund versteht,
desto leichter wird das Leben – für beide, Mensch und Tier. Was
man seinem Hund nie beibringen sollte:
„Rolle!“ (sich über den Rücken auf die andere Seite rollen): Magendrehung
droht.
„Tot!“ oder „Peng!“ (sich tot stellen, „erschossen werden“): So etwas ist nicht lustig! Beardies wollen
nicht nur körperlich ausgelastet werden, sondern auch geistig, z. B. mit
kleinen Kunststücken oder auch Dogdance. eine Dogdance-Übung Dazu eignet sich
besonders gut das Diese
Ausbildungsform wurde von einer Delfintrainerin entwickelt. Weil sie die
Tiere nicht auf den Punkt – direkt bei erwünschtem Verhalten – mit Fisch
belohnen konnte, führte sie das Click-Geräusch ein. Das Geräusch markiert
also eine korrekt ausgeführte Aktion punktgenau. Mit dem Geräusch
des Clickers, das durch eine knackende Metallplatte erzeugt wird, erarbeiten
sich auch Hunde die Lernschritte selbst. Bearded Collies freuen sich sehr
über ihre Leistungen. Clicker Wichtig: Wenn ein Hund sehr
sensibel ist (viele Bearded Collies sind es!), muss man ihn sorgfältig an das
Geräusch gewöhnen. Für manche Beardie-Ohren ist das laute Knacken zu heftig:
Sie bekommen Angst, sogar wenn man zum Eingewöhnen den Clicker in der
Hosentasche anwendet. Es geht auch ohne solch ein
Instrument. Schnalzen mit der
Zunge, Schnippen mit den Fingern oder das leise Clicken eines Kugelschreibers
(Mine raus, Mine rein) erfüllt denselben Zweck.
Dieser kleine Schüler weiß
noch nicht, was das Handtuch zu bedeuten
hat. Frauchen möchte, dass er
zunächst zum Handtuch sieht, dann eine Pfote draufsetzt,
sich schließlich darauf niederlegt. Auch so kann man Worte wie
„Platz“ oder „Decke“ etablieren. Der Hund kann z.
B. lernen, eine Pfote auf ein Taschentuch zu setzen, das irgendwo im Raum
liegt. Daraus könnte man das Betätigen eines Lichtschalters weiterentwickeln:
das Tuch verkleinern, die Aufmerksamkeit des Hundes schließlich auf einen
kleinen Punkt richten, den der Hund mit der Pfote berühren soll, dann einen
Punkt auf den Lichtschalter kleben.
Man beendet die
Übung mit einer besonderen Abschlussbelohnung („Jackpot“) in einem Moment, in
dem der Hund seine Sache gut macht. Die Freude wird
bei Mensch und Tier groß sein. Erstaunliche Leistungen sind in kurzer Zeit
möglich. Besonders bewährt
sich das Clickern, wenn der Hund vor etwas Angst hat. Schritt für Schritt überwindet er die Furcht, springt
z. B. bald ohne jeden Zwang in die Duschwanne und lässt sich an das Abbrausen
der Pfoten gewöhnen. Er wird sich geradezu danach sehnen, das zu tun, was er
zuvor nicht wollte – und öfter in die Duschwanne springen, als man es von ihm
wünscht. Nachfolgend ein
Beispiel aus der Praxis einer Physiotherapeutin, die darüber klagte, wie
schwierig es sei, manche Hunde in den Wasserkasten (Unterwasserlaufband) zu
bekommen. Der junge Bearded
Collie auf den Fotos sollte bei dieser Übung zeigen, wie schnell es möglich
ist, einen Hund ohne jede Anweisung dazu zu bringen, freiwillig und gern in
den Wasserkasten zu gehen. Eindrucksvoll kommuniziert er mit seinem Besitzer,
während er verschiedene Handlungen anbietet. Das Ganze hat nur wenige Minuten
gedauert. Der
Hund fragt: „Ist es so richtig?“ „Weiter rein? Und jetzt?“ „Sitzen vielleicht?
Nein?“ „Die Pfote heben? Auch
nicht?“ „Ich versuche mal Stehen.“ CLICK! - Belohnung Fotos: Hundephysiotherapie Cornelia Brinckmann, Harsefeld |
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Geräuschfestigkeit üben |
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