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Für Insider und alle, die es werden wollen |
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Allgemeine Infos zum Bearded Collie: Auf der Seite der Bearded Collies |
Eigentlich
erübrigen sich unsere Seiten über die Zucht inzwischen. Seit
etwa 1970 ging es mit der Rasse bergab. Bereits Mrs. Willison warnte davor. Seit
dem Jahr 2000 warnen auch wir, dass es schon damals „5 vor 12“ war, den
echten, standardgemäßen Bearded Collie zu verlieren. Züchtern,
die das immer noch nicht begriffen haben, ist nun
nicht mehr zu helfen. Die Rasse ist zu kaputt. Das
Bestreben eines Züchters sollte es sein, die Rasse zu verbessern, um dem
Rassestandard so nahe wie möglich zu kommen – statt
sich immer weiter davon zu entfernen. Langjährige
Züchter verfügen über einen großen Schatz an praktischen Erfahrungen. Sie
haben das Know-how. Sie
können einschätzen, was möglich ist. Das WAR möglich: kräftige Farbe, ordentliches Fell – ein glücklicher,
gesunder Hund.
Züchterwissen Langjährige Züchter
wissen, wie man kurzes Fell
hervorbringt – oder langes, üppiges. Sie wissen, wie man Hunde mit starken Knochen, kompaktem
Körperbau und breiten Köpfen (nicht aus der Ruhe zu bringen, „hohe
Reizschwelle“) züchtet – oder mit feingliedrigem Körper und schmalen
Gesichtern (und nervösem Wesen), mit eng beieinander stehenden Augen und mit Kiefern, die zu schmal für eine Reihe
gerader Zähne sind. Sie wissen, wie man zu viel Weiß (am Kopf: kann zu
Taubheit führen,) wieder aus einer Rasse herausbekommt, und sind keineswegs
gezwungen, dem Wunsch unwissender Welpeninteressenten nachzugeben, die
angeblich solche „besonderen“ Hunde haben wollen. Erst recht ist es unverantwortlich von
einigen Züchtern, weiß überzeichnete Hunde als etwas Besonderes anzupreisen
oder zum Trend zu erklären. Der Rassestandard definiert die gewünschte
Weißzeichnung exakt: „Irische Scheckung“. Daran hat sich jeder Züchter zu
halten – theoretisch. Jeder Zuchtrichter erst recht, weiß überzeichnete Hunde
gehören nicht in die Zucht (die verwandten Bobtails, bei denen man häufig
viel Weiß am Kopf sieht, müssen vor der Zuchtzulassung bereits zum Hörtest). Sie wissen, dass kräftige Farben für Vitalität stehen, und
könnten diese Farben fördern, wenn sie nur wollten; denn noch gibt es einige
wenige dunkle Beardies (eher Schwarze, Dunkelbraune waren bereits Anfang der
1990er-Jahre sehr selten). Weil sie aber bei der Zucht auf „Schönheit“ (viel
Fell) die kräftigen Farben vernachlässigt haben, müssten sie ihre Fehler
eingestehen – und niemand will sein Gesicht verlieren. Auch hier könnten die
Züchter umdenken, statt den angeblichen Wunsch der Käufer nach hellen Hunden
zu fördern: farbverdünntes Fell (Fawn, Blau), viel Weiß. Mit hellen Farben,
weniger Pigment (hat nichts mit dem genetischen Farbverdünnungsfaktor für
Fawn und Blau zu tun, sondern mit einem immer stärker gewordenen
Aufhellungsfaktor), wird es mit der Gesundheit der Rasse noch weiter bergab
gehen. Sie können neue Wege gehen (z. B. Arbeitsbeardies bevorzugen oder
ähnliche Rassen einkreuzen) oder an den alten Zuchtpraktiken
(Linienzucht, Engzucht – „Haben wir immer so gemacht!“) festhalten, die die
Rasse dahin geführt haben, wo sie heute ist. Eins können die
Züchter nicht: zaubern. Sie kochen auch nur mit Wasser. Sie können einen Typ nicht wieder
hervorzaubern, wenn er erst einmal ausgestorben ist. Weg.
Für immer. -
Früher gab es Beardies auch in Schwarz-Braun, sie sind
unwiederbringlich verloren. -
Einfarbige Beardies, also ganz ohne Weiß, kennt auch
niemand mehr (der Rassestandard
führt sie noch auf: „mit oder ohne weiße Abzeichen“). -
Dreifarbige Beardies (mit lohfarbenen Abzeichen) sind
selten geworden. - Gibt es noch irgendwo
einen Beardie, der den Aufhellungsfaktor nicht in seinen Genen trägt, der
also im 1./2. Lebensjahr nicht heller geworden ist? Wir kennen keinen mehr … - Auf der Strecke
geblieben sind auch die einst so gute Gesundheit, die Langlebigkeit und die
Intelligenz der Rasse. - Dass bei solch einer
Nachlässigkeit – zugunsten des „schönen“ langen, üppigen Fells – das standardgerechte,
robuste, nur mittellange Haar mehr und mehr verschwunden ist, ist dann auch nicht
verwunderlich ... Im Jahr 1964 wurde
der Rassestandard den Hunden angepasst, weil sie immer kleiner gezüchtet
worden waren und es kaum noch Hunde gab, die dem eigentlichen Rassestandard
entsprachen. Hoffen wir, dass der heute gültige Standard den Züchtern
wenigstens als offizielle Richtschnur erhalten bleibt. |
Auch in verbrannter Erde kann noch neues Leben keimen. Sprichwort ___________________________________ 3 Generationen standardgerechte Beardies |
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Die Züchter/Ausstellungsrichter hätten verhindern können,
dass
das nicht standardgerechte (überlange, üppige, seidige, wollige) Fell nahezu reinerbig geworden ist.
dass
sich Ängstlichkeit, Erbkrankheiten und all die anderen Schwachpunkte in der
Rasse genetisch so manifestierten, dass ihnen kaum noch beizukommen ist.
dass
man die wirklich guten, standardgerechten Hunde vom „Markt“ verdrängt hat.
dass
nur wenige Champions als Deckrüden in die Zucht gelangt sind. Vielfalt ist ein wichtiges Prinzip,
auch um die Intelligenz einer Rasse zu erhalten.
dass
inzwischen nicht mehr genug echte, standardgemäße Bearded Collies für einen Neuaufbau der Rasse zur
Verfügung stehen, unseres Wissens nach jedenfalls nicht
in Europa. Die Züchter wissen, wie nahe der alte
Beardie-Typ daran ist auszusterben. Wertvolle Gene sind für immer
verloren.
dass
sie mit dem Aussterben des alten Typs auch den modernen Typ verlieren. Wieso denn das?! Es ist ein
Naturgesetz: Nur robuste, gesunde,
wesensfeste Hunde sichern das Überleben
einer Rasse. Deshalb müssen die am
wenigsten überzüchteten Hunde, die es noch gibt, wieder eine Chance
bekommen! Die Züchter müssen JETZT
die Notbremse ziehen, sonst wird es bald
keinen einzigen standardgerechten Beardie mehr geben. Aber das wäre vielen
(kurzsichtigen) Züchtern ja nur recht ... Sie bedenken nicht, dass dies den
Untergang der Rasse bedeuten würde. Der überzüchtete
Beardie zeigt längst schon Vitalitätsschwäche, allerlei Krankheiten, Wesensschwäche
(Ängstlichkeit, Aggression), mangelnde Intelligenz
… Die Natur merzt alles
Schwache aus. Sie wird bei
verdorbenen Beardies keine Ausnahme machen. |
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Der Beardie
braucht Schutz Die Rasse hat weiß Gott bessere Zeiten
gesehen als heute. Helfen können die Züchter mit ihrer
Erfahrung. Die Beardies sind
angewiesen auf das
Wissen von erfahrenen, verantwortungsvollen Züchtern, um sich
wenigstens ein bisschen zu erholen. Die Beardies sind
angewiesen auf die
Gene ihrer robusten Kollegen, um
wieder besseren Zeiten entgegenzusehen. Diese
Gene sind bereits ein sehr knappes Gut geworden. |
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Wissen annehmen
... Wenn wir die Welt für
die Beardies besser machen wollen, müssen wir Hand in
Hand arbeiten. Die richtigen
Entscheidungen trifft man mit Freundlichkeit und Takt, nicht mit Kampf. Vernunft und Wissen
kann man niemandem „eintrichtern“. Vernunft muss aus dem
Herzen kommen. Wissen muss man
aufnehmen wollen. Mit anderen Worten:
Die Motivation muss da sein, die Bereitschaft. Bisher sehen wir
leider bei den meisten Züchtern keine Bereitschaft, der Rasse wieder auf
die Beine zu helfen. Man verschließt die
Augen vor den Problemen und behauptet
einfach: „Es gibt keine Probleme!“ (Den Beardie vom
alten Typ hat es angeblich auch niemals gegeben …) Sie haben einen
Deckel auf den kochenden Topf gesetzt und wundern sich nun,
dass „die Suppe überkocht“. Vorausschauende
Züchter haben die Probleme bereits in den 1970er-Jahren erkannt ... Und: Jeder Züchter
kennt die Artikel aus der „Beardie Revue““ „Kampagne für den
echten Bearded Collie“ von Dr. Lynne Sharpe usw. Wir freuen uns sehr
darüber, dass ähnliche Artikel
von dieser Züchterin, über ihr Auskreuzungsprojekt, in späteren Jahren
vermehrt in dieser Zeitschrift zu finden waren. |
Hier lesen: |
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Es
ist völlig unverständlich, warum
Züchter kaputtgezüchtete Hunde als Aushängeschild betrachten, warum sie sich
repräsentiert sehen wollen von Hunden, die als
pflegeintensiv und oft verfilzt, als ängstlich, krank
und manchmal auch dumm in aller Munde sind, auch bei Tierärzten,
Hundeschulen, in Tierheimen. Der Bearded Collie
ist leider kein Einzelfall, denken wir nur an die
angeblich niedlichen kurznasigen Rassen („Kindchenschema“).
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... und zur Tat
schreiten! Selbst wenn das
Wissen angenommen wird, fehlt noch der
überspringende Funke der Begeisterung, um Nutzen aus dem
Wissen zu ziehen. Wissen ohne
Begeisterung bringt niemanden weiter. Man muss das Wissen
auch anwenden. Der eigene innere
Antrieb muss da sein: Freude an neuen
Zielen, Enthusiasmus und die Bereitschaft, sich für neue
Kontakte und Eindrücke zu öffnen. Lassen wir uns nicht anstecken
von negativen Reaktionen und von der üblen
Laune all derer, die nur Pessimismus verbreiten. Miesepeter kommen
nicht vorwärts. Bequemlichkeit und
Mangel an Ehrgeiz bringen keinen Erfolg. Stecken wir lieber
andere Menschen mit unserer Begeisterung an, das Beste für die
Rasse erreichen zu wollen, was noch möglich ist. Glauben wir daran,
dass es mit der Rasse wieder aufwärts gehen kann – wenigstens ein
bisschen. Es gab immerhin
einige Lichtblicke! Bereit für Neues! |
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Unter den
Züchtern gibt es noch ein paar Idealisten,
die besser sein wollen als ihre Konkurrenten – wirklich besser, unabhängig von der gerade
herrschenden Mode.
denen Ethik und Verantwortung wichtiger sind als Pokale.
denen Ausgrenzung im Club egal ist.
die auch weite Wege auf sich nehmen, um die selten gewordenen, noch relativ guten
Zuchthunde zu finden, sei es als neue, zugekaufte Hündin oder als
Vater der geplanten Welpen. Solche Züchter suchen längst auch im Ausland
nach robusten Hunden. Es ist nicht leicht, den Beardie zumindest
ein Stück weit zu seinen gesunden Wurzeln zurückzuführen. Nur tüchtige Züchter,
die ihr Handwerk verstehen, werden diese
Herausforderung annehmen können – mit den wenigen
„guten alten Genen“, die noch verfügbar sind. Ist das nicht eine
spannende, interessante, sehr lohnende Aufgabe? Wenn nicht zu
übersehen ist, dass sich etwas ändern muss, darf man nicht
resignieren. Wie schrieb die
Züchterin Anke Querbach schon 1997 in ihrem Artikel: „Werden wir doch dann
Lieferanten für England – morgen!“ |
Auch diesen Artikel
können wir zum Lesen anbieten: |
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