Uns ist durchaus
klar,
dass nicht jeder
„Hurra!“ ruft und begeistert ist von unserem
Engagement.
Es gibt Menschen,
die Hunde mit sehr langen Haaren mögen
die langes Fell toll finden
die ihre Lieblinge gern stundenlang bürsten und
die einen „edlen Vorzeigehund“ einem zottigen Hütehund
vorziehen.
Diese Menschen müssen
sich die Frage gefallen lassen:
Warum wollten sie
dann ausgerechnet einen Beardie –
einen eigentlich doch
robusten Naturburschen, einen Hütehund?!
Es gibt genug andere
„edle“ Hunderassen.
Wer seinen Hund liebt,
für den sollte das
Wohl seines vierbeinigen Freundes immer an erster Stelle stehen. Beardies
wollen ihrem Besitzer jeden Gefallen tun und machen die Pflegeprozedur
irgendwann klaglos mit. Toll finden sie das überlange Fell überhaupt nicht,
sondern hinderlich und belastend, im Sommer beim Herumstromern in der Natur
ebenso wie im Winter, wenn sich dicke Schneeklumpen am langen Haar
festsetzen. Den Bewegungsdrang, den die Rasse durch ihre ursprüngliche
Aufgabe – das Hüten – nun einmal hat, den haben nämlich auch die
überzüchteten Hunde.
Kürzt man die Haare,
springen solche Hunde sofort wie befreit herum – und befreit und glücklich
sind sie dann wirklich.
Diese beiden haben
mit Schnee kein Problem.
Mit Haaren, die fast
bis zum Boden reichen, sähe es anders aus …
Den Pflegetrieb befriedigen
Unserer Erfahrung
nach handelt es sich bei Menschen, die gern und lange das Hundefell bürsten
wollen, meist um Hausfrauen mit viel Zeit, fast immer kinderlos oder die
Kinder sind schon aus dem Haus oder zumindest schon recht selbstständig.
Diese Hundebesitzerinnen wünschen sich etwas zum Liebhaben und möchten ihre
Liebe durch viel Zuwendung jeglicher Art ausdrücken.
Ein Arzt, der selbst
einen Bobtail besaß, sagte es einmal so:
„Nüchtern betrachtet,
ist es ein weibliches Bedürfnis, den Pflegetrieb zu befriedigen.“
Wir haben – abgesehen
von Züchtern – noch keinen Mann erlebt, der freiwillig stundenlang seinen
Beardie bürstet. Männer haben mehr Sinn für das Praktische, Nützliche. So
manch ein männlicher Züchter wird das Bürsten sicherlich nur zähneknirschend
übernehmen: „Das ist Frauensache!“
Die Familie geht vor
In einer normalen
Familie bleibt keine Zeit für lange Pflegestunden.
Eine Mutter drückte
es so aus:
Erst kommt das
Kind, dann kommt der Haushalt, abends kommt der Mann und irgendwann kommt
dann auch noch mal der Hund.
Dieser Hund wurde
schließlich weggegeben.
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Übertriebene Fürsorge
Ab und zu nimmt der
Pflegetrieb kuriose Formen an:
Manchen Frauen
scheinen pflegebedürftige Hunde sehr willkommen zu sein. Sie übertreiben es mit
der Fürsorge, laufen allzu häufig zum Tierarzt, und ihr Hund „hat ständig
neue Wehwehchen“. Der Beardie muss von einem Tierarzt zum anderen und
allerlei „Wohltaten“ über sich ergehen lassen. Von morgens bis abends wird
„der arme Hund“ umsorgt. Eine Hundehalterin prägte den treffenden Begriff
„vergewohltätigen“.
Keine Frage, es steht
schlimm um die Gesundheit der Rasse, es gibt viele kranke Beardies – und
jeder kranke Hund kann sich glücklich schätzen, wenn für sein Wohlergehen
gesorgt wird. Jeder liebende Besitzer will natürlich das Beste für seinen
Hund; doch so manches Mal hat man das Gefühl, bei einem anderen Besitzer wäre
derselbe Beardie nicht so „krank“ – schon allein wegen der Nebenwirkungen der
Medikamente.
Übrigens, in der Bach-Blüten-Therapie
bezeichnet man übertriebenes Pflegeverhalten als krankhaft (25/Red Chestnut).
Hunde mit diesem Charakter kümmern sich allzu sehr um ihre Welpen oder zeigen
überhöhtes Beschützerverhalten.
Liebe
kann man auch anders ausdrücken als durch Bürsten und
Medizin.
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