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Achtung! Es ist nicht einfach, einen relativ guten Beardie zu finden. |
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Allgemeine Infos zum Bearded Collie: Auf der Seite der Bearded Collies |
Gar zu leicht läuft man bei Bearded Collies
Gefahr, beim Züchter „um die Ecke“ – in der näheren
Umgebung – keine idealen Bedingungen vorzufinden oder einfach einem niedlichen Wuschel-Welpen
sofort zu verfallen, gegen alle Vernunft.
Die meisten Bearded Collies sind überzüchtet. Es gibt nur noch ganz wenige Züchter, deren Hunde den Vorgaben des Rassestandards
entsprechen: -
mäßig langes, nicht üppiges Fell -
weder ängstlich noch aggressiv -
gesund -
clever.
Es gibt zahlreiche Züchter, die mit Welpen „schnelles
Geld“ verdienen wollen. Wo gespart wird, werden die kleinen Hunde
nicht optimal aufgezogen (Zuwendung/Prägung, Futter, sauberes Umfeld ...).
Wenn ein Hund in Mode kommt, sind sofort Hundevermehrer
zur Stelle, die „Ware“ von minderer Qualität anbieten und
damit Geld verdienen wollen.
Beim Anblick eines
niedlichen Welpen ist es schnell um einen
Welpen-Interessenten geschehen. Beardie-Welpen
erobern schnell das Herz Wichtig ist, nicht
nur auf das Herz zu hören, sondern auch den Verstand zu Wort kommen zu
lassen. Damit kann man sich für die folgenden Jahre viel Mühe und viele
Kosten ersparen. |
Drum prüfe, wer sich ewig bindet, Friedrich Schiller ___________________________________ vorbildliches Welpengehege |
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Man darf lange Wege zu einem guten Züchter nicht scheuen.
Bitte
unbedingt unsere Seiten
„Merkmale
der Rasse“ und „Modehund“
lesen! Bei einem Hund „ohne Papiere“ sollte man den Züchter sehr genau prüfen. Gemeint ist: ohne FCI-Papiere,
in Deutschland: vom Dachverband VDH (Papiere vom Club für Britische Hütehunde
oder vom BCCD). Es gibt andere
Vereine, ihre Hunde müssen nicht schlechter sein als VDH-Hunde. Im Einzelfall prüft
man den Züchter, ob er gut für seine Hunde sorgt (keine
Zwingerhaltung, Zustand der erwachsenen Hunde, Sauberkeit, liebevoller Umgang
usw.)
Es kann sein, dass man monatelang auf seinen
Traumhund warten muss. Verantwortungsvolle
Züchter „produzieren“ nicht Welpen auf Vorrat, sie haben zumindest
ein paar Vorbestellungen für den nächsten Wurf.
Niemals bei Züchtern oder gar Hundehändlern kaufen, die
ständig Welpen anbieten! Bei ihnen stehen
Vermehrung und Profit im Vordergrund.
Man muss bereit sein, sich von guten Züchtern über die Vorzüge
des alten Beardie-Typs aufklären zu lassen. Ist einem das egal –
„Es wird schon nicht so schlimm sein mit der Überzüchtung ...“ –, wird man
später mit großer Wahrscheinlichkeit aus Erfahrung klug werden. Das Leid für Hund und
Halter ist vermeidbar.
Wenn man bei einem verantwortungsvollen Züchter beste
Welpen und beste Aufzuchtbedingungen vorfindet, soll man nicht um den Preis
eines Welpen feilschen.
Es ist ratsam, sich nicht auf eine Fellfarbe festzulegen.
Vielleicht ist ein
anderer Welpe viel geeigneter. Die Welpen selbst
wissen instinktiv, wann sie die Wunschfamilie vor sich haben, zu der sie passen –
und sie zeigen das auch.
Ein aufmerksamer Züchter erkennt
verschiedene Charaktere. Dennoch sollte man sich
niemals vorschreiben lassen, welcher Welpe angeblich
in die Familie passt. Hier muss das Herz
entscheiden.
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Ohne VDH-Papiere? Wir hören immer
wieder, dass man sich zwar einen Hund zulegen möchte, dass er aber nicht aus
einer VDH-Zucht stammen müsse. Man brauche keine Papiere, so heißt es, man
wolle ja nicht züchten oder ausstellen. So besteht die Gefahr, dass man an
einen „wilden Züchter“ oder gar an einen Hundehändler gerät.
Es gibt noch zu viele
Welpeninteressenten, die aus Unwissenheit oder Unbekümmertheit einen Welpen
von irgendjemandem kaufen, nur weil der Hund dort billiger ist. Hunde aus
Massenzuchten sowie Billigimporte kosten teilweise nur 1/3 dessen, was man
für einen Beardie aus kontrollierter VDH-Zucht (ab ca. 1100 Euro) bezahlt. Hundehändler, die
„jeden Welpen besorgen“ können – man braucht im Internet nur in einer
ABC-Liste die Rasse anzuklicken –, machen auch mit billigen Welpen noch
reichlich Profit, weil am Aufwand für die Kleinen gespart wird, wo es nur
geht (schlechte Unterkunft, Entwurmung, Impfung, mangelhafte Prägung etc.).
Solche Verkäufer werben damit, dass lt. Gesetz alles in Ordnung sei und der
Tierarzt nichts zu bemängeln habe. Es ist ein offenes Geheimnis, dass das
Tierschutzgesetz noch reichlich Lücken hat. Tierschützer finden sogar
Blanko-Impfpässe … Wie fühlt sich der kleine Hund,
wenn er schlecht aufgezogen wird, womöglich ohne in den
ersten Wochen je die Sonne zu sehen (Keller, Schuppen, Schweinebox mit viel
Dreck)? Der
„Züchter“ lässt sich oft nicht ermitteln, und der Händler hat sicher „gute“
Gründe dafür.
wenn er schlecht ernährt wird?
wenn sein aufgeblähter Bauch voller Würmer ist?
wenn er womöglich sehr krank ist?
wenn er viel zu früh von seiner Mutter und von seinen
Geschwistern getrennt wird?
wenn er schon im Alter von unter 8 Wochen Hunderte von
Kilometern durch Europa gefahren wird? |
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Beardie vom alten Typ (kein Plüschfell, breites
Schnäuzchen) in guter Obhut des
Züchters: Er hat schon sein eigenes Spielzeug. Dennoch: Der VDH
ist kein „Götterverein“. Ist
ein Züchter Mitglied im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH), so wird
das von vielen Hundefreunden längst nicht mehr als Garantie für eine gute
Zucht angesehen. Wir kennen einen VDH-Züchter, der uns fragte, was
Magendrehung und Analdrüsen seien. (Welche Art von Kompetenz prüft denn der
VDH da bloß?!). Außerdem:
Die überzüchteten Beardies – mit all ihren Problemen – stammen von VDH-Züchtern.
Und der „Dortmunder Appell“ wäre nicht gegründet
worden, wenn „in Dortmund“ (beim VDH) alles okay wäre. Wir finden es nicht in
Ordnung, dass Züchter aus dem VDH ausgeschlossen werden, sobald sie ihre
Hunde bei Veranstaltungen von anderen Vereinen ausstellen. Dies ist lt.
Mitgliedsvertrag nicht gestattet – eine Machtausübung des VDH, der eine
gewisse Monopolstellung hat. Hier drängt sich die Vermutung auf: Die beiden
Beardie-Clubs, die dem VDH angehören, wollen nicht, dass Hunde, die bei ihren
Ausstellungen immer schlecht abgeschnitten haben (und „unten“ gehalten werden
– wie die Beardies vom alten Typ!), woanders gute Bewertungen bekommen.
Fragen, die dabei auftauchen würden, könnten wohl teilweise nicht beantwortet
werden, z. B. warum immer dieselben Hunde bzw. Zuchtstätten siegen, obwohl
die Hunde offensichtlich Körperbaumängel haben und vom Fell/Wesen her nicht
dem Rassestandard entsprechen. Die bekanntesten
VDH-Züchter finanzieren all ihre Ausstellungsbesuche mit hohen Welpenpreisen.
Ein Welpenkäufer, der beim Züchter viele Pokale vorfinden will, muss tief in
die Tasche greifen. Besser sind die Hunde dadurch mit Sicherheit nicht.
Andere Züchter stellen ihre Hunde nur nicht so oft aus und ersparen ihren
Hunden den Ausstellungsstress. Trotzdem: Der VDH
bietet eine gute Grundlage, z. B. das Höchstalter für eine Mutterhündin (8
Jahre). Der Ausbeutung von Zuchthündinnen wird hier ein Riegel vorgeschoben.
Die Regeln sind streng und können von Clubs, die sich gern dem VDH
anschließen möchten, manchmal erst nach langer Zeit erfüllt werden.
Diese Hündin wurde
bei einer Bobtail-Notvermittlung gefunden. Ein echter Beardie
oder doch ein Mischling? Nur ein Gentest könnte Gewissheit
bringen. (Wer weiß, wie viel
Bobtail-Anteil bei angeblich
rassereinen Beardies herauskommen würde …) |
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Welpen brauchen Sonne, um
gut zu gedeihen (Knochenaufbau). Darum ist eine Aufzucht im
Garten ideal, etwa ab der 5. Lebenswoche, in einem sicher
eingezäunten Gehege und unter ständiger Kontrolle. Winterwürfe, die kaum
draußen sein können, haben eher Defizite. Wenn es ein Hund
„ohne Papiere“ sein soll Bitte gründlich
Informationen über den ins Auge gefassten Züchter einholen!
Züchter, die die – zumeist – sinnvollen strikten
Bedingungen des VDH nicht erfüllen können oder wollen, gehen in
„Dissidenzvereine“ (das Wort Dissidenz bedeutet: von der offiziellen Meinung
abweichend).
Das Züchten im VDH kostet Geld. Hundevermehrer (man kann
sie nicht als Züchter bezeichnen, wenn sie ständig Welpen haben) scheuen
diese Ausgaben.
Manchmal gibt es für den VDH auch Gründe (z. B. häufig
kranke Hunde), Züchter auszuschließen; solche Züchter gehen dann in andere
Vereine.
Bei anderen Züchtern sieht es einfach so schmuddelig aus,
dass sie den Anforderungen des VDH nicht genügen.
Auch Züchter, die den Unsinn von Überzüchtungen nicht
mitmachen wollen, gehen zuweilen „in die Dissidenz“ und hoffen, dort mehr
Verständnis für eine wirklich gute Zucht zu finden, sprich:
Ausstellungserfolge auch mit Beardies ohne üppiges Fell.
Es kann persönliche Gründe für eine Abwanderung in andere
Vereine geben, z. B. dass jemand das im VDH vorgeschriebene Chippen als
gesundheitsschädlich ablehnt (Chips können im Körper wandern) oder dass man
mit den derzeitigen Impfpraktiken nicht einverstanden ist. Auch bürokratische
Gründe wie die Änderung eines bestehenden Namens, den der Züchter behalten
möchte, kommen in Betracht. Ist der Züchter
Mitglied in einem Verein, der nicht dem VDH angehört, sollte man
nachfragen:
Gibt
es eine Zuchtordnung? Sie kann mit den
Vorgaben des VDH verglichen werden.
Wer
kontrolliert die Zucht (Einsatz der Zuchthunde)?
Wie
sieht die Gesundheitsvorsorge aus? Sind wenigstens
Augenuntersuchungen und HD-Röntgen vorgeschrieben?
Gibt
es eine Wurfabnahme?
Gibt
es ein Zuchtbuch?
Wie
steht es mit der Ausbildung der Ausstellungsrichter und der Zuchtwarte? Es kommt vor, dass
man auf solche Fragen keine Antwort bekommt. Dann nimmt man lieber
Abstand. Manchmal kann von
kontrollierter und kontrollierbarer Zucht nicht die Rede sein. |
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ein Schwarzer und ein „Brownie“ Kräftige Farben sind selten geworden. Ein neuer Trend? Früher
gab es schwarze Beardies, die wirklich schwarz waren, und
braune, die ein dunkles Braun zeigten. Man
sieht sie nur noch selten.
Schwarz geborene Beardies sind heutzutage als erwachsene
Hunde meistens hellgrau,
braun geborene Welpen sehen im Erwachsenenalter längst so
hellbraun aus wie früher die fawnfarbenen Hunde. Auch
das ist eine „Nebenwirkung“ der Modezucht: Auf die Fellfarbe wurde weniger
geachtet als auf „schön viel Fell“. Möglich,
dass dunkle Hunde den Menschen immer noch Angst einflößen. Auch
möglich, dass die Züchter schlicht kaum noch gut pigmentierte Bearded Collies
haben. Wir beobachten, dass es eher eine Nachfrage nach Braun, Fawn und Blau
geben soll (Stand: 2018), schwarze bzw. graue Beardies scheinen weniger
gefragt zu sein. Erfahrene
Züchter aber wissen: Je dunkler die Farbe und je weniger Weiß, desto gesünder
der Hund. Gutes Pigment steht für Vitalität, schwaches Pigment
steht für Schwäche. Nach
Aussagen von Züchtern und Welpen-Interessenten müssen wir davon ausgehen,
dass die immer heller werdenden Bearded Collies inzwischen von gewissen
Züchtern zum Trend erklärt wurden. Sogar Beardies mit Fehlzeichnung
(gefleckt, zu viel Weiß an Kopf und Kragen) werden als etwas Besonderes
angepriesen. Als Welpenkäufer sollte man auf solche Aussagen nicht
hereinfallen. |
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Es
bleibt abzuwarten, ob
bzw. wann die Züchter zu Verpaarungen Blau x Blau, Fawn x Fawn oder Blau x
Fawn greifen werden, um dem „Trend zum hellen Hund“ gerecht zu werden. Früher
galten solche Verpaarungen als verpönt, aus gutem Grund: Vitalitätsverlust,
züchterische Sackgasse ohne Erbfaktor D für Nichtverdünnung der Farben. Welpen,
die in den Farben Blau oder Fawn geboren werden, können als erwachsene Hunde
nahezu weiß daherkommen. Will man wirklich solch einen Hund? Reicht
es nicht, dass fast jeder Beardie heutzutage einen so starken
„Ergrauungsfaktor“ mitbringt, dass er in den ersten Lebensjahren für einige
Monate fast weiß ist? Früher gab es Beardies, bei denen bemerkte man die
„Ergrauung“ kaum. Einige wenige ergrauten gar nicht, weil sie das G-Gen nicht
trugen; solche Hunde scheint es fast gar nicht mehr zu geben. (Ergrauungsfaktor
G und Farbverdünnungsfaktor D haben nichts miteinander zu tun. Ausführliches
dazu im Buch „Bearded Collie – Sanfter Zottel mit Herz und Köpfchen.) überzüchteter brauner
Beardie in der Ergrauungsphase, 1 ¼ Jahr alt Ein fawnfarbener Bearded
Collie mit starker Farbverdünnung kann heutzutage ein Leben
lang so aussehen. Welpenkäufer
sollten darüber nachdenken, ob sie so getäuscht werden wollen – und
ob es fair ist, gerade diejenigen Züchter auszugrenzen, die
gutes altes Erbmaterial – und kräftige Farben – erhalten haben.
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Voraussetzung Test: Passt ein Beardie in die
Familie? |